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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/188 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 188. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten der Republik Jemen und seiner Delegation 16996 D Tagesordnungspunkt 1: a) Fortsetzung der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1998 (Haushaltsgesetz 1998) (Drucksache 13/8200) . . 16959 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1997 bis 2001 (Drucksache 13/8201) 16959 B Rudolf Scharping SPD 16959 B Michael Glos CDU/CSU 16965 B Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16970 C Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P 16977 B Dr. Gregor Gysi PDS 16983 A, 16987 A Dr. Mathias Schubert SPD 16986 D Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 16987 B Oskar Lafontaine, Ministerpräsident (Saarland) 16996 D Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . 17000 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU 17005 D, 17013 D Wolfgang Thierse SPD 17013 B Dr. Gregor Gysi PDS (Erklärung nach § 30 GO) 17014 A Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 17014 C Dr. Christoph Zöpel SPD 17017 B Ulrich Irmer F.D.P 17018 D, 17021 C Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU . . 17020A Dr. Eberhard Brecht SPD 17022 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17023 D Ulrich Irmer F.D.P 17025 A Andrea Gysi PDS 17026 A Markus Meckel SPD 17027 A Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU 17028 C Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 17029 A Walter Kolbow SPD 17032 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . 17034 A, 17058 A Paul Breuer CDU/CSU . . 17035 B, 17039 A Ernst Kastning SPD 17036 A, 17037 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 17037 A Dieter Heistermann SPD 17038 D Brigitte Schulte (Hameln) SPD . . . 17039 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17041 A Jürgen Koppelin F.D.P 17042 B Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 17044 B Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 17048 C Adelheid Tröscher SPD . . . . 17050 B, 17052 D Armin Laschet CDU/CSU 17052 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . 17053 A Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17055 B Roland Kohn F.D.P. 17056 D Otto Schily SPD 17058 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . 17058D Dr. Willibald Jacob PDS 17059 B Dr. Winfried Pinger CDU/CSU 17060 B Dr. R. Werner. Schuster SPD 17061 A Dr. Winfried Pinger CDU/CSU . . . 17062A Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . 17063 A Manfred Kanther, Bundesminister BMI 17064 C Otto Schily SPD 17067 A Dr. Klaus-Dieter Uelhoff CDU/CSU . . 17070D Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17073 A Ina Albowitz F.D.P. 17074 B Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . 17076A Ulla Jelpke PDS 17076 C Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 17077 C Gunter Weißgerber SPD 17080 A Manfred Kolbe CDU/CSU 17082 A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17083 C Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . . 17085 B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 17086 C Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 17087 C Norbert Geis CDU/CSU 17089 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 17090 C Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes (Drucksache 13/7955) 17045 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Oktober 1996 zur Änderung des Abkommens vom 8. April 1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über niederländische Kriegsgräber in der Bundesrepublik Deutschland (Kriegsgräberabkommen) (Drucksache 13/7991) 17045 C c) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wesertunnel-Planungen beenden (Drucksache 13/7963) 17045 C d) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Franziska Eichstädt-Bohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gedenken und Erinnern durch die Kennzeichnung historisch bedeutsamer Orte im Berliner Parlaments- und Regierungsviertel (Drucksache 13/4182) . . 17045D e) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Halo Saibold, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abgeordneten Ute Vogt (Pforzheim), Freimut Duve, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 60. Jahrestag der Bombardierung von Guernica/Gernika (Drucksache 13/7509) 17045 D Tagesordnungspunkt 4: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 13. September 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Costa Rica über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7609, 13/8354) . 17046 A b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. August 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7610, 13/8355) . 17046B c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Oktober 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Slowenien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7611, 13/8356) 17046 B d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. September 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7612, 13/8357) 17046 C e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. September 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Südafrika über die gegenseitige Förderung und den Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7613, 13/8358) . 17046 C f) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Usbekistan über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7614, 13/8359) . . . 17046D g) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung Hongkongs zur Förderung und zum gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7615, 13/8360) 17046 D h) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 2. Dezember 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- ' land und Barbados über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/ 7616, 13/8361) 17047A i) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 21. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Honduras über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7617, 13/8362) 17047 A j) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Februar 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ghana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7620, 13/8363) 17047 B k) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Februar 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Moldau über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7621, 13/8364) 17047 B l) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 3. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Republik Vietnam über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7622, 13/8365) . 17047 C m) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (3. Statistikbereinigungsgesetz) (Drucksachen 13/7392, 13/8384) . . . 17047 D n) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Franziska Eichstädt-Bohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fahrrad-Fahrbereitschaft für den Deutschen Bundestag in Bonn (Drucksachen 13/3328, 13/8078) 17048 A o) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission zur Entwicklung des sozialen Dialogs auf Gemeinschaftsebene (Drucksachen 13/6129 Nr. 1.29, 13/ 7960) 17048 A p) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 226 zu Petitionen (Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten) (Drucksache 13/8068) 17048 B Nächste Sitzung 17091 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17093* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gerhard Jüttemann (PDS) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zur Sammelübersicht 226 zu Petitionen - Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten - (Tagesordnungspunkt 4 p) . . . . 17093* C Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 16959 188. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 10.9. 97 ** Behrendt, Wolfgang SPD 10. 9. 97* Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 10. 9. 97 ** 90/DIE GRÜNEN Eßmann, Heinz Dieter CDU/CSU 10. 9. 97 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 10. 9. 97 ** Friedhoff, Paul K. F.D.P. 10.9. 97 Günther (Duisburg), Horst CDU/CSU 10. 9. 97 Marx, Dorle SPD 10. 9. 97 Müller (Düsseldorf), SPD 10. 9. 97 Michael PoB, Joachim SPD 10. 9. 97 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 10. 9. 97 * Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 10. 9. 97 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 10.9.97 Irmingard 90/DIE GRÜNEN Schloten, Dieter SPD 10. 9. 97 ** Schmidt (Aachen), Ulla SPD 10. 9. 97** Schmidt (Fürth), CDU/CSU 10. 9. 97 ** Christian Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 10. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Schütze (Berlin), CDU/CSU 10. 9. 97 Diethard Sebastian, Wilhelm Josef CDU/CSU 10. 9. 97 Terborg, Margitta SPD 10. 9. 97 * Dr. Thomae, Dieter F.D.P. 10. 9. 97 Tippach, Steffen PDS 10. 9. 97 Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 10. 9. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 10. 9. 97* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 98. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gerhard Jüttemann (PDS) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zur Sammelübersicht 226 zu Petitionen - Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten - (Tagesordnungspunkt 4 p) Ich stimme der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses nicht zu, weil ich dringenden Handlungsbedarf sehe. Ich stimme nicht zu, weil zwar das Bergrecht inzwischen vereinheitlicht ist, jedoch infolge der Bestandsschutz-Klausel für bereits erteilte Gewinnungsrechte die Benachteiligung von Eigentümern sowie die schweren Beeinträchtigungen ganzer Gemeinden sowie von Natur und Umwelt in vielen Fällen anhalten. Auch würde sonst eine Ungleichbehandlung fortgeschrieben. Ich lehne die Beschlußempfehlung auch deshalb ab, weil die Begründung von 1990 für das unterschiedliche Bergrecht für die jetzige Zeit ohnehin nicht mehr angeführt werden kann. Es gibt heute keinerlei Engpässe hinsichtlich der Rohstoffversorgung für das Bauwesen im Osten, die Sonderregelungen notwendig machen würden. Ich stimme deshalb nicht zu, weil dringend Erfordernis besteht, Rechtsgleichheit nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis herzustellen, damit in Zukunft teilweise irreparable Schäden an touristisch nutzbaren Landschaften, wie in einigen Fällen geschehen, nicht wieder infolge bergrechtlicher Bestimmungen eintreten können. Ich stimme auch deshalb nicht zu, weil es notwendig ist, daß im Interesse der Bürgerinnen und Bürger in den neuen Bundesländern Möglichkeiten geschaffen werden müssen, um alle genehmigten Abbauvorhaben neuen Planfeststellungsverfahren mit umfassender Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, ebenso genehmigte Vorhaben, wo der Abbau noch nicht begonnen hat.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Markus Meckel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Verehrter Herr Riedl, Sie haben mich gründlich mißverstanden. Ich habe nicht die Meinung vertreten, daß man den Stiftungen mehr Geld geben sollte und allen anderen gesellschaftlichen Institutionen weniger, sondern ich habe gesagt und vertrete dies ausdrücklich für meine Fraktion, daß wir die gesellschaftspolitische Dirnension der Außenpolitik überhaupt verstärken sollten. Wenn es darum geht, einen Haushalt zu kürzen, sind wir der Meinung, daß es eben nicht gerechtfertigt ist, den Stiftungen oder den anderen von Ihnen aufgezählten Institutionen die Mittel zu kürzen, sondern daß es eher darum geht, diese Dimension der Außenpolitik sehr deutlich zu verstärken.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Meine Damen und Herren, ich denke, daß hier ein wichtiger Punkt berührt wird, der für unsere Außenpolitik insgesamt wichtig ist, wenn wir von gesellschaftspolitischen Fragen und von Menschenrechten reden. Es wird darum gehen, daß wir Außenpolitik nicht nur als einen Kontakt zwischen Regierungen in sicherheitspolitischen Fragen verstehen, sondern daß gerade bei Ländern, die auf dem Weg zur Demokratie oder inzwischen halbwegs gefestigte Demokratien sind, diese gesellschaftlichen Kontakte unter Jugendlichen, Wissenschaftlern und Gewerkschaftlern stärker unterstützt werden müssen.
    In einer so kurzen Zeit ist es nicht möglich, alle wichtigen Themen auch nur der europäischen Politik anzusprechen. Lassen Sie mich deshalb zu Bosnien nur eines sagen: Ich halte es für dringend erforderlich, daß wir uns schon jetzt darüber Gedanken ma-

    Markus Meckel
    chen, wie es dort nach Ende des Mandates im nächsten Sommer weitergehen soll. Wir wissen alle, daß ein Abzug der Truppen sehr schnell zu Krieg, Mord und Totschlag führen würde. Wenn man eine zweite, für Bosnien wichtige Dimension hinzunehmen will, ist es die Rückführung der Flüchtlinge. Auch das hat wiederum handfest mit unserer Innenpolitik zu tun. Wir müssen - das ist heute schon oft angesprochen worden - diese Fragen einfach integrativer betrachten und auch integrativer miteinander angehen und dürfen uns nicht scheuen, hier auch den Amerikanern heute schon zu sagen: Bleibt da, auch wir wollen dableiben.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, wir befinden uns hier in der Haushaltsdebatte. Alle genannten Aktivitäten kosten Geld. Wir müssen entscheiden, ob wir dieses Geld aufbringen wollen, um der gewachsenen Bedeutung Deutschlands in Europa gerecht zu werden, wie es der Kanzler zu Recht auszudrücken pflegt. Wie gezeigt, lassen wir jedoch manche Chancen ungenutzt, wo mit wenig Geld sehr viel und mit langfristiger Wirkung zu erreichen wäre; siehe den oben angesprochenen gesellschaftlichen Bereich. Überhaupt stünde es dem deutschen Finanzminister, der gerne Außenminister werden möchte, gut an, der deutschen Außenpolitik dafür die angemessenen Mittel zur Verfügung zu stellen. Ich denke, daß schon die Kürzungen der vergangenen Jahre im personalpolitischen Bereich wirklich kontraproduktiv für die notwendige deutsche Präsenz in anderen Ländern sind.
    Vom Außenminister - er hat ja vorhin schon darum geworben - erwarten wir deshalb, daß er seinen Haushalt wirklich mit Zähnen und Klauen gegen jede Kürzung verteidigt. Wir werden ihm dabei beistehen.

    (Beifall bei der SPD und der F.D.P.)



Rede von Michaela Geiger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, weitere Wortmeldungen zum Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes liegen nicht vor.
Wir setzen die Haushaltsberatungen fort und kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung, dem Einzelplan 14. Ich erteile das Wort dem Bundesminister der Verteidigung, Volker Rühe.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Rühe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit dem Verteidigungshaushalt 1998 halten wir die Bundeswehr einsatzbereit und zukunftsfähig. Der Haushalt ist ein annehmbarer Kompromiß. Die schwierige Finanzlage erfordert von allen schmerzhafte Eingriffe. Die Bundeswehr hat sich dieser Notwendigkeit schon in den letzten Jahren nicht verschlossen. Die Streitkräfte haben einen einzigartigen Sparbeitrag geleistet.
    Aber unsere Verantwortung verlangt, daß unsere Bundeswehr ihren hohen Stand bei Ausbildung und
    Ausrüstung hält. Die dringend notwendige Modernisierung für Heer, Luftwaffe und Marine kann weitergehen. Dazu gehört auch das neue Jagdflugzeug für die Luftwaffe. Die Finanzierung ist im Verteidigungshaushalt abgesichert.

    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch gar nicht!)

    Die Bundesregierung wird hierzu Ende September entscheiden. Wir haben trotz angespannter Haushaltslage eine Vorhabenplanung, die dem Bedarf aller Teilstreitkräfte angemessen Rechnung trägt.

    (Erneuter Zuruf der Abg. Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    - Frau Beer, nicht aufregen! Ich habe mich gestern über die Kollegin von der SPD amüsiert, die früher immer vorgerechnet hat, wie viele Kindergärten angeblich nicht gebaut werden können. Jetzt hat sie sich Sorgen um das deutsche Heer gemacht, fast so, als ob sie, Frau Matthäus-Maier, die Heeresbeauftragte der Sozialdemokraten wäre.

    (Jürgen Koppelin [F.D.P.]: Die Kinder sind inzwischen groß geworden!)

    Das Heer ist in guten Händen. Die Teilstreitkräfte werden ausgewogen unterstützt.

    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Finanzierung ist überhaupt nicht abgesichert!)

    Ich hoffe, Sie machen sich keine Sorgen um- das Heer, liebe Frau Beer. Es ist in guten Händen und auch in diesem Haushalt hervorragend berücksichtigt.
    Ich bin dankbar für die breite Übereinstimmung in der Regierungskoalition, aber auch darüber hinaus, hier im Parlament und in der Öffentlichkeit, daß beim Verteidigungshaushalt nicht mehr gespart werden kann und eine mäßige Konsolidierung notwendig ist,

    (Brigitte Schulte [Hameln] [SPD]: Hungerpastor!)

    damit die Bundeswehr ihre Aufgaben erfüllen kann.
    Der Haushalt wächst mittelfristig von 46,3 Milliarden DM im Jahre 1997 bis auf 48,6 Milliarden DM im Jahre 2001.

    (Gerhard Neumann [Gotha] [SPD]: Das hofft der Minister!)

    Dadurch steigt der investive Anteil von heute 22,5 Prozent auf über 28 Prozent im Jahre 2001.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Damit kommen wir näher heran an das notwendige und gute Verhältnis von Betriebsausgaben und Investitionen von 70 : 30.
    Beim Betrieb steht jetzt die Materialerhaltung vor allem beim Heer im Vordergrund. Das ist eine komplexe Herausforderung an die Logistik. Denn zur Zeit wird das gesamte logistische System grund-

    Bundesminister Volker Rühe
    legend umgestellt und an die neuen Bedingungen angepaßt. Zugleich laufen Versorgung und Instandsetzung für Ausbildung und Einsatz weiter. Da sind Friktionen und Engpässe unvermeidbar.
    Wir müssen unsere Soldaten auf den Einsatz in Bosnien sorgfältig vorbereiten. Deshalb muß die Truppe für jedes Kontingent intensiv üben. Das Material wird daher besonders beansprucht. Im Einsatz in Bosnien wird es ungleich mehr belastet als im Frieden am Standort.
    Die Probleme sind erkannt. Wir gehen sie zielgerichtet und mit Nachdruck an. Für die Materialerhaltung vor allem des Heeres haben wir beträchtliche zusätzliche Mittel im Haushalt bereitgestellt. Mein besonderes Augenmerk gilt allen Maßnahmen, mit denen die Ersatzteilversorgung Schritt für Schritt den neuen Erfordernissen angepaßt wird.
    Vorrang haben, was der Einsatz verlangt, Ausbildung und Ausrüstung. Unsere Streitkräfte müssen heute nicht mehr in 48 Stunden aufmarschieren können, wie das in der Zeit des kalten Krieges der Fall war. Sie müssen nicht mehr in 48 Stunden verteidigungsbereit sein. Deshalb können wir in der Einsatzbereitschaft und auch in der Materialausstattung differenzieren. Ich bin schon erstaunt über den einen oder anderen Kollegen von den Sozialdemokraten, der ein öffentliches Geheul über die schwierige Lage des Heeres veranstaltet, in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis des deutschen Heeres. Zum Teil verbergen sich dahinter eher Industrieinteressen, als daß es sich um besondere Freunde des deutschen Heeres handelte.

    (Walter Kolbow [SPD]: Da tun Sie aber manchem Kollegen arg unrecht!)

    - Der Kollege weiß schon, wen ich meine.
    Deswegen kann ich Ihnen nur mit aller Deutlichkeit sagen: Wir sind in einer anderen Lage als 1989. Meine zentrale Verantwortung ist es, wo immer Soldaten zum Einsatz kommen, ihre Ausbildung und Ausrüstung optimal zu regeln. Aber nicht alle 340000 Soldaten der Bundeswehr müssen in jeder Stunde kurzfristig voll ausgebildet, voll ausgerüstet in einen Einsatz geschickt werden können.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Lisa Peters [F.D.P.])

    Es hat schon etwas für sich, daß sich die Sozialdemokraten von einem Verteidigungsminister dieser Koalition sagen lassen müssen, in ihrem Kopf ein bißchen für Ordnung zu sorgen.

    (Zuruf von der SPD: Märchenstunde!)

    - Ich weiß, das tut weh, wenn man darauf hingewiesen wird, daß man umdenken muß. Die Soldaten, die in den Einsatz gehen, erhalten das Beste, was wir haben. Ihre Ausrüstung in Bosnien hält jedem Vergleich stand.

    (Günther Friedrich Nolting [F.D.P.]: Das ist wohl wahr!)

    Vergleichen Sie sie einmal mit den Ausrüstungen der Streitkräfte anderer Länder!
    Gegenüber dem Haushalt 1997 steigen die verfügbaren Mittel im nächsten Jahr um rund 550 Millionen DM. Das ist ein wichtiges Signal für die Bundeswehr. Allerdings bleibt der Haushaltsentwurf hinter dem sorgfältig begründeten Bedarf zurück. Deshalb sind einige Eingriffe unvermeidbar.

    (Günter Verheugen [SPD]: Aha!)

    - Was heißt hier aha? Was meinen Sie denn, was Rot oder Rot-Grün für die Bundeswehr bedeuten würde? Das wäre im Vergleich zu diesen kleinen Eingriffen die Zerstörung der Bundeswehr. Man muß das immer wieder sagen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Dr. Uwe Küster [SPD]: Das ist ein Gespenst! Zuruf von der SPD: Wir wollen doch nicht besser als der Kanzler sein!)

    - Ich wußte doch, daß es mir gelingen würde, Sie nach dieser staatsmännischen Debatte über den Etat des Auswärtigen Amtes aufzuwecken.
    Ich bleibe bei unserer Linie:
    Erstens. Eingriffe in die Umfangstärke und die Struktur der Bundeswehr kommen nicht in Frage.
    Zweitens. Auch bei Ausbildung und Übung wird es keine haushaltsbedingten Eingriffe geben.
    Drittens. Der Aufbau Ost und wichtige Infrastrukturvorhaben zur Einnahme der neuen Struktur werden ebenfalls geschont.
    Einige Bemerkungen zur Lage der Bundeswehr. Ich glaube, da können wir alle übereinstimmen: Das Ansehen unserer Streitkräfte war noch nie so hoch wie heute. Die Zustimmung der Bevölkerung zur Bundeswehr ist überwältigend.

    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist erschreckend!)

    - Ach, für Frau Beer ist das erschreckend. Ich glaube, das sollte festgehalten werden. Wenn Soldaten in einer Demokratie die Unterstützung der Bevölkerung haben, dann ist das nicht erschreckend. Es ist vielmehr eine phantastische Sache, wenn die Soldaten vom Vertrauen der Bevölkerung getragen werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. und der SPD sowie des Abg. Hanns-Peter Hartmann [PDS])

    Es ist nur erschreckend für diejenigen, die eine andere politische Strategie betreiben.
    Ich finde es übrigens auch interessant, daß sich Frau Beer morgen bei der angeblich so geheimen KSK-Evakuierungsübung abgemeldet hat.

    (Angelika Beer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schaulaufen!)

    Ich habe sie für die Abgeordneten aller Fraktionen geöffnet. Selbst Vertreter der PDS kommen. Das sind Berührungsängste mit der neuen erfolgreichen Bundeswehr. Wir öffnen uns dort für alle, damit sie sich angucken können, was wir machen. Wenn Sie kommen würden, würde es Ihnen etwas schwerer fallen,

    Bundesminister Volker Rühe
    in der Öffentlichkeit weiterhin bestimmte Dinge über den Einsatz der Soldaten zu sagen.
    Mit den Leistungen, dem erfolgreichen Kampf gegen die Flut an der Oder, dem Einsatz für den Frieden in Bosnien, dem Aufbau der Armee der Einheit, findet die Bundeswehr heute große Anerkennung und Unterstützung.
    An der Oder hat die Armee der Einheit die große Bewährungsprobe bestanden. Wir haben dort Soldaten aus 70 Verbänden aus allen Regionen Deutschlands im Einsatz gehabt. Insgesamt waren es über 30000 Männer und Frauen. Heute weiß jeder, daß dort mehr geschehen ist als das Verbringen von acht Millionen Sandsäcken. Hier sind Menschen sozusagen zusammengewachsen. Die Soldaten können auf das, was sie dort geleistet haben, stolz sein. Die Dankbarkeit der Bevölkerung ist ihr schönster Lohn.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Ich habe an der Oder, auch in Hohenwutzen, zu den Soldaten immer über Bosnien gesprochen, weil ich wußte, was es für eine kritische Entscheidungssituation ist. Das wird auch in den nächsten Wochen der Fall sein. Unsere Soldaten dort leisten einen großartigen Dienst für den Frieden. In diesen Tagen ist das sechste Kontingent bezüglich IFOR und SFOR in den Einsatz gegangen. Man muß sich einmal folgendes vor Augen halten, um zu sehen, daß es eine ganz andere Armee ist: Insgesamt haben jetzt über 31000 Soldaten und Soldatinnen aus der ganzen Bundeswehr, aus Hunderten von Einheiten, aus allen Bundesländern an dem Einsatz im früheren Jugoslawien mitgewirkt.
    Der dritte Punkt. Wie kaum eine andere Armee unterstützt die Bundeswehr unsere Nachbarn im Osten auf ihrem Weg in das Atlantische Bündnis. Wir helfen ihnen dabei, daß die Integration in die NATO im Frühjahr 1999 reibungslos erfolgen kann. Militärische Integration ist ein Signal dafür, daß das Schicksal unserer Völker auf das engste miteinander verbunden ist. Diese Schicksalsgemeinschaft ist im Westen über Jahrzehnte gewachsen. Ähnliches soll jetzt mit Polen und den anderen neuen Mitgliedstaaten geschehen.
    Sie haben die Verabredung zwischen dem dänischen, dem polnischen und dem deutschen Verteidigungsminister verfolgt, ein gemeinsames Korps zu bilden. Schon im nächsten Monat werden die ersten sechs polnischen Offiziere nach Rendsburg zu LANDJUT kommen. Dann wird es in Stettin ein gemeinsames Hauptquartier mit wechselnder Leitung zwischen diesen drei Ländern geben. Es ist phantastisch, daß wir im dänisch-polnisch-deutschen Verhältnis Vergleichbares schaffen können, wie wir das mit unseren westlichen Nachbarn, den Franzosen, den Niederländern oder auch den Dänen im Norden haben schaffen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    Wir werden im Oktober in Greifswald zwischen der 14. deutschen Division aus Neubrandenburg, der dänischen Jütland-Division und der 12. polnischen Division aus Stettin feierlich eine Partnerschaft zur Vorbereitung des gemeinsamen Korps besiegeln - übrigens unter einem Chef, der 1993 die Führungsakademie der Bundeswehr in Blankenese absolviert hat. Dies ist eine ganz bewußte Entscheidung des polnischen Verteidigungsministers, für die ich ihm sehr dankbar bin. Es ist eine sehr gute Geste, in der Stettiner Division jemanden einzusetzen, der diese Führungsakademie absolviert hat.
    In dieser Zusammenarbeit entstehen persönliche Beziehungen, die unsere Völker verbinden: Truppenbesuche, Soldatenaustausche, Seminare, Sportveranstaltungen, gemeinsame Ausbildung - im Grunde ein Jugendaustausch in Uniform. Es sind alles junge Männer. Ich glaube, das ist der beste Stabilitätsexport, den wir uns vorstellen können.

    (Gerhard Zwerenz [PDS]: Nur die Russen fehlen noch!)

    - Natürlich. Auch mit ihnen wollen wir enger zusammenarbeiten. Es gibt ja auch schon die Teilnahme von russischen Soldaten an PfP. Vor allen Dingen in Jugoslawien arbeiten sie auf das engste zusammen. Also auch hier wollen wir eine engere Zusammenarbeit.
    Ich muß mich jetzt etwas kürzer fassen. Wir haben die richtigen Streitkräfte für jede Aufgabe, die dieses deutsche Parlament den deutschen Streitkräften stellen kann: für die Landes- und Bündnisverteidigung - die klassischen Aufgaben -, die neuen internationalen Einsätze und eben auch für einen so gewaltigen Katastropheneinsatz wie den an der Oder.
    Ich glaube, das ist die wichtigste Aussage, die wir treffen können: Unsere Soldaten haben die richtige Ausbildung und die richtige Ausrüstung. Bei allem Gejammere, das gelegentlich aufkommt, muß man sehen: Die Hubschrauber, über die manche früher gespottet haben, haben sowohl Menschen aus Tirana gerettet als auch Sandsäcke nach Hohenwutzen verbracht. Sie haben beide Aufgaben glänzend bestanden.
    Ich kenne mit Ausnahme der Amerikaner eigentlich niemanden, der ein solches technologisches „asset" hätte. Das heißt, bei allen Lücken, die es immer wieder geben mag und die man über Nacht auch nicht beseitigen kann oder muß, weil wir uns nicht in einer zugespitzten Sicherheitslage befinden, gibt es eine hervorragende technologische Ausrüstung der Bundeswehr für alle Aufgaben, die sich ihr stellen. Das gilt auch für die ausgewogene Mischung von Berufs- und Zeitsoldaten, Wehrpflichtigen und Reservisten.
    Jetzt lassen Sie mich als letztes noch kurz sagen: Die Bundeswehr ist das Spiegelbild der Gesellschaft. Dies ist auch gut so. Wir bekommen so in die Streitkräfte viel Intelligenz, Jugendlichkeit und Mobilität, was wir in einer Berufsarmee nie hätten.
    Aber wir erhalten natürlich auch die schwarzen Schafe und werden mit den Fehlentwicklungen der Gesellschaft konfrontiert, zum Beispiel mit jungen Menschen, die 18 Jahre in Familie und Schule ge-

    Bundesminister Volker Rühe
    formt wurden und nach zwei Monaten bei der Bundeswehr auffällig werden. Deswegen ist festzustellen: Jeder Soldat muß wissen, wofür er dient. Niemand sagt das so hart und klar wie wir. Er muß wissen, daß er als Soldat im Dienst und außerhalb des Dienstes für die Würde aller Menschen einzutreten hat. Die Bundeswehr kann und will Schule und Elternhaus nicht ersetzen. Die Versäumnisse können nicht in wenigen Monaten Grundausbildung aufgeholt werden.
    Aber wir können auf keinen Fall Kriminelle und Gewalttäter in der Bundeswehr dulden. Auf diese Debatte freue ich mich; denn einige haben sich, so glaube ich, im Sinne einer Verabsolutierung des Datenschutzes voreilig festgelegt. Ich bin dankbar für die Unterstützung, die ich von Frau Schulte und von anderen bekommen habe.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. und der SPD)

    Wehrdienst ist ein Ehrendienst. Dafür steht auch die Uniform. Wir können es nicht dulden, daß Extremisten an der Waffe ausgebildet werden und daß wir ihnen die Uniform geben.
    Ich kann übrigens auch nicht akzeptieren, daß jugendliche Straftäter eine Woche nachdem sie bei der Bundeswehr sind, plötzlich zu Straftätern der Bundeswehr werden. In Wirklichkeit handelt es sich um jugendliche Straftäter, die eingezogen werden und der Bundeswehr in der nächsten Sekunde zugerechnet werden.
    Ich möchte durch einen Einblick in das Zentralregister, in das Erziehungsregister, was die Reststrafen angeht, und durch Informationen der Landesbehörden wissen, ob beides zusammenkommt, nämlich Gewaltbereitschaft und politischer Radikalismus, und ob sich das in Straftaten geäußert hat. Es ist doch ein Unding, daß wir darüber nicht Bescheid wissen und diese Leute unwissend zum Wehrdienst heranziehen. Eine Woche später heißt es dann: Soldaten haben dieses und jenes gemacht.
    Darum geht es. Ich glaube, man kann den Datenschutz für junge Männer in vernünftiger Weise gewährleisten und ihnen keine Jugendsünden auf ewig anhängen. Aber wenn Gewalttaten und politischer Radikalismus zusammenfallen, müssen wir darüber Bescheid wissen. Denn es bleibt immer noch eine Ehre und auch eine Verpflichtung, wenn wir ihnen Uniform und Gewehr geben. Deswegen werden wir diese Diskussion offen führen. Sie zeigt im übrigen auch: Für diese Leute ist kein Platz in der Bundeswehr; da gibt es kein Zurückweichen von unserer Seite.
    Ich bedanke mich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)