Rede:
ID1408720500

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 14087

  • date_rangeDatum: 17. Februar 2000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/87 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Kollegen Dr. Erika Schuchardt, Margot von Renesse und Karl-Hermann Haack ........................... 7973 A Wahl der Abgeordneten Helga Kühn-Mengel zur Schriftführerin ........................................... 7973 A Erweiterung der Tagesordnung ....................... 7973 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 7 und 11 .............................................................. 7974 A Tagesordnungspunkt 2: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 2000 der Bun- desregierung „Arbeitsplätze schaffen – Zukunftsfähigkeit gewinnen“ (Drucksache 14/2611) ............................... 7974 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Zwölftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1996/1997 (Drucksachen 13/11291, 13/11292, 14/69 Nr. 1.8 und 1.9, 14/1274, 14/2005) ........... 7974 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1999/2000 des Sach- verständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 14/2223) ............................... 7974 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2 Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine sachgerechte Aufteilung wirt- schaftspolitischer Zuständigkeiten (Drucksache 14/2707) ................................ 7974 D Hans Eichel, Bundesminister BMF ................. 7975 A Michael Glos CDU/CSU ................................. 7978 A Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 7982 B Rainer Brüderle F.D.P. .................................... 7985 D Dr. Christa Luft PDS ....................................... 7990 A Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi .... 7991 D Gunnar Uldall CDU/CSU ................................ 7994 A Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 7996 A Ursula Lötzer PDS .......................................... 7998 B Ernst Schwanhold SPD ................................... 7999 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU .............................. 8002 B Dr. Mathias Schubert SPD .............................. 8004 B Hansjürgen Doss CDU/CSU ........................... 8005 D Nina Hauer SPD .............................................. 8007 D Hans Michelbach CDU/CSU .......................... 8009 B Fritz Schösser SPD .......................................... 8010 D Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Op- timierung des Sicherheits- und Not- fallkonzepts für Nord- und Ostsee ... 8013 A – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion CDU/CSU: Folgerungen aus der Havarie der „Pallas“ vor Amrum (Drucksachen 14/281, 14/160, 14/843) 8013 A b) Antrag der Abgeordneten Jürgen Koppe- lin, Ulrike Flach und der Fraktion F.D.P.: Bericht der Unabhängigen Experten- kommission „Havarie Pallas“ unver- züglich vorlegen (Drucksache 14/2454) ............................... 8013 B c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Nordseeküste schützen, Küstenwache einrichten, in- ternational besser zusammenarbeiten (Drucksache 14/548) ........................ ......... 8013 B d) Große Anfrage der Abgeordneten Wolf- gang Börnsen (Bönstrup), Ulrich Adam, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Schaffung einer Deutschen Küstenwache (Drucksachen 14/1229, 14/2430) .............. 8013 B e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für den Zeitraum 1999 bis 2002 (Drucksache 14/1634) ....... 8013 C f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der Agrarstruk- tur und des Küstenschutzes“ (GAK); hier: Rahmenplan 2000 bis 2003 (Drucksache 14/1652) ............................... 8013 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann, Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherung der deutschen Nord- und Ostseeküste vor Schiffsunfällen (Drucksache 14/2684) ...... ......................... 8013 D Annette Faße SPD ........................................... 8013 D Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 8016 B Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 8018 C Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8020 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8022 D Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8023 B Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 8024 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU ...... 8026 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8028 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8030 A Kersten Naumann PDS ................................... 8031 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8032 C Dr. Barbara Hendricks SPD ........................ 8034 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8035 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8036 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8037 A Ulrike Mehl SPD ............................................. 8037 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8038 B Gert Willner CDU/CSU .................................. 8039 D Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8041 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8041 B Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8041 B Ulrike Mehl SPD ............................................. 8041 D Manfred Opel SPD .......................................... 8042 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU ....................................................... 8042 C Cajus Caesar CDU/CSU .................................. 8044 A Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8045 C Tagesordnungspunkt 14: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Flurbereinigungs- gesetzes (Drucksache 14/2445) ........... 8046 D b) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG) (Drucksache 14/2577) .......... 8046 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisungen im vereinfach- ten Verfahren (Ergänzung zu TOP 14.) a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Fernabsatzverträge und andere Fragen des Verbrau- cherrechts sowie zur Umstellung von Vorschriften auf Euro (Drucksache 14/2658) .......................... 8046 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Festlegung ei- nes vorläufigen Wohnortes für Spät- aussiedler (Drucksache 14/2675) ........ 8047 A Tagesordnungspunkt 15: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünfzehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (15. WSGÄndG) (Drucksachen 14/2498; 14/2625) ........ 8047 B b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Bun- desbesoldungsgesetzes (Drucksachen 14/2094; 14/2602) ........ 8047 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie .......................................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Gunnar Uldall, Dr. Bernd Protzner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: „Jahr-2000- Problem“ in der Informations- technik ernst nehmen ................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ulrike Flach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Jahr-2000-Prob- lem – Unterstützung zur Prob- lemlösung (Drucksachen 14/1334, 14/1544, 14/2115) ......................................... 8047 D d) – h) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses Sammelübersicht 117, 118, 119, 120, 121 zu Petitionen (Drucksachen 14/2585, 14/2586, 14/2587, 14/2588, 14/2589) ..................................... 8048 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung im Hinblick auf einen möglichen Schaden für die Demokratie in Deutschland durch die aktuellen Er- kenntnisse zu Praktiken der Parteienfi- nanzierung und deren mögliche Aus- wirkungen auf Mehrheitsverhältnisse in Bundesorganen Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8048 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU ....................................................... 8050 A Franz Müntefering SPD .................................. 8051 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. ........................ 8052 C Dr. Dietmar Bartsch PDS ................................ 8053 D Rita Streb-Hesse SPD ..................................... 8054 D Hartmut Schauerte CDU/CSU ........................ 8056 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8057 C Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU ........... 8059 B Bernd Reuter SPD ........................................... 8060 C Dr. Wolfgang Bötsch CDU/CSU .................... 8062 A Ludwig Stiegler SPD ....................................... 8063 A Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte zur Eröffnung der Regierungskonferenz über institutio- nelle Reformen der EU und zu den Er- gebnissen der Tagung des Allgemeinen Rates am 14./15. Februar 2000 ............... 8064 B Michael Roth (Heringen) SPD ........................ 8064 B Peter Altmaier CDU/CSU ............................... 8066 C Dr. Norbert Wieczorek SPD ........................ 8068 B Joseph Fischer, Bundesminister AA ............... 8069 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. ... 8071 A Uwe Hiksch PDS ............................................. 8072 C Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister AA ......... 8073 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU ............................ 8075 C Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8077 C Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch die Bundesregierung: 9. Sportbericht der Bundesregierung (Drucksache 14/1859) ............................. 8078 C Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatsekretär BMI 8078 C IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8080 D Winfried Hermann BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8083 D Dr. Klaus Kinkel F.D.P. .................................. 8087 A Gustav-Adolf Schur PDS ................................ 8089 C Dagmar Freitag SPD ....................................... 8091 B Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8092 D Dagmar Freitag SPD ....................................... 8093 A Peter Letzgus CDU/CSU ................................ 8093 B Christine Lehder SPD ..................................... 8095 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU .............................. 8096 D Friedhelm Julius Beucher SPD ....................... 8098 D Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Gesetzes zur Ände- rung des Abgeordnetengesetzes und ei- nes Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 14/2235, 14/2660) .. ............ 8100 A Dr. Uwe Küster SPD ....................................... 8100 B Joachim Hörster CDU/CSU ............................ 8101 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8102 D Jörg van Essen F.D.P. ..................................... 8104 A Roland Claus PDS .......................................... 8105 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ (Drucksache 14/2687) ............................... 8105 C Monika Ganseforth SPD ................................. 8105 C Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ...................... 8107 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8109 C Walter Hirche F.D.P. ...................................... 8111 A Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8112 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktion CDU/CSU: Hilfspro- gramm für die Sturmschäden im Wald durch den Orkan „Lothar“ (Drucksache 14/2570) ............................... 8112 D b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Rasche und wirksame Hilfe für Waldbesitzer (Drucksache 14/2583) ................................ 8113 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Heidemarie Wright, Iris Follak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Steffi Lemke, Ulrike Höfken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Waldschäden durch die Orkane im Dezember 1999 (Drucksache 14/2685) ................................ 8113 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8113 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU ............... 8114 A Peter Dreßen SPD ........................................... 8115 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8115 C Heidemarie Wright SPD .................................. 8116 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8117 A Ulrich Heinrich F.D.P. .................................... 8117 C Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU ............. 8118 C Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ... 8119 B Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8120 B Kersten Naumann PDS ................................... 8121 B Marion Caspers-Merk SPD ............................. 8122 B Ernst Burgbacher F.D.P. ............................. 8123 A Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8123 D Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8125 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8125 C Ulrich Heinrich F.D.P. ................................ 8126 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8127 B Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8127 C Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weiteren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Volksinitiative, Volksbegehren und Volksent- scheid (dreistufige Volksgesetzgebung) (Drucksachen 14/1129;14/2151) ............. 8128 A Dr. Evelyn Kenzler PDS ................................. 8128 B Peter Enders SPD ............................................ 8129 C Norbert Röttgen CDU/CSU ............................ 8131 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 V Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 8132 C Dr. Max Stadler F.D.P. ................................... 8133 A Nächste Sitzung .............................................. 8134 S Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 8135 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 7973 (A) (B) (C) (D) 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Max Stadler Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 8135 (A) (B) (C) (D) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Brecht, Eberhard SPD 17.02.2000 Bulmahn, Edelgard SPD 17.02.2000 Falk, Ilse CDU/CSU 17.02.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 17.02.2000 Frick, Gisela F.D.P. 17.02.2000 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 17.02.2000 Fuchs (Köln), Anke SPD 17.02.2000 Gehrcke, Wolfgang PDS 17.02.2000 Günther (Plauen), Joachim F.D.P. 17.02.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 17.02.2000 Ibrügger, Lothar SPD 17.02.2000 Klose, Hans-Ulrich SPD 17.02.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17.02.2000 Leidinger, Robert SPD 17.02.2000 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Loske, Reinhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Metzger, Oswald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 17.02.2000 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 17.02.2000 Moosbauer, Christoph SPD 17.02.2000 Mosdorf, Siegmar SPD 17.02.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 17.02.2000 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 17.02.2000 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 17.02.2000 Schütze (Berlin), Diethard CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Schwarz-Schilling, Christian CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Wieczorek (Duisburg), Helmut SPD 17.02.2000 Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Prof. Monika Ganseforth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Sehr
    geehrte Kolleginnen und Kollegen! Viele sagen, sie
    wüssten genug, um eine nachhaltige Energieversorgung
    einzuleiten, und fragen, wozu wir noch eine Enquete-
    Kommission brauchen. In der Tat haben sich in der Ver-
    gangenheit diverse Kommissionen mit dem Thema einer
    nachhaltigen Energieversorgung beschäftigt und dem
    Bundestag ausführliche Berichte mit einer Fülle von
    Empfehlungen vorgelegt. Ich habe den letzten Bericht
    auf der Drucksache 12/8600 vom 31. Oktober 1994 mit-
    gebracht. Das ist nicht der dickste, der unter der Über-
    schrift „Mehr Zukunft für die Erde – Nachhaltige Ener-
    giepolitik für dauerhaften Klimaschutz“ steht. Obwohl
    wir so viel wissen, ist es in der Vergangenheit kaum ge-
    lungen, diese Empfehlungen umzusetzen.

    Eines der größten Hemmnisse war dabei das Festhal-
    ten an den überkommenen Strukturen der angebots-
    orientierten Energiebereitstellung. Ein wesentlicher
    Grund dafür war der Preis. Mit der bisherigen Energie-
    erzeugung wurde sehr viel Geld verdient, wie sich an
    dem Sinken der Strompreise seit dem Aufbrechen der
    Monopole zeigt. Langsam werden diese Luft und diese
    Zusatzverdienste herausgedrückt.

    Der zweite Grund für den Stillstand in der Energiepo-
    litik der Vergangenheit war der Streit um die Zukunft
    der Atomenergie. Die Atomenergie trägt in Deutschland
    mit etwa 10 Prozent zur Primärenergie bei. Bei der
    Stromerzeugung sind es allerdings 30 Prozent. Weltweit
    ist der Anteil der Atomenergie sogar nur halb so groß.
    Aber der Streit um diesen Teil hat eine nachhaltige
    Energiepolitik in der Vergangenheit weitgehend blo-
    ckiert und verhindert.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Es wurde beispielsweise das Ausschöpfen der enormen
    Effizienzpotenziale verhindert. Wir haben in der En-
    quete-Kommission damals ermittelt, dass es rund
    40 Prozent sind. Der Wirkungsgrad von der Primärener-
    gie bis zur Nutzenergie beträgt ungefähr 10 Prozent. Das
    heißt, 90 Prozent der eingesetzten Energie geht im We-
    sentlichen auf dem Umwandlungsprozess bis zur Nutz-
    energie verloren. Weltweit ist es sogar noch viel
    schlechter. Da gehen ungefähr 95 Prozent verloren. Hier
    wäre also sehr viel zu tun. Man könnte mit der halben
    Primärenergie genau dieselbe Wirkung haben, wenn
    man diese Potenziale nutzen würde.

    Auch die Nutzung erneuerbarer Energien wie Solar-
    energie, Biomasse, Wasser und Wind wurde wegen der
    Blockade nicht in dem notwendigen Maß vorangetrie-
    ben.


    (Brigitte Wimmer [Karlsruhe] [SPD]: Aber jetzt!)


    Es gelang noch nicht einmal, die Hemmnisse zu beseiti-
    gen, die den ökonomischen Potenzialen für eine nach-
    haltige Energieversorgung im Wege stehen.

    Es ist richtig: Es hat sich seit dem Regierungswechsel
    einiges getan. Wir haben das 100 000-Dächer-Programm
    auf den Weg gebracht. Wir haben die Ökosteuer einge-
    setzt, die die Energieeffizienz verbessern soll. Wir haben
    ein Anreizprogramm mit den eingenommenen Mitteln
    aufgelegt, die nicht für die Senkung der Lohnnebenkos-
    ten verwendet werden. Wir sind dabei, ein hervorragen-
    des Gesetz für die Förderung erneuerbarer Energien zu
    machen. Die Energieeinsparverordnung, die den Namen
    auch verdient, ist in Arbeit. Gleiches gilt für die Kam-
    pagne „Solar – Na klar!“ usw. Wir haben also mehr
    Tempo in die Sache gebracht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dann stellt sich, wenn wir auf so einem guten Weg
    sind, natürlich die Frage: Was soll eine neue Enquete-
    Kommission noch leisten? Was ist neu? Seit den letzten
    Arbeiten haben sich die Rahmenbedingungen für Ener-
    giepolitik durch die Liberalisierung der Energiemärkte
    und die Globalisierung durchgreifend geändert. Das sind
    neue Gesichtspunkte. Nationale Energiepolitik muss
    diese Bedingungen stärker berücksichtigen als in der
    Vergangenheit. Das wird der Schwerpunkt der Arbeit
    der neuen Enquete-Kommission sein.

    Es heißt zum Beispiel im Einsetzungsbeschluss: „Im
    Zentrum sollen die kurz-, mittel- und langfristigen
    Klimaschutzziele … stehen.“ Wichtig sind hier die
    25 Prozent CO2-Reduktion, die wir zugesagt haben, sowie die völkerrechtlichen Verpflichtungen Deutsch-
    lands im Rahmen des Kioto-Prozesses. Es geht um die
    Konkretisierung dieser Ziele einmal bis zum Jahr 2010,
    aber auch der Ziele bis zum Jahr 2050. Die Enquete-
    Kommission hat damals gesagt, dass die Industriestaaten
    ihre Emissionen bis zu 80 Prozent reduzieren müssen.
    Das ist wahrlich eine anspruchsvolle Aufgabe.

    Trends, Ziele und Gestaltungsspielräume sind natio-
    nal, europäisch und im globalen Rahmen aufzuzeigen.
    Insbesondere geht es darum, die veränderten Rahmen-

    bedingungen von Globalisierung und Liberalisierung zu
    berücksichtigen.


    (Unruhe bei der CDU/CSU)

    – Ich habe nicht den Eindruck, als wenn dies die Kolle-
    gen und Kolleginnen von der Opposition sonderlich in-
    teressierte. Ich kann verstehen, wenn Sie im Augenblick
    andere Sorgen haben. Aber hier geht es um wichtige
    Fragen für die Zukunft. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn
    Sie sich auch damit etwas beschäftigen würden und
    nicht nur mit sich selber.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Joachim Hörster [CDU/CSU]: Dann reden Sie nicht so langweilig!)


    Ob die Enquete-Kommission diese Aufgabe, die ich
    eben geschildert habe, wirklich lösen kann und ihr ge-
    recht wird, wird davon abhängen, ob es gelingt, Pro und
    Kontra der Atomenergie nicht wieder in den Mittel-
    punkt zu stellen; denn das würde die Diskussionen blo-
    ckieren. Über dieses Thema werden wir keine Einigung
    zwischen der rechten und linken Seite des Hauses erzie-
    len. Auf Ihrer Seite sind nach wie vor die Befürworter
    der Atomenergienutzung, während wir diese gefährliche
    Energieform nicht mehr verwenden wollen. Wir halten
    sie für zu riskant. Die Gründe dafür sind altbekannt: Die
    Nutzung ist zu gefährlich, die Proliferation kann nicht
    ausgeschlossen werden und für die Endlagerung gibt es
    keine sichere Lösung.

    Gestern gab es wieder einen Störfall in einem Atom-
    kraftwerk bei New York.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Was hat das jetzt mit der Enquete-Kommission zu tun?)


    Dort hat es ein Leck in einer Wasserleitung gegeben, ra-
    dioaktiver Dampf ist entwichen. Alarmstufe 2 ist ausge-
    rufen worden. Jetzt passiert das, was immer passiert. Es
    wird gesagt: Es ist ja nicht die ganz große Katastrophe
    eingetreten, wir haben alles im Griff. Ich muss Ihnen sa-
    gen: Wir werden und wollen uns nicht an diese Meldun-
    gen gewöhnen.

    Den Streit um die Atomenergie werden wir also auch
    in dieser Enquete-Kommission nicht lösen. Wir werden
    nur dann erfolgreich sein, wenn wir uns nicht an der
    Frage der national 10 Prozent bzw. weltweit etwa
    5 Prozent der Primärenergienutzung festbeißen, sondern
    wenn wir uns um die restlichen 90 bzw. 95 Prozent des
    Energiebedarfs kümmern.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich sage einmal ganz klar an Ihre Seite gerichtet: Die
    Enquete-Kommission darf kein Kampfinstrument wer-
    den.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Hören Sie doch auf! – Walter Hirche [F.D.P.]: Dann müssen Sie eine andere Rede halten!)


    – Ich bekomme große Bedenken, wenn ich das höre. –
    Sie muss einen Dialog- und Lernprozess einleiten. Wir

    Monika Ganseforth






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    haben eine große Verantwortung. Wir müssen über die
    90 bzw. 95 Prozent der restlichen Energie sprechen; dar-
    auf kommt es an.

    Ich will einen Teil aus den Empfehlungen dieses Be-
    richts vorlesen, den damals die Minderheit verabschiedet
    hat.


    (Zurufe von der CDU/CSU)

    – Ich habe große Sorge, wenn ich Sie so höre.


    (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Ich habe große Sorge, wenn ich Sie höre!)


    Ich bitte Sie, wirklich zuzuhören, weil es dabei um
    wichtige Dinge geht.

    Wir haben geschrieben:
    Unverantwortlich ist, dass und wie wir Reichen zu-
    lasten der Armen leben. Diese Unverantwortlich-
    keit wird noch dadurch verschärft, dass wir – und
    das gilt auch für Deutschland – dies wissen und in
    Kenntnis der Folgen fast nichts tun, um daran etwas
    zu ändern.
    Und vielleicht noch schlimmer ist, dass dieses
    Nichtstun im Wesentlichen auf einem Mangel an
    Verständigungswillen beruht. Diejenigen, die den
    energiepolitischen Gegensatz aufrechterhalten und
    damit die gegenseitige Blockade stabilisieren,
    kämpfen nicht nur gegeneinander. Vor allem ver-
    weigern sie gemeinsam die Verständigung zulasten
    der Dritten Welt und der Nachwelt.

    Das war das Zitat, und ich will nicht verhehlen, dass
    ich – gerade nach Ihren Reaktionen – skeptisch bin, ob
    der Verständigungswille inzwischen größer geworden ist
    als zu der Zeit, als wir an diesem Bericht gearbeitet ha-
    ben, und ob die Enquete-Kommission gelingen wird.
    Wir müssen aber versuchen, diesen Dialog über Partei-
    grenzen hinweg und mit den Wissenschaftlern und den
    Expertinnen und Experten der verschiedenen Gruppen
    und der verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte zu füh-
    ren. Dieser Dialog ist ganz wichtig; denn die Herausfor-
    derungen, vor denen wir stehen und die wir zu bewälti-
    gen haben, sind mit oder ohne Atomenergie gewaltig.

    Die Regierungskoalition ist bereit, sich diesen Her-
    ausforderungen zu stellen und diesen Dialog im Interes-
    se der Verantwortung zu führen. Wir werden unseren
    Beitrag für eine erfolgreiche Arbeit der Enquete-
    Kommission leisten. Es kommt darauf an, dass auch Sie
    bereit sind, zusammenzuarbeiten. Nur dann werden wir
    Erfolg haben.

    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von: Unbekanntinfo_outline
Für die CDU/CSU-
Fraktion spricht jetzt der Herr Kollege Dr. Ralf
Brauksiepe.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ralf Brauksiepe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit dem heutigen
    Einsetzungsbeschluss für unsere Enquete-Kommission
    stehen wir zunächst einmal an einem erfolgreichen Ende
    schwieriger Verhandlungen, aber eben erst am Anfang
    einer gemeinsamen Suche nach Problemlösungen für die
    Aufgaben, die wir uns gestellt haben.

    Ich bin froh, für die CDU/CSU-Fraktion, die diese
    Enquete-Kommission ausdrücklich wollte, feststellen zu
    können, dass nach unserer Auffassung mit diesem Ein-
    setzungsbeschluss, über den Sie, Frau Kollegin, relativ
    wenige Worte verloren haben, eigentlich alle Vorausset-
    zungen dafür gegeben sind, dass wir die Ziele, die wir
    uns vorgenommen haben, auch erreichen können und
    dass wir insbesondere auch eine langfristige Energiepo-
    litik in ihren Grundzügen hoffentlich weitgehend im
    Konsens verabreden können.

    Wir stehen in der Energiepolitik zweifellos vor gra-
    vierenden Herausforderungen. Dazu zählt selbstver-
    ständlich nicht zuletzt das wichtige Ziel des Umwelt-
    und Klimaschutzes. Wir müssen die natürlichen Lebens-
    grundlagen vor dem Hintergrund des nicht tolerierbaren
    Klimawandels und seiner Auswirkungen sichern. Wir
    haben dieses Ziel so in unserem Beschluss formuliert.
    Dazu gehört die Bekämpfung der CO2Problematik. Dazu gehört auch, dass wir die gemeinsam beschlossenen na-
    tionalen und internationalen Ziele der CO2-Reduktion verwirklichen und den Weg, den die frühere Bundesre-
    gierung in diesem Bereich so erfolgreich eingeschlagen
    hat, auch gemeinsam fortsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Michael Müller Wir freuen uns in diesem Zusammenhang im Übrigen auch, wenn die heutige Bundesregierung nach dem Motto „Besser spät als nie“ irgendwann zu den richtigen Einsichten kommt. Deswegen haben wir es auch begrüßt, dass der heutige Bundesumweltminister im letzten Jahr auf der 5. Internationalen Klimaschutzkonferenz in Bonn ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass Deutschland zu den wenigen Ländern gehört, die seit 1990 überhaupt eine Reduktion ihres CO2-Ausstoßes er-reicht haben. Er hat weiter darauf hingewiesen, dass mit den bereits eingeleiteten Maßnahmen bis zum Jahr 2005 eine Reduktion um immerhin 17 Prozent erreicht sein wird. Wir wären froh, wenn wir guten Gewissens sagen könnten, dass die neue Bundesregierung die richtigen Maßnahmen ergriffen hat, um auch die restlichen 8 Prozent der angestrebten Reduktion, gemessen an unseren Zielvorstellungen, bis zum Jahr 2005 zu erreichen. Davon kann aber leider nicht die Rede sein. Das ist für uns im Übrigen ein ganz entscheidender Aspekt in der Debatte über die Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit ist für uns etwas anderes als Langfristigkeit. Nachhaltige Energiepolitik ist eben eine Politik, die klar auf die Senkung des CO2-Ausstoßes setzt und generell keine Energieträger aus der Betrachtung ausschließt, die dazu einen wichtigen Beitrag leisten können. Monika Ganseforth (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Michael Müller nicht begriffen!)





    (A)


    (B)


    (C)


    (D)


    Bei aller Bedeutung der umwelt- und klimapoliti-
    schen Fragen geht es uns bei der vor uns liegenden Ar-
    beit nicht allein um diese Fragen. Sämtliche Ziele, die
    wir uns setzen – das ist bereits angesprochen worden –,
    sind vor dem Hintergrund der Globalisierung und der
    Liberalisierung zu verwirklichen. Das bedeutet auch,
    dass wir die volkswirtschaftlichen Aspekte der Energie-
    politik keinesfalls außer Acht lassen dürfen.

    Für uns als CDU/CSU spielt die Wettbewerbsfähig-
    keit des Energieproduktionsstandortes Deutschland eine
    ganz herausragende Rolle. Wir wollen nicht, dass in
    Deutschland nur Energie verbraucht wird, sondern wir
    wollen, dass dort auch Energie produziert wird.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Da sind wir uns einig!)


    Wir brauchen den Energieproduktionsstandort
    Deutschland gerade auch für die Sicherung bestehender
    und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Wahrscheinlich hört die Einigkeit auf, sobald ich
    feststelle, dass es dabei nicht darum gehen kann, Ar-
    beitsplätze in gute und schlechte zu teilen. Eine sinnvol-
    le Energiepolitik sieht für uns nicht so aus, mit einem
    großen moralischen Anspruch in Deutschland Arbeits-
    plätze im Bereich der Kernenergie zu vernichten und
    gleichzeitig Atomstrom aus Frankreich oder anderen
    Ländern zu importieren. Das kann nicht der richtige
    Weg in die Energiepolitik der Zukunft sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Wer will das? Das fängt ja gut an!)


    Dabei sind wir uns darüber im Klaren, dass es gerade
    vor dem Hintergrund der Liberalisierung der Energie-
    märkte, die – ob wir wollen oder nicht – ja noch weiter
    voranschreiten wird, nicht möglich ist, die Anteile ein-
    zelner Energieträger am Energiemix der Zukunft von
    vornherein durch staatliche Regulierungen exakt festzu-
    schreiben.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Der kennt das Thema nicht!)


    Das funktioniert nicht. In einem globalisierten und li-
    beralisierten Energiemarkt muss sich dieser Energiemix
    vielmehr ein Stück weit am Markt bilden.


    (Michael Müller [Düsseldorf] [SPD]: Es geht doch nicht um den Energiemarkt! Es geht um die Senkung des Stromverbrauchs!)


    Die Politik muss dafür, national und international ab-
    gestimmt, die erforderlichen Rahmenbedingungen set-
    zen. Verbote gehören sinnvollerweise nicht zu solchen
    Rahmenbedingungen.

    Vor diesem Hintergrund ist es für uns als CDU/CSU-
    Fraktion besonders wichtig, dass die in unserem Einset-

    zungsbeschluss vorgesehenen fünf Optionen, die für
    jeweils vergleichbare Zeiträume untersucht werden sol-
    len, auch klar und gleichberechtigt nebeneinander ste-
    hen. Es kann keine von vornherein politisch festgesetzte
    Prioritätenfolge und auch keine Präjudizierung dahin
    gehend geben, wie der Energiemix der Zukunft aussehen
    soll.

    Deswegen möchte ich diese nach langen Verhandlun-
    gen gemeinsam festgelegten Optionen noch einmal in
    Erinnerung rufen. Da ist zunächst selbstverständlich die
    Ausschöpfung der kurz- und mittelfristig verfügbaren
    Energieeinsparpotenziale in den Bereichen Elektrizität,
    Wärme und Mobilität unter Berücksichtigung von Ener-
    giedienstleistungen. Es ist völlig klar, dass Energieein-
    sparpotenziale genutzt und ausgeschöpft werden müs-
    sen.

    Uns ist aber gleichzeitig auch klar, dass die so viel
    beschworene Effizienzrevolution von uns hier nicht ein-
    fach beschlossen und verkündet werden kann und dass
    von daher eine solche Option allein auch nicht ausrei-
    chend ist. Deswegen legen wir großen Wert auch auf die
    Optionen, die uns die erneuerbaren Energien geben. In
    diesem Zusammenhang wirkt natürlich auch der Ausbau
    weiterführender Technologien als Ergänzung zu den er-
    neuerbaren Energien. Wir unterstützen es auch, die
    Möglichkeiten für den Einsatz von Kraft-Wärme-
    Kopplung für die langfristige Energieversorgung zu prü-
    fen, so wie wir es uns vorgenommen haben.

    Wir nehmen darüber hinaus auch dankbar zur Kennt-
    nis – ich halte mich zunächst einmal an das, was wir
    vereinbart haben –, dass es nach schwierigen Verhand-
    lungen und nach einer längeren Vorbereitung doch ge-
    lungen ist, sich darauf zu verständigen, dass wir eben
    auch – hier zitiere ich unseren Einsetzungsbeschluss
    wörtlich – den „Beitrag der Kernenergie sowie der wei-
    terführenden Forschung in der Kernenergie“ als eine
    gleichberechtigte Option in den Arbeitsauftrag der En-
    quete-Kommission aufgenommen haben.

    Es sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein,
    dass man vorbehaltlos sämtliche Optionen prüft. Aber
    wir sind ja nicht nur aus den Vorgesprächen für die Bil-
    dung dieser Enquete-Kommission, sondern leider auch
    aus der praktischen Regierungspolitik dieser Bundesre-
    gierung eine Menge Kummer gewöhnt.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Da werden wir uns auch nicht einigen können!)


    Meine Damen und Herren, wie Sie von der Regie-
    rungskoalition in den letzten Monaten versucht haben,
    den Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie poli-
    tisch durchzusetzen, das widerspricht nicht nur aller
    ökonomischen, sondern auch aller ökologischen Ver-
    nunft. Wir erwarten von Ihnen, dass Sie endlich aufhö-
    ren, mit Ihrer Verstopfungsstrategie bei den notwendi-
    gen Atomtransporten und mit anderen Nadelstichen auf
    kaltem Wege diesen Kernenergieproduktionsstandort
    Deutschland – gegen den Import von Kernenergiestrom
    haben Sie ja offenbar nichts – kaputtmachen zu wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dr. Ralf Brauksiepe






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Dagegen wehren wir uns. Hören Sie damit auf!
    Warten Sie ab; lassen Sie sich in dieser Enquete-
    Kommission wissenschaftlich beraten und treffen Sie
    erst dann vernünftige Entscheidungen in der Sache! Das
    ist unser Wunsch.

    Zu Ihrer bisher betriebenen Energiepolitik passen lei-
    der eben auch die Tendenzen – mit denen wir konfron-
    tiert waren –, dass Sie eine wissenschaftlich fundierte
    Diskussion über die Kernenergie eigentlich von vorn-
    herein verhindern oder – um es mit Ihren Worten zu sa-
    gen – blockieren wollten. Es widerspricht doch eigent-
    lich dem Sinn jeder Enquete-Kommission, Optionen von
    vornherein auszuschließen und Denkverbote erteilen zu
    wollen. Deswegen nehmen wir schon mit Befriedigung
    zur Kenntnis, dass Sie sich bei der Formulierung dieses
    Beschlusses unserer Auffassung in dieser Frage, dass
    wir über dieses Thema diskutieren wollen, letztlich doch
    angeschlossen haben.

    Es gibt nach unserer Überzeugung in der Energiepoli-
    tik keinen Weg ohne Risiken. Wir bestreiten nicht, dass
    bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie Risiken zu
    beachten und zu minimieren sind. Wir wollen uns aller-
    dings nicht so verheben, uns vorzunehmen, dass wir im
    Rahmen der Arbeit dieser Enquete-Kommission die
    Kernenergieprobleme des Staates New York lösen wer-
    den. Das wird unsere Möglichkeiten übersteigen.

    Wir sagen aber auch, dass es Risiken gibt, die mit an-
    deren Energieträgern verbunden sind. Ich erinnere nur
    an die regional sehr unterschiedliche Verteilung der
    Energieressourcen auf der Welt und an die politischen
    Risiken, die damit verbunden sind, wenn wir uns zu-
    nehmend von Energieimporten nach Deutschland ab-
    hängig machen.


    (Dr. Axel Berg [SPD]: Die Sonne scheint doch immer!)


    Gerade vor diesem Hintergrund – das sage ich Ihnen
    von der Regierungskoalition auch als Abgeordneter aus
    Nordrhein-Westfalen; der eine oder andere Nordrhein-
    Westfale ist ja hier auch anwesend – sollten wir mit un-
    seren heimischen Energieträgern sorgsam umgehen.

    Deshalb sage ich auch: Es ist unverantwortlich, wenn
    Sie mit Ihren Ökosteuerplänen die Arbeitsplätze in der
    Braunkohle erst massiv gefährden und dann noch nicht
    einmal den Mut haben, das den betroffenen Menschen
    auch zu sagen,


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    sondern sich mit Ankündigungen von Nachbesserungen
    über die nordrhein-westfälischen Landtagswahlen retten
    wollen. Das werden wir Ihnen nicht durchgehen lassen.


    (Peter Dreßen [SPD]: Das werden Sie aber müssen!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das geringste Risi-
    ko in der Energiepolitik, in der Energieversorgung ist
    nach aller Erfahrung mit einem ökonomisch und ökolo-
    gisch vernünftigen Mix der verschiedenen Energieträger
    verbunden.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Das ist doch Unsinn!)


    Wir als CDU/CSU wollen sämtliche Wege vorbehalt-
    los untersuchen. Wir wollen bei der Arbeit in dieser En-
    quete-Kommission nichts von vornherein ausschließen.
    Wir wollen keine Energieträger diskriminieren und auch
    keinen bevorzugen.

    Wir wissen natürlich, dass wir in dieser Enquete-
    Kommission keine politische Mehrheit haben. Deswe-
    gen setzen wir auf den Sachverstand nicht nur der Ab-
    geordneten, sondern gerade auch der Vertreter der Wis-
    senschaft in dieser Kommission. Wir sind sehr zuver-
    sichtlich, dass auch die von Ihnen benannten Sachver-
    ständigen zu der notwendigen Versachlichung der ener-
    giepolitischen Debatte beitragen.


    (Monika Ganseforth [SPD]: Selbstverständlich!)


    Unser Eindruck von der Energiepolitik der Bundesre-
    gierung ist: Diese Bundesregierung hat energiepolitische
    Beratung wirklich bitter nötig. Wir hoffen sehr, liebe
    Kolleginnen und Kollegen von den Regierungsfraktio-
    nen, dass Sie sich bei den Beratungen der Enquete-
    Kommission nicht wie in vielen anderen politischen
    Sachfragen als beratungsresistent erweisen. Das können
    wir nicht gebrauchen. In diesem Sinne freuen wir uns
    auf die gemeinsame Arbeit in der Enquete-Kommission.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)