Rede:
ID1408703600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Alsnächster: 1
    2. Redner: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Jürgen: 1
    7. Koppelin: 1
    8. vonder: 1
    9. F.D.P.-Fraktion: 1
    10. das: 1
    11. Wort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/87 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Kollegen Dr. Erika Schuchardt, Margot von Renesse und Karl-Hermann Haack ........................... 7973 A Wahl der Abgeordneten Helga Kühn-Mengel zur Schriftführerin ........................................... 7973 A Erweiterung der Tagesordnung ....................... 7973 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 7 und 11 .............................................................. 7974 A Tagesordnungspunkt 2: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 2000 der Bun- desregierung „Arbeitsplätze schaffen – Zukunftsfähigkeit gewinnen“ (Drucksache 14/2611) ............................... 7974 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Zwölftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1996/1997 (Drucksachen 13/11291, 13/11292, 14/69 Nr. 1.8 und 1.9, 14/1274, 14/2005) ........... 7974 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1999/2000 des Sach- verständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 14/2223) ............................... 7974 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2 Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine sachgerechte Aufteilung wirt- schaftspolitischer Zuständigkeiten (Drucksache 14/2707) ................................ 7974 D Hans Eichel, Bundesminister BMF ................. 7975 A Michael Glos CDU/CSU ................................. 7978 A Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 7982 B Rainer Brüderle F.D.P. .................................... 7985 D Dr. Christa Luft PDS ....................................... 7990 A Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi .... 7991 D Gunnar Uldall CDU/CSU ................................ 7994 A Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 7996 A Ursula Lötzer PDS .......................................... 7998 B Ernst Schwanhold SPD ................................... 7999 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU .............................. 8002 B Dr. Mathias Schubert SPD .............................. 8004 B Hansjürgen Doss CDU/CSU ........................... 8005 D Nina Hauer SPD .............................................. 8007 D Hans Michelbach CDU/CSU .......................... 8009 B Fritz Schösser SPD .......................................... 8010 D Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Op- timierung des Sicherheits- und Not- fallkonzepts für Nord- und Ostsee ... 8013 A – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion CDU/CSU: Folgerungen aus der Havarie der „Pallas“ vor Amrum (Drucksachen 14/281, 14/160, 14/843) 8013 A b) Antrag der Abgeordneten Jürgen Koppe- lin, Ulrike Flach und der Fraktion F.D.P.: Bericht der Unabhängigen Experten- kommission „Havarie Pallas“ unver- züglich vorlegen (Drucksache 14/2454) ............................... 8013 B c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Nordseeküste schützen, Küstenwache einrichten, in- ternational besser zusammenarbeiten (Drucksache 14/548) ........................ ......... 8013 B d) Große Anfrage der Abgeordneten Wolf- gang Börnsen (Bönstrup), Ulrich Adam, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Schaffung einer Deutschen Küstenwache (Drucksachen 14/1229, 14/2430) .............. 8013 B e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für den Zeitraum 1999 bis 2002 (Drucksache 14/1634) ....... 8013 C f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der Agrarstruk- tur und des Küstenschutzes“ (GAK); hier: Rahmenplan 2000 bis 2003 (Drucksache 14/1652) ............................... 8013 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann, Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherung der deutschen Nord- und Ostseeküste vor Schiffsunfällen (Drucksache 14/2684) ...... ......................... 8013 D Annette Faße SPD ........................................... 8013 D Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 8016 B Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 8018 C Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8020 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8022 D Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8023 B Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 8024 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU ...... 8026 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8028 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8030 A Kersten Naumann PDS ................................... 8031 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8032 C Dr. Barbara Hendricks SPD ........................ 8034 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8035 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8036 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8037 A Ulrike Mehl SPD ............................................. 8037 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8038 B Gert Willner CDU/CSU .................................. 8039 D Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8041 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8041 B Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8041 B Ulrike Mehl SPD ............................................. 8041 D Manfred Opel SPD .......................................... 8042 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU ....................................................... 8042 C Cajus Caesar CDU/CSU .................................. 8044 A Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8045 C Tagesordnungspunkt 14: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Flurbereinigungs- gesetzes (Drucksache 14/2445) ........... 8046 D b) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG) (Drucksache 14/2577) .......... 8046 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisungen im vereinfach- ten Verfahren (Ergänzung zu TOP 14.) a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Fernabsatzverträge und andere Fragen des Verbrau- cherrechts sowie zur Umstellung von Vorschriften auf Euro (Drucksache 14/2658) .......................... 8046 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Festlegung ei- nes vorläufigen Wohnortes für Spät- aussiedler (Drucksache 14/2675) ........ 8047 A Tagesordnungspunkt 15: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünfzehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (15. WSGÄndG) (Drucksachen 14/2498; 14/2625) ........ 8047 B b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Bun- desbesoldungsgesetzes (Drucksachen 14/2094; 14/2602) ........ 8047 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie .......................................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Gunnar Uldall, Dr. Bernd Protzner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: „Jahr-2000- Problem“ in der Informations- technik ernst nehmen ................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ulrike Flach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Jahr-2000-Prob- lem – Unterstützung zur Prob- lemlösung (Drucksachen 14/1334, 14/1544, 14/2115) ......................................... 8047 D d) – h) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses Sammelübersicht 117, 118, 119, 120, 121 zu Petitionen (Drucksachen 14/2585, 14/2586, 14/2587, 14/2588, 14/2589) ..................................... 8048 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung im Hinblick auf einen möglichen Schaden für die Demokratie in Deutschland durch die aktuellen Er- kenntnisse zu Praktiken der Parteienfi- nanzierung und deren mögliche Aus- wirkungen auf Mehrheitsverhältnisse in Bundesorganen Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8048 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU ....................................................... 8050 A Franz Müntefering SPD .................................. 8051 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. ........................ 8052 C Dr. Dietmar Bartsch PDS ................................ 8053 D Rita Streb-Hesse SPD ..................................... 8054 D Hartmut Schauerte CDU/CSU ........................ 8056 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8057 C Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU ........... 8059 B Bernd Reuter SPD ........................................... 8060 C Dr. Wolfgang Bötsch CDU/CSU .................... 8062 A Ludwig Stiegler SPD ....................................... 8063 A Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte zur Eröffnung der Regierungskonferenz über institutio- nelle Reformen der EU und zu den Er- gebnissen der Tagung des Allgemeinen Rates am 14./15. Februar 2000 ............... 8064 B Michael Roth (Heringen) SPD ........................ 8064 B Peter Altmaier CDU/CSU ............................... 8066 C Dr. Norbert Wieczorek SPD ........................ 8068 B Joseph Fischer, Bundesminister AA ............... 8069 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. ... 8071 A Uwe Hiksch PDS ............................................. 8072 C Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister AA ......... 8073 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU ............................ 8075 C Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8077 C Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch die Bundesregierung: 9. Sportbericht der Bundesregierung (Drucksache 14/1859) ............................. 8078 C Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatsekretär BMI 8078 C IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8080 D Winfried Hermann BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8083 D Dr. Klaus Kinkel F.D.P. .................................. 8087 A Gustav-Adolf Schur PDS ................................ 8089 C Dagmar Freitag SPD ....................................... 8091 B Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8092 D Dagmar Freitag SPD ....................................... 8093 A Peter Letzgus CDU/CSU ................................ 8093 B Christine Lehder SPD ..................................... 8095 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU .............................. 8096 D Friedhelm Julius Beucher SPD ....................... 8098 D Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Gesetzes zur Ände- rung des Abgeordnetengesetzes und ei- nes Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 14/2235, 14/2660) .. ............ 8100 A Dr. Uwe Küster SPD ....................................... 8100 B Joachim Hörster CDU/CSU ............................ 8101 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8102 D Jörg van Essen F.D.P. ..................................... 8104 A Roland Claus PDS .......................................... 8105 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ (Drucksache 14/2687) ............................... 8105 C Monika Ganseforth SPD ................................. 8105 C Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ...................... 8107 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8109 C Walter Hirche F.D.P. ...................................... 8111 A Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8112 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktion CDU/CSU: Hilfspro- gramm für die Sturmschäden im Wald durch den Orkan „Lothar“ (Drucksache 14/2570) ............................... 8112 D b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Rasche und wirksame Hilfe für Waldbesitzer (Drucksache 14/2583) ................................ 8113 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Heidemarie Wright, Iris Follak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Steffi Lemke, Ulrike Höfken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Waldschäden durch die Orkane im Dezember 1999 (Drucksache 14/2685) ................................ 8113 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8113 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU ............... 8114 A Peter Dreßen SPD ........................................... 8115 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8115 C Heidemarie Wright SPD .................................. 8116 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8117 A Ulrich Heinrich F.D.P. .................................... 8117 C Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU ............. 8118 C Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ... 8119 B Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8120 B Kersten Naumann PDS ................................... 8121 B Marion Caspers-Merk SPD ............................. 8122 B Ernst Burgbacher F.D.P. ............................. 8123 A Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8123 D Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8125 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8125 C Ulrich Heinrich F.D.P. ................................ 8126 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8127 B Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8127 C Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weiteren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Volksinitiative, Volksbegehren und Volksent- scheid (dreistufige Volksgesetzgebung) (Drucksachen 14/1129;14/2151) ............. 8128 A Dr. Evelyn Kenzler PDS ................................. 8128 B Peter Enders SPD ............................................ 8129 C Norbert Röttgen CDU/CSU ............................ 8131 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 V Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 8132 C Dr. Max Stadler F.D.P. ................................... 8133 A Nächste Sitzung .............................................. 8134 S Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 8135 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 7973 (A) (B) (C) (D) 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Max Stadler Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 8135 (A) (B) (C) (D) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Brecht, Eberhard SPD 17.02.2000 Bulmahn, Edelgard SPD 17.02.2000 Falk, Ilse CDU/CSU 17.02.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 17.02.2000 Frick, Gisela F.D.P. 17.02.2000 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 17.02.2000 Fuchs (Köln), Anke SPD 17.02.2000 Gehrcke, Wolfgang PDS 17.02.2000 Günther (Plauen), Joachim F.D.P. 17.02.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 17.02.2000 Ibrügger, Lothar SPD 17.02.2000 Klose, Hans-Ulrich SPD 17.02.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17.02.2000 Leidinger, Robert SPD 17.02.2000 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Loske, Reinhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Metzger, Oswald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 17.02.2000 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 17.02.2000 Moosbauer, Christoph SPD 17.02.2000 Mosdorf, Siegmar SPD 17.02.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 17.02.2000 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 17.02.2000 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 17.02.2000 Schütze (Berlin), Diethard CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Schwarz-Schilling, Christian CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Wieczorek (Duisburg), Helmut SPD 17.02.2000 Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Als
    nächster Redner hat der Kollege Müller vom Bünd-
    nis 90/Die Grünen das Wort.

    Klaus Wolfgang Müller (Kiel) (BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen! Lieber Kollege Austermann, ich
    verstehe ja, dass Sie in solchem Maße Geschichtsklitte-
    rung betreiben müssen, um sich in Schleswig-Holstein
    in den nächsten zehn Tagen wenigstens noch an die 35-
    Prozent-Grenze heranzurobben. Ich verstehe auch, dass
    Sie dafür tief in die Mottenkiste greifen müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Renate Blank [CDU/CSU]: Das ist die Wahrheit gewesen!)


    Aber was Sie hier darstellen, ist falsch. Mir fällt auch
    noch mehr dazu ein.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Gehen Sie mal nach Dithmarschen!)


    – Lieber Peter Carstensen, brüllen Sie nicht so durch die
    Gegend! Ihr designierter Ministerpräsident verkündet
    landauf, landab eine zehnjährige Pause im Umwelt-
    schutz.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Nein! Sie lügen, Herr Müller!)


    Wer sich in einem Land wie Schleswig-Holstein so dis-
    kreditiert, sollte in Umweltfragen nicht mehr den Mund
    aufmachen.

    An dieser Stelle können wir uns wieder ein Stück
    weit der sachlichen Debatte zuwenden.


    (Peter H. Carstensen CSU]: Sie sagen nicht die Wahrheit, Herr Müller!)


    Deutschland ist ein maritimes Land. Ein Großteil unse-
    res Außenhandels wird über die Häfen abgewickelt.
    Lassen Sie mich das als Kieler sagen: Das ist ein wichti-
    ger Wirtschaftsfaktor. Gleichzeitig wissen wir, dass die
    Interessen der Küstenländer in einem Spannungs-
    verhältnis stehen: in dem Spannungsverhältnis zwischen
    einem zügigen Seehandel auf der einen Seite, den wir
    durchaus wollen, und dem Interesse des Naturerbes, des
    Küstenschutzes und des Naturschutzes auf der anderen
    Seite. Wenn wir schon auf das zu sprechen kommen,
    was in Schleswig-Holstein wirklich passiert ist, dann
    muss man feststellen, dass es eine Menge Verfehlungen
    gegeben hat, die unter anderem von einem Herrn zu ver-
    antworten sind, der dieser Debatte wohlweislich nicht
    beiwohnt.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Steenblock!)


    Das ist Ihr Kollege Wissmann. Er hat sich in seiner Zeit
    als Verkehrsminister – mit Verlaub – einen feuchten
    Kehricht darum gekümmert, was in Sachen Vorsorge,
    Naturschutz und Küstenschutz zu machen ist.

    Dietrich Austermann






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)



    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist das Problem, das wir jetzt auszubaden haben.

    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Sie sagen doch die Unwahrheit!)

    Umso empörender ist es, dass CDU und CSU jetzt ver-
    suchen, aus der „Pallas“-Havarie politisches Kapital zu
    schlagen,


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: So ist es!)


    statt mit konstruktiven Lösungen aufzuwarten und eine
    ernsthafte Debatte zu führen, was die Menschen in
    Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vor-
    pommern, Bremen und Hamburg wirklich brauchen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Sie haben in Ihrem Antrag, der mit „Folgerungen aus
    der Havarie der ‚Pallas‘ vor Amrum“ überschrieben ist,
    keine konstruktiven Vorschläge gemacht.


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Endlich was zur Sache!)


    Es ist ja richtig, einen Blick in die Vergangenheit zu
    werfen, und, wie gesagt, ich verstehe auch billige Wahl-
    kampfmanöver. Aber Sie haben wirklich nichts vor-
    geschlagen, um in Zukunft etwas zu ändern, damit so
    etwas wie mit der „Pallas“ nicht noch einmal passieren
    kann.

    Gerade gestern hat die bereits erwähnte Experten-
    kommission, die fraktionsübergreifend gefordert wor-
    den ist, ihre Empfehlungen dem Herrn Bundesminister
    Klimmt übergeben. Vieles davon deckt sich mit den
    Forderungen von Bündnis 90/Die Grünen.


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Stimmt doch gar nicht!)


    Manches werden wir kritisch zu hinterfragen haben.

    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Stimmt überhaupt nicht!)

    – Gerade Bündnis 90/Die Grünen und gerade auch mein
    Kollege Rainder Steenblock, als er noch Bundestagsab-
    geordneter war, haben mehrfach auf die Probleme hin-
    gewiesen. Ihr Minister war nicht in der Lage, etwas Ent-
    sprechendes vorzubereiten, und hat uns eine Erblast hin-
    terlassen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Gerade Rainder Steenblock hat mehrfach darauf hinge-
    wiesen, dass die Schlepperkapazitäten unbedingt gesi-
    chert werden müssen, dass es um ausreichende Schlep-
    perkapazitäten im Seegebiet in Stand-by-Position geht
    und dass die Bereitschaft eines einsatzstarken Hochsee-
    schleppers garantiert sein muss.


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Wo steht das denn im Bericht? Das steht gar nicht drin!)


    Ferner müssen wir – das wird auch von der Kommis-
    sion empfohlen – die bisherigen Einrichtungen von
    Bund und Ländern zusammenfassen


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Sie müssen den Bericht einmal lesen! Ich möchte wirklich einmal wissen, wo das steht! – Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Steht wirklich nicht drin!)


    – brüllen Sie doch nicht so, Herr Koppelin –

    (Lachen bei der F.D.P.)


    und ein Havariekommando mit Durchgriffsrechten und
    Weisungsbefugnissen einsetzen. Zudem wird die Ein-
    richtung einer Seewache gefordert, die mit ver-
    schiedenen Aufsichtsmitteln zentral zusammengeführt
    wird. Gerade mit den letzten beiden Punkten – Einrich-
    tung einer Seewache und dem Havariekommandos –
    können deutliche Zeichen in die richtige Richtung ge-
    setzt werden.

    Diese Forderungen bleiben allerdings hinter den Vor-
    stellungen des schleswig-holsteinischen Landtages zu-
    rück. Dort ist man – was die konstruktive Zusammenar-
    beit anbelangt, nicht aber, was die polemischen Töne be-
    trifft – schon etwas weiter als hier.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Das stimmt doch überhaupt nicht!)


    Am 26. Januar dieses Jahres wurde im Kieler Landtag
    fraktionsübergreifend mit nur einer Gegenstimme des
    SSW ein gemeinsamer Beschluss gefasst. Gefordert
    wird die Einrichtung einer deutschen Küstenwache, die
    die vorhandenen Kräfte stärker bündeln und die Kom-
    munikationswege noch stärker vernetzen würde.


    (Hans-Michael Goldmann [F.D.P.]: Das ist ja richtungsweisend! Großartig!)


    Dies haben im November 1998 die Umweltminister der
    Länder auf Initiative Schleswig-Holsteins gegenüber
    dem Bund gefordert.


    (Ulrike Flach [F.D.P.]: Wer fordert das denn nicht?)


    Insofern ist es aus der Mottenkiste gegriffen, wenn sich
    Herr Austermann hinstellt und versucht, die Bemühun-
    gen Schleswig-Holsteins kleinzureden oder schlicht
    nicht zu berücksichtigen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Vorhandene Strukturen haben so funktioniert, wie es
    eben ging. Notwendig ist größtmögliche Effizienz bei
    der Bekämpfung von Havarien. Dazu braucht man, wie
    gesagt, eine einheitliche Kommandostruktur sowie ei-
    ne Mannschaft von Expertinnen und Experten in ständi-
    ger Einsatzbereitschaft und steter Übung. Ich bin froh,
    dass wir uns für die Auswertung der Havarie und der
    daraus resultierenden Ereignisse sowohl in einem Unter-
    suchungsausschuss in Schleswig-Holstein als auch in
    der Expertenkommission genügend Zeit genommen ha-
    ben. Aber wir sollten in der Diskussion – das meine ich
    gerade mit Blick auf Herrn Austermann – die Kirche im
    Dorf lassen. Das „Pallas“-Unglück war furchtbar. Gera-

    Klaus Wolfgang Müller (Kiel)







    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    de als Schleswig-Holsteiner, der vor Ort war, weiß ich,
    wovon ich spreche. Dennoch war das „Pallas“-Unglück
    vor allem ein Schuss vor den Bug,


    (Ulrike Flach [F.D.P.]: Von Steenblock!)

    damit wir wissen, was wir jetzt besser machen müssen.
    Stellen wir uns vor, dort wäre kein Holzfrachter, son-
    dern womöglich ein Öltanker gestrandet. Dann wären
    nicht 100 Tonnen ausgelaufen,


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Was ist denn bisher gemacht worden?)


    sondern, Herr Carstensen, wesentlich mehr, etwa das
    Zehn- oder Hundertfache davon. Dann hätten wir wirk-
    lich eine ökologische Katastrophe gehabt. Dann hätten
    wir ein Fiasko gehabt. Dann wären nicht nur die 16 000
    Vögel, die furchtbar, grausam und schrecklich dort ver-
    endet sind – das ist keine Frage –, gestorben, sondern
    dann wäre die Katastrophe noch größer gewesen. Inso-
    fern sollten wir dieses Unglück tatsächlich als eine
    Mahnung annehmen, aus der wir jetzt Konsequenzen
    ziehen müssen.

    Ich will an dieser Stelle ein paar Sätze zu meinem
    Kollegen Rainder Steenblock sagen, Umweltminister
    in Schleswig-Holstein. Ich verstehe, dass Sie gerne eine
    Person, die kein schwarzes Parteibuch hat, im Zentrum
    der Kritik sehen wollen. Dafür habe ich menschlich vol-
    les Verständnis. Aber dann lassen Sie uns ehrlich da-
    rüber reden: Was kann man Rainder Steenblock an die-
    ser Stelle vorwerfen?


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/CSU]: Versagen!)


    – Blödsinn. Die Grünen sind ein Stück weit für Selbst-
    kritik bekannt. Dazu stehen wir.

    Was er nicht gemacht hat, ist, noch am gleichen Tage
    zum Strande zu eilen, um dort mit der Schippe im Öl die
    richtigen Fernsehbilder zu liefern. Das räumen wir ein.
    Das ist richtig. Er hat im Kapitel Show leider nicht die
    100 Punkte bekommen, die man sich hätte wünschen
    können.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Sie sollten nach Hamburg kommen und das den Leuten erzählen!)


    Aber es gibt keinen einzigen Punkt, bei dem Sie ihm
    ein fachliches Fehlverhalten vorwerfen können. Es gibt
    keinen einzigen Punkt, bei dem er in der Sache andere
    Handlungsmöglichkeiten gehabt hätte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Herr Austermann, Sie sprachen gerade von den
    15 Tagen, an denen vermeintlich nichts geschehen sei.
    Sie wissen, dass in dieser Zeit Dinge geschehen sind. Sie
    wissen, dass in dieser Zeit, aufbauend auf den katastro-
    phalen Strukturen, die Sie uns durch Ihren ehemaligen
    Verkehrsminister hinterlassen haben, das getan wurde,
    was möglich war. Die „Oceanic“ war eben nicht sofort
    verfügbar, so wie das Bündnis 90/Die Grünen und die
    SPD immer gefordert haben. Insofern gab es dort Män-
    gel. Aber das hat nicht der schleswig-holsteinische Um-

    weltminister zu verantworten. In dem Moment, wo
    schleswig-holsteinische Landeskompetenz gefragt war,
    hat er gehandelt. Die Ölbeseitigung hat hervorragend
    geklappt. Es ist dort nicht festzustellen, dass irgendwo
    dauerhafte Schäden geblieben sind. Das müssen auch
    Sie akzeptieren.

    Wenn Sie hier eine redliche Diskussion führen wür-
    den, Herr Carstensen, wenn wir tatsächlich über die Sa-
    che streiten würden und es nicht um Ihren Wahlkampf
    ginge, weil Sie Herrn Steenblock doch gerne beerben
    möchten, und zwar nicht als Umweltminister, sondern
    als Landwirtschaftsminister – die Umwelt würde dann
    bei Ihnen irgendwo drangeheftet –,


    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abgeschafft!)


    wenn Sie ernsthaft darüber reden würden, müssten auch
    Sie eingestehen, dass dort die Aufräumarbeiten sachlich
    gut funktioniert haben, dass es dort tatsächlich in dem
    Sinne keine bleibenden Schäden gegeben hat. Wir, die
    rot-grüne Bundesregierung, und wir, die wir hier im Par-
    lament in der Verantwortung sind, wir sind dabei, die
    Strukturen zu schaffen und durchzusetzen, die wirklich
    erforderlich sind, um beim nächsten Unglück nicht wie-
    der so dazustehen, sondern von Bundesseite her die
    Kompetenzen und die Ausstattung zu haben, um auf so
    eine Katastrophe angemessen reagieren zu können.

    Sie haben hier versagt. Ihr ehemaliger Verkehrs-
    minister Wissmann hat hier versagt. Insofern sollten Sie
    sich ein Stück weit dafür schämen, zu Ihrer eigenen
    Verantwortung bekennen


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Wann wollen Sie denn mal Verantwortung übernehmen?)


    und uns jetzt dabei unterstützen, die richtigen Strukturen
    zu schaffen, um auf das nächste Unglück angemessen
    reagieren zu können oder es idealerweise sogar zu ver-
    hindern.

    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat der Kollege Jürgen Koppelin von
der F.D.P.-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Ich hatte jetzt eigentlich vor,
    intensiv zu dem Bericht Stellung zu nehmen und natür-
    lich auch das eine oder andere zu dem zu sagen, was der
    Untersuchungsausschuss des Schleswig-Holsteinischen
    Landtages vorgelegt hat. Das muss man beides in einem
    Paket sehen.
    Aber nach der Rede des Kollegen Müller, glaube ich,
    muss man doch noch das eine oder andere bemerken und
    dem Kollegen Müller einen Spiegel vorhalten. Er hat na-
    türlich das Vorurteil, das man draußen in der Bevölke-
    rung hat, voll bestätigt. Er redet hier über etwas, was er

    Klaus Wolfgang Müller (Kiel)







    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    überhaupt nicht selber gelesen hat; sonst könnte er hier
    eine solche Rede überhaupt nicht halten.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was den Bericht angeht: Dazu muss ich noch etwas
    sagen. Wir haben einen Antrag gestellt, dass der Bericht
    rechtzeitig, und zwar vor der Landtagswahl in Schles-
    wig-Holstein, vorgelegt wird. Er ist jetzt vorgelegt wor-
    den. Wir sind nicht ganz ohne darauf gekommen, diesen
    Antrag zu stellen. Herr Steenblock ist im Lande Schles-
    wig-Holstein durch die Gegend gereist und hat erklärt –
    das können Sie auch nachschauen, wenn Sie die Presse-
    konferenz der Ministerpräsidentin mit Herrn Steenblock
    nachlesen –, am 29. Februar käme der Bericht heraus.
    Insofern ist es gut, dass er jetzt da ist. Aber dazu wird
    gleich noch etwas zu sagen sein.

    Noch eine Vorbemerkung. Ich bedaure sehr, dass
    kein Mitglied des Bundesrates aus den norddeutschen
    Ländern hier anwesend ist, einschließlich des Herrn
    Steenblock – auch das darf ich einmal sagen –, wenn wir
    so ein Thema hier behandeln.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Klaus Wolfgang Müller [Kiel] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bundeskompetenzen!)


    Nun, Herr Müller, kommen wir tatsächlich zu den
    Fakten, die Sie alle völlig verdrängt haben. Rückblick
    auf das Geschehen: Am 25. Oktober 1998 – Sie dürfen
    sich die Daten mitschreiben – geriet die „Pallas“ vor der
    dänischen Küste in Brand. Es war übrigens kein
    Schrottkahn, wie der Herr Bundesumweltminister erklärt
    hat, sondern auf diesem Schiff ist ein Brand ausgebro-
    chen. Tage später driftet dann die „Pallas“ in Richtung
    der deutschen Nordseeküste aus Dänemark kommend.

    Von da an, Herr Kollege Müller, zieht sich die Unfä-
    higkeit des schleswig-holsteinischen Umweltministers
    Steenblock wie ein grüner Faden durch das Geschehen:


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Erst 20 Tage nach dem Geschehen beginnen die Lösch-
    arbeiten.


    (Klaus Wolfgang Müller [Kiel] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wissen auch, warum!)


    Austretendes Öl sorgt für den Tod von Tausenden von
    Seevögeln und die Verschmutzung des Wattenmeeres.
    Und wenn Sie schon von Selbstkritik sprechen, Herr
    Kollege Müller: Es gab nicht nur Selbstkritik, sondern
    auch massive Kritik an Ihrem Umweltminister. Wissen
    Sie noch, was auf Ihrem Bundesparteitag – oder wie
    immer man das bei den Grünen nennt – in Leipzig im
    Dezember 1998 beschlossen wurde? Man sprach von ei-
    nem – Sie waren ja wahrscheinlich dabei; vielleicht ha-
    ben Sie sogar den Parteitag geleitet – „dilettantischen
    Katastrophenmanagement“. Ja, wer hat denn das Ka-
    tastrophenmanagement in der Hand gehabt? Herr
    Steenblock hatte es in der Hand.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Herr Müller, wie konnte das geschehen?

    (Klaus Wolfgang Müller NIS 90/DIE GRÜNEN]: Falsche Vorgaben durch Wissmann!)


    Sie sagen, sein Fehler war, dass er nicht sofort zur Küste
    gefahren ist. Das konnte er auch gar nicht. Herr Steen-
    block ist nämlich in Urlaub gefahren, als die Ka-
    tastrophe entstand. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P. und der CDU/CSU)


    Als er aus dem Urlaub zurückgerufen wurde, hat er noch
    nicht einmal die betroffene Bevölkerung informiert und
    vor der Strandung der „Pallas“ gewarnt. Er hat die Be-
    völkerung auch nicht auf die Verschmutzung durch Öl
    vorbereitet. Nichts hat er getan.


    (Klaus Wolfgang Müller NIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt nicht, Herr Koppelin!)


    Herr Minister Steenblock hat zu keinem Augenblick die
    Zeit für die Klärung der Zuständigkeiten, für die Koor-
    dinierung eines Einsatzes, für die Bereitstellung des Ma-
    terials genutzt.

    Hinzu kommt noch etwas – das ist auch im Untersu-
    chungsbericht des Landtages festgestellt worden –:
    Dreimal bietet der schleswig-holsteinische Innen-
    minister dem grünen Umweltminister die Krisenzentra-
    le des Innenministeriums an. Die dort vorhandene Tech-
    nik sowie für solche Einsätze geschultes Personal hätten
    zahlreiche Versäumnisse und Pannen verhindern kön-
    nen. Der grüne Umweltminister Steenblock lehnt ab.
    Das müssen Sie einmal der Bevölkerung in Schleswig-
    Holstein erklären.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Erst als die Empörung an der Westküste immer grö-

    ßer wurde, hat die Ministerpräsidentin – ich sage dies-
    mal: Gott sei Dank! – persönlich eingegriffen und veran-
    lasst, dass der Krisenstab des Innenministers tätig wur-
    de.


    (Klaus Wolfgang Müller NIS 90/DIE GRÜNEN]: Der war schon längst tätig!)


    – Das können Sie uns gleich erklären. Machen Sie eine
    Kurzintervention! Erklären Sie uns einmal, wie denn
    Frau Simonis dazu kommt, ihrem grünen Um-
    weltminister zu raten, er möge doch einmal für drei Ta-
    ge nach Hause fahren und ausschlafen – nicht weil der
    Mann überarbeitet, müde und kaputt war, sondern weil
    er unfähig war und im Weg gestanden hat, als die Leute
    anpacken wollten.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Das war das Entscheidende. Sonst hätte Frau Simonis
    das doch niemals gesagt.

    Einmal in vier Jahren Rot-Grün in Schleswig-
    Holstein hätte Schleswig-Holstein den Umweltminister
    wirklich gebraucht, und zwar bei der Katastrophe der

    Jürgen Koppelin






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    „Pallas“. Da hat er versagt, da ist er im Urlaub gewesen.
    Er war nicht präsent, er hat völlig versagt.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Hilflosigkeit, Tatenlosigkeit, Konzeptlosigkeit – das hat
    diesen Umweltminister zu einer tragischen Figur in der
    Landesregierung von Schleswig-Holstein gemacht.


    (Manfred Opel [SPD]: Besser als eine Witzfigur wie eure Leute!)


    Es möge jetzt kein Grüner kommen und sagen: Dass
    ich diese Aussage treffe, hat mit dem schleswig-
    holsteinischen Wahlkampf zu tun.


    (Klaus Wolfgang Müller [Kiel] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihre Rede ganz besonders!)


    – Ich erspare Ihnen sogar, all das zu zitieren, was die
    Ministerpräsidentin über Herrn Steenblock im
    Zusammenhang mit dieser Katastrophe gesagt hat.


    (Peter H. Carstensen [Nordstrand] [CDU/ CSU]: Das wären auch Beleidigungen!)


    Oder ist etwa auch das Wahlkampf gewesen?
    Wir müssen weiter feststellen: Auch der Bundesver-

    kehrsminister – das war damals übrigens Herr Münte-
    fering – wäre zuständig gewesen. Denn die Katastrophe
    fand ja in einer Wasserstraße des Bundes statt. Wo war
    er? Er hat nichts gemacht. Und da es sich um eine Be-
    drohung des Nationalparks Wattenmeer handelte, muss
    man auch fragen: Wo ist eigentlich der Bundesum-
    weltminister gewesen? Ich habe von ihm nichts gehört
    und nichts gesehen.


    (Gila Altmann [Aurich] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Staatssekretärin war da!)


    Die Staatssekretärin Altmann ist auf ein Schiff gestiefelt
    und hat sich das Ganze einmal von Ferne angeguckt.
    Dann ist sie wieder abgedüst. Sie hat mit ein paar Par-
    teigenossen von den Grünen gesprochen und war dann
    wieder weg. Das war der Einsatz des Umweltministeri-
    ums.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU – Klaus Wolfgang Müller NIS 90/DIE GRÜNEN]: So dümmlich, diese Rede!)


    In der Zwischenzeit, Frau Altmann, sind Tausende von
    Seevögeln verendet und ist das Wasser verseucht wor-
    den.


    (Gila Altmann [Aurich] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben 16 Jahre nichts getan!)


    Der Umweltminister hat sich nicht zuständig gefühlt,
    Herr Müntefering, damals Verkehrsminister, war nicht
    zuständig, Herr Steenblock war nicht zuständig, die
    Staatssekretäre waren alle nicht zuständig. Festzustellen
    ist ein Versagen aller politisch Verantwortlichen. Wenn
    die Bürger, wenn die Amtsvorsteher dort nicht ange-
    packt hätten, dann wäre die Katastrophe noch viel grö-
    ßer geworden.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Jetzt komme ich auf das, was uns beim hier zu debat-

    tierenden Bericht der Bundesregierung und beim Unter-
    suchungsbericht des Landtages bewegen muss: Meine
    lieben Kolleginnen und Kollegen, was nutzen diese Be-
    richte, was nutzen die Empfehlungen, wenn man einen
    Minister hat, der nicht in der Lage ist, mit solchen Kon-
    zepten zu arbeiten? Wo war denn Minister Steenblock
    zum Beispiel,


    (Klaus Wolfgang Müller [Kiel] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Reden Sie von Wissmann!)


    als es um die Feuerwehren in Cuxhaven und in Ham-
    burg ging? Warum hat er den Einsatz nicht nach den
    vorhandenen Richtlinien koordiniert? Er konnte damit
    gar nichts anfangen.


    (Gila Altmann GRÜNEN]: Das ist dummes Zeug!)


    Wir haben einen Minister, der unfähig war, mit den vor-
    handenen Konzepten zu arbeiten. Umweltminister
    Steenblock hat sich, so meinen wir, in der Katastrophe
    der „Pallas“ weder nach den Einsatzmöglichkeiten des
    Hochseeschleppers „Oceanic“ noch nach den Einsatz-
    möglichkeiten der Feuerwehren von Hamburg und Cux-
    haven erkundigt. Das hat übrigens auch der Untersu-
    chungsbericht des Landtags festgestellt. Allein der Ein-
    satz der Feuerwehren von Hamburg und Cuxhaven, Herr
    Kollege Müller, hätte eine sachgerechte Brandbekämp-
    fung ermöglicht. Der Brand auf dem Schiff hätte min-
    destens eingedämmt werden können, sodass die anfangs
    noch funktionsfähige Betriebstechnik des Schiffes und
    somit die Manövrierfähigkeit der „Pallas“ erhalten
    geblieben wären. Damit hätten wir das Schiff auf einen
    Notliegeplatz bringen können.