Rede:
ID1408701700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 51
    1. in: 3
    2. ich: 2
    3. Lieber: 1
    4. HerrKollege: 1
    5. Schwanhold,: 1
    6. wollte: 1
    7. gerade: 1
    8. ankündigen,dass: 1
    9. das: 1
    10. vorerst: 1
    11. Ihre: 1
    12. letzte: 1
    13. Rede: 1
    14. diesem: 1
    15. Parlament: 1
    16. ist.Sie: 1
    17. haben: 1
    18. aber: 1
    19. zu: 1
    20. Recht: 1
    21. darauf: 1
    22. hingewiesen,: 1
    23. dass: 1
    24. es: 1
    25. dieletzte: 1
    26. vermutlich: 1
    27. nur: 1
    28. dieser: 1
    29. Funktion: 1
    30. war.: 1
    31. Jedenfallswünsche: 1
    32. Ihnen: 1
    33. auch: 1
    34. im: 1
    35. Namen: 1
    36. des: 1
    37. Hauses: 1
    38. für: 1
    39. Ihrezukünftige: 1
    40. Arbeit: 1
    41. Nordrhein-Westfalen: 1
    42. alles: 1
    43. Gute.: 1
    44. \n: 1
    45. Das: 1
    46. Wort: 1
    47. hat: 1
    48. die: 1
    49. Abgeordnete: 1
    50. Dagmar: 1
    51. Wöhrl.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/87 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Kollegen Dr. Erika Schuchardt, Margot von Renesse und Karl-Hermann Haack ........................... 7973 A Wahl der Abgeordneten Helga Kühn-Mengel zur Schriftführerin ........................................... 7973 A Erweiterung der Tagesordnung ....................... 7973 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 7 und 11 .............................................................. 7974 A Tagesordnungspunkt 2: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 2000 der Bun- desregierung „Arbeitsplätze schaffen – Zukunftsfähigkeit gewinnen“ (Drucksache 14/2611) ............................... 7974 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Zwölftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1996/1997 (Drucksachen 13/11291, 13/11292, 14/69 Nr. 1.8 und 1.9, 14/1274, 14/2005) ........... 7974 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 1999/2000 des Sach- verständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksache 14/2223) ............................... 7974 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2 Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Hildebrecht Braun (Augsburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Für eine sachgerechte Aufteilung wirt- schaftspolitischer Zuständigkeiten (Drucksache 14/2707) ................................ 7974 D Hans Eichel, Bundesminister BMF ................. 7975 A Michael Glos CDU/CSU ................................. 7978 A Werner Schulz (Leipzig) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 7982 B Rainer Brüderle F.D.P. .................................... 7985 D Dr. Christa Luft PDS ....................................... 7990 A Dr. Werner Müller, Bundesminister BMWi .... 7991 D Gunnar Uldall CDU/CSU ................................ 7994 A Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 7996 A Ursula Lötzer PDS .......................................... 7998 B Ernst Schwanhold SPD ................................... 7999 A Dagmar Wöhrl CDU/CSU .............................. 8002 B Dr. Mathias Schubert SPD .............................. 8004 B Hansjürgen Doss CDU/CSU ........................... 8005 D Nina Hauer SPD .............................................. 8007 D Hans Michelbach CDU/CSU .......................... 8009 B Fritz Schösser SPD .......................................... 8010 D Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Frakti- on BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Op- timierung des Sicherheits- und Not- fallkonzepts für Nord- und Ostsee ... 8013 A – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion CDU/CSU: Folgerungen aus der Havarie der „Pallas“ vor Amrum (Drucksachen 14/281, 14/160, 14/843) 8013 A b) Antrag der Abgeordneten Jürgen Koppe- lin, Ulrike Flach und der Fraktion F.D.P.: Bericht der Unabhängigen Experten- kommission „Havarie Pallas“ unver- züglich vorlegen (Drucksache 14/2454) ............................... 8013 B c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Nordseeküste schützen, Küstenwache einrichten, in- ternational besser zusammenarbeiten (Drucksache 14/548) ........................ ......... 8013 B d) Große Anfrage der Abgeordneten Wolf- gang Börnsen (Bönstrup), Ulrich Adam, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: Schaffung einer Deutschen Küstenwache (Drucksachen 14/1229, 14/2430) .............. 8013 B e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ für den Zeitraum 1999 bis 2002 (Drucksache 14/1634) ....... 8013 C f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die künftige Gestaltung der Gemeinschafts- aufgabe „Verbesserung der Agrarstruk- tur und des Küstenschutzes“ (GAK); hier: Rahmenplan 2000 bis 2003 (Drucksache 14/1652) ............................... 8013 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Ulrike Mehl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Gila Altmann, Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherung der deutschen Nord- und Ostseeküste vor Schiffsunfällen (Drucksache 14/2684) ...... ......................... 8013 D Annette Faße SPD ........................................... 8013 D Dietrich Austermann CDU/CSU ..................... 8016 B Klaus Wolfgang Müller (Kiel) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ................................................ 8018 C Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8020 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8022 D Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8023 B Reinhard Klimmt, Bundesminister BMVBW 8024 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU ...... 8026 A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8028 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8030 A Kersten Naumann PDS ................................... 8031 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8032 C Dr. Barbara Hendricks SPD ........................ 8034 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8035 D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8036 C Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 8037 A Ulrike Mehl SPD ............................................. 8037 C Jürgen Koppelin F.D.P. ............................... 8038 B Gert Willner CDU/CSU .................................. 8039 D Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8041 A Ulrike Flach F.D.P. ......................................... 8041 B Jürgen Koppelin F.D.P. ................................... 8041 B Ulrike Mehl SPD ............................................. 8041 D Manfred Opel SPD .......................................... 8042 B Peter H. Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU ....................................................... 8042 C Cajus Caesar CDU/CSU .................................. 8044 A Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8045 C Tagesordnungspunkt 14: Überweisungen im vereinfachten Ver- fahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Flurbereinigungs- gesetzes (Drucksache 14/2445) ........... 8046 D b) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Melderechtsrahmengesetzes (MRRG) (Drucksache 14/2577) .......... 8046 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 III Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisungen im vereinfach- ten Verfahren (Ergänzung zu TOP 14.) a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Fernabsatzverträge und andere Fragen des Verbrau- cherrechts sowie zur Umstellung von Vorschriften auf Euro (Drucksache 14/2658) .......................... 8046 D b) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs ei- nes Vierten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Festlegung ei- nes vorläufigen Wohnortes für Spät- aussiedler (Drucksache 14/2675) ........ 8047 A Tagesordnungspunkt 15: Abschließende Beratungen ohne Aus- sprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünfzehnten Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (15. WSGÄndG) (Drucksachen 14/2498; 14/2625) ........ 8047 B b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Bun- desbesoldungsgesetzes (Drucksachen 14/2094; 14/2602) ........ 8047 C c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie .......................................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Gunnar Uldall, Dr. Bernd Protzner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU: „Jahr-2000- Problem“ in der Informations- technik ernst nehmen ................... 8047 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ulrike Flach, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Jahr-2000-Prob- lem – Unterstützung zur Prob- lemlösung (Drucksachen 14/1334, 14/1544, 14/2115) ......................................... 8047 D d) – h) Beschlussempfehlungen des Petitions- ausschusses Sammelübersicht 117, 118, 119, 120, 121 zu Petitionen (Drucksachen 14/2585, 14/2586, 14/2587, 14/2588, 14/2589) ..................................... 8048 A Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung im Hinblick auf einen möglichen Schaden für die Demokratie in Deutschland durch die aktuellen Er- kenntnisse zu Praktiken der Parteienfi- nanzierung und deren mögliche Aus- wirkungen auf Mehrheitsverhältnisse in Bundesorganen Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 8048 C Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/CSU ....................................................... 8050 A Franz Müntefering SPD .................................. 8051 A Dr. Guido Westerwelle F.D.P. ........................ 8052 C Dr. Dietmar Bartsch PDS ................................ 8053 D Rita Streb-Hesse SPD ..................................... 8054 D Hartmut Schauerte CDU/CSU ........................ 8056 A Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8057 C Gerald Weiß (Groß-Gerau) CDU/CSU ........... 8059 B Bernd Reuter SPD ........................................... 8060 C Dr. Wolfgang Bötsch CDU/CSU .................... 8062 A Ludwig Stiegler SPD ....................................... 8063 A Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte zur Eröffnung der Regierungskonferenz über institutio- nelle Reformen der EU und zu den Er- gebnissen der Tagung des Allgemeinen Rates am 14./15. Februar 2000 ............... 8064 B Michael Roth (Heringen) SPD ........................ 8064 B Peter Altmaier CDU/CSU ............................... 8066 C Dr. Norbert Wieczorek SPD ........................ 8068 B Joseph Fischer, Bundesminister AA ............... 8069 B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. ... 8071 A Uwe Hiksch PDS ............................................. 8072 C Dr. Christoph Zöpel, Staatsminister AA ......... 8073 C Dr. Gerd Müller CDU/CSU ............................ 8075 C Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8077 C Tagesordnungspunkt 5: Unterrichtung durch die Bundesregierung: 9. Sportbericht der Bundesregierung (Drucksache 14/1859) ............................. 8078 C Fritz Rudolf Körper, Parl. Staatsekretär BMI 8078 C IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8080 D Winfried Hermann BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8083 D Dr. Klaus Kinkel F.D.P. .................................. 8087 A Gustav-Adolf Schur PDS ................................ 8089 C Dagmar Freitag SPD ....................................... 8091 B Klaus Riegert CDU/CSU ................................ 8092 D Dagmar Freitag SPD ....................................... 8093 A Peter Letzgus CDU/CSU ................................ 8093 B Christine Lehder SPD ..................................... 8095 B Dr. Klaus Rose CDU/CSU .............................. 8096 D Friedhelm Julius Beucher SPD ....................... 8098 D Tagesordnungspunkt 6: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Einundzwanzigsten Gesetzes zur Ände- rung des Abgeordnetengesetzes und ei- nes Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 14/2235, 14/2660) .. ............ 8100 A Dr. Uwe Küster SPD ....................................... 8100 B Joachim Hörster CDU/CSU ............................ 8101 D Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8102 D Jörg van Essen F.D.P. ..................................... 8104 A Roland Claus PDS .......................................... 8105 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Nachhaltige Energieversorgung unter den Bedingungen der Globalisierung und der Liberalisierung“ (Drucksache 14/2687) ............................... 8105 C Monika Ganseforth SPD ................................. 8105 C Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ...................... 8107 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN ................................................................ 8109 C Walter Hirche F.D.P. ...................................... 8111 A Eva Bulling-Schröter PDS .............................. 8112 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktion CDU/CSU: Hilfspro- gramm für die Sturmschäden im Wald durch den Orkan „Lothar“ (Drucksache 14/2570) ............................... 8112 D b) Antrag der Abgeordneten Ulrich Heinrich, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P.: Rasche und wirksame Hilfe für Waldbesitzer (Drucksache 14/2583) ................................ 8113 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Heidemarie Wright, Iris Follak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeord- neten Steffi Lemke, Ulrike Höfken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Waldschäden durch die Orkane im Dezember 1999 (Drucksache 14/2685) ................................ 8113 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8113 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU ............... 8114 A Peter Dreßen SPD ........................................... 8115 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 8115 C Heidemarie Wright SPD .................................. 8116 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8117 A Ulrich Heinrich F.D.P. .................................... 8117 C Heinz Wiese (Ehingen) CDU/CSU ............. 8118 C Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ... 8119 B Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8120 B Kersten Naumann PDS ................................... 8121 B Marion Caspers-Merk SPD ............................. 8122 B Ernst Burgbacher F.D.P. ............................. 8123 A Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8123 D Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8125 A Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU ...... 8125 C Ulrich Heinrich F.D.P. ................................ 8126 C Heinrich-Wilhelm Ronsöhr CDU/CSU ........... 8127 B Karl-Heinz Funke, Bundesminister BML ....... 8127 C Tagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von den Abge- ordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weiteren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Volksinitiative, Volksbegehren und Volksent- scheid (dreistufige Volksgesetzgebung) (Drucksachen 14/1129;14/2151) ............. 8128 A Dr. Evelyn Kenzler PDS ................................. 8128 B Peter Enders SPD ............................................ 8129 C Norbert Röttgen CDU/CSU ............................ 8131 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 V Cem Özdemir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 8132 C Dr. Max Stadler F.D.P. ................................... 8133 A Nächste Sitzung .............................................. 8134 S Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 8135 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 7973 (A) (B) (C) (D) 87. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Dr. Max Stadler Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 87. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 17. Februar 2000 8135 (A) (B) (C) (D) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Brecht, Eberhard SPD 17.02.2000 Bulmahn, Edelgard SPD 17.02.2000 Falk, Ilse CDU/CSU 17.02.2000 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 17.02.2000 Frick, Gisela F.D.P. 17.02.2000 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 17.02.2000 Fuchs (Köln), Anke SPD 17.02.2000 Gehrcke, Wolfgang PDS 17.02.2000 Günther (Plauen), Joachim F.D.P. 17.02.2000 Homburger, Birgit F.D.P. 17.02.2000 Ibrügger, Lothar SPD 17.02.2000 Klose, Hans-Ulrich SPD 17.02.2000 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17.02.2000 Leidinger, Robert SPD 17.02.2000 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Loske, Reinhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Metzger, Oswald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Dr. Meyer (Ulm), Jürgen SPD 17.02.2000 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 17.02.2000 Moosbauer, Christoph SPD 17.02.2000 Mosdorf, Siegmar SPD 17.02.2000 Rühe, Volker CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 17.02.2000 Schmidt (Aachen), Ulla SPD 17.02.2000 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 17.02.2000 Schütze (Berlin), Diethard CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Schwarz-Schilling, Christian CDU/CSU 17.02.2000 Dr. Volmer, Ludger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.02.2000 Wieczorek (Duisburg), Helmut SPD 17.02.2000 Druck: MuK. Medien- und Kommunikations GmbH, Berlin 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst Schwanhold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine
    sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte mich zu-
    nächst an Herrn Glos wenden, der gesagt hat, er freue
    sich, dass wir uns wieder der Sachpolitik zuwenden
    können. Herr Glos, dies war nicht unser Problem. Wir
    haben in den letzten Monaten eine gute Sachpolitik ge-
    macht. Ihr Problem ist es, dass Sie sich daran nicht
    beteiligen konnten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Michael Glos [CDU/CSU]: Gerade Sie aus Niedersachsen müssen das sagen! Waren auch Sie zu der Hochzeit eingeladen?)


    Anders ist es auch nicht zu erklären, dass der Jah-
    reswirtschaftsbericht 2000 ebenso wie das Sachver-
    ständigengutachten Folgendes belegt: Alle wirt-
    schaftlichen Rahmendaten für das Jahr 2000 zeigen nach
    oben, zeigen auf Erfolg, auf Wachstum und zusätzliche
    Beschäftigung bei gleichzeitiger Preisstabilität und
    Haushaltskonsolidierung. Es ist schon erstaunlich, dass
    in dem vorliegenden Jahreswirtschaftsbericht – übrigens
    anders als bei den von Ihnen in der Vergangenheit vor-
    gelegten – von deutlich geringeren Wachstumszahlen
    ausgegangen wird. Dies geschieht deshalb, um sich nicht
    hinterher dem Vorwurf aussetzen zu müssen, man habe
    diesen nach oben manipuliert. Deutsche Bank Research
    und alle anderen Institute prognostizieren bessere Er-
    gebnisse.

    Ich habe mir einmal angeschaut, wie dies in der Ver-
    gangenheit war, als der Wirtschaftsminister, der meist
    der F.D.P. angehörte, diesen Jahreswirtschaftsbericht
    noch zu verantworten hatte. Da lagen die vorgelegten
    Zahlen immer deutlich oberhalb der realen Zahlen.


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Die Ergebnisse waren besser!)


    Es ist also dem Finanzminister und dem Wirtschafts-
    minister dafür zu danken, dass sie mit Realismus an die-
    se Sache herangegangen sind und die Rahmendaten so
    gesetzt haben, dass sie auch eingehalten werden können,
    damit nicht aus der jetzigen psychologisch positiven
    Stimmung wieder eine Enttäuschung wird. Dies wäre
    das Schlimmste, was der deutschen Wirtschaft passieren
    könnte.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es wurde der Vorwurf gemacht, dass wir noch nicht
    alle Probleme gelöst haben. Dieser Vorwurf wurde auch
    von Herrn Brüderle erhoben. Herr Brüderle, Ihre Rede
    war meiner Meinung nach in weiten Passagen eine aus-
    drückliche Bestätigung der Politik der rot-grünen Koali-
    tion-ein Schelm, der irgendetwas dabei denkt. Ich gehe
    einmal davon aus, dass dies ein Erkenntniszugewinn ist.
    Ich fand Ihre Rede in den Teilen, in denen sie Kritik
    enthielt partiell sogar berechtigt. Natürlich haben wir
    noch eine zu hohe Arbeitslosigkeit. Aber, Herr Brüderle,
    so schlecht kann Ihr Gedächtnis doch nicht sein: Sie
    müssen sich doch daran erinnern, dass am Ende der Re-
    gierung, der Ihre Partei angehört hat, die Arbeitslosen-
    zahlen deutlich höher als heute lagen, dass Sie uns diese
    Probleme hinterlassen haben und dass wir, nebenbei
    bemerkt, auch noch eine Haushaltskonsolidierung einzu-
    leiten hatten, was ja keine leichte Aufgabe gewesen ist.
    Was meinen Sie, wie es in diesem Land aussehen würde,
    wenn wir die 82 Milliarden DM, die wir für Zinszahlun-
    gen auszugeben haben, für Strukturreformen, für Infra-
    strukturmaßnahmen sowie für Forschung und Tech-
    nologie ausgeben könnten?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Da kann sich Herr Brüderle ja noch einmal mit Herrn Waigel austauschen!)


    Ich möchte, wie sich das für eine Debatte gehört,
    noch auf ein paar Rahmendaten eingehen und nicht al-
    lein die positiven Zahlen des Jahreswirtschaftsberichtes
    wiederholen. Es wird ein künstlicher Gegensatz – wir al-
    le neigen gelegentlich dazu – zwischen kleinen und
    Großbetrieben aufgebaut. Ich möchte ausdrücklich
    darauf hinweisen, dass mir die Großbetriebe, die wir in
    der Bundesrepublik Deutschland haben, alle sehr will-
    kommen sind, weil wir ohne diese Großbetriebe die
    Spitzentechnologien in unserem Land nicht zu der Reife
    hätten entwickeln können, die wir jetzt haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist deshalb leichtfertig, so zu tun, als ob man nur
    auf die kleinen Betriebe setzen könnte. Diese Betriebe
    sind unendlich wichtig für die Beschäftigung. Aber die
    Spin-offs, die sich von Großbetrieben zu Kleinbetrieben
    ergeben, übrigens auch das Hereinholen von internatio-
    nalem Kapital und insbesondere das Hereinholen von
    neuer Technologie sind ganz wesentliche Elemente für
    das Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum in den
    nächsten Jahren. Wie anders können wir die Lücken in
    der Biotechnologie, in der Informations- und Kommuni-

    Ursula Lötzer






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    kationstechnologie, die leider in Ihrer Regierungszeit
    entstanden sind, eigentlich schließen?

    Es ist eben nicht gut, wenn Mannesmann Orange
    kauft, aber wenn sich ausländische Investoren auf dem
    deutschen Markt nicht bewegen können. Natürlich müs-
    sen sich ausländische Unternehmen auf dem deutschen
    Markt und deutsche Unternehmen auf internationalen
    Märkten bewegen können. Es muss nur sichergestellt
    sein, dass die Produktionsstandorte und die Kompetenz-
    zentren dort bleiben, wo die Entwicklungen durchge-
    führt wurden. Darin liegt die Aufgabe – in diesem Punkt
    gibt es keine Kritik – des Zusammenschlusses von Vo-
    dafone und Mannesmann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will auf das hinweisen, was bezüglich der kleinen
    Betriebe erreicht worden ist. Die Landespolitik, aber
    auch die Bundespolitik haben dabei eine wichtige Rolle
    gespielt. Die Zahl von Unternehmensgründungen nimmt
    endlich wieder zu, nicht nur in den Bereichen der neuen
    Technologien, wie zum Beispiel in der Bio-, Umwelt-,
    Informations- und Kommunikationstechnologie, sondern
    auch in den klassischen Bereichen. Diese Entwicklung
    ist gut und auch richtig, weil wir damit eine Neustruktu-
    rierung der Wirtschaft erreichen. Wir sollten darüber
    froh sein und den Betrieben Mut machen, indem wir ih-
    nen sagen: Ihr habt alle Chancen auf dem Binnenmarkt
    und alle Chancen auf den internationalen Märkten; wir
    werden euch dabei helfen, eure Zukunft zu finanzieren.

    Wir sollten aber nicht behaupten, dass diese Maß-
    nahmen nicht ausreichend seien, dass nicht genügend
    getan werde und dass die Lage schlecht sei. Nein, diese
    Unternehmer brauchen Mut, damit sie sich am Markt
    bewähren können. Sie haben vor vielen Jahren schon
    einmal die Konjunktur schlechtgeredet. Sie sollten nicht
    noch einmal den gleichen Fehler machen. Im Übrigen
    glaubt Ihnen niemand Ihre Kritik. Herr Henkel und an-
    dere sehen die Lage nämlich völlig anders.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn es noch eines Indizes für die gute Entwicklung
    bedarf, dann sind dies die jüngsten Zahlen, die uns vor-
    gelegt worden sind. Es werden plötzlich 7 Prozent mehr
    für Forschung und Entwicklung am Standort Bundes-
    republik Deutschland ausgegeben. Man würde in diesen
    Standort nicht investieren, wenn die Rahmenbedingun-
    gen so wären, dass man nicht die Früchte dieser In-
    vestition in Forschung und Entwicklung im eigenen
    Land ernten und auf den Weltmärkten präsentieren
    könnte. Die Hoffnung bezüglich des Weltmarktes wird
    von der Tatsache getragen, dass wir in den vergangenen
    Jahren die Lohnstückkosten durch Setzen der entspre-
    chenden Rahmenbedingungen deutlich gesenkt haben.
    Wir sind durch die Steuerreform und durch Strukturre-
    formen, die wir eingeleitet haben, wettbewerbsfähiger
    geworden. Insbesondere sind wir durch das Schaffen
    verlässlicher Rahmendaten wettbewerbsfähiger gewor-
    den.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will an dieser Stelle eine Bemerkung zu dem
    Thema Kernenergie und Energieversorgung machen,
    welches Sie immer wieder in die Debatte – es handelt
    sich mittlerweile um eine Mammutdebatte – einbringen.
    Wer der investierenden Wirtschaft verspricht, eine si-
    chere Energieversorgung mit Hilfe der Kernkraft sei in
    Europa und in der Bundesrepublik Deutschland möglich,
    der lenkt sie auf einen falschen Pfad. Gegenwärtig gibt
    es nämlich keine Akzeptanz für die Kernkraft. Weil es
    diese Akzeptanz nicht gibt, haben wir eine neues Ener-
    gieszenario mit Steinkohle und Braunkohle, mit alterna-
    tiven Energieträgern und mit Energieeinsparung aufzu-
    bauen. Der Job des Bundeswirtschaftsministers ist es, im
    Konsens mit den Unternehmen dafür zu sorgen, dass die
    Energieversorgung in diesem Lande auf lange Zeit si-
    chergestellt ist und dass wir Arbeitsplätze und den Ener-
    gieproduktionsstandort Bundesrepublik Deutschland er-
    halten. Ihre Kassandrarufe dienen nicht dem Standort
    und insbesondere nicht der Entwicklung dieses Marktes.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die immer wieder aufgeworfene Frage der sozialen
    Gerechtigkeit wird uns sicherlich in der Zukunft von
    einer etwas anderen Seite beschäftigen. Ein Teil des
    Hauses meint, dass nur Umverteilung soziale Sicherheit
    gewährleisten könnte. Ich glaube, dass dies ein Modell
    der Vergangenheit ist.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Früher hat man es anders gesagt, Herr Schwanhold!)


    Soziale Sicherheit wird man sicherlich eher durch Brü-
    cken in den ersten Arbeitsmarkt, durch eigene Er-
    werbstätigkeit, bekommen. Wir müssen darüber nach-
    denken, wie wir auch jenen in bei uns leicht unterentwi-
    ckelten Bereichen einen Anreiz geben, in den ersten Ar-
    beitsmarkt zu gehen, diese Stellen und diese Arbeit an-
    zunehmen. Das ist das eigentliche Erfolgsmodell, bei ge-
    ringerem Wirtschaftswachstum zu einer höheren Zahl
    von Beschäftigten zu kommen.

    Zuruf des Abg. (Michael Glos [CDU/CSU])

    – Herr Glos, machen Sie sich nichts vor: Jedes Land hat
    eine eigene Tradition. Keiner sollte diese Tradition über
    Bord werfen und wir sollten schon gar nicht so tun, als
    ob wir den schwarzen Peter den Gewerkschaften zu-
    schieben könnten. Diese haben eine äußerst große Ver-
    antwortung für die Entwicklung dieses Landes über-
    nommen und sie sind in der Vergangenheit wichtiger
    Partner wirtschaftlicher Entwicklung gewesen.


    (Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Mehr, als sie vom Grundgesetz mit Verantwortung ausgestattet sind! – Dirk Niebel [F.D.P.]: Wer blockiert denn die ganze Zeit?)


    Sie werden dies mit dem notwendigen Maß an Flexibili-
    tät auch in Zukunft sein. Wer die Schwarz-Weiß-
    Debatte will, der will in Wahrheit den Abbau des Sozial-
    staates und nicht dessen Fortentwicklung.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ernst Schwanhold






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    Genau in diesem Bereich setzt das Bündnis für Ar-
    beit an. Ja, man hätte sich wünschen können, dass es
    schneller geht, übrigens auf beiden Seiten. Ich will die
    Rufe des einen oder anderen Unternehmens- oder Ver-
    bandsvertreters nicht noch einmal zitieren, obwohl mir
    das sogar aus dem Gedächtnis heraus nicht schwer fallen
    würde; denn es brennt sich ein, wenn man ein halbes o-
    der Dreivierteljahr in der Kritik ist. Ja, es hätte schneller
    gehen können. Wer uns aber heute das Beispiel von Hol-
    land oder Dänemark vorhält, vergisst, dass deren Gesell-
    schaften von Hause aus Konsensgesellschaften sind, die
    einen langen Prozess hinter sich haben, in denen das
    Wort des einen Partners gegenüber dem anderen Partner
    auch noch gilt und in denen in den vergangenen 16 Jah-
    ren insbesondere das Wort der Politik verlässlich war.
    Dass Ihr Wort nicht verlässlich war, hat Unsicherheit in
    diese Gespräche hineingebracht. Sie sind es gewesen,
    Kohl ist es gewesen, der dies mutwillig zerstört hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was sollen Ihnen eigentlich die anderen Partner glau-
    ben? Nein, ich halte es für einen ausgesprochen gefähr-
    lichen Weg, sich hierher zu stellen und zu kritisieren,
    insbesondere auch im Hinblick auf die internationalen
    Signale. Damit will ich mich noch einem Punkt zuwen-
    den, über den ich mich ausdrücklich freue.

    Wir haben eine gute Exportkonjunktur. Wir sollten
    alles tun, damit dieses so bleibt. Es wird übrigens
    schwieriger werden, unsere Produkte und Dienstleistun-
    gen auf den Weltmärkten zu verkaufen, weil der Globa-
    lisierungsprozess voranschreitet.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Ja!)

    Wir können dies am besten dann bewerkstelligen, wenn
    wir die Binnenkonjunktur auch stärken.


    (Michael Glos [CDU/CSU] und Dagmar Wöhrl [CDU/CSU]: Richtig!)


    Diese Binnenkonjunktur ist in den letzten zwei Jahren
    durch die rot-grüne Regierung gestärkt worden,


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Das ist nun allerdings gelogen!)


    weil wir nämlich eine Steuerreform gemacht haben, mit
    der wir genau jene, die alles Geld, das sie haben, für den
    Konsum ausgeben, mit mehr Geld ausgegeben haben.
    Dieses Geld geht nicht in die Sparbücher.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Genau dies macht die Teilhabe für diejenigen aus, die
    jeden Tag in die Fabriken und in die Verwaltungen ge-
    hen und am Ende des Monats auch einen Ertrag haben
    sollen. Deshalb haben wir die Lohnnebenkosten gesenkt.
    Deshalb haben wir die Steuern gesenkt, was übrigens
    dazu führen wird, dass vom Jahre 2005 an ein Arbeit-
    nehmerhaushalt mit vier Personen und einem Jahresein-
    kommen von 50 000 DM keine Mark Steuern bezahlen
    wird. Dies ist der richtige Weg, damit sich Arbeit lohnt
    und damit es sich nicht lohnt – auch bei jenen nicht, die
    sich schon 50-mal beworben haben –, sich nur auf Sozi-

    altransfer und Schwarzarbeit zu kaprizieren. Dies ist ei-
    ne ernsthafte Gefahr, wenn man sich vergegenwärtigt,
    dass 650 Milliarden DM oder gar 700 Milliarden DM
    durch Schwarzarbeit umgesetzt werden. Das kann man
    auch durch die Senkung um einen halben Mehrwert-
    steuerpunkt oder durch Senkung der Lohnnebenkosten
    nicht beseitigen.


    (Dirk Niebel [F.D.P.]: Auch durch 630-DM-Jobs nicht!)


    Schwarzarbeit wird immer preiswerter sein als Arbeit,
    die im ersten Arbeitsmarkt geleistet wird. Wir müssen
    die Anreize für Arbeit im ersten Arbeitsmarkt stärken.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Ilja Seifert [PDS] Tun Sie nicht so, als ob dies nur die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betrifft. Wenn Sie schon kritisieren, dann sollten Sie auch dazu sagen, dass für manchen Handwerksmeister der Satz gilt: Brauchst du eine Rechnung oder brauchst du keine? Auch das ist Schwarzarbeit, und diese halte ich für mindestens ebenso kritikwürdig, weil sie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dazu zwingt, ihre Arbeitskraft billig zu verkaufen. Dies kann nicht das Ziel sozialdemokratischer Politik sein. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Glos, ich kann ja verstehen, dass Sie momentan
    wenig Zeit haben, den Jahreswirtschaftsbericht zu lesen.
    Ich hätte ihn an Ihrer Stelle auch nicht gelesen. Es gibt
    ja jeden Tag so viel Spannendes an anderer Stelle zu le-
    sen. Wenn Sie sich aber nach den Tagen der Hektik
    wirklich einmal dem Jahreswirtschaftsbericht und der
    wirtschaftlichen Entwicklung zuwenden, dann werden
    wir uns möglicherweise in einem halben Jahr darüber
    unterhalten müssen, welche weltwirtschaftlichen Risi-
    ken es gibt, wie es mit der Überbewertung des Yen aus-
    sieht und wie wir es erreichen können, den völlig unter-
    bewerteten Euro in eine vernünftige Relation zum Dollar
    zu setzen.
    Aber dafür sind nicht die wirtschaftlichen Fundamental-
    daten zum gegenwärtigen Zeitpunkt verantwortlich.

    Ich glaube, es ist eine relativ kurzfristige Reaktion,
    die sich bald harmonisieren wird, und ich glaube, dass
    die Schwäche überwunden wird. Erste Signale gibt es
    auch von großen staatlichen Reservebanken, die sagen,
    sie wollen in den Euro investieren und teilweise aus dem
    Dollar umschichten. Dies ist ein positives Signal. Wir
    dürfen als Leitwirtschaftsnation in Europa nicht dazu
    beitragen, dass der Euro schlechtgeredet wird. Wir sind
    dauerhaft auf einen stabilen Euro angewiesen, der im
    Außenwert so stabil sein muss wie im Binnenwert. Ich
    bitte Sie sehr herzlich: Weisen Sie darauf hin, wie stabil
    der Euro im Binnenwert ist, damit Sie nicht eine Verun-
    sicherungskampagne gegenüber den Kleinsparern in die
    Welt setzen. Das würde nämlich deren Investitionsnei-
    gung wieder reduzieren und nicht der Wirtschaft und der
    Beschäftigung dienen. Vertrauen ist angesagt, gerade
    auch in diesen Bereichen.

    Ernst Schwanhold






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)



    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum
    Schluss einen ganz kurzen Dank an Sie richten. Ich habe
    den einen oder anderen gelegentlich hart attackiert. Herr
    Brüderle kann ein Lied davon singen. Der hat sich ein-
    mal bei mir beschwert. Ich fand es immer angemessen,
    Herr Brüderle. Wer selbst zuschlägt, soll kein Glaskinn
    haben. Auch den leicht vergifteten Glückwunsch von
    Gunnar Uldall nehme ich so, wie ich ihn verstehe, in
    Freundschaft entgegen. Gunnar, das geht auch weiter so.
    Ich kann Sie nicht mit einer Abschiedsrede beglücken,
    weil ich noch lange Zeit von der Bundesratsbank zu Ih-
    nen reden werde. Ich freue mich darauf.

    Herzlichen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall bei der PDS)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Lieber Herr
Kollege Schwanhold, ich wollte gerade ankündigen,
dass das vorerst Ihre letzte Rede in diesem Parlament ist.
Sie haben aber zu Recht darauf hingewiesen, dass es die
letzte vermutlich nur in dieser Funktion war. Jedenfalls
wünsche ich Ihnen auch im Namen des Hauses für Ihre
zukünftige Arbeit in Nordrhein-Westfalen alles Gute.


(Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und der PDS sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


Das Wort hat die Abgeordnete Dagmar Wöhrl.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar G. Wöhrl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Lie-
    be Kolleginnen, liebe Kollegen! Lieber Kollege
    Schwanhold, auch von meiner Seite wünsche ich Ihnen
    für Ihren persönlichen Lebensweg weiterhin alles Gute.


    (Ernst Schwanhold [SPD]: Auch den politischen!)


    Ich glaube, wir haben immer gute Diskussionen im
    Wirtschaftsausschuss geführt und werden sie auch zu-
    künftig haben, wenn Sie hier auf der anderen Bank sit-
    zen.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Immer allseits einen guten Flug, Herr Schwanhold!)


    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wir haben heute
    zum zweiten Mal einen Jahreswirtschaftsbericht vorlie-
    gen, den der Bundesfinanzminister verfasst hat. Lieber
    Herr Minister Müller, ich bedauere wirklich sehr, dass
    Sie es nicht geschafft haben, diesen wichtigen Bereich
    wieder in Ihr Ressort zurückzuholen.

    Das zeigt uns, welche Bedeutung diese Regierung der
    Wirtschaftspolitik zumisst:


    (Michael Glos [CDU/CSU]: So ist es!)

    Die Wirtschaftspolitik ist bei Ihnen ein schmückendes
    Beiwerk für Finanzpolitik einerseits, für Sozialpolitik
    andererseits. Da braucht man sich nicht zu wundern,

    wenn uns ein solcher Jahreswirtschaftsbericht vorgelegt
    wird, bei dem nicht sehr viel herauskommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Was war beim letzten Bericht 1999? Wachs-
    tumsprognose: 2 Prozent. – Voll daneben gelegen! He-
    rausgekommen ist ein Wirtschaftswachstum von
    1,4 Prozent, bei einem EU-Durchschnitt – ich bitte, ge-
    nau zuzuhören – von 2,1 Prozent. Dann kann man sich
    nicht darauf berufen, dass irgendwelche außenwirt-
    schaftlichen Einflüsse daran schuld gewesen sein sollen.
    Verantwortlich waren innenpolitische Fehlentscheidun-
    gen. Ich denke hier an die Rücknahme arbeitsmarktpoli-
    tischer Reformen noch im Dezember 1998. Ich denke an
    das so genannte Steuerentlastungsgesetz, das den deut-
    schen Unternehmen im Zeitraum 1999 bis 2002 rund 30
    Milliarden DM mehr Belastung bringt. Ich denke an die
    zum 1. April eingeführte Ökosteuer, die seitdem die
    Energiekosten in die Höhe treibt, ohne irgendeinen um-
    weltpolitischen Nutzen zu haben. Diese Steuer ist weder
    öko noch logisch.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie ist sozial ungerecht. Es ist eine Umverteilung zulas-
    ten von Pendlern, Rentnern und Einkommensschwa-
    chen.

    Was das Stärkste ist: Sie berufen sich dabei darauf,
    diese Einnahmen zur Senkung der Rentenversiche-
    rungsbeiträge zu verwenden. Warum haben Sie dann
    kein Junktim zwischen Steuererhöhung und Beitrags-
    senkung in Ihrem zweiten Gesetz? Das fehlt in diesem
    Gesetz!

    Wenn man sich dann die Zahlen anschaut, stellt man
    fest: geplante Einnahmen durch die Ökosteuer im Jahre
    2003 38 Milliarden DM; die Senkung der Rentenver-
    sicherungsbeiträge auf 19 Prozent bedeutet eine Entlas-
    tung um 20 Milliarden DM. Wo sind denn die 18 Milli-
    arden DM Differenz hingekommen? – Die gehen in Ih-
    ren Haushalt, und das ist die Mogelpackung, die Sie
    nach draußen verkaufen!


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich denke auch an etwas anderes, nämlich an die

    Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhält-
    nisse, die 700 000 Jobs vernichtet hat,


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sehr richtig! – Dirk Niebel [F.D.P.]: Mindestens!)


    worüber sich – das verwundert mich wirklich sehr –
    Herr Minister Riester anscheinend noch freut. Das ist ei-
    ne sehr eigenartige Mentalität.

    Lieber Herr Minister Müller, ich habe nachgelesen,
    was Sie letztes Jahr zum Jahreswirtschaftsbericht gesagt
    haben. Damals haben Sie angegeben, die Steuerreform
    komme noch im Jahr 1999, und zwar mit einem refor-
    mierten Steuersystem mit einer Steuerbelastung der Un-
    ternehmen von höchstens 35 Prozent. Stattdessen haben
    wir jetzt einen Gesetzentwurf mit einem steuersystema-
    tischen Murks auf dem Tisch liegen, einen Entwurf, der
    mit Trippelschritten – ich möchte nicht sagen, dass es
    nicht die richtige Richtung ist – vorangeht. Aber Sie

    Ernst Schwanhold






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)


    werden eines mit dieser Reform nicht erreichen, nämlich
    das Ziel, das Sie sich gesetzt haben.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Ein ganz großes Manko dieser Reform ist vor allem,
    dass Sie den Beschäftigungsmotor Mittelstand immens
    krass benachteiligen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Außerdem ist dieser Entwurf sogar in den Reihen der
    Regierungskoalition nicht unumstritten.

    Auch aus den 35 Prozent ist nichts geworden. Denn
    selbst die von Ihnen bevorzugten Kapitalgesellschaften
    kommen mit der von Ihnen bisher geplanten Unterneh-
    mensteuerreform auf eine Gesamtbelastung von circa 38
    Prozent. Von Personengesellschaften, Freiberuflern und
    Einzelkaufleuten will ich hier jetzt überhaupt nicht re-
    den.

    Hinsichtlich der Prognosedaten des Jahreswirt-
    schaftsberichts ist Herr Minister Eichel schon vorsichti-
    ger als sein Vorgänger. Er rechnet mit 200 000 Arbeits-
    losen weniger. Aber diese Zahl kannten wir schon. Das
    war nämlich die Zahl der Bundesanstalt für Arbeit,


    (Beifall des Abg. Michael Glos [CDU/CSU])

    die – was auch hier heute schon erwähnt worden ist –
    aufgrund des demographischen Faktors so prognostiziert
    wird.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Richtig! Das kann man immer nur wieder sagen!)


    Denn es werden weniger Menschen in das Erwerbsleben
    einsteigen, als Menschen aus Altersgründen ausscheiden
    werden.

    Wenn man an das denkt, was Herr Schröder damals
    gesagt hat, nämlich dass er sich jederzeit am Rückgang
    der Zahl der Arbeitslosen messen lassen werde, muss
    man sagen: Dann muss er sich jetzt daran auch messen
    lassen. Wir haben allein in dieser Legislaturperiode ei-
    nen demographisch begründeten Rückgang von über 1
    Million Arbeitslosen. Das heißt, diese Regierung müsste
    bis Ende der Legislaturperiode eine Quote von unter 3
    Millionen Arbeitslosen aufweisen. Erst dann hätten Sie
    einen Erfolg, der auf Ihre Arbeit zurückzuführen wäre.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir haben eine Stagnation auf dem Arbeitsmarkt, lie-

    be Kolleginnen und Kollegen von der Regierung. Diese
    Stagnation kommt nicht von ungefähr. Bei Ihrem Kampf
    gegen die Arbeitslosigkeit betreiben Sie eine Mangel-
    verwaltung: Sie verteilen knappe Arbeit auf möglichst
    viele Köpfe. Da mahnt der Sachverständigenrat voll-
    kommen zu Recht dringend eine Reform der Arbeits-
    marktordnung an, die darauf ausgerichtet sein muss,
    den Arbeitslosen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu er-
    leichtern. Er kritisiert die Allgemeinverbindlichkeit von
    Tarifverträgen und fordert die Abschaffung von § 77
    Abs. 3 des Betriebsverfassungsgesetzes sowie eine Re-
    form des Günstigkeitsprinzips. Und er hat Recht. Die
    bestehenden gesetzlichen Regelungen verhindern die
    notwendigen betrieblichen und regionalen Bündnisse für

    Arbeit. Da braucht man nicht erst einen Fall Holzmann,
    um das festzustellen.

    Was sagt die Bundesregierung in ihrem Jahreswirt-
    schaftsbericht zu diesen zentralen Anliegen des Sach-
    verständigenrates? Sie wischt sie einfach beiseite. Ich zi-
    tiere:

    Die Prüfungen durch die Bundesregierung haben
    ergeben, dass die Vorschriften nach wie vor erfor-
    derlich sind, um das Arbeitsrechtssystem zu erhal-
    ten.

    Das ist der ganze Kommentar, den Sie dazu abgegeben
    haben.

    Sie haben aber noch etwas anderes in Ihrer Schubla-
    de. Es ist schade, dass Herr Kollege Riester jetzt nicht
    da ist. Es gibt nämlich einen Vorschlag von den Ge-
    werkschaften zur Novellierung des Betriebsverfassungs-
    gesetzes. Das ist aber kein Vorschlag zu dringend not-
    wendigen Flexibilisierungen. Stattdessen wird vorge-
    schlagen, die unternehmerischen Abläufe noch stärker in
    ein Korsett einzuspannen und damit den Unternehmen
    noch mehr Flexibilität wegzunehmen, noch mehr Mitbe-
    stimmung einzuführen sowie den Gewerkschaften ein
    noch stärkeres Klagerecht einzuräumen. Wir sind sicher,
    dass dieser Entwurf sehr bald hier auf dem Tisch liegen
    wird.

    Sie haben sich in Ihrem Jahreswirtschaftsbericht bei
    der Arbeitsmarktpolitik nicht an einer neuen Mitte, son-
    dern – ich sage es ganz offen und klar – an einer alten
    Linken orientiert. Sie haben seit Ihrem Regierungsantritt
    den Mangel an Flexibilität noch verschärft. Das heißt,
    wir haben nicht nur einen Stillstand, sondern wir haben
    in diesem Bereich einen klaren Rückschritt.

    Ich möchte noch ganz kurz Ihr Lieblingsprojekt, das
    Bündnis für Arbeit, ansprechen. Am 10. Januar hat das
    letzte Spitzengespräch stattgefunden. Herausgekommen
    ist ein ziemlich nichtssagendes Papier, in dem von be-
    schäftigungsorientierter Lohnpolitik die Rede ist. Der
    Kanzler hat sich hierzu medienwirksam feiern lassen.
    Aber schon zwei Tage später legt die IG Metall eine
    Forderung von 5,5 Prozent Lohnerhöhung vor. Eine
    schlimmere Demontage des Bündnisses kann es nicht
    geben. Es ist ein eklatanter Widerspruch zu den Pseudo-
    vereinbarungen des Bündnisses.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Wenn Herr Schulte jetzt noch mitteilt, definitiv nicht

    über Tarifpolitik sprechen zu wollen, sieht man den gro-
    ßen Fehler des Bündnisses. Der Sachverständigenrat
    sagt zu Recht: Lohn ist die wichtigste Steuergröße auf
    dem Arbeitsmarkt. Es gibt einen Zusammenhang zwi-
    schen Lohnhöhe und Arbeitsplätzen. Deshalb ist es wi-
    dersinnig, dass man hier versucht, Lohn- und Tarifpoli-
    tik aus dem Bündnis auszuklammern.

    Wir wissen ganz genau, dass unsere Nachbarn in ih-
    ren Bündnissen und ihrer Arbeitsmarktpolitik erfolg-
    reich waren, indem sie langjährige moderate Tarifab-
    schlüsse vereinbart und in ihrer Arbeitsmarktpolitik fle-
    xibilisiert haben. Aber dazu, liebe Kolleginnen und Kol-
    legen von der Regierung, fehlt Ihnen der Mut.

    Dagmar Wöhrl






    (A)



    (B)



    (C)



    (D)



    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Unsere Wirtschaft strahlt nicht so hell, wie Sie es

    immer wieder darzustellen versuchen. Wir haben ein Ri-
    siko für unsere Konjunktur. Das sind die Löhne und die
    Zinsen. Sie wissen, dass wir im europäischen und welt-
    weiten Vergleich hinterherhinken. Wir haben einen Auf-
    schwung, aber das ist ein importierter Aufschwung. Das
    ist nicht Ihr Aufschwung, auch wenn sich der Kanzler
    immer wieder als Aufschwungkanzler darstellt.

    Zum Schluss möchte ich noch die Frage stellen: Was
    boomt denn außer dem Export? Es boomen Hochtechno-
    logien und Branchen, vor allem des Telekommunikati-
    onsbereiches, die wir gegen heftigste Widerstände von
    Ihnen liberalisiert haben.