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ID1403516700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
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    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dieter Wiefelspütz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Schmidt-Jortzig, an
    dieser Frage wird die Einigung sicherlich nicht schei-
    tern. Wenn ich es aber richtig wahrgenommen habe, ist
    auch das gegenwärtige Präsidium mit deutlicher Mehr-
    heit dafür, daß es diese Entscheidung nicht alleine zu
    treffen hat, sondern das die Entscheidung wie in der

    Dieter Wiefelspütz






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    Vergangenheit eher beim Innenminister liegt, daß aber
    Einvernehmen mit dem Präsidium hergestellt werden
    muß, so daß das letzte Wort in dieser Angelegenheit
    immer der Bundestag hat. Aber wir werden das diskutie-
    ren.

    Ich will eine kleine Ergänzung machen: Inzwischen
    hat es Gespräche mit Bundesrat und Bundesverfas-
    sungsgericht gegeben. Informell gibt es auch eine Eini-
    gung. Selbstverständlich haben wir den Wünschen des
    Verfassungsorgans Bundesverfassungsgericht und des
    Verfassungsorgans Bundesrat Rechnung zu tragen. Die
    Einigung ist schon erzielt, so daß wir das alles mit ein-
    binden könnten. Wir sollten dies in breiter Mehrheit ge-
    meinsam regeln und auf diese Weise signalisieren, daß
    wir dann, wenn es um das Parlament geht, einen breiten
    Konsens erarbeiten und sicherstellen.



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das Wort hat
jetzt der Herr Kollege Hörster.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Hörster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin!
    Meine Damen und Herren! Zum Sinn und Zweck eines
    Gesetzes zum Schutze der parlamentarischen Beratun-
    gen ist von dem Kollegen Solms und von dem Kollegen
    Wiefelspütz eigentlich alles vorgetragen worden, so daß
    ich diese hehren Erwägungen und Grundsätze nicht zu
    wiederholen brauche. Ich kann mich dem, was gesagt
    wurde, insoweit nahtlos anschließen. Auch ich halte den
    Gesetzentwurf, den die F.D.P. zu dieser Frage hier ein-
    gebracht hat, trotz der Federführung des Kollegen
    Hirsch für durchaus diskussions- und erwägenswert.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der F.D.P.)


    Gleichwohl will ich folgendes sagen, weil bei ande-
    ren Beratungsgegenständen, die uns zu diesem Tages-
    ordnungspunkt vorliegen, anders angedeutet worden ist:
    Ein solcher Gesetzentwurf verfolgt ja nicht das Ziel, der
    politischen Diskussion oder dem politischen Streit aus
    dem Wege zu gehen. Vielmehr hat ein Gesetz zum
    Schutze der parlamentarischen Beratungen lediglich den
    Zweck, daß darauf geachtet wird, daß das Parlament den
    notwendigen tatsächlichen und – wenn man so will –
    körperlichen Freiraum hat, den es braucht, um seine Be-
    ratungen ungestört durchzuführen. Wenn man sich die
    Ergebnisse der umfangreichen Anhörung, die der Ge-
    schäftsordnungsausschuß im Jahre 1993 auf Grund eines
    Gesetzentwurfes der damaligen Gruppe Bündnis 90/Die
    Grünen zur Abschaffung der Bannmeile durchgeführt
    hat, anschaut, dann wird man finden, daß dies dort gera-
    dezu bestätigt wird. Es geht nicht um die Abschaffung
    der politischen Kultur; es geht nicht um die Verhinde-
    rung von politischen Auseinandersetzungen, sondern
    schlicht und einfach darum, dem Parlament einen unge-
    störten Freiraum für seine nach der Verfassung gebote-
    nen Entscheidungen zu ermöglichen.

    Ich will einige Anmerkungen unter praktischen und
    rechtlichen Gesichtspunkten machen, von denen ich
    meine, daß wir sie miteinander erörtern müssen. Denn
    ich glaube schon, daß es sinnvoll wäre, wenn die demo-
    kratischen Kräfte in diesem Haus in dieser Frage zu

    einem Konsens kämen. Das würde ich für unglaublich
    wichtig halten.

    Als erste möchte ich die Frage der räumlichen Ab-
    grenzung des Bezirks nennen. Das sehe ich ziemlich
    emotionslos, und ich nehme an, daß das in meiner Frak-
    tion genauso sein wird. Die Frage, ob man das Kanzler-
    amt einbezieht oder nicht, halte ich nicht für eine Glau-
    bensfrage. Man sollte sie auch nicht unter diesem Ge-
    sichtspunkt diskutieren. Das ist allenfalls eine polizei-
    taktische Frage. Da müssen uns Fachleute beraten. Auch
    wenn die Regierung gewechselt hat: Ich hätte, wenn die
    Polizeitaktiker uns empfehlen, das aus praktischen Er-
    wägungen mit in die Bannmeile hineinzunehmen, nichts
    dagegen, das auch jetzt zu machen.

    Etwas schwieriger verhält es sich mit der Streichung
    der Strafvorschrift des § 106 a Abs. 1 des Strafgesetz-
    buches, mit der der Verstoß gegen das Schutzgut der
    Handlungsfähigkeit des Parlaments zu einer Ord-
    nungswidrigkeit herabgestuft wird. Es gilt dann näm-
    lich nicht mehr das Legalitätsprinzip, das Staatsanwalt-
    schaften und Polizei eine eindeutige Handlungsanleitung
    gibt. Vielmehr gilt dann, wenn es sich nur noch um eine
    Ordnungswidrigkeit handelt, das Opportunitätsprinzip,
    und dann muten wir der Polizei und den Staatsanwalt-
    schaften zu, im Kern darüber zu entscheiden, ob ein
    Eingreifen zum Schutz der Entscheidungsfreiheit des
    Parlamentes erforderlich ist oder nicht. Ich glaube, über
    diese Frage muß man sehr intensiv nachdenken, weil mit
    der neuen Regelung die Handlungsfreiheit des Parla-
    mentes zu einem minderen Schutzgut herabgestuft wird.
    Es ist für mich auch nicht ganz logisch, daß dann die
    Anstiftung zur Bannkreisverletzung wiederum eine
    Straftat sein soll. Mir erscheint die konkrete Verletzung
    des Bannkreises doch etwas schwerwiegender als die
    Anstiftung dazu. Ich finde, hierüber müssen wir genau
    beraten. Denn nach welchen Kriterien sollen Polizei und
    Staatsanwaltschaften entscheiden, ob die parlamentari-
    schen Beratungen durch eine Bannkreisverletzung be-
    einträchtigt worden sind oder nicht oder ob sie in Gefahr
    geraten, beeinträchtigt zu werden? Mir scheint, daß
    diese Frage in der Praxis nicht einfach zu entscheiden
    sein wird.

    Es gibt Leute, die darüber nachgedacht haben, ob
    man, um die Flexibilität zu erhöhen, nicht auch den
    § 106 a StGB von einem Offizialdelikt zu einem An-
    tragsdelikt umgestalten sollte. Davon würde ich aber
    dringend abraten, weil wir als Parlament dann in die
    Schwierigkeit gerieten, Antragsteller zu sein und je nach
    ideeller Nähe zu denjenigen, die die Bannkreisverlet-
    zung begangen haben, für oder gegen sie zu entscheiden.
    Das halte ich für nicht praktikabel und würde davon ab-
    raten.

    Deswegen finde ich, daß wir alles, was an praktischen
    Auswirkungen mit dieser Regelung zusammenhängt,
    doch noch einmal genau unter die Lupe nehmen müssen,
    und zwar nicht zu dem Zweck, Streit zu erzeugen, son-
    dern um einfach zu schauen, ob das, was wir in das Ge-
    setz hineinschreiben, auch praktikabel ist.

    Das gleiche gilt für die Frage, ob man das Bannmei-
    lengesetz oder das Gesetz zum Schutz der parlamenta-

    Dieter Wiefelspütz






    (A) (C)



    (B) (D)


    rischen Beratungen so ausgestalten sollte, daß es in den
    nach unseren Plänen sitzungsfreien Zeiten nicht gilt.
    Ich fände das recht spannend: Das Präsidium hat eine
    Demonstration genehmigt, und dann wird eine Sonder-
    sitzung des Bundestages oder mehrerer parlamentari-
    scher Gremien beantragt; diejenigen, die demonstrieren
    wollen, haben tausende Leute organisiert, die die De-
    monstration durchführen sollen. Dann soll das Präsidium
    vor dem Problem stehen – im übrigen dann aber auch
    die Genehmigungsbehörde, wenn man es bei dem alten
    Recht läßt –, eine solche Demonstration zu unterbinden
    und zu sagen: Sie darf jetzt nicht stattfinden. Das scheint
    mir ein sehr gewagtes Unterfangen zu sein. Ich meine,
    es tut der Demonstrationsfreiheit und dem Demonstra-
    tionsrecht keinen Abbruch, wenn man sich solcher
    Schwierigkeiten auch in den sitzungsfreien Zeiten ent-
    hebt, indem man sagt: Demonstriert außerhalb der
    Bannmeile, dann seid ihr jedenfalls mit eurer Meinungs-
    äußerung aus dem Schneider. Warum muß denn unbe-
    dingt in der Bannmeile demonstriert werden? Man kann
    das ja überall tun. Wir kommen dann auch aus den
    Schwierigkeiten heraus, in konkreten Fällen auf einmal
    genötigt zu sein, Demonstrationen zu verweigern, zu
    untersagen, zu verhindern, obwohl diejenigen, die de-
    monstrieren wollen, alle ihre Vorbereitungen getroffen
    haben.

    Ich finde also, es gibt ein paar Punkte, über die wir
    sachlich und ruhig nachdenken müssen. Ich bedanke
    mich, Herr Kollege Wiefelspütz, daß Sie auch die
    CDU/CSU-Fraktion in Ihre Beratungen einbeziehen
    wollen. Vielleicht ist das – wenn ich so an das Staats-
    bürgerschaftsrecht denke, wo man ja keinen Wert darauf
    legte, uns einzubeziehen – ein bißchen ein neuer Stil.
    Aber immer wenn es um Geschäftsordnungsangelegen-
    heiten geht, wird es etwas freundlicher, etwas anders, so
    daß ich tatsächlich auf eine fraktionsübergreifende Lö-
    sung zu hoffen wage.

    Der Ordnung halber will ich abschließend nur noch
    hinzufügen, daß ich den Gesetzentwurf der PDS, der ja
    auch Beratungsgegenstand ist, weder hinsichtlich seiner
    Zielsetzung noch hinsichtlich seiner Begründung für
    ernsthaft erörterungsbedürftig halte.


    (Dr. Barbara Höll [PDS]: Dann haben Sie ihn nicht richtig gelesen!)


    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abge ordneten der SPD und der F.D.P.)