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ID1405612500

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/56 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 56. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. September 1999 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundeshaus- haltsplans für das Haushaltsjahr 2000 (Haushaltsgesetz 2000) (Drucksache 14/1400) ..................................................... 4999 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 1999 bis 2003 (Drucksache 14/1401) ................................ 4999 B c) Erste Beratung des von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Sanierung des Bundeshaushalts – Haushaltssanierungsgesetz (Drucksache 14/1523) ..................................................... 4999 B Einzelplan 17 Bundesministerium für Familien, Se- nioren, Frauen und Jugend Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin BMFSFJ........................................................... 4999 C Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU .... 5003 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 5005 A Ina Lenke F.D.P. .......................................... 5006 B Klaus Haupt F.D.P. .......................................... 5007 A Sabine Jünger PDS........................................... 5009 D Hildegard Wester SPD..................................... 5011 B Hannelore Rönsch (Wiesbaden) CDU/CSU .... 5014 A Hildegard Wester SPD..................................... 5014 C Thomas Dörflinger CDU/CSU ........................ 5015 D Christian Simmert BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 5016 D Dr. Ilja Seifert PDS...................................... 5017 D Klaus Holetschek CDU/CSU........................... 5018 C Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5020 D Klaus Holetschek CDU/CSU........................... 5021 B Dieter Dzewas SPD ......................................... 5021 C Manfred Kolbe CDU/CSU .............................. 5023 D Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Andrea Fischer, Bundesministerin BMG......... 5024 D Manfred Kolbe CDU/CSU .............................. 5028 B Karl Diller SPD ............................................... 5030 A Manfred Kolbe CDU/CSU .............................. 5031 A Dr. Ilja Seifert PDS.......................................... 5032 A Eckhart Lewering SPD .................................... 5032 B Detlef Parr F.D.P. ............................................ 5034 A Dr. Ruth Fuchs PDS ........................................ 5036 C Helga Kühn-Mengel SPD................................ 5037 D Wolfgang Zöller CDU/CSU ............................ 5039 C Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 5041 B Dr. Ilja Seifert PDS...................................... 5041 D Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU ................................................................. 5042 C Rudolf Dreßler SPD..................................... 5043 D II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. September 1999 Dr. Martin Pfaff SPD....................................... 5045 B Jürgen Koppelin F.D.P................................. 5046 B Wolfgang Zöller CDU/CSU ........................ 5047 C Hans Eichel, Bundesminister BMF.................. 5048 B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS............................ 5049 D Dr. Angela Merkel CDU/CSU......................... 5052 B Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5057 D Jürgen Koppelin F.D.P..................................... 5061 A Dr. Uwe-Jens Rössel PDS................................ 5063 D Hans Georg Wagner SPD ................................ 5065 C Dr. Christa Luft PDS ................................... 5057 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU.................... 5068 A Nächste Sitzung ............................................... 5069 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 5071 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen..................................... 5071 D Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. September 1999 4999 (A) (C) (B) (D) 56. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. September 1999 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 56. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. September 1999 5071 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bachmaier, Hermann SPD 17.9.99 Bernhardt, Otto CDU/CSU 17.9.99 Bertl, Hans-Werner SPD 17.9.99 Bläss, Petra PDS 17.9.99 Blank, Renate CDU/CSU 17.9.99 Brudlewsky, Monika CDU/CSU 17.9.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 17.9.99 Bulmahn, Edelgard SPD 17.9.99 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 17.9.99 Dautzenberg, Leo CDU/CSU 17.9.99 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.9.99 Ernstberger, Petra SPD 17.9.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 17.9.99 Fritz, Erich G. CDU/CSU 17.9.99 Gebhardt, Fred PDS 17.9.99 Goldmann, Hans-Michael F.D.P. 17.9.99 Grasedieck, Dieter SPD 17.9.99 Gröhe, Hermann CDU/CSU 17.9.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 17.9.99 Hartnagel, Anke SPD 17.9.99 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 17.9.99 Hiller (Lübeck), Reinhold SPD 17.9.99 Hovermann, Eike SPD 17.9.99 Jacoby, Peter CDU/CSU 17.9.99 Jelpke, Ulla PDS 17.9.99 Dr. Kahl, Harald CDU/CSU 17.9.99 Dr. Knake-Werner, Heidi PDS 17.9.99 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 17.9.99 * Lennartz, Klaus SPD 17.9.99 Müller (Kiel), Klaus Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.9.99 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Ost, Friedhelm CDU/CSU 17.9.99 Pützhofen, Dieter CDU/CSU 17.9.99 Rossmanith, Kurt J. CDU/CSU 17.9.99 Rühe, Volker CDU/CSU 17.9.99 Schily, Otto SPD 17.9.99 Schmidt-Zadel, Regina SPD 17.9.99 Schmitz (Baesweiler), Hans Peter CDU/CSU 17.9.99 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 17.9.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 17.9.99 Schulhoff, Wolfgang CDU/CSU 17.9.99 Schultz (Köln), Volkmar SPD 17.9.99 Dr. Stadler, Max F.D.P. 17.9.99 Dr. Frhr. von Stetten, Wolfgang CDU/CSU 17.9.99 Teuchner, Jella SPD 17.9.99 Dr. Thalheim, Gerald SPD 17.9.99 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 17.9.99 Wiefelspütz, Dieter SPD 17.9.99 Wöhrl, Dagmar CDU/CSU 17.9.99 Dr. Zöpel, Christoph SPD 17.9.99 ————— *) für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versamm- lung Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Ausschuß für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 14/342 Nr. 1.14Drucksache 14/595 Nr. 2.3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Wir haben in dieser Woche
    zum ersten Mal über den von Hans Eichel vorgelegten
    Haushalt beraten. Im Gegensatz zum „Zahlenkünstler“
    Lafontaine haben wir es bei Herrn Eichel mit einem Mi-
    nister zu tun, der sparen möchte. Das ist nichts Schlech-
    tes. Das ist ehrenwert und eigentlich auch die Aufgabe
    des Finanzministers. Es ist richtig, wenn Herr Eichel
    sagt, daß Einsparungen vorgenommen werden müssen
    und der Haushalt entlastet werden muß, damit wir zu-
    künftig Entscheidungsspielräume haben und zukünftige
    Generationen nicht belasten. So weit, so gut.

    Sie, Herr Finanzminister, haben dann aber etwas ge-
    sagt – darauf ist auch schon Frau Merkel eingegangen –,
    das ich nicht akzeptieren kann: Wie können Sie der alten
    Koalition aus CDU/CSU und F.D.P. Vorwürfe über de-
    ren Haushaltspolitik machen? Ich glaube, daß diese
    Politik gar nicht so schlecht gewesen sein kann. Sie ha-
    ben nach der Regierungsübernahme ja alle politischen
    Beamten – das kritisiere ich nicht – ausgewechselt. Aber
    den Staatssekretär, der Herrn Waigel bei der Aufstellung
    seiner Haushalte beraten hat, haben Sie behalten. Da-
    für müssen Sie doch Gründe gehabt haben. Ich vermute

    also, daß unsere Haushaltspolitik gar nicht so schlecht
    war.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Sie, Herr Minister, haben vor einiger Zeit gesagt – in-

    zwischen haben Sie es mehrfach wiederholt –: „Durch-
    mogeln hilft nicht mehr.“ Wenn ich mir jetzt Ihren
    Haushalt anschaue, kann ich Ihnen den Vorwurf nicht
    ersparen: Sie mogeln und tricksen! Es gibt Einsparungen
    in Milliardenhöhe, die nur eine Verlagerung vom Bund
    auf andere öffentliche Haushalte bedeuten. Es werden
    mehr als 5 Milliarden DM den Sozialversicherungen
    aufgebürdet. Beim Wohngeld wird ein Milliardenbetrag
    gestrichen. Dies alles geht zu Lasten der Kommunen.
    Dies ist wirklich nicht die feine Art, Herr Finanz-
    minister.

    Weil Sie denken, daß Ihnen keiner auf die Schliche
    kommt, machen Sie im bisherigen Stil munter weiter.
    Ich nenne das Stichwort globale Minderausgaben. Die
    Kollegin Hermenau verwaltet ja nicht die ganz großen,
    sondern nur die kleineren Etats.


    (Oswald Metzger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Arbeit und Soziales hat sie!)


    Da ist es möglich, daß sie – wie sie gesagt hat – alles bis
    auf die letzte müde Mark herunterrechnen kann. Aber
    ich bin gespannt, wie das im Verteidigungshaushalt und
    in den anderen Etats aussehen soll.

    Ich sage Ihnen folgendes: Im Sozialetat liegt die
    globale Minderausgabe bei 2,4 Milliarden DM. Beim
    Verteidigungsetat ist es fast genauso viel. Das sind
    große Positionen. Zählt man alle zusammen, betragen
    die globalen Minderausgaben 5,8 Milliarden DM. „Glo-
    bale Minderausgaben“ bedeutet doch wohl – wenn ich
    Sie in der bisherigen Haushaltsberatung richtig verstan-
    den habe –: Eichel weiß noch gar nicht, wo er sparen
    will. Das ist die Botschaft, die von diesen großen glo-
    balen Minderausgaben ausgeht. Sie paßt zu Ihrem Spar-
    paket.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie der Abg. Dr. Angela Merkel [CDU/CSU])


    Ich möchte Sie auch daran erinnern, was Sie vor der
    Wahl alles den Bürgern versprochen haben, nämlich
    soziale Sicherheit und Gerechtigkeit, den Abbau der
    Arbeitslosigkeit – dazu habe ich von Ihnen bisher wenig
    gehört – und die Erhöhung der Renten. Das waren Ihre
    Hauptversprechen. Den Bürgern wurde das Gefühl ver-
    mittelt, für all diese Wohltaten sei genug Geld vorhan-
    den. Haben Sie mit Ihren Haushältern vorher nie gespro-
    chen? Gerechtigkeitslücken wurden von der SPD aus-
    gemacht. Diese Lücken wollten Sie durch Ihre Umver-
    teilungspolitik schließen. So waren Ihre Aussagen vor
    der Wahl.

    Nun spricht der Bundesfinanzminister von Eigenver-
    antwortung, Risikobereitschaft und Selbstvorsorge. Dies
    muß man loben; denn das sind alles Begriffe, Herr
    Finanzminister, die den Liberalen nicht fremd sind. Aber
    als wir damals von diesen Dingen gesprochen haben,
    wurden wir von der SPD-Fraktion mit Begriffen wie
    „Neoliberalismus“ und „soziale Kälte“ bedacht. Dies

    Antje Hermenau






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    waren Ihre Schlagworte. Trotz dieser Vorwürfe haben
    wir nie eine Politik der sozialen Kälte verfolgt. Sie ver-
    folgen eine solche Politik.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    Der Bundeskanzler hat auch in dieser Debatte das
    Sparpaket, aber auch sogenannte Reformen seiner Re-
    gierung als „von historischer Tragweite“ bezeichnet.
    Welche Reformen meint er denn? Spricht er von der
    verkorksten Reform zur Scheinselbständigkeit? Spricht
    er von der verkorksten Reform zu den 630-Mark-Jobs?
    Spricht er von der verkorksten Ökosteuer, die überhaupt
    keine Ökosteuer ist? Spricht er von den rotgrünen Ren-
    tenplänen? Hat all dies historische Tragweite? – Ja, in
    dem Punkt hat er recht: Das hat historische Tragweite.
    Es sind allesamt Anschläge auf die Bürger und ihr
    schwerverdientes Geld. Das hat es in dieser Form bisher
    nicht gegeben; insofern ist es historisch.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dazu paßt die Diskussion in der SPD-Fraktion zu die-
    sem sogenannten Sparpaket, die wir in der Sommer-
    pause erlebt haben. Bei einem so unausgewogenen, teil-
    weise richtig chaotischen Paket des Finanzministers ver-
    stehe ich das. Ein vielstimmiger Chor von sozialdemo-
    kratischen Überzeugungstätern versucht sich in Forde-
    rungen, Vorschlägen, Rücknahmen dieser Vorschläge
    und Dementis.

    Wenn der Bundeskanzler im Plenum des Bundestages
    erklärt, die Koalition stehe hinter dem Sparpaket – ich
    nehme einmal an, das ist so –, dann sagen Sie doch bitte
    den Kolleginnen und Kollegen vor allem der SPD-
    Fraktion, daß sie auch in den Wahlkreisen dazu stehen
    sollen. Bis jetzt mußte ich jede Woche in irgendeinem
    Wahlkreis von irgendeinem SPD-Abgeordneten lesen,
    daß er gegen dieses Paket und deshalb gegen die Politik
    des Bundeskanzlers sei. Ihre Kollegen sollen in den
    Wahlkreisen dazu stehen. Wenn das geschieht, dann
    wird unser Geschäft als Opposition, mit diesen Abge-
    ordneten über das Sparpaket zu diskutieren, etwas einfa-
    cher.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Während des Sommertheaters hatte ein richtiger
    Knüller Uraufführung. Ich meine die Äußerungen des
    SPD-Fraktionsvorsitzenden Struck. Er hat laut über das
    Steuersystem nachgedacht. Herr Finanzminister, die
    Diskussion um das Sparpaket allein reicht nicht. Die
    Diskussion um die steuerlichen Rahmenbedingungen
    kam dazu. Herr Struck ist zu ganz tollen Erkenntnissen
    gekommen. Ich zitiere ihn wörtlich:

    Ich glaube nicht, daß die alte Position einer Arbei-
    terpartei, von den Reichen nehmen, um es den Ar-
    men zu geben, die Politik in unserer modernen Ge-
    sellschaft ist.

    Einen weiteren Satz von Herrn Struck will ich Ihnen
    nicht vorenthalten, auch wenn sie ihn kennen:

    Was die F.D.P. in der Steuerpolitik vorschlägt, ist
    doch völlig richtig.


    (Beifall bei der F.D.P. – Cornelia Pieper [F.D.P.]: Hört! Hört!)


    Herr Struck hat recht. Ich kann ihn nur auffordern, seine
    Anstrengungen in diese Richtung fortzuführen. Wir, die
    Freien Demokraten, werden ihn dabei selbstverständlich
    gern unterstützen.

    Mit unserem Konzept wird etwas für Deutschland ge-
    schaffen, was von enormer Bedeutung ist. Das hat Herr
    Struck erkannt. Mit unserem Konzept werden die Bürger
    entlastet, es werden Arbeitsplätze geschaffen – ich finde,
    in dieser Haushaltsdebatte haben wir darüber viel zuwe-
    nig gesprochen – und unser Steuerrecht wird vereinfacht.
    Hinzu kommt etwas, was Sie uns vielleicht gar nicht zu-
    trauen: Auch wir wollen den Abbau von Vergünstigungen
    und den Abbau von Subventionen betreiben. Würde un-
    ser Steuerkonzept umgesetzt, dann wäre das gerecht.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Die Umsetzung eines solchen Steuerkonzepts würde

    dazu führen, Herr Bundesfinanzminister, daß Sie nicht
    so stark streichen müßten, weil die Einnahmen kräftig
    sprudelten, ohne daß Sie Steuererhöhungen vornehmen
    müßten. Das ist der entscheidende Punkt. Durch dieses
    Konzept würde die Abgabenlast der Bürger reduziert,
    und die Unternehmen würden entlastet. Für die Unter-
    nehmen würden Anreize geschaffen, mehr Menschen in
    Lohn und Brot zu bringen. In Ihrem Haushalt besteht
    das Problem, daß Sie unglaublich viel Geld wegen der
    großen Zahl an Arbeitslosen ausgeben müssen. Wir
    müssen die Zahl der Arbeitslosen senken, damit es die
    entsprechenden Einsparungen gibt.


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Entscheidend ist: Wenn Sie die Steuern radikal sen-

    ken, dann werden Menschen eingestellt und dann haben
    die Unternehmen die Möglichkeit, Gewinne zu erzielen
    und wieder zu investieren. Vor allem sprudelt dann die
    Steuerquelle. Andere Länder haben uns das vorgemacht.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn wir während der Debatte der letzten Tage ge-
    sagt haben, die Grünen und vor allem die SPD hätten in
    der letzten Legislatur jede Möglichkeit eines Steuer-
    kompromisses verhindert, dann haben Sie das immer
    bestritten. Die Kollegin Hermenau hat eben vom Berg-
    bau gesprochen. Ich möchte Ihnen ein Zitat des damali-
    gen SPD-Fraktionsvorsitzenden Rudolf Scharping aus
    dem Jahre 1997 vorlesen – es ist gerade zwei Jahre alt;
    es gibt bergeweise Aussagen von Sozialdemokraten,
    warum sie die Steuerreform verhindert haben –:

    Für meine Partei gibt es derzeit Wichtigeres als die
    Steuerverhandlungen mit der Koalition.

    – Das waren damals wir. –
    Eine Fortsetzung der Steuergespräche kommt erst
    in Frage, wenn die Zukunft des Bergbaus ohne be-
    triebsbedingte Kündigungen gesichert ist.

    Jürgen Koppelin






    (A) (C)



    (B) (D)


    Man muß sich einmal vorstellen, auf welchem Niveau
    damals gesprochen wurde. Solche Vermischungen ha-
    ben Sie vorgenommen.

    Der Bundeskanzler hat in der Debatte gesagt: Wir
    ziehen unser Programm jetzt so durch, und die Koalition
    steht dazu. Herr Bundesfinanzminister, ich frage mich,
    was Ihr Wort überhaupt wert ist, wenn Sie der Oppositi-
    on Gespräche anbieten. Was stimmt denn? Ziehen Sie
    Ihr Vorhaben durch, oder wollen Sie mit uns wirklich
    Gespräche führen? Wir sind zu Gesprächen bereit.

    Herr Finanzminister, Ihre heutige Rede hat ebenso
    wie Ihre Einbringungsrede gezeigt, daß Sie Ehrenmit-
    glied des PEN-Clubs werden sollten: Ich habe lang nicht
    mehr so viel Lyrik in Reden gehört wie bei Ihnen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das müssen gerade Sie sagen! Ausgerechnet aus Ihrem Munde!)


    Sie sind nicht konkret geworden, Sie sind nicht auf die
    Fakten eingegangen. Warum sagen Sie nicht, das Kon-
    zept sei ganz furchtbar, aber als Finanzminister müßten
    Sie Einschnitte machen, auch wenn es Ihnen leid tue?
    Dann könnten Sie auch in aller Deutlichkeit sagen, wen
    Sie schröpfen und wo Sie abkassieren.

    Sie bedienen sich bei der Landwirtschaft, womit Sie
    es sich sehr einfach machen, weil die Landwirte keine
    Chance haben, ihre Produkte zu ändern oder ins Ausland
    zu gehen. Die Landwirtschaft können sie kräftig schröp-
    fen. Sie schröpfen die Bundeswehr, Sie kassieren beim
    Meister-BAföG, Sie kassieren beim Wohngeld. Sie kas-
    sieren sogar bei den sozialen Verbänden in Deutschland,
    weil Sie sich von denen den Zivildienst künftig bezahlen
    lassen. Das muß man sich einmal vorstellen: Manchmal
    waren wir doch froh, daß überhaupt Zivildienststellen
    von den Sozialverbänden geschaffen wurden. Ich bin
    fest davon überzeugt, daß es da einen Rückgang geben
    wird.

    Sie streichen bei der Forschung.

    (Jörg Tauss [SPD]: Was?)


    Sie nehmen das BaföG aus dem Bundeshaushalt heraus.
    Das tollste Ding ist, daß der BGS als Bahnpolizei künf-
    tig von der Bahn AG bezahlt werden soll. Ich will jetzt
    nicht sagen, daß der BGS zu einer Söldnertruppe wird.
    Aber eines frage ich mich wirklich, Herr Eichel: Warum
    lassen sie sich dann nicht auch von den Bundesligaver-
    einen den BGS-Einsatz bezahlen?


    (Beifall bei der F.D.P.)

    Sie wälzen Milliardenbeträge auf die Kommunen ab.

    Damit rede ich gar nicht einmal von dem Verkauf der
    Eisenbahnerwohnungen; in diesem Zusammenhang gibt
    es ja noch ein Loch in Ihrem Haushalt. Dies alles zeigt,
    daß Sie sich nur durchmogeln. Ihr Etat ist wirklich nicht
    seriös.

    Nun möchte ich darauf zurückkommen, daß Sie uns
    aufgefordert haben, unsere Alternativen vorzulegen. Wir
    haben unsere Alternativen vorgelegt, und zwar nicht nur
    ein Steuerkonzept. Wir von der F.D.P. haben auf Druck-
    sache 14/1132 einen Antrag eingereicht, der – ich sage

    Ihnen das, falls Sie nicht wissen, wovon ich rede – das
    Schröder-Blair-Papier beinhaltet. Das sind die richti-
    gen Rahmenbedingungen. Warum ist die Koalition nicht
    bereit, über das Papier, das von Ihrem Bundeskanzler
    kommt, und, was Sie ja zugeben, in großen Teilen von
    der F.D.P. abgeschrieben ist, auch mit uns, der F.D.P.,
    zu diskutieren? Wir sind dazu bereit; denn das, was in
    diesem Papier steht, ist vollkommen in Ordnung.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das ist ein Papier für die Parteiarbeit und nicht für den Bundestag! Typisch Koppelinscher Unsinn!)


    – Wir werden es in die Diskussion um den Haushalt ein-
    bringen.

    Ich freue mich auf die Haushaltsberatungen. Aber,
    Herr Eichel, kommen Sie nicht nur mit Ihrem Konzept.
    Wenn Sie wirklich gesprächsbereit sind, dann lassen Sie
    uns beispielsweise über die Steuerreform und auch ein-
    mal über das Schröder-Blair-Papier reden. Ich bin ge-
    spannt, was Sie zu diesem Papier sagen und ob Sie unse-
    rem Antrag, dem Schröder-Blair-Papier, dazu zustim-
    men werden.

    Ich danke Ihnen für Ihre Geduld und wünsche Ihnen
    ein schönes Wochenende.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Für die PDS spricht
der Kollege Uwe-Jens Rössel.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Uwe-Jens Rössel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen, liebe Kollegen! Im Koalitionsvertrag heißt
    es:

    Der Schlüssel zur Konsolidierung der Staatsfinan-
    zen ist die erfolgreiche Bekämpfung der Arbeitslo-
    sigkeit sowie eine sparsame Haushaltspolitik, die
    Spielräume erst für Zukunftsinvestitionen eröffnen
    kann.


    (Zuruf von der SPD: So ist es!)

    Wie hat die Bundesregierung diesen selbstgestellten

    Anspruch beim Haushaltsentwurf 2000 erfüllt? Gewiß,
    manches ist positiv und wird auch von der PDS unter-
    stützt. Ich nenne beispielhaft das fortgeführte Programm
    für 100 000 Lehrstellen, das neu initiierte Programm für
    die Förderung regionaler Investitionen. Auch die Anhe-
    bung des Kindergeldes ist ein Schritt in die richtige
    Richtung.

    Herr Finanzminister, wenn Sie aber behaupten, die
    PDS erkenne nicht die Notwendigkeit von Haushalts-
    konsolidierung an, dann sprechen Sie nicht die Wahr-
    heit. Selbstverständlich erkennen wir diese Notwendig-
    keit angesichts von Zinszahlungen auf die Bundesschuld
    in Höhe von jährlich 82 Milliarden DM aus Steuergel-
    dern an; das ist unbestritten. Aber über das Wie dieser
    Haushaltskonsolidierung müssen wir heute sprechen;
    das ist unser Kritikpunkt. Darauf muß sich die Debatte
    konzentrieren.

    Jürgen Koppelin






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    Sie setzen an die Stelle einer dringend notwendigen
    gesamtwirtschaftlichen Perspektive für mehr Beschäfti-
    gung, für soziale Gerechtigkeit, für einen ökologischen
    Umbau, für die Stärkung des Mittelstandes sowie der
    Finanzkraft der Kommunen in vieler Hinsicht schädliche
    Sparwut. Sie brechen damit in hohem Maße Wahlver-
    sprechungen Ihrer Partei.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Quatsch!)


    Bundesfinanzminister Eichel beeinträchtigt mit seiner
    Sparbesessenheit Wachstum und Beschäftigung. Für ihn
    ist nicht mehr der Abbau der Massenarbeitslosigkeit das
    größte gesellschaftliche Problem, sondern der Abbau der
    Staatsverschuldung.

    Dem namhaften Ökonomen Hickel ist zuzustimmen,
    wenn er heute im „Handelsblatt“ schreibt, daß staatliche
    Schulden von Hans Eichel als Erblast für Kinder und
    Enkel stigmatisiert würden, dabei aber völlig vergessen
    werde, daß Haushaltskonsolidierung ausschließlich über
    Ausgabenreduzierung insbesondere die sozial und finan-
    ziell Schwachen treffe.


    (Beifall bei der PDS)

    Ausgerechnet Zukunftsbereiche wie Infrastruktur, Um-
    welt, Forschung und Entwicklung, aber auch Kultur und
    Entwicklungshilfe kommen im Budget viel zu kurz.

    Der Haushaltsentwurf von Hans Eichel zementiert
    soziale Ungerechtigkeiten, anstatt sie abzubauen.


    (Zuruf von der SPD: Das ist ja Quatsch! Das ist völlig dummes Zeug!)


    Er ist nicht nur eine Fortsetzung neoliberaler Politik in
    den Farben von Rotgrün – wenn auch mit anderer Rhe-
    torik, das erkennen wir an –, sondern er leitet einen Sy-
    stembruch in der Finanzierung der sozialen Sicherungs-
    systeme ein, der für uns nicht hinnehmbar ist.


    (Beifall bei der PDS – Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Drei Tage haben wir uns bemüht, und Sie haben nichts kapiert!)


    Auch die Rentenreform, nach der die Entwicklung
    der Renten zumindest für zwei Jahre nicht mehr an die
    der Nettolöhne, sondern an die Preissteigerungsrate ge-
    koppelt wird, stellt einen eindeutigen Bruch von Wahl-
    versprechen dar. Die Rentenzahlung nach Kassenlage,
    wie sie die Herren Riester und Eichel jetzt praktizieren
    wollen, nimmt zugleich den heutigen und den künftigen
    Rentnerinnen und Rentnern in Ostdeutschland die Chan-
    ce auf eine Angleichung ihrer Altersbezüge an das Ni-
    veau im Altbundesgebiet.

    Oder nehmen wir die Wohngeldreform. Sie ist
    längst überfällig, wurde aber von CDU/CSU und F.D.P.
    über Jahre hinaus verschleppt und wird nun von der jet-
    zigen Regierung erneut in das nächste Jahr verschoben.

    Der Haushaltsentwurf der Regierung gibt in Zahlen
    unbestechlich wieder, daß Bundeskanzler Schröder den
    Aufbau Ost eben doch nicht zur Chefsache macht. In
    der PDS ist der Aufbau Ost tatsächlich Chefsache. Die

    Wählerinnen und Wähler können sich tagtäglich davon
    überzeugen.


    (Beifall bei der PDS – Zuruf von der SPD: Wir geben aber das Geld!)


    Staatsminister Schwanitz, der heute von den eigenen
    Reihen gelobt worden ist, führt, so meinen wir, im Bun-
    deskanzleramt nicht nur räumlich, sondern auch, was
    sein Budget und seine Kompetenzen betrifft, ein Mauer-
    blümchendasein.


    (Beifall bei der PDS)

    Die PDS-Fraktion wiederholt den Vorschlag, daß die

    Bundesregierung zehn Jahre nach dem Mauerfall end-
    lich einen Plan zur Angleichung der Lebensverhältnisse
    in Ost und West vorlegen soll.


    (Antje Hermenau [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einen Fünfjahresplan!)


    Zehn Jahre sind verstrichen, und dieser Plan gehört auf
    den Tisch der Öffentlichkeit.


    (Beifall bei der PDS – Zuruf von der SPD: Zehn Jahre gehen nicht auf unser Konto!)


    Auch wenn Kanzler Schröder von großzügiger Mit-
    telstandförderung spricht, ist dabei viel heiße Luft. Die
    für das Jahr 2001 angekündigte Körperschaftsteuerre-
    form kommt bekanntlich Kapitalgesellschaften zugute.
    In Deutschland sind aber rund 85 Prozent der Unter-
    nehmen davon nicht betroffen, weil sie Einzelunterneh-
    men bzw. Personengesellschaften sind. Wem also dient
    die Steuersenkung?

    Die PDS, Herr Bundesfinanzminister Eichel, hat eben
    nicht nur den Bundeshaushalt, sondern alle öffentlichen
    Haushalte, Bund, Länder und Gemeinden, gleicherma-
    ßen im Blickfeld. Diesen Blick habe ich bei Ihnen –
    trotz rhetorischer Beteuerungen – vermißt.


    (Beifall bei der PDS)

    Im Rahmen des sogenannten Sparpakets sollen – dar-

    über ist gesprochen worden – im nächsten Jahr minde-
    stens 3,5 Milliarden DM Ausgaben vom Bund auf die
    Kommunen verlagert werden, nach dem Motto: Seht,
    wie ihr damit zurechtkommt. Denn es gibt keinen fairen
    Ausgleich. Das belegen Sie auch heute in dieser Debat-
    te.

    Ein Beispiel. Die ohnehin von argen Finanzsorgen
    geplagte Viertelmillionenstadt Halle an der Saale müßte,
    würde Ihr Sparpaket so angenommen – was wir alle
    nicht wollen –, im nächsten Jahr mit Zusatzbelastungen
    in einer Höhe von 25 Millionen DM rechnen. Darunter
    zu leiden hätten viele von der Stadt Halle zu erfüllende
    soziale Projekte, soziale Vereine und selbstverständlich
    auch die städtischen Investitionen.

    Notwendig ist eine sofortige umfassende Reform der
    Kommunalfinanzierung, für die die PDS einen Antrag
    eingebracht hat, der in der nächsten Sitzungswoche be-
    raten wird.


    (Beifall bei der PDS)


    Dr. Uwe-Jens Rössel






    (A) (C)



    (B) (D)


    Erforderlich sind vor allem dauerhaft sprudelnde Steuer-
    einnahmen, die Ausreichung einer kommunalen Investi-
    tionspauschale sowie die Entlastung der Kommunen von
    Ausgaben, für die sie nicht verantwortlich sind, zum
    Beispiel für die Folgen der Langzeitarbeitslosigkeit.

    Die PDS hat selbstverständlich Alternativen. Ich nen-
    ne nur stichpunktartig einige:

    Verabschieden Sie sich sofort von Prestigeobjekten,
    die Milliardengräber werden, wie dem Eurofighter. Er
    soll bis zum Jahre 2014 immerhin Steuergelder in Höhe
    von 20 Milliarden DM verschlingen; dieser Betrag liegt
    um das 20fache höher, als der Haushalt des Bundesum-
    weltministers 2000 umfaßt. Verabschieden Sie sich vom
    Milliardengrab Transrapid konsequenter, als es Franz
    Müntefering heute nacht in der Debatte gemacht hat, in-
    dem er ein abgespecktes Projekt ankündigte.

    Nutzen Sie die gesetzlich verbrieften Möglichkeiten,
    um von Zinslasten zumindest teilweise herunterzu-
    kommen. Warum wurde das Niedrigzinsniveau der Ver-
    gangenheit nicht auch über Zins-Swapgeschäfte festge-
    schrieben? Da offenkundig am Kapitalmarkt die Zinsen
    weiter im Steigen begriffen sind, dürfte es jetzt erhebli-
    che zusätzliche Belastungen für den Bundeshaushalt ge-
    ben. Hans Eichel schweigt sich darüber aus.

    Die Wiedereinführung einer Vermögensteuer auf re-
    formierter Bemessungsgrundlage könnte mehr als 9
    Milliarden DM in die Haushaltskassen spülen. Wir hof-
    fen immer noch, daß sich in der SPD-Fraktion diejeni-
    gen durchsetzen, die sich schon in der Vergangenheit für
    eine Wiedereinführung der Vermögensteuer stark ge-
    macht haben.


    (Beifall bei der PDS)

    Auch die Reformierung der Erbschaftsteuer steht auf

    der Tagesordnung; genauso die seit Jahren überfällige
    Abschaffung der noch auf Franz Josef Strauß zurückge-
    henden Steuerbefreiung für Flugbenzin. Deutliche
    Mehreinnahmen wären dadurch erzielbar; Finanzmi-
    nister Eichel schweigt sich auch darüber aus.

    Zum Schluß frage ich, warum nicht Banken, Versi-
    cherungen und Industriekonzerne, die mit zweistelligen
    Gewinnzuwächsen aufwarten und sich immer stärker
    dem Shareholder Value verpflichtet fühlen, durch eine
    Vermögensabgabe zur Finanzierung von Aufgaben des
    Gemeinwohls beitragen sollten. Wir meinen, daß dafür
    die Zeit längst reift ist.


    (Beifall bei der PDS)

    All das und weiteres zeigt, daß es realistische Alter-

    nativen und einen anderen Weg zur Haushaltskonsoli-
    dierung in diesem Hause gibt, Herr Finanzminister. Bitte
    nehmen Sie dies von der PDS zumindest zur Kenntnis.