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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/211 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 211. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. Dezember 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung..... 19271 A Absetzung des Tagesordnungspunktes 17 19271 A Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde betr. Lage der Beschäftigungsinitiative für Ostdeutschland ............... 19271 B Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN .............. 19271 B Manfred Grund CDU/CSU..............19272 C Rolf Schwanitz SPD....................19273 D Jürgen Türk F.D.P. ....................19274 C Dr. Christa Luft PDS....................19275 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 19277 A Sabine Kaspereit SPD..................19278 D Dr. Hermann Pohler CDU/CSU..........19280 A Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ............ 19281 A Heinz Schemken CDU/CSU............19281 D Renate Jäger SPD......................19282 D Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . . 19283 D Christel Hanewinckel SPD..............19285 B Erich G. Fritz CDU/CSU................19286 B Vizepräsident Hans-Ulrich Klose .... 19286 B Tagesordnungspunkt 6: Verkehrsdebatte 6.1 - Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes (Drucksache 13/1446)...... 19287 C - Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Rössel, Dr. Dagmar Enkelmann, weiteren Abgeordneten und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes (Drucksachen 13/1784, 13/ 8537, 13/8614)......... 19287 D 6.2 Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Zusammenführung und Neugliederung der Bundeseisenbahnen (Drucksachen 13/8685,13/9403, 13/9415) .... 19287 D 6.3 Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Güterkraftverkehrsrechts (Drucksachen 13/9314, 13/9437) ........ 19288 A 6.4 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Blockade beim Kombinierten Verkehr beenden (Drucksache 13/7520) ...... 19288 A 6.5 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik I: Eine umfassende Revision des Bundesverkehrswegeplans ist dringend erforderlich (Drucksache 13/7526) ...... 19288 B 6.6 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik II: Verkehr gestalten statt Verkehrschaos verwalten (Drucksache 13/7527) ...... 19288 B 6.7 Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr.Winfried Wolf, Eva Bulling-Schröter, Rolf Köhne und der Gruppe der PDS: Luftverkehr und Umwelt (Drucksache 13/7680) . 19288 C 6.8 Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Förderung von Anlagen des Kombinierten Verkehrs für Dritte öffnen (Drucksache 13/8089) ...... 19288 C 6.9 Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Minderung der C02-Emissionen von Pkw (Drucksache 13/8171) ........... 19288 D 6.10 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Dr. Uschi Eid, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige Mobilität - weltweit (Drucksache 13/8654) ...... 19288 D 6.11 Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Winfried Wolf, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Für ein Umsteuern in der Güterverkehrspolitik (Drucksache 13/8660) .......... 19289 A 6.12 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), Egbert Nitsch (Rendsburg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen und sonstigen Straßen außerorts (Drucksache 13/ 8767).............. 19289 A 6.13 Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), Egbert Nitsch (Rendsburg) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h in geschlossenen Ortschaften (Drucksache 13/8768) 19289 A 6.14 Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Georg Brunnhuber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der F.D.P.: Bilanz und Perspektiven der Verkehrspolitik (Drucksache 13/9376) .......... 19289 B 6.15 Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung 1996 über die Entwicklung der Kostenunterdeckung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) (Drucksache 13/7552) ...... 19289 B 6.16 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Das Bürgernetz - Wege zur Nutzung des Potentials des öffentlichen Personenverkehrs in Europa, Grünbuch der Europäischen Kommission (Drucksachen 13/4137 Nr. 2.39, 13/4952) .......... 19289 C 6.17 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Aufstellung eines Bundesverkehrswegeplans für eine Politik der Verkehrswende (Drucksachen 13/ 5164, 13/9364).......... 19289 C 6.18 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Weißbuch: Flugverkehrsmanagement - Für einen grenzenlosen Himmel über Europa (Drucksachen 13/4636 Nr. 2.3, 13/5525) ..... 19289 C 6.19 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Großen Anfrage der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Peter Harry Carstensen (Nordstrand), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Dr. Klaus Röhl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Der Kombinierte Verkehr als Mittel zur Vernetzung der Verkehrsträger (Drucksachen 13/1842, 13/3370, 13/ 3883, 13/3886, 13/5526)...... 19289 D 6.20 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Grundsicherung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) (Drucksachen 13/3253, 13/5692) . . 19289 D 6.21 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Jung (Limburg), Dirk Fischer (Hamburg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im internationalen Luftverkehr (Drucksachen 13/5060, 13/6526) ........ 19290 A 6.22 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozial- und umweltverträgliche Mobilität - eine Gestaltungsaufgabe für die Zukunft (Drucksachen 13/4703, 13/6873) . . 19290 A 6.23 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS: Integration des Flugverkehrs in die Bundesverkehrswegeplanung (Drucksachen 13/1297, 13/7004) . . 19290 B 6.24 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Heidemarie Wieczorek-Zeul, Dr. Eckhart Pick, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sicherstellung der Realisierung des Abzweigs Mainz/Wiesbaden der ICE-Trasse Köln-Rhein/ Main (Drucksachen 13/6096, 13/ 7478).............. 19290 B 6.25 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Gila Altmann (Aurich), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Trassenzugang und marktfähige Trassenentgelte sorgen (Drucksachen 13/6145, 13/7482) . . 19290 C 6.26 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament betreffend die künftige Strategie zur Bekämpfung der Luftverunreini- gung durch den Straßenverkehr unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Auto-Öl-Programms Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die Qualität von Otto- und Dieselkraftstoffen und zur Änderung der Richtlinie 93/12/EWG des Rates Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über Maßnahmen gegen die Verunreinigung der Luft durch Emissionen von Kraftfahrzeugen und zur Änderung der Richtlinien 70/156/ EWG und 70/220/EWG des Rates (Drucksachen 13/5866 Nr. 1.9, 13/ 8007).............. 19290 C 6.27 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Halo Saibold, Gila Altmann (Aurich), Rainder Steenblock und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit im internationalen Luftverkehr (Drucksachen 13/4080, 13/6142) ..... 19290 D 6.28 Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Ausbau der Schienenwege 1997 (Drucksache 13/ 8889).............. 19290 D 6.29 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Steffi Lemke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Optimierung des Schienennetzausbaus zwischen Bayern, Sachsen und Thüringen - zu dem Antrag der Abgeordneten Heide Mattischeck, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schienenwegeausbau zwischen Bayern, Thüringen und Sachsen (Drucksachen 13/4139, 13/7081, 13/ 8538).............. 19291 A 6.30 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Steffi Lemke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Vorzeitige Realisierung und Finanzierung der Eisenbahnstrecke „Mitte-Deutschland-Linie" (Drucksachen 13/4040, 13/8539) ........ 19291 A 6.31 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mißbilligung des Bundesministers für Verkehr wegen Nichteinhaltung seiner Verpflichtungen nach den §§ 5 und 7 des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (Drucksachen 13/6857, 13/8735) ...... 19291 B 6.32 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Gila Altmann (Aurich), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Ausbau der Schienenwege 1996 (Drucksachen 13/6929, 13/7512, 13/ 8736) ............. 19291 B 6.33 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Winfried Wolf und der Gruppe der PDS: Revision des Dreijahresplans für den Ausbau des Schienenwegenetzes des Bundes in den Jahren 1995 bis 1997 (Drucksachen 13/2284, 13/8740)...... 19291 C 6.34 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Elke Ferner, Roland Kohn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Hochgeschwindigkeitsverbindung Paris-Ostfrankreich-Südwestdeutschland (Drucksachen 13/6988, 13/8741) . . 19291 C 6.35 Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr - zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Helmut Wilhelm (Amberg), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Option einer Flächenbahn in Deutschland erhalten - zu dem Antrag der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Gila Altmann (Aurich), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das Schienennetz in Deutschland sichern - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr.Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Schienenwegesicherungsgesetz (SWSG) (Drucksachen 13/7240, 13/7283, 13/ 3762, 13/8902)....................19291 D Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . . 19292 A Karin Rehbock-Zureich SPD............19294 B Dr. Dionys Jobst CDU/CSU ..........19295 B Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ........... 19296 A, 19320 B Horst Friedrich F.D.P. ..................19298 A Dr. Winfried Wolf PDS..................19301 A Matthias Wissmann, Bundesminister BMV 19302 B Annette Faße SPD ....................19305 B Dr. Dionys Jobst CDU/CSU ............19307 A Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN .........19308 D, 19312 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS............19310 C Georg Brunnhuber CDU/CSU .....19311 C Wieland Sorge SPD....................19312D Manfred Heise CDU/CSU..............19314 D Heide Mattischeck SPD................19316 A Matthias Wissmann CDU/CSU .... 19317 C Elke Ferner SPD ....................19318 A Renate Blank CDU/CSU .... 19319 B, 19320 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS (Erklärung nach § 31 GO)..............................19321 A Elke Ferner SPD (Erklärung nach § 31 GO) 19322 B Zusatztagesordnungspunkt 19: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a-k) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 262 bis 273 (Drucksachen 13/ 9423, 13/9424, 13/9425, 13/9426, 13/ 9427, 13/9428, 13/9429, 13/9430, 13/ 9431, 13/9432, 13/9433, 13/9434) . . 19325 C bis 19326 D Tagesordnungspunkt 18: a) Zweite und Dritte Beratung des Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Deutsche Bundesbank (Drucksachen 13/ 7493, 13/7728, 13/9413)....... 19326 D b) Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses - zu dem Antrag der Gruppe der PDS: Neubewertung der Goldreserven für ein Programm gegen Massenarbeitslosigkeit einsetzen - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zur Erklärung der Bundesregierung zu Fragen der Finanzpolitik (Drucksachen 13/7791, 13/7804, 13/9413) ........ 19326 D Friedrich Merz CDU/CSU....... 19327 A Jörg-Otto Spiller SPD......... 19327 D Kristin Heyne BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 19329 A Gisela Frick F.D.P. .......... 19329 D Dr. Barbara Holl PDS ......... 19330 A Hansgeorg Hauser, Pari. Staatssekretär BMF ................ 19330 D Tagesordnungspunkt 19: a) Große Anfrage der Abgeordneten Regina Schmidt-Zadel, Brigitte Adler, Gabriele Fograscher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Beschneidung von Mädchen und Frauen - Menschenrechtsverletzungen in Entwicklungsländern und Industrieländern (Drucksachen 13/6937, 13/8281) . . . 19332 B b) Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Genitalverstümmelungen ächten, Mädchen und Frauen schützen (Drucksache 13/ 9335)............... 19332 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Christina Schenk, Dr.Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Anerkennung geschlechtsspezifischer Fluchtursachen als Grund zur Gewährung von Asyl bzw. Abschiebeschutz (Drucksache 13/ 9384)............... 19332 C Regina Schmidt-Zadel SPD ...... 19332 C Ilse Falk CDU/CSU.......... 19334 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ............ 19336 B Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. ..... 19337 D Ulla Jelpke PDS ........... 19339 A Rudolf Bindig SPD .......... 19339 D Christa Nickels BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ............... 19340 B Dr. Erika Schuchardt CDU/CSU .... 19341 D Gertrud Dempwolf, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ............... 19343 D Nächste Sitzung ........... 19345 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 19347* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wieland Sorge (SPD) zur Abstimmung über den Antrag: Schienenwegeausbau zwischen Bayern, Sachsen und Thüringen (Tagesordnungspunkt 6)........ 19347* B Anlage 3 Amtliche Mitteilungen ........ 19347* D 211. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. Dezember 1997 Beginn: 8.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albowitz, Ina F.D.P. 12. 12. 97 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 12. 12. 97 Braun (Auerbach), Rudolf CDU/CSU 12. 12. 97 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 12. 12. 97 Dreßler, Rudolf SPD 12. 12. 97 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 12. 12. 97 90/DIE GRÜNEN Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 12. 12. 97 Hempelmann, Rolf SPD 12. 12. 97 Homburger, Birgit F.D.P. 12. 12. 97 Ibrügger, Lothar SPD 12. 12. 97 Ilte, Wolf gang SPD 12. 12. 97 Imhof, Barbara SPD 12. 12. 97 Dr. Kinkel, Klaus F.D.P. 12. 12. 97 Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 12. 12. 97 Kohn, Roland F.D.P. 12. 12. 97 Kriedner, Arnulf CDU/CSU 12. 12. 97 Kurzhals, Christine SPD 12. 12. 97 Labsch, Werner SPD 12. 12. 97 Marx, Dorle SPD 12. 12. 97 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 12. 12. 97 Müller (Völklingen), Jutta SPD 12. 12. 97 Onur, Leyla SPD 12. 12. 97 Dr. Pflüger, Friedbert CDU/CSU 12. 12. 97 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 12. 12. 97 * Dr. Rochlitz, Jürgen BÜNDNIS 12. 12. 97 90/DIE GRÜNEN Rupprecht, Marlene SPD 12. 12. 97 Schäfer (Mainz), Helmut F.D.P. 12. 12. 97 Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 12. 12. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 12. 12. 97 Reinhard Seuster, Lisa SPD 12. 12. 97 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 12. 12. 97 Uldall, Gunnar CDU/CSU 12. 12. 97 Vosen, Josef SPD 12. 12. 97 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 12. 12. 97 Dr. Warnke, Jürgen CDU/CSU 12. 12. 97 Weis (Stendal), Reinhard SPD 12. 12. 97 Wohlleben, Verena SPD 12. 12. 97 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 12. 12. 97 Margareta 90/DIE GRÜNEN Zapf, Uta SPD 12. 12. 97 Zwerenz, Gerhard PDS 12. 12. 97 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wieland Sorge (SPD) zur Abstimmung über den Antrag: Schienenwegeausbau zwischen Bayern, Sachsen und Thüringen (Tagesordnungspunkt 6.29) Am heutigen 12. Dezember 1997 habe ich im Bundestag gegen den oben genannten Antrag Drucksache 13/7081 der SPD-Fraktion gestimmt. Hierfür möchte ich meine Gründe benennen und diese zu Protokoll geben. Der Bau dieser Eisenbahntrasse ist für die Gesamtentwicklung der neuen Bundesländer von außerordentlicher Bedeutung. Zum Zeitpunkt der Abstimmung war der Planungsvorgang bereits lange abgeschlossen, und seit April 1996 ist der Bau der Strecke in einzelnen Abschnitten bereits begonnen worden. Die Finanzierungsvereinbarungen zwischen Bund und DB AG wurden bereits im Herbst 1997 unterzeichnet. Das Verkehrsprojekt Nr. 8 ist ein wichtiger Bestandteil der Transeuropäischen Netze (TEN). Diese Strecke stellt eine wichtige Alternative zu den bestehenden Inlandsflugstrecken dar. Die Festlegung, Untersuchung und Planung einer neuen Trasse würde Jahre dauern. Aus diesem Grunde bedeutet jede Verzögerung einen gewaltigen Schaden für die Entwicklung der neuen Bundesländer. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 719. Sitzung am 28. November 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 Grundgesetz nicht zu stellen: - Erstes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (Erstes SGB III-Änderungsgesetz -1. SGB III-ÄndG) - Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes über befristete Arbeitsverträge mit Ärzten in der Weiterbildung - Begleitgesetz zum Telekommunikationsgesetz (BegleitG) - Gesetz zur Neuordnung der Steinkohlesubventionen - Gesetz über die Errichtung eines Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung sowie zur Änderung besoldungsrechtlicher Vorschriften - Zweites Gesetz zur Änderung zwangsvollstreckungsrechtlicher Vorschriften (2. Zwangsvollstreckungsnovelle) - Zweites Gesetz zur Änderung des Bundesministergesetzes Der Bundesrat hat in seiner 719. Sitzung am 28. November 1997 beschlossen, der Bundesregierung wegen der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1995 (Jahresrechnung 1995) aufgrund der Bemerkungen des Bundesrechnungshofes Entlastung gemäß Artikel 114 des Grundgesetzes und § 114 Bundeshaushaltsordnung zu erteilen. Weiterhin hat der Bundesrat in seiner 719. Sitzung am 28. November 1997 zu der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 1996 (Jahresrechnung 1996) aufgrund der Bemerkungen des Bundesrechnungshofes Entlastung gemäß Artikel 114 des Grundgesetzes und § 114 Bundeshaushaltsordnung wie folgt beschlossen: „Wegen des Normenkontrollverfahrens im Zusammenhang mit der Kreditfinanzierung 1996 behält der Bundesrat sich eine abschließende Stellungnahme nach Vorliegen der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vor. Im übrigen wird der Bundesregierung für den Vollzug des Bundeshaushalts im Haushaltsjahr 1996 (Jahresrechnung 1996) Entlastung erteilt." Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuß für Wirtschaft - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 1995/1996 sowie über die Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung - Drucksache 13/7900 - - Unterrichtung durch die Bundesregierung Elftes Hauptgutachten der Monopolkommission 1994/1995 - Drucksachen 13/5309, 13/5310, 13/7998 - - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung des Aktionsprogramms für Investitionen und Arbeitsplätze sowie des Programms für mehr Wachstum und Beschäftigung Reformen für Investitionen und Arbeitsplätze - Drucksache 13/8464 - Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Rechtsausschuß Drucksache 11/3636 Nr. 2.1 Drucksache 13/725 Nr. 2.40 Drucksache 13/1338 Nr. 2.19 Drucksache 13/5056 Nr. 2.11 Finanzausschuß Drucksache 13/8508 Nr. 2.17 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/8106 Nr. 2.29 Drucksache 13/8269 Nr. 1.3 Drucksache 13/8269 Nr. 1.7 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 13/7867 Nr. 2.7 Drucksache 13/8615 Nr. 2.96 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 13/9086 Nr. 2.75 Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 13/6129 Nr. 1.23 Drucksache 13/7867 Nr. 2.18 Drucksache 13/9086 Nr. 2.2 Ausschuß für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 13/8615 Nr. 2.77
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    Rede von Regina Schmidt-Zadel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vorgestern, am 10. Dezember, war der Internationale Tag der Menschenrechte. Da paßt es sehr gut, wenn wir heute im Deutschen Bundestag über eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen an Frauen und Mädchen reden. Wenn wir heute über die sogenannte Beschneidung sprechen, dann rücken wir dieses schwerwiegende Unrecht zugleich in das Licht der Öffentlichkeit.

    Die SPD hat die Große Anfrage zur Beschneidung auch deshalb gestellt, um diese bei vielen noch kaum bekannten Menschenrechtsverletzungen endlich auch auf politischer Ebene zu thematisieren. Laut UNICEF gibt es weltweit rund 130 Millionen Frauen, die von der Genitalverstümmelung betroffen sind. Jährlich droht 2 Millionen Mädchen im Alter von wenigen Wochen bis zu 18 Jahren dieses grausame Ritual der Beschneidung. Die genitale Verstümmelung wird in 28 Ländern der Erde, vor allem in Afrika und in Teilen Asiens, aber auch in Migrantengruppen in Australien, Amerika und Europa praktiziert. In einigen afrikanischen Staaten sind 90 Prozent aller Mädchen und Frauen beschnitten, in anderen sogar annähernd alle.

    Die Genitalverstümmelung ist nicht mit kulturellen oder religiösen Traditionen zu rechtfertigen.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Sie wird in keiner Religion ausdrücklich vorgeschrieben.

    Meine Damen und Herren, ich will mich bemühen, den Begriff „Beschneidung" zu vermeiden. Denn an-

    Regina Schmidt-Zadel

    gesichts der Qualen, die die betroffenen Frauen und Mädchen ertragen müssen, ist dieser Begriff eine unglaubliche Verharmlosung.


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS sowie der Abg. Dr. Irmgard Schwaetzer [F.D.P.])


    Die Beschneidung von Jungen, die einen relativ kleinen operativen Eingriff bedeutet, ist mit der weiblichen Beschneidung überhaupt nicht zu vergleichen. Denn die weiblichen Genitalien werden in den meisten Fällen regelrecht verstümmelt. Bei der schlimmsten und gleichzeitig auch verbreitetsten Form der Beschneidung, der Pharaonischen Beschneidung, werden die Klitoris und die inneren Schamlippen entfernt. Die äußeren Schamlippen werden ausgekratzt und deren Reste anschließend bis auf eine winzige Öffnung mit Dornen zugenäht. Ich hoffe, schon diese sachliche Schilderung macht die ganze Grausamkeit dieses Rituals deutlich.

    Hinzu kommt, daß dieser grausame Eingriff meist unter den desolatesten hygienischen Bedingungen und ohne Betäubung durchgeführt wird. Die Instrumente, die benutzt werden, reichen von Rasierklingen über Steine und stumpfe Messer bis hin zu Glasscherben. Meistens werden gleich mehrere Mädchen beschnitten, wobei dasselbe Instrument ohne Reinigung oder gar Desinfektion weiterbenutzt wird.

    Nach dieser unmenschlichen Prozedur werden die Mädchen teilweise wochenlang in ein Tuch gewikkelt, bevor sie überhaupt in der Lage sind, wieder erste Gehversuche zu machen. Unmittelbar nach dem Eingriff können schwere Blutungen und Infektionen auftreten; meistens tritt auch ein Schock auf.

    Viele der kleinen Mädchen verbluten. In manchen Regionen sterben bis zu 30 Prozent der Frauen und Mädchen an den Folgen dieses grausamen Rituals. Hinzu kommt - ich denke, auch das dürfen wir nicht übersehen - die große Gefahr der Übertragung von Aids. Die Genitalverstümmelung führt darüber hinaus auch zu erheblichen langfristigen Schäden. Sie nimmt den Frauen jegliches sexuelle Empfinden; Geburten entwickeln sich für die genitalverstümmelten Frauen regelmäßig zu einem traumatischen Erlebnis. Der brutale Eingriff hat - ganz klar - auch Auswirkungen auf die Psyche der Frauen und Mädchen. Sie leiden oft ein Leben lang unter Depressionen, Angstzuständen oder gar Psychosen.

    Ich glaube, wir können uns hier kaum ein Bild von der Grausamkeit dieser Tradition machen. Wie entsetzlich muß sich das kleine Mädchen fühlen, das eben noch von seinen weiblichen Verwandten und von den Nachbarinnen gefeiert und mit neuer Kleidung und Goldschmuck beschenkt wurde, wenn es plötzlich von ebendiesen Frauen festgehalten wird, während die Beschneiderin seine Klitoris mit einer Glasscherbe entfernt. Wie entsetzlich muß es sich fühlen, wenn selbst die Mutter mit Gesang und Geschrei seine Schmerzensschreie und Hilferufe übertönt. Wie furchtbar muß sich dieses Mädchen, nachdem es herangewachsen und verheiratet ist, fühlen, wenn in der Hochzeitsnacht die Vernähung wieder aufgeschnitten wird. Wieder wird sie festgehalten,

    und wieder übertönen Gesänge und Geschrei ihre Schmerzensschreie. Eine Frau, die diesem grausamen Ritual der Beschneidung unterzogen wird, muß also nicht nur einmal damit fertig werden. Nein, sie muß ihr Leben lang körperliche und seelische Qualen erleiden.

    Die Frauen in diesen Ländern sehen meist überhaupt keine Chance, sich diesem traditionellen Akt zu entziehen. Obwohl die Beschneidung nicht unbedingt an die Pubertät der Mädchen geknüpft ist, stellt sie sozusagen deren geistige Pubertät dar. Dort, wo Mädchen beschnitten werden, ist es den Männern meist verboten, unbeschnittene Frauen zu heiraten. Nur die Beschneidung garantiert nach ihrer Ansicht die „Reinheit" der Frau vor der Ehe. Ohne Heirat kann die Frau aber keine legitimen Kinder bekommen und entsprechend auch keinen Status in der Gesellschaft erlangen. Aus diesem Grunde - und nur aus diesem Grunde - beharren auch viele Frauen immer noch auf der Tradition der Beschneidung.

    Die UN-Sonderbotschafterin kommt zu dem Ergebnis, daß die Beschneidung tendenziell in Beziehung mit dem Grad der Unwissenheit, der Armut und dem niedrigen Sozialstatus der Frauen steht. Der Ansatz zur Bekämpfung der Beschneidung muß daher in erster Linie in der Unterstützung von Aufklärungskampagnen durch einheimische Nichtregierungsorganisationen liegen, die den Mädchen und Frauen klarmachen, daß zwischen der Genitalverstümmelung und ihren gesundheitlichen Problemen ein Zusammenhang besteht und daß ihre Gesundheit ein Wert an sich ist.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Dies hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die Große Anfrage der SPD-Fraktion durchaus erkannt. Überhaupt muß ich sagen, daß die Antwort der Bundesregierung in vielen Punkten, Frau Staatssekretärin, ihre Bereitwilligkeit zeigt, die Genitalverstümmelung zu bekämpfen, wenngleich es - ich denke, Sie gestatten mir, das zu sagen - auch einige Mängel gibt.

    Den Worten müssen Taten folgen. Wenn der Bundesregierung keine Initiativen gegen die Genitalverstümmelung auf EU-Ebene bekannt sind, wie das der Antwort auf die Große Anfrage zu entnehmen ist, ist sie hier und heute aufgefordert, in der europäischen Menschenrechts- und Entwicklungspolitik selbst Initiativen anzuregen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Bei bilateralen Regierungsverhandlungen ist die Bundesregierung aufgefordert, der Menschenrechtssituation von Frauen höhere Priorität beizumessen und die Genitalverstümmelung ausdrücklich als schwerste Menschenrechtsverletzung anzusprechen.


    (Dr. Norbert Blüm [CDU/CSU]: Eine Schande ist das!)


    - Eine Schande ist es, genau. - Auf die im Kairoer Aktionsprogramm von 1994 eingegangenen Verpflichtungen müssen die betreffenden Entwicklungsländer, meine Damen und Herren, immer wieder hingewiesen werden.

    Regina Schmidt-Zadel

    Die vom 24. März bis 16. April stattfindende 54. Sitzung der UN-Menschenrechtskommission muß die Bundesregierung dazu nutzen, um auf eine Resolution gegen die Praxis der Genitalverstümmelung hinzuwirken.


    (Beifall der Abg. Heide Mattischeck [SPD])


    Die Genitalverstümmelung ist aber bei weitem kein Problem mehr, das ausschließlich Entwicklungsländer betrifft, und das ist besonders Schümm. Schätzungen gehen davon aus, daß auch in Deutschland 20000 beschnittene Frauen leben. Die Menschenrechtsorganisation „Terre de femme" geht davon aus, daß in Deutschland lebende Mädchen entweder in ihr Heimatland zur „Beschneidung" geschickt werden oder daß sie hier beschnitten werden. Die Öffentlichkeit muß daher unbedingt weiter aufgeklärt werden; Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Lehrer und Rechtsanwälte müssen weiter sensibilisiert werden.

    Aufklärungsarbeit ist aber auch innerhalb der ethnischen Gruppen notwendig, damit diese sich von ihrem traditionellen Frauenbild lösen und die Frauen sich gegen den Brauch der Beschneidung zur Wehr setzen. Hier gilt es klarzustellen, daß die Genitalverstümmelung in Deutschland eine strafbare Handlung ist.


    (Dr. Norbert Blüm [CDU/CSU]: Richtig!)


    Mehr noch, der Straftatbestand der schweren Körperverletzung ist explizit auf die Verstümmelung der weiblichen Genitalien durch die sogenannte Beschneidung auszudehnen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Ich fordere deshalb die Bundesregierung an dieser Stelle auf, hierzu einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen.

    Auch die deutschen Gerichte werden zunehmend mit der Problematik der Genitalverstümmelung konfrontiert. Im März dieses Jahres hat das Verwaltungsgericht Magdeburg erstmals dem Asylantrag einer 17jährigen von der Elfenbeinküste stattgegeben. Das Mädchen war nach Deutschland geflüchtet, weil es keine andere Möglichkeit sah, der drohenden Genitalverstümmelung zu entgehen.

    In ihrer Antwort auf die Große Anfrage sieht die Bundesregierung zu Recht in der genitalen Vestümmelung eine Verletzung der Menschenrechte und vergleicht sie mit Folter. Trotzdem hält sie daran fest, die genitale Verstümmelung nicht als Asylgrund zu akzeptieren. Ich frage Sie deshalb: Wie können Sie es mit Ihrem Gewissen vereinbaren,


    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)


    Mädchen und junge Frauen, die es geschafft haben, sich gegen dieses Ritual zu wehren und gegen ihre Familien zu stellen, der Genitalverstümmelung wieder schutzlos auszuliefern? Ich appelliere eindringlich an Sie: Geben Sie endlich Ihren Widerstand gegen die Anerkennung der geschlechtsspezifischen Verfolgung als Asylgrund auf und gewähren Sie den Frauen und Mädchen - Herr Bundesminister Blüm,

    hören Sie bitte auch einmal zu -, denen in ihrer Heimat die Genitalverstümmelung droht, den notwendigen Schutz in der Bundesrepublik.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Das ist das Wichtigste; denn wir dürfen der Menschenrechtsverletzung der genitalen Verstümmelung nicht tatenlos zusehen. Ich bitte Sie, sich unserem Entschließungsantrag anzuschließen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall im ganzen Hause)




Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat die Kollegin Ilse Falk, CDU/CSU.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ilse Falk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Grausamkeit dessen, was bei uns eher harmlos „Beschneidung" von Mädchen und Frauen heißt, ist hier gerade von der Kollegin Schmidt-Zadel ausführlich angesprochen worden. Deswegen möchte ich mich direkt dem zuwenden, dem die heutige Debatte auch dienen soll, nämlich der Frage, wie wir den potentiellen Opfern bzw. den betroffenen Frauen und Mädchen überhaupt helfen können. Dabei ist es aus meiner Sicht unerheblich, um welche Fallzahlen es sich in Deutschland tatsächlich handelt, solange unbestritten ist, daß Genitalverstümmelungen nicht nur weltweit millionenfach stattfinden, sondern auch Frauen, die diese Tortur als Kind über sich haben ergehen lassen müssen und unter Umständen schon lange in westlichen Kulturen leben, dennoch glauben, es sei für ihre Töchter das beste, nicht mit derartigen Traditionen zu brechen. Daß sie dafür Mittel und Wege finden, entweder durch Verschleppung der Töchter in die Heimatländer oder aber durch willige Ärzte auch bei uns, sollte uns Verpflichtung sein, Licht in dieses finstere Kapitel zu bringen.

    Ich will zu drei Schwerpunkten der vorgelegten Anträge Stellung nehmen.

    Erstens: Informations- und Öffentlichkeitsarbeit.

    Beides ist sicher besonders wichtig und wurde bereits vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgegriffen. Daß es besonders schwierig ist, an eine einigermaßen gesicherte Datenlage zu kommen, wird niemanden verwundern. Aber die Informationsbroschüre des Ministeriums, die vor genau einem Jahr vorgestellt wurde, die ausführlich Stellung zur Sache und zur Rechtslage nimmt und die an vielen Stellen zugänglich ist - das hoffe ich jedenfalls; das wird vielleicht in der folgenden Zeit zu überprüfen sein -, ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings sollte bei einer Neuauflage - das klang eben schon an - darauf geachtet werden, daß das Strafrecht bei schwerer und schwerster Körperverletzung inzwischen verschärft wurde und das Kapitel, das sich mit der Rechtslage in Deutschland befaßt, entsprechend korrigiert wird.

    Ebenfalls mit Informations- und Öffentlichkeitsarbeit befaßte Nichtregierungsorganisationen finanziell zu unterstützen ist sicher eine nachvollziehbare

    Ilse Falk

    Forderung und sollte sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene Thema von Finanzberatungen sein. Daß in die aufklärende Arbeit besonders auch betroffene Frauen einbezogen werden sollten, halte ich für ganz wichtig; denn gerade sie werden noch am ehesten die Chance haben, gehört zu werden. Nicht vergessen sollten wir, daß wir - wie bei so vielen Themen, die sich mit Verbesserungen für Frauen befassen - gerade die Männer als eine ganz wichtige Zielgruppe für Aufklärungsarbeit ansprechen müssen.

    Ebenfalls wichtig zur Enttabuisierung des Themas sind die Förderung von Beratungsangeboten für betroffene Mädchen und Frauen in der Bundesrepublik und die Unterstützung bereits existierender Frauenberatungsstellen und Notrufgruppen. Die evangelische Frauenarbeit berichtet über Fälle bei uns, in denen sich Mädchen aus Angst vor Beschneidung in der Familie hilfesuchend an ihre Lehrerinnen wandten, die damit aber völlig überfordert waren. Da es in der Regel an Erfahrung im Umgang mit solchen Konflikten fehlt, herrscht in der Tat dringender Aufklärungs- und Fortbildungsbedarf bei Ärzten und Ärztinnen, bei Hebammen, Lehrern und Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern sowie bei den Jugendämtern. Auch über die medizinischen Möglichkeiten zur Behebung der Folgeschäden von Genitalverstümmelung müßte mehr bekannt sein.

    Zweitens ein Wort zu den Herkunftsländern. Die Unterstützung von Aufklärungskampagnen und Mo-dellprogrammen in den betroffenen Ländern, ist im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sicher die Chance überhaupt, das Übel an der Wurzel zu bekämpfen. Dabei sollten wir aber niemals außer acht lassen, daß Versuche, von außen Einfluß zu nehmen - so steht es auch in der Großen Anfrage -, oft als Einmischung in die jeweiligen Traditionen abgelehnt werden. Viele Frauen und Mädchen aus Kulturkreisen, wo Genitalverstümmelungen üblich sind, leben in dem Bewußtsein, daß die Beschneidung etwas Gutes sei, um rein zu sein, um zu einer richtigen Frau zu werden, um die Familienehre zu bewahren. Aus diesem Grund muß Aufklärung von innen heraus erfolgen. Wir sollten einheimische Frauengruppen und Organisationen unterstützen, die durch sensibles und einfühlsames Vorgehen vor Ort versuchen, eine Bewußtseinsänderung zu erreichen.

    Beim dritten Punkt geht es um Anerkennung von Genitalverstümmelung als Asylgrund oder als Abschiebungshindernis nach dem Ausländergesetz. Um sich einen Begriff von der Dimension dieser Frage zu machen und zugleich Befürchtungen entgegenzuwirken, daß hier ein neues Einfallstor geöffnet werden könnte, seien folgende Zahlen genannt. In Deutschland sind überhaupt nur 30 Prozent aller Asylsuchenden Frauen. Fast alle diese Frauen erhalten Familienasyl, das heißt, das Aufenthaltsrecht der Frau wird von dem Asyl des Ehemannes abgeleitet. Eigene Asylgründe werden nur von einem verschwindend geringen Anteil von Frauen geltend gemacht; der Anteil liegt unter 1 Prozent - damit wir überhaupt wissen, wovon wir reden und ob da eine Gefahr für uns liegen könnte.

    In wie vielen Fällen drohende Genitalverstümmelung als Asylgrund vorgetragen wurde, ist nicht erfaßt. Allerdings ist ein Fall bekannt, in dem wegen einer drohenden, gegen den Willen der Betroffenen durchzuführenden Genitalverstümmelung eine Asylberechtigung zuerkannt wurde. Grundsätzlich ist daraus zu folgern, daß unser Asylrecht einer Anerkennung wegen eines derartigen „Eingriffes in die physische und psychische Integrität", wie es im Urteil des Verwaltungsgerichts Magdeburg heißt, nicht entgegensteht. Eine Klarstellung wäre aber auf jeden Fall hilfreich.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Zu fragen bleibt allerdings, warum erstens Genitalverstümmelungen in Asylanträgen kaum vorgebracht werden und zweitens mit welcher Begründung und wieviel entsprechende Anträge von Frauen bislang abgelehnt wurden. Der Grund dafür, daß Beschneidungen nur so selten als Asylgrund vorgebracht werden, mag zum einen daran liegen, daß die sogenannte Beschneidung in aller Regel im Alter zwischen zwei - oder noch jünger - und 18 Jahren vorgenommen wird, also dann, wenn ein Kind oder junges Mädchen noch gar nicht in der Lage ist zu flüchten. So wird es realistischer sein, daß eher Mütter mit ihren Töchtern fliehen, um sie vor der Verstümmelung, besser: vor Tradition und Familiendruck, zu schützen.

    Das mag auch die Erklärung dafür sein, daß es selbst in Kanada, den USA und in Australien, wo geschlechtsspezifische Verfolgungsgründe durch entsprechende Richtlinien im Asylverfahren anerkannt werden, bisher nur vereinzelt Fälle gegeben hat, in denen - meist alleinerziehende - Frauen mit ihren Töchtern aus afrikanischen Ländern geflüchtet waren und Asylanträge stellten mit der Begründung, daß sie ihre Töchter vor der Verstümmelung bewahren wollten.

    Der Grund dafür, daß Beschneidungen als geschlechtsspezifische Verfolgung in der Rechtspraxis bisher kaum relevant wurden, mag aber auch in unseren Asylverfahren begründet sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der F.D.P.)


    Zentrale Forderung besonders der Frauen in unserer Fraktion ist deshalb auch, die Verfahren daraufhin zu überprüfen, inwieweit sie Frauen überhaupt die Möglichkeit geben, Genitalverstümmelungen und andere geschlechtsspezifische Verfolgungsgründe als Grund des Asylantrags oder als Abschiebungshindernis vorzubringen. Beobachtung und Auswertung von Entscheidungsverfahren lassen daran zweifeln, daß hier den Frauen und ihrer spezifischen Situation in ausreichendem Maße Rechnung getragen wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der F.D.P.)


    Erstens. Nach wie vor sind die organisatorischen Voraussetzungen hinsichtlich der Verfügbarkeit von

    Ilse Falk

    weiblichen Befragerinnen und Dolmetscherinnen unbefriedigend, wobei allerdings nicht unerwähnt bleiben sollte, daß sich das Bundesamt doch inzwischen intensiv bemüht, hier zu Verbesserungen zu kommen und verstärkt Schulungsmaßnahmen anbietet, die sich an Sonderbeauftragte für die Befragung unbegleiteter Minderjähriger, geschlechtsspezifisch verfolgter Frauen, von Folteropfern und traumatisierten Antragstellerinnen wenden.

    Zweitens. Frauen bringen erlittene oder drohende sexuelle Gewalt aus psychologischen Gründen oft erst später ins Verfahren ein, was dann als unglaubwürdig angesehen wird. Die Beschleunigung der Asylverfahren richtet sich insofern gegen die in dieser Weise betroffenen Frauen.

    Drittens. Beschneidungen oder sexuelle Übergriffe werden als privates Handeln abgetan. Die Frage nach der staatlichen Verantwortung wird nicht gestellt oder mit dem Hinweis auf kulturelle Normen des Heimatlandes als asylrechtlich unbeachtlich eingestuft.

    Viertens. Die größte Schwierigkeit für Frauen im Asylverfahren ist, daß die Verfolgung dem Staat zuzurechnen sein muß. Hier sollten wir versuchen, ein humanitäres Bleiberecht zu definieren, das bei drohender schwerwiegender Menschenrechtsverletzung wie bei der Genitalverstümmelung greift, ohne daß es hierbei auf eine explizite staatliche Verfolgung ankommt.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Meine Damen und Herren, dies war ein Einstieg in das Thema. Wir werden in den weiteren Beratungen auf Einzelheiten eingehen. Ich kann mir gut vorstellen, daß wir auch in dieser Frage interfraktionell zu einem guten Ergebnis kommen können. Es besteht ja nun absolute Einigkeit darüber, daß bei diesem schrecklichen Thema, mit dem wir uns nun gerade noch in der letzten Sitzung dieses Jahres und vor Weihnachten befassen, Handlungsbedarf angesagt ist. Vielleicht können wir dadurch aber Gutes für die Frauen und Mädchen erwirken, die davon betroffen sind.


    (Beifall im ganzen Hause)