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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
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    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Josef Fell


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren! Bündnis 90/Die Grünen stehen zur Raumfahrt. Sie
    werden vielleicht staunen, meine Damen und Herren
    von der Opposition. Wir sind nicht technikfeindlich, wie
    Sie der Öffentlichkeit immer wieder weismachen wol-
    len.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Ihr sagt das doch, nicht wir!)


    Allerdings – das unterscheidet uns von der blinden
    Technikhörigkeit der vergangenen Jahrzehnte – haben
    wir andere, sehr gut begründete Bewertungsmaßstäbe.
    Andere Gewichtungen in der Raumfahrt werden uns






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    auch zu anderen Schwerpunktsetzungen bei der Mittel-
    vergabe führen.

    Unverzichtbar ist für uns die Erderkundung aus
    dem Weltall.


    (Zuruf der CDU/CSU: Toll!)

    Erdbeobachtungen von Satelliten geben uns umfassend
    und dringend benötigte Daten für die Umweltverände-
    rungen und die Umweltzerstörungen auf dieser Erde.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Die kleinen grünen Männchen!)


    In Umweltkonferenzen, zum Beispiel zum Klimaschutz,
    sind durch Satelliten gewonnene Daten eine wichtige
    Verhandlungsgrundlage. Dieses Feld einfach anderen
    Staaten zu überlassen hieße, die eigene Verhandlungs-
    position zu schwächen. Damit würde im Falle der jetzi-
    gen Bundesregierung ein bedeutender Anwalt der Um-
    welt in eine ungünstige Verhandlungsposition gebracht.

    Auch die Landwirtschaft und die Entwicklungshilfe
    profitieren in zunehmenden Maße von der Satelliten-
    technik. Die Grundlagenforschung für die Stillung des
    menschlichen Wissensdurstes gibt wichtige Rückschlüs-
    se auf die Stellung des Menschen im Universum. Span-
    nende Fragen stellen sich bei der Erkundung des Plane-
    tensystems und beim Blick in die Tiefen des Alls. Be-
    sonders positive Beispiele astronomischer Grundlagen-
    forschung sind das Weltraumteleskop Hubble oder der
    neue Röntgensatellit. Allerdings ist bei der Stillung die-
    ses Wissensdurstes darauf zu achten, daß wir das Leben
    auf der Erde nicht gefährden.

    Ein besonders negatives Beispiel, das die alte Bun-
    desregierung mit zu verantworten hat, ist die Verwen-
    dung von Plutonium in Raumsonden. Cassini wird im
    August beim Swing-by-Manöver um die Erde Leben auf
    diesem Planeten gefährden. Die bestehende Gefahr einer
    radioaktiven Verseuchung legt den Gedanken nahe, die
    Sonde besser in die Sonne umzuleiten, als ein großes Ri-
    siko einzugehen. Es war schon unverantwortlich, diese
    Sonde zu bauen und zu starten. Entweder hätte die alte
    Bundesregierung auf Alternativantriebe setzen sollen
    oder so lange warten müssen, bis adäquate Antriebe zur
    Verfügung stehen.

    Als Erblast der alten Bundesregierung hat die be-
    mannte Raumfahrt einen finanziellen Stellenwert, der
    ihr unter dem Gesichtspunkt des wissenschaftlichen
    Nutzens nicht zusteht. Daran werden wir leider nichts
    ändern können, da wir die völkerrechtlich verbindlichen
    Verträge einhalten müssen. Angesichts knapper Haus-
    haltskassen stehen alle Ausgaben unter einem hohen Le-
    gitimationszwang. Ausgaben mit geringer Nutzungseffi-
    zienz sind gegenüber dem Steuerzahler schwer zu recht-
    fertigen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Der Bürger fordert mit Recht, daß sein Geld so sinn-

    voll wie möglich ausgegeben wird.

    (Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Sorgt mal dafür, daß was passiert!)


    – Hören Sie nur zu! – Wir sollten daher jeden noch so
    kleinen Spielraum nutzen, die Kosten für die Raumsta-
    tion zu senken. Notfalls sollte auch zeitweise auf eine
    Nutzung verzichtet werden, bevor man, etwas polemisch
    ausgedrückt, anfängt, Astronauten Tischtennis spielen
    zu lassen, um die Flugbahn des Balles unter der Bedin-
    gung der Mikrogravitation beobachten zu können.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Das war ja ein wahnsinnig toller Gag gerade!)


    Ich will damit nicht in Zweifel ziehen, daß es selbst-
    verständlich auch in der Raumstation sinnvolle Forschung
    gibt. Ich bin Ihnen, meine Damen und Herren von der
    CDU/CSU, dankbar, daß Sie die Diskussion über die Zu-
    kunft der Weltraumfahrt mit Ihrem Antrag ein Stück weit
    wieder in Gang gebracht haben. Aber leider geht Ihr An-
    trag in die falsche Richtung. Falsche Schwerpunktsetzun-
    gen der Vergangenheit sollen nochmals verstärkt werden.
    Sie treten dafür ein, daß der Staat immense Summen in
    die Weltraumtechnik investiert, die Industrie sich über
    Geschenke der Politik freut und die Frage nach dem ge-
    sellschaftlichen Nutzen nicht gestellt wird.

    In der deutschen Raumfahrtpolitik hat es Tradition,
    daß weitreichende Entscheidungen über Programme mit
    langfristigen Bindungswirkungen auf unzureichender In-
    formationsbasis gefällt wurden. Insbesondere das Par-
    lament als eigentlicher Souverän verfügte allenfalls über
    bruchstückhaftes und oftmals selektiv aufbereitetes Wis-
    sen. Dies wird die neue Bundesregierung ändern.


    (Thomas Rachel [CDU/CSU]: Davon kann ja wohl bisher keine Rede sein!)


    Es werden unter anderem Entscheidungen getroffen
    über die Nutzung sowie den weiteren Ausbau der Raum-
    stationen, über die Weiterentwicklung der Ariane-5-
    Rakete, über die Entwicklung künftiger Raumtransport-
    systeme, was früher unter den Schlagworten „Hermes“
    und „Sänger“ lief. Die Forderungen der ESA bergen er-
    hebliche finanzielle Risiken, die die Bundesregierung
    zum Glück für die Steuerzahler und die Forschungsland-
    schaft nicht eingehen wird. Ich werde die Probleme im
    folgenden einzeln ansprechen.

    Die Raumstation hat aus forschungspolitischer Sicht
    keine Priorität. Die Effizienz der eingesetzten For-
    schungsmittel ist gering. Von der Kernfusion vielleicht
    abgesehen, gibt es wohl kaum einen Bereich, in dem für
    jede Forschungsmark weniger Forschungsoutput erwar-
    tet werden kann.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Also sind Sie dagegen?)


    Die Überlegungen der Bundesregierung, hier Kosten
    einzusparen, werden daher von unserer Fraktion aus-
    drücklich begrüßt.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Sind Sie gegen die Station?)


    – Nicht vollständig. Wir wollen eine Senkung der
    Mittel.


    (Ilse Aigner [CDU/CSU]: Sie wollen sie also bauen, aber nicht nutzen!)


    Hans-Josef Fell






    (A) (C)



    (B) (D)


    – Hören Sie zu, ich gehe weiter darauf ein. – Ich hoffe
    sehr, daß die Entscheidung der alten Bundesregierung,
    einen zu großen deutschen Finanzierungsanteil zu über-
    nehmen, gemeinsam mit den europäischen Partnern
    noch nach unten korrigiert werden kann.

    So lautet meine Antwort: Wir sind nicht strikt dage-
    gen; wir wollen nur geringere Mittel, eine Streckung
    dieser Aufwendungen über einen längeren Zeitraum
    hinweg, damit dieser Finanzierungsbuckel im wesentli-
    chen in den Griff bekommen werden kann.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Die Station muß erst nach oben, nicht nach unten!)


    – Sie ist ja teilweise schon oben, wie Sie wissen.
    Zur Ariane. Die staatliche Finanzierung der Weiter-

    entwicklung sollte so gering wie möglich ausfallen. Es
    ist zu begrüßen, daß die Regierung auch hier die Kosten
    senken will. Die Industrie – da sind wir uns einig – muß
    stärker an den Kosten beteiligt werden. Zu einem Zeit-
    punkt, an dem die Ariane 4 Gewinne abwirft und die
    Amerikaner die Finanzierung ihrer Trägersysteme mehr
    und mehr privatisieren, sollte auch die europäische In-
    dustrie ihren Beitrag leisten und nicht nur die Hand auf-
    halten. Die Gegenfinanzierung der Forderungen in Ih-
    rem Antrag ist vollkommen unklar. Bezeichnenderweise
    ist davon in Ihrem Antrag auch gar keine Rede. Sicher
    ist nur das eine, daß an anderer Stelle Forschungsmittel
    eingespart werden müßten. 100 Millionen DM in der
    Forschung einzusparen – so hoch läge nach Ihren Forde-
    rungen der jährliche Aufwuchs mindestens – hieße, daß
    sinnvolle andere Forschungsmaßnahmen mit hoher
    Wahrscheinlichkeit nicht durchgeführt werden.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: Wieso ist das die Alternative?)


    Wenn Sie, meine Damen und Herren von der Oppo-
    sition, wollen, daß die Mittel für die Erderkundung ge-
    strichen werden, dann sagen Sie das auch. Sagen Sie uns
    aber wenigstens, wo Sie die Schwerpunkte in der Finan-
    zierung setzen.


    (Norbert Hauser [Bonn] [CDU/CSU]: Sie wollten doch die Forschungsmittel verdoppeln! Warum müssen Sie dann streichen?)


    – Es geht angesichts knapper Haushaltsmittel einfach
    nicht an, daß für einen Bereich ein übermäßiger Auf-
    wuchs vorgesehen wird, der nicht finanzierbar ist.


    (Jürgen W. Möllemann [F.D.P.]: 50 Millionen DM sind kein Übermaß!)


    Wir haben die Forschungsmittel erhöht und werden
    sie sinnvoll auch in Technologien einsetzen, wo wir
    einen Aufwuchs wünschen.


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])

    Ich nenne Ihnen beispielsweise neue Energieträger,

    Brennstoffzellen und vieles andere mehr, was Sie ja
    auch wünschen. Aber wo Sie die Mittel für die Gegen-
    finanzierung herbekommen, ist mir unklar.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Auf der Tagesordnung der Ministerratskonferenz
    steht auch die Entwicklung weiterer Raumfahrttrans-
    portsysteme. Was sich hier so unscheinbar liest, ist
    eigentlich – ich erwähnte es schon – die klammheim-
    liche Wiederauferstehung der Raumtransporter Hermes
    und Sänger. Mit gutem Grund wurden beide Projekte
    nach einer intensiv geführten Diskussion in den 90er
    Jahren bereits beerdigt. Nun soll es anscheinend ohne
    Diskussion zu einem neuen Anlauf kommen. Mit der
    unscheinbaren Bezeichnung Atmospheric Reatmosphe-
    ric Administrator soll der Einstieg gelingen. Statt über
    solche weitreichenden und unglaublich teuren Projekte
    im vorhinein zu diskutieren und zu entscheiden, verfol-
    gen Sie hier eine Salamitaktik. Schritt für Schritt soll an
    die Transportsysteme herangegangen werden. Man
    steigt mit ein paar Dutzend Millionen ein, geht dann auf
    einige hundert Millionen und zielt auf einige Milliarden
    ab. Wenn wir hier nicht aufpassen, werden die Kosten
    steigen wie eine Rakete.

    Hermes, der Traum der Franzosen, und Sänger, der
    Traum deutscher Technokraten, dürfen nicht durch die
    Hintertür eingeführt werden. Entweder will man diese
    Systeme, dann soll man das auch laut sagen und zur
    Diskussion stellen, oder man will sie nicht, dann soll
    man auch kein Geld in sie investieren. Die Bundesregie-
    rung tut daher gut daran, hier keine Gelder zu ver-
    schwenden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Bündnis 90/Die Grünen empfehlen der Bundesregie-

    rung, die Ausgaben für die bemannte Raumfahrt mög-
    lichst niedrig zu halten, um Spielräume für eine nach-
    haltige Forschungspolitik zu lassen. Konkret bedeutet
    dies:


    (Walter Hirche [F.D.P.]: Unterstützen Sie nun die Ministerin oder nicht?)


    – Aber sehr.

    (Walter Hirche [F.D.P.]: Sie haben aber etwas anderes gesagt!)

    – Aber nicht im Detail.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Bundesregierung sollte versuchen, einen degres-

    siven Finanzierungsmodus für die Raumstation durchzu-
    setzen, der eine jährliche Kürzung der Mittel um 5 bis
    10 Prozent beinhaltet. Damit werden wir Anreize für
    eine stärkere Anwendungsorientierung sowie für die
    kommerzielle Nutzung der Raumstation geben.

    Nach 16 Jahren Raumfahrtpolitik, die von übertriebe-
    nen und teuren Projekten geprägt war, ist es an der Zeit,
    neue Akzente zu setzen. Im Sinne einer modernen For-
    schungs- und Innovationspolitik sollte die Bundesregie-
    rung einen Dialog mit Herstellern und Nutzern von
    Raumfahrtsystemen initiieren, um auf diese Weise zu-
    kunftsfähige Szenarien für die Entwicklung und Nut-
    zung von Raumfahrtechnik zu entwickeln. Ich weiß, daß
    Sie, meine Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
    CSU und F.D.P., mir grundlos Technikfeindlichkeit
    vorwerfen. Technik ist elementar, und dies gilt auch für
    Teile der Weltraumfahrt. Wir wollen nur, daß die For-

    Hans-Josef Fell






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    schungsmittel dort eingesetzt werden, wo sie helfen
    können, Probleme zu lösen.

    Folgende Felder der Weltraumforschung – ich
    hatte sie eingangs bereits angerissen – halten wir für be-
    sonders wichtig: erstens die Atmosphären- und Klima-
    forschung, die wichtige Beiträge zur Diagnose von Kli-
    maveränderungen oder auch zur Wettervorhersage bei-
    steuern kann; zweitens die Erdbeobachtung, die unter
    anderem zur Diagnose von ökologierelevanten Prozes-
    sen genutzt werden kann. Dort, wo Flugzeuge die Beob-
    achtungstätigkeit effizienter gestalten können, sollten
    diese aber Priorität haben, weil sie billiger sind.

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Ent-
    wicklung von Solarbetrieben in Flugzeugen zur Erder-
    kundung in den USA hinweisen. Es ist grundsätzlich
    sinnvoll, die Nutzer an den Kosten zu beteiligen. Im
    Falle des BMU und BMZ bestehen aber keine finan-
    ziellen Spielräume, um die mitunter hohen Kosten dek-
    ken zu können. Hier muß die Bundesregierung insge-
    samt Vorsorge leisten und darf nicht einfach eine Mit-
    telverschiebung vom Forschungsministerium zum Um-
    weltministerium verlangen. Ansonsten besteht die Ge-
    fahr, daß die Erdbeobachtung und Klimaforschung nicht
    mehr finanziert werden können.

    Drittens. Die extraterrestrische Forschung, die zur
    Erweiterung unseres Wissens über unser Planetensystem
    und den Weltraum beiträgt, halten wir für nötig. Das
    Wissensbedürfnis des Menschen in diesem Bereich ist
    so tiefgehend, daß es ein Armutszeugnis wäre, auf die-
    ses Engagement zu verzichten.

    Ich denke, wir vom Bündnis 90/Die Grünen halten
    die Raumfahrt für wichtig und zukunftsträchtig. Die
    Schwerpunkte müssen allerdings am Nutzen für die
    Menschheit ausgerichtet werden. Daher werden wir den
    Antrag der CDU/CSU für ein undifferenziertes Fordern
    nach dem technisch Machbaren, ohne daß Sie sich Ge-
    danken gemacht hätten, wo angesichts knapper Haus-
    haltskassen sinnvolle Schwerpunkte zu setzen wären,


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das nehmen Sie sofort zurück!)


    nicht unterstützen. Statt dessen werden wir Frau Bul-
    mahn in ihrem Bemühen unterstützen, die Raumfahrt-
    politik der neuen Bundesregierung effizienter aus-
    zurichten, als es in den letzten zehn Jahren geschehen
    ist.

    Ich danke Ihnen fürs Zuhören.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Gegen Effizienz kann niemand etwas haben!)




Rede von Anke Fuchs
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nun erteile ich das
Wort dem Kollegen Jürgen Möllemann, F.D.P.-
Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jürgen W. Möllemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin!
    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die F.D.P.-Bundes-
    tagsfraktion hatte bereits am 2. März dieses Jahres die
    Bundesregierung aufgefordert, die Leistungen an die

    europäische Weltraumorganisation im Haushaltsplan
    1999 um 50 Millionen DM zu erhöhen. Der Antrag der
    CDU/CSU folgt dieser parlamentarischen Initiative der
    F.D.P. Das begrüße ich naturgemäß.


    (Norbert Hauser [Bonn] [CDU/CSU]: Im Ausschuß haben wir das gemeinsam gemacht, Herr Kollege!)


    Ich hoffe, daß dem auch entsprochen wird.
    Es ist jetzt gerade wieder deutlich geworden, natür-

    lich auch durch die Publikationen in den vergangenen
    Wochen und durch Einlassungen mehr oder weniger di-
    rekter Art in den Ausschüssen – ich denke an den ge-
    schätzten Kollegen Fischer, der uns gleich noch seine
    Besorgnisse vortragen wird –, daß es bei dem Thema,
    um das es hier geht, innerhalb der rotgrünen Regierung
    und der Koalition doch beachtliche Meinungsverschie-
    denheiten gibt. Herr Fell, auf eine solche Aussage, daß
    Sie die Ministerin sehr, aber nicht im Detail unterstüt-
    zen, muß man erst kommen. So kann man es auch sagen.
    Das ist, glaube ich, das Leitmotiv dieser Tage, von Frau
    Altmann über Herrn Trittin bis zu Ihnen, daß Sie die
    Ministerin sehr unterstützen, aber leider nicht im Detail.


    (Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht jedes Detail!)


    – Es wird noch schlimmer. Wollen Sie das noch näher
    erklären?

    Frau Bulmahn hat zu Beginn ihrer Ministerzeit be-
    dauert, daß sich die frühere Entscheidung nicht rück-
    gängig machen ließe, einen erheblichen Teil der verfüg-
    baren Mittel in die bemannte Raumfahrt zu stecken.
    Sie haben, Frau Bulmahn, keinen Zweifel daran auf-
    kommen lassen, daß Sie jedenfalls von der bemannten
    Raumfahrt nichts halten, auch wenn Sie heute angefan-
    gen haben, nach dem Motto „Und sie bewegt sich doch“
    hier argumentativ als Raumgleiter in Erscheinung zu
    treten.


    (Jörg Tauss [SPD]: Nicht nur im Detail!)

    Bei der feierlichen Übergabe des ersten Raumfahrtla-

    bors Spacelab am 16. April hat der Bundeskanzler ver-
    sprochen, daß die Bundesregierung gegenüber der be-
    mannten Raumfahrt „alle internationalen Verpflichtun-
    gen, die wir eingegangen sind, auch erfüllen wird“ –
    nicht einige und das eine oder andere Detail nicht, son-
    dern alle. Deswegen wird er sich entscheiden müssen,
    ob er sein Versprechen halten will, das er gegeben hat,
    oder seine Ministerin.


    (Jörg Tauss [SPD]: Ach, Herr Möllemann, Sie waren aber auch schon besser!)


    – Es geht nicht, daß man sich im Rahmen von interna-
    tionalen Konferenzen oder feierlichen Anlässen ohne
    Wenn und Aber – manchmal auch ohne Wenn und „La-
    ber“ – hinter bestimmte Verpflichtungen stellt und dann,
    wenn es konkret wird, davon spricht, im Detail meine
    man das nicht ganz so. Das beschädigt unsere Interes-
    sen.


    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Hans-Josef Fell






    (A) (C)



    (B) (D)


    Frau Kollegin Bulmahn, die Weltraumforschung,
    auch die bemannte Weltraumfahrt, ist – um Sie zu zitie-
    ren – kein „Spielzeug für große Jungs“,


    (Edelgard Bulmahn [SPD]: Das ist richtig! Da stimme ich sogar zu!)


    sondern ein Kernbereich unserer zukünftigen Wettbe-
    werbsfähigkeit in vielen Bereichen, zum Beispiel in der
    Satellitenkommunikation und Satellitennavigation.
    Sie hat auch für unsere Sicherheitspolitik eine strategi-
    sche Bedeutung.

    Wir sind in diesen Tagen beispielsweise im Kosovo –
    wir diskutieren darüber manchmal ein wenig verklausu-
    liert – auf die Aufklärung unsererseits durch langsam
    fliegende Drohnen angewiesen. Amerika hat ganz ande-
    re Übersichtsmöglichkeiten. Ich habe auch nach den
    Einlassungen von Verteidigungsminister Scharping das
    Gefühl, daß eben doch nicht alle über die gleichen In-
    formationen verfügen können. Europa ist trotz aller
    Loyalität im Bündnis gut beraten, sich den gleichen
    Erkenntnisstand selbst zu verschaffen. Das geschieht
    parallel zur Umsetzung der Idee einer europäischen
    Sicherheitspolitik.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Die Wettbewerbsfähigkeit wird in Zukunft immer mehr
    davon abhängen, wer auf der Welt einen Informations-
    vorsprung hat. Das gilt nicht nur für fast alle Wirt-
    schaftsbereiche, sondern auch für die Sicherheitspolitik.
    Deswegen hat sie einen so hohen Stellenwert.

    Herr Fell, ich denke, es war nicht Ihre Absicht, aber
    Sie haben indirekt darauf hingewiesen, was Ihr Problem
    und das Ihrer ganzen Koalition ist. Sie haben verspro-
    chen – Ihr größerer Partner mehr als Sie, aber Sie indi-
    rekt auch – und für die Zeit nach den Wahlen angekün-
    digt, Sie würden die Mittel für investive Aufgaben, die
    Zukunftsinvestitionen im Bereich von Bildung und For-
    schung, verdoppeln. Wenn der Bereich, von dem wir
    jetzt sprechen, keine Zukunftsinvestition im Sinne Ihrer
    Definition ist, dann wüßte ich gerne, was eine
    Zukunftsinvestition ist.

    Sie sind überhaupt nicht auf dem Wege, Mittel in die-
    sem Bereich zu verdoppeln. Sie sagen sogar, wer in die-
    sem Bereich eine Erhöhung der Mittel fordere, müsse in
    anderen Bereichen des gleichen Komplexes kürzen. –
    Das ist doch keine neue Prioritätensetzung.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Wenn Sie das gemeint haben, als Sie Ihren Wählerinnen
    und Wählern gesagt haben: „Wenn wir an der Regierung
    sind, werden wir die Mittel für Zukunftsinvestitionen im
    Bildungs- und Forschungsbereich verdoppeln“ und Sie
    jetzt die Mittel innerhalb dieses Bereichs nur hin- und
    herschieben, dann ist das nicht in Ordnung. Das ist un-
    redlich.

    Wir werden Sie auf jedem anderen Gebiet immer
    wieder an Ihr Versprechen erinnern müssen. Man kann
    nicht mit einem an die Jugend, an die Wissenschaft und
    an die Forschung gerichteten Versprechen die Wähler
    für sich gewinnen und anschließend nur mit Ausreden
    kommen.


    (Zuruf von der SPD)


    – Sie haben dieses Versprechen gegeben. Sie werden
    daran gemessen. Kommen Sie doch nicht damit, zu sa-
    gen: Andere haben dies und jenes getan. – Das haben
    Sie doch kritisiert. Sie halten sich nicht an Ihr Verspre-
    chen. Herr Fell war so freundlich, direkt darauf hinzu-
    weisen und zu sagen, jedwede Steigerung in dem hier
    zur Rede stehenden Bereich müsse im Bildungs- und
    Forschungsetat zu Kürzungen führen. Das ist Kraftlo-
    sigkeit. Das ist außerdem Unredlichkeit angesichts des-
    sen, was Sie angekündigt haben.


    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)