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    Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . 10013 A Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Solda- tengesetzes und anderer Vorschriften) . 10013 B Brigitte Schulte, Parl. Staatssekretärin BMVg 10013 B Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . . 10014 A Brigitte Schulte, Parl. Staatssekretärin BMVg 10014 B Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10014 D Brigitte Schulte, Parl. Staatssekretärin BMVg 10015 A Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 10015 C Dr. Ludger Volmer, Staatsminister AA . . . . . . 10015 D Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10016 A Dr. Ludger Volmer, Staatsminister AA . . . . . . 10016 B Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der deutschen Beteiligung an einer in- ternationalen Sicherheitspräsenz im Ko- sovo zur Gewährleistung eines sicheren Umfeldes für die Flüchtlingsrückkehr und zur militärischen Absicherung der Friedensregelung für das Kosovo auf der Grundlage der Resolution 1244 (1999) des Sicherheitsrats der Vereinten Natio- nen vom 10. Juni 1999 (Drucksache 14/3454) . . . . . . . . . . . . . . . . 10016 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte zur Zukunft derBun- deswehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10016 C Gernot Erler SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10016 D Paul Breuer CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10018 D Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 10021 A Jörg van Essen F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10023 C Dr. Gregor Gysi PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10025 B Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10028 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 10029 D Peter Zumkley SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10032 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . . . . . . 10032 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg . . . 10032 B Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . . . . . . . . . 10038 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10039 A Friedrich Merz CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 10040 C Dr. Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10044 B Tagesordnungspunkt 3: Fragestunde (Drucksache 14/3490) . . . . . 10045 A Zusammenlegung von Bundeswehrkassen und Fusionen mit anderen Bundeskassen; Auswir- kungen auf Arbeitsplätze MdlAnfr 44 Georg Girisch CDU/CSU Antw PStSekr Brigitte Schulte BMVg . . . . . . 10045 A Bericht über die geplante Lieferung von Fuchs- Spürpanzern an die Vereinigten Arabischen Emirate Plenarprotokoll 14/107 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 107. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 I n h a l t : MdlAnfr 45 Erich G. Fritz CDU/CSU Antw PStSekr Brigitte Schulte BMVg . . . . . . 10045 C ZusFr Erich G. Fritz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 10045 D ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . 10046 A Auswirkungen eines möglichen Erwerbs von Anteilen an der Firma Krauss-Maffei Weg- mann durch den amerikanischen Konzern Ge- neral Dynamics (GD) sowie der Übernahme der spanischen Staatsfirma Santa Barbara durch GD auf den Know-how-Transfer (Tech- nologietransfer) und die europäische Zusam- menarbeit in der Rüstungsindustrie MdlAnfr 46 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr Brigitte Schulte BMVg . . . . . . 10046 B Verstoß gegen die Menschenwürde bei Ertei- lung von Arbeitsverboten MdlAnfr 1 Dirk Niebel F.D.P. Antw PStSekr Ulrike Mascher BMA . . . . . . . 10046 D ZusFr Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 10046 D ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . 10047 C Finanzierung der Unterstützung afrikanischer Armeen in den Bereichen Konfliktverhütung und Friedenssicherung; Zusammenarbeit mit dem BMVg MdlAnfr 4, 5 Carsten Hübner PDS Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . .10047 D, 10048 A Unterstützung afrikanischer Armeen in den Bereichen Konfliktverhütung und Friedenssi- cherung; Kriterien bei der Entscheidung MdlAnfr 6, 7 Heidi Lippmann PDS Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . . . 10048 B, C ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . 10048 C ZusFr Carsten Hübner PDS . . . . . . . . . . . . . . 10048 D Abweisung des Antrags der Sudetendeutschen Landsmannschaft auf Entschädigungszahlun- gen an die noch lebenden sudetendeutschen Opfer der Vertreibung aus dem deutsch-tsche- chischen Zukunftsfonds; Engagement für eine Rückübertragung oder Entschädigung des nach dem Zweiten Weltkrieg konfiszierten Ei- gentums der in der seinerzeitigen Tschecho- slowakei verbliebenen Deutschen MdlAnfr 8, 9 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . .10049 B, 10050 A ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . .10049 B, 10050 A Erleichterung der Einreise ausländischer IT- Spezialisten aus Ländern außerhalb der EU zum Zwecke des Bewerbungsgesprächs MdlAnfr 10 Dirk Niebel F.D.P. Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 10050 D Einstellungspraxis gemäß Schreiben des BMI vom 13. Januar 2000 (Tarifgebiet Ost und West); betroffene Berufsgruppen MdlAnfr 13, 14 Gerhard Jüttemann PDS Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . 10051 A, C ZusFr Gerhard Jüttemann PDS . . . . . . . . . . . 10051 C Neuorganisation der Bundesfinanzverwaltung; Auswirkungen auf die Hauptzoll- und Zolläm- ter MdlAnfr 15, 16 Norbert Barthle CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . 10052 A, D ZusFr Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . 10052 B Kosten der Werbekampagne des BMF „Nur wer eisern spart, ...“ MdlAnfr 17, 18 Helmut Heiderich CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . .10053 A, 10054 C ZusFr Helmut Heiderich CDU/CSU . . . . . . . 10053 A ZusFr Hartmut Schauerte CDU/CSU . . . . . . . 10053 C ZusFr Jochen-Konrad Fromme CDU/CSU . . 10054 A ZusFr Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . 10054 B Verstoß bestimmter Vorschriften des Steuer- senkungsgesetzes gegen den Datenschutz MdlAnfr 27 Günter Baumann CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10055 B ZusFr Günter Baumann CDU/CSU . . . . . . . . 10055 C Veröffentlichung neuer AfA-Tabellen MdlAnfr 28 Gerhard Schüßler F.D.P. Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10056 A ZusFr Gerhard Schüßler F.D.P. . . . . . . . . . . . 10056 B Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000II Bereitstellung der Finanzmittel zum Bau des S-Bahn-Projektes Leipzig–Halle MdlAnfr 47 Wolfgang Dehnel CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 10056 C ZusFr Wolfgang Dehnel CDU/CSU . . . . . . . . 10057 A Bereitstellung der Finanzmittel für den Grund- erwerb zum Bau der Hüttentalstraße (B 62) von Siegen-Dreisbach bis zum Mudersbacher Kreisel MdlAnfr 52 WernerWittlich CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 10057 C ZusFr Werner Wittlich CDU/CSU . . . . . . . . . 10057 C Reduzierung der durch Inlineskater verursach- ten Schäden MdlAnfr 54 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 10058 A ZusFr Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/ CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10058 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung zu den steigenden Mine- ralölpreisen und der Forderung nach Verzicht auf die bzw. Aussetzung der Ökosteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10059 A Rainer Brüderle F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10059 A Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . 10060 A Norbert Barthle CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 10061 D Dr. Reinhard Loske BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10063 C Dr. Barbara Höll PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10065 A Wolfgang Grotthaus SPD . . . . . . . . . . . . . . . . 10066 B Birgit Homburger F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 10067 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10068 C Dr. Bernd Protzner CDU/CSU . . . . . . . . . . . . 10069 D Detlev von Larcher SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . 10070 D Dr. Michael Meister CDU/CSU . . . . . . . . . . . 10072 A Iris Gleicke SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10073 B Franz Obermeier CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 10074 D Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . . . . . . . 10075 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10076 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 10077 A Anlage 2 Referendum über die künftige Regierungs- form in Uganda MdlAnfr 2, 3 Joachim Günther F.D.P. Antw StMin Dr. Ludger Volmer AA . . . . . . . 10078 A Anlage 3 Anzahl der seit Oktober 1998 in den Ruhe- stand versetzten politischen Beamten; Kosten MdlAnfr 11 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 10078 C Anlage 4 Mangelnde Kompensation für das Verkehrsge- werbe bei der Erhebung der Ökosteuer trotz Senkung der Lohnnebenkosten MdlAnfr 19, 20 Georg Brunnhuber CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10078 D Anlage 5 Zweckbindung eines Anteils der aus den Mi- neralölsteuererhöhungen erzielten Mehrein- nahmen für den Ausbau der Verkehrsinfra- struktur MdlAnfr 21, 22Hubert Deittert CDU/CSU Antw PstSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . . 10079 B Anlage 6 Verbesserungen bei der Gestaltung des Entlas- tungsmechanismus der Ökosteuer im Bereich der Produktionsmittelbesteuerung MdlAnfr 23, 24Elke Wülfing CDU/CSU Antw PstSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . . 10079 C Anlage 7 Einsparanreize für die Autofahrer durch hohen Benzinpreis MdlAnfr 25Heinz Seiffert CDU/CSU Antw PstSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10080 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 III Anlage 8 Steuereinnahmen 1999 aus der Mineralölsteu- er und der ökologischen Steuerreform; Höhe der in die Rentenversicherung geflossenen Summe MdlAnfr 26 Hans Michelbach CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10080 B Anlage 9 Veräußerung von Anteilen an der Bundes- druckerei Berlin MdlAnfr 29, 30 Dr. Christa Luft PDS Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10080 C Anlage 10 Wahrnehmung von hoheitlichen Dienstleistun- gen, zum Beispiel für das BKA oder den Zoll, bei Veräußerung der Bundesdruckerei; Berück- sichtigung des Datenschutzes MdlAnfr 31, 32 Petra Pau PDS Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10080 D Anlage 11 Sicherung des Datenschutzes bei der Privati- sierung der Bundesdruckerei MdlAnfr 33, 34 Barbara Höll PDS Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10081 A Anlage 12 Verkauf der Bundesdruckerei: Wahrung der so- zialen Belange der Belegschaft; Mitarbeiter- beteiligung MdlAnfr 35, 36 Roland Claus PDS Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10081 C Anlage 13 Entschädigung für die als Reparationen einbe- haltenen Auslandsvermögen deutscher Juden MdlAnfr 37, 38 Martin Hohmann CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF . . . . . . . . . . . 10081 D Anlage 14 Neuorganisation der Bundeswehrkassen, ins- besondere in Bayern MdlAnfr 43 Benno Zierer CDU/CSU Antw PStSekr’in Brigitte Schulte BMVg . . . 10082 B Anlage 15 Finanzierung des Weiterbaus der A 99 im Jahr 2002 MdlAnfr 49, 50 Gerda Hasselfeldt CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 10082 C Anlage 16 Aufnahme des Weiterbaus der Hüttentalstraße (B 62) Siegen-Süd bis zur Landesgrenze Rheinland-Pfalz in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans MdlAnfr 51 Paul Breuer CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 10082 D Anlage 17 Einführung einer Helmpflicht für Radfahrer MdlAnfr 53 Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 10083 A Anlage 18 Abweichung der Positionen des Bundeskanz- leramtes, des Auswärtigen Amtes und die BMWi hinsichtlich der Exporte von Ersatztei- len sowie weiterer Stückzahlen von Waffensys- temen in die Türkei MdlAnfr 40 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 10083 B Anlage 19 Maßnahmen zur Förderung der Kraft-Wärme- Kopplungskraftwerke angesichts der teilweise nicht vom KWK-Vorschaltgesetz erfassten KWK-Anlagen MdlAnfr 41 Georg Girisch CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 10083 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 IV Anlage 20 Rückgang der Binnennachfrage nach PKWs vom Januar bis April 2000 MdlAnfr 42 Heinz Seiffert CDU/CSU Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi . . . . 10083 D Anlage 21 Verbesserung der Wettbewerbssituation für den deutschen Güterkraftverkehr MdlAnfr 55, 56 Wilhelm Josef Sebastian CDU/CSU Antw PStSekr Siegfried Scheffler BMVBW 10084 B Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 V Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 Michael Müller (Düsseldorf) 10076 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10077 (C) (D) Adler, Brigitte SPD 07.06.2000 Behrendt, Wolfgang SPD 07.06.2000** Binding (Heidelberg), SPD 07.06.2000 Lothar Bläss, Petra PDS 07.06.2000 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 07.06.2000 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 07.06.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 07.06.2000** Klaus Carstensen CDU/CSU 07.06.2000 (Nordstrand), Peter H. Eich, Ludwig SPD 07.06.2000 Fischer (Homburg), SPD 07.06.2000 Lothar Gebhardt, Fred PDS 07.06.2000 Hanewinckel, Christel SPD 07.06.2000 Heinrich, Ulrich F.D.P. 07.06.2000 Hiller (Lübeck), SPD 07.06.2000 Reinhold Hörster, Joachim CDU/CSU 07.06.2000** Dr. Hornhues, CDU/CSU 07.06.2000 Karl-Heinz Hornung, Siegfried CDU/CSU 07.06.2000** Imhof, Barbara SPD 07.06.2000 Irmer, Ulrich F.D.P. 07.06.2000** Jäger, Renate SPD 07.06.2000** Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 07.06.2000 Lehn, Waltraud SPD 07.06.2000 Lenke, Ina F.D.P. 07.06.2000 Lintner, Eduard CDU/CSU 07.06.2000** Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 07.06.2000** Erich Müller (Berlin), PDS 07.06.2000* Manfred Müller (Zittau), SPD 07.06.2000 Christian Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ 07.06.2000 DIE GRÜNEN Neumann (Gotha), SPD 07.06.2000** Gerhard Reinhardt, Erika CDU/CSU 07.06.2000 Dr. Schäuble, CDU/CSU 07.06.2000 Wolfgang Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 90/ 07.06.2000 Irmingard DIE GRÜNEN Schloten, Dieter SPD 07.06.2000** Schmidt (Aachen), SPD 07.06.2000 Ulla Schmitz (Baesweiler), CDU/CSU 07.06.2000** Hans Peter Schröder, Gerhard SPD 07.06.2000 Strobl (Heilbronn), CDU/CSU 07.06.2000 Thomas Dr. Struck, Peter SPD 07.06.2000 Dr. Tiemann, Susanne CDU/CSU 07.06.2000 Violka, Simone SPD 07.06.2000 Widmann-Mauz, CDU/CSU 07.06.2000 Annette Wieczorek-Zeul, SPD 07.06.2000 Heidemarie Wöhrl, Dagmar CDU/CSU 07.06.2000 Zierer, Benno CDU/CSU 07.06.2000** Dr. Zöpel, Christoph SPD 07.06.2000 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm-lung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (A) (B) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Staatsministers Dr. Ludger Volmer auf die Fragen des Abgeordneten Joachim Günther (Plauen) (F.D.P.) (Drucksache 14/3490, Fragen 2 und 3): Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass das von Präsi- dent Yoweri Kaguta Museveni in Uganda beabsichtigte Referen- dum über die künftige Regierungsform den demokratischen Grundsätzen entspricht und geeignet ist, die rechtsstaatlichen Strukturen zu stärken? Mit welchen Mitteln unterstützt die Bundesregierung die Durchführung des Referendums und in welcher Weise beabsich- tigt sie, zu einer demokratischen Anforderungen entsprechenden Durchführung beizutragen? Zu Frage 2: Bei der Ausarbeitung und Verabschiedung der ugandi- schen Verfassung im Jahr 1995 konnte sich die damalige verfassungsgebende Versammlung nicht darauf einigen, das Mehrparteiensystem in Uganda wieder einzuführen. Stattdessen wurde in der Verfassung festgelegt, dass die Bevölkerung über diese Frage in fünf Jahren, das heißt im Jahre 2000 im Wege eines Referendums abstimmen solle. Dieses Referendum ist nunmehr für den 29. Juni 2000 an- beraumt. Die Referendumsfrage stellt die wahlberechtig- ten Ugander vor die Wahl zwischen dem „Movement- System“ Präsident Musevenis und dem Mehrparteiensys- tem. Beide Seiten werben seit einigen Wochen für ihr jeweiliges System. Präsident Museveni, der Uganda noch nicht für reif hält für ein Mehrparteiensystem, propagiert als Vorsitzender des „National Resistance Movement“ sein System einer „Demokratie ohne Parteien“ als „Plura- lismus unter einem gemeinsamen Dach“. Eine Mehrpar- teiengruppierung, die sich inzwischen in mehrere Flügel aufsplitterte, befürwortet eine Rückkehr zum Mehrpartei- ensystem. Die traditionellen Parteien rufen zum Boykott des Referendums auf. Wenn das Referendum fair durch- geführt und das Ergebnis nicht manipuliert wird, dürfte eine so gewonnene Entscheidung des ugandischen Volkes demokratischen Grundsätzen entsprechen. Es bleibt ab- zuwarten, ob während des Wahlkampfes, der dem Refe- rendum vorausgeht, Chancengleichheit für alle Parteien gewahrt ist. Eine Stärkung der rechtsstaatlichen Struktu- ren kann darin gesehen werden, dass die Bevölkerung mit dem Referendum von ihrem in der Verfassung garantier- ten Recht Gebrauch macht; da sie nach der Verfassung im Übrigen die Möglichkeit hat, die jetzt getroffene Ent- scheidung in einem späteren Referendum zu modifizie- ren, ist das Referendum zugleich Ausdruck einer Institu- tionalisierung des Demokratisierungsprozesses. Zu Frage 3: Bereits 1999 haben die in Uganda vertretenen zehn Mitgliedstaaten der EU, die EU-Kommission sowie die USA, Norwegen und Japan die „Referendum 2000- Gruppe“ gegründet. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es unter anderem, die „staatsbürgerliche Erziehung“ insoweit zu fördern, dass die wahlberechtigten Ugander über das In- strument des Referendums, ihre demokratischen Bürger- rechte und über Grundrechte wie Versammlungs-, Verei- nigungs-, Meinungs- und Pressefreiheit unterrichtet werden. Als „Transmissionsriemen“ für diese „Staatsbür- gerkunde“ dienen einheimische ugandische Nichtregie- rungsorganisationen. Deren Arbeit wird aus Mitteln fi- nanziert, die von Mitgliedstaaten der Arbeitsgruppe und der EU-Kommission aufgebracht werden. Das Budget für dieses Projekt beträgt etwa 4 Millionen US-$. Die Bun- desregierung hat sich bereit erklärt, aus Mitteln der De- mokratisierungshilfe des Auswärtigen Amts rund 180 000 DM dazu beizutragen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die Frage des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Frage 11): Wie viele politische Beamte sind mit welchen jährlichen Kos- ten für den Bundeshaushalt seit Oktober 1998 bis heute in den Ru- hestand versetzt worden? Seit dem Regierungswechsel am 27. Oktober 1998 bis zum 30. Mai 2000 sind insgesamt 67 politische Beamte in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Die jährli- chen Kosten für den Bundeshaushalt könnten nur in je- dem Einzelfall und damit verwaltungsaufwendig ermittelt werden. Die Höhe der Versorgungskosten ist zum einen vom Familienstand und der bisherigen Dienstzeit im öf- fentlichen Dienst abhängig, zum anderen auch davon, ob die Beamten inzwischen eine neue Beschäftigung aufge- nommen haben. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Georg Brunnhuber (CDU/CSU) (Druck- sache 14/3490, Fragen 19 und 20): Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass im Ver- kehrsgewerbe – ob Schiene, Schiff oder Straße – die Energiekos- ten einen erheblichen Teil der Produktionskosten ausmachen, in keinem Unternehmensbereich aber die Mehrbelastung durch die Energieverteuerung auch nur annähernd durch die Senkung der Lohnnebenkosten ausgeglichen werden, wie es die Bundesregie- rung versprochen hat? Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass das Mine- ralölsteueraufkommen, das der Güterkraftverkehr nach den Be- schlüssen der Koalition bis 2003 zu erbringen hat, mehr als ein Drittel der von den Unternehmen zu erwirtschaftenden Umsätze beträgt, die Mehrbelastung des überwiegend mittelständischen Güterkraftgewerbes aber lediglich zu 10 Prozent durch die Ab- senkung der Rentenversicherungsbeiträge kompensiert wird? Zu Frage 19: Die Politik der Bundesregierung ist darauf gerichtet, das Aufkommen aus der Ökosteuer zur Senkung der So- zialversicherungsbeiträge zu verwenden. Die Energiekos- ten – womit Sie vermutlich in erster Linie die Kraftstoff- kosten ansprechen – werden, wie die aktuelle Entwick- lung zeigt, maßgeblich durch den Rohölpreis und den Dollar-Kurs beeinflusst. So liegen die massiven Preisstei- gerungen der letzten Wochen um ein Vielfaches über den durch die ökologische Steuerreform erhöhten Kosten. Grundsätzlich haben die Kraftstoffkosten im Verkehrsge- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10078 (C) (D) (A) (B) werbe einen höheren Anteil an den Produktionskosten als in anderen Wirtschaftsbereichen. Dieser Anteil ist aber bei den verschiedenen Verkehrsträgern unterschiedlich hoch. Zudem muss zwischen dem Güter- und dem Personen- verkehr unterschieden werden. Entsprechend unter- schiedlich wirkt sich die mit dem Steuermehraufkommen aus der Ökosteuer finanzierte Senkung der Beitragssätze in der Rentenversicherung aus. Der Bundesregierung war von Anfang an bewusst, dass es Wirtschaftsbereiche ge- ben würde, in denen ein Vergleich der steuerlichen Ver- teuerung von Energie und der Entlastung in der Renten- versicherung eine Nettobelastung ergeben würde. Das Transportgewerbe ist ein Beispiel dafür. Bis zu einem ge- wissen Maße können höhere Energiekosten aber abge- wälzt bzw. weitergegeben werden. Daneben soll die Ener- gieverteuerung jedoch Anreize zum Energiesparen geben und auch verkehrspolitische Ziele verfolgen. Im Übrigen genügt es nicht, allein die Belastung durch die Ökosteuer zu betrachten, denn auch die Verkehrsunternehmen wer- den von der Steuerreform 2000 profitieren. Zu Frage 20: Diese Einschätzung teilt die Bundesregierung nicht, weil die bisher dazu vorliegenden Aussagen der Verbände und Forschungsinstitute voneinander abweichen und Er- gebnisse der von der Bundesregierung in Auftrag gegebe- nen Untersuchungen über die Auswirkungen der Öko- steuer noch nicht vorliegen. Bekannt ist aber, dass der Straßengüterverkehr durch die Mineralölsteuererhöhung im Zuge der ökologischen Steuerreform mit voraus- sichtlich 17,7 Milliarden DM zusätzlich belastet wird, während die Mineralölsteuererhöhungen der Vorgänger- regierung zu einer Zusatzbelastung von 22,6 Milliar- den DM geführt haben. Das Aufkommen aus der Öko- steuer – auch darin unterscheidet sich die Politik der Bun- desregierung von der ihrer Vorgängerin – wird jedoch über die Entlastung der Lohnnebenkosten vollständig an die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen zurückgegeben. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Hubert Deittert (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/3490, Fragen 21 und 22): Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass allein in den ersten beiden Stufen der Ökosteuer durch die deutliche Er- höhung der Kraftstoffpreise um rund 14 Pfennig je Liter (inklu- sive Mehrwertsteuer) der Bund Mehreinnahmen von über 10 Milliarden DM erzielt hat, ohne dass hiervon Mittel zusätzlich in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zurückgeflossen sind, und dass der Bund mit den nächsten drei Stufen der Ökosteuer weitere Mehreinnahmen aus den Mineralölsteuererhöhungen von in der Summe über 35 Milliarden DM und in den Folgejahren von weiteren rund 15 Milliarden DM pro Jahr erhalten wird, ohne dass für den Autofahrer eine Gegenleistung vorgesehen ist? Ist die Bundesregierung bereit, angesichts des Ausbaubedarfs in der Verkehrsinfrastruktur, wo allein im Bereich der Bundes- fernstraßen der Umfang rechtskräftig planfestgestellter, also bau- reifer Projekte bundesweit über 5 Milliarden DM beträgt, für die keine Finanzierung besteht, einen Anteil aus den Mehreinnahmen der Mineralölsteuer zweckzubinden? Zu Frage 21: Die Bundesregierung teilt diese Einschätzung nicht. Die Mehreinnahmen aus der ökologischen Steuerre- form dienen – mit Ausnahme eines Betrages von 200 Millionen DM für das Programm zur Förderung re- generativer Energien – einzig und allein der Senkung der Lohnnebenkosten und beleben damit den Arbeitsmarkt. Insoweit ist auch für die Masse der Autofahrer eine Ge- genleistung gegeben. Zu Frage 22: Die Bundesregierung ist nicht bereit, Teile der Mehr- einnahmen aus den Mineralölsteuererhöhungen durch die ökologische Steuerreform für Belange des Straßenbaus zweckzubinden. Die Gründe hierfür hatte ich in meiner Antwort auf Ihre vorherige Frage dargelegt. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen der Abgeordneten Elke Wülfing (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Fragen 23 und 24): Wann beabsichtigt die Bundesregierung, den laut dem Staats-sekretär im Bundesministerium der Finanzen, Prof. Dr. HeribertZitzelsberger, „äußerst komplexen Entlastungsmechanismus“ derÖkosteuer (18. Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tech-nologie am 3. November 1999) im Bereich der Produktionsmit-telbesteuerung einfacher, konsistenter und systematischer zu ge-stalten? Worin bestehen die diesbezüglichen ersten Überlegungen derBundesregierung, die laut Staatssekretär Prof. Dr. HeribertZitzelsberger noch durch einschlägige Gutachten unterfüttert wer-den sollen? Zu Frage 23: Die EU-Kommission hat die beihilferechtliche Geneh- migung für die im Rahmen der ökologischen Steuerre- form gewährten steuerlichen Begünstigungen für Unter- nehmen des produzierenden Gewerbes und Unternehmen der Land- und Forstwirtschaft zunächst bis zum 31. März 2002 befristet. Die Bundesregierung wird bis zu diesem Zeitpunkt entscheiden, ob sie die bisherige Regelung bei- hilferechtlich renotifiziert oder unter Beibehaltung der Zielsetzung der ökologischen Steuerreform ein Alterna- tivmodell entwickelt. Zu Frage 24: Die weitere Ausgestaltung der ökologischen Steuerre- form wird wesentlich von den im Umweltrahmen der EU- Kommission niedergelegten beihilferechtlichen Geneh- migungsvoraussetzungen und Bedingungen abhängen. Der Entwurf eines neuenUmweltrahmenswird zurzeit auf europäischer Ebene intensiv mit dem Ziel diskutiert, den Mitgliedstaaten im Falle einer Erhöhung der Energiesteu- ern die Schaffung von langfristig angelegten Steuerer- mäßigungen zu ermöglichen, wenn die Steuersätze über dendurchdasGemeinschaftsrechtvorgegebenenMindest- steuersätzen liegen. Schon aus diesem Grunde ist es der Bundesregierung zurzeit nichtmöglich, eineAussage über die konkrete Ausgestaltung der Begünstigungsmechanis- men für die deutsche Wirtschaft über den 31. März 2002 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10079 (C) (D) (A) (B) hinaus zu treffen. Die Bundesregierung wird jedoch – wie schon beim jetzigen System der Ökosteuer – ihr besonde- res Augenmerk auf die Erhaltung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft richten. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Ab- geordneten Heinz Seiffert (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Frage 25): Welche Höhe muss der Benzinpreis nach Ansicht der Bundes- regierung erreichen, damit hinreichende Einsparanreize für die Autofahrer von ihm ausgehen? Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse darü- ber vor, welche Höhe des Benzinpreises für die Autofah- rer verstärkt Anreize auslöst, Benzin zu sparen. Entschei- dender als die absolute Höhe des Benzinpreises ist nach Einschätzung der Bundesregierung die mittel- und lang- fristige Preiserwartung. Die maßvolle stufenweise Er- höhung der Mineralölsteuer im Rahmen der ökologischen Steuerreform schafft eine Signalwirkung, die bei den Au- tofahrern nachhaltig das Bewusstsein für umweltfreundli- ches Verhalten im Sinne von sparsamer Fahrweise und ei- ner Orientierung hin zu sparsameren und damit umwelt- freundlicheren Motoren stärkt. Im Übrigen kann die Bundesregierung den Benzinpreis nicht festlegen. Wie die derzeitige Entwicklung verdeutlicht, stellt die Mineralöl- steuer nur einen von mehreren Faktoren dar, die den Ben- zinpreis beeinflussen. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Ab- geordneten Hans Michelbach (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Frage 26): Wie hoch waren die Steuereinnahmen im Jahr 1999 aus der Mineralölsteuer und aus der ökologischen Steuerreform, und wel- che Summe daraus wurde für die Rentenversicherung aufge- wendet? Die Einnahmen aus der Mineralölsteuer betrugen im Jahr 1999 rund 71,3 Milliarden DM. Darin sind durch die ökologische Steuerreform bedingte Mehreinnahmen in Höhe von rund 4,9 Milliarden DM enthalten. Die Einnah- men aus der Stromsteuer betrugen 1999 rund 3,5 Milliar- den DM. Damit belaufen sich die Gesamteinnahmen aus der ökologischen Steuerreform im Jahre 1999 auf rund 8,4 Milliarden DM. Aufgrund des Gesetzes zu Korrektu- ren in der Sozialversicherung und zur Sicherung der Ar- beitnehmerrechte konnte der Beitragssatz zur gesetzli- chen Rentenversicherung von 20,3 Prozent auf 19,5 Pro- zent abgesenkt werden. Zur Finanzierung dieser Bei- tragssatzsenkung trugen maßgeblich die Einführung von Beiträgen des Bundes für Kindererziehung sowie die Ein- führung einer Erstattung der einigungsbedingten Leistun- gen (insbesondere Auffüllbeträge) durch den Bund an die gesetzliche Rentenversicherung bei. Die finanzielle Net- tobelastung des Bundes aus dem oben genannten Gesetz betrug im Jahr 1999 rund 8,8 Milliarden DM. Der Bund leitete damit rund 400 Millionen DM mehr als die Öko- steuereinnahmen an die Rentenversicherung weiter. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen der Abgeordneten Christa Luft (PDS) (Drucksache 14/3490, Fragen 29 und 30): Zu welchem Anteil soll die Bundesdruckerei Berlin veräußert werden, und wie viele Interessenten gibt es? Welche Vorgaben hat die Bundesregierung für den Verkauf von Anteilen und zur Sicherung der Standorte der Bundesdrucke- rei, insbesondere in Berlin, gemacht? Zu Frage 29: Der Bund strebt den Verkauf seiner gesamten Ge- schäftsanteile an der Bundesdruckerei GmbH an. Derzeit wird noch mit circa 70 Gesellschaften gesprochen, die ein erstes Erwerbsinteresse bekundet haben. Zu Frage 30: Die Bundesregierung wird bei der Auswahl der Inves- toren für die Bundesdruckerei GmbH wie bei vergange- nen Privatisierungen vor allem die vorgelegten Unterneh- menskonzepte genau prüfen. Angesichts der guten techni- schen Ausstattung der Produktionsanlagen, der damit verbundenden hohen Investitionen sowie der vorteilhaf- ten Nähe zu den Hauptkunden der Bundesdruckerei GmbH ist zu erwarten, dass potenzielle Investoren den Standort Berlin als attraktiv einschätzen. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung der Niederlassungen Bonn und Neu-Isenburg im Vergleich zum Hauptstandort Ber- lin kommt jedoch eine Zusammenlegung der Kapazitäten nicht in Betracht. Die Sicherung der Wettbewerbsfähig- keit dieser beiden Standorte in ihren jeweiligen Teilmärk- ten ist daher isoliert zu betrachten. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen der Abgeordneten Petra Pau (PDS) (Drucksache 14/3490, Fragen 31 und 32): Wie und durch wen sollen im Falle der Veräußerung der Bun- desdruckerei von dieser erbrachte hoheitliche Dienstleistungen, zum Beispiel für das Bundeskriminalamt oder den Zoll, wahr- nommen werden? Welche datenschutzrelevanten Probleme sieht die Bundesre- gierung im Falle der Veräußerung der Bundesdruckerei, und wie sollen diese im Sinne des Datenschutzes gelöst werden? Zu Frage 31: Die Bundesdruckerei kann auch nach der Veräußerung ihre Aufgaben wie bisher erfüllen. Sie ist bereits seit 1994 durch Umwandlung in eine GmbH rechtsformprivatisiert. Soweit die Bundesdruckerei GmbH in den vergangenen Jahren für hoheitliche Aufgabenerfüllungen tätig war und Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10080 (C) (D) (A) (B) hier insbesondere für drucktechnischeUnterstützungsleis- tungen in Anspruch genommen wurde, war sie als so ge- nannter technischer Verwaltungshelfer beauftragt und wurde von der zuständigen Stelle überwacht. Diese Mög- lichkeiten der Beauftragung der Bundesdruckerei GmbH als Verwaltungshelfer zur Erledigung von technischen Unterstützungsleistungen ändern sich durch die Veräuße- rung der Kapitalanteile des Bundes an der Bundesdrucke- rei GmbH nicht. Zu Frage 32: Die Bundesdruckerei GmbH ist auf datenschutzrecht- lich sensiblem Gebiet tätig bei der Herstellung der Rei- sepässe und der Bundespersonalausweise. Bei dieser Tätigkeit unterliegt die Bundesdruckerei GmbH den spe- zialgesetzlichen Regelungen zur Wahrung der daten- schutzrechtlichen Belange nach § 16 Passgesetz und nach § 3 des Gesetzes über Personalausweise. Diese gesetzli- chen Bestimmungen zur Sicherung der datenschutzrecht- lichen Belange gelten auch für eine veräußerte Bundes- druckerei GmbH uneingeschränkt. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen der Abgeordneten Barbara Höll (PDS) (Drucksache 14/3490, Fragen 33 und 34): Gab es zur Sicherung des Datenschutzes bei der Privatisierungder Bundesdruckerei Konsultationen mit dem Bundesministeriumdes Innern und dem Bundesdatenschutzbeauftragten, und wenn ja,mit welchen Ergebnissen? Welche datenschutzrechtlichen Vorgaben sind etwaigen Inte-ressenten gemacht worden? Zu Frage 33: Die Aspekte des Datenschutzes und der allgemeinen Sicherheitsbelange des Bundes werden mit dem feder- führenden Bundesministerium des Innern abgestimmt. Dies gilt auch für eine vertragliche Vereinbarung des Bun- desministeriums des Innern mit der Bundesdruckerei GmbH. In dieser werden – über die gesetzlichen Bestim- mungen zum Datenschutz hinaus – Regelungen zur ord- nungsgemäßen und sicheren Herstellung sowie Ausliefe- rung der von der Bundesdruckerei hergestellten Personal- dokumente, zu den sicherheitsrelevanten Spezifikationen der Personaldokumente, zur Qualitätssicherung, zu Of- fenlegungs- und Berichterstattungspflichten sowie zum Aufsichts- und Weisungsrecht des Bundesministeriums des Innern getroffen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte war bereits bei Abfassung der spezialgesetzlichen Rege- lungen in § 16 Passgesetz und § 3 des Gesetzes über Per- sonalausweise zur Sicherung der datenschutzrechtlichen Belange bei der Herstellung der Reisepässe und Bundes- personalausweise befasst. Diese gesetzlichen Regelungen gelten auch für eine veräußerte Bundesdruckerei GmbH. Zu Frage 34: Die Erwerber der Geschäftsanteile an der Bundes- druckerei GmbH werden selbstverständlich die gesetzli- chenVerpflichtungenderBundesdruckerei nach§16Pass- gesetz und § 3 des Gesetzes über Personalausweise, alle Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes sowie die von der Bundesdruckerei GmbH eingegangenen vertrag- lichen Verpflichtungen gegenüber dem Bund zu beachten haben. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Roland Claus (PDS) (Drucksache 14/3490, Fragen 35 und 36): Wie wurde im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Verkaufder Bundesdruckerei mit der von den Belegschaftsvertreterinnenund -vertretern vorgeschlagenen qualifizierten Mitarbeiterbeteili-gung, die sich durchaus als Modellfall für die von der Bundesre-gierung propagierte Ausweitung der Beteiligung der Beschäftig-ten am Produktivkapital eignen würde, umgegangen? Wie soll im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Verkaufder Bundesdruckerei den sozialen Belangen, wie zum Beispieldem Erhalt der Tarifverträge, dem Ausschluss betriebsbeding-ter Kündigungen und der Sicherung erworbener Rentenleis-tungen für Beschäftigte und Versorgungsempfängerinnen und -empfänger verbindlich Rechnung getragen werden? Zu Frage 35: Das Thema „Mitarbeiterbeteiligung“ ist zwischen dem Bundesministerium der Finanzen und Vertretern der Arbeit- nehmer der Bundesdruckerei GmbH in verschiedenen Ge- sprächen erörtert worden. Dabei ist Folgendes vereinbart worden: Das vom Bundesministerium der Finanzen mit der Umsetzung der Privatisierung beauftragte Bankhaus Metzler wird in den nächsten Tagen ein Verkaufsmemo- randum versenden, auf dessen Grundlage auch die Ar- beitnehmer gebeten werden, ein konkretes Angebot für eine Mitarbeiterbeteiligung abzugeben. Dieses Angebot wird dann in die Verhandlungen mit potenziellen Kaufin- teressenten einbezogen. Zu Frage 36: Der Verkauf der Geschäftsanteile des Bundes an der Bundesdruckerei GmbH greift nicht in die bestehenden arbeitsvertraglichen Verhältnisse zwischen dem Unter- nehmen und seinen Arbeitnehmern ein. Die Geschäfts- führung steht insoweit als Organ der Unternehmens- führung in der Verantwortung, die arbeitsvertraglichen Pflichten gegenüber den Arbeitnehmern der Bundes- druckerei GmbH vertragsgemäß zu erfüllen. Im Übrigen besteht ein gesetzliches Schutzsystem zur Wahrung der Sozialbelange der Arbeitnehmer eines Unternehmens; hinzuweisen ist hier insbesondere auf § 4 des Tarifver- tragsgesetzes. Danach gelten die Bestimmungen des Ta- rifvertrages solange weiter, bis sie durch eine andere Ab- machung ersetzt werden. Eine solche Ersetzung ist ohne Zustimmung der Arbeitnehmer nicht möglich. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Martin Hohmann (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/3490, Fragen 37 und 38): Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10081 (C) (D) (A) (B) Ist der Bundesregierung bekannt, von welchen Staaten inwelchem Umfang bei den gegen Deutschland durchgeführtenReparationsbeschlagnahmen deutschen Auslandsvermögens unddeutscher Patente nach dem Zweiten Weltkrieg jüdisches Eigen-tum bzw. Vermögen an die Reparationsnehmer gelangte? In welchem Maße bzw. in welcher Form sind diese Eigentü-mer, deren Rechtsnachfolger oder Organisationen in ihrer Nach-folge später durch die einzelnen Staaten entschädigt worden? Zu Frage 37: Der Bundesregierung liegen Erkenntnisse über die Schädigung deutschen Privatvermögens durch Reparati- onsbeschlagnahmen im Ausland im Wesentlichen auf- grund der Schadensfeststellungen im Lastenausgleich vor, die Grundlage für eine innerstaatliche Ersatzleistung der Bundesrepublik Deutschland waren. Im Lastenaus- gleich waren jüdische und nichtjüdische Geschädigte in gleicher Weise anspruchsberechtigt. Eine statistische Dif- ferenzierung nach Geschädigtengruppen wurde nicht vor- genommen, sodass der Bundesregierung keine Erhebung darüber vorliegt, in welchem Umfang jüdische Vermögen von Beschlagnahmen betroffen waren. Zu Frage 38: Die Feindvermögensbestimmungen der ehemaligen Kriegsgegner des Deutschen Reiches sahen – vor allem nach Kriegsende – regelmäßig Freigabemöglichkeiten zugunsten bestimmter Berechtigter vor. Hiernach bestand vor allem für NS-Verfolgte die Möglichkeit, ihre durch ausländische Staaten beschlagnahmten Vermögenswerte zurückzuerhalten. In welchem Umfang diese Möglichkeit von Betroffenen bzw. deren Rechtsnachfolgern in den einzelnen Staaten genutzt werden konnte, ist der Bundes- regierung nicht bekannt. In jüngerer Zeit sind darüber hinausgehende Bemühungen einzelner Staaten bekannt geworden, NS-Verfolgte bzw. deren Rechtsnachfolger ausfindig zu machen und ihnen für den Verlust beschlag- nahmter und nicht wieder freigegebener Vermögenswerte eine Entschädigung zu gewähren. Beispielhaft sei hier das „Enemy Property Payment Scheme“ in Großbritannien genannt. Anlage 14 Antwort der Parl. Staatssekretärin Brigitte Schulte auf die Frage des Abgeordneten Benno Zierer (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/3490, Frage 43): Auf welchem Stand befinden sich derzeit die Planungen derBundesregierung mit Blick auf Bestand und Organisation insbe-sondere der in Bayern befindlichen Bundeswehrkassen und dieZusammenlegung von Bundeswehrkassen mit anderen Kassen? Seit 1997 wird mit ausgewählten militärischen und Verwaltungsdienststellen erprobt, ob das Haushalts-, Kas- sen- und Rechnungswesen-Verfahren des Bundes (HKR-Verfahren) nicht nur im Ministerium, sondern auch im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Vertei- digung (BMVg) erfolgreich angewandt werden könnte. Im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Fi- nanzen (BMF) wurde dieser Pilotversuch 1998 um wei- tere Dienststellen mit bundeswehrspezifischen Geschäfts- vorfällen ausgeweitet. Der Versuch soll in diesem Jahr auslaufen und bewertet werden. Mögliche Auswirkungen auf die Kassenorganisation des Bundes sind dabei nicht auszuschließen. Seit dem 2. Mai 2000 sind die Bundes- wehrkasse Kiel und die Bundeskasse Kiel im Rahmen ei- nes Modellversuchs zusammengelegt. Der Modellver- such ist auf zunächst ein Jahr begrenzt. Die Beschäftigten der Bundeswehrkasse Kiel sind zur Oberfinanzdirektion Hamburg abgeordnet und nehmen dort die Aufgaben des Bereichs Bundeswehr wahr. Bei einem erfolgreichen Ab- schluss des Modellversuchs können sie – auf freiwilliger Basis – in die Bundesfinanzverwaltung versetzt werden. Zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung und dem Bundesministerium der Finanzen besteht Ein- vernehmen, dass der Modellversuch in Kiel die ab- schließende Bewertung des laufenden HKR-Pilotver- suchs nicht präjudizieren soll. Die Bundeswehrkassen in Bayern sind von dem Modellversuch nicht berührt. Sofern die Bundeswehrkassen mit den Bundeskassen zusam- mengelegt werden, sind beträchtliche Personaleinsparun- gen zu erwarten. Konkrete Aussagen über den künftigen Bestand von Bundeswehrkassen und anderen Kassen können daher noch nicht getroffen werden. Dies gilt auch für den Bereich des Freistaates Bayern. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra- gen der Abgeordneten Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Fragen 49 und 50): Welche konkreten Möglichkeiten sieht die Bundesregierungfür einen Weiterbau der A 99 im Jahr 2002, wenn die von der Lan-deshauptstadt München vorfinanzierten bauvorbereitenden Maß-nahmen Ende 2001 abgeschlossen sind und die vom Bund zuge-sagten Mittel aus dem „Anti-Stau-Programm“ erst im Jahr 2003zur Verfügung stehen? Trifft es zu, dass die Kosten in Höhe von 30 Millionen DM fürden Fortgang der Baumaßnahme im Jahr 2002 durch ein Darlehender Landeshauptstadt München vorfinanziert werden sollen, des-sen Zinslast durch Mittel aus dem Haushalt der Landeshauptstadtund staatliche Zuschüsse getragen werden sollen? Zu Frage 49: Wie in der Antwort auf Ihre Frage Nr. 4/80 zum Aus- druck gebracht, soll mit dem Bau des aus Mitteln des Anti-Stau-Programmes finanzierten Westringes München (A 99) im Jahr 2003 konzentriert begonnen werden. Ein- zelheiten von Durchführung und Finanzierung der aus dem Finanzbeitrag der Landeshauptstadt finanzierten bauvorbereitenden Arbeiten werden unter dieser Zielset- zung zwischen der Landeshauptstadt und der bayerischen Straßenbauverwaltung abgestimmt. Zu Frage 50: Der Bundesregierung ist eine solche Absicht nicht be- kannt. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Frage des Abgeordneten Paul Breuer (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/3490, Frage 51): Kann die Bundesregierung definitiv und ohne Einschrän-kung zusagen, dass der Weiterbau der Hüttentalstraße (B 62) Siegen-Süd bis zur Landesgrenze Rheinland-Pfalz erneut in denvordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenom-men wird? Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10082 (C) (D) (A) (B) Die Maßnahme soll im Rahmen der anstehenden Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans und der sich anschließenden Fortschreibung des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen neu bewertet werden. Auf Grundlage dieser Bewertung wird der Deutsche Bundestag über die Dringlichkeit von Einzelprojekten in einem neuen Be- darfsplan entscheiden. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Frage 53): Beabsichtigt die Bundesregierung, bedingt durch die Zu- nahme der Radfahrunfälle mit schweren Kopfverletzungen, die Einführung einer Helmpflicht für Radfahrer? Es ist richtig, dass bei Fahrradunfällen Kopfverletzun- gen mit an der Spitze der Verletzungen stehen. Fahrrad- helme sind geeignet, diese Verletzungen zu verhindern oder wesentlich zu mildern. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen beabsichtigt gleich- wohl nicht, eine Schutzhelmtragepflicht für Radfahrer einzuführen. Die meisten Radfahrer bewegen sich ver- hältnismäßig langsam und vorsichtig im Straßenverkehr und würden es als „Übermaßregelung“ ansehen, wollte man sie zwingen, ständig einen Schutzhelm zu tragen. Dies würde voraussichtlich der verkehrs- wie umwelt- politisch sinnvollen Fahrradnutzung zuwider laufen. Schließlich wäre eine Helmtragepflicht gegenüber straf- unmündigen Kindern nur schwer durchsetzbar. Aus die- sen Überlegungen heraus wird dringend empfohlen, aber nicht vorgeschrieben, einen Fahrradschutzhelm zu tragen, um sich bei möglichen Unfällen weitgehend vor Kopf- verletzungen zu schützen. Dieses Vorgehen steht im Ein- klang mit der Haltung anderer europäischer Staaten. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Frage des Abgeordneten Werner Siemann (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Frage 40): In welchen Punkten weichen die Positionen des Bundeskanz- leramtes, des Auswärtigen Amtes und des Bundesministeriums für Wirtschaft hinsichtlich der Exporte von Ersatzteilen sowie weite- rer Stückzahlen von Waffensystemen, deren Ausfuhr bereits von Deutschland offiziell genehmigt wurden, in die Türkei voneinan- der ab, und wie erklärt die Bundesregierung die Abweichung der Positionen? Die Frage betrifft den internen Abstimmungsprozess zwischen den Ressorts über einzelne Rüstungsexportvor- haben, also den Kernbereich exekutiven Handelns. Hierzu gibt die Bundesregierung grundsätzlich keine öffentli- chen Erklärungen ab. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass es aufgrund der unterschiedlichen Aufgabenstellun- gen der beteiligten Ressorts auch unterschiedliche Beur- teilungen einzelner Rüstungsexportprojekte geben kann. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragedes Abgeordneten Georg Girisch (CDU/CSU) (Drucksa-che 14/3490, Frage 41): Welche Maßnahmen – einschließlich Gesetzesänderungsvor-schläge – will die Bundesregierung zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerke ergreifen unter Berücksichtigungdes Umstands, dass ein großer Teil der KWK-Anlagen nicht vomKWK-Vorschaltgesetz erfasst ist und deshalb die starre Prozent-grenze im Mineralölsteuergesetz in der Praxis dazu führt, dass dieKraftwerke nicht mehr unter Volllast gefahren werden, um da-durch das im Gesetz genannte Verhältnis von Wärme- und Strom-erzeugung zu erreichen, sodass der Anteil der KWK-Anlagen ander Gesamt-Energie-Erzeugung drastisch zurückgeht? Die Frage enthält zwei Komplexe – das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und die Ökosteuer – auf die ich einzelneingehen möchte. Zunächst zum Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz: DerDeutscheBundestag hat am24.März 2000dasGesetz zumSchutz der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung(Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz) beschlossen. Es ist am18. Mai 2000 in Kraft getreten. Dieses Gesetz bietet einezeitlich befristete und degressiv ausgestaltete Hilfe für diezur Zeit besonders gefährdeten KWK-Anlagen von Ener-gieversorgungsunternehmen in der allgemeinen Versor-gung.Damit soll eineBestandserhaltung dieserKWK-An-lagen in einem durch die Liberalisierung des Strommark-tes veränderten wirtschaftlichen Umfeld ermöglichtwerden. Das Bundeskabinett hat im Februar 2000 festge-legt, dass, sofern sich dieKWKgemäßdemdeutschenKli-maschutzziel als die geeignetste Technologie erweisensollte, bis zumSommer dieses Jahres über den zukünftigenBeitrag derKWKzurCO2-Minderung entschieden und bisEnde des Jahres ein Gesetzentwurf für ein längerfristigesProgramm zum Ausbau der KWK an der Energieversor-gung erarbeitet wird. Der BMWi wird bis zur Sommer-pause einen entsprechendenBericht in dasBundeskabinetteinbringen.An diesem Bericht wird zur Zeit gearbeitet. Jetzt zur Ökosteuer: Im Zuge der ersten Stufe der Öko-steuerreform wurden KWK-Anlagen mit einem Jahres-nutzungsgrad von 70 Prozent vollständig von der Be-steuerung der Einsatzbrennstoffe befreit. Mit späterer Än-derung des Mineralölsteuergesetzes wurde durch diezusätzliche Einführung des Monatsnutzungsgrades dieMöglichkeit geschaffen, diese Steuerbefreiung auch mo-natlich zu erhalten. Damit ist eine wesentliche Forderungvon KWK-Betreibern berücksichtigt. Der Monats- bzw.Jahresnutzungsgrad von 70 Prozent verhindert nicht dieVolllastfahrweise von KWK-Anlagen, sondern er stelltvielmehr sicher, dass nur solche KWK-Anlagen eineSteuerbefreiung erhalten, die tatsächlich überwiegend inKraft-Wärme-Kopplung, das heißt mit gleichzeitigerStrom- und Wärmeproduktion, und nicht in Kondensati-onsfahrweise – mit schlechteren Wirkungsgraden – be-trieben werden. Dies ist ökologisch – insbesondere unterKlimaschutzgesichtspunkten – gewünscht und dahernicht zu beanstanden. Eine Änderung der gesetzlichenRegelung ist deshalb nicht vorgesehen. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Frage des Abgeordneten Heinz Seiffert (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/3490, Frage 42): Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10083 (C) (D) (A) (B) Auf welche Ursachen führt die Bundesregierung den Rück- gang der Binnennachfrage nach PKW im Zeitraum Januar bis April 2000 um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück, während im gleichen Zeitraum die Auftragseingänge aus dem Ausland um 7 Prozent zunahmen? Die Produktion der deutschen Automobilindustrie ist trotz der nicht eingetretenen – und in den Vorjahren übli- chen – Frühjahrsbelebung in den ersten Monaten dieses Jahres relativ stabil. Ursache hierfür ist der durch die Wechselkursentwicklung und die verbesserte Leitungs- fähigkeit der deutschen Automobilindustrie begünstigte Anstieg der Exporte. Vor allem in den USA und in Japan werden mehr Fahrzeuge als ein Jahr zuvor abgesetzt. Der Exportanteil der deutschen Automobilindustrie liegt in- zwischen bei fast 65 Prozent. Die Inlandsnachfrage nach Neufahrzeugen ist im vergleichbaren Zeitraum rückläu- fig. Die Fachwelt spricht daher von einer „gespaltenen Automobilkonjunktur“, die auch in den kommenden Mo- naten anhalten wird. Die Produktions- und Absatzergeb- nisse in den ersten Monaten dieses Jahres sind jedoch mit denen des Jahres 1999 nur bedingt vergleichbar. Denn: 1999 war aufgrund des hohen Auftragsbestandes und der durch die Modellvielfalt der Hersteller ausgelösten hohen Nachfrage ein außergewöhnlich gutes Jahr für die deut- sche Automobilindustrie. Der Rückgang der Binnennach- frage nach PKW-Neufahrzeugen im Zeitraum Januar bis April 2000 ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass ver- stärkte Flottenverkäufe in 1999, etwa an Mietwagenun- ternehmen, nunmehr in diesem Jahr als Gebrauchtwagen- geschäfte am Markt verfügbar sind und damit eine preis- liche Alternative zu Neufahrzeugen darstellen. Im April 2000 ist zwar noch keine Kehrtwende auf dem Inlands- markt eingetreten, jedoch zog der Absatz als auch die In- landsnachfrage saisonbereinigt gegenüber März 2000 leicht an. Das Produktionsvolumen der deutschen Auto- mobilindustrie für das Jahr 2000 wird sich daher – nach deren jüngsten Prognosen – voraussichtlich geringfügig, das heißt etwa um 2–3 Prozent gegenüber dem außerge- wöhnlichen Vorjahr reduzieren und liegt damit immer noch über dem Mehrjahresdurchschnitt. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegfried Scheffler auf die Fra- gen des Abgeordneten Wilhelm Josef Sebastian (CDU/CSU) (Drucksache 14/3490, Fragen 55 und 56): Wie beurteilt die Bundesregierung den Sachverhalt, dass an- gesichts des Verhältnisses zwischen Mehrbelastung und verspro- chener Entlastung die Gesamtkosten im Güterkraftverkehrsge- werbe so steigen, dass bei vielen Betrieben die Umsatzrendite auf- gezehrt wird? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um angesichts die- ser Wettbewerbssituation für den deutschen Güterkraftverkehr im Vergleich mit seinen europäischen Konkurrenten, denen die Mi- neralölsteuer z.T. sogar rückerstattet wird, Chancengleichheit her- zustellen und das Versprechen aus der Koalitionsvereinbarung, die Harmonisierungsdefizite im Bereich der Steuer- und Sozial- vorschriften zu beseitigen, auch zu erfüllen? Zu Frage 55: Die Situation des Güterkraftverkehrsgewerbes muss differenziert betrachtet werden. In vielen Marktsegmen- ten werden nach wie vor Gewinne erzielt. Einzelne Marktsegmente sehen sich allerdings einer wirtschaftlich angespannten Situation gegenüber. Diese wird wesentlich bestimmt durch die Wettbewerbssituation am Markt. Die Unternehmen des Güterkraftverkehrs stehen in einem zu- nehmend verschärften internationalen Wettbewerb. Dies resultiert insbesondere aus der Liberalisierung des euro- päischen Verkehrsmarktes, der sich in einer anhaltenden Umbruchphase befindet. Für eine Vielzahl der Transport- unternehmen hat sich dadurch der Konkurrenz- und Preis- druck auf dem Güterkraftverkehrsmarkt verstärkt. Die Bundesregierung hat daher die Unternehmen des Straßengüterverkehrs durch die Unternehmenssteuerre- form in einer Größenordnung von 90 bis 100 Millio- nen DM entlastet. Die Bundesregierung ist sich der be- sonders schwierigen Lage wettbewerbsintensiver Trans- portleistungen bewusst und bemüht sich – zusammen mit Vertretern des Güterkraftverkehrsgewerbes – um Lösun- gen. Zu Frage 56: Besonders bedeutsam für die Transportwirtschaft sind die Kosten für Diesel im internationalen Vergleich. Bis heute liegen die deutschen Dieselpreise unter denen der meisten anderen Mitgliedstaaten der EU und insbeson- dere unter denen der Mitgliedstaaten mit ausgepräg- ter Transportwirtschaft (NL, F, I). Zudem haben neben Deutschland auch andere Mitgliedstaaten, wie zum Bei- spiel die Niederlande, die Mineralölsteuer zum 1. Januar 2000 erhöht. Die Erstattungsregelungen in den Nieder- landen und in Frankreich sind auf bestimmte Kraftstoff- mengen begrenzt und gelten auch für ausländische Fahr- zeuge. Trotz dieser Begünstigungen liegt der deutsche Dieselpreis noch unter denen Frankreichs und der Nie- derlande. Insofern ist in der EU die Chancengleichheit gewahrt. Im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit und Marktchancen des deutschen Güterkraftverkehrsgewer- bes wird die Bundesregierung die weitere Entwicklung einschließlich der Kostenbelastung für deutsche Unter- nehmen im Auge behalten und sich in der EU für weitere Harmonisierungen einsetzen. So wird sie sich im Zuge der vorgesehenen Erweiterung der Europäischen Union durch den Beitritt mittel- und osteuropäischer Länder für Über- gangsregelungen bei der gegenseitigen Marktöffnung ein- setzen. Dies betrifft besonders die Unterschiede zwischen Deutschland und seinen mittel- und osteuropäischen Nachbarn bei den Sozialvorschriften und den Vergütun- gen. Zur wirtschaftlichen Situation für die Unternehmen des Straßengüterverkehrsgewerbes insgesamt finden zur- zeit Gespräche innerhalb der Bundesregierung unter Be- teiligung von Verbänden des Transportgewerbes statt. Da- bei wird geprüft, ob Entlastungen für das deutsche Trans- portgewerbe in Erwägung zu ziehen sind. Solche MaßnahmenmüsstenEG-rechtlichzulässigundverkehrs-, umwelt- und finanzpolitisch vertretbar sein. Einem Er- gebnis dieser Gespräche kann nicht vorgegriffen werden. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 107. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. Juni 2000 10084 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Günther Friedrich Nolting


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident!
    Meine Damen und Herren! Herr Minister Scharping,
    wenn Sie Vorwürfe in Richtung Opposition vortragen,
    will ich Sie daran erinnern, dass in den zurückliegenden
    Legislaturperioden aus den Reihen der SPD kein einziger
    Antrag zur vermeintlichen Verbesserung der Situation der
    Bundeswehr, vor allen Dingen auch kein Antrag zum
    finanziellen Bereich gestellt wurde.


    (Paul Breuer [CDU/CSU]: Er hat als Fraktionsvorsitzender Kürzungsanträge unterschrieben!)


    Ich finde, es gehört zur Redlichkeit, dies noch einmal zu
    erwähnen. Sie waren zu dieser Zeit Fraktionsvorsitzender.


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, ich möchte aus einer Mel-
    dung vom gestrigen Tage zitieren:

    In der Diskussion um die Bundeswehrreform stellt
    der Fraktionschef der Grünen, Rezzo Schlauch, die
    Durchsetzungsfähigkeit von Verteidigungsminister
    Rudolf Scharping, SPD, in Frage. Für so eine Reform
    bräuchte es einen Scharnhorst oder Gneisenau – aber
    wir haben nur einen Scharping.

    Herr Minister, vor dieser Aussage müssen wir Sie aus-
    drücklich in Schutz nehmen. Das sage ich gerade als Ver-
    treter der F.D.P. Ich hoffe, es schadet Ihnen nicht, und ich
    hoffe, es schadet auch mir nicht.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Ihre Vorstellungen gehen ja in die richtige Richtung, wo-
    bei es einige Ausnahmen gibt, die der Kollege van Essen
    heute vorgetragen hat.

    Als Vertreter der Opposition möchte ich mich für die
    bisherige gute Zusammenarbeit bedanken. Wir nehmen
    Sie natürlich beim Wort, dass diese gute Zusammenarbeit
    fortgesetzt werden soll.

    Aber, Herr Minister, bemerkenswert ist – auch das will
    ich sagen –, dass es heute keine Regierungserklärung ge-
    geben hat, auch wenn Sie dies in Ihrer Rede herunterspie-
    len wollten. Das ist Ihnen nicht gelungen. Auch die
    Schärfe Ihrer Rede ist ein Zeichen dafür, dass die Frak-
    tionen von SPD und Grünen kein einheitliches Konzept
    zur Sicherheitspolitik und zur Bundeswehr haben – und
    das vor diesen wichtigen Reformen in diesem Bereich.

    Herr Minister, sehen Sie sich einmal das eigenwillige
    Reformverständnis der Grünen in Sachen Bundeswehr
    an. Die Kollegin Beer hat vorhin einige Beispiele und
    Zahlen genannt. Ich will einige ergänzen. Im Wahlpro-
    gramm 1998 lehnten die Grünen – ich zitiere –

    ... die Umstrukturierung der Bundeswehr zu einer
    internationalen Interventionsarmee durch den Auf-
    bau von Krisenreaktionskräften und Offensivwaffen
    wie den Eurofighter ab.

    Jetzt fordern die Grünen in ihrem Papier zur Bundes-
    wehrreform eine hoch mobile und hoch technisierte Pro-
    fiarmee in einer Stärke von 200 000 Soldaten.


    (Hildebrecht Braun [Augsburg] [F.D.P.]: Das zeugt von Lernfähigkeit!)


    In ihrem Wahlprogramm 1998 forderten die Grünen – ich
    zitiere wieder – „mit der Abschaffung der allgemeinen
    Wehrpflicht und der sofortigen Umstellung auf eine Frei-
    willigenarmee“ zu beginnen. Diese Forderung findet sich
    zwar auch in dem Bundeswehrpapier wieder; aber münd-
    lich entschuldigen sich die Grünen, auch bei ihrem Koali-
    tionspartner, und der Außenminister erklärt – wir haben es
    vorhin gehört –, dass diese Frage selbstverständlich auf
    den Opfertisch der Regierungsbeteiligung gelegt wird.

    Ich sage noch einmal: Ich begrüße ausdrücklich, dass
    ein Umdenken stattgefunden hat. Ich denke aber, es ist
    auch ein Zeichen grüner Unglaubwürdigkeit, dass man
    das, was man vorher gefordert hat, einfach auf dem
    Koalitionstisch opfert.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Im November letzten Jahres sprachen die Grünen noch

    von der Militarisierung der Gesellschaft, als die F.D.P.
    eine Änderung des Grundgesetzes forderte, um Frauen die
    Mitarbeit in der Bundeswehr zu ermöglichen. Heute spre-
    chen Sie von der endlich erreichten Gleichberechtigung.

    Ich sage es noch einmal: Die Grünen haben in ihrem
    Wahlprogramm gefordert, die Zahl der Bundeswehrsol-
    daten in vier Jahren auf rund 150 000 zu reduzieren und
    in den folgenden Jahren weiter drastisch zu senken, zu-
    nächst mit dem Ziel der Halbierung derTruppenstärke.
    Davon ist jetzt nichts mehr zu hören oder zu lesen. Die
    Bündnisgrünen fordern jetzt, wie gesagt, 200 000 Solda-
    ten, 200 000 bis an die Zähne bewaffnete Profis. Zu all
    dem haben wir heute, Frau Kollegin, nichts gehört. Die
    Grünen spielen sich plötzlich als Retter der Bundeswehr
    auf. Dazu kann ich nur sagen: Wer solche Freunde hat,
    braucht keine Feinde mehr.

    Herr Minister, die Probleme, die Sie und die SPD mit
    den Grünen haben, sind heute wieder erkennbar gewesen,
    auch wenn Sie und die anderen Redner der SPD versucht
    haben, diese Probleme zu verniedlichen.


    (Gernot Erler [SPD]: Haben wir doch gut gemacht, oder?)


    Die offensichtliche Realisierung von rund 80 Prozent
    der F.D.P.-Forderungen im Zuge der großen Reform der
    Bundeswehr ist gut. Ich bin sicher, dass im Rahmen der
    Feinplanung – spätestens jedoch bei der Nachsteuerung –
    weitere Punkte unseres Positionspapiers vor allem in Sa-
    chen Wehrpflicht und Personalumfang übernommen wer-
    den. Ich stelle fest, dass die F.D.P. auch auf dem Feld der
    Sicherheits- und Verteidigungspolitik ihrem Ruf als
    verantwortungsvolle und bürgerfreundliche Reformpartei
    gerecht geworden ist.

    Lassen Sie mich noch eines sagen: Wir haben einen
    Antrag vorgelegt. Wir bedanken uns ausdrücklich bei al-
    len Mitgliedern sowie bei den Mitarbeiterinnen und Mit-






    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    arbeitern der Regierungskommission für die geleistete
    Arbeit. Ich möchte mich an dieser Stelle auch für die bis-
    herige Arbeit des Generalinspekteurs bedanken, der
    Ende des Monats seinen Posten verlässt. Ich glaube, auch
    das gehört an diese Stelle.

    Zum Abschluss noch einen Satz in Richtung PDS und
    Grüne: Es gibt nichts Militanteres als Antimilitaristen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P. – Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: O Gott, wo lebt der denn? „Roaring Nolting“ aus den „roaring Sixties“!)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Für die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen spricht der Kollege Winfried
Nachtwei.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Winfried Nachtwei


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vor 14 Tagen
    hat uns die Kommission „Gemeinsame Sicherheit und
    Zukunft der Bundeswehr“ ihren Bericht an die Bundesre-
    gierung vorgelegt. Es wurde selbstverständlich nicht er-
    wartet, dass alle diesem Bericht zustimmen werden. Aber
    er ist durch die sehr große politische und intellektuelle
    Unabhängigkeit, mit der er abgefasst wurde, durch seine
    Klarheit und Gründlichkeit überzeugend. Dieser Bericht
    ist und bleibt ein Maßstab für die weitere Diskussion und
    für die Entscheidungen über die Zukunft der Bundeswehr.
    Das Wohltuende an diesem Bericht ist vor allem, dass er
    uns aus der bisher unheimlich banalen, parteipolitischen
    Art und Weise herausholt, in der die Auseinandersetzung
    um dieses Thema sehr oft geführt wurde und die gerade
    beim letzten Redebeitrag wieder sehr deutlich zum Aus-
    druck kam.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Es ist ein gründlicher Bericht, der eine gründliche De-
    batte erfordert. Wir stehen auf der einen Seite unter enor-
    mem Entscheidungsdruck. Das ist klar. Wenn ich mir das
    jetzige Verhalten der Opposition während dieser Diskus-
    sion anschaue, dann empfinde ich diesen Entscheidungs-
    druck fast noch stärker. Aber auf der anderen Seite macht
    der äußerst enge Zeitplan der Bundesregierung die wün-
    schenswerte gründliche Debatte des Kommissionsbe-
    richts sehr schwer. Das muss ich einräumen. Aber auf-
    grund dieses engen Zeitrahmens erübrigt sich die Diskus-
    sion und die Kenntnisnahme des Kommissionsberichts in
    keiner Weise.

    Wir haben festgestellt, dass in der öffentlichen Debatte
    über den Kommissionsbericht die Frage des Wie im Vor-
    dergrund stand und viel zu wenig die Frage des Wofür de-
    battiert wurde. Dazu möchte ich einige Anmerkungen
    machen: Bezüglich der Risiko- und Bedrohungsanalyse
    gibt es – auch wenn bereits Festlegungen zwischen
    NATO, Bundesregierung und EU vorhanden sind – offen-
    kundig noch Verständigungsbedarf; denn es gibt Dissen-
    sen bezüglich der Einschätzung der so genannten großen
    existenziellen Bedrohung. Die Kommission geht davon

    aus, dass es in einem mittelfristigen Zeitraum von unge-
    fähr zehn Jahren keine große existenzielle strategische
    Bedrohung der Bundesrepublik gibt. Diejenigen, die eine
    andere Position vertreten, gehen davon aus, dass eine sol-
    che Bedrohung sehr unwahrscheinlich ist. Aber aus dieser
    unterschiedlichen Risikoeinschätzung ergeben sich unter-
    schiedliche Konsequenzen bezüglich der Aufwuchsstärke
    der Bundeswehr und der heutigen Legitimation der Wehr-
    pflicht. Es gibt also im politischen Raum insgesamt noch
    Verständigungsbedarf. Weil wir bei dieser Risikoanalyse
    ganz klar der Kommission folgen, bleiben wir dabei, dass
    wir die Wehrpflicht heutzutage sicherheitspolitisch nicht
    mehr für legitim halten.

    Die Kommission hat auch die Einordnung der Bundes-
    wehrreform in ein umfassendes Verständnis von Si-
    cherheitspolitik deutlich angesprochen. Es ist auffällig –
    das ist bisher gar nicht zur Sprache gekommen –, wie ge-
    nau sich die Kommission dazu äußert. Sie sagt nämlich –
    Zitat aus Nr. 23 –:

    Zuweilen kann das Militär stabilisierend, dämpfend
    oder abschreckend wirken. Militärische Macht, von
    außen in eine Krisenregion eingebracht, kann helfen,
    die Eskalation und Ausweitung von Konflikten zu
    verhindern. Militärisches Eingreifen wird jedoch nur
    eine Option im Fächer der politischen Gesamtstrate-
    gie sein.

    Dies ist eine völlig richtige Einordnung. Es ist zugleich
    eine deutliche Absage an Interventionismus, was der
    Kommission von manchen, sehr oberflächlichen Kriti-
    kern vorgeworfen wird.

    Die Kommission zieht hieraus die richtigen Konse-
    quenzen. Sie deutet an, wie man den Anspruch einer um-
    fassenden Sicherheitspolitik umsetzen und welche Instru-
    mente und welche Fähigkeiten man konkret verstärkt ent-
    wickeln muss. Das wird von der Kommission zwar
    vielleicht nicht in der genügenden Gewichtung angespro-
    chen, aber es wird überhaupt erwähnt. Das ist ein Hinweis
    darauf, dass wir – Koalition und Parlament insgesamt – zu
    kurz treten würden, wenn wir uns nur mit einer isolierten
    Militärreform beschäftigen würden.

    Wenn wir nur eine isolierte Militärreform betreiben
    würden, dann liefen wir Gefahr, mehr Krisenreaktions-
    fähigkeit zu schaffen und am Ende bei militärischer Kri-
    senreaktion öfter dabei zu sein, aber gleichzeitig keines-
    wegs bessere Krisenbewältigung zu leisten. Deshalb
    kommt es auf die unbedingte Einbettung der Militärre-
    form in eine schnelle Stärkung aller Instrumente und
    Fähigkeiten von Krisenprävention auf der einen Seite und
    von Friedenskonsolidierung auf der anderen Seite an.

    Der Minister hat vorhin sehr zu Recht darauf hinge-
    wiesen, dass es nötig ist, den Schwerpunkt „innere
    Führung“ weiterzuentwickeln. Auch für die Kommission
    war die Weiterentwicklung der so genannten blauen
    Fähigkeiten von Soldaten über die militärischen Grund-
    fähigkeiten hinaus – das geht wirklich in Richtung eines
    anderen Soldatenbildes – ein ganz entscheidender
    Schwerpunkt. Im Bereich der Entwicklung umfassender
    Instrumente und Fähigkeiten hinsichtlich vorbeugender




    Günther Friedrich Nolting

    10039


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    Sicherheitspolitik braucht sich die Bundesregierung in
    keiner Weise zu verstecken.

    Vorhin wurde der Bundesregierung vorgehalten: Was
    geschieht denn in den anderen Bereichen? Meine Bitte
    lautet: Informieren Sie sich! Hören Sie einmal zu!
    Schauen Sie sich einmal an, was die Bundesregierung –
    das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenar-
    beit und Entwicklung und das Auswärtige Amt – inzwi-
    schen macht!


    (Dr. Gregor Gysi [PDS]: Die Entwicklungshilfe wird zurückgeschraubt, Herr Nachtwei!)


    Ich erinnere auch an die verschiedenen anderen Instru-
    mente, um vor allem zivile Kriseneingreiffähigkeiten
    nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch auf
    EU-Ebene zu fördern. Schauen Sie sich an, was in den
    letzten Wochen mit der Aufstellung der React-Einheiten
    auf OSZE-Ebene usw. geschehen ist! Dies wurde wesent-
    lich durch die Bundesregierung und wenige andere Län-
    der angestoßen. Die Bundesregierung braucht sich in die-
    ser Frage in keiner Weise zu verstecken; es gibt auf die-
    sem Gebiet erhebliche Fortschritte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Gregor Gysi [PDS]: Durch die Reduzierung der Entwicklungshilfe?)


    Es besteht zwar kein vollständiger, aber breiter Kon-
    sens in den verschiedensten Überlegungen zur Zukunft
    der Bundeswehr, dass der Umfang der so genannten Ein-
    satzkräfte erheblich aufgestockt werden muss. In Rich-
    tung der PDS sage ich: Schauen Sie sich bitte das Frie-
    densgutachten der fünf Friedensforschungsinstitute an.


    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die PDS ist ihr eigenes Friedensinstitut! Sie ist die Inkarnation des Friedensinstituts!)


    Auch sie gehen davon aus, dass angesichts gegenwärtiger
    Gewaltkonflikte Situationen existieren – Bosnien und
    Kosovo sind ein Beispiel dafür –, in denen man zur Ge-
    walteindämmung und Gewaltverhinderung Militär
    tatsächlich braucht.


    (Beifall des Abg. Peter Zumkley [SPD] – Wolfgang Gehrcke [PDS]: Das glaubst Du doch selber nicht!)


    Die fünf Friedensforschungsinstitute behaupten zum
    Beispiel, der Umfang der Einsatzkräfte müsse bei einer
    Größenordnung von 100 000 liegen. Das liegt unter den
    Vorschlägen der Bundesregierung und der Kommission;
    aber es ist eine deutliche Heraufsetzung gegenüber heute.

    Es ist unbestreitbar, dass wir da eine Aufstockung brau-
    chen, um die Bundeswehr in einer sinnvollen und – das
    ist keine orwellsche Sprachverdrehung – friedensfördern-
    den Weise einzusetzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zugleich sollten wir noch eines bedenken.