Rede von
Paul
Breuer
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Kollege Scharping,
ich beschäftige mich mit der Fragestellung, wie realistisch
Ihr Haushalt ist.
Ihr Finanzminister, der für Sie nicht der Hans im Glück
ist, sondern der Blanke Hans, hat Ihnen in diesem Jahr –
das wissen Sie selbst – böse zugesetzt.
Wenn Sie die Milliarde auf dem Weg erzielen, den Sie
eben dargestellt haben,
dann bin ich froh, wenn sie erzielt wird.
Was ich Ihnen ganz persönlich vorwerfe, ist, dass Sie
in der Öffentlichkeit versuchen, den Eindruck zu er-
wecken, der Verteidigungshaushalt sei gesund, und in
Wirklichkeit ist er ganz fürchterlich krank. Darum geht es.
Lenken Sie bitte nicht von dieser Frage ab.
Was ich Ihnen darüber hinaus vorwerfe, ist, dass Sie
versuchen, dafür die Vorgängerregierung in Anspruch zu
nehmen, und davon ablenken wollen, dass Sie sich im
Bundeskabinett nicht durchsetzen können.
Sie haben uns hier im letzten Jahr die Platte vorgeführt:
Wenn alle sparen müssen, müssen wir auch sparen. Haben
Sie eigentlich nicht bemerkt, dass Herr Klimmt, dass Frau
Bulmahn
ihre Haushalte mittlerweile erhöht haben und Sie, obwohl
Sie mehr Bedarf für die Bundeswehr haben, die sich in
Auslandseinsätzen, bei Zukunftsaufgaben befindet, weni-
ger bekommen?
Sie sind doch derjenige, der von Kabinettschef
Schröder in einer Art und Weise degradiert wird, die un-
säglich ist, die die deutsche Öffentlichkeit zur Kenntnis
nimmt. Leider ist es so, dass die Bundeswehr darunter lei-
det.