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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 14/35 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Theodor Waigel.............................. 2761 A Eintritt des Abgeordneten Wolfgang Steiger in den Deutschen Bundestag............................ 2761 A Erweiterung der Tagesordnung.......... 2761 B, 2817 A Absetzung des Punktes 8 von der Tagesord- nung ................................................................. 2762 A Tagesordnungspunkt 5: a) Abgabe einer Regierungserklärung des Bundeskanzlers anläßlich des 50. Jah- restages der Gründung der Nordatlan- tikpakt-Organisation................................ 2762 B b) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN NATO-Gipfel in Washington und Wei- terentwicklung des Bündnisses (Druck- sache 14/599) ............................................. 2762 B c) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Die Handlungsfähigkeit der Nordatlan- tischen Allianz für das 21. Jahrhundert sichern (Drucksache 14/316)..................... 2762 B d) Antrag der Fraktion PDS Europäische Sicherheitsarchitektur statt Dominanz der Nordatlantischen Allianz (Drucksache 14/454 (neu)) ........................... 2762 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. 50 Jahre Nordatlantisches Bündnis (Drucksache 14/792) .................................. 2762 C Gerhard Schröder, Bundeskanzler ................... 2762 C Volker Rühe..................................................... 2766 A Rudolf Scharping, Bundesminister BMVg...... 2770 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P.......................... 2773 A Joseph Fischer, Bundesminister AA................ 2776 A Wolfgang Gehrcke PDS .................................. 2779 A Markus Meckel SPD.................................... 2781 B Michael Glos CDU/CSU ................................. 2781 D Gernot Erler SPD............................................. 2784 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2786 C Markus Meckel SPD........................................ 2787 C Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) CDU/CSU... 2789 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2791 B Peter Zumkley SPD ......................................... 2792 D Dr. Christoph Zöpel SPD................................. 2794 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen), Friedrich Merz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Deutschland muß verläßlicher Partner in europäischer Raumfahrt bleiben (Drucksache 14/655) .................................. 2795 C Ilse Aigner CDU/CSU..................................... 2795 C Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2797 C II Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Thomas Rachel CDU/CSU .......................... 2799 C Dr.Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/CSU.. 2801 A Edelgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . 2801 B Hans-Josef Fell BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2801 D Jürgen W. Möllemann F.D.P. .......................... 2804 B Jörg Tauss SPD............................................ 2805 C Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2806 D Stephan Hilsberg SPD ................................. 2807 A Lothar Fischer (Homburg) SPD....................... 2809 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. ..................... 2809 D Norbert Hauser (Bonn) CDU/CSU .................. 2811 B Bodo Seidenthal SPD....................................... 2812 D Thomas Rachel CDU/CSU .............................. 2815 B Tagesordnungspunkt 15: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Reform des Staatsangehörig- keitsrechts (Drucksache 14/744)............... 2815 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Über- weisungsgesetzes (Drucksache 14/745) .... 2815 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 8. Dezem- ber 1997 über wirtschaftliche Partner- schaft, politische Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen der Euro- päischen Gemeinschaft und ihren Mit- gliedstaaten einerseits und den Ver- einigten Mexikanischen Staaten ande- rerseits (Drucksache 14/684)..................... 2815 D d) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung des arbeitsgerichtlichen Verfahrens (Arbeits- gerichtsbeschleunigungsgesetz) (Druck- sache 14/626) ............................................. 2815 D e) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Dehnel, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), weiteren Abgeord- neten und der Fraktion CDU/CSU einge- brachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Verkehrswege- planungsbeschleunigungsgesetzes (Drucksache 14/544) .................................. 2815 D f) Antrag der Fraktion der CDU/CSU Änderung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Drucksache 14/542) ....................................................... 2816 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen vom 21. Dezember 1995 über den Beitritt der Republik Österreich, der Republik Finnland und des Königreichs Schwe- den zu dem Übereinkommen über die Beseitigung der Doppelbesteuerung im Falle von Gewinnberichtigungen zwischen verbundenen Unternehmen (Drucksache 14/748) .................................. 2816 A b) Antrag der Abgeordneten Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion F.D.P. Für eine sofortige Verhängung umfas- sender Handelssanktionen gegen Jugo- slawien (Drucksache 14/793) .................... 2816 A c) Antrag der Abgeordneten Gabriele Fogra- scher, Adelheid Tröscher, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion SPD sowie der Abgeordneten Dr. Angelika Köster- Loßack, Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN UN-Sondergeneralversammlung – 5 Jah- re nach der Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung in Kairo – Aktive Be- völkerungspolitik in der Entwicklungs- zusammenarbeit (Drucksache 14/797)......... 2816 B d) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Heidi Lippmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Ausschluß des Eintritts Minderjähriger in die Bundeswehr (Drucksache 14/551) . 2816 B e) Antrag der Abgeordneten Fred Gebhardt, Carsten Hübner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Einsatz von Kindern als Soldaten wirk- sam verhindern (Drucksache 14/552) ...... 2816 C f) Antrag der Abgeordneten Karin Kort- mann, Brigitte Adler, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion SPD sowie der Ab- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 III geordneten Dr. Angelika Köster-Loßack, Hans-Christian Ströbele, Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten (Drucksache 14/806) .................................. 2816 C Tagesordnungspunkt 16: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Techno- logie zu der Verordnung der Bundesregie- rung Aufhebbare Einhundertachtunddrei- ßigste Verordnung zur Änderung der Einfuhrliste – Anlage zum Außenwirt- schaftsgesetz – (Drucksachen 14/264, 14/305 Nr. 2.2, 14/729) ....................................................... 2816 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung Privatisierung von Bundesbeteiligungen hier: Veräußerung der Geschäftsan- teile an der Heimstätte Rheinland-Pfalz GmbH, Organ der staatlichen Woh- nungspolitik, Mainz (Drucksachen 14/186, 14/305 Nr. 1.1, 14/657) ....................................................... 2817 A Zusatztagesordnungspunkt 12: a) bis e) Beschlußempfehlungen des Peti- tionsausschusses Sammelübersichten 38, 39, 40, 41, 42 (Drucksachen 14/814, 14/815, 14/816, 14/817 und 14/818) .................................... 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundessozialhilfegesetzes (Drucksa- chen 14/389, 14/474, 14/820)..................... 2817 C Brigitte Lange SPD.......................................... 2817 D Peter Weiß (Emmendingen) CDU/CSU .......... 2819 B Katrin Göring-Eckardt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2820 D Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2821 D Dr. Klaus Grehn PDS....................................... 2822 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung als Bauherr zu Schwarzarbeit und außertariflicher Be- schäftigung auf den Baustellen des Bundes in Berlin und zu den Auswir- kungen auf die Beschäftigungssituation im Baugewerbe Berlins und Branden- burgs sowie die ostdeutsche Bauwirt- schaft insgesamt ....................................... 2823 D Petra Pau PDS.................................................. 2823 D Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVB ............................................................. 2825 A Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU................. 2826 C Franziska Eichstädt-Bohlig BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN................................................. 2827 C Dr. Heinrich L. Kolb F.D.P. ........................... 2828 B Renate Rennebach SPD ................................... 2829 B Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) CDU/CSU...... 2830 C Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........................................................ 2831 C Dr. Klaus Grehn PDS ...................................... 2832 D Gabriele Iwersen SPD ..................................... 2833 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2834 D Wolfgang Weiermann SPD ............................. 2835 D Konrad Gilges SPD ......................................... 2837 A Karl-Josef Laumann CDU/CSU ...................... 2838 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Entschuldungsinitiative anläßlich des Weltwirtschaftsgipfels der G-7/G-8- Staaten in Köln (Drucksache 14/794) ...... 2839 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Klaus-Jürgen Hedrich, Dr. Christian Ruck, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion CDU/CSU Entschuldung armer Entwicklungs- länder – Initiativen zum G-8-Gipfel in Köln (Drucksache 14/785)......................... 2839 A b) Antrag der Abgeordneten Carsten Hübner, Fred Gebhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion PDS Umfassender Schuldenerlaß für einen Neuanfang (Drucksache 14/800) .............. 2839 A IV Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministe- rin BMZ ........................................................... 2839 B Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2841 C Dr. R. Werner Schuster SPD........................ 2842 D Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2844 A Joachim Günther (Plauen) F.D.P. .................... 2845 B Adelheid Tröscher SPD ................................... 2847 A Carsten Hübner PDS........................................ 2848 C Frank Hempel SPD .......................................... 2850 B Dr. Ralf Brauksiepe CDU/CSU ....................... 2851 C Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ ...... 2853 D Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU.................... 2854 D Dagmar Schmidt (Meschede) SPD .................. 2855 B Zusatztagesordnungspunkt 7: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, weiteren Abgeordneten und der Fraktion F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neurege- lung des Schutzes parlamentarischer Beratungen (Drucksache 14/183) ............. 2856 D b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Sabine Jünger und der Fraktion PDS eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Bannmeilenregelung (Drucksache 14/516) ....................................................... 2857 A Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. ...................... 2857 A Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2858 A Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. .................. 2859 C Dieter Wiefelspütz SPD................................... 2859 D Joachim Hörster CDU/CSU............................. 2860 A Hans-Christian Ströbele BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN......................................................... 2861 B Roland Claus PDS ........................................... 2862 B Dieter Wiefelspütz SPD............................... 2862 D Tagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Hartmut Büttner (Schönebeck), Margarete Späte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Beteiligung des Bundes an Gedenkstät- ten und Mahnmalen zur Erinnerung an die beiden deutschen Diktaturen und ihre Opfer (Drucksache 14/656) ............... 2863 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskir- chen (Wiesloch), Angelika Krüger-Leiß- ner, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion SPD sowie der Abgeordneten Antje Vollmer, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Konzeption zur Förderung und Festi- gung der demokratischen Erinnerungs- kultur (Drucksache 14/796) ...................... 2864 A Hartmut Koschyk CDU/CSU .......................... 2864 B Angelika Krüger-Leißner SPD ........................ 2865 D Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. ........... 2867 D Antje Vollmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . 2869 A Dr. Heinrich Fink PDS .................................... 2870 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD ................ 2871 D Margarete Späte CDU/CSU............................. 2873 C Zusatztagesordnungspunkt 9: a) Antrag der Fraktionen SPD und BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN Keine weitere Unterstützung der Atom- kraftwerke Khmelnytsky 2 und Rivne 4 in der Ukraine (Drucksache 14/795) ........ 2875 C b) Antrag der Abgeordneten Angela Mar- quardt, Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion PDS Investitionen der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in Khmelnystky 2 und Rivne 4 (Drucksa- che 14/708) ................................................ 2875 C c) Antrag der Abgeordneten Kurt-Dieter Grill, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion CDU/CSU Festhalten an den Zusagen zum Bau von sichereren Ersatzreaktoren in der Ukraine (Drucksache 14/819) ................... 2875 C Monika Griefahn SPD ..................................... 2875 D Kurt-Dieter Grill CDU/CSU............................ 2876 D Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2878 A Ulrike Flach F.D.P........................................... 2879 B Eva-Maria Bulling-Schröter PDS .................... 2880 B Horst Kubatschka SPD .................................... 2881 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Evelyn Kenzler, Roland Claus, weite- Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 V ren Abgeordneten und der Fraktion PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Ge- setzbuchs (Verjährung Schadensersatz- forderungen für Zwangsarbeit) (Druck- sache 14/554) ............................................. 2882 B Dr. Evelyn Kenzler PDS.................................. 2882 B Joachim Stünker SPD ...................................... 2883 B Dr. Wolfgang Götzer CDU/CSU ..................... 2885 C Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN................................................................. 2886 B Rainer Funke F.D.P. ........................................ 2887 C Nächste Sitzung ............................................... 2887 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten ........... 2889 A Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2761 (A) (C) (B) (D) 35. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Winfried Nachtwei Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 2889 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Binding (Heidelberg), Lothar SPD 22.4.99 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.4.99* Fink, Ulf CDU/CSU 22.4.99 Friedhoff, Paul K. F.D.P. 22.4.99 Dr. Gysi, Gregor PDS 22.4.99 Hasenfratz, Klaus SPD 22.4.99 Ibrügger, Lothar SPD 22.4.99 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 22.4.99 Kolbow,Walter SPD 22.4.99 Moosbauer, Christoph SPD 22.4.99 Müller (Berlin), Manfred PDS 22.4.99 Müntefering, Franz SPD 22.4.99 Nolte, Claudia CDU/CSU 22.4.99 Dr. Paziorek, Peter CDU/CDU 22.4.99 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 22.4.99 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Raidel, Hans CDU/CSU 22.4.99 Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm CDU/CSU 22.4.99 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 22.4.99 Schmidbauer (Nürnberg), Horst SPD 22.4.99 Schuhmann (Delitzsch), Richard SPD 22.4.99 Dr. Süssmuth, Rita CDU/CSU 22.4.99 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 22.4.99 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.4.99 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 22.4.99 Willner, Gert CDU/CSU 22.4.99 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.4.99 Wissmann, Matthias CDU/CSU 22.4.99 Wolf, Aribert CDU/CSU 22.4.99 –––––––– *) für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 2890 Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 35. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. April 1999 (A) (C) (B) (D)
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    Rede von Markus Meckel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Da-
    men und Herren! Zum 50. Jahrestag ihrer Gründung ist
    die NATO in aller Munde, aber nicht wegen ihrer Ver-
    dienste und nicht wegen dieses Jubiläums, sondern we-
    gen des Krieges im Kosovo, wo die NATO versucht,
    dem Morden und den Vertreibungen durch das Milose-
    vic-Regime Einhalt zu gebieten und ein Ende zu setzen.

    Vor knapp zehn Jahren, am Ende des Kalten Krieges,
    glaubten viele noch, die NATO könne sich in naher Zu-
    kunft auflösen und in einem System gemeinsamer
    Sicherheit in Europa aufgehen. Auch ich hatte anfangs
    noch diese Hoffnung. Heute jedoch ist deutlich: Außer
    der NATO mit ihren militärischen Fähigkeiten gibt es
    niemanden in Europa, der nach dem Scheitern aller
    politischen Bemühungen fähig wäre, Milosevic in den
    Arm zu fallen und sein verbrecherisches Treiben zu be-
    enden.

    Hätten wir nicht die NATO, wir müßten sie erfinden.
    Ich glaube nicht, daß die NATO heute in einer Krise
    steckt. Sie steht vielmehr vor großen und schwierigen
    Herausforderungen, die heute bewältigt werden müssen.
    Wir brauchen die NATO nicht etwa – das unterstellen
    ihr heute noch viele – als ein Instrument zur Durchset-
    zung hegemonialer Interessen der reichen Länder des
    Nordens, sondern wir brauchen sie als Stabilitätsanker in
    Europa zur Verteidigung der westlichen, also der demo-
    kratischen Staatengemeinschaft sowie zum Schutz vor
    Mord und Vertreibung, die wir nach Bosnien nun im
    Kosovo wieder in schrecklichster Weise erleben müssen.
    Wir merken auch, wie schwer nach dem Scheitern der
    politischen Bemühungen selbst der militärische Schutz
    dieser Menschen ist.

    Durch die kollektive Verteidigungsbereitschaft der
    NATO und die Integrationsleistung der Europäischen
    Gemeinschaft konnte in der Nachkriegszeit in Westeu-
    ropa eine Zone der Sicherheit und des Wohlstandes
    geschaffen werden. Damit konnte ein neues Kapitel in
    der europäischen Geschichte aufgeschlagen werden. Da-
    zu gehört auch – dieser Punkt ist ganz wichtig für uns –

    Dr. Helmut Lippelt






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    die Schaffung einer stabilen Demokratie – zunächst
    nicht in ganz Deutschland, sondern nur im Westen
    Deutschlands. Nach 1990 wurde die Demokratie dann
    auch im Osten unter den Bedingungen möglich, die wir
    alle kennen.

    Angesichts der Bedrohung durch die kommunisti-
    schen Diktaturen des Ostens hat die NATO durch die
    Fähigkeit kollektiver Verteidigung diese Integrations-
    leistung erbracht, die gerade der Europäischen Union –
    dies ist der eigentlich zentral wichtige Punkt für die
    Gesellschaften – die Integration der Staaten und ihrer
    Gesellschaften ermöglicht hat.

    Der Antrag der Koalition, der Ihnen, meine Damen
    und Herren, heute vorliegt, würdigt die Leistungen der
    NATO in ihrer Geschichte und beschreibt Erwartungen,
    wie die NATO den Herausforderungen europäischer
    Sicherheit begegnen soll. Sie werden es vielleicht für
    bemerkenswert halten, daß diese positive Würdigung der
    NATO und ihrer Entwicklung von einer Koalition vor-
    gelegt wird, deren Parteien in der Vergangenheit in be-
    stimmten Phasen ein durchaus kritisches Verhältnis zur
    NATO und ihrer Strategie hatten. Auch ich selbst – in
    der DDR aufgewachsen – hatte, obwohl ich nun wirklich
    nicht ein Parteigänger der SED und ihrer Helfershelfer
    war, in den 80er Jahren ein kritisches Verhältnis zur
    NATO. In welchen Positionen ich falsch lag oder viel-
    leicht auch nicht, kann an dieser Stelle nicht verhandelt
    werden; das gehört ins historische Seminar.

    Die Würdigung der NATO, an der mir sehr liegt, soll
    sich heute insbesondere auf die Rolle und die Bedeutung
    der NATO nach dem Ende des Kalten Krieges beziehen.
    Die NATO war nach 1990, nach dem Wegfall der aku-
    ten Bedrohung durch die Sowjetunion, der Garant dafür,
    daß es eben keinen Rückfall und nicht den Versuch gibt,
    Sicherheit und Verteidigung wieder national zu organi-
    sieren. Denn das hätte eine hohe Instabilisierung nicht
    nur Ost-, sondern auch Westeuropas bedeutet.

    Die NATO hat sich 1990 und in den Jahren danach
    gründlich verändert. 1991 gab sie sich ein neues strate-
    gisches Konzept – damals erstmals öffentlich –, um
    Durchsichtigkeit und Vertrauen zu schaffen. Seitdem hat
    sich die Welt weiter verändert: durch den Zusammen-
    bruch der Sowjetunion und durch den Aufbau verbindli-
    cher Kooperationsstrukturen mit Rußland und mit der
    Ukraine; davon ist heute schon ausführlich gesprochen
    worden. Diese Kooperationsstrukturen und diese
    Dimensionen der NATO, die eben nicht nur militärisch
    handelt, sondern ganz wesentliche politische und zivile
    Funktionen hat, stellen die Aufgabe der NATO dar,
    Sicherheit und Stabilität für den transatlantischen Raum
    zu schaffen und nicht – wie manche befürchten und an-
    dere durchaus hoffen – weltweit zu agieren.

    Für die Sicherheit Europas ist, wie wir alle betonen,
    die Kooperation mit Rußland und der Ukraine von
    zentraler Bedeutung. Auch das ist heute mehrfach ange-
    sprochen worden. Dazu gehört – nicht in Spannung,
    sondern komplementär, wie ich meine – die Frage der
    Öffnung und der Möglichkeit für andere Staaten, der
    NATO beizutreten. Nach 1990 war es ja nicht die Initia-
    tive der NATO, sich nach Osten zu erweitern; vielmehr
    hat es eine Weile gedauert, bis die Mitgliedstaaten bereit

    waren, dem Drängen der Staaten Ostmitteleuropas nach-
    zukommen und sich neuen Mitgliedern zu öffnen. Seit
    einigen Wochen sind Polen, Tschechien und Ungarn
    gleichberechtigte Mitglieder. Das ist nicht nur für diese
    Länder wichtig, sondern auch für Europa. Denn die
    Länder kommen damit aus einer Zwischenlage heraus,
    die ihnen in der Geschichte verheerende Beziehungen
    bescherte. Sie wollten nichts anderes als Deutschland:
    im Westen verankert zu sein, um damit die Möglichkeit
    und Freiheit zu haben, zum Osten kooperative Struktu-
    ren aufzubauen.


    (Beifall des Abg. Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU])


    In Washington wird die NATO deutlich machen, daß
    die Tür offenbleibt. Es wird gut sein, daß das nicht nur
    abstrakt behauptet, sondern durch die Nennung von
    Staaten konkretisiert wird, die entsprechend ihrem eige-
    nen Wunsch eine Perspektive der Mitgliedschaft haben
    sollen. Wichtig ist es deshalb, Kooperationsmöglichkei-
    ten mit der NATO für die daran interessierten Staaten
    über die bisherigen Instrumente hinaus zu stärken. Des-
    wegen ist sehr zu begrüßen, wenn die NATO künftig in
    „Membership Action Plans“ die Heranführung beitritts-
    williger Staaten noch tatkräftiger als bisher unterstützt.

    1991 hatte sich, wie gesagt, die NATO ein Konzept
    gegeben; nun gibt sie sich ein neues. Wichtig ist, daß die
    Kooperationsstrukturen ganz zentral in dieses Konzept
    eingebaut sind – und ebenso die neuen Aufgaben, vor
    denen wir heute in Europa stehen, nämlich auch außer-
    halb des Bereichs der NATO für Frieden, für Freiheit
    und für Rechte, für Völkerrecht und für die Rechte der
    Menschen, einzutreten. In Bosnien übrigens – das war
    der erste Ort, an dem die NATO außerhalb ihres Territo-
    riums militärisch aktiv wurde – geschah das nicht allein,
    sondern gemeinsam mit Nicht-NATO-Staaten, insbe-
    sondere auch mit Rußland. Man vergesse nicht, daß die-
    se Zusammenarbeit in Bosnien trotz aller Krisen, Fragen
    und Spannungen, die es heute zwischen Rußland und der
    NATO gibt, bis jetzt funktioniert und wirksam ist.

    Sicherheit hat viele Dimensionen. Darüber ist in den
    letzten Jahren in unserem Hause viel gesprochen wor-
    den. Es ist deutlich, daß viele unterschiedliche Institu-
    tionen nicht nur Europas, sondern weltweit – allen voran
    die Vereinten Nationen, aber eben auch die OSZE, der
    Europarat und nicht zuletzt die Europäische Union –
    ganz wesentliche Dimensionen der Sicherheit zum
    Thema haben, daß sie sogar besser damit umgehen kön-
    nen als die NATO, weil sie die Kompetenzen dazu ha-
    ben und weil dieses Thema eben wirtschaftliche, soziale,
    kulturelle und politische Dimensionen hat.

    Entscheidend ist – dies ist eine zentrale Frage –, daß
    der Frieden künftig durch eine Zusammenarbeit der
    NATO mit diesen Institutionen wirklich gesichert wird.
    Wir lernen nicht zuletzt in Bosnien, daß Frieden durch
    militärische Mittel nicht geschaffen werden kann, son-
    dern daß dadurch nur die Voraussetzungen für Frieden
    geschaffen werden können, indem Mord und Gewalt
    Einhalt geboten wird.

    Deshalb ist es für die Zukunft sehr wichtig, daß der
    zivile und auch der politische Friedensprozeß in Gang

    Markus Meckel






    (A) (C)



    (B) (D)


    gebracht werden und daß dafür übrigens auch die not-
    wendigen Ressourcen bereitgehalten werden. Es ist
    durchaus so, daß die Ressourcen für militärische Akti-
    vitäten sehr schnell bereitgestellt werden, daß es uns al-
    len aber sehr viel größere Mühe macht, die erforderli-
    chen Mittel für die ebenfalls notwendigen zivilen Akti-
    vitäten sowohl in finanzieller Hinsicht wie auch in Form
    ausgebildeter Beobachter beizusteuern. Auch das ist eine
    – leider nicht so gute – Erfahrung aus Bosnien.

    Für die NATO wird es in Zukunft eine zentrale Rolle
    spielen, daß die ihr angehörenden Länder gemeinsam
    handeln. Sie ist eine Konsensgemeinschaft. Manche in
    unserem Land glauben ja, sie sei ein Aggressionspoten-
    tial. Ich halte dies wirklich für eine falsche Aussage. Ich
    verweise auf die Schwierigkeiten beim Konsensprozeß
    innerhalb der NATO und darauf, daß es in der NATO
    eben nicht darum geht, daß alle Mitglieder Gefolgsleute
    einer Führungsmacht sind, der sie bedingungslos folgen.
    In demokratischen Staaten sind Mehrheiten und Regie-
    rungen nur dann möglich, wenn man einen Konsens ge-
    funden hat. Dies ist, gerade wenn es darum geht, militä-
    rische Gewalt anzuwenden, nicht so einfach. Deshalb
    ist, glaube ich, allein von der Struktur her gewährleistet,
    daß die demokratische Staatengemeinschaft nicht auf-
    grund hegemonialer Interessen Krieg führt. Vielmehr
    geht es darum – ich bin gleich am Ende meiner Ausfüh-
    rungen, Herr Präsident –, Recht durchzusetzen, Men-
    schen zu helfen, den Menschen und ihren Rechten ent-
    gegenzukommen bzw. dem Morden und der Vertreibung
    ein Ende zu bereiten. Deshalb ist es wichtig, daß eine
    große Mehrheit in diesem Hohen Hause zur NATO und
    zu ihren Bemühungen steht, den Menschen im Kosovo
    zu helfen.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Rudolf Seiters
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort für die
CDU/CSU-Fraktion hat der Kollege Dr. Karl A. Lamers.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl A. Lamers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr
    Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Heute,
    50 Jahre nach Gründung der NATO, können wir fest-
    stellen: Die Nordatlantische Allianz ist das erfolgreich-
    ste Bündnis der Geschichte. Sie ist die größte Friedens-
    bewegung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Es ist schon bemerkenswert, daß sie heute selbst von ih-
    ren einstigen Gegnern gepriesen und hoch gelobt wird,
    also von denen, die mittlerweile in Deutschland regieren
    und für die Handlungsfähigkeit des Bündnisses Verant-
    wortung tragen. Das ist gut so.

    Die NATO ist unstreitig eine Friedens- und Werte-
    gemeinschaft. Sie stand und steht zu Grundsätzen wie
    Freiheit, Recht und Demokratie. Sie steht für den Frie-
    den. Dank schulden wir insbesondere unseren Verbün-
    deten. Durch die entschlossene Friedenspolitik der
    NATO erhielt zunächst der westliche Teil Deutschlands
    die Chance, ein demokratisches, stabiles parlamentari-
    sches Regierungssystem aufzubauen.

    40 Jahre später, in der historischen Stunde 1989 und
    1990, als die Mauer brach und der Eiserne Vorhang fiel,
    waren die Festigkeit und Geradlinigkeit der Freunde in
    NATO und Europäischer Union der Schlüssel dafür, daß
    sich auch im östlichen Teil unseres Vaterlandes Demo-
    kratie, Parlamentarismus, Freiheit und Selbstbe-
    stimmung durchsetzen konnten.

    Aber heute frage ich: Was wäre geschehen, wenn sich
    im Jahre 1983 die damalige Bundesregierung unter
    Helmut Kohl dem Druck der Friedensbewegung gebeugt
    hätte? Er tat es nicht, er stand wie ein Fels in der linken
    Brandung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. – Widerspruch bei der PDS)


    – Auch die Damen und Herren der PDS sollten zuhören,
    dann könnten sie aus dieser Geschichtsbetrachtung
    vielleicht noch etwas lernen. – Wie wäre die deutsche
    Geschichte verlaufen, wenn die NATO einseitig abgerü-
    stet hätte, wie Sie es in Ihrem unsäglichen Antrag heute
    wieder fordern?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)


    Welche Folgen hätte es für Deutschland und Europa ge-
    habt, wenn wir die atomare Bedrohung durch sowjeti-
    sche SS-20-Raketen akzeptiert hätten? Eines ist klar:
    Wir hätten die historische Stunde am vergangenen
    Montag, die Rückkehr des frei gewählten Parlaments
    des wiedervereinigten Deutschlands in den Reichstag in
    Berlin – eine freie Stadt ohne Mauer, ohne Stacheldraht
    und ohne DDR-Schießbefehl – wahrscheinlich nicht er-
    lebt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Daraus folgt: Festigkeit, nicht Nachgiebigkeit, sichert

    Freiheit. Die NATO kann heute auf eine stolze Bilanz
    verweisen. Ihre Anziehungskraft als Wertegemeinschaft,
    als Stabilitätsraum und als militärischer Integrations-
    faktor ist auch nach 50 Jahren ungebrochen. Deshalb
    sind wir aufgerufen, alles zu tun, um die Attraktivität
    aufrechtzuerhalten und zu steigern.

    Wir sollten uns in dieser Stunde aber auch durchaus
    daran erinnern, daß wir, die CDU/CSU, einen großen
    Anteil an der Geschichte unseres Landes in 36 Jahren
    Regierungsverantwortung tragen und daß wir die
    Grundlage für die NATO und für die Bundeswehr ge-
    schaffen haben, die es sonst so vielleicht gar nicht geben
    würde. Bei besonderen geschichtlichen Entwicklungen
    war die CDU/CSU stets die berechenbare politische
    Kraft in Deutschland. Berechenbarkeit ist ein wichtiger
    Faktor der Politik, national und international.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Wir haben Kurs gehalten. Ich frage Sie: Was wäre
    heute, wenn in den entscheidenden Schicksalsjahren
    nach dem zweiten Weltkrieg Rotgrün in tiefer ideologi-
    scher Zerstrittenheit die Vergangenheit gestaltet hätte,
    Herr Außenminister? Könnten Sie dann als Außenmi-
    nister mit der Kraft von heute die Gegenwart meistern
    und die Zukunft gestalten? Ich glaube, nein. Was wäre

    Markus Meckel






    (B)



    (A) (C)



    (D)


    heute in Deutschland – die Frage ist aufgeworfen wor-
    den –, wenn wir in der Regierung und Sie in der Oppo-
    sition wären? Das ist für mich eine Frage der politischen
    Glaubwürdigkeit.


    (Peter Dreßen [SPD]: In den 70er Jahren gab es die NATO auch schon!)


    Für uns gilt, daß wir als Opposition nicht bekämpfen,
    was wir als Regierung für richtig gehalten haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Wir sind staatstragend.

    (Wolfgang Gehrcke [PDS]: Das hat keiner be zweifelt, daß Sie staatstragend sind!)

    Auf die CDU/CSU kann sich Deutschland verlassen. In
    einer beeindruckenden Rede hat Wolfgang Schäuble,
    unser Fraktionsvorsitzender, die Leitlinien unserer
    Sicherheits- und Außenpolitik auf der Münchener Si-
    cherheitskonferenz dargelegt und definiert.

    Auf dem Weg ins 21. Jahrhundert geht es für die
    NATO um die Wahrung gemeinsamer euro-atlantischer
    Interessen in und für Europa. Das neue strategische
    Konzept muß an den bewährten allianzpolitischen
    Grundsätzen festhalten: kollektive Verteidigung als
    Kernfunktion des Bündnisses, Annahme der großen si-
    cherheitspolitischen Herausforderungen, die Übernahme
    neuer Aufgaben: Kooperation, Stabilitätstransfer und
    Krisenbewältigung. Daß das Bündnis reformfähig ist,
    haben wir mit einem weitreichenden Abrüstungs-, Orga-
    nisations- und Partnerschaftskonzept bewiesen.

    Ich möchte an diesem Tage ausdrücklich auch das
    würdigen, was Volker Rühe in seiner Zeit als Verteidi-
    gungsminister geleistet hat, als er immer wieder mit
    großer Klarheit und Stringenz wertvolle Impulse in das
    Bündnis gegeben hat. Bundeswehr und NATO sind da-
    durch heute für die großen Herausforderungen der Ge-
    genwart und der Zukunft gerüstet.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Jetzt brauchen wir ein neues strategisches Konzept.
    Ich frage Sie mit Blick auf die Anträge, die heute vorlie-
    gen: Wo sind die unverrückbaren politischen Überzeu-
    gungen der Grünen und zum Teil auch der SPD? Ich
    meine nicht tagespolitisch bedingte aktuelle Positionen,
    sondern solche, die über den Tag hinaus reichen. Das
    unterscheidet CDU/CSU und – mit Verlaub – F.D.P. von
    den Regierungsfraktionen. Bei uns formt sich Tages-
    politik aus Grundsätzen und Überzeugungen. Ob sich,
    Herr Außenminister, durch Ihre Politik in der Tiefe Ihrer
    grünen Bewegung dauerhaft tragfähige Überzeugungen
    bilden, daran habe ich erhebliche Zweifel. Dafür müssen
    Sie an der Basis noch viel arbeiten.

    Wer wie wir auf dem Boden der Außen- und Sicher-
    heitspolitik der heutigen Regierung steht, darf auch Kri-
    tisches anmerken. Ich nehme Ihnen ab, Herr Außenmi-
    nister, daß Sie für sich persönlich Kasernenbesetzungs-
    und Belagerungsmentalität überwunden haben. Ich frage
    mich aber schon, was eigentlich geschehen ist, und auch

    manche Ihrer Freunde fragen sich das, Freunde, mit de-
    nen Sie vor Jahren und Jahrzehnten vor US-Kasernen
    Fackelwachen abgehalten, Sitzblockaden durchgeführt
    und Protestdemos organisiert haben.


    (Bundesminister Joseph Fischer: Nein! Keine Fackeln!)


    – Ich weiß, wovon ich spreche. Ich komme aus Heidel-
    berg, einer Stadt mit einem US-Hauptquartier, wo wir
    das alles erlebt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Gerade jüngst hat mir einer aus Ihrer Partei gesagt, daß
    er es sich nicht habe träumen lassen,


    (Dr. Christoph Zöpel [SPD]: Alles Vergangenheit!)


    seinen Joschka, wie er sich ausdrückte, einst als Außen-
    minister im feinsten Nadelstreifen zu erleben, garniert
    mit einem Freundschaftskuß für die amerikanische Au-
    ßenministerin Madeleine Albright. Das ist schon ein
    weiter Weg – vom Saulus zum Joschka.


    (Bundesminister Joseph Fischer: Aber Sie muß ich nicht küssen?)


    – Nein, mich sollen Sie auch nicht küssen, das würde ich
    mir verbitten. – Damit Sie mich aber nicht falsch verste-
    hen: Ich finde es gut, daß Sie mit der Übernahme des
    Amtes des Außenministers ein solches Maß an Erkennt-
    nis und neuer Einsicht in das gewonnen haben, was
    politisch und moralisch richtig und notwendig ist. Das
    hat so kaum einer für möglich gehalten. Helmut Kohl,
    meine Damen und Herren, hat einmal gesagt: Europa ist
    eine Sache von Krieg und Frieden. Darauf habe ich von
    Ihrer Seite nur Gelächter gehört. Heute sagen Sie, Herr
    Außenminister, lapidar: Kohl hat recht. – Das finde ich
    in Ordnung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Günther Friedrich Nolting [F.D.P.])


    Lassen Sie mich zu den Anträgen konkret folgendes
    sagen:

    Erstens. Ich halte es, Herr Außenminister, für absolut
    schädlich und politisch falsch, daß die Bundesregierung
    und insbesondere Sie, Herr Fischer, versucht haben, die
    nukleare Ersteinsatzoption der NATO im neuen stra-
    tegischen Konzept zu verwässern oder gar zu streichen.
    Wir müssen auch in Zukunft einen Angreifer im unge-
    wissen darüber lassen, wie wir als Bündnispartner rea-
    gieren. Nur so gewinnen wir auch in Zukunft Sicherheit
    und Freiheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Nach unserer Überzeugung würde eine solche Änderung
    die Abschreckungsfähigkeit des Bündnisses erheblich
    schwächen. Deshalb meine Bitte, an der bewährten Ab-
    schreckungsstrategie des Bündnisses festzuhalten.

    Zweitens. Ein wichtiger Punkt, über den wir im
    Bündnis Konsens erreichen müssen, ist die völker-
    rechtliche Legitimation des Bündnisses für Krisenre-
    aktionseinsätze auch außerhalb des Bündnisgebietes.
    Wie wichtig das ist, zeigt doch der Konflikt im Kosovo.

    Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Ich meine, es besteht Einigkeit darüber, daß wir einen
    solchen Einsatz nach Möglichkeit auf einen Beschluß
    des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen stützen
    müssen. Es muß aber auch Einigkeit darüber bestehen,
    daß die NATO, wenn Menschenrechte verletzt werden
    und ihr Handeln im Einklang mit dem Völkerrecht steht,
    handeln muß. Sonst setzt sie sich dem Vorwurf aus, un-
    tätig zuzuschauen. Auch hier erwarten und verlangen
    wir klare Positionen und Aussagen.

    Die NATO ist für uns Friedensgarant. Sie muß mit
    den anderen großen kollektiven Sicherheitssystemen,
    den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und
    der WEU, zusammenwirken, denen in diesem Zusam-
    menhang wichtige Aufgaben zukommen. Eine einseitige
    Hervorhebung der OSZE, Herr Minister, lehnen wir al-
    lerdings ab.

    Die NATO muß sich für andere öffnen. Von Wa-
    shington muß das Signal ausgehen, daß die Tür für sol-
    che offenbleibt, die ihre Zukunft in der Nordatlantischen
    Allianz suchen. Dieses klare Signal muß von Washing-
    ton ausgehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Lassen Sie mich, meine Damen und Herren, zum

    Schluß sagen, daß wir Europäer aufgerufen sind, für
    eine gerechte Lasten- und Pflichtenverteilung im
    Bündnis mehr Verantwortung zu tragen.

    Heute, zwei Tage vor dem NATO-Gipfel, steht die
    NATO auf dem Balkan vor einer der größten Herausfor-
    derungen seit ihrem Bestehen. Ich bin überzeugt, daß
    wir aus dieser Prüfung gestärkt hervorgehen, wenn wir
    geschlossen sind, wenn wir im Bündnis einig bleiben,
    wenn wir deutlich machen, daß die NATO keine
    Schönwetterorganisation ist, sondern ein Bündnis, das
    über Menschenrechte und Werte nicht nur spricht, son-
    dern diese im Ernstfall auch beherzt verteidigt.

    Auf der Schwelle zum 21. Jahrhundert dürfen Dikta-
    toren, die in zynischer Weise Menschenrechte verletzen
    und sich über das geltende Recht stellen, keine Chance
    haben. Amerika und Europa müssen auch in Zukunft in
    einer Allianz des Friedens und als Garant unserer ge-
    meinsamen Sicherheit zusammenstehen.

    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)