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ID1408708700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/87 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Kollegen Dr. Erika Schuchardt, Margot von Renesse und Karl-Hermann Haack ........................... 7973 A Wahl der Abgeordneten Helga Kühn-Mengel zur Schriftführerin ........................................... 7973 A Erweiterung der Tagesordnung ....................... 7973 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 7 und 11 .............................................................. 7974 A Tagesordnungspunkt 2: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 2000 der Bun- desregierung „Arbeitsplätze schaffen – Zukunftsfähigkeit gewinnen“ (Drucksache 14/2611) ............................... 7974 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Zwölftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1996/1997 (Drucksachen 13/11291, 13/11292, 14/69 Nr. 1.8 und 1.9, 14/1274, 14/2005) ........... 7974 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1999/2000 des Sach- verständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 14/2223) ............................... 7974 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2 Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine sachgerechte Aufteilung wirt- schaftspolitischer Zuständigkeiten (Drucksache 14/2707) ................................ 7974 D Hans Eichel, Bundesminister BMF ................. 7975 A Michael Glos CDU/CSU ................................. 7978 A Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 7982 B Rainer Brüderle F.D.P. .................................... 7985 D Dr. Christa Luft PDS ....................................... 7990 A Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi .... 7991 D Gunnar Uldall CDU/CSU ................................ 7994 A Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 7996 A Ursula Lötzer PDS .......................................... 7998 B Ernst Schwanhold SPD ................................... 7999 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU .............................. 8002 B Dr. Mathias Schubert SPD .............................. 8004 B Hansjürgen Doss CDU/CSU ........................... 8005 D Nina Hauer SPD .............................................. 8007 D Hans Michelbach CDU/CSU .......................... 8009 B Fritz Schösser SPD .......................................... 8010 D Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Op- timierung des Sicherheits- und Not- fallkonzepts für Nord- und Ostsee ... 8013 A – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion CDU/CSU: Folgerungen aus der Havarie der „Pallas“ vor Amrum (Drucksachen 14/281, 14/160, 14/843) 8013 A b) Antrag der Abgeordneten Jürgen Koppe- lin, Ulrike Flach und der Fraktion F.D.P.: Bericht der Unabhängigen Experten- kommission „Havarie Pallas“ unver- züglich vorlegen (Drucksache 14/2454) ............................... 8013 B c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Nordseeküste schützen, Küstenwache einrichten, in- ternational besser zusammenarbeiten (Drucksache 14/548) ........................ ......... 8013 B d) Große Anfrage der Abgeordneten Wolf- gang Börnsen (Bönstrup), Ulrich Adam, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Schaffung einer Deutschen Küstenwache (Drucksachen 14/1229, 14/2430) .............. 8013 B e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für den Zeitraum 1999 bis 2002 (Drucksache 14/1634) ....... 8013 C f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der Agrarstruk- tur und des Küstenschutzes“ (GAK); hier: Rahmenplan 2000 bis 2003 (Drucksache 14/1652) ............................... 8013 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann, Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherung der deutschen Nord- und Ostseeküste vor Schiffsunfällen (Drucksache 14/2684) ...... ......................... 8013 D Annette Faße SPD ........................................... 8013 D Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 8016 B Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 8018 C Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8020 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8022 D Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8023 B Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 8024 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU ...... 8026 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8028 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8030 A Kersten Naumann PDS ................................... 8031 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8032 C Dr. Barbara Hendricks SPD ........................ 8034 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8035 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8036 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8037 A Ulrike Mehl SPD ............................................. 8037 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8038 B Gert Willner CDU/CSU .................................. 8039 D Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8041 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8041 B Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8041 B Ulrike Mehl SPD ............................................. 8041 D Manfred Opel SPD .......................................... 8042 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU ....................................................... 8042 C Cajus Caesar CDU/CSU .................................. 8044 A Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8045 C Tagesordnungspunkt 14: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Flurbereinigungs- gesetzes (Drucksache 14/2445) ........... 8046 D b) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG) (Drucksache 14/2577) .......... 8046 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisungen im vereinfach- ten Verfahren (Ergänzung zu TOP 14.) a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Fernabsatzverträge und andere Fragen des Verbrau- cherrechts sowie zur Umstellung von Vorschriften auf Euro (Drucksache 14/2658) .......................... 8046 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Festlegung ei- nes vorläufigen Wohnortes für Spät- aussiedler (Drucksache 14/2675) ........ 8047 A Tagesordnungspunkt 15: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünfzehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (15. WSGÄndG) (Drucksachen 14/2498; 14/2625) ........ 8047 B b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Bun- desbesoldungsgesetzes (Drucksachen 14/2094; 14/2602) ........ 8047 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie .......................................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Gunnar Uldall, Dr. Bernd Protzner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: „Jahr-2000- Problem“ in der Informations- technik ernst nehmen ................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ulrike Flach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Jahr-2000-Prob- lem – Unterstützung zur Prob- lemlösung (Drucksachen 14/1334, 14/1544, 14/2115) ......................................... 8047 D d) – h) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses Sammelübersicht 117, 118, 119, 120, 121 zu Petitionen (Drucksachen 14/2585, 14/2586, 14/2587, 14/2588, 14/2589) ..................................... 8048 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung im Hinblick auf einen möglichen Schaden für die Demokratie in Deutschland durch die aktuellen Er- kenntnisse zu Praktiken der Parteienfi- nanzierung und deren mögliche Aus- wirkungen auf Mehrheitsverhältnisse in Bundesorganen Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8048 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU ....................................................... 8050 A Franz Müntefering SPD .................................. 8051 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. ........................ 8052 C Dr. Dietmar Bartsch PDS ................................ 8053 D Rita Streb-Hesse SPD ..................................... 8054 D Hartmut Schauerte CDU/CSU ........................ 8056 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8057 C Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU ........... 8059 B Bernd Reuter SPD ........................................... 8060 C Dr. Wolfgang Bötsch CDU/CSU .................... 8062 A Ludwig Stiegler SPD ....................................... 8063 A Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte zur Eröffnung der Regierungskonferenz über institutio- nelle Reformen der EU und zu den Er- gebnissen der Tagung des Allgemeinen Rates am 14./15. Februar 2000 ............... 8064 B Michael Roth (Heringen) SPD ........................ 8064 B Peter Altmaier CDU/CSU ............................... 8066 C Dr. Norbert Wieczorek SPD ........................ 8068 B Joseph Fischer, Bundesminister AA ............... 8069 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. ... 8071 A Uwe Hiksch PDS ............................................. 8072 C Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister AA ......... 8073 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU ............................ 8075 C Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8077 C Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch die Bundesregierung: 9. Sportbericht der Bundesregierung (Drucksache 14/1859) ............................. 8078 C Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatsekretär BMI 8078 C IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8080 D Winfried Hermann BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8083 D Dr. Klaus Kinkel F.D.P. .................................. 8087 A Gustav-Adolf Schur PDS ................................ 8089 C Dagmar Freitag SPD ....................................... 8091 B Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8092 D Dagmar Freitag SPD ....................................... 8093 A Peter Letzgus CDU/CSU ................................ 8093 B Christine Lehder SPD ..................................... 8095 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU .............................. 8096 D Friedhelm Julius Beucher SPD ....................... 8098 D Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Gesetzes zur Ände- rung des Abgeordnetengesetzes und ei- nes Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 14/2235, 14/2660) .. ............ 8100 A Dr. Uwe Küster SPD ....................................... 8100 B Joachim Hörster CDU/CSU ............................ 8101 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8102 D Jörg van Essen F.D.P. ..................................... 8104 A Roland Claus PDS .......................................... 8105 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ (Drucksache 14/2687) ............................... 8105 C Monika Ganseforth SPD ................................. 8105 C Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ...................... 8107 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8109 C Walter Hirche F.D.P. ...................................... 8111 A Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8112 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktion CDU/CSU: Hilfspro- gramm für die Sturmschäden im Wald durch den Orkan „Lothar“ (Drucksache 14/2570) ............................... 8112 D b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Rasche und wirksame Hilfe für Waldbesitzer (Drucksache 14/2583) ................................ 8113 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Heidemarie Wright, Iris Follak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Steffi Lemke, Ulrike Höfken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Waldschäden durch die Orkane im Dezember 1999 (Drucksache 14/2685) ................................ 8113 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8113 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU ............... 8114 A Peter Dreßen SPD ........................................... 8115 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8115 C Heidemarie Wright SPD .................................. 8116 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8117 A Ulrich Heinrich F.D.P. .................................... 8117 C Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU ............. 8118 C Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ... 8119 B Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8120 B Kersten Naumann PDS ................................... 8121 B Marion Caspers-Merk SPD ............................. 8122 B Ernst Burgbacher F.D.P. ............................. 8123 A Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8123 D Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8125 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8125 C Ulrich Heinrich F.D.P. ................................ 8126 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8127 B Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8127 C Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weiteren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Volksinitiative, Volksbegehren und Volksent- scheid (dreistufige Volksgesetzgebung) (Drucksachen 14/1129;14/2151) ............. 8128 A Dr. Evelyn Kenzler PDS ................................. 8128 B Peter Enders SPD ............................................ 8129 C Norbert Röttgen CDU/CSU ............................ 8131 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 V Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 8132 C Dr. Max Stadler F.D.P. ................................... 8133 A Nächste Sitzung .............................................. 8134 S Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 8135 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 7973 (A) (B) (C) (D) 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Max Stadler Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 8135 (A) (B) (C) (D) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Brecht, Eberhard SPD 17.02.2000 Bulmahn, Edelgard SPD 17.02.2000 Falk, Ilse CDU/CSU 17.02.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 17.02.2000 Frick, Gisela F.D.P. 17.02.2000 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 17.02.2000 Fuchs (Köln), Anke SPD 17.02.2000 Gehrcke, Wolfgang PDS 17.02.2000 Günther (Plauen), Joachim F.D.P. 17.02.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 17.02.2000 Ibrügger, Lothar SPD 17.02.2000 Klose, Hans-Ulrich SPD 17.02.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17.02.2000 Leidinger, Robert SPD 17.02.2000 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Loske, Reinhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Metzger, Oswald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 17.02.2000 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 17.02.2000 Moosbauer, Christoph SPD 17.02.2000 Mosdorf, Siegmar SPD 17.02.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 17.02.2000 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 17.02.2000 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 17.02.2000 Schütze (Berlin), Diethard CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Schwarz-Schilling, Christian CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Wieczorek (Duisburg), Helmut SPD 17.02.2000 Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
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    Rede von Ulrike Mehl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Kollege Koppelin, genau
    das wollte ich eben nicht tun, weil ich hier im Bundestag
    und nicht im Landtag bin. Deswegen werde ich mich
    jetzt dem Thema widmen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Warum haben Sie das erste Zitat gebracht, Frau Mehl? Wir können alle nicht aus unserer Haut heraus!)


    – Man muss ja wenigstens reagieren.
    Also zum Bericht: In dem Bericht, der glücklicher-

    weise in einer gut lesbaren und nachvollziehbaren Form
    geschrieben ist – das kann man nicht von allen Berichten

    sagen –, gibt es viele Lösungsansätze, wie das Risiko
    von Schiffsunfällen durch ein verbessertes und optimier-
    tes Notfallkonzept von Bund und Ländern sowie ge-
    meinsam mit den europäischen Nachbarn verringert
    werden kann. Ich komme noch auf einzelne Punkte zu
    sprechen.

    Aber klar ist auch – das ist in mehreren Beiträgen ge-
    sagt worden –, dass wir Gefahren oder Havarien natür-
    lich nicht hundertprozentig ausschließen können. Es
    wurde jetzt mehrmals das Beispiel des Tankers „Erika“
    angeführt, der vor der bretonischen Küste verunglückte,
    auch wenn dort andere Standards oder Messlatten ange-
    legt werden müssen. Trotzdem können wir nicht hun-
    dertprozentig ausschließen, dass eine Katastrophe pas-
    siert.

    Wir können in dem Zusammenhang durchaus froh
    sein, dass bisher an der deutschen Küste keine Katastro-
    phe und kein Super-GAU passiert ist. Die „Pallas“ war
    ein Holzfrachter und hatte nur relativ wenig Öl an Bord.
    Es sind da nur 244 Kubikmeter Öl ausgelaufen. Trotz-
    dem hat das gerade im Wattenmeer eine enorme negati-
    ve ökologische Wirkung entfaltet. 16 000 Seevögel sind
    verendet, 600 Kubikmeter ölverseuchter Sand mussten
    entsorgt werden.

    Man muss sich einmal vorstellen – es gibt ja auch an-
    dere Beispiele, nicht nur der Fall der „Erika“ –, was ge-
    schähe, wenn ein solcher Unfall wie jener der „Braer“,
    die 1993 vor den Shetland-Inseln zerschellte – damals
    sind 95 000 Tonnen Rohöl ins Meer geflossen –, oder
    beispielsweise die Havarie der „Sea Empress“ 1996 vor
    Wales sich bei uns ereignet hätten. Das wäre für das
    Wattenmeer eine absolute Katastrophe, wenn so etwas
    passieren würde. Das gilt nicht nur für die Ökologie des
    Wattenmeeres, sondern natürlich auch für die Men-
    schen, die dort leben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen drängen wir als SPD-Fraktion natürlich
    auch seit vielen Jahren darauf, dieses Problem der Si-
    cherheit durch eine Küstenwache oder irgendetwas
    Ähnliches konzentriert zu lösen. Darüber sind wir uns in
    Teilen auch einig gewesen, aber die alte Bundesregie-
    rung hatte offenbar nicht vor, das umzusetzen.


    (Beifall bei der SPD)

    Das ist meine Kritik: Wenn Sie immer mit dem Finger
    in unsere Richtung zeigen, dann erinnert das daran, dass
    drei Finger in Ihre eigene Richtung zeigen müssten.

    Die Expertenkommission hat Grundsätze erarbeitet,
    die ich außerordentlich begrüße, und zwar hat sie fol-
    gende Reihenfolge aufgestellt: Schadensvermeidung hat
    Vorrang vor Schadensbegrenzung. Die Rettung von
    Menschen hat Vorrang vor der Rettung von Ökosyste-
    men. Die Rettung von Ökosystemen hat Vorrang vor der
    Rettung von Sachwerten. Ich finde, das ist genau die
    richtige Reihenfolge. Das kann ich nur begrüßen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es geht jetzt nicht
    um Schuldzuweisungen, sondern wir müssen schnell die
    Frage beantworten, wie das Risiko von Schiffstranspor-

    Ulrike Mehl






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    ten möglichst minimiert wird. Wenn wir schon auf ganz
    bestimmte Stoffe wie Rohöl, Chemikalien und andere
    gefährliche Stoffe nicht grundsätzlich verzichten kön-
    nen, müssen wir wenigstens alles für den vorsorgenden
    Schutz und für ein reibungslos funktionierendes Katas-
    trophenmanagement tun. Das heißt konkret:

    Erstens müssen wir uns auf internationaler Ebene da-
    für einsetzen, dass die passive Transportsicherheit der
    Schiffe insgesamt und insbesondere bei gefährlichen
    Gütern wie Chemikalien und Schweröl erhöht wird.
    Doppelhöhlentanker sind ja für bestimmte Bereiche vor-
    geschrieben, aber die Übergangsfrist, bis sie eingeführt
    werden müssen, ist zu lang. Wir müssen darauf drängen,
    dass diese Fristen verkürzt werden.


    (Beifall bei der SPD)

    Zweitens müssen Schiffe mit hohem Risikopotenzial

    auf küstenfernere Fahrwasser verwiesen werden können,
    und es muss auch möglich sein, Einlaufverbote für Hä-
    fen auszusprechen. Diesem Ansatz folgt auch die Exper-
    tenkommission zum Teil. Sie empfiehlt, Schiffen mit er-
    höhtem Risikopotenzial küstenfernere Fahrwasser zu-
    zuweisen. Das wäre jedenfalls ein wesentlicher Schritt
    in die richtige Richtung.

    Drittens müssen die Reeder und die Flaggenstaaten
    stärker in die Pflicht genommen werden. Das ist vorhin
    auch schon angesprochen worden. Haftungssummen und
    Haftungsregelungen für ökonomische und ökologische
    Schäden müssen eine wirksame Abschreckung gegen
    Sicherheitsdumping bieten. Auch dieser Ansatz wird
    von der Expertenkommission teilweise aufgegriffen.

    Viertens – das ist der zentrale Ansatzpunkt für die
    Expertenkommission – brauchen wir für den schnellen
    Einsatz bei Schiffshavarien dringend ein zentrales, stän-
    dig besetztes Havariekommando, das ein schnelles und
    effizientes Eingreifen bei Schiffsunfällen ermöglicht. Es
    wird empfohlen, die bisherigen Einrichtungen des Bun-
    des und der Länder in Cuxhaven zusammenzufassen.
    Ein solches ständig besetztes Kommando hätte im Ernst-
    fall Durchgriffsrecht und Weisungsbefugnis bezüglich
    aller erforderlichen Ressourcen von Bund, Ländern und
    Kommunen. Dazu gehört auch, dass die auf See tätigen
    Aufsichtsfahrzeuge von Einheiten des Bundesgrenz-
    schutzes bis zur Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zu
    einer zentral geführten Seewacht zusammengefasst wer-
    den. Genau diese Punkte entsprechen auch unseren Vor-
    stellungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Der Expertenbericht hat den Kompetenzwirrwarr, der

    stellenweise beim Abwickeln des Unfalls der „Pallas“
    gegeben war, deutlich gemacht, einen Wirrwarr, den wir
    uns sicherlich kein zweites Mal leisten können und auch
    nicht wollen. Deshalb kommen wir auf jeden Fall an ei-
    ner gut organisierten, von bürokratischen Hürden befrei-
    ten deutschen und – langfristig gesehen – auch europäi-
    schen Küstenwache – hier sind erste Schritte bereits
    gemacht worden – nicht vorbei.

    Die Expertenkommission hat geprüft und geht davon
    aus, dass ihre Vorschläge auf der Basis der geltenden
    Rechtslage umgesetzt werden können. Das steht aus-

    drücklich in dem Bericht. Aber wenn sich herausstellen
    sollte – das nehme ich im Moment nicht an –, dass für
    die Umsetzung notwendiger Maßnahmen eine grundge-
    setzliche Änderung erforderlich ist, dann dürfen wir da-
    vor nicht zurückschrecken. Herr Kollege Börnsen sagt
    zu Recht, dass es immer sehr schwierig sei; man brauche
    andere Mehrheiten; man müsse vor allem die Länder ins
    Boot holen. Aber gerade angesichts solcher Fragen und
    der Unfälle in jüngster Zeit kann es nicht nur um Recht-
    haberei und darum gehen, was wer behalten und nicht
    abgeben möchte; vielmehr müssen wir einen Anlauf ver-
    suchen. Ich hoffe, dass die Expertenkommission Recht
    hat und dass es ohne eine grundgesetzliche Änderung
    möglich ist. Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat
    übrigens partei- und fraktionsübergreifend auch so etwas
    anvisiert.

    Wenn wir über Öltanker, Schiffsunfälle und mögliche
    Vorsorgemaßnahmen sprechen, dann dürfen wir nicht
    vergessen, was dem Wattenmeer neben der Gefahr von
    Unfällen ständig zugemutet wird. Jedes Jahr geraten
    schätzungsweise 100 000 Tonnen Öl aus dem regulären
    Schiffsverkehr oder durch den Betrieb von Ölplatt-
    formen in die Nordsee, genauso wie 1 Million Tonnen
    Stickstoffe vornehmlich aus dem Kfz-Verkehr und auch
    aus der Landwirtschaft. Hier müssen wir dringend eine
    Vorsorge organisieren, speziell in diesem Fall. Aber die
    Vorsorge zu organisieren ist eine ständige und dauernde
    Aufgabe. Wenn Sie, Herr Kollege Koppelin – Sie haben
    mir das reihenweise vorgemacht –, und die Opposition
    anmahnen, dass aus ökologischen Gründen dringend
    Maßnahmen durchgeführt werden müssten – 16 Jahre
    lang ging es nicht; wir müssen es jetzt in anderthalb Jah-
    ren schaffen –,


    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: 30 Jahre!)

    dann müssen Sie erklären, wie dazu passen soll, dass Sie
    mit einer Partei in Schleswig-Holstein koalieren wollen,
    die sagt: Wir müssen den Umweltschutz zehn Jahre aus-
    setzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat das Wort der Kollege Gert Willner
von der CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gert Willner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine
    sehr verehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen
    und Kollegen! Traurige Tatsache ist, dass wir 16 Monate
    nach dem Ereignis „Pallas“ nicht durchgreifend besser
    auf ein solches Unfallgeschehen vorbereitet sind, als es
    die Beteiligten damals waren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Es gibt vielleicht jetzt ein bisschen mehr Routine, aber
    mehr auch nicht.

    Die rot-grünen Regierungen im Bund und in Schles-
    wig-Holstein haben die vergangenen Monate nur für
    Rechtfertigungen genutzt. Es wurde versäumt, einige
    Veränderungen in wenigen beherzten Schritten anzuge-
    hen.

    Ulrike Mehl






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)



    (Ilse Janz [SPD]: Stimmt doch nicht! Falsch!)

    Bis zur gestrigen Vorlage des Expertenberichtes bestand
    offensichtlich ein Denk- und Handlungsverbot. Dabei
    gibt es genügend Fachleute in Bund und Land. Da hätte
    selbstständig weitergedacht werden können. Die in der
    Beantwortung unserer Großen Anfrage als praktisch
    einziges Handeln der Bundesregierung herausgestellte
    Überarbeitung der Alarmpläne, die Definition von Ent-
    scheidungskriterien für den Notschleppeinsatz, die Aus-
    rüstung der Mehrzweckschiffe des Bundes mit – man
    höre und staune – hochseefesten Schlepptrossen und die
    Schließung von Verträgen über den Einsatz von Hub-
    schraubern sind, gemessen an der Erwartungshaltung der
    Bürgerinnen und Bürger, bitter wenig. Das ist nämlich
    ganz normales Verwaltungshandeln. Dazu braucht es
    keines politischen Impulses und es bedarf erst recht kei-
    ner Havarie oder massiver Forderungen. Im Klartext:
    16 Monate ist politisch nicht gehandelt worden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Auch mit der heutigen Vorlage des Expertenberich-

    tes ist die Welt nicht plötzlich in Ordnung. Alle wortrei-
    chen Erklärungen der rot-grünen Politiker in Bund und
    Land kaschieren nur notdürftig, dass bisher kein ge-
    meinsames Handlungskonzept der Küstenländer vor-
    liegt. Grundsätzliche Meinungsunterschiede zwischen
    den Einsatzkonzepten von Bund und Ländern bestehen
    weiterhin.

    Es ist nicht einmal zu den von allen Seiten geforder-
    ten gemeinsamen Übungen der Einsatzstäbe von Bund
    und Ländern gekommen, obwohl die Bundesregierung
    zugesagt hat, die Konzepte für solche Übungen fortzu-
    schreiben. Das ist ein Defizit. Ich hoffe, dass es Bund
    und Ländern gelingt, auf der Basis des Expertenberich-
    tes die Kraft zu einer wirklich durchgreifenden Neuaus-
    richtung des Sicherheitskonzeptes für die Küsten von
    Nord- und Ostsee zu finden. Das ist unser gemeinsames
    Anliegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Welche Fakten müssen heute genannt werden? Nicht

    einmal die Landesregierung Schleswig-Holstein verfügt
    über ein geschlossenes Konzept. Der Landesumweltmi-
    nister und der Landesinnenminister sind zerstritten. Der
    Landesumweltminister kann sich in Schleswig-Holstein
    in der alles entscheidenden Frage der Küstenwache in-
    nerhalb der Landesregierung nicht durchsetzen. Heute
    darf er wohl nicht reden, weil es in Schleswig-Holstein
    keine klare Regierungsposition gibt.

    Deshalb fordert der Umweltminister am liebsten
    gleich eine europäische Coast Guard. Das ist risikolos.
    Dazu gibt es kaum einen Widerspruch; nur löst es kein
    Problem. Denn schon 1998 wurde deutlich, dass die
    EU-Mitgliedstaaten eine zentrale Leitung aller Küsten-
    wachen nicht für zweckmäßig erachten. Deshalb fordern
    wir nach dem schwedischen Vorbild eine deutsche Küs-
    tensicherung mit starken, im Krisenfall jederzeit aus
    dem Routinebetrieb heraus operierenden Einsatzkräften.

    Die Überlegungen hinsichtlich der Seewache sind für
    uns sehr diskutierenswert, wenn die Führung durch ein
    Havariekommando ausgeübt wird, das die Möglichkeit

    zum Durchgriff hat. Wir müssen uns vor Augen führen:
    Schwerpunktaufgabe bleibt die Vermeidung von Unfäl-
    len. Das ist der Knackpunkt. Wir fordern eine einheitli-
    che Führung aller auf See eingesetzten Kräfte des Bun-
    des. In den Einsatzstäben muss die verantwortliche Ein-
    personenleitung auch organisatorisch verankert sein; die
    Mannschaft muss eingespielt sein und sie darf nicht erst
    mit der Buschtrommel zusammengerufen werden müs-
    sen.

    Alle rechtlichen Möglichkeiten unterhalb einer
    Grundgesetzänderung müssen genutzt werden. Die Ex-
    perten haben gute Ansätze vorgeschlagen. Die internati-
    onale Zusammenarbeit muss verbessert werden und der
    Schiffsverkehr muss besser überwacht werden. In der
    Ostsee findet praktisch keine Überwachung statt. Über-
    wachung ist Vorsorge zur Vermeidung von Unfällen.
    Für Schiffe mit gefährlicher Ladung in der Nordsee
    müssen erforderlichenfalls Routenverlegungen durchge-
    setzt werden; denn nicht nur die Leichtigkeit, auch die
    Sicherheit des Seeverkehrs ist Aufgabe einer Küstenwa-
    che.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Brandbekämpfung auf See muss neu geordnet

    werden. Dafür sind ausgebildete und ständig geschulte
    Seeleute einzusetzen – nicht Feuerwehrleute, die erst
    von Land abgezogen werden. Das ist nicht der richtige
    Weg. Wir müssen überlegen, ob die Notschleppkapazität
    in dieser Form ausreicht. Peter Harry Carstensen hat da-
    zu ein Wort gesagt.

    Lassen Sie mich noch ein Wort zu den Erwartungen
    der Betroffenen sagen. Die Menschen an den Küsten,
    die beruflich und wirtschaftlich von sauberen Meeren
    und Stränden abhängig sind, können – auch aus Sorge
    um mögliche ökologische Auswirkungen von Hava-
    rien – erwarten, dass es endlich zu den nach der „Pal-
    las“-Havarie versprochenen durchgreifenden Verände-
    rungen kommt und dass nicht nur alter Wein in neue
    Schläuche gegossen wird.

    Die rot-grüne Landesregierung in Schleswig-Holstein
    will offenbar – das muss ich hier deutlich sagen – nur
    eine gemeinsame Führung im Krisenfall mit Unterstüt-
    zung aus dem Bundesinnenministerium und aus den
    Küstenländern. Dies ist nicht der richtige Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Große Anfrage der CDU/CSU zur Schaffung ei-

    ner Deutschen Küstenwache hat dazu geführt, dass die
    grundsätzliche Problematik aufgearbeitet wurde. Ich sa-
    ge meinem Kollegen Wolfgang Börnsen ein herzliches
    Dankeschön für die Arbeit, die er hineingesteckt hat.
    Das muss einmal deutlich und klar gesagt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, mancher von Ihnen hat

    sich gegen Mitternacht auch mit dem dicken Gutachten
    der Expertenkommission befasst. Dort steht, dass die
    Umsetzung der Empfehlungen der Expertenkommission
    einmalig 130 Millionen DM kostet. Die laufenden Kos-
    ten konnten noch nicht ermittelt werden. Diese
    130 Millionen DM sind ein Betrag, mit dem, verteilt auf

    Gert Willner






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Bund und Länder, schnell Verbesserungen erreicht wer-
    den können.

    Schadensvermeidung hat Vorrang vor Schadensbe-
    grenzung. Jetzt muss zügig und schnell ausgewertet, be-
    raten und entschieden, also gehandelt werden. Noch
    einmal dürfen 16 Monate nicht ungenutzt verstreichen!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)