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ID1411712700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Tagesordnungspunkt 1 a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2001 (Haushaltsgesetz 2001) (Drucksache 14/4000) . . . . . . . . . . . . . 11183 A b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2000 bis 2004 (Drucksache 14/4001) . . . . . . . . . . . . . 11183 B Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Michael Glos CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11183 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11188 C Wolfgang Bosbach CDU/CSU . . . . . . . . . . 11195 D Dr. Angela Merkel CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 11196 A Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11196 D Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11197 B Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11202 B Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . 11207 A Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11207 B Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . 11212 B Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11221 B Dr. Peter Struck SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11231 D Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11232 C Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11233 B Hans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . 11233 D Günter Nooke CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . 11236 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11237 C Dr. Mathias Schubert SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11239 A Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . . 11240 B Ulrich Adam CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . 11244 B Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . . 11244 D Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11245 B Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD . . . . . . 11247 B Rudolf Scharping SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 11248 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 11249 D Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 A Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 11251 D Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . . 11252 C Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11255 B Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11257 A Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . . . . . . . . 11258 D Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11261 C Kurt J. Rossmanith CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 11263 C Manfred Opel SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11265 B Plenarprotokoll 14/117 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 117. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 13. September 2000 I n h a l t : Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 117. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. September 2000II Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11267 C Michael von Schmude CDU/CSU . . . . . . . . . 11270 A Dr. Angelika Köster-Loßack BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11271 C Joachim Günther (Plauen) F.D.P. . . . . . . . . . . 11273 C Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11274 D Detlef Dzembritzki SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 11276 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU . . . 11276 B Joachim Günther (Plauen) F.D.P. . . . . . . . . 11278 A Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . . 11278 D Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . . . . . . . . 11280 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . . . . . . . . 11281 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11281 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11281 B Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 11283 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 117. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. September 2000
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 117. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. September 2000 Heidemarie Wieczorek-Zeul 11281 (C) (D) (A) (B) Berichtigung 116. Sitzung, Seite 11113 (B) Zweiter Absatz, der zweite Satz ist wie folgt zu lesen: „Deswegen bitte ich, wirklich einmal zu überlegen – ein Gedanke, den Kol- lege Schäuble und ich schon zu Beginn der 90er-Jahre zum Ausdruck gebracht ha- ben –, ob es angesichts dieser Tatsachen, die ja letzten Endes im wirtschaftlichen Bereich liegen, nicht angemessen ist, eine Art politische Mitgliedschaft der Bei- trittsländer ins Auge zu fassen, sie dort zu beteiligen, wo man sie beteiligen kann und wo wir sie, beispielsweise bei der Innen- und Justiz- sowie der Migrationspoli- tik, dringend brauchen.“ Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 117. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 13. September 2000 11283 (C)(A) Brudlewsky, Monika CDU/CSU 13.09.2000 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ 13.09.2000 DIE GRÜNEN Elser, Marga SPD 13.09.2000 Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 13.09.2000 Joseph DIE GRÜNEN Hauer, Nina SPD 13.09.2000 Heyne, Kristin BÜNDNIS 90/ 13.09.2000 DIE GRÜNEN Hoffmann (Chemnitz), SPD 13.09.2000Jelena Marquardt, Angela PDS 13.09.2000 Dr. Meyer (Ulm), SPD 13.09.2000Jürgen Dr. Protzner, Bernd CDU/CSU 13.09.2000 Rauber, Helmut CDU/CSU 13.09.2000 Scheffler, Siegfried SPD 13.09.2000 Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 90/ 13.09.2000DIE GRÜNEN Zapf, Uta SPD 13.09.2000 entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Jürgen Hedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident,
    ich darf mich für Ihre Großzügigkeit hier ganz herzlich
    bedanken.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zunächst einmal ein
    persönliches Wort: Lieber Kollege Dzembritzki, lieber
    Detlef, ich darf mich natürlich für das Lob bedanken.
    Wenn du das schon korrekt ausdrückst, dann ist das auch
    in Ordnung. Herzlichen Dank dafür.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ohne Berücksichti-
    gung zweckgebundener Erhöhungen bleibt der Einzel-
    plan 23 allerdings gegenüber der Finanzplanung unverän-
    dert und sinkt gegenüber dem Vorjahr 2000 um rund
    149 Millionen DM: ein Minus von 2,1 Prozent.


    (Gernot Erler [SPD]: Das höre ich jetzt zum fünften Mal!)


    „Der Finanzierungsspielraum für die entwicklungspoliti-
    schen Kernaufgaben wird zusätzlich durch wechselkurs-






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    bedingte Mehrbedarfe verringert.“ Die Quelle für dieses
    Zitat ist nicht ein CDU/CSU-Positionspapier, sondern die
    aktuelle BMZ-Mitteilung zum Einzelplan 23. Verantwort-
    lich unterschrieben hat der beamtete Staatssekretär, Herr
    Stather. Diese Aussage ist schonungslos korrekt. Ihr ge-
    bührt dementsprechend Anerkennung. Demgegenüber
    steht die Aussage: „Entwicklungsetat steigt im Jahr
    2001.“ Dieses Zitat stammt von der Bundesministerin;
    diese Aussage ist falsch. Einigen Sie sich bitte in der Lei-
    tung des Hauses, was richtig und was falsch ist.


    (Gernot Erler [SPD]: Keine Ahnung von Dialektik!)


    Zumindest hat der Staatssekretär Recht. Es ist ungewöhn-
    lich, wenn er der eigenen Ministerin widersprechen muss.

    Daran wird übrigens deutlich, dass hier auch mit Haus-
    haltstricks darauf hingearbeitet wird, den Eindruck zu er-
    wecken, als steige der Etat tatsächlich. Ich wiederhole die
    Zahlen, die in der Zwischenfrage des Kollegen Weiß noch
    einmal deutlich geworden sind: Bisher standen für den
    Stabilitätspakt 300 Millionen DM zur Verfügung. Das
    wird jetzt auf 200 Millionen DM abgesenkt. Die Last
    dafür trägt ausschließlich das BMZ; denn es hat in Zu-
    kunft 84 Millionen DM weniger. 100 Millionen DM blei-
    ben beim Auswärtigen Amt. Diese Vereinbarung ist für
    den Aufgabenbereich, für den das BMZ verantwortlich
    zeichnet, überhaupt nicht angemessen.


    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Deshalb kann man einfach nur feststellen: Der Gesamt-

    etat sinkt, die Mittel für den Stabilitätspakt sinken. Dies
    sind die Fakten. Man kann sich durchaus darüber unter-
    halten, ob der Stabilitätspakt nicht überfinanziert war.
    Aber dann soll man die Dinge beim Namen nennen und
    nicht den Eindruck erwecken, als würden dort Haushalts-
    mittel erhöht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Frau Ministerin, in diesem Zusammenhang hätte ich

    gern einmal von Ihnen ein deutliches Wort zum Verhält-
    nis zum Auswärtigen Amt gehört. Glauben Sie allen
    Ernstes, dass der von mir sehr geschätzte beamtete
    Staatssekretär Pleuger die Integration des BMZ ins Aus-
    wärtige Amt ohne die Rückendeckung seines Ministers
    fordert? Ich würde Ihnen also empfehlen, sich in der Bun-
    desregierung Klarheit darüber zu verschaffen, welche
    Aufgabenteilung es in Zukunft geben wird. Es ist eine
    Verunsicherung unserer Partner hier in Deutschland, in
    den internationalen Organisationen und in den Entwick-
    lungsländern, wenn keine Klarheit darüber besteht, dass
    das BMZ auch für die Zukunft als ein eigenständiger Po-
    litikbereich angesehen wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der PDS – Hans Georg Wagner [SPD]: Das können Sie auch umgekehrt machen!)


    – Ich habe bei der letzte Debatte ja die durchaus einmal
    angedachten Überlegungen angesprochen, ob nicht das
    Auswärtige Amt in das BMZ integriert werden sollte.


    (Hans Georg Wagner [SPD]: Guter Vorschlag!)


    – Unter der Voraussetzung, lieber Hans Georg Wagner,
    dass ich ab 2002 wieder Verantwortung trage, wäre ich
    durchaus mit diesem Vorschlag einverstanden.

    Eine weitere Bemerkung zur HIPC-Initiative: Sehr
    verehrte Frau Ministerin, Sie haben auf der Weltbankkon-
    ferenz des letzten Jahres in Washington ausdrücklich zum
    Ausdruck gebracht, dass Sie eine Vereinbarung mit dem
    Finanzminister getroffen hätten, die Mittel für die HIPC-
    Initiative würden nicht aus dem Einzelplan 23, sondern
    plafondsteigernd zur Verfügung gestellt. Das Gegenteil ist
    der Fall. Ich kann nur feststellen: Der BMZ-Haushalt
    muss die Entschuldung für die Entwicklungsländer tra-
    gen, nicht der Bundeshaushalt insgesamt. Wenn Sie dies
    von Anfang an erklärt hätten, hätte man sagen können, na
    gut, das kann man nicht ändern. Aber Sie haben damals
    groß angekündigt, dass das extra bezahlt und nicht zulas-
    ten des BMZ-Haushalts gehen werde. Die Fakten sind wie
    in vielen anderen Bereichen andere.

    Sie haben übrigens auch keine Vorsorge im Hinblick
    auf die Dollarparität getroffen. Nun gebe ich Ihnen hier
    insofern Recht, als wir das Spielchen seit Jahrhunderten
    kennen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vielleicht sinkt der Dollar ja! – Zurufe von der SPD)


    – Ihr Haushälter habt es gerade nötig, auch noch mit
    dem Kopf zu nicken. Das Spielchen ist immer das gleiche:
    Ist der Dollarkurs günstig und die Ministerien, die mit
    Dollarparitäten arbeiten müssen, erzielen Überschüsse,
    kassiert es der Finanzminister ein. Ist die Dollarparität
    ungünstig, müssen es die Ministerien erwirtschaften. Ich
    halte das für eine unseriöse Vorgehensweise.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Das war bei Waigel und bei Lafontaine so und das ist bei
    Eichel so. Trotzdem mein Appell an die Haushälter: Sie
    können es letzten Endes entscheiden, eine solche Vorge-
    hensweise des Finanzministeriums nicht mitzumachen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich möchte noch einen Punkt ansprechen, der mir am

    Herzen liegt. Ich zitiere:
    Mittlerweile ist die positive Grundstimmung im Mi-
    nisterium einer deutlichen Ernüchterung gewichen.
    Ein ständig wachsender Aufgabenkatalog bei gleich-
    zeitigem Personalabbau, mangelnder Transparenz
    von Informationsflüssen und häufigen Entscheidun-
    gen im kleinen Kreis ohne die Einbindung des im
    Hause vorhandenen Sachverstandes beeinträchtigen
    die Motivation der Belegschaft.

    Das ist ein Zitat aus einem Schreiben der Gewerkschafts-
    vertreter an die Leitung des Hauses.

    Hier wird die gesamte Problematik deutlich: ein ab-
    grundtiefes Misstrauen, insbesondere der Ministerin, ge-
    genüber den Mitarbeitern des BMZ. Dies spiegelt sich
    auch in einer Fülle von Personalentscheidungen wider.




    Klaus-Jürgen Hedrich

    11279


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Der Personalrat hat darauf hingewiesen, er behalte sich
    die Einberufung einer außerordentlichen Personalver-
    sammlung vor, wenn die Ministerin nichts korrigiere.
    Dies ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte des
    BMZ. Man kann nur sagen: Die Ministerin sorgt für ein
    absolutes Chaos im Ministerium und schadet damit dem
    Ansehen der Entwicklungspolitik zu Hause und auch
    weltweit.


    (Gernot Erler [SPD]: Du lieber Gott, das ist ja lächerlich!)


    Ich gehöre nicht zu denjenigen, die Mitarbeiter über
    mehrere Gehaltsstufen hinweg ad hoc befördern. Das ist
    ein unüblicher Vorgang, zumindest im BMZ im Laufe der
    vergangenen 20 bis 25 Jahre. Ich gehöre auch nicht zu
    denjenigen – das ist nicht mein Vorschlag –, die einen ver-
    dienten Mitarbeiter Ihrer Partei von außerhalb des Hauses
    vorbei an qualifizierten Mitarbeitern dieses Hauses für
    eine der wichtigsten Positionen, die das BMZ zu vergeben
    hat, nämlich für den Exekutivdirektor bei der Weltbank,
    vorsehen.


    (Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Man kann den Namen ruhig nennen. Der Mann heißt
    Deutscher und ist persönlich sehr sympathisch.

    Der Punkt ist: Wir haben hoch qualifizierte Mitarbeiter
    im BMZ, zum Beispiel den Unterabteilungsleiter – dieje-
    nigen, die sich mit der Materie beschäftigen, kennen ihn –,
    Herrn Hinrichs, einen ausgewiesenen Experten für die
    Fragen von Entwicklungsbanken, besonders der Welt-
    bank. Er ist – in Klammern – Mitglied der Sozialdemo-
    kratischen Partei Deutschlands und hätte es verdient, für
    diese Position vorgesehen zu werden. Es ist nicht in Ord-
    nung, dass aus Kleinkariertheit Leute an den qualifizier-
    ten Mitarbeitern des BMZ vorbei in solche wichtigen Po-
    sitionen berufen werden. Das schadet der Motivation und
    dem Ansehen unserer Politik.


    (Gernot Erler [SPD]: Das gehört nicht ins Plenum, Herr Kollege!)


    – Das gehört sehr wohl ins Plenum. Ich kann mir vorstel-
    len, was Sie für ein Theater aus einem solchen Vorgang
    gemacht hätten, wenn sich so etwas unter einer CDU/
    CSU-geführten Bundesregierung im BMZ ereignet hätte.
    Da hätte ich Sie einmal sehen wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Eine letzte Bemerkung: Bei allen Gegensätzen gibt es

    aber auch manchmal Anlässe, bei denen wir innehalten
    sollten und uns darüber Rechenschaft ablegen sollten, ob
    alles das, worüber wir uns streiten, so wahnsinnig wichtig
    ist und im Interesse der Menschen in Deutschland, insbe-
    sondere der Menschen in unseren Partnerländern liegt.
    Der Herr Kollege Dzembritzki hat bereits darauf hinge-
    wiesen.

    Wir sollten am Schluss unserer Debatte darauf hinwei-
    sen, dass die Leitung unseres Hauses heute nicht voll-
    ständig auf der Regierungsbank vertreten ist. Sie werden
    festgestellt haben, dass die Kollegin Uschi Eid fehlt. Sie

    ist erkrankt. Ich glaube, es ist angemessen, wenn wir ihr
    von dieser Stelle aus alles Gute wünschen. Wir hoffen,
    dass sie möglichst wieder in diesem Plenum sitzen wird.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall im ganzen Hause)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich gebe das Wort der
Kollegin Wieczorek-Zeul zu einer Kurzintervention.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heidemarie Wieczorek-Zeul


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Ich möchte auf ein paar angespro-
    chene Punkte eingehen, und zwar zunächst auf die, wie
    ich meine, völlig unverständliche Trennung in angebliche
    Kernaufgaben von Entwicklungszusammenarbeit und
    neue Aufgaben. Wer ein Verständnis davon hat, welche
    Gestaltungsnotwendigkeiten sich ergeben, wird es nicht
    trennen, sondern wird es gerade integriert sehen. Tatsache
    ist, dass der größte Teil der südosteuropäischen Länder
    Entwicklungsländer sind und wir infolgedessen unsere
    Arbeit dort konzentrieren.

    Zweiter Punkt. Ich habe die gesamte Debatte verfolgt
    und wiederhole: Man kann der Bundesregierung nicht ei-
    nerseits sagen, sie spare nicht genug, und ihr andererseits
    jeden konkreten Fall, in dem gespart werden muss, vor-
    werfen. Wir müssen die Finanzmisere ausbaden – das ist
    der Sachverhalt –, die Sie uns hinterlassen haben. Das ist
    die lautere Wahrheit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dritter Punkt. Zur Frage der HIPC-Mittel möchte ich
    Folgendes sagen – das geht an den Kollegen Günther ge-
    nauso wie an den Kollegen Hedrich –: Wir finanzieren ins-
    gesamt bilaterale Mittel in Höhe von 10 Milliarden DM,
    die nicht zurückfließen – ich bitte, das nicht einfach klein-
    zureden –, und leisten einen Beitrag zur entsprechenden
    Treuhandinitiative der Weltbank in Höhe von 150 Milli-
    onen DM. Diese Mittel müssen in den Haushalten zusätz-
    lich ausgewiesen werden.

    Vierter Punkt. Ich möchte ausdrücklich feststellen,
    dass die Arbeit der Stiftungen im Rahmen des Stabilitäts-
    paktes durch die Streckung der Mittel auf fünf Jahre nicht
    behindert werden wird. Ich sage ausdrücklich zu, dass wir
    die Arbeit der Stiftungen weiter unterstützen und mit ih-
    nen zusammen die entsprechenden Fragen klären werden.

    Der letzte Punkt betrifft das, was Herr Hedrich ange-
    sprochen hat. Herr Hedrich, es hat immer ein hohes Maß
    an Peinlichkeit, wenn sich jemand, der über Jahre hinweg
    die Möglichkeit hatte, etwas zu gestalten, hier zu Perso-
    naldiskussionen äußert.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es wäre in Ordnung gewesen, wenn Sie dafür gesorgt hät-
    ten, dass wenigstens eine Frau eine Funktion auf Abtei-
    lungsleiterebene unseres Ministeriums ausgeübt hätte.
    Als ich das Ministerium übernahm, war die Situation so,
    dass sich unter 13 Funktionsträgern – Abteilungsleiter
    und Unterabteilungsleiter – nur eine einzige Frau befand.


    (Gernot Erler [SPD]: Hört! Hört!)





    Klaus-Jürgen Hedrich
    11280


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Nach meiner Meinung muss ein Ministerium, das sich
    das „empowerment“ von Frauen in der Entwicklungszu-
    sammenarbeit weltweit zur Aufgabe gemacht hat, auch
    Frauen im eigenen Hause in Führungspositionen bringen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb bekommt nun eine Frau eine Abteilungsleiter-
    stelle. Ich bitte derartige Unterstellungen, wie sie vorhin
    gemacht wurden, zu unterlassen. Hätten Sie im eigenen
    Hause etwas für die Frauenförderung getan, dann müss-
    ten wir jetzt nicht über solche Fragen diskutieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)