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    Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung der Ar- beitslosigkeit Schwerbehinderter) . . . . 9731 A Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA . 9731 B Silvia Schmidt (Eisleben) SPD . . . . . . . . . . . 9732 B Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9732 B Dr. Eberhard Brecht SPD . . . . . . . . . . . . . . . 9733 A Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9733 B Heinz Schemken CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . 9733 C Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9733 D Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9734 A Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9734 B Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . 9734 C Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA . 9734 C Claudia Nolte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 9734 D Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9734 D Katrin Dagmar Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9735 A Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA . 9745 A Erika Lotz SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9735 B Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA . 9735 B Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9735 C Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA . 9735 D Klaus Brandner SPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9736 A Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA . 9736 A Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . . . . . . 9736 B Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9736 B Matthäus Strebl CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . 9736 C Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9736 C Dr. Ilja Seifert PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9736 D Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9737 A Claudia Nolte CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . 9737 A Ulrike Mascher, Parl. Staatssekretärin BMA 9737 A Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . . 9737 B Hans Martin Bury, Staatsminister BK . . . . . . 9737 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . 9737 C Simone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU . . 9737 C Eva-Maria Bulling-Schröter PDS . . . . . . . . . 9737 D Simone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU . . 9738 A Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9738 A Simone Probst, Parl. Staatssekretärin BMU . . . 9738 B Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 14/3340) . . . . 9738 C Weitere Förderung des Aufbaus des regionalen Netzwerkes im Rahmen des Inno-Regio-Pro- gramms nach der zweijährigen Anschubfinan- zierung MdlAnfr 1, 2 Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke) CDU/CSU Antw PStSekr Wolf-Michael Catenhusen BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9738 D, 9739 A ZusFr Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke) CDU/CSU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9738 D, 97839 B ZusFr Dr. Eberhard Brecht SPD . . . . . . . . . . . 9739 C Plenarprotokoll 14/104 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 104. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000 I n h a l t : Einsparungen von 200 Millionen DM durch Ei- genbewirtschaftung in Bereichen des BMVg MdlAnfr 3 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . . . 9740 A ZusFr Werner Siemann CDU/CSU . . . . . . . . . . 9740 C Vorzeitige Veröffentlichung der Ergebnisse der Kommission „Gemeinsame Sicherheit und Zu- kunft der Bundeswehr“ MdlAnfr 4 Werner Siemann CDU/CSU Antw PStSekr Walter Kolbow BMVg . . . . . . . . 9740 D Verbleib des Sitzes der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung (KBV) in Bonn MdlAnfr 5, 6 Norbert Röttgen CDU/CSU Antw PStSekr’in Christa Nickels BMG . . . . . . 9741 A, C ZusFr Norbert Röttgen CDU/CSU . . . . . . . . . . . 9741 A, D Versetzung des ehemaligen Mitarbeiters des Presse- und Informationsamtes der Bundesregie- rung und Autors des Theaterstücks „Glatzer oder der hektische Stillstand“ nach Bonn MdlAnfr 7, 8 Uwe Hiksch PDS Antw StSekr Uwe-Karsten Heye BK . . 9742 D, 9743 A ZusFr Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9743 A Haltung des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung gegenüber dem ehemaligen Mitarbeiter und Autor des Theaterstücks „Glatzer oder der hektische Stillstand“ MdlAnfr 9, 10 Dr. Winfried Wolf PDS Antw StSekr Uwe-Karsten Heyke BK . 9743 D, 9744 C ZusFr Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . . . . 9744 A, C ZusFr Uwe Hiksch PDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9745 A Haltung der Bundesregierung zum geplanten Gipfeltreffen der Präsidenten von Südkorea und Nordkorea MdlAnfr 11 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . . . . . 9745 B ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . . . 9745 C Verhinderung der Einführung von Einzelhaft für politische Gefangene in der Türkei MdlAnfr 12, 13 Heidi Lippmann PDS Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . .9746 A, C ZusFr Heidi Lippmann PDS . . . . . . . . . . . . . .9746 A, D Auswirkungen der Einführung von Einzelhaft- zellen für politische Gefangene in der Türkei auf den geplanten EU-Beitritt MdlAnfr 14, 15 Carsten Hübner PDS Antw StMin Dr. Christoph Zöpel AA . . . . . .9747 A, C ZusFr Dr. Winfried Wolf PDS . . . . . . . . . . . . 9747 C Zugänglichkeit der Stasi-Unterlagen aus den USA („Rosenholz“-Unterlagen) MdlAnfr 16, 17 Sylvia Bonitz CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . .9748 A, B ZusFr Sylvia Bonitz CDU/CSU . . . . . . . . . . . 9748 C Entwicklung der Kriminalität an der deutsch- tschechischen Grenze MdlAnfr 18 Klaus Hofbauer CDU/CSU Antw PStSekr Fritz Rudolf Körper BMI . . . . 9749 D ZusFr Klaus Hofbauer CDU/CSU . . . . . . . . . 9750 B Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes be- züglich der Generalklausel für eine Mitbestim- mung des Betriebsrates sowie die Bildung von Betriebsräten in Kleinunternehmen und Hand- werksbetrieben MdlAnfr 37, 38 Hans-Joachim Otto F.D.P. Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA . . . .9751 B, C ZusFr Hans-Joachim Otto F.D.P. . . . . . . . . . . 9751 C Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, insbesondere des Wahlverfahrens MdlAnfr 33, 34 Dirk Niebel F.D.P. Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA 9751 D, 9752 A ZusFr Dirk Niebel F.D.P. . . . . . . . . . . . . . . . . 9752 B Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes unter Beteiligung der Arbeitnehmervertretun- gen Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000 III MdlAnfr 35, 36 Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA 9752 C, 9753 A ZusFr Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. . . . . . . . . . . . . 9752 C, 9753 B Freistellung von ehrenamtlich, insbesondere bei der freiwilligen Feuerwehr Tätigen von der Sozialversicherungspflicht MdlAnfr 39 Hartmut Koschyk CDU/CSU Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA . . . . 9753 C ZusFr Hartmut Koschyk CDU/CSU . . . . . . . 9753 D Pflichtführerschein für Segelboote auf Bun- deswasserstraßen in Mecklenburg-Vorpom- mern und Brandenburg; Unglücksfälle MdlAnfr 42, 43 Renate Blank CDU/CSU Antw PStSekr Kurt Bodewig BMVBW 9754 C, 9755 C ZusFr Renate Blank CDU/CSU . . . . . 9754 D, 9755 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9755 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 9757 A Anlage 2 Vorlage eines Gleichstellungsgesetzes für Menschen mit Behinderungen MdlAnfr 19, 20 Dr. Ilja Seifert PDS Antw PStSekr Prof. Dr. Eckhart Pick BMJ ...... 9747 C Anlage 3 Änderung des § 651a Abs. 4 BGB betr. die Weitergabe nachgewiesener Mehrkosten an Kunden durch Reiseveranstalter MdlAnfr 21, 22 Ernst Hinsken CDU/CSU Antw PStSekr Prof. Dr. Eckhart Pick BMJ ...... 9758 A Anlage 4 Anwendung des EU-Richtlinienentwurfs zur Transparenz der finanziellen Beziehungen zwischen Mitgliedstaaten und den öffentlichen Unternehmen auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk; Schließung von Dienststellen der Bundesfinanzverwaltung, insbesondere in Bremen MdlAnfr 23, 24 Bernd Neumann CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF ....................... 9758 C Anlage 5 Einzahlungen von Bundesunternehmen in die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zu- kunft“ MdlAnfr 25, 26 Dietrich Austermann CDU/CSU Antw PStSekr Karl Diller BMF ....................... 9759 B Anlage 6 Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes MdlAnfr 31, 32 Dr. Heinrich Leonhard Kolb F.D.P. Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA .......... 9759 C Anlage 7 Wegfall der Förderung aus der Ausgleichsab- gabe für Plätze von Behinderten in Wohnhei- men und Werkstätten für Behinderte MdlAnfr 40, 41 Karl-Josef Laumann CDU/CSU Antw PStSekr’in Ulrike Mascher BMA .......... 9759 D Anlage 8 Wirksamkeit der im Rahmen der neuen Ener- gieeinsparverordnung beabsichtigten Kosten- ersparnis für die Mieter; Entlastung der Woh- nungsunternehmen im Osten von Altschulden MdlAnfr 44, 45 Christine Ostrowski PDS Antw PStSekr Achim Großmann BMVBW ..... 9760 A Anlage 9 Aus der Weltausstellung EXPO 2000 erwarte- tes Defizit; Berechnungsgrundlage MdlAnfr 27, 28 Gudrun Kopp F.D.P. Antw PStSekr Siegmar Mosdorf BMWi .......... 9760 C Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000
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    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000 Parl. Staatssekretär Kurt Bodewig 9755 (C) (D) (A) (B) Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000 9757 (C) (D) Behrendt, Wolfgang SPD 17.05.2000** Böttcher, Maritta PDS 17.05.2000 Bühler (Bruchsal), CDU/CSU 17.05.2000** Klaus Dreßler, Rudolf SPD 17.05.2000 Dr. Dückert Thea BÜNDNIS 90/ 17.05.2000 DIE GRÜNEN Fischer (Berlin), Andrea BÜNDNIS 90/ 17.05.2000 DIE GRÜNEN Fischer (Frankfurt), BÜNDNIS 90/ 17.05.2000 Joseph DIE GRÜNEN Gebhardt, Fred PDS 17.05.2000 Haack (Extertal), SPD 17.05.2000* Karl-Hermann Dr. Hornhues, CDU/CSU 17.05.2000 Karl-Heinz Hornung, Siegfried CDU/CSU 17.05.2000* Imhof, Barbara SPD 17.05.2000 Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 17.05.2000 Dr. Köster-Loßack, BÜNDNIS 90/ 17.05.2000 Angelika DIE GRÜNEN Dr. Lamers (Heidelberg), CDU/CSU 17.05.2000*** Karl A. Lamp, Helmut CDU/CSU 17.05.2000 Müller (Berlin), PDS 17.05.2000 Manfred Neumann (Gotha), SPD 17.05.2000* Gerhard Pieper, Cornelia F.D.P. 17.05.2000 Reiche, Katherina CDU/CSU 17.05.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 17.05.2000 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 17.05.2000 Scheffler, Siegfried SPD 17.05.2000 Steen, Antje-Marie SPD 17.05.2000 Steiger, Wolfgang CDU/CSU 17.05.2000 Welt, Jochen SPD 17.05.2000 Zierer, Benno CDU/CSU 17.05.2000*** * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm-lung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Prof. Dr. Eckhart Pick auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (PDS) (Druck- sache 14/3340, Fragen 19 und 20) Mit welchen Ergebnissen wurde am 10. Mai 2000 eine Bera- tung der Bundesministerin der Frau Prof. Dr. Herta Däubler- Gmelin und des Beauftragten der Bundesregierung für die Be- lange der Behinderten, Herrn Karl Hermann Haack, zu einem Gleichstellungsgesetz für Menschen mit Behinderungen durchge- führt? Wann ist mit der Vorlage eines Gleichstellungsgesetzes für Menschen mit Behinderungen zu rechnen, und inwiefern wurde zwischen den Teilnehmern der Beratung Einverständnis darüber erzielt, dass ein solches Gesetz als Artikelgesetz mit konkreten Regelungen für verschiedene Bereiche (Zivilrecht, Baurecht, Per- sonenbeförderungsrecht etc.) mit klaren Regelungen zur Verhin- derung und Ahndung von Diskriminierungen und mit der Veran- kerung eines Verbandsklagerechts vorgelegt werden soll? Zu Frage 19: Bei dem Gespräch mit dem Behindertenbeauftragten, Herrn MdB Karl Hermann Haack, am 10. Mai 2000, han- delte es sich um ein in regelmäßigen Zeitabständen übli- ches Treffen zwischen der Bundesministerin der Justiz und dem Behindertenbeauftragten zur gegenseitigen In- formation über aktuelle Themen. Ich kann Ihnen versi- chern, dass das Bundesministerium der Justiz den Behin- dertenbeauftragten in seinen wichtigen Aufgaben unter- stützt. Zu Frage 20: Das Bundesministerium der Justiz arbeitet zur Zeit an einem Gesetzentwurf, der die Diskriminierungsverbote des Artikel 3 Abs. 3 GG in das Zivilrecht umsetzt. Darü- ber hinaus gehört es im Rahmen seiner Ressortzuständig- keit nicht zu den Aufgaben des Bundesministeriums der Justiz, spezifische Gesetze für Behinderte zu erarbeiten. entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich entschuldigt bisAbgeordnete(r) einschließlich Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (A) (B) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Prof. Dr. Eckhart Pick auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 14/3340, Fragen 21 und 22): Was will die Bundesregierung dagegen unternehmen, dass mittelständische Reiseveranstalter Preissteigerungen aufgrund der Euro-Schwäche von bis zu 25 Prozent hinnehmen müssen, weil die Weitergabe von Preiserhöhungen über die nach § 651a Abs. 4 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) zulässigen 5 Prozent hinaus an die Kunden nicht möglich ist? Beabsichtigt die Bundesregierung eine Änderung des § 651a Abs. 4 BGB, sodass nachgewiesene Mehrkosten an Kunden wei- tergegeben werden können? Zu Frage 21: Den zulässigen Umfang einer Preiserhöhung legt nicht § 651a Abs. 4, sondern § 651a Abs. 3 BGB fest. Nach die- ser Vorschrift kann der Reiseveranstalter den Reisepreis überhaupt nur unter ganz bestimmten Bedingungen er- höhen, insbesondere soweit dies im Reisevertrag genau vereinbart und mit einer Erhöhung der Beförderungskos- ten oder bestimmter Gebühren begründet ist. Diese Vor- schrift des deutschen Reisevertragsrechts entspricht wört- lich dem Artikel 4 Abs. 4 Buchstabe a der Pauschalreise- richtlinie der EU und wird deshalb nicht geändert werden können. Der von Ihnen angesprochene § 651a Abs. 4 Satz 2 BGB legt fest, dass der Reisende bei einer – nach § 651a Abs. 3 BGB zulässigen Preiserhöhung um mehr als 5 Prozent von dem Vertrag zurücktreten kann. § 651a Abs. 4 BGB steht also einer Umlegung erhöhter Kosten nicht entgegen, auch wenn sie 5 Prozent übersteigen – nur kann sich der Reisende in diesem Fall der Weitergabe der Preiserhöhung durch einen Rücktritt vom Vertrag entzie- hen. Auch ein solches Rücktrittsrecht des Reisenden ist EU-rechtlich vorgeschrieben, und zwar durch Artikel 4 Abs. 5 der – bereits erwähnten – Pauschalreiserichtlinie. Allerdings legt die Richtlinie keinen präzisen Prozentsatz fest; sie bestimmt vielmehr, dass der Reisende die Mög- lichkeit haben muss, dann von dem Vertrag zurückzutre- ten, wenn der Reiseveranstalter eine „erhebliche Ände- rung“ vornimmt. Was darunter zu verstehen ist, hat der deutsche Gesetzgeber seinerzeit mit 5 Prozent des Reise- preises konkretisiert. Schon vor der Richtlinienumset- zung hatte die Rechtsprechung Preiserhöhungen, mit de- nen sich der Unternehmer von dem fest vereinbarten Rei- sepreis wieder lösen wollte, nur zugelassen, wenn der Reisende zum Ausgleich ein Vertragslösungsrecht erhält, falls die Preiserhöhung 5 Prozent übersteigt. Dieses Lö- sungsrecht wird man dem Reisenden, der den Preis schließlich auch bezahlen muss, wenn die Kosten des Rei- severanstalters sinken, kaum entziehen oder wesentlich erschweren können. Zu Frage Nr. 22: Um dem Reiseveranstalter eine Weitergabe erhöhter Kosten zu ermöglichen, müssten der eingangs erwähnte § 651a Abs. 3 BGB und ergänzend auch § 11 Nr. 1 des AGB-Gesetzes geändert werden. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass § 651a Abs. 3 BGB der EU-Pauschal- reiserichtlinie entspricht und daher nicht geändert werden kann. Nach § 11 Nr. 1 des AGB-Gesetzes sind Allgemeine Geschäftsbedingungen unwirksam, die Preiserhöhungen für Leistungen vorsehen, die innerhalb von vier Monaten nach Vertragsschluss erbracht werden sollen. Wollte man diese Vorschrift ändern, müsste man allerdings wiederum EU-rechtliche Vorgaben beachten: Nach der Richtlinie 93/13/EG über missbräuchliche Klauseln in Verbraucher- verträgen würde ein weitergehendes Recht des Unterneh- mers, den Preis zu erhöhen, ebenfalls voraussetzen, dass der Verbraucher dann die Möglichkeit hat, vom Vertrag zurückzutreten. Aus diesem Grund wird man das Rück- trittsrecht des Reisenden in § 651a Abs. 4 Satz 2 BGB kaum nennenswert entschärfen können. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Bernd Neumann (CDU/CSU) (Drucksa- che 14/3340, Fragen 23 und 24) Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass der Entwurf ei-ner Richtlinie der Europäischen Kommission zur Änderung derRichtlinie 80/723/EWG über die Transparenz der finanziellen Be-ziehungen zwischen Mitgliedstaaten und den öffentlichen Unter-nehmen vom 29. Dezember 1999 auch auf den öffentlich-rechtli-chen Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland zutrifft, undwenn ja, welche Konsequenzen ergäben sich hieraus? Trifft es zu, dass die Bundesregierung plant, im Zusammen-hang mit dem Strukturrahmenkonzept Bundesfinanzverwaltungdiverse Dienststellen zu schließen, und welche Einrichtungen imLand Bremen werden hiervon betroffen sein? Zu Frage 23: Mit der von der Europäischen Kommission vorge- schlagenen Änderung der so genannten „Transparenz- richtlinien“ sollen besondere Buchführungspflichten ein- geführt werden für solche Unternehmen, die sowohl „Dienstleistungen im allgemeinen öffentlichen Interesse“ gemäßArtikel 86Absatz 2 des EG-Vertrages wahrnehmen als auch imWettbewerbmit anderenUnternehmen stehen. Die Mitgliedstaaten sollen zu diesem Zweck verpflichtet werden, zu gewährleisten, dass die betroffenen Unterneh- men Geschäftsvorgänge, Erlöse und Aufwendungen der jeweiligen Geschäftsbereiche in getrennten Büchern se- parat erfassen. Die Bundesregierung hat den Entwurf in mehreren Stellungnahmen – zuletzt im Februar 2000 – ge- genüber der EU als unverhältnismäßig abgelehnt. Soweit öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten in Deutschland über ihre Tätigkeit im öffentlichen Auftrag hinaus auch gewerbliche Aktivitäten verfolgen, würde die Kommission diese Verpflichtung zur getrennten Buch- führung auch auf Rundfunkanstalten beziehen. Die Bun- desregierung weist in diesem Zusammenhang allerdings darauf hin, dass die Bestimmung der Reichweite des Auf- trages im Bereich des öffentlichen Rundfunks ebenso im Ermessen der Mitgliedstaaten liegt wie die Festlegung des jeweiligen Finanzierungssystems. An diesen Rahmen ist die Europäische Kommission – ungeachtet ihrer Zustän- digkeit für die Kontrolle staatlicher Beihilfen – grundsätz- lich gebunden. Das ergibt sich auch aus dem so genann- ten „Amsterdamer Protokoll“ über den öffentlich-rechtli- chen Rundfunk in den Mitgliedstaaten, das gemäß Artikel 311 Bestandteil des EG-Vertrages ist. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000 9758 (C) (D) (A) (B) Zu Frage 24: Die Leitung des Bundesministeriums der Finanzen hat zur Realisierung des vom Ressort zu erbringenden Bei- trags zur Haushaltskonsolidierung und im Hinblick auf sich abzeichnende Aufgabenveränderungen insbesondere durch die EU-Osterweiterung zum 1. Februar 2000 das Projekt „Strukturentwicklung Bundesfinanzverwaltung“ eingerichtet. Das Bundesministerium der Finanzen wird mit einem Lenkungsausschuss auf Abteilungsleiterebene und einer abteilungsübergreifenden Projektleitung auf Unterabteilungsleiterebene bis Ende 2000 in mehreren Zwischenschritten Konzeptionen zu den einzelnen Ver- waltungs- und Funktionalbereichen entwickeln. Grundla- gen für die derzeitigen Überlegungen sind die im Struk- turrahmenkonzept enthaltenen Empfehlungen der „Ar- beitsgruppe Strukturplanung Bundesfinanzverwaltung (AGS)“ und die Finanzplanungsdaten. Im derzeitigen Planungsstadium können noch keine Aussagen getroffen werden, in welchem Umfang struktu- relle Veränderungen bei den Dienststellen der Bundesfi- nanzverwaltung im Bundesland Bremen erforderlich wer- den. Standortvorschläge liegen noch nicht vor. Erste konkrete Vorstellungen des Bundesministeriums der Finanzen zu den Strukturveränderungen unter Einbe- ziehung von Standortaspekten, insbesondere auf der Ebene der Hauptzollämter, Hauptzollämter für Prüfun- gen, Zollfahndungsämter und der Bildungseinrichtungen werden nach der derzeitigen Planung im Sommer dieses Jahres vorliegen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Dietrich Austermann (CDU/CSU) (Drucksache 14/3340, Fragen 25 und 26): In welcher Höhe und mit welchen Teilbeträgen sollen nach Aufforderung des Bundesministeriums der Finanzen Bundesun- ternehmen zugunsten des Bundesanteils in die Stiftung „Erinnern, Verantwortung und Zukunft“ einzahlen? Welche Bundesunternehmen betrifft dies? Zu Frage 25: Nach dem Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ betei- ligen sich die Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft und der Bund mit einem Anteil in Höhe von je 5 Milliar- den DM an der Stiftung. Der Beitrag des Bundes umfasst nach § 3 Abs. 2 Ziffer 2 des Entwurfs auch die Beiträge von Unternehmen, soweit der Bund Alleineigentümer oder mehrheitlich an diesen beteiligt ist. Zu Frage 26: Nach derzeitigem Stand werden sich die Unternehmen Deutsche Telekom AG, Deutsche Post AG, Deutsche Bahn AG, die Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Deutsche Ausgleichsbank mit einem Gesamtbetrag in Höhe von über 400 Millionen DM an dem Bundesanteil beteiligen. Das Bundesministerium der Finanzen hat entsprechende Gespräche mit den Unternehmensvorständen geführt, die mittlerweile abgeschlossen sind. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ulrike Mascher auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Heinrich Leonhard Kolb (F.D.P.) (Drucksache 14/3340, Fragen 31 und 32): Plant die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode eine Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes, und wann ist mit ei- nem ersten Entwurf zu rechnen? Plant die Bundesregierung innerhalb des Betriebsverfassungs- gesetzes die Änderung des Betriebsbegriffes in einen offenen Tat- bestand, sodass eine räumliche Verbundenheit von Arbeitsplätzen oder Arbeitsstätten, die soziale Verbundenheit sowie insbesondere miteinander verknüpfte Arbeitsabläufe und der darauf beruhende Tätigkeitszusammenhang einen Betrieb ausmachen? Zu Frage 31: Entsprechend der Koalitionsvereinbarung vom 20. Ok- tober 1998 plant die Bundesregierung die Reform des Be- triebsverfassungsgesetzes. Ein Referentenentwurf soll im Herbst dieses Jahres vorliegen. Zu Frage 32: Umstrukturierungen und Restrukturierungen von Un- ternehmen und Betrieben werden immer mehr zu einem Schwerpunkt wirtschaftlich-unternehmerischen Han- delns. Für die daraus entstehenden vielfältigen Organisa- tionsformen hat sich die Orientierung der Betriebsräte an dem bestehenden Betriebsbegriff als zu starr erwiesen. Die Reform des Betriebsverfassungsgesetzes soll hier Ab- hilfe leisten. Auf welchem Weg dieses Ziel erreicht wer- den soll, steht derzeit noch nicht fest. Anlage 7 Antwort der Parl. Staatssekretärin Ulrike Mascher auf die Fragen des Abgeordneten Karl-Josef Laumann (CDU/CSU) (Drucksache 14/3340, Fragen 40 und 41): Trifft es zu, dass die Bundesregierung plant, in den nächsten drei Jahren keine Förderung aus der Ausgleichsabgabe für Plätze in Wohnheimen und Werkstätten für Behinderte vorzusehen? Trifft es nach Kenntnis der Bundesregierung zu, dass schon vor der geplanten Änderung des Schwerbehindertengesetzes die Ablehnungen von Anträgen zur Neubauförderung von Werkstät- ten und Wohnstätten damit begründet werden, dass in der zur No- vellierung anstehenden Ausgleichsabgabeverordnung der Förder- schwerpunkt auf die Eingliederung in den allgemeinen Arbeits- markt absolut Vorrang hat? Zu Frage 40: Nein. Das Bundesministerium für Arbeit und Sozial- ordnung wird sich aus der investiven Projektförderung nicht zurückziehen. Auch künftig wird aus dem Aus- gleichsfonds eine Projektförderung erfolgen. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000 9759 (C) (D) (A) (B) Zu Frage 41: Nein. Bis heute sind alle vorgelegten Anträge zur För- derung von Werk- und Wohnstätten für Behinderte posi- tiv beschieden worden. Ablehnungen sind bisher nicht er- folgt. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Achim Großmann auf die Fragen der Abgeordneten Christine Ostrowski (PDS) (Drucksa- che 14/3340, Fragen 44 und 45 ): In welcher Weise hat die Bundesregierung bei der neuen Ener-gieeinsparverordnung berücksichtigt, dass die durch die Verord-nung beabsichtigte Kostenersparnis für die Mieter durch die Mo-dernisierungsumlage sowie durch Erhöhung der spezifischenKosten pro gelieferter Energie-Einheit nicht „hinterrücks“ wiederaufgehoben wird? Hält die Bundesregierung auch nach der öffentlichen An-hörung zum Gesetzentwurf zur Änderung des Altschuldenhilfe-Gesetzes und den dort geäußerten Forderungen der Wohnungs-wirtschaft, der Verbände, Banken und Kommunen nach sofortigerfinanzieller Entlastung der Wohnungsunternehmen im Osten vonAltschulden an der offenbar vom Bundesministerium der Finan-zen (BMF) eingenommenen ablehnenden Haltung fest, und trifftinsbesondere die Aussage eines Sprechers des BMF zu, solcheWünsche seien unrealistisch und stünden offenbar im Zusam-menhang mit den erwarteten Mehreinnahmen aus der Versteige-rung von Mobilfunkfrequenzen (DIE WELT, 9. Mai 2000)? Zu Frage 44: Ziel der künftigen Energieeinsparverordnung ist die Senkung des Energiebedarfs im Gebäudebereich sowie die Reduktion der damit verbundenen Emissionen. Die Senkung bzw. Stabilisierung der Heiz- und Warmwasser- kosten für den einzelnen Bürger ist ein mittelbarer Effekt der durch die Verordnung erreichten Energieeinsparung. Das Energieeinsparungsgesetz, auf dessen Grundlage die Verordnung erlassen werden soll, schreibt vor, dass nur solche Anforderungen gestellt werden dürfen, die „nach dem Stand der Technik erfüllbar und für Gebäude gleicher Art und Nutzung wirtschaftlich vertretbar“ sind; Anforderungen gelten als wirtschaftlich vertretbar, wenn „generell die erforderlichen Aufwendungen innerhalb der üblichen Nutzungsdauer durch eintretende Einsparungen erwirtschaftet werden können“. Bei den Anforderungen im Entwurf der Energieein- sparverordnung, die im Falle einer Modernisierung zu be- achten sind, sowie bei den wenigen Fällen, in denen die Verordnung selbst Modernisierungspflichten begründet, wurde die Einhaltung des vorgenannten Wirtschaftlich- keitsgebots nachgewiesen; diese Maßnahmen sind beson- ders wirtschaftlich. In Verbindung mit den gesetzlichen Vorschriften über die Miethöhe und der dazu erfolgten Rechtssprechung ist damit gewährleistet, dass auch für den Mieter keine unvertretbaren Erhöhungen der Wohn- kosten ausgelöst werden; in der Regel wird die Verord- nung eher zu einer Senkung der Warmmiete beitragen. In jedem Falle dämpft die Verordnung aber auch für den Mieter die Auswirkungen etwaiger Energiepreissteige- rungen, weil alle verordnungsbedingten Modernisierun- gen mit einer deutlichen Senkung des Energiebedarfs ver- bunden sind. Zu Frage 45: Entsprechende Aussagen sind der Bundesregierung nicht bekannt. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Siegmar Mosdorf auf die Fragen der Abgeordneten Gudrun Kopp (F.D.P.) (Drucksache 14/3340, Fragen 27 und 28): Auf welche aktuelle Höhe beziffert die Bundesregierung das zu erwartende Defizit zulasten von Bund, Ländern und Gemein- den aus der Weltausstellung EXPO 2000? Auf welcher Berechnungsgrundlage beruht dieses Staatsdefi- zit? Zu Frage 27: Die EXPO 2000 Hannover GmbH weist in ihrer aktu- ellen Gesamtplanung ein Defizit von knapp 400 Milli- onen DM aus. Zunächst wird zur Deckung dieses voraus- sichtlichen Fehlbetrags das Stammkapital der Gesell- schaft in Höhe von 100 Millionen DM verzehrt, woran der Bund mit 40 Prozent, das Land Niedersachsen mit 30 Pro- zent, die Wirtschaft mit 20 Prozent und die lokalen Ge- bietskörperschaften mit 10 Prozent beteiligt sind. Die Bundesregierung wird den verbleibenden Fehlbetrag bis zu 300 Millionen DM gemeinsam mit der niedersächsi- schen Landesregierung je zur Hälfte decken. Zu Frage 28: Nach den Bestimmungen des Gesellschaftsvertags der EXPO 2000 Hannover GmbH legt die Geschäftsführung jeweils bis Mitte eines jeden Jahres eine Fortschreibung der Wirtschaftsplanung 1994–2001 sowie einen Wirt- schaftsplan für das folgende Jahr vor. Diese Planung wird nach Prüfung durch den Aufsichtsrat der Gesellschaft von der Gesellschafterversammlung gebilligt. In der Fort- schreibung der Planung sind alle Risiken und Chancen berücksichtigt, die für die Geschäftsführung und den Auf- sichtsrat aktuell erkennbar sind. Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 17. Mai 2000 9760 (C) (D) (A) (B) Druck: MuK. Medien-und Kommunikations GmbH, Berlin
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Fritz Rudolf Körper


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Diese Schlussfolgerung überlasse
    ich Ihnen. Sie entspricht nicht unbedingt der meinigen.



Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Wir kommen zur
Frage 18 des Kollegen Klaus Hofbauer:

Wie beurteilt die Bundesregierung die Entwicklung der Kri-
minalität an der deutsch-tschechischen Grenze?

F
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Rudolf Körper


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Hofbauer, die Ent-
    wicklung der allgemeinen Kriminalität sowie insbeson-
    dere auch die der unerlaubten Einreisen und der
    Schleusungskriminalität an der deutsch-tschechischen
    Grenze zeigt nach unseren und den den Landesinnenmi-
    nisterien von Bayern und Sachsen vorliegenden Informa-
    tionen für das Jahr 1999, so kann man eindeutig sagen,
    eine rückläufige Tendenz.

    Die Zahl der an der deutsch-tschechischen Grenze fest-
    gestellten unerlaubten Einreisen stieg von 1995 bis 1998
    kontinuierlich an. Ich könnte Ihnen die Zahlen jetzt auf-
    listen, denke aber, dass es besser ist, wenn ich es Ihnen
    gegebenenfalls schriftlich nachreiche. Trotz eines deutli-
    chen Rückgangs der Feststellungen im Jahr 1999 – sie la-
    gen bei 12 846 – lag der Brennpunkt der unerlaubten Ein-
    reisen nach Deutschland wie in den Vorjahren weiterhin




    Sylvia Bonitz

    9749


    (C)



    (D)



    (A)



    (B)


    an der Grenze zu Tschechien. Im ersten Quartal 2000
    rangierte die Zahl der unerlaubten Einreisen an der
    deutsch-tschechischen Grenze erneut an erster Stelle.

    Hintergrund der rückläufigen Feststellungen an der
    deutsch-tschechischen Grenze ist, dass während des Ko-
    sovo-Konfliktes die traditionelle Schleusungsroute über
    Jugoslawien, Ungarn und die Slowakische Republik bzw.
    die Tschechische Republik nach Bayern und Sachsen
    vorübergehend brachlag. Die Vertriebenen bevorzugten in
    diesem Krisenzeitraum die risikoärmere Route Italien-
    Österreich-Deutschland. Darüber hinaus zeigten auch die
    verstärkten Kontrollen der tschechischen Grenzorgane
    bei Einreise in die Tschechische Republik aus den MOE-
    Staaten erste Erfolge.

    Die Zahl der an der deutsch-tschechischen Grenze fest-
    genommenen Schleuser war im Zeitraum von 1995 bis
    1998 – vergleichbar der Entwicklung bei den unerlaubten
    Einreisen – kontinuierlich ansteigend. 1999 verlagerte
    sich erstmalig der Brennpunkt der Schleuserkriminalität
    von der deutsch-tschechischen zur deutsch-österreichi-
    schen Grenze. Im ersten Quartal 2000 nahmen die Poli-
    zeibeamten von Bund und Ländern an der deutsch-tsche-
    chischen Grenze 225 Schleuser und im Grenzraum zu Ös-
    terreich 254 Schleuser fest.

    Das Sächsische Staatsministerium des Innern regis-
    trierte 1999 mit 16 339 Straftaten gegenüber 17 583 Straf-
    taten im Vorjahr einen deutlichen Rückgang, umgerechnet
    minus 7,1 Prozent, der allgemeinen Kriminalität ent-
    lang der tschechischen Grenze in Sachsen. Danach ist
    die Grenzregion zur Tschechischen Republik mit
    4 352 Straftaten pro 100 000 Einwohner im Landesdurch-
    schnitt nicht höher belastet als die übrigen Gemeinden mit
    weniger als 20 000 Einwohnern.

    Das Bayerische Staatsministerium des Innern stellte
    für 1999 einen Rückgang aller registrierten Straftaten an
    der Tschechischen Grenze um 17,1 Prozent auf nun-
    mehr 11 335 Delikte fest, der im Wesentlichen auf die
    Entwicklung im Bereich der unerlaubten Einreise und
    Schleuserkriminalität zurückgeführt wird.

    Eine Entwicklung kann man am besten dann beurtei-
    len, wenn entsprechende Zahlen bekannt sind. Deshalb
    bitte ich, mir meine etwas längere und mit Zahlen ge-
    spickte Antwort nachzusehen.