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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
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    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Stünker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Meine Damen und Herren, den Opfern der NS-
    Gewaltherrschaft angemessene Entschädigungen zu ge-
    währen bleibt die fortwährende Aufgabe auch des verei-
    nigten Deutschlands.


    (Beifall bei Abgeordneten der PDS)

    Das gilt für die staatlichen Institutionen in besonderer
    Weise; das gilt aber auch für die Wirtschaft und die ge-
    samte Gesellschaft.


    (Beifall bei der SPD)

    Staat, Wirtschaft und Gesellschaft müssen diese Aufga-
    be leisten. Es ist eine Aufgabe des gesamten deutschen
    Volkes.

    Wir müssen uns dabei auch immer wieder bewußt
    machen – und gelegentlich vielleicht auch kritisch und
    leise hinterfragen –, inwieweit begangenes NS-Unrecht
    durch staatliches Handeln und normative Rechtssetzung
    überhaupt jemals im eigentlichen Wortsinne wiedergut-
    gemacht werden kann;


    (Beifall bei Abgeordneten der PDS)

    denn das Ausmaß der Verletzung der Würde des Men-
    schen, seiner Freiheit und seiner persönlichen Integrität
    läßt sich letztendlich nicht in geldwerter Entschädigung
    ausdrücken oder gar aufwiegen.

    Der Deutsche Bundestag diskutiert in diesen Wo-
    chen und auch heute abend, in welcher Form den Op-
    fern des Holocaust mit einem in unserer wiederver-
    einigten Hauptstadt Berlin zu errichtenden Mahnmal
    oder Denkmal auch für zukünftige Generationen wür-
    dig und bleibend gedacht werden kann. Da ist es, wie
    ich meine, Aufgabe und Verpflichtung zugleich, zu-
    mindest den noch lebenden Opfern des NS-Un-
    rechtsregimes für das erlittene Unrecht, für die mas-
    senhafte Verletzung ihrer Menschenwürde die Hilfe
    zuteil werden zu lassen, die heute nach über 50 Jahren
    menschlich noch möglich ist.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    In der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und
    Bündnis 90/Die Grünen heißt es daher unter der Über-
    schrift „Rehabilitierung und Entschädigung“:

    Die neue Bundesregierung wird ... unter Beteili-
    gung der deutschen Industrie eine Bundesstiftung
    „Entschädigung für NS-Zwangsarbeit“ auf den
    Weg bringen.

    Meine Damen und Herren, Sie können sicher sein: In
    diesem Sinne werden die Koalitionsfraktionen in diesem
    Hohen Hause auch initiativ werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Wir würden der Bedeutung dieser Aufgabe aber, wie
    ich meine, nicht gerecht werden und es wäre völlig un-
    angemessen und unzumutbar, wollte der Gesetzgeber die
    heute noch lebenden Opfer von Zwangsarbeit in der NS-
    Zeit nunmehr auf das Zivilrecht und damit, Frau Kenz-
    ler, sozusagen auf die Rechtsordnung für den Normalfall

    Dr. Evelyn Kenzler






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    verweisen, das heißt verweisen auf die individuelle
    Durchsetzung zivilrechtlicher Ansprüche gegen die Fir-
    men oder Privatpersonen bzw. deren Rechtsnachfolger,
    die die Zwangsarbeiter seinerzeit beschäftigt haben.

    Das durch Zwangsarbeit erlittene Unrecht kann nach
    meiner Überzeugung nicht im Wege der zivilrechtli-
    chen Subsumtion wiedergutgemacht werden. Bereits
    die zivilrechtliche Analyse möglicher individueller An-
    sprüche zeigt, daß sich bei Anlegen normaler zivilrecht-
    licher Maßstäbe nicht sicher sagen läßt, ob und welche
    Ansprüche auch nur dem Grunde nach gegen Unterneh-
    men oder Privatpersonen bestehen, die Zwangsarbeiter
    beschäftigt haben. Die Rechtslage ist insoweit äußerst
    komplex. Das gilt sowohl für mögliche Ansprüche aus
    Vertrag, Geschäftsführung ohne Auftrag, zivilrechtlicher
    Aufopferung, Delikt oder ungerechtfertigter Bereiche-
    rung. Das gilt aber bereits ebenso für die Frage der zi-
    vilprozessualen Zulässigkeit derartiger Klagen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, selbst bei Annahme
    zum Beispiel eines deliktischen Ersatzanspruches dem
    Grunde nach: Wie sollte heute, nach über 50 Jahren, ein
    deutscher Richter, der die NS-Zeit nur aus dem Ge-
    schichtsunterricht kennt, zum Beispiel bei der Prüfung
    eines Schmerzensgeldanspruches der Höhe nach gemäß
    § 847 BGB im Einzelfall das Ausmaß des erlittenen Un-
    rechts unter dem Gesichtspunkt der Genugtuungs- und
    Ausgleichsfunktion unseres Schadensersatzrechtes an-
    gemessen abwägen? Dies ist insbesondere deshalb mit
    unübersehbaren Problemen behaftet, da die Zwangsar-
    beiter in ganz unterschiedlichen Bereichen der Wirt-
    schaft, der Landwirtschaft und selbst in privaten Haus-
    halten eingesetzt worden sind.

    Auch ihre Behandlung ist unterschiedlich gewesen.
    Während Betroffene aus Westeuropa vergleichbare
    Löhne wie Deutsche erhielten, bekamen insbesondere
    Ostarbeiter keine oder nur geringe Bezahlung. Am
    schlechtesten ging es den jüdischen Sklavenarbeitern.
    Von ihnen sind die meisten in der Zwangsarbeit zu Tode
    gekommen. Das heißt: Ersatzansprüche für die Ab-
    kömmlinge? Nach welchem Maßstab? Ich meine, ein für
    die Opfer entwürdigender Vorgang; aber auch eine für
    den zur Entscheidung berufenen Richter mit der erlern-
    ten Subsumtionstechnik kaum zu leistende Aufgabe. Zu
    welch unterschiedlichen Einzelergebnissen würde es da-
    bei von Gericht zu Gericht kommen! Auch dies ist eine
    nicht zumutbare Folge der zivilrechtlichen Lösung.

    Zudem kämen in einem Zivilrechtsstreit in vielen
    Verfahren kaum lösbare Probleme der Beweisführung
    und der Beweislast angesichts des Zeitablaufs von Jahr-
    zehnten seit dem zu beurteilenden Sachverhalt hinzu.
    Quälend lange Verfahren, womöglich durch mehrere In-
    stanzen, wären die notwendige Folge. Es würde Jahre
    dauern, bis sich eine Vereinheitlichung der Rechtspre-
    chung herausgebildet hätte. Diese Zeit ist nicht mehr ge-
    geben, für die überwiegende Mehrheit der Opfer von
    NS-Zwangsarbeit bereits auf Grund ihres Lebensalters
    nicht mehr. Für die Bundesrepublik Deutschland ist die-
    se Zeit über fünf Jahrzehnte nach dem begangenen Un-
    recht und dem Ende der NS-Diktatur aber gleichfalls
    nicht mehr gegeben. Unser Ansehen würde national und
    international Schaden nehmen. Die zunehmenden öf-

    fentlichen und politischen Reaktionen aus dem Ausland
    sowie die in den USA vermehrt erhobenen Sammelkla-
    gen belegen dies mit Nachdruck. Im übrigen gibt es –
    worauf Sie zu Recht hingewiesen haben – Sammelkla-
    gen zwischenzeitlich auch vor deutschen Gerichten.

    Es ist daher zu meiner Überzeugung der falsche An-
    satz, die angemessene Entschädigung von noch lebenden
    Zwangsarbeitern aus der NS-Zeit unter dem Gesichts-
    punkt einer Sonderregelung über die Verjährung mögli-
    cher deliktischer Ansprüche von NS-Zwangsarbeitern zu
    diskutieren, wie es der Gesetzentwurf vorsieht, den die
    PDS heute eingebracht hat.

    Damit komme ich auch zu dem eigentlichen Inhalt
    der uns vorliegenden Initiative der PDS-Fraktion. Durch
    Ergänzung des § 852 Abs. 1 BGB sollen deliktische An-
    sprüche aus geleisteter Zwangsarbeit in Deutschland
    bzw. des Einflußgebietes während des nationalsozialisti-
    schen Unrechtsregimes von 1933 bis 1945 unabhängig
    von der dreijährigen Verjährungsfrist erst am 8. Mai
    des Jahres 2005 verjähren. Hierdurch soll nach Auffas-
    sung der PDS, wie eben ausgeführt worden ist, der in
    Kürze drohende Ablauf der Verjährungsfrist verhindert
    werden. Aber bereits die Prämisse ist meines Erachtens
    höchst zweifelhaft. Zum einen ist es der Systematik des
    BGB fremd, innerhalb ein und desselben Anspruchsty-
    pus unterschiedliche Fallgruppen des Verjährungsein-
    trittes zu begründen. Zum anderen: Entweder sind die
    Ansprüche bereits verjährt, nämlich wenn die dreijährige
    Verjährungsfrist gilt, oder aber, wenn die 30jährige
    Verjährungsfrist gilt, wir haben, von 1990 an gerechnet,
    bis zum Jahre 2020 Zeit.

    Die Verjährungsfrist für Ansprüche aus unerlaubter
    Handlung im Sinne des Gesetzesantrags zu verlängern
    macht, wie ich ausgeführt habe, zudem nur Sinn, wenn
    wir die Betroffenen wirklich auf den Zivilrechtsweg und
    die Geltendmachung zivilrechtlicher Ansprüche verwei-
    sen wollten. Das kann, wie ich versucht habe auszufüh-
    ren, jedoch nicht ernsthaft erwogen werden. Jedem Be-
    troffenen würde ein quälender Zivilprozeß mit einem
    unter Umständen völlig unbefriedigenden und unange-
    messenen – möglicherweise negativen – Ergebnis zu-
    gemutet. Ebenso würde den in Anspruch genommenen
    deutschen Unternehmen und Privatpersonen über Jahre
    ein nicht hinnehmbarer Zustand der Rechtsunsicherheit
    zugemutet.

    Aus diesem Grunde vermag die SPD-Fraktion dem
    Gesetzentwurf der PDS nicht zuzustimmen. Es ist der
    falsche Weg zu dem sicherlich gewünschten Ergebnis.
    Es muß vielmehr unsere Aufgabe sein, eine Lösung zu
    finden, bei der es auf die Zivilrechtslage und damit
    letztlich auch auf die Verjährungsfrage überhaupt nicht
    ankommt.

    Nach meiner Überzeugung ist es daher die Aufgabe
    dieses Hohen Hauses, neue, originäre Ansprüche jedes
    Betroffenen für eine angemessene individuelle Entschä-
    digung zu schaffen.


    (Dr. Ilja Seifert [PDS]: Machen wir doch!)

    Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt daher die diesbe-
    züglichen Bemühungen der Bundesregierung, unter Ein-

    Joachim Stünker






    (A) (C)



    (B) (D)


    beziehung deutscher Unternehmen eine Stiftungsinitia-
    tive „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ auf
    den Weg zu bringen.

    Diese Initiative der Wirtschaft versteht sich als un-
    mittelbare gesellschaftliche Ergänzung zur staatlichen
    Wiedergutmachungspolitik der vergangenen Jahre. Sie
    soll Rechtssicherheit und Rechtsfrieden schaffen und
    dazu beitragen, den Ruf und das Ansehen unseres Lan-
    des und der deutschen Wirtschaft zu schützen. Hiermit
    müssen wir am Ende des Jahrhunderts gesamtgesell-
    schaftlich ein abschließendes materielles Zeichen setzen,
    ein Zeichen aus Solidarität, Gerechtigkeit und Selbst-
    achtung.


    (Dr. Ilja Seifert [PDS]: Fangt doch sofort an!)

    – Wir sind ja dabei.

    Mit dieser Stiftungsinitiative sollten drei Ziele ver-
    folgt werden: erstens eine Antwort auf die moralische
    Verantwortung aus den Bereichen der Zwangsarbeiter-
    beschäftigung zu geben, zweitens aus diesem Verständ-
    nis der NS-Vergangenheit humanitäre und zukunftswei-
    sende Projekte zu fördern und drittens dadurch eine
    Grundlage zu schaffen, um Klagen, insbesondere Sam-
    melklagen, zu begegnen und Kampagnen gegen den Ruf
    unseres Landes und unserer Wirtschaft den Boden zu
    entziehen.

    Diese Initiative könnte aus zwei gleichgewichtigen
    Teilen bestehen. Der erste Teil ist ein humanitärer Fonds
    zugunsten von ehemaligen Zwangsarbeitern und anderen
    NS-Geschädigtengruppen; der zweite Teil ist eine ge-
    eignete Zukunftsstiftung für Projekte, die eine Bezie-
    hung zur Veranlassung dieses Fonds haben.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte es zum
    Abschluß noch einmal betonen: Die Zeit drängt. Auch
    diese Initiative sollte mit Unterstützung des Deutschen
    Bundestages – ebenso wie die Diskussion über das Ho-
    locaust-Denkmal – noch in diesem Jahr zu einem erfolg-
    reichen Abschluß kommen, damit angesichts des hohen
    Alters der Betroffenen noch in diesem Jahr schnell und
    wirksam geholfen werden kann. Helfen können wir aber
    in diesem Fall mit einer fragwürdigen Verlängerung der
    Verjährungsfrist in § 852 BGB nicht. Die gesamte
    Initiative dieses Hauses muß darauf gerichtet sein, mit
    dazu beizutragen, den Opfern neue und, wie ich meine,
    originäre Ansprüche zu verschaffen.

    Schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P.)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr
Kollege Stünker, ich gratuliere Ihnen zu Ihrer ersten
Rede vor dem Deutschen Bundestag. Herzlichen
Glückwunsch.


(Beifall)

Als nächster Redner hat der Kollege Dr. Wolfgang

Götzer von der CDU/CSU-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Götzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident!
    Meine verehrten Kolleginnen und Kollegen! Die Frage
    der Entschädigung für Zwangsarbeit während des zwei-
    ten Weltkriegs beschäftigt den Deutschen Bundestag seit
    vielen Jahren. So hat zum Beispiel auf Aufforderung des
    Bundestags die Bundesregierung in der 11. Wahlperiode
    über private Initiativen berichtet, die im Zusammenhang
    mit Zwangsarbeit während des zweiten Weltkriegs
    ergriffen wurden. In einer Entschließung vom 31. Okto-
    ber 1990 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregie-
    rung aufgefordert, zu prüfen, ob eine Fondslösung für
    Entschädigungsleistungen an Zwangsarbeiter aus dem
    zweiten Weltkrieg möglich ist, außerdem Kontakt mit
    der Privatwirtschaft aufzunehmen und sie zu fragen, ob
    sie zu solchen Leistungen bereit ist, und die Höhe der
    benötigten Mittel festzustellen. Der entsprechende Be-
    richt der Bundesregierung wurde am 21. Januar 1992
    abgegeben.

    In seiner Entschließung vom 24. Februar 1994 hat der
    Deutsche Bundestag die Bundesregierung aufgefordert,
    umfassend über bisherige Wiedergutmachungsleistun-
    gen deutscher Unternehmen zu berichten, ferner alle
    Unternehmen anzuschreiben, bei denen oder bei deren
    Rechtsvorgängern Zwangsarbeiter beschäftigt worden
    sind, und diese Unternehmen aufzufordern, nach Mög-
    lichkeiten zu suchen, eine der gegründeten Stiftungen
    finanziell zu unterstützen. Dabei hat der Deutsche Bun-
    destag seine Aufforderung an Bundesregierung und
    Wirtschaft bekräftigt, daß insbesondere diejenigen Un-
    ternehmen der deutschen Wirtschaft, in denen oder in
    deren Rechtsvorgängern Zwangsarbeiter tätig waren,
    finanzielle Beiträge zu den gegründeten Stiftungen lei-
    sten sollten.

    Die Bemühungen um eine Fondslösung sind, wie
    jeder weiß, im vollen Gange, und ich hoffe, daß sie
    möglichst bald zu einem zufriedenstellenden Abschluß
    gebracht werden können. Denn wir alle sind uns einig,
    daß diesen Menschen großes Unrecht zugefügt worden
    ist, das mit Geld ohnehin nicht im eigentlichen Sinne
    wiedergutzumachen ist.

    Was den vorliegenden Antrag der PDS angeht, so
    möchte ich hierzu folgendes feststellen: Der Antrag der
    PDS beschränkt sich inhaltlich nur auf die Frage der
    Verjährung nach § 852 BGB, also auf Schadenersatzan-
    sprüche aus unerlaubter Handlung. Eine solche Be-
    schränkung ist für mich nicht nachvollziehbar. Denn In-
    dividualansprüche können sich auch aus anderen
    Rechtsgründen ergeben, zum Beispiel zivilrechtliche
    oder öffentlich-rechtliche Aufopferungsansprüche oder
    Ansprüche aus ungerechtfertigter Bereicherung.


    (Zuruf des Abg. Dr. Ilja Seifert [PDS])

    – Herr Kollege, das Stichwort Nachbesserung ist ja,
    glaube ich, das meistgebrauchte Wort in dieser neuen
    Legislaturperiode. Es steht Ihnen also nichts im Wege,
    Ihren Antrag nachzubessern.

    Rechtlich beruht der Antrag der PDS auf einer Min-
    dermeinung in der Literatur, nach der die Verjährungs-
    frist des § 852 BGB durch die in der Nachkriegszeit
    herrschende Rechtsauffassung gehemmt worden sei,
    nach der individuelle Ansprüche von Zwangsarbeitern

    Joachim Stünker






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    ausgeschlossen waren: Die Gerichte haben damals, in
    der Nachkriegszeit, Klagen ehemaliger Zwangsarbeiter
    unter Berufung auf § 5 Abs. 2 des Londoner Schulden-
    abkommens vom 27. Februar 1953 als „zur Zeit unbe-
    gründet“ abgewiesen. Die damals herrschende Meinung
    vertrat die Ansicht, es sei völkerrechtlicher Grundsatz,
    daß der aus Kriegs- und Besatzungshandlungen erwach-
    sende Schaden nur durch Reparationen von Staat zu
    Staat unter Ausschluß von individuellen Ansprüchen ab-
    zugelten sei. Deshalb – so die Mindermeinung – wäre
    auf jeden Fall die Verjährung aus Rechtsgründen ent-
    sprechend § 202 BGB gehemmt gewesen.

    Dies – so weiter die Mindermeinung – gelte aber nur
    bis zur Verkündung des Beschlusses des Bundesverfas-
    sungsgerichts vom 13. Mai 1996. In dieser Entscheidung
    das Bundesverfassungsgericht in einem obiter dictum
    festgehalten, daß es keine Exklusivität zwischenstaatli-
    cher Vereinbarungen zur Regelung von kriegsbedingten
    Entschädigungszahlungen gibt, sondern daß Ansprüche,
    die das deutsche Recht gewährt, daneben bestehen kön-
    nen.

    Dieser Auffassung steht meines Erachtens jedoch
    entgegen, daß § 202 BGB hier kaum anwendbar sein
    dürfte. § 202 BGB betrifft die Hemmung der Verjährung
    aus Rechtsgründen und beruht auf dem Gedanken, daß
    die Zeit, während der der Gläubiger den Anspruch we-
    gen rechtlicher oder tatsächlicher Hindernisse vorüber-
    gehend nicht geltend machen kann, bei sachgerechter
    Interessenabwägung nicht in die Verjährungsfrist einbe-
    zogen werden darf. § 202 BGB greift auch dann ein,
    wenn der Geltendmachung des Anspruchs ein vorüber-
    gehendes rechtliches Hindernis entgegensteht, das nicht
    auf einer Einrede im technischen Sinn beruht. Hierbei
    muß das rechtliche Hindernis aber auf seiten des
    Schuldners vorliegen.

    Zweifel an der Rechtslage oder eine anspruchsfeind-
    liche ständige Rechtsprechung sind aber nach ganz herr-
    schender Meinung keine Hemmungsgründe im Sinne
    der §§ 202 oder 203 BGB, da ansonsten jede Änderung
    in der ständigen Rechtsprechung auf längst abgeschlos-
    sene Sachverhalte zurückwirken würde und beispiels-
    weise Ansprüche, denen eine unrichtige ständige Recht-
    sprechung entgegensteht, auf diese Weise praktisch un-
    verjährbar wären. Schon aus diesen Gründen ist dem-
    nach der PDS-Antrag abzulehnen.

    Im übrigen glaube ich – und auch da stimme ich mit
    meinem Vorredner überein –, daß den Betroffenen mit
    einer Fondslösung besser geholfen werden kann als mit
    langwierigen, kostspieligen und juristisch äußerst kom-
    plizierten Gerichtsverfahren, die wir gerade diesem Per-
    sonenkreis nicht zumuten sollten.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der F.D.P.)