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    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
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    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anke Fuchs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Möllemann,
    bitte sehr.



Rede von Jürgen W. Möllemann
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Frau Präsidentin,
ich möchte den Kollegen Fischer fragen: Habe ich Sie
jetzt richtig verstanden, daß Sie zusammen mit dem
Kollegen Seidenthal den Brief an den Bundeskanzler ge-
schrieben haben, weil Sie über die CDU/CSU beunru-
higt waren, oder könnte es so sein, daß Sie den Brief an
Ihren Bundeskanzler und Parteivorsitzenden geschrieben
haben, weil Sie die stille Sorge beschlichen hat, daß die
seinerzeit einmütige Haltung, wie sie in Arbeitsgruppen,
Arbeitskreisen und Fraktion einstimmig – Sie haben, als
Sie daran erinnerten, ja auch in die richtige Richtung
geguckt – beschlossen wurde, jetzt von Teilen der So-
zialdemokratie in Frage gestellt wird? Kann es sein, daß
dieser Eindruck richtig ist?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Lothar Fischer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sie hätten gern
    ein klares Ja auf diese Frage. Ich muß Sie leider enttäu-
    schen.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Ein verklausuliertes Ja reicht!)


    Ich bin seit 1980 hier im Bundestag und dort unter ande-
    rem Berichterstatter für Luft- und Raumfahrt. Wenn

    Thomas Rachel






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    man sich so lange mit einem Thema beschäftigt, hat man
    in der Sache ein bißchen mehr Detailkenntnisse als an-
    dere, die das nicht tun. Für Bodo Seidenthal trifft das
    genauso zu. Aus diesem Grund haben wir schon eine
    Vorwarnung


    (Zuruf von der CDU/CSU: Prophylaktisch!)

    oder eine sachliche Hintergrundinformation aussprechen
    wollen. Das ist ja auch völlig legitim.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Aber wovor muß man warnen, wenn nichts zu warnen da ist?)


    – Was ihr mit dem „Zukunftsminister“ Rüttgers erlebt
    habt, darauf komme ich gleich noch zu sprechen.

    Wir wissen, daß an der Raumfahrtindustrie mittelbar
    100 000 Arbeitsplätze hängen, direkt etwa 6 000. Wir
    sind der Ansicht, Raumfahrt kostet nicht nur Geld, son-
    dern sie bringt auch Geld und schafft, was wir brauchen:
    Arbeitsplätze. Sie entfaltet mittlerweile eine starke
    Breitenwirkung. Deshalb gilt für meine Fraktion, daß die
    wissenschaftliche, technologische und industrielle Kom-
    petenz erhalten und ausgebaut werden muß. Die Raum-
    fahrt hat sich an Programmen zu orientieren, die eine
    wissenschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung vor-
    weisen. Sie ist Dienstleistung.

    Am 11./12. Mai findet die Ministerratskonferenz
    statt, die über die weiteren Ziele der europäischen
    Raumfahrt entscheiden wird. Sie findet zu einer Zeit
    statt, die für uns sehr schwierig ist. Über den maroden
    Haushalt, den die neue Regierung übernommen hat, ist
    ja vorhin von dem Kollegen Mayer schon einiges ausge-
    sagt worden. Die Regierung Kohl hat im Raumfahrtbe-
    reich Entscheidungen getroffen, die bewirken, daß in
    den Etats bis zum Jahr 2003 wenig Spielräume für eine
    innovative Politik vorhanden sind.


    (Zuruf von der SPD: Das ist die Wahrheit!)

    Im Gegenteil: Andere Länder haben finanziell Luft, so
    zum Beispiel Frankreich, Italien oder auch Belgien.
    Frankreich beteiligt sich mit 27 Prozent an der Raum-
    station, die Deutschen mit 41 Prozent. Da liegt mit ein
    Grund, warum diese Länder mehr Luft für andere her-
    vorragende Projekte haben.

    Ursprünglich wurde von einigen eine umfassende eu-
    ropäische Autonomie im Weltraum angestrebt. Auf
    diesem Trip sind Sie ja lange gewesen, obwohl alle an-
    deren erkannt haben, daß das eine anachronistische For-
    derung ist. Dann wurde das Raumfahrtprogramm nach
    und nach abgespeckt: keine Planung, keine Strategie.
    Nicht umsonst hat die Regierung Kohl seit 1986 die
    Vorlage des 5. Weltraumprogramms immer wieder hin-
    ausgezögert und letztendlich abgelehnt. Bis heute haben
    wir noch keine Fortschreibung des 4. Weltraumpro-
    gramms.

    Die Folgen dieser Politik bekommen wir jetzt zu spü-
    ren. Die Kritik der Opposition an dem Haushaltstitel ist
    also mehr als unredlich. Seit Jahren haben Sie diesen
    Etat einerseits als Steinbruch mißbraucht, andererseits
    sind Sie kostspielige langfristige Verpflichtungen einge-
    gangen. Der ESA-Titel ist von 1,3 Milliarden DM im

    Jahr 1993 auf 970 Millionen DM im Jahr 1998 herunter-
    gefahren worden. Diese 330 Millionen DM, ohne Be-
    rücksichtigung eines Inflationsausgleichs, fehlen pro
    Jahr.

    Thomas Rachel war früher ein vehementer Befür-
    worter der Raumfahrt. Einige haben ihm in dieser Frage
    aber systematisch das Rückgrat entfernt.

    Was müssen wir also tun? Wir müssen uns in der
    Raumfahrtpolitik umorientieren. Erstens. Wir wollen
    mehr Raumfahrt fürs Geld. Die Strukturen, vor allem in
    der ESA, sind neu zu überdenken. Dies wird schon fast
    so lange gefordert, wie ich Mitglied des Bundestages
    bin; das sind jetzt 18 Jahre. Jetzt wird es höchste Zeit,
    das umzusetzen.

    Zweitens. Die Raumfahrt ist keine alleinige Staats-
    veranstaltung. Auch die Industrie ist in der Pflicht. Sie
    fordert doch den Abbau von Subventionen; diese gibt es
    aber nicht nur im sozialen Bereich. Wir müssen auf
    „private public partnership“ drängen. Im Satellitenbe-
    reich gibt es das schon.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Das ist richtig!)


    Im übrigen: Bei Ariane 1 bis Ariane 4 hat der Staat
    die Forschung und Entwicklung finanziert, und die In-
    dustrie hat sie produziert. Ab Ariane 5 beteiligt sich die
    Industrie an der Forschung und Entwicklung. Mit 105
    Millionen ECU, also 200 Millionen DM – das soll an
    dieser Stelle einmal gesagt werden –, steigt sie bei der
    Ariane 5 plus ein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Jürgen W. Möllemann [F.D.P.] – Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Aber das haben wir eingeführt, wie du weißt!)


    – Seit wann bist du Unternehmer? Das habe ich gar
    nicht gewußt.


    (Norbert Hauser [Bonn] [CDU/CSU]: Nein, die Beteiligung, Herr Kollege!)


    Ich begrüße es, wenn die Bundesregierung versucht,
    die Kosten für die Raumstation zu senken, indem sie das
    Bauprogramm streckt. Natürlich wissen wir, daß durch
    eine Streckung am Ende die Kosten etwas höher sein
    werden. Aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.

    Die Weiterentwicklung der Ariane 5 hat erste Priori-
    tät; sie muß weiterhin konkurrenzfähig bleiben. Im übri-
    gen: Etwa 3 000 hochqualifizierte Arbeitskräfte sind in
    Deutschland am Bau von Ariane 4 und Ariane 5 betei-
    ligt. Auf europäischer Ebene sind es 14 000.

    Ariane 4 und Ariane 5 gewährleisten einen eigen-
    ständigen Zugang Europas in den Weltraum. Als Europa
    noch keine Trägerrakete hatte, ist folgendes passiert:
    1972 wurde in Europa der Kommunikationssatellit
    Symphonie gebaut, den die Amerikaner in den Orbit ge-
    schossen haben, unter der Bedingung, daß er nicht
    kommerziell genutzt wird. Das war der Grund, warum
    sich die Europäer entschieden haben, ein eigenes Trä-
    gersystem zu entwickeln. – Das war 1972.

    Lothar Fischer (Homburg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Und heute? Im November 1998 sind im US-
    amerikanischen Kongreß Gesetze eingebracht worden,
    wonach der Technologietransfer im Satellitenbereich nur
    unter ganz strengen Voraussetzungen erfolgen soll: Das
    Außenhandels- und das Verteidigungsministerium müs-
    sen zustimmen. Satellitentransporte werden also be-
    handelt wie Waffenexporte. Das geht natürlich an die
    Substanz der europäischen Trägerrakete Ariane. Ariane
    hat einen Weltmarktanteil am Transport von kommer-
    ziellen Satelliten in Höhe von 60 Prozent.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Die Raumfahrt umfaßt nicht nur Raketen und be-

    mannte Stationen, sondern auch Satelliten. In diesem
    Zusammenhang denke ich an die Erdbeobachtung und
    die Satellitennavigation. Dazu werde ich aber nichts sa-
    gen, da mein Kollege und Freund Bodo Seidenthal dazu
    nachher noch nähere Ausführungen macht.

    Ich wünsche mir für diesen Bereich, daß genügend
    Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit die Durst-
    strecke bis 2003 keine bleibenden Schäden hinterläßt.
    Hier gilt es, Märkte zu entwickeln und zu erobern. Das
    ist richtig verstandene Innovationspolitik, weil sie sich
    an den Arbeitsplätzen der Zukunft orientiert.

    Recht schönen Dank.

    (Beifall bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Jürgen W. Möllemann [F.D.P.])