Rede von
Norbert
Schindler
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin!
Meine Damen und Herren! Heute ist für mich eigentlich
ein sehr schöner Tag, nicht wegen des Themas, aber ich
habe mir vor zehn Jahren beim Beginn der Weinlese und
der Herbstarbeiten nicht vorstellen können, daß ich ein-
mal im Reichstag reden werde. Ich habe mir aber auch
nicht vorgestellt, daß wir im Jahre 1999 über einen
Haushaltsansatz für das Jahr 2000 reden, bei dem Sie,
Herr Minister Funke, auf zwei Zwischenfragen einge-
hen, aber nicht die notwendigen Begründungen zu dem
Vorschlag Ihres Hauses anführen. Ich konstatiere aber:
Respekt, das war heute keine Karnevalsrede, wie Sie sie
schon gehalten haben. Man hatte manchmal den Ein-
druck, die Agrarpolitik wird im Parlament bewußt lä-
cherlich gemacht. Das ist heute nicht passiert.
Um so trauriger ist der Ansatz, der uns heute vorge-
legt wird, und dies unter dem Eindruck – den ich den
ganzen Tag über gewonnen habe –, daß 1,5 Billionen
DM Schulden 1,5 Billionen Mark Schulden zuviel sind.
– Das ist so richtig. Herrn Brinkmann sehe ich das noch
nach, aber Ihnen, Herr Schmidt, und Ihnen, Herr Diller,
nicht. Sie sind schon lange genug im Parlament.
1990 fand die deutsche Einheit statt. Diese haben wir
gemeistert. Es war besser und billiger, die Zukunft unse-
res Volkes zu finanzieren, als militärisch aufzurüsten.
Ich sage in aller Deutlichkeit: Ich bin stolz auf die
Schulden in Höhe von 1,1 Billionen DM, die durch die
deutsche Einheit entstanden sind.
Ich bin stolz auf diese Schulden – ich sage das noch
einmal – und auf das, was wir in diesen zehn Jahren ge-
leistet haben. 16 Jahre Kohl-Regierung hört sich an wie
ein Trauerchor, es waren aber mit die schönsten und be-
sten Jahre dieser Bundesrepublik Deutschland.