Rede von
Klaus-Jürgen
Hedrich
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Erstens. Gerade die letzten Wortbeiträge geben mir Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Koalitionsfraktionen eine Große Anfrage eingebracht haben, die sich mit der gesamten Problematik der Verbesserung der wissenschaftlichen und kulturellen
Klaus-Jürgen Hedrich
Beziehungen mit unseren Partnerländern beschäftigt. In der Antwort werden wir die gesamte Problematik erläutern.
- Und zwar differenziert.
Zweitens. Wenn man den Ausführungen des Ministers vorhin sorgfältig gefolgt ist, wird man festgestellt haben, daß er gerade diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit gewidmet hat. Wer sich nun seinerseits die zusätzliche Mühe macht, einen Blick in den Einzelplan 23, also in den Haushalt des BMZ, zu werfen, wird feststellen, daß unter den wenigen Punkten, an denen wir eine Steigerung des Haushaltes vornehmen können, wir gerade bei den Wissenschaftskooperationen eine Ausweitung vornehmen. Das gilt insbesondere für die Tätigkeit der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.
Wir sind also ganz im Gegenteil daran interessiert, die Probleme des Standortes Deutschland zu beseitigen. Aber ich mache hier in aller Deutlichkeit darauf aufmerksam: Es gibt durchaus eine jetzt bestehende ausländerrechtliche Beschwernis, die wir beseitigen wollen, um zu erreichen, daß ausländische Studenten hierherkommen können. Aber ich weise auch darauf hin - hoffentlich wird das jetzt im Rahmen der Neuformulierung der Hochschulrahmengesetzgebung deutlich -, daß ein Großteil der Hemmnisse darin besteht, daß die deutschen Universitäten nach wie vor nicht ausreichend in der Lage sind, auf die Forderung von ausländischen Wissenschaftlern und Studenten nach anerkannten Abschlüssen zu reagieren. Das wird Gott sei Dank immer besser.
Frau Präsidentin, als letzte Bemerkung mache ich auf folgendes aufmerksam: Ob man es gern hat oder nicht, aber die Zeiten - das haben wir mit unserer Geschichte übrigens auch verspielt -, in denen Deutsch die klassische Wissenschaftssprache war, sind vorbei. Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, daß dies für Deutsch nicht mehr gilt. Heute ist Englisch die entscheidende Sprache, übrigens neben einer zunehmenden Bedeutung für Spanisch.
Deshalb ist es gut, wenn deutsche Universitäten zunehmendem Maße darauf reagieren und ausländische Wissenschaftler in Deutschland ihre Abschlüsse in der Wissenschaftssprache Englisch und auch in Spanisch machen können. Das ist ein ganz entscheidender Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität Deutschlands als Wissenschaftsstandort und für die wissenschaftliche Kooperation gerade mit unseren Partnerländern.