Rede von
Hildegard
Wester
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Meine
Damen und Herren! Zunächst gestatten Sie mir ein Wort
zu Ihnen, Frau Rönsch. Als ich Ihre Rede vorhin gehört
habe, habe ich gedacht: So ähnlich hast du in der Oppo-
sition auch geredet, als wir eine Familienministerin na-
mens Hannelore Rönsch hatten.
Ich möchte aber betonen: nur inhaltlich ähnlich, im Stil
hoffentlich nicht.
Zusätzlich gibt es einen wichtigen Unterschied, näm-
lich daß damals die Kritik berechtigt war. An das einzi-
ge, an das ich mich aus Ihrer Regierungszeit noch erin-
nere, ist, daß Sie sich jahrelang darauf gestützt haben,
daß Sie Seniorenbüros eingerichtet haben, was eine löb-
liche Angelegenheit war, aber sicherlich nicht voll das
Maß dessen erfüllte, was man von einer Familienmini-
sterin erwartet.
Ich sehe, daß das, was Frau Bergmann in einem knappen
Jahr vorgelegt hat und in Kürze vorlegen wird – ich
werde nachher noch darauf eingehen –, bei weitem das
übertrifft, was Sie nur ansatzweise auf den Weg ge-
bracht haben.
Noch ein Wort an Herrn Haupt sowie an einige ande-
re Rednerinnen und Redner, die hier offensichtlich im-
mer wieder der Versuchung erliegen, den Medien – ich
glaube, in diesem Fall den Printmedien – zu verfallen.
Die Mitteilung, die Geschäftsordnung sei dahin gehend
geändert worden, daß man den „gender mainstream“ nicht
mehr berücksichtige, ist schlicht und ergreifend falsch. Es
wäre sinnvoll gewesen, daß Sie, als Sie diese Mitteilung
gelesen haben, im Ministerium angerufen oder eine
schriftliche Anfrage an die Bundesregierung gerichtet
hätten. Dann hätten wir es uns sparen können, uns das
ständig wieder anzuhören und darüber reden zu müssen.
Es gibt noch viele von meinen Vorrednern angespro-
chene Punkte, auf die ich an sich gerne eingehen möch-
te. Ich möchte jetzt aber versuchen, meine vorbereitete
Rede zu halten; und werde dabei auf die Rente sowie ei-
nige weitere Punkte noch zu sprechen kommen. Ich hof-
fe, daß meine Redezeit dafür reicht.