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ID1403514200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
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    Rede von Joachim Günther


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsiden-
    tin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei der
    Entschuldungsfrage geht es seit langem nicht mehr um
    das Ob, sondern es geht darum, wer unter welchen Be-
    dingungen entschuldet wird. Wenn Länder nicht in der
    Lage sind, die Zinsverpflichtungen zu bedienen oder gar
    zu tilgen, müssen die Ursachen erforscht und muß den
    Ländern geholfen werden, aus eigener Kraft die Fähig-
    keit zum Schuldendienst und zur Entwicklung des Lan-
    des zu erlangen.

    Dies entspricht auch unseren liberalen Forderungen
    nach der Förderung der Selbsthilfebereitschaft und der
    Selbsthilfefähigkeit der Partnerländer. Die in den 80er
    Jahren rasch angewachsene Auslandsverschuldung vie-
    ler Entwicklungsländer bleibt deshalb eine große Her-
    ausforderung auf wirtschaftlichem und politischem Ge-
    biet. Bei allem dringenden Handlungsbedarf muß jedoch
    positiv vermerkt werden, daß die Verschuldungskrise
    heute nicht mehr ein Problem ist, das die Staaten der so-
    genannten dritten Welt alle in gleicher Weise betrifft.
    Denn eine große Anzahl ehemals hochverschuldeter
    Entwickungsländer hat inzwischen ihre Schuldenpro-
    bleme unter Kontrolle oder zum Teil gelöst.

    Entscheidend hierfür war die wirksame internationale
    Zusammenarbeit von Gläubiger- und Schuldnerländern,
    von internationalen Organisationen und Banken, die da-
    für gesorgt hat, daß trotz der asiatischen Finanzkrise die

    Schuldenprobleme einzelner Länder nicht zu einer Krise
    des internationalen Finanzsystems wurden.

    Bei aller Notwendigkeit, die Verschuldungssituation
    insbesondere in den am höchsten verschuldeten Ent-
    wicklungsländern in den Griff zu bekommen, muß auch
    gesehen werden, daß die Verschuldung an sich kein Ma-
    kel ist; denn jedes aufstrebende Unternehmen wäre
    schlecht beraten, wenn es in der Entwicklungsphase sei-
    nes Unternehmens ohne Kreditaufnahme arbeiten wür-
    de.

    Auch die Auslandsverschuldung ist zur Sicherstel-
    lung des notwendigen Zustroms internationalen Kapitals
    ein normaler und ökonomisch sinnvoller Vorgang. Dies
    setzt jedoch voraus, daß mit diesem Geld tragfähige In-
    vestitionen getätigt und Produktivitätssteigerungen er-
    wirtschaftet werden, durch die im Endeffekt der Schul-
    dendienst bedient werden kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Die langjährigen Erfahrungen mit teilweise geschei-

    terten Ansätzen für eine wirtschaftlich und politisch ver-
    nünftige Strukturanpassungspolitik in vielen Ent-
    wicklungsländern haben gezeigt, daß dauerhaftes
    Wachstum nur auf der Grundlage einer marktorientier-
    ten Politik und durch Eigenanstrengungen der Schuld-
    nerländer insgesamt erreicht werden kann.

    Schuldenerleichterungen ohne durchgreifende Re-
    formprozesse in der Wirtschafts- und Finanzpolitik der
    Entwicklungsländer sind keine Grundlage zur dauerhaf-
    ten Lösung der Finanzprobleme.


    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Ich begrüße es daher ausdrücklich, daß dieser zentrale
    Aspekt in dem vorliegenden Koalitionsantrag aufgegrif-
    fen wurde.

    Trotz der finanziellen Sonderbelastung infolge der
    deutschen Wiedervereinigung hat sich die frühere Bun-
    desregierung mit Unterstützung unserer Fraktion nach-
    träglich für eine umfassende Entlastung hochverschul-
    deter und armer Entwicklungsländer eingesetzt. Gegen-
    über den am wenigsten entwickelten Ländern hat
    Deutschland unter unserer Mitverantwortung Forderun-
    gen aus der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit
    von über 9 Milliarden DM erlassen. Darüber hinaus
    wurde im Rahmen multilateraler Umschuldungsverein-
    barungen gegenüber Entwicklungsländern auch auf For-
    derungen aus Handelsgeschäften in einer Gesamthöhe
    von 3 Milliarden DM verzichtet.

    Die F.D.P.-Bundestagsfraktion ist überdies der Auf-
    fassung, daß pauschale Schuldenerlasse auch unter
    entwicklungspolitischen Gesichtspunkten keine befrie-
    digende Lösung bilden.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Erfahrungen aus vier Entwicklungsdekaden haben
    gezeigt, daß Ent- bzw. Umschuldungsmaßnahmen in der
    Regel nur dann einen wirkungsvollen Beitrag zur Errei-
    chung des Zieles der nachhaltigen Entwicklung leisten
    können, wenn sie gleichzeitig mit wirtschaftlichen In-

    Hans-Christian Ströbele






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    itiativen verbunden sind. Auch insofern stimmen wir mit
    dem Ansatz des Koalitionsantrages überein.

    Die F.D.P.-Bundestagsfraktion unterstützt die Forde-
    rung, das bestehende bilaterale und multilaterale Instru-
    mentarium zur Erleichterung von Schulden besonders
    verschuldeter Entwicklungsländer weiterzuentwickeln
    und vor allem den Kreis der zugangsberechtigten Länder
    zu erweitern.

    Ferner gibt es immer auch aktuelle Situationen. Da ist
    zwischen Soforthilfe, Krediten und Schuldenerlaß stets
    ein Zusammenhang herstellbar. Nehmen wir als Beispiel
    die vom Wirbelsturm „Mitch“ betroffenen Länder, die
    durch diese Katastrophe in ihrer Entwicklung um viele
    Jahre zurückgeworfen wurden. Hier gibt es aus unserer
    Sicht keine Alternative zum Schuldenerlaß, zumal ein
    Land wie Honduras sowieso zu den ärmsten Ländern
    Lateinamerikas zählt.

    Denken wir an die heute vom Kosovo-Elend, also an
    die von den Folgen der Flucht und Vertreibung betroffe-
    nen Anrainerstaaten Albanien und Mazedonien. Soweit
    das Thema Schuldenerlaß hier überhaupt ein zentrales
    Thema ist, muß es als Teil der Maßnahmen verstanden
    werden, die ergriffen werden, um die Folgen des
    Flüchtlingselends für die wirtschaftliche und sozialpoli-
    tische Entwicklung dieser Länder abzumildern oder so-
    gar umzukehren. In Mazedonien geht es darum, dem
    Land trotz wachsender ethnischer Konflikte und extre-
    mer Belastungen der innenpolitischen Situation durch
    die Flüchtlinge zu helfen, einen eigenen marktwirt-
    schaftlichen und demokratischen Entwicklungsweg zu
    konsolidieren.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Albanien – das wurde vorhin bereits gesagt –, nach
    wie vor das Armenhaus Europas, wo es zum Teil hoff-
    nungsvolle Entwicklungsanstrengungen gibt, sollten
    wir angesichts der großen Hilfsbereitschaft darin unter-
    stützen, die Lasten des Flüchtlingselends weiter zu
    mildern.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bei der Entschuldung muß also für jedes Entwick-
    lungsland im Hinblick auf seine spezifische Entwick-
    lungssituation eine angemessene Antwort gefunden
    werden.


    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)

    Ein genereller Schuldenerlaß ist nach wie vor nicht
    sinnvoll,


    (Zuruf von der SPD: Wer will denn das?)

    da dann die Gerechten und die Ungerechten gleichbe-
    handelt werden. Gute Regierungsführung im Rahmen
    eines demokratischen und, Herr Kollege Ströbele, eines
    marktwirtschaftlichen Entwicklungsweges muß mit
    Kraft unterstützt werden. Der differenzierte Umgang mit
    dem Thema „Entschuldung“ muß gesichert werden.

    Unsere Fraktion hat sich bereits vor einem guten hal-
    ben Jahr, gegen Ende der letzten Legislaturperiode, in

    einem Entschließungsantrag für die HIPC-Initiative
    ausgesprochen und dafür plädiert, das bestehende bi-
    und multilaterale Entschuldungsinstrumentarium behut-
    sam fortzuentwickeln. Nach unserer Auffassung ist diese
    Initiative ein wesentlicher Schritt, um hochverschuldete
    arme Länder substantiell von ihren erdrückenden Schul-
    den zu entlasten, damit sie ihre wirtschaftlichen Re-
    formprogramme und auch die Maßnahmen zur Armuts-
    bekämpfung auf den Weg bringen können.

    Diese Initiative fügt sich in den Rahmen der von uns
    mitgetragenen internationalen Schuldenstrategie ein,
    die die wirtschaftliche Reform der Schuldnerländer und
    eine Verbesserung der weltwirtschaftlichen Rahmenbe-
    dingungen vorsieht. Insofern begrüßen wir auch die in
    dem vorliegenden Antrag enthaltene Aufforderung an
    die Bundesregierung, sich für eine Verbesserung der
    volkswirtschaftlichen Effizienz der hochverschuldeten
    Länder einzusetzen und dafür zu sorgen, daß Handels-
    hemmnisse abgebaut werden.

    Die im Koalitionsantrag geforderte Umwandlung von
    Altschulden in den sogenannten Gegenwertfonds, insbe-
    sondere beim zukünftigen Erlaß von Forderungen aus
    der ehemaligen DDR, ist zu begrüßen. Die frühere Bun-
    desregierung hat mit Zustimmung unserer Fraktion be-
    reits Schuldenumwandlungen von Forderungen gegen
    Umweltschutzmaßnahmen und Armutsbekämpfung in
    Höhe von 310 Millionen DM geleistet. Selbstverständ-
    lich sollte von diesem Instrument insbesondere bei den
    Ländern Gebrauch gemacht werden, die von Naturkata-
    strophen heimgesucht wurden.

    Ebenfalls im Gegensatz zum vorliegenden Antrag
    sind wir der Ansicht, daß zukünftig von dem Instrument
    nicht rückzahlbarer Zuschüsse grundsätzlich nicht
    mehr, sondern eher weniger Gebrauch gemacht werden
    sollte. Auch hier zeigt die Erfahrung, daß vernünftige
    Kreditkonditionen zu verantwortlichem Umgang mit den
    Mitteln und somit zu einer höheren Effizienz der ent-
    wicklungspolitischen Projekte führen.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das gleiche gilt für die Vergabe von Darlehen der inter-
    nationalen Finanzinstitutionen.

    Wir meinen, daß in begründeten Einzelfällen zwar
    erhebliche Konzessionen hinsichtlich der Marktkondi-
    tionen gemacht werden können, auf die Marktkonfor-
    mität der Maßnahmen jedoch nicht völlig verzichtet
    werden sollte. Die Forderung nach einer stärkeren Ein-
    bindung des Privatsektors bei der Vorbeugung und
    Lösung internationaler Finanzkrisen hingegen verstehen
    wir als einen Anstoß, die von der F.D.P.-Bundes-
    tagsfraktion seit langem geforderte privatwirtschaftliche
    Komponente in der Entwicklungspolitik weiter zu för-
    dern.

    Unter diesen erwähnten Vorbehalten und unter Zu-
    rückstellung von Bedenken in Einzelfragen stimmen wir
    dem Koalitionsantrag zu.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Joachim Günther (Plauen)







    (A) (C)



    (B) (D)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das Wort hat
jetzt die Abgeordnete Adelheid Tröscher.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Adelheid Tröscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine
    Damen und Herren! Herr Günther, daß Sie unserem An-
    trag zustimmen, ist eine große Freude und eine frohe
    Botschaft für uns alle. Auf breiter Ebene ist allmählich
    die Erkenntnis gewachsen, daß wir diese Entschul-
    dungsinitiative brauchen. Wir wissen alle, daß auf die-
    sem Gebiet etwas erfolgen muß und daß diese Initiative
    Erfolg haben muß.

    Unter uns Entwicklungspolitikern gibt es natürlich
    Nuancen in den Auffassungen und Differenzen – das ist
    klar –, aber insgesamt ist der Keil der gemeinsamen
    Sicht, was die Entschuldung dieser ärmsten Länder an-
    belangt, recht breit.

    Die Entschuldungsinitiative muß Erfolg haben, denn
    seit dem Beginn der „Schuldenkrise“ hat sich an der
    Verschuldung vieler Staaten kaum etwas geändert. Für
    viele Entwicklungsländer hat sich die Situation aller-
    dings noch verschärft. Dies führt dazu, daß die Ent-
    wicklungschancen vieler Länder durch die anhaltende
    öffentliche Verschuldung massiv beeinträchtigt sind.
    Anstatt zufließende Mittel in den Bereichen Armutsbe-
    kämpfung und Bewahrung der natürlichen Lebens-
    grundlagen einsetzen zu können, werden diese Mittel
    hauptsächlich für die anstehenden Schuldendienste ver-
    wendet. Das erinnert mich an Familien, die sich so ver-
    schuldet haben, daß sie sich eigentlich gar nichts mehr
    leisten können und nur noch von Graupensuppe leben,
    damit sie die Schulden, die sie angehäuft haben, bezah-
    len können. Hier muß geholfen werden.

    Wir müssen Mittel für die Armutsbekämpfung haben.
    Wir müssen Mittel für die Grundbildung haben. Wir
    müssen Mittel für Umweltschutz- und Infrastrukturmaß-
    nahmen sowie in ganz besonderem Maße für die Frauen-
    förderung haben; denn letztere bleibt auf der Strecke,
    wenn wir diese Gelder anders nutzen können. Über-
    schuldung ist zu einem der am meisten entwicklungs-
    hemmenden Probleme geworden. Selbst die Weltbank
    hat das längst begriffen und neue Initiativen gestartet.
    James Wolfensohn imponiert mir in diesem Punkte sehr.
    Ich hoffe nur, daß er es fertigbringt, die Weltbank insge-
    samt so zu reformieren, daß sie der Entwicklungspolitik
    auf lange Sicht dient und dies diesen Ländern zugute
    kommt.

    Der von der Weltbank eingeschlagene Weg, einen
    internationalen Fonds zur Entschuldung der multilate-
    ralen Forderungen zu schaffen, könnte wegweisend
    sein für die Entschuldung privater und bilateraler Forde-
    rungen. Die bisherigen Bemühungen von IWF und
    Weltbank gegenüber den hochverschuldeten armen Län-
    dern sind kleine Schritte in die richtige Richtung. Den-
    noch sind beide auch weiterhin gefordert, innovative
    Maßnahmen zu ergreifen, um die Belastungen der armen
    Schuldnerländer auf ein tragbares Niveau zu reduzieren.
    Eine Aufrechterhaltung der vollen Finanzforderung ist
    nicht zu rechtfertigen.


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn wir den Men-
    schen in den Entwicklungsländern ihre Chancen zu einer
    umfassenden Entwicklung nicht nehmen wollen, müssen
    wir jetzt neue Initiativen ergreifen und von unserer Seite
    aus zur Entschuldung dieser Länder beitragen. Die Mi-
    nisterin hat einige Länder genannt, die zuerst von dieser
    Initiative erfaßt werden sollen. Manche haben schon
    Angst davor, daß jetzt alle Länder auf einen Schlag ent-
    schuldet werden sollen. Ich denke, wir werden uns das
    ganz genau überlegen und die Kriterien dahin gehend
    entsprechend anwenden, welche Länder an die Reihe
    kommen.

    Die SPD-Bundestagsfraktion hat bereits in der letzten
    Legislaturperiode Vorschläge zur Entschuldungspro-
    blematik erarbeitet und in den Deutschen Bundestag
    eingebracht. Wir hatten seinerzeit die Vorschläge der
    Weltbank begrüßt, einen internationalen Fonds für die
    40 ärmsten Länder einzurichten. Dieser Fonds sollte un-
    seres Erachtens unverzüglich auf einer internationalen
    Schuldenkonferenz im Hinblick auf Umsetzung und
    Konzeption diskutiert und geprüft werden. Wir haben
    dazu auch eine Reihe von Fragen formuliert. Hierzu ge-
    hören etwa, gegenüber welchen Ländern der Fonds Ent-
    schuldungen durchführen könnte, welche Kriterien zu-
    grunde gelegt werden sollten – es ist uns allen ja sehr
    wichtig, daß es einen Kriterienkatalog für Entschul-
    dungsmaßnahmen gibt –, ob im Zuge von Entschuldun-
    gen Gegenwertfonds für entwicklungspolitische Maß-
    nahmen in den betreffenden Ländern eingerichtet wer-
    den sollen – ich bin froh, daß diese Gegenwertfonds
    immer mehr auf die Zustimmung anderer Parteien tref-
    fen –, wie man sicherstellt, daß die Entschuldungspro-
    gramme auch wirklich der breiten Bevölkerung zugute
    kommen und welche Anteile am Fonds durch Einlagen
    der internationalen Finanzinstitutionen, IWF und Welt-
    bank vor allen Dingen, aber auch den regionalen Ent-
    wicklungsbanken selbst, durch einen Teilverkauf der
    IWF-Goldreserven, durch eine Erhöhung von Sonder-
    ziehungen und gegebenenfalls durch bilaterale Einlagen
    abgedeckt werden könnten.

    Hinzu kommt, daß es sinnvoll ist, in bestimmten Fäl-
    len der Entwicklungsfinanzierung diese nur noch in
    Form von Zuschüssen zu gewähren. Das wäre für die
    betreffenden Länder sicher sehr viel besser.

    Darüber hinaus sollten wir prüfen, wo es noch mehr
    Spielräume für Entschuldungsmaßnahmen gibt, vor al-
    lem dann, wenn der Schuldendienst armer Entwick-
    lungsländer nicht ihrer Leistungsfähigkeit entspricht und
    deshalb Investitionen in Entwicklung verhindert. Auf
    deutsch: Mit neuen Krediten werden alte Schulden be-
    zahlt. Das ist absurd. Dies kann nicht so weitergehen;
    dies müssen wir ändern.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Daher begrüße ich es außerordentlich – ich bin wirk-
    lich sehr froh darüber –, daß die neue Bundesregierung
    das aufgegriffen hat. Hier muß ich die Ministerin wirk-
    lich loben. Denn sie hat das von Anfang an zu ihrem
    Thema gemacht und das bis zu dieser Entschuldungs-






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    initiative durchgezogen. Ich hoffe sehr, daß Sie damit
    Erfolg haben werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Hier geht es darum, daß die Menschen in den hochver-
    schuldeten Ländern eine neue Chance für nachhaltiges
    Wachstum haben und Innovationen und eine sozial ge-
    rechte und ökologisch verträgliche Entwicklung eröffnet
    bekommen.

    Mit der Kölner Schuldeninitiative hat die Bundesre-
    gierung die Anregung der vielen entwicklungspolitisch
    engagierten Einzelpersonen und Organisationen in unse-
    rem Land, die sich seit Jahren für eine weitgehende Ent-
    schuldung der Entwicklungsländer einsetzen, aufgegrif-
    fen. Beispielhaft seien die zahlreichen Gruppen, Initiati-
    ven, NGOs, Kirchengemeinden und Entwicklungsorga-
    nisationen an dieser Stelle einmal erwähnt, die sich im
    Rahmen der Kampagne „Erlaßjahr 2000“ zusammenge-
    schlossen haben. Ich finde, das ist eine einmalige Bür-
    gerbewegung. Man sollte das wirklich auch einmal ganz
    deutlich sagen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. R. Werner Schuster [SPD]: Und sie loben!)


    – Und sie loben; natürlich.
    Wir begrüßen deswegen die Vorschläge der Bundes-

    regierung, die Vorlaufzeit für Schuldenerlasse im Rah-
    men der HIPC-Initiative für die ärmsten hochverschul-
    deten Länder zu verkürzen, den Ländern bis zum Jahr
    2000 Klarheit über den Zeitpunkt des Schuldenerlasses
    zu verschaffen, die Leistungsfähigkeit bzw. das Ent-
    wicklungspotential jedes einzelnen von der Verschul-
    dung betroffenen Staates stärker zu berücksichtigen, zu
    insgesamt abgestimmten Vorgehensweisen im Pariser
    Club zu kommen und den Außenwirtschaftssektor in den
    Entwicklungsländern durch Finanzierung von Bera-
    tungsprojekten in der Entwicklungszusammenarbeit zu
    stärken. Dazu gehören die NGOs, dazu gehören aber
    auch unsere staatlichen Einrichtungen. Ich frage mich,
    warum sie eigentlich vor Ort nicht wirklich gut zusam-
    menarbeiten sollten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit der Initiative
    der Bundesregierung setzt die Bundesrepublik Deutsch-
    land ein Zeichen der Solidarität und der Partnerschaft.
    Das zeigt, daß wir uns zusammen mit unseren G-7-
    Partnern und internationalen Finanzinstitutionen in Zei-
    ten fortschreitender Globalisierung wirklich zusam-
    mentun können und uns für die Belange der hochver-
    schuldeten ärmsten Entwicklungsländer einsetzen. Dazu
    gehört auch, daß die Schuldnerländer Maßnahmen hin-
    sichtlich der Stärkung der Demokratie und der Partizi-
    pation, der Wahrung der Menschenrechte, von „good
    governance“ – und dazu gehört natürlich das leidige
    Thema Korruption – in all seinen Aspekten und der
    Rechtsstaatlichkeit ergreifen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Entwicklung
    braucht Entschuldung. Wir, die SPD-Bundestags-
    fraktion, begrüßen daher außerordentlich die Gipfel-
    initiative, die sich positiv auf die Lebenssituation von

    Millionen von Menschen in vielen Ländern auswirken
    kann und auswirken wird.

    Ich lade Sie, alle Fraktionen dieses Hauses, ein, dem
    Antrag der Koalitionsparteien zuzustimmen, damit die
    Entwicklungspolitiker wie so oft – warum nicht auch
    hier? – mit einer Stimme sprechen.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)