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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Angelika Krüger-Leißner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)





    (B)


    (A) (C)


    (D)


    Die Koalitionsfraktionen begrüßen daher ausdrück-
    lich die Absicht der Bundesregierung, ein Konzept zur
    Förderung der Gedenkstätten in der Bundesrepublik
    vorzulegen. Wir sehen es mit großer Genugtuung, daß
    für dieses Konzept die Empfehlungen der Enquete-
    Kommission „Überwindung der Folgen der SED-
    Diktatur im Prozeß der Deutschen Einheit“ aus der ver-
    gangenen Legislaturperiode zur Grundlage gemacht
    werden sollen. Dies ist für uns Sozialdemokraten des-
    halb eine Genugtuung, weil in den Empfehlungen die
    langjährigen Anträge und Aktivitäten der SPD-Fraktion
    seit den 80er Jahren ihren Niederschlag gefunden haben.
    Es sollte aber für uns alle eine Genugtuung sein, weil
    diese Empfehlungen auf einem Konsens aller Fraktionen
    dieses Hauses beruhen. Ich hoffe, daß wir bei unseren
    Beratungen und Entscheidungsfindungen diesen wert-
    vollen Konsens aus der Enquete-Kommission, der insbe-
    sondere mit dem Namen Siegfried Vergin verbunden ist,
    fortführen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Suche nach einer Zukunft für die Erinnerung, das
    Bewahren des Andenkens an die Opfer zweier Diktatu-
    ren in Deutschland eignet sich aus meiner Sicht in keiner
    Weise für parteipolitische Instrumentalisierung. Die
    Bewahrung der Erinnerung ist eine Aufgabe und Ver-
    pflichtung für uns alle in ganz Deutschland.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Die Empfehlungen der Enquete-Kommission sind
    dabei eine gute Grundlage für unsere weitere Arbeit. Sie
    beruhen auf Erkenntnissen und langjähriger Zusammen-
    arbeit mit den Ländern, Gedenkstätten und Experten.
    Am Dienstag haben uns die Leiter der Gedenkstätten im
    Kulturausschuß mitgeteilt, daß sie diesen Empfehlungen
    voll zustimmen. Aber auch Opferverbände, Wissen-
    schaftler und Fachleute sind vom Konzept der Enquete-
    Kommission überzeugt. Wir sollten dieses Lob für ein
    Gremium des 13. Deutschen Bundestages als Ver-
    pflichtung für unsere jetzige Arbeit betrachten. Hier
    wurden Maßstäbe gesetzt.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P.)


    In voller Übereinstimmung mit den Empfehlungen
    der Enquete-Kommission sehen wir Sozialdemokraten
    in den Gedenkstätten an den authentischen Orten die
    stärksten Pfeiler der Erinnerungskultur in Deutschland.
    Wir verfügen in Deutschland über eine einzigartige de-
    zentrale Gedenkstättenlandschaft. Diese Landschaft ist
    gekennzeichnet von der Vielfalt der historischen Bezü-
    ge, sei es bei den Gedenkstätten zur nationalsozialisti-
    schen Terrorherrschaft, sei es bei denjenigen zur SED-
    Diktatur.

    Die dezentrale Vielfalt der Gedenkstätten macht
    übrigens sehr anschaulich, daß sich die historische Ver-
    antwortung nicht auf wenige zentrale Standorte konzen-
    trieren kann. Die Gesichter der Diktaturen zeigen sich
    gerade in den Machenschaften und Verbrechen vor Ort.
    Die Schreibtische der Täter, die Gefängnisse und Lager,
    vor allem aber die Leidenswege der Opfer, die Zeugnis-
    se ihrer Erniedrigung waren über das gesamte Land
    verteilt.

    Die Vielfalt der Gedenkstätten in Deutschland ist
    aber auch das Ergebnis des bürgerschaftlichen Engage-
    ments von vielen, insbesondere jungen Menschen. Ohne
    diese bürgerschaftliche Verankerung bliebe das Erinnern
    angeordnet, letztlich hohl. Viele wissen: Wir haben in
    der ehemaligen DDR mit solchen Verordnungen unsere
    ganz besonderen Erfahrungen gesammelt.

    Wir Sozialdemokraten erwarten daher ein deutliches
    Zeichen der Bundesregierung zur Sicherung und Förde-
    rung dieser gewachsenen demokratischen Erinnerungs-
    kultur. Ich freue mich deshalb, daß unser Kulturstaats-
    minister Naumann bei seinem Besuch in der Gedenk-
    stätte Sachsenhausen im Januar dieses Jahres erklärt hat,
    daß die Förderung der Gedenkstätten für die Bundesre-
    gierung höchste Priorität hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Chefsache!)


    Hier kann also ohne weiteres das erarbeitete Konzept
    der Enquete-Kommission zur Grundlage gemacht wer-
    den; denn das Rad muß nicht neu erfunden werden.

    Als Eckpunkte einer Gedenkstättenkonzeption se-
    hen wir deshalb folgende Aufgabenstellungen an:

    Erstens. Die Gedenkstätten als authentische Orte mit
    ihrem historischen Erbe, mit den Zeugnissen und Sach-
    beweisen für die Verbrechen des Nationalsozialismus
    und für das Unrecht des Stalinismus müssen weiter zu
    Lernorten, zu lebendigen Orten der Erinnerung entwik-
    kelt werden. Die Gedenkstätten an Orten der Verbrechen
    gegen die Menschlichkeit sind heute Botschafter der
    Humanität. Dort wird die Geschichte des unsäglichen
    Leids der Opfer so vermittelt, daß es auch mit dem Her-
    zen erfahren und begriffen werden kann. Verbunden mit
    dieser emotionalen Betroffenheit können diese Orte hi-
    storisches Wissen vermitteln, das eine Beziehung zur
    Gegenwart schafft, moralische Sensibilität und politi-
    sche Verantwortung ermöglicht.

    Daraus folgt zweitens, daß die Gedenkstätten an den
    authentischen Orten für diese Aufgabenwahrnehmung
    eine angemessene und verläßliche Finanzierung brau-
    chen. Für den Bund muß dies heißen, daß die bisher be-
    grenzte institutionelle Förderung der Gedenkstätten von
    gesamtstaatlicher Bedeutung in den neuen Ländern un-
    befristet über das Jahr 2003 fortgeführt wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Drittens. Ebenso müssen die Gedenkstätten von ge-
    samtstaatlicher Bedeutung in den alten Ländern, zum

    Angelika Krüger-Leißner






    (A) (C)



    (B) (D)


    Beispiel Dachau, Neuengamme und Bergen-Belsen,
    künftig in diese institutionelle Förderung aufgenommen
    werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der PDS)


    Ich erinnere daran: Die Bundesförderung für die Ge-
    denkstätten in den neuen Ländern hat insbesondere Bu-
    chenwald – aber hoffentlich bald auch Sachsenhausen –
    dank der Umgestaltung nach 1990 zur maßstabsetzenden
    Einrichtung gemacht. Hier kann der Westen vom Osten
    lernen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Viertens. Ich gebe zu bedenken, daß in Anerkennung
    der dezentralen Gedenkstättenlandschaft der Bund künf-
    tig auch Einzelprojekte im Wege der Projektförderung
    mit unterstützen und dafür einen Fonds einrichten sollte.
    Möglicherweise müssen wir dringend auch Sondermittel
    bereitstellen, um den bedrohlichen Verfall der authenti-
    schen Orte – ich denke hier wieder ganz besonders an
    Sachsenhausen – zu stoppen.

    Fünftens. Wir sehen die Gedenkstättenförderung
    selbstverständlich als eine gemeinsame Aufgabe des fö-
    deralen Staates an. Das heißt, auch die Länder sind wei-
    terhin in der Pflicht, die Gedenkstättenarbeit zu fördern.
    Diese gemeinsame Förderung ist nicht nur ein Gebot des
    Föderalismus, sondern auch ein Zeichen, daß sich alle
    Ebenen des Staates der historischen Verantwortung be-
    wußt sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Sechstens. Schließlich erwarten wir eine gezielte
    Unterstützung für die Gedenkstätten zur SED-Diktatur,
    die sich oftmals noch in einem sehr schwierigen Auf-
    baustadium befinden.

    Meine Damen und Herren, wir wissen: Die Gedenk-
    stätten sind auch als Orte der Aufklärung, Forschung
    und Bildung heute unersetzlich geworden. Sie stehen
    aber vor dem schweren Einschnitt des Wegfalls der
    Zeitzeugen. Dieser Verlust der Zeitzeugenschaft betrifft
    unsere gesamte demokratische Erinnerungskultur. Daher
    ist es um so wichtiger, daß die Gedenkstätten zu moder-
    nen zeithistorischen Museen entwickelt werden. Für
    künftige Generationen wird nämlich nur die Vermittlung
    von Wissen zu einem Gedenken führen können. Aufklä-
    rung und Bildung sind daher die großen Aufgaben für
    die Zukunft der Erinnerung. Und genau hier wirken die
    Gedenkstätten mit ihrer langjährigen pädagogischen und
    wissenschaftlichen Kompetenz.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der PDS)


    Wir wissen: Die Jugendbegegnungsstätten in den
    Gedenkstätten sind lange ausgebucht. Die Gedenkstätten
    verzeichnen seit Jahren einen großen Zuwachs an Besu-

    chern. Heute sind diese Gedenkstätten zu lebendigen
    Orten der Auseinandersetzung mit der Geschichte, aber
    auch mit der Gegenwart geworden. Der verantwortungs-
    volle Umgang mit Geschichte, die Aufklärung an den
    Gedenkstätten, vor allem aber die zahlreichen Jugend-
    begegnungen dort sind ein Stück Wertevermittlung und
    Demokratieerziehung. An den Gedenkstätten liegt die
    Zukunft der Erinnerung kommender Generationen. Bei
    den Gedenkstätten, an den authentischen Orten, ist all
    das vorhanden, was der Erinnerung eine Zukunft gibt.
    Schaffen wir gemeinsam ein Netzwerk gegen das Ver-
    gessen, geknüpft von Schulen, Wissenschaft, Politik,
    Bürgerschaft und eben den Gedenkstätten! Dieses
    Netzwerk muß uns auch etwas wert sein, nicht zuletzt
    eine seriöse und verläßliche Finanzierung.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, sorgen wir mit
    einer neuen Gedenkstättenkonzeption dafür, daß die Ge-
    denkstätten ihre wichtigen Aufgaben sachgerecht erfül-
    len können! Verknüpfen wir diese Verantwortung auch
    mit dem Willen, ein Denkmal für die ermordeten Ju-
    den Europas in Berlin zu schaffen, das sich in die
    Landschaft der gewachsenen demokratischen Erinne-
    rungskultur einreiht! Diese Erinnerungskultur zu festi-
    gen und vorzuführen, so wie es in unserem Antrag steht,
    sollte uns Verpflichtung sein.

    Integriert in eine Gesamtkonzeption gegen das Ver-
    gessen sollten wir am Haus der Erinnerung, das es
    längst gibt, weiterbauen. Sein Fundament ist das bür-
    gerschaftliche Engagement, und seine Etagen sind die
    zahlreichen Gedenkstätten an den authentischen Orten.
    Daran mitzuarbeiten war stets unser Anliegen. Das soll
    es bleiben.

    Danke.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der F.D.P.)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Als
nächster Redner hat der Kollege Hans-Joachim Otto von
der F.D.P.-Fraktion das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Joachim Otto


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Prä-
    sident! Meine Damen und Herren! Es ist durchaus be-
    merkenswert, welchen Stellenwert Gedenkstätten mo-
    mentan in der politischen Agenda unseres Landes haben.
    Wichtig aber ist, daß wir in Deutschland nicht nur über
    das Holocaust-Mahnmal sprechen, sondern auch über
    die zahlreichen Gedenkstätten an authentischen Orten,
    die sich zum Teil in jammervollem Zustand befinden. Es
    mag eine modische Wortschöpfung sein, von der „de-
    mokratischen Erinnerungskultur“ zu sprechen, aber ich
    teile ausdrücklich die Einschätzung, daß Erinnern und
    Gedenken in einem engen Zusammenhang mit der Kul-
    tur stehen. Umgekehrt und zugespitzt formuliert: Eine
    der Voraussetzungen für einen Kulturstaat ist die Fähig-
    keit und Bereitschaft seiner Bürger, sich der eigenen
    wechselvollen Geschichte stets bewußt zu sein und sich
    zu ihr zu bekennen. Dies gilt nun leider in besonderem
    Maße für uns Deutsche. Wir gedenken beispielsweise
    nicht nur des Lebenswerkes Johann Wolfgang von
    Goethes und anderer großer Dichter und Denker, son-

    Angelika Krüger-Leißner






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    dern auch der beiden Diktaturen in unserem Land und
    deren zahlreicher Opfer.

    Meine Damen und Herren, Gedenkstätten haben im-
    mer eine Doppelfunktion: Sie erinnern an Vergangen-
    heit und weisen zugleich in die Zukunft. Indem sie an
    historische Ereignisse oder Persönlichkeiten erinnern,
    enthalten sie im Positiven wie im Negativen Lehren
    auch für gegenwärtiges und zukünftiges Handeln. Sie
    alle kennen das berühmte Zitat: Nur wer die Vergangen-
    heit kennt, kann die Zukunft gewinnen. Demokratische
    Erinnerungskultur streitet deshalb gegen die sich leider
    ausbreitende Geschichtslosigkeit. Notwendige Bestand-
    teile demokratischer Erinnerungskultur sind also nicht
    nur Gedenkstätten und Mahnmale, schon gar nicht Do-
    kumentationszentren und Bücherwände, sondern nicht
    zuletzt auch geschichtliche Bildung.

    Es ist schon ein Problem, eigentlich mehr als das,
    nämlich eine Schande, welch geringen Raum der Ge-
    schichtsunterricht inzwischen in den Lehrplänen der
    meisten Länder einnimmt. Geschichtskenntnisse schaf-
    fen erst den Boden für das Interesse an Gedenkstätten.
    Die besten Erläuterungen, Museen und Dokumentati-
    onszentren nützen gar nichts, wenn Menschen wegen
    fehlendem Geschichtsbewußtsein ihre Gedenkstätten
    erst gar nicht aufsuchen. Wir appellieren deshalb in er-
    ster Linie an die Länder. Sie haben in doppelter Hinsicht
    eine primäre Kompetenz und Verantwortung, nämlich
    für Kultur und für Bildung. Der Bund kann und will die
    Länder aus dieser Primärverantwortung nicht entlassen.
    Der Bund hat aber durchaus im Sinne des viel beschwo-
    renen kooperativen Föderalismus eine sekundäre bzw.
    Mitverantwortung für die Gedenkstätten zu übernehmen,
    die eine gesamtgesellschaftliche Rolle spielen. Da bin
    ich mir mit Ihnen einig.

    In diesem Sinne halten wir den Bericht der alten
    Bundesregierung zur Förderung von Gedenkstätten
    aus dem Jahre 1997 unverändert für eine gute und an-
    gemessene Grundlage. Ich habe bisher eigentlich wenig
    überzeugende Kritik gegen diesen Bericht gehört.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir sollten zunächst einmal davon ausgehen, daß nicht
    sehr viel daran zu ändern ist. Aber dieser Bericht muß
    selbstverständlich überprüft und aktualisiert werden.

    Die Ankündigung der neuen Bundesregierung, eine
    Gesamtkonzeption zur Förderung und Festigung der
    demokratischen Erinnerungskultur zu erarbeiten, neh-
    men wir mit Interesse und Offenheit zur Kenntnis. Wir
    haben uns allerdings angewöhnt – angewöhnen müssen
    –, die neue Bundesregierung nicht an ihren hehren An-
    kündigungen, sondern an ihren realen Taten zu messen.
    Für eine solche Zurückhaltung geben gerade unsere täg-
    lichen Erfahrungen mit anderen wohlgesetzten Worten
    des Herrn Kulturbeauftragten Dr. Naumann immer wie-
    der Anlaß.

    Keine Frage ist es, daß die verdienstvolle Arbeit der
    Enquete-Kommission und ihre Vorschläge Berücksich-
    tigung bei unseren weiteren Überlegungen finden müs-
    sen. Dies gilt insbesondere für die Auflistung von be-
    sonders bedeutsamen Gedenkstätten in den neuen Bun-

    desländern, die sicherlich zum großen Teil die Unter-
    stützung und Förderung auch des Bundes verdienen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    – Ich bedanke mich.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Wir sind Ihre F.D.P.!)


    Der Bericht der Enquete-Kommission enthält aller-
    dings auch Punkte, über die wir uns einmal in Ruhe Ge-
    danken machen sollten. Insofern will ich einige zarte
    Fragezeichen machen. Es erstaunt mich, offen gesagt,
    wenn ausgerechnet die Enquete-Kommission zur Über-
    windung der Folgen der SED-Diktatur und auch Sie,
    verehrte Kollegin Krüger-Leißner, die bisherige, wie ich
    meine, sinnvolle Konzentration der Förderung des Bun-
    des auf Gedenkstätten in den neuen Bundesländern auf-
    geben und nunmehr eine bundesweite Förderung einfüh-
    ren wollen. Vielleicht wäre es sehr viel sinnvoller, in
    den neuen Bundesländern größere Schwerpunkte zu set-
    zen. Fragwürdig erscheint mir auch, wenn die Enquete-
    Kommission die zeitliche Befristung der Bundesförde-
    rung auf zehn Jahre bereits jetzt aufheben und in eine
    Dauerförderung übergehen will. Ich meine, da sollten
    wir noch Feinarbeit leisten. Diese Punkte können wir in
    Ruhe im Ausschuß besprechen. Ich möchte jedenfalls,
    um das ganz klar zu sagen, die Länder aus ihrer Primär-
    verantwortung für Kultur und damit auch für Gedenk-
    stätten nicht so pauschal und schnell entlassen. Hier be-
    darf es noch einiger Gespräche, die wir sicherlich im
    Konsens führen werden. Das hoffe ich jedenfalls.

    Abschließend noch ein Punkt, der uns besonders am
    Herzen liegt. Ich freue mich sehr, daß sich auch beide
    Vorredner Gedanken darüber gemacht haben, wie wir
    mehr bürgerschaftliches Engagement bei der Errich-
    tung, vor allem aber bei der Unterhaltung von Gedenk-
    stätten initiieren können. Zu Recht weist der Bericht der
    Enquete-Kommission darauf hin, daß viele Gedenkstät-
    ten erst aus dem Engagement von Vereinen, Bürgerin-
    itiativen oder einzelnen Menschen heraus entstanden
    sind.


    (Zuruf von der SPD: Sehr richtig!)

    Unsere Aufgabe liegt nun darin, zusätzliche Anreize für
    solche privaten Initiativen zu schaffen. Es wird Sie
    sicherlich nicht überraschen, wenn ich hierin ein wichti-
    ges Betätigungsfeld für Stiftungen sehe.


    (Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Denn Stiftungen sind auf eine Verstetigung von Enga-
    gement angelegt, was gerade im Sinne einer dauerhaften
    Sicherung und Betreuung von Gedenkstätten von gro-
    ßem Vorteil ist.

    Fortschreibung und Aktualisierung der Gedenkstät-
    tenkonzeption ist eine Aufgabe, bei der wir uns, liebe
    Frau Kollegin Krüger-Leißner, in einem fraktionsüber-
    greifenden Konsens bewegen sollten; das ist ganz klar.
    Ich signalisiere Ihnen, daß sich die F.D.P.-Fraktion ohne
    Scheuklappen und ohne Einengungen in voller Offenheit
    an dieser Diskussion beteiligen wird. Wir werden kon-

    Hans-Joachim Otto (Frankfurt)







    (A) (C)



    (B) (D)


    struktiv an der Fortschreibung des Gedenkstättenkon-
    zepts mitarbeiten.

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)