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ID1403507000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
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    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Lothar Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sie hätten gern
    ein klares Ja auf diese Frage. Ich muß Sie leider enttäu-
    schen.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Ein verklausuliertes Ja reicht!)


    Ich bin seit 1980 hier im Bundestag und dort unter ande-
    rem Berichterstatter für Luft- und Raumfahrt. Wenn

    Thomas Rachel






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    man sich so lange mit einem Thema beschäftigt, hat man
    in der Sache ein bißchen mehr Detailkenntnisse als an-
    dere, die das nicht tun. Für Bodo Seidenthal trifft das
    genauso zu. Aus diesem Grund haben wir schon eine
    Vorwarnung


    (Zuruf von der CDU/CSU: Prophylaktisch!)

    oder eine sachliche Hintergrundinformation aussprechen
    wollen. Das ist ja auch völlig legitim.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Aber wovor muß man warnen, wenn nichts zu warnen da ist?)


    – Was ihr mit dem „Zukunftsminister“ Rüttgers erlebt
    habt, darauf komme ich gleich noch zu sprechen.

    Wir wissen, daß an der Raumfahrtindustrie mittelbar
    100 000 Arbeitsplätze hängen, direkt etwa 6 000. Wir
    sind der Ansicht, Raumfahrt kostet nicht nur Geld, son-
    dern sie bringt auch Geld und schafft, was wir brauchen:
    Arbeitsplätze. Sie entfaltet mittlerweile eine starke
    Breitenwirkung. Deshalb gilt für meine Fraktion, daß die
    wissenschaftliche, technologische und industrielle Kom-
    petenz erhalten und ausgebaut werden muß. Die Raum-
    fahrt hat sich an Programmen zu orientieren, die eine
    wissenschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung vor-
    weisen. Sie ist Dienstleistung.

    Am 11./12. Mai findet die Ministerratskonferenz
    statt, die über die weiteren Ziele der europäischen
    Raumfahrt entscheiden wird. Sie findet zu einer Zeit
    statt, die für uns sehr schwierig ist. Über den maroden
    Haushalt, den die neue Regierung übernommen hat, ist
    ja vorhin von dem Kollegen Mayer schon einiges ausge-
    sagt worden. Die Regierung Kohl hat im Raumfahrtbe-
    reich Entscheidungen getroffen, die bewirken, daß in
    den Etats bis zum Jahr 2003 wenig Spielräume für eine
    innovative Politik vorhanden sind.


    (Zuruf von der SPD: Das ist die Wahrheit!)

    Im Gegenteil: Andere Länder haben finanziell Luft, so
    zum Beispiel Frankreich, Italien oder auch Belgien.
    Frankreich beteiligt sich mit 27 Prozent an der Raum-
    station, die Deutschen mit 41 Prozent. Da liegt mit ein
    Grund, warum diese Länder mehr Luft für andere her-
    vorragende Projekte haben.

    Ursprünglich wurde von einigen eine umfassende eu-
    ropäische Autonomie im Weltraum angestrebt. Auf
    diesem Trip sind Sie ja lange gewesen, obwohl alle an-
    deren erkannt haben, daß das eine anachronistische For-
    derung ist. Dann wurde das Raumfahrtprogramm nach
    und nach abgespeckt: keine Planung, keine Strategie.
    Nicht umsonst hat die Regierung Kohl seit 1986 die
    Vorlage des 5. Weltraumprogramms immer wieder hin-
    ausgezögert und letztendlich abgelehnt. Bis heute haben
    wir noch keine Fortschreibung des 4. Weltraumpro-
    gramms.

    Die Folgen dieser Politik bekommen wir jetzt zu spü-
    ren. Die Kritik der Opposition an dem Haushaltstitel ist
    also mehr als unredlich. Seit Jahren haben Sie diesen
    Etat einerseits als Steinbruch mißbraucht, andererseits
    sind Sie kostspielige langfristige Verpflichtungen einge-
    gangen. Der ESA-Titel ist von 1,3 Milliarden DM im

    Jahr 1993 auf 970 Millionen DM im Jahr 1998 herunter-
    gefahren worden. Diese 330 Millionen DM, ohne Be-
    rücksichtigung eines Inflationsausgleichs, fehlen pro
    Jahr.

    Thomas Rachel war früher ein vehementer Befür-
    worter der Raumfahrt. Einige haben ihm in dieser Frage
    aber systematisch das Rückgrat entfernt.

    Was müssen wir also tun? Wir müssen uns in der
    Raumfahrtpolitik umorientieren. Erstens. Wir wollen
    mehr Raumfahrt fürs Geld. Die Strukturen, vor allem in
    der ESA, sind neu zu überdenken. Dies wird schon fast
    so lange gefordert, wie ich Mitglied des Bundestages
    bin; das sind jetzt 18 Jahre. Jetzt wird es höchste Zeit,
    das umzusetzen.

    Zweitens. Die Raumfahrt ist keine alleinige Staats-
    veranstaltung. Auch die Industrie ist in der Pflicht. Sie
    fordert doch den Abbau von Subventionen; diese gibt es
    aber nicht nur im sozialen Bereich. Wir müssen auf
    „private public partnership“ drängen. Im Satellitenbe-
    reich gibt es das schon.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Das ist richtig!)


    Im übrigen: Bei Ariane 1 bis Ariane 4 hat der Staat
    die Forschung und Entwicklung finanziert, und die In-
    dustrie hat sie produziert. Ab Ariane 5 beteiligt sich die
    Industrie an der Forschung und Entwicklung. Mit 105
    Millionen ECU, also 200 Millionen DM – das soll an
    dieser Stelle einmal gesagt werden –, steigt sie bei der
    Ariane 5 plus ein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Jürgen W. Möllemann [F.D.P.] – Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Aber das haben wir eingeführt, wie du weißt!)


    – Seit wann bist du Unternehmer? Das habe ich gar
    nicht gewußt.


    (Norbert Hauser [Bonn] [CDU/CSU]: Nein, die Beteiligung, Herr Kollege!)


    Ich begrüße es, wenn die Bundesregierung versucht,
    die Kosten für die Raumstation zu senken, indem sie das
    Bauprogramm streckt. Natürlich wissen wir, daß durch
    eine Streckung am Ende die Kosten etwas höher sein
    werden. Aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

    Die Weiterentwicklung der Ariane 5 hat erste Priori-
    tät; sie muß weiterhin konkurrenzfähig bleiben. Im übri-
    gen: Etwa 3 000 hochqualifizierte Arbeitskräfte sind in
    Deutschland am Bau von Ariane 4 und Ariane 5 betei-
    ligt. Auf europäischer Ebene sind es 14 000.

    Ariane 4 und Ariane 5 gewährleisten einen eigen-
    ständigen Zugang Europas in den Weltraum. Als Europa
    noch keine Trägerrakete hatte, ist folgendes passiert:
    1972 wurde in Europa der Kommunikationssatellit
    Symphonie gebaut, den die Amerikaner in den Orbit ge-
    schossen haben, unter der Bedingung, daß er nicht
    kommerziell genutzt wird. Das war der Grund, warum
    sich die Europäer entschieden haben, ein eigenes Trä-
    gersystem zu entwickeln. – Das war 1972.

    Lothar Fischer (Homburg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Und heute? Im November 1998 sind im US-
    amerikanischen Kongreß Gesetze eingebracht worden,
    wonach der Technologietransfer im Satellitenbereich nur
    unter ganz strengen Voraussetzungen erfolgen soll: Das
    Außenhandels- und das Verteidigungsministerium müs-
    sen zustimmen. Satellitentransporte werden also be-
    handelt wie Waffenexporte. Das geht natürlich an die
    Substanz der europäischen Trägerrakete Ariane. Ariane
    hat einen Weltmarktanteil am Transport von kommer-
    ziellen Satelliten in Höhe von 60 Prozent.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Die Raumfahrt umfaßt nicht nur Raketen und be-

    mannte Stationen, sondern auch Satelliten. In diesem
    Zusammenhang denke ich an die Erdbeobachtung und
    die Satellitennavigation. Dazu werde ich aber nichts sa-
    gen, da mein Kollege und Freund Bodo Seidenthal dazu
    nachher noch nähere Ausführungen macht.

    Ich wünsche mir für diesen Bereich, daß genügend
    Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit die Durst-
    strecke bis 2003 keine bleibenden Schäden hinterläßt.
    Hier gilt es, Märkte zu entwickeln und zu erobern. Das
    ist richtig verstandene Innovationspolitik, weil sie sich
    an den Arbeitsplätzen der Zukunft orientiert.

    Recht schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Jürgen W. Möllemann [F.D.P.])




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Jetzt hat das Wort
der Kollege Norbert Hauser, CDU/CSU-Fraktion.


(Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Warum spricht die PDS eigentlich nicht, wenn wir über Satelliten reden!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Hauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsi-
    dentin! Meine Damen und Herren! Vor fast 20 Jahren
    warfen Kritiker der damaligen indischen Ministerpräsi-
    dentin Indira Gandhi vor, für den Preis eines Satelliten
    könne man allen Indern eine Schale Reis geben. Ihre
    Antwort lautete darauf: „Wenn sie die einmal gegessen
    haben, bleibt alles beim alten, während ich mit einem
    einzigen Satelliten mehrere Millionen Menschen lehre,
    Reis anzubauen, damit sie jeden Tag essen können.“
    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der rotgrünen
    Koalition, soviel Verständnis und Sinn für die Möglich-
    keiten moderner Technologien wünschen wir uns alle
    auch von Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Jürgen W. Möllemann [F.D.P.])


    Alles, was mit Zukunft und Fortschritt zu tun hat,
    stößt bei Ihnen zunächst einmal auf Skepsis und Ableh-
    nung. Biotechnik, Gentechnologie bis hin zum Transra-
    pid sind beredte Beispiele. Leider gilt dies auch für die
    Weltraumforschung. Es wäre besser, Sie diskutierten
    mehr über die Chancen dieser Technologien, als perma-
    nent ihre Risiken zu betonen.


    (Zustimmung bei der CDU/CSU – Bodo Seidenthal [SPD]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Wir Menschen brauchen Ziele und Visionen. Gerade
    die Luft- und Raumfahrt bietet solche Visionen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Aber nicht Luftbuchungen!)


    Was vor 20 Jahren unvorstellbar war, gehört heute be-
    reits zum Alltag. Erinnern Sie sich daran, als sich die
    US-Amerikaner nach dem Sputnik-Schock das Ziel
    setzten, als erste Menschen den Mond zu betreten. Eine
    ganze Nation brach auf. Leider ist bei Ihnen von Auf-
    bruchstimmung nichts, aber auch gar nichts zu spüren.
    Sie sind von einer Buchhaltermentalität geprägt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ihre Ziele und Visionen bestehen darin, zu versi-

    chern, daß Sie internationale Verträge einzuhalten ge-
    denken. Dieses Versprechen wird hier schon wieder re-
    lativiert. Der Kollege Fischer hat sich vorgenommen,
    Kosten zu senken. Sie, Herr Kollege, wollen Kosten
    durch das Strecken von Mitteln senken. Im gleichen Satz
    haben Sie darauf hingewiesen, daß sich durch diese
    Strekkung die Kosten erhöhen. Dies ist wahrlich eine
    grandiose Rechnung: Senkung der Kosten durch Erhö-
    hung der Kosten. Ich gratuliere Ihnen zur Erfindung
    einer neuen Grundrechenart.


    (Zuruf von der SPD: Er beherrscht die aber!)

    Wenn Sie sich dauerhaft von der Weltraumforschung

    verabschieden – wie Sie es hier angedeutet haben –,
    dann verspielen Sie einen wichtigen Eckpfeiler für die
    Entwicklung Deutschlands. Wenn es nach Ihnen ginge,
    Herr Fischer, säße Christoph Kolumbus noch heute im
    spanischen Santa Fé und würde noch immer von dem
    Seeweg nach Indien träumen.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)

    Wie wichtig Visionen und ihre Umsetzung sind, sieht

    man in der heutigen Zeit. Erinnern Sie sich an die 60er
    und 70er Jahre. Der Weltraum war Experimentierfeld im
    kalten Krieg. Heute bauen Japaner, Amerikaner, Kana-
    dier, Russen und Europäer gemeinsam eine bemannte
    Weltraumstation. Nicht nur die Grenzen auf der Erde
    wurden durchlässiger. Sie sind im Weltraum sogar
    überwunden worden. Die internationale Zusammen-
    arbeit im Weltraum ist ein wichtiger Beitrag gerade
    auch zur politischen Stabilität in der Welt. Auf den Fel-
    dern der internationalen Zusammenarbeit wächst das
    gegenseitige Vertrauen. Vor allem in diesen Tagen wird
    vor dem Hintergrund der Ereignisse in Jugoslawien
    schmerzlich deutlich: Zur internationalen Zusammenar-
    beit gibt es keine Alternative.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie laufen zur Zeit Gefahr, sich aus der europäischen

    und damit auch aus der internationalen Raumfahrtpolitik
    auszugrenzen. In ungefähr fünf Jahren soll in der inter-
    nationalen bemannten Weltraumstation ISS die Arbeit
    beginnen. Dann werden die Früchte jahrelanger For-
    schung und Arbeit geerntet und eine weitere Ära in der
    Weltraumforschung eingeläutet. Wissenschaft und Indu-
    strie sind aufgerufen, die Möglichkeiten der internatio-
    nalen Raumstation zu nutzen. Es wäre ein schwerer
    Fehler, wenn sich Deutschland ausgerechnet jetzt aus

    Lothar Fischer (Homburg)







    (B)



    (A) (C)



    (D)


    der bemannten Raumfahrt zurückzöge. Wir fordern die
    Bundesregierung auf, gemeinsam mit unseren Partnern
    die Früchte der jahrelangen gemeinsamen Arbeit zu
    ernten.


    (Zuruf des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    – Nein, Herr Kollege, es ist heute schon mehrfach ange-
    sprochen worden, und ich glaube, es muß ein weiteres
    Mal gesagt werden: Sie sind mit Maßstäben angetreten,
    haben mit Maßstäben Wahlkampf geführt und haben
    sich zu Beginn ihrer Regierungsarbeit mit Maßstäben
    vorgestellt, denen zu entsprechen Sie heute nicht mehr
    in der Lage sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Heute versuchen Sie, sich mit Hinweisen auf die Ver-
    gangenheit aus der Verantwortung zu stehlen. Regie-
    rungsverantwortung zu übernehmen heißt doch, Ver-
    antwortung zu tragen. Sie haben gesagt, Sie wollten
    zwar nicht alles anders, aber vieles besser machen. Bis
    heute haben Sie nichts besser gemacht, meine Damen
    und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD)


    Luft- und Raumfahrt heißt mehr, als nur Raketen ins
    All zu schießen, um interessante Experimente durchzu-
    führen. Es geht vielmehr um Forschungsergebnisse, die
    für den Alltag von großer Wichtigkeit sind – ich spreche
    hierbei nicht von der Entwicklung der Teflonbeschich-
    tung für Bratpfannen, die an dieser Stelle immer heran-
    gezogen wird.

    Denken Sie an die Telemedizin. Spezialisten finden
    sich über Kontinente zusammen, um komplizierte Ope-
    rationen vorzubereiten. Nicht mehr der Kranke, der Pati-
    ent, muß reisen; Fachkenntnisse und Röntgenbilder rei-
    sen via Satellit von Klinik zu Klinik. Nicht weit von uns
    entfernt, im Deutschen Zentrum für Luft- und Raum-
    fahrt in Köln-Porz, sind aus der Raumfahrt die Voraus-
    setzungen entwickelt worden, um alten Menschen und
    Risikopatienten ihre gewohnte Umgebung zu erhalten
    und den Einzug in ein Heim zu vermeiden sowie Klein-
    kinder vor dem frühen Kindstod zu bewahren. Meine
    Damen und Herren von der Skeptikerkoalition, stehen
    Sie hier nicht abseits! Helfen Sie mit, diese Forschungen
    zum Wohle der Menschen zur Anwendungsreife zu füh-
    ren!

    Auch der Umweltschutz lebt von der Raumfahrt.
    Klimaveränderungen, Wüstenbildung und die Verände-
    rung der Eismassen an den Polen werden über Satellit
    analysiert und können so besser bekämpft werden.
    Wettervorhersagen sind ohne Satelliten heute undenk-
    bar. Anfang der 90er Jahre wurden auf Grund von mete-
    reologischen Satellitenbeobachtungen eine Million Men-
    schen evakuiert und so vor dem Wirbelsturm „Andrew“
    bewahrt, der kurze Zeit später Florida verwüstete. Rück-
    schlüsse auf Analysen unter Bedingungen in der Schwe-
    relosigkeit führten bereits in der Vergangenheit ebenso
    zu Einsparungen bei der Verbrennung fossiler Brenn-
    stoffe wie neuartige Legierungen und Schmelzverfahren,
    die zu einer Gewichtsreduzierung der fertigen Produkte
    in der Automobil- und Luftfahrtindustrie führten. Auch
    sie hatten ihren Ursprung in der Weltraumforschung.

    Durch die Beobachtungen aus dem Weltraum ist es
    möglich, Mißernten im Vorfeld zu bekämpfen und da-
    mit Hungersnöte zu vermeiden. Auch die Verhinderung
    der Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten ist dank der
    Satellitentechnik heute möglich. Die Weltraumfor-
    schung ist also auch ein Beitrag zur internationalen
    Solidarität.

    Weltraumforschung bedeutet schließlich die Schaf-
    fung von Arbeitsplätzen. Insgesamt leben über 110 000
    Menschen und ihre Familien von der Raumfahrtindu-
    strie. Vor allem mittelständische Unternehmen sind in
    diesem Bereich tätig. Es ist die Pflicht der Bundesregie-
    rung, diesem wichtigen Industriezweig die notwendige
    Hilfe zukommen zu lassen.

    Die Unterstützung der Luft- und Raumfahrt ist auch
    ein Bündnis für Arbeit. Daran sollte die Bundesregie-
    rung immer denken. Die Luft- und Raumfahrt ist also
    ein wichtiger Beitrag für die Sicherung der Zukunft
    Deutschlands.

    Ein Beitrag zu dieser Zukunft ist auch der von der
    CDU/CSU vorgelegte Antrag. Stimmen Sie daher zu! Es
    gibt keinen Grund, es nicht zu tun.


    (Jörg Tauss [SPD]: Bei Ihrer Rede schon!)

    Ich hoffe, daß der Weltraum bei SPD und Grünen nicht
    zu einem Mikrokosmos verkommt, der in den politi-
    schen Debatten keine Rolle mehr spielt.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Jörg Tauss [SPD]: Herr Hauser, Sie haben uns schon sehr enttäuscht! Sehr langweilig!)