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ID1404200200

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    Plenarprotokoll 14/42 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 42. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 10. Juni 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Karl-Heinz Hornhues ....................... 3540 C Tagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bun- desregierung über die bekanntgeworde- nen Pläne des Bundesarbeitsministers, die Rentenanpassung für die Jahre 2000 und 2001 zu halbieren, und zu der beab- sichtigten Neuregelung zum Schlecht- wettergeld..................................................... 3539 B Dr. Norbert Blüm CDU/CSU........................... 3539 B Hans-Peter Repnik CDU/CSU (zur GO) ......... 3540 D Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD (zur GO)... 3541 A Roland Claus PDS (zur GO) ........................... 3541 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 3541 C Klaus Wiesehügel SPD.................................... 3541 D Peter Rauen CDU/CSU.................................... 3543 A Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 3544 B Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. ....................... 3544 D Dr. Gregor Gysi PDS....................................... 3545 D Andreas Storm CDU/CSU............................... 3547 B Walter Riester, Bundesminister BMA............. 3548 C Dr. Thea Dückert BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 3549 D Dr. Norbert Blüm CDU/CSU .......................... 3551 A Kurt Bodewig SPD .......................................... 3552 A Johannes Singhammer CDU/CSU................... 3553 D Gerd Andres SPD ............................................ 3554 C Konrad Gilges SPD ......................................... 3556 A Dr. Norbert Blüm CDU/CSU (Erklärung nach § 30 GO).......................................................... 3557 C Nächste Sitzung ............................................... 3557 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 3559 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 42. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Juni 1999 3539 (A) (C) (B) (D) 42. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 10. Juni 1999 Beginn: 12.30 Uhr
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    Konrad Gilges Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 42. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Juni 1999 3559 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 10.6.99 Austermann, Dietrich CDU/CSU 10.6.99 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.6.99 Dr. Bergmann-Pohl, Sabine CDU/CSU 10.6.99 Bernhardt, Otto CDU/CSU 10.6.99 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 10.6.99 ** Dr. Blank, Joseph-Theodor CDU/CSU 10.6.99 Bohl, Friedrich CDU/CSU 10.6.99 Bonitz, Sylvia CDU/CSU 10.6.99 Brähmig, Klaus CDU/CSU 10.6.99 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 10.6.99 Dr. Brecht, Eberhard SPD 10.6.99 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 10.6.99 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 10.6.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 10.6.99 * Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 10.6.99 Büttner (Schönebeck), Hartmut CDU/CSU 10.6.99 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 10.6.99 Dehnel, Wolfgang CDU/CSU 10.6.99 Dreßler, Rudolf SPD 10.6.99 Eppelmann, Rainer CDU/CSU 10.6.99 Ernstberger, Petra SPD 10.6.99 Fink, Ulf CDU/CSU 10.6.99 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 10.6.99 Friedrich (Altenburg), Peter SPD 10.6.99 Funke, Rainer F.D.P. 10.6.99 Gebhardt, Fred PDS 10.6.99 Gradistanac, Renate SPD 10.6.99 Graf (Friesoythe), Günter SPD 10.6.99 Grill, Kurt-Dieter CDU/CSU 10.6.99 Günther (Plauen), Joachim F.D.P. 10.6.99 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Hartenbach, Alfred SPD 10.6.99 Haschke (Groß- hennersdorf), Gottfried CDU/CSU 10.6.99 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 10.6.99 Hedrich, Klaus-Jürgen CDU/CSU 10.6.99 Hempelmann, Rolf SPD 10.6.99 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.6.99 Jäger, Renate SPD 10.6.99 Jünger, Sabine PDS 10.6.99 Kalb, Bartholomäus CDU/CSU 10.6.99 Dr.-Ing. Kansy, Dietmar CDU/CSU 10.6.99 Kanther, Manfred CDU/CSU 10.6.99 Kemper, Hans-Peter SPD 10.6.99 Kolbow, Walter SPD 10.6.99 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.6.99 Kumpf, Ute SPD 10.6.99 Lehn, Waltraud SPD 10.6.99 Lensing, Werner CDU/CSU 10.6.99 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 10.6.99 Dr. Lischewski, Manfred CDU/CSU 10.6.99 Lötzer, Ursula PDS 10.6.99 Meckel, Markus SPD 10.6.99 Merz, Friedrich CDU/CSU 10.6.99 Metzger, Oswald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.6.99 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 10.6.99 Moosbauer, Christoph SPD 10.6.99 Müller (Kiel), Klaus Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.6.99 Müntefering, Frank SPD 10.6.99 Nahles, Andrea SPD 10.6.99 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 10.6.99 Neumann (Gotha), Gerhard SPD 10.6.99 Pieper, Cornelia F.D.P. 10.6.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 10.6.99 Reinhardt, Erika CDU/CSU 10.6.99 Rönsch (Wiesbaden), Hannelore CDU/CSU 10.6.99 3560 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 42. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 10. Juni 1999 (A) (C) (B) (D) Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Rössel, Uwe-Jens PDS 10.6.99 Dr. Rose, Klaus CDU/CSU 10.6.99 Rühe, Volker CDU/CSU 10.6.99 Dr. Rüttgers, Jürgen CDU/CSU 10.6.99 Schenk, Christina PDS 10.6.99 Schindler, Norbert CDU/CSU 10.6.99 Dr. Schnell, Emil SPD 10.6.99 Schultz (Everswinkel), Reinhard SPD 10.6.99 Schwanhold, Ernst SPD 10.6.99 Schwanitz, Rolf SPD 10.6.99 Seehofer, Horst CDU/CSU 10.6.99 Dr. Seifert, Ilja PDS 10.6.99 Siemann, Werner CDU/CSU 10.6.99 Dr. Solms, Hermann Otto F.D.P. 10.6.99 Späte, Margarete CDU/CSU 10.6.99 Dr. Staffelt, Ditmar SPD 10.6.99 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.6.99 Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Streb-Hesse, Rita SPD 10.6.99 Strebl, Matthäus CDU/CSU 10.6.99 Thierse, Wolfgang SPD 10.6.99 Türk, Jürgen F.D.P. 10.6.99 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 10.6.99 Uldall, Gunnar CDU/CSU 10.6.99 Vaatz, Arnold CDU/CSU 10.6.99 Vogt (Pforzheim), Ute SPD 10.6.99 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 10.6.99 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 10.6.99 Willner, Gert CDU/CSU 10.6.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 10.6.99 Dr. Wolf, Winfried PDS 10.6.99 Würzbach, Peter Kurt CDU/CSU 10.6.99 ——————— ** für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versamm- lung Druck: Bonner Universitäts-Buchdruckerei, 53113 Bonn 53003 Bonn, Telefon: 02 28/3 82 08 40, Telefax: 02 28/3 82 08 44 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin!
    Meine Damen und Herren! Eigentlich hatte ich nach
    dem ungeschriebenen Gesetz, daß sich der Nachfolger
    erst positionieren muß, vor,


    (Dr. Hermann Kues [CDU/CSU]: Wo ist der Riester denn?)


    mich im sozialpolitischen Bereich ein Jahr zurückzu-
    halten. Das, was jetzt bekanntgeworden ist, hält mich

    allerdings nicht auf dem Stuhl. Was macht ihr mit den
    Rentnern?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das wollen wir vor dem Wahltag am nächsten Sonntag
    und nicht danach erfahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Es kommt zu einer Halbierung bzw. zu einer Ausset-

    zung der Rentenanpassung. Wenn im nächsten Jahr eine
    Lohnerhöhung um netto 3 Prozent der Maßstab ist, dann
    bedeutet das eine Rentenerhöhung um 1,5 Prozent, also
    eine Halbierung der Rentenanpassung. Was haben Sie,
    meine Damen und Herren, gesagt – mein Gedächtnis ist
    gut –, als wir unsere demographische Formel eingeführt
    haben? Da ging es um 0,5 Prozent. Da haben Sie von
    Kahlschlag, von sozialer Kälte und von Rentenram-
    ponierung gesprochen. Wenn schon die Kürzung der
    Rentenanpassung um 0,5 Prozent ein Kahlschlag ist, wie
    ist das dann bei 1,5 Prozent?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Der Unterschied ist: Wir konnten mit einer demogra-

    phischen Formel begründen, warum die Rentenanpas-
    sung gedämpft wird: aus Gründen der Generationenge-
    rechtigkeit. Das war eine systematische Antwort. Eine
    Halbierung der Rentenanpassung ist eine Rente nach
    Kassenlage, ist eine Willkürrente, ist eine Rente à la
    Honecker. So weit sind Sie gekommen!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Widerspruch bei der SPD)


    Wir haben in den 16 Jahren unserer Regierungszeit
    vieles durchsetzen müssen. Aber Sie werden keine
    Maßnahme finden, die nicht systematisch strukturell be-
    gründet war. Ihre Maßnahme ist ohne Sinn und Ver-
    stand, ohne Hand und Fuß und ohne Kopf. Ein Torso hat
    mehr Glieder als Ihre Rentenpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Jetzt verstehe ich auch, warum Herr Hombach gesagt
    hat, das soziale Netz müsse zu einem Trampolin werden:
    Ihr laßt die Rentenversicherung hüpfen, ihr stellt die
    Rentner aufs Trampolin. Das ist nicht unsere Sozialpoli-






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    tik. Sozialpolitik muß berechenbar sein, sie muß kalku-
    lierbar sein, sie muß verläßlich sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die kleinen Renten sollen aufgestockt werden. Damit

    erwischt ihr die Falschen! Nicht jeder kleine Rentner ist
    ein armer Mann oder eine arme Frau, wenn er oder sie
    wenige Beitragsjahre hat. Oder wollt ihr 10 Millionen
    Rentner durch die Bedürfnisprüfungsanstalt mahlen und
    fragen, ob sie ein Haus haben oder nicht? Das haben die
    Arbeiter, die ein Leben lang gearbeitet haben, nicht ver-
    dient; sie müssen sich nicht rechtfertigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Zurufe von der SPD: Oh!)


    Wenn Sie eine Feuerversicherung abschließen, wird im
    Brandfall auch nicht gefragt, ob Sie noch ein Haus ha-
    ben, sondern Sie bekommen Ihre Versicherungssumme.
    Wer ein Leben lang gearbeitet hat, der wird nicht ge-
    fragt, ob er noch ein Haus hat oder ob er bedürftig ist,
    sondern der bekommt dann eine anständige Rente. Das
    ist unsere Rentenpolitik, nicht diese gönnerhafte Politik,
    die Sie betreiben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Habt ihr euch von der Arbeiterbewegung schon so weit
    entfernt, daß ihr die Malocher vergessen habt, die ein
    Leben lang geschafft haben?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Die Arbeitslosen sollen rasiert werden. Die Bundes-

    anstalt zahlt den Beitrag nicht mehr von 80 Prozent des
    Bruttolohns


    (Zurufe von der SPD)

    – ja, so konkret ist die Sozialpolitik –, sondern nur noch
    vom Arbeitslosengeld. Das ist eine Halbierung. Sie
    schaffen sich mit dieser Politik die Voraussetzungen für
    eine bedürfnisorientierte Grundrente. Sie schaffen da-
    durch Armut.


    (Erika Lotz [SPD]: Wer war das?)

    Erst ramponieren Sie den Wagen, und dann kommen Sie
    als Unfallhilfe. Laßt die Rentenversicherung in Ruhe,
    dann braucht ihr das nicht zu machen!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Zum Schlechtwettergeld nur soviel: Als Beispiel für

    ein „kleines Bündnis für Arbeit“ wollen wir uns einmal
    das Beispiel des Kollegen Wiesehügel ansehen. Die Ar-
    beitnehmer haben 20 Stunden weniger aufzubringen, die
    Arbeitgeber 10 Stunden. Das sind zusammen 30 Stun-
    den. Dafür muß die Bundesanstalt 30 Stunden mehr auf-
    bringen. Was ist die Lösung? Strukturell hat sich gar
    nichts verändert. Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben
    weniger aufzubringen. Es zahlt die Allgemeinheit: Das
    sind ebenfalls Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Das ist
    ein Taschenspielertrick.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Was mit der linken Hand gegeben wird, wird mit der
    rechten wieder genommen. Das ist nicht nur ein Ta-

    schenspielertrick: Es ist Zechprellerei. Ihr bestellt und
    laßt andere bezahlen. Das ist nicht unsere Sozialpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Rentner haben noch im Ohr – mein Gedächtnis

    ist hervorragend, unterschätzt mich nicht –, was ihr alles
    im Wahlkampf gesagt habt.



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Herr Kollege
Blüm, fünf Minuten dürfen Sie reden.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Blüm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Was diese Regie-
    rung jetzt aber bei den Rentenanpassungen plan- und
    sinnlos vorhat, übertrifft bei weitem das, was wir für
    notwendig hielten. Wir konnten unsere Maßnahmen
    durch Generationengerechtigkeit begründen. Das, was
    die Regierung plant, ist Willkür.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)