Rede:
ID1318800300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. der: 2
    2. In: 1
    3. Debatte: 1
    4. spricht: 1
    5. jetzt: 1
    6. Kollege: 1
    7. Michael: 1
    8. Glos.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/188 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 188. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten der Republik Jemen und seiner Delegation 16996 D Tagesordnungspunkt 1: a) Fortsetzung der ersten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1998 (Haushaltsgesetz 1998) (Drucksache 13/8200) . . 16959 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 1997 bis 2001 (Drucksache 13/8201) 16959 B Rudolf Scharping SPD 16959 B Michael Glos CDU/CSU 16965 B Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16970 C Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P 16977 B Dr. Gregor Gysi PDS 16983 A, 16987 A Dr. Mathias Schubert SPD 16986 D Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 16987 B Oskar Lafontaine, Ministerpräsident (Saarland) 16996 D Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . 17000 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU 17005 D, 17013 D Wolfgang Thierse SPD 17013 B Dr. Gregor Gysi PDS (Erklärung nach § 30 GO) 17014 A Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 17014 C Dr. Christoph Zöpel SPD 17017 B Ulrich Irmer F.D.P 17018 D, 17021 C Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU . . 17020A Dr. Eberhard Brecht SPD 17022 C Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17023 D Ulrich Irmer F.D.P 17025 A Andrea Gysi PDS 17026 A Markus Meckel SPD 17027 A Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU 17028 C Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 17029 A Walter Kolbow SPD 17032 C Jürgen Koppelin F.D.P. . . . 17034 A, 17058 A Paul Breuer CDU/CSU . . 17035 B, 17039 A Ernst Kastning SPD 17036 A, 17037 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . . 17037 A Dieter Heistermann SPD 17038 D Brigitte Schulte (Hameln) SPD . . . 17039 A Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17041 A Jürgen Koppelin F.D.P 17042 B Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 17044 B Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 17048 C Adelheid Tröscher SPD . . . . 17050 B, 17052 D Armin Laschet CDU/CSU 17052 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . 17053 A Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17055 B Roland Kohn F.D.P. 17056 D Otto Schily SPD 17058 C Klaus-Jürgen Hedrich CDU/CSU . . . 17058D Dr. Willibald Jacob PDS 17059 B Dr. Winfried Pinger CDU/CSU 17060 B Dr. R. Werner. Schuster SPD 17061 A Dr. Winfried Pinger CDU/CSU . . . 17062A Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . 17063 A Manfred Kanther, Bundesminister BMI 17064 C Otto Schily SPD 17067 A Dr. Klaus-Dieter Uelhoff CDU/CSU . . 17070D Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17073 A Ina Albowitz F.D.P. 17074 B Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD . . . 17076A Ulla Jelpke PDS 17076 C Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 17077 C Gunter Weißgerber SPD 17080 A Manfred Kolbe CDU/CSU 17082 A Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17083 C Detlef Kleinert (Hannover) F.D.P. . . . . 17085 B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 17086 C Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 17087 C Norbert Geis CDU/CSU 17089 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 17090 C Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes (Drucksache 13/7955) 17045 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Oktober 1996 zur Änderung des Abkommens vom 8. April 1960 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über niederländische Kriegsgräber in der Bundesrepublik Deutschland (Kriegsgräberabkommen) (Drucksache 13/7991) 17045 C c) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wesertunnel-Planungen beenden (Drucksache 13/7963) 17045 C d) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Franziska Eichstädt-Bohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gedenken und Erinnern durch die Kennzeichnung historisch bedeutsamer Orte im Berliner Parlaments- und Regierungsviertel (Drucksache 13/4182) . . 17045D e) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Halo Saibold, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abgeordneten Ute Vogt (Pforzheim), Freimut Duve, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 60. Jahrestag der Bombardierung von Guernica/Gernika (Drucksache 13/7509) 17045 D Tagesordnungspunkt 4: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 13. September 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Costa Rica über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7609, 13/8354) . 17046 A b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. August 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Paraguay über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7610, 13/8355) . 17046B c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Oktober 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Slowenien über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7611, 13/8356) 17046 B d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. September 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7612, 13/8357) 17046 C e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. September 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Südafrika über die gegenseitige Förderung und den Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7613, 13/8358) . 17046 C f) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Usbekistan über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7614, 13/8359) . . . 17046D g) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. Januar 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung Hongkongs zur Förderung und zum gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7615, 13/8360) 17046 D h) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 2. Dezember 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- ' land und Barbados über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/ 7616, 13/8361) 17047A i) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 21. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Honduras über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7617, 13/8362) 17047 A j) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. Februar 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Ghana über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7620, 13/8363) 17047 B k) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 28. Februar 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Moldau über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7621, 13/8364) 17047 B l) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 3. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sozialistischen Republik Vietnam über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/7622, 13/8365) . 17047 C m) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung statistischer Rechtsvorschriften (3. Statistikbereinigungsgesetz) (Drucksachen 13/7392, 13/8384) . . . 17047 D n) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Franziska Eichstädt-Bohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fahrrad-Fahrbereitschaft für den Deutschen Bundestag in Bonn (Drucksachen 13/3328, 13/8078) 17048 A o) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission zur Entwicklung des sozialen Dialogs auf Gemeinschaftsebene (Drucksachen 13/6129 Nr. 1.29, 13/ 7960) 17048 A p) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 226 zu Petitionen (Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten) (Drucksache 13/8068) 17048 B Nächste Sitzung 17091 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17093* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gerhard Jüttemann (PDS) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zur Sammelübersicht 226 zu Petitionen - Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten - (Tagesordnungspunkt 4 p) . . . . 17093* C Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 188. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 16959 188. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. September 1997 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 10.9. 97 ** Behrendt, Wolfgang SPD 10. 9. 97* Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 10. 9. 97 ** 90/DIE GRÜNEN Eßmann, Heinz Dieter CDU/CSU 10. 9. 97 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 10. 9. 97 ** Friedhoff, Paul K. F.D.P. 10.9. 97 Günther (Duisburg), Horst CDU/CSU 10. 9. 97 Marx, Dorle SPD 10. 9. 97 Müller (Düsseldorf), SPD 10. 9. 97 Michael PoB, Joachim SPD 10. 9. 97 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 10. 9. 97 * Roth (Gießen), Adolf CDU/CSU 10. 9. 97 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 10.9.97 Irmingard 90/DIE GRÜNEN Schloten, Dieter SPD 10. 9. 97 ** Schmidt (Aachen), Ulla SPD 10. 9. 97** Schmidt (Fürth), CDU/CSU 10. 9. 97 ** Christian Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 10. 9. 97 90/DIE GRÜNEN Schütze (Berlin), CDU/CSU 10. 9. 97 Diethard Sebastian, Wilhelm Josef CDU/CSU 10. 9. 97 Terborg, Margitta SPD 10. 9. 97 * Dr. Thomae, Dieter F.D.P. 10. 9. 97 Tippach, Steffen PDS 10. 9. 97 Dr. Wittmann, Fritz CDU/CSU 10. 9. 97 Zierer, Benno CDU/CSU 10. 9. 97* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an der 98. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Gerhard Jüttemann (PDS) zur Abstimmung über die Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses zur Sammelübersicht 226 zu Petitionen - Regelung im Einigungsvertrag, wonach einige mineralische Rohstoffe als bergfreie Bodenschätze gelten - (Tagesordnungspunkt 4 p) Ich stimme der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses nicht zu, weil ich dringenden Handlungsbedarf sehe. Ich stimme nicht zu, weil zwar das Bergrecht inzwischen vereinheitlicht ist, jedoch infolge der Bestandsschutz-Klausel für bereits erteilte Gewinnungsrechte die Benachteiligung von Eigentümern sowie die schweren Beeinträchtigungen ganzer Gemeinden sowie von Natur und Umwelt in vielen Fällen anhalten. Auch würde sonst eine Ungleichbehandlung fortgeschrieben. Ich lehne die Beschlußempfehlung auch deshalb ab, weil die Begründung von 1990 für das unterschiedliche Bergrecht für die jetzige Zeit ohnehin nicht mehr angeführt werden kann. Es gibt heute keinerlei Engpässe hinsichtlich der Rohstoffversorgung für das Bauwesen im Osten, die Sonderregelungen notwendig machen würden. Ich stimme deshalb nicht zu, weil dringend Erfordernis besteht, Rechtsgleichheit nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis herzustellen, damit in Zukunft teilweise irreparable Schäden an touristisch nutzbaren Landschaften, wie in einigen Fällen geschehen, nicht wieder infolge bergrechtlicher Bestimmungen eintreten können. Ich stimme auch deshalb nicht zu, weil es notwendig ist, daß im Interesse der Bürgerinnen und Bürger in den neuen Bundesländern Möglichkeiten geschaffen werden müssen, um alle genehmigten Abbauvorhaben neuen Planfeststellungsverfahren mit umfassender Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, ebenso genehmigte Vorhaben, wo der Abbau noch nicht begonnen hat.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    530 000 Jugendliche sind ohne Arbeit. Zum erstenmal seit Jahrzehnten ist die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen höher als die Gesamtarbeitslosigkeit. 530 000 junge Menschen! Die Mehrheit unseres Volkes erwartet, daß jeder ausgebildet wird, daß der gefährliche Nährboden ausgetrocknet wird, den die Jugendarbeitslosigkeit für die Gewalt von Jugendlichen darstellt.
    Sie tun nichts. Wer die erschütternden Briefe, die manchmal ganz verzweifelten Hilferufe, liest, wer sich die vielen Briefe, die man erhält, und die vielen Gespräche, die man führt, ins Gedächtnis zurückruft, dem fällt auch wieder ein, daß Sie, Herr Bundeskanzler, 1996 gesagt haben - das war eine gewaltige Drohung, wie wir wissen -, es sei kein Platz mehr im Jet des Bundeskanzlers für solche, die nicht ausbildeten. 1997 sagt Herr Rüttgers - Sie beschließen es dann -, man wolle jetzt jene bevorzugen - wohlgemerkt: bei wirtschaftlich gleichwertigen Angeboten -, die wenigstens ausbildeten. Das sind nur hilflose Gesten. Das ist keine konzeptionell klare, kraftvolle, zukunftsweisende Politik. Das ist frei von Wirklichkeitssinn und Weitblick. Herr Bundeskanzler, Ihre Politik ist eine schwere Belastung für die Zukunft unseres Landes und die Zukunft seiner Jugend geworden. Das muß geändert werden.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Rhetorisch haben Sie diese Erkenntnis ja alle auch. Aber so, wie Ihre Haushaltslöcher den klaffenden Widerspruch zwischen Traum und Wirklichkeit zeigen, so zeigt eben auch jede dieser hilflosen Gesten, daß Sie nicht wirklich wollen oder mindestens nicht wirklich können.
    Wir werden handeln. Wir werden dem, was beispielsweise Frau Süssmuth oder der Vorstandsvorsitzende von BMW oder viele andere in Interviews sagen, die notwendigen gesetzgeberischen Maßnahmen folgen lassen. Wer ausbildet, sorgt für die Zukunft der Jungen und die Zukunft unseres Landes. Wer ausbildet, verdient Hilfe, Ermunterung und finanzielle Entlastung. Das ist die logische Folge aus dieser allgemeinen Erkenntnis.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Wir werden handeln in Übereinstimmung mit der großen Mehrheit unserer Landsleute auch in einem Sofortprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit. Wir werden eigene Ideen und europäische Erfahrungen gleichermaßen nutzen.
    Ich füge hinzu: Es gibt ein Recht, und es muß eine Garantie geben für die Ausbildung junger Menschen, für ihren Übergang ins Arbeitsleben. Diesem Recht, dieser Chance steht auch eine Verantwortlichkeit gegenüber, eine Verantwortlichkeit der Allgemeinheit und jedes einzelnen, wirklich Ausbildung zu wollen und wirklich Arbeit anzunehmen.

    (Michael Glos [CDU/CSU]: Das ist wahr!)

    Das sage ich im Angesicht einer Regierung - Herr Bundeskanzler, Ihrer Regierung -, die wie nie zuvor Rechte und Verantwortlichkeiten, Chancen und Lasten auf eine ungerechte, wirtschaftlich unvernünftige, die Zukunft belastende Weise verteilt hat. Je stärker das Einkommen, je besser die Chancen, desto mehr Aufmerksamkeit widmen Sie den Menschen. Je schlechter die Chancen, je schwieriger die Lebenslage, desto eher klingt es unter dem Druck der Klientelpartei F.D.P. höhnisch durch die Öffentlichkeit: Die sollen sich selbst helfen, die sind selbst schuld, die sind selbst verantwortlich. Das ist eine unfaire, eigentlich auch unanständige Politik, die Sie da betreiben.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Rechte? Chancen? Ich bin sehr dafür, Leistungsträger zu fördern. Aber es müssen Leistungsträger sein. Leistungsträger und Elite, das entscheidet sich nach dem persönlichen Streben nach Glück und Erfolg, und es entscheidet sich danach, ob ein Mensch bereit ist, für den Fortschritt der Allgemeinheit und nicht nur für sich persönlich etwas zu tun. Das sind die Verantwortungs- und Leistungseliten unseres Landes.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des PDS)

    Dieses Prinzip haben Sie sträflich vernachlässigt.
    Weitblick und Wirklichkeitssinn sagen uns: Jeder soll ausgebildet werden. Die Chance des Übergangs in Arbeit soll angeboten und fair sein. Aber dem steht auch eine Verantwortlichkeit gegenüber, wie es beispielsweise in Dänemark, in Großbritannien, in Frankreich und in anderen europäischen Ländern ja schon verwirklicht wird.
    Neben diesen beiden bedrückenden Zahlen zu den fehlenden Ausbildungsmöglichkeiten und der wachsenden Jugendarbeitslosigkeit eine andere Zahl: Heute sind die Zeitungen voll von den rund 4,4 Millionen Menschen, die Arbeit suchen; das sind 470 000 mehr als im August des letzten Jahres. Herr Bundeskanzler, wo haben Sie da Schaden abgewendet?

    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr wahr!) Wessen Nutzen haben Sie da gemehrt?


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Den eigenen!)

    Sie haben immer neue Programme aufgelegt: erst ein 10-Punkte-Programm, dann ein 20-Punkte-Programm, dann ein 50-Punkte-Programm. Ich frage mich: Wann kommt das 111-Punkte-Programm? Dies sind Beweise fortdauernder Hilflosigkeit. Sie können

    Rudolf Scharping
    nicht ordentlich regieren. Es fehlt Ihnen die Kraft, es fehlt Ihnen die Konzeption.

    (Beifall bei der SPD und der PDS sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Die Mehrheit unserer Landsleute erwartet kraftvolles Handeln, und sie ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Es ist eine Illusion, zu glauben, die Mehrheit unserer Landsleute wollte das gewissermaßen im Sinne einer staatlichen Wohlfahrt, im Sinne einer Verteilungspolitik allein. Nein, die Mehrheit unseres Volkes ist auch bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn es fair, wenn es gerecht zugeht.
    Herr Bundeskanzler, seit 1990, seit dem Glücksfall der deutschen Einheit, haben Sie zu keinem einzigen Zeitpunkt an die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung angeknüpft. Nein, Sie haben das Gefühl für Anstand, Fairneß und Gerechtigkeit in diesem Land verletzt, wie es nie zuvor eine Regierung getan hat, seit es die Bundesrepublik gibt.

    (Beifall bei der SPD und der PDS sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Die Belege für diesen Vorwurf sind Legion. Sie beginnen im Herbst 1990 mit dem ungewöhnlich leichtfertigen Versprechen der blühenden Landschaften im Osten und der Zusage, im Westen müsse niemand mehr zahlen, schon gar nicht gäbe es wegen der deutschen Einheit Steuererhöhungen. Sie enden mit dem leichtfertigen Zerschlagen des Angebotes der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ihrer Gewerkschaften, für ein Bündnis für Arbeit.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Die Belege sind Legion. Nein, auch hier fehlt Ihrer Politik Weitblick und Wirklichkeitssinn.
    Wir stellen drei Leitlinien dagegen.
    Erstens: Die Weichen stellen auf ein dauerhaftes Wachstum, ein Wachstum, das, mit Blick auf die Lebensgrundlagen, Probleme löst, anstatt neue zu schaffen, ein Wachstum, an dem alle teilhaben können, nicht nur eine Minderheit, ein Wachstum, das in Deutschland hilft und nicht nur vom Export angetrieben wird.
    Die zweite Leitlinie: Recht und Ordnung in der Wirtschaft durchsetzen. Es geht nicht darum, immer schön .zu predigen, sondern darum, wirklich etwas zu tun, wozu Ihre Regierung unfähig geworden ist.
    Drittens: Neue Wege öffnen.
    Ich sage Ihnen etwas zu den sicheren Rahmenbedingungen; das hat gestern schon eine Rolle gespielt und wird die politische Debatte der nächsten 12 Monate weiter prägen: Deutschland ist von allen Industrieländern das Land, das seine Arbeitsplätze und seine Arbeitseinkommen am stärksten belastet - mit Sozialabgaben, mit Steuern -, und das im Rahmen einer Steuerquote, die historisch so niedrig ist wie selten zuvor.
    Es wäre wirtschaftlich vernünftig, ökologisch verantwortungsbewußt und sozial gerecht, in einem ersten Schritt wirklich durchzugreifen und die Lohnnebenkosten zu senken - im Interesse der Arbeit, der Arbeitsplätze, des Handwerks und des Mittelstands.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Und, Herr Bundeskanzler, weil dieses Thema auch in Europa noch eine Rolle spielen wird: Wie eigentlich will diese Regierung mit ihrer hilflosen, phantasielosen und konzeptionslosen Politik einen europäischen Beschäftigungsgipfel bestreiten? Wie soll das im Gespräch mit den Nachbarn, in gemeinsamer Anstrengung, im gegenseitigen Lernen voneinander mit dieser Regierung gehen? Nein, Sie taumeln entschlossen dahin.

    (Heiterkeit bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Wenn Sie zupacken, ist das immer wie in Watte gegriffen. In diesem Bundestag haben Sie ein Gesetz beschlossen, das die öffentlichen Haushalte um neue Löcher bereichert, um eine Lücke von 45 Milliarden DM. „Bereichert" kann man eigentlich gar nicht sagen.
    Jetzt, in diesen Tagen, kommt der Kollege Solms und sagt: Nein, das ist gar nicht so gemeint mit den 45 Milliarden. Es sollen 30 sein, so wie Sie es ja immer für sich reklamiert haben. Das wirft die Frage auf: Wie schließen wir denn die Lücken zwischen diesen 45, die Sie beschlossen haben, und jenen 30, die Sie eigentlich erreichen wollen?
    Sie sagen: Das ist gar nicht so gemeint. Dann kommt Herr Repnik und sagt: Nein, es kommt ein ganz neues Angebot. Es könnten auch 10 bis 15 Milliarden sein, also nur die Hälfte vom eigentlich reklamierten Ziel. Schließlich höre ich von Herrn Schäuble, man könne sich auch in einem ersten Schritt, in einer ersten Stufe gewissermaßen Aufkommensneutralität, also null, vorstellen. Jetzt können wir uns alle überlegen, was Sie denn wirklich meinen. Was ist wirklich ernstgemeint?

    (Beifall bei der SPD)

    Können wir uns in dieser Zeit eine solche Regierung leisten? Nein, wir können nicht. Wir brauchen klare, verläßliche Politik; Politik, die mit Weitblick und Wirklichkeitssinn ein realistisches Ziel des wirtschaftlichen Wachstums, der steuerlichen Entlastung und der Gerechtigkeit miteinander verknüpft. Das tun Sie nicht.
    Ich sage Ihnen auch hier von diesem Pult: Es wird leider wenig Sinn machen, miteinander um ein Ergebnis zu ringen, wenn einem ein Gesprächspartner gegenübersitzt, der sagt, eigentlich sollten es 45 Milliarden sein, wenn der nächste sagt, es sollten vielleicht 30 sein, der dritte von 10 bis 15 und der vierte von null spricht. Eine Regierung, die selbst nicht weiß was sie will, die herumtaumelt, anstatt einen graden Weg zu gehen, eine solche Regierung ist selbst eine schwere Belastung für die Gegenwart

    Rudolf Scharping
    und für die Zukunft unseres Landes. Ihre Politik, Ihre
    Unehrlichkeit, Ihre Konzeptionslosigkeit ist am Ende.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Es bleibt bei dem Angebot, das wir Ihnen unterbreitet haben. Sorgen Sie dafür, daß Sie vielleicht bis Sonntagabend zu einer gemeinsamen Linie kommen. Dann wäre das erste, nämlich sichere Rahmenbedingungen für Investoren, für die Wirtschaft, für die großen wie für die kleinen Unternehmen, erreicht. Und - im übrigen -: Stabile und, wenn es geht, niedrige Zinsen, eine gemeinsame Verantwortung der Bundesregierung, aller öffentlichen Haushalte, der Bundesbank und der am Wirtschaftsleben Beteiligten.
    Von Stabilität, von Klarheit und von Verläßlichkeit in Ihrer Finanzpolitik kann keine Rede sein. Jede Woche, Herr Bundeskanzler, seit Ihrem Amtseid haben Sie im Schnitt 1,5 Milliarden DM neue Schulden gemacht. Das ist ein unverantwortlicher Kurs. Er bedeutet enorme Risiken.
    Zu sicheren Rahmenbedingungen gehören im übrigen nicht nur sinkende Lohnnebenkosten, gehört nicht nur ein gerechtes und wirtschaftlich vernünftiges Steuersystem, gehören nicht nur stabile Finanzen und damit auch möglichst niedrige Zinsen, sondern auch eine gemeinsame europäische Währung, der Abbau von Bürokratie und - was häufig vergessen wird - die Teilhabe der Menschen am gemeinsamen wirtschaftlichen Fortschritt.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Sie haben immer etwas verkündet, allerdings nie etwas getan. In Deutschland ist alleine das Vermögen in Geld auf 5 000 Milliarden DM gewachsen, in den letzten Jahren um fast 20 Prozent. 8 Prozent der Bevölkerung besitzen 52 Prozent dieses Vermögens. Das hat etwas zu tun mit wirtschaftlicher Vernunft, mit einer Idee von Fairneß und Gerechtigkeit. Wenn Sie das Reklamieren von Fairneß, Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Vernunft immer erneut als Neidkampagne denunzieren, dann zerstören Sie ein Element, das diese Bundesrepublik Deutschland trägt, nämlich den Willen, jedem Menschen eine anständige Chance und eine gleichberechtigte Teilhabe am Fortschritt zu geben.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Deshalb sagen wir: Teilhabe am Haben und am Sagen und an den Möglichkeiten, Wohlstand zu erwerben und ihn klug und verantwortungsbewußt zu nutzen. Wenn denn dieser Aufschwung kommt - was wir sehr hoffen -, sollte er eine innere Kraft entfalten und für alle Menschen nützlich sein und sollte nicht wieder an den Arbeitsmärkten vorbeigehen wie in der Vergangenheit.
    Ich habe Ihnen eine zweite Leitlinie genannt, nämlich Recht und Ordnung in der Wirtschaft durchzusetzen. Steuerhinterziehung wäre zu nennen. Der Bund der Steuerzahler sagt, es handele sich um Milliardenbeträge. Korruption wäre zu nennen, übrigens
    auch eine Folge des wachsenden Einflusses illegal erworbenen Geldes, aber nicht nur eine Folge dieses Einflusses. Beispielhaft wäre zu nennen, was jetzt in Nordrhein-Westfalen zur Bekämpfung solcher Mißstände beschlossen worden ist. Illegale Arbeit wäre zu nennen. Herr Bundeskanzler, in Deutschland arbeiten vermutlich 800 000 bis 1 Million Menschen illegal, so die Hinweise aus der Arbeitsverwaltung und aus vielen anderen sachkundigen Stellen. Die Mehrheit unserer Landsleute aber erwartet, daß wir eine Regierung haben, die nicht Mißstände duldet oder über sie hinwegsieht, sondern entschlossen dagegen vorgeht. Sie tun nichts, absolut nichts.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Es ist aber ganz unverantwortlich, wenn in Deutschland mit heute 4,4 Millionen registrierten Arbeitslosen zugleich der Mißstand geduldet wird, daß viele hunderttausend Menschen vermutlich illegal arbeiten.
    Genauso schlimm ist die Tatsache, daß Sie auf der einen Seite wieder und wieder nicht nur unter Verweis auf die Niederlande beklagen, in Deutschland gebe es zu wenige Personen, die teilzeit arbeiten wollen, und daß auf der anderen Seite in den Arbeitsverwaltungen über 330 000 Menschen gemeldet sind, die eine Teilzeitarbeit suchen, aber keine finden können. Sie werden auch keine finden können, solange diese Regierung duldet, daß große Handelsketten und viele andere statt Teilzeitarbeit versicherungsfreie Arbeit anbieten. Das ist ein eklatanter Mißstand, der beseitigt werden muß.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Das schlimmste ist: Sie sehen ja nicht nur darüber hinweg; einige in Ihrer Koalition ermuntern sogar zu diesem flächendeckenden Mißbrauch gesetzlicher Möglichkeiten, verteidigen das offensiv, behaupten, das sei wirtschaftlich notwendig. Aber ich sage Ihnen eines: Wer die Stabilität des wirtschaftlichen Fortschrittes dauerhaft mit sozialem Konsens und sozialer Sicherheit verknüpfen will, der muß diesen Mißstand beseitigen, weil er auch selbständige Existenzen kaputtkonkurriert und weil er unfairen Wettbewerb bedeutet.
    Ich will Ihnen eines sagen: Vor zwei Tagen rief mich eine Einzelhändlerin an und sagte: Herr Scharping - -

    (Lachen bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    - Daß Sie keinen Kontakt zum Leben der Menschen mehr haben, das ist ja das Elend Ihrer Politik; daß Sie nicht mehr wissen, was in Deutschland los ist, das ist ja das Elend Ihrer Politik.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS Lachen bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)


    Rudolf Scharping
    Daß Sie Menschen nur noch in Zahlen und Statistiken wahrnehmen, das ist ja das Elend Ihrer Politik.
    Diese Frau sagte mir: Früher konnte man einen bestimmten Teil der Arbeit mit der Ausbildung verknüpfen; das ist auch von den Kosten her gegangen. Heute geht das nicht mehr. Sie hat dann weiter gefragt: Was soll ich denn tun? Ich muß mich der Konkurrenz der großen Ketten und anderer erwehren; deshalb setze ich meine Teilzeitkräfte vor die Tür und schließe 610-DM-Verträge ab. - An diesem einen praktischen Beispiel können Sie die Folgen Ihrer Politik in Deutschland sehen. Wenn Sie darüber lachen: Ich kann nicht darüber lachen, daß 6 Millionen Frauen aus der sozialen Sicherheit herausgedrängt werden und daß Sie das noch verteidigen.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Wenn Ihnen jede Empörung darüber abgeht, wie Menschen in Deutschland behandelt werden, wenn Ihnen jede Leidenschaft abgeht, das zu ändern, dann ist das Ihr Problem. Ändern Sie das endlich! Es ist skandalös, was Sie dulden.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Wenn Ihnen angesichts solcher Mißstände nur noch das Lachen kommt, dann kommt mir nun wirklich die Galle hoch vor Wut und Empörung darüber, daß wir eine Regierung haben, die sich christdemokratisch nennt und gleichzeitig Menschlichkeit nur noch als Kostenfaktor wahrnimmt. Es ist wirklich zum Heulen!

    (Lebhafter Beifall bei der SPD Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS Hannelore Rönsch [Wiesbaden] [CDU/CSU]: Wo kaufen Sie denn ein?)

    Sichere Rahmenbedingungen zu schaffen, Recht und Ordnung in der Wirtschaft durchzusetzen, verknüpfen wir mit neuen Wegen in die Zukunft. In diesem Jahr, meine Damen und Herren, werden pro Einwohner 1 057 DM für Zinsen ausgegeben. Pro Einwohner werden 172 DM für Forschung und Entwicklung ausgegeben. Nichts kennzeichnet den fehlenden Weitblick, den fehlenden Wirklichkeitssinn, die fehlende Zukunftsfähigkeit Ihrer Politik mehr als diese beiden Zahlen: 1 057 DM pro Jahr und Einwohner für Zinsen, 172 DM, weniger als ein Sechstel davon, pro Jahr und Einwohner für Forschung und Entwicklung. Das sind die Zahlen Ihres Bundesfinanzministeriums: 1 057 DM für Zinsen; 172 DM für die Zukunft, nämlich für Forschung, Entwicklung und anderes.
    Sie haben uns immer vorgeworfen, wir würden blockieren.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Im Zusammenhang mit den Hochschulen zeigt sich aber, daß jedenfalls ein bescheidener Konsens möglich werden könnte - so wie übrigens auch in anderen Feldern. Es geht nicht darum, daß hier irgend etwas blockiert wird; sondern es geht darum, daß verantwortungsbewußte Wege in die Zukunft geöffnet werden.
    1994, Herr Bundeskanzler, haben Sie nach Ihrem Amtseid, nach der selbst eingegangenen Verpflichtung, Schaden abzuwenden und Nutzen zu mehren, hier in diesem Bundestag gesagt: Wir werden die Aufwendungen für Bildung und Wissenschaft, Forschung und Entwicklung überproportional steigern. Das war eine Lüge. Das war nichts anderes als eine Lüge.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Sie haben systematisch sowohl den Anteil der Aufwendungen für Bildung und Wissenschaft, Forschung und Entwicklung am Gesamthaushalt als auch die Höhe der Aufwendungen gesenkt.

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Nur ein neues Firmenschild: Zukunft!)

    Wo Wahrhaftigkeit fehlt, können auch Weitblick und Wirklichkeitssinn nicht greifen. Wettbewerb zwischen Hochschulen, Wettbewerb als ein Suchprozeß für die Besten, die besten Möglichkeiten und die besten Verfahren - das wäre ein Punkt.
    Sehen Sie bitte nicht daran vorbei, daß Ihre Politik mittlerweile auch dazu führt, daß jungen Existenzgründern, solchen, die eine Chance suchen und ein Wagnis eingehen, eher britisches, eher amerikanisches als deutsches Kapital zur Verfügung gestellt wird. Das ist ebenfalls ein weit unterschätztes und für die Zukunft außerordentlich bedeutsames Risiko.
    Es müßte endlich gelingen - auch das sage ich in Übereinstimmung mit der großen Mehrheit unserer Landsleute -, die Arbeitsmarktpolitik lokal zu verankern, Verantwortung zu bündeln. Über eine Million Arbeitslose sind allein deshalb entstanden, weil Sie die Instrumente einer aktiven Arbeitsmarktpolitik zerschlagen und praktisch auf Null gebracht haben.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Im Osten Deutschlands erfahren die Menschen auf eine ganz erschreckende Weise, daß Sie mißachten, was ihre Zukunftshoffnungen und ihre Bereitschaft zur Verantwortung eigentlich darstellen, welches große Kapital dort ruht. Deshalb sage ich: Ihr fortdauerndes Herunterfahren der Forschungs- und Bildungsausgaben ist exakt dasselbe, was in Agrargesellschaften das Aufessen des Saatgutes wäre, exakt dasselbe.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Sehr gut!)

    Daß die Arbeitsmarktpolitik nicht lokal verankert wird, ist Verweigerung von Verantwortung, Blockade über Bürokratie. Es wäre wirklich sinnvoll, die vielen Erfahrungen zu nutzen, die in vielen deutschen Städten schon gemacht werden. Auch durch lokale Arbeitsmarktpolitik, mitverantwortet von den Tarifpartnern, könnten unter Nutzung der Mittel sowohl der

    Rudolf Scharping
    Arbeitsverwaltung wie der Sozialhilfe Chancen und Verantwortlichkeiten zusammengebracht werden, anstatt Verantwortlichkeiten immer nur hin und her zu schieben.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Meine Damen und Herren, Politik hat die Aufgabe, Sicherheit zu schaffen und Freiheit zu schützen. Sie tun das nicht. Mit der großen Mehrheit unseres Volkes erwarten wir - und wir werden es durchsetzen -, daß soziale Sicherheit wieder zum Partner der wirtschaftlichen Stabilität wird,

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Christa Luft [PDS])

    daß soziale Sicherheit nicht - wie von Ihnen - ruiniert wird. Wir wehren uns mit der breiten Mehrheit unseres Volkes gegen die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, gegen eine Politik, die das Christdemokratische beansprucht und jeden Teil unseres Lebens nur noch in Zahlenstellen, Kostenkolonnen und betriebswirtschaftlichen Kategorien denkt. Das ist verhängnisvoll; denn es mißachtet Menschen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Es mißachtet das Wort der Kirchen. Es mißachtet das Engagement der Ehrenamtlichen. Es mißachtet die Bereitschaft zur Verantwortung. Bei vielen Menschen, auch bei Behinderten, wächst der Eindruck, am Ende werde sogar Menschlichkeit, werde Zuwendung nur noch zur Kostenstelle. Dabei wäre es die vornehmste Aufgabe einer aktiven, einer kraftvollen, einer zukunftsfähigen Bundesregierung, sozialen Schutz, wirtschaftliche Verantwortung und den Respekt vor Freiheit und Sicherheit des einzelnen Menschen miteinander zu verknüpfen.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist viele Jahre her, da hat ein Mann mit Namen Mahatma Gandhi gepredigt gegen gesellschaftliche Sünden. Wer sich hier im Deutschen Bundestag eines buddhahaften Gemütes rühmt, wird nichts dagegen haben, wenn man einen Menschen aus diesem Kulturkreis zitiert.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Diese gesellschaftlichen Sünden seien: Politik ohne Prinzipien, Geschäft ohne Moral, Reichtum ohne Arbeit, Erziehung ohne Charakter,

    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Reden ohne Sinn!)

    Wissenschaft ohne, Menschlichkeit und Genuß ohne Gewissen. - Ich will damit nicht sagen, daß Deutschland diesen Zustand erreicht hätte. Aber Sie sind hier 1982 angetreten mit den Sätzen - ich zitiere -:
    Es geht darum, unser Land aus der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland herauszuführen.

    (Peter Hintze [CDU/CSU]: Geschafft!)

    Zerrüttete Staatsfinanzen, Firmenzusammenbrüche, steigende Massenarbeitslosigkeit und deren harte Folgen für Millionen unserer Mitbürger dürfen und wollen wir nicht hinnehmen. Es muß ein neuer Anfang gemacht werden.
    Jawohl, Sie haben recht: Es muß ein neuer Anfang gemacht werden, nachdem Sie Ihren Ansprüchen selbst dauernd ins Gesicht geschlagen haben.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Petra Bläss [PDS])

    Wir beraten hier das letzte Finanzwerk dieser Koalition.

    (Dr. Peter Struck [SPD]: Richtig!)

    Es trägt Züge eines Erbes, das die Kinder lieber nicht antreten würden.

    (Zustimmung bei der SPD Dr. Peter Struck [SPD]: Erblast!)

    Hier werden regierungsamtlich Ausplünderungen vorgenommen. Sie plündern die Gegenwart, und Sie plündern die Zukunft.

    (Beifall bei der SPD)

    Es gibt leider viele Beispiele dafür. Nur, wir sind in einer anderen Rolle: Wir werden und wir wollen dieses Erbe antreten, damit es gewandelt und gebessert werden kann mit der Mehrheit unserer Landsleute, für die Zukunft unserer Kinder, für die Zukunft unseres Landes,

    (Beifall bei der SPD)

    für seine wirtschaftliche Stärke und seine soziale Verantwortung.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Dr. Christa Luft [PDS])

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, Politik, die wieder weitblickend und mutig, realistisch und ohne Illusion ist, Kooperation statt Konfrontation, Aufklärung statt Angstmache, Leistungseliten und Verantwortungseliten fördert,

    (Lachen bei der CDU/CSU und der F.D.P. )

    Sicherheit schafft und Gerechtigkeit verwirklicht, neue Wege öffnet - eine solche Politik wird sehen, daß die Globalisierung eine Chance und eine Herausforderung darstellt zur Schaffung einer friedlicheren Welt und daß diese Chance nur von allen gemeinsam verwirklicht werden kann, durch gemeinsame Zusammenarbeit, durch Verständigung auf gemeinsame Regeln und Ziele und durch Ausgleich von Interessen.
    Eine neue Politik sieht, daß die Bundesrepublik Deutschland gute Möglichkeiten hat, einen eigenständigen, gemeinsam mit den europäischen Partnern verabredeten Weg zu gehen und den großen Fähigkeiten, der großen Bereitschaft unserer Bürger zur Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft Rechnung zu tragen.

    Rudolf Scharping
    Eine neue Politik wird die Motivation der Menschen ernst nehmen und sie an der Demokratie, am wirtschaftlichen Leben umfassend beteiligen. Unterordnung fordert die Menschen nicht, sondern verunsichert sie und läßt sie gleichgültig werden. Ihrer Politk fehlen Richtung und gemeinsames Ziel. Die Union hat die soziale Seite ihrer Geschichte zu den Akten gelegt.

    (Beifall bei der SPD)

    Ludwig Erhards Vorstellungen vom gemeinsamen Fortschritt, von einer Verbindung ökonomischer Kraft und sozialer Verantwortung haben bei Ihnen keinen Platz mehr. Die CSU ist eine Stammtischpartei und die F.D.P. eine Klientelpartei.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Wir wollen mit der Mehrheit unserer Landsleute ein neues gesellschaftliches Bündnis schmieden: die soziale und solidarische Zivilgesellschaft. Wir wollen die Menschen nicht allein fit für den Weltmarkt machen, sondern wir wollen umgekehrt die Kräfte von wirtschaftlichem und technologischem Fortschritt nutzen, um das neue Jahrhundert menschenwürdiger zu gestalten.
    Wir wollen einen Weg stoppen: den Weg, den Sie von der sozialen Konsensgesellschaft in eine Konfrontationsgesellschaft gegangen sind, einen Weg der Ausgrenzung, der - jedenfalls unter Jugendlichen und manchmal andernorts - nicht nur Ungerechtigkeit, sondern hier und da sogar Gewaltbereitschaft provoziert. Wir wollen einen neuen Weg gehen, der Zusammenhalt, Chancengerechtigkeit und Solidarität miteinander verknüpft.
    Andere Länder in Europa haben das erkannt, verwirklichen diesen Weg, und sie haben verstanden, was in Deutschland noch nicht genug verstanden worden ist und von dieser Regierung komplett ignoriert wird: Es geht hier um mehr als nur um einen ökonomischen Wettbewerb. Es geht darum, eine gemeinsame Vorstellung vom menschenwürdigen Zusammenleben, von der europäischen Zivilisation neu zu begründen und unter neuen Bedingungen neu zu behaupten.
    Zu diesem Neuanfang kann die Bundesregierung einen konstruktiven Beitrag leisten. Es ist ja erstaunlich, aber auch ganz offenkundig: Es gibt nur einen einzigen konstruktiven Beitrag, den Sie, Herr Bundeskanzler, dazu leisten können. Machen Sie den Weg zu dieser neuen Politik endlich frei! Das wäre wenigstens ein guter Abschluß Ihrer Arbeit.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der PDS)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
In der Debatte spricht jetzt der Kollege Michael Glos.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Glos


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es ist selbstverständlich das gute Recht der Opposition, die Aussprache zum Bundeshaushalt zur Kritik an der Regierung zu nutzen. Aber das, was Sie geboten haben, Herr Kollege Scharping, war

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Spitze!)

    etwas wenig, es war sehr naiv, und es ist vor allen Dingen sehr stark an der Wirklichkeit vorbeigegangen.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Ihre Ausführungen zur Steuerreform haben gezeigt, daß Sie genausowenig zwischen 1998 und 1999 unterscheiden können wie zwischen brutto und netto und wie zwischen Mark und Peso.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wirtschaftskompetenz bekommt man nicht dadurch, daß man medienwirksam zum BDI-Präsidenten aufs Segelboot steigt. Man bekommt sie genausowenig dadurch, daß man sich auf den Sitz eines Cadillacs flegelt und eine Havanna raucht, wie es Ihr Kollege Schröder tut, sondern indem man sich mit den Problemen der Wirtschaft auseinandersetzt und sich informiert, unter welchen Bedingungen Wirtschaft heute in einer globalisierten Welt funktioniert.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Lachen bei der SPD)

    Herr Scharping, Sie haben von einem Telefonat mit einer Einzelhändlerin erzählt. Ich kenne keine Broschüre der SPD, die Hilfe in dieser schwierigen Zeit anbietet, zum Beispiel den Einzelhändlern.

    (Widerspruch bei der SPD)

    Ich kenne lediglich Broschüren, die Ihren Namen tragen, die mit einem Vorwort von Ihnen versehen worden sind, in denen geraten wird, wie man Sozialhilfe besser mißbrauchen kann.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich darf hier eine Kostprobe vorlesen, Seite 25: „Muß das Auto verkauft werden?" Es wird davor gewarnt, daß neuerdings die Daten von den Zulassungsämtern an die Sozialämter weitergegeben werden. Es wird den Leuten geraten, das Auto auf den Partner umschreiben zu lassen. Da heißt es:
    Das gilt allerdings nur, wenn Sie selbst Halter des Pkws sind. Gehört das Auto nicht Ihnen, sondern einem Verwandten oder Freund, der es Ihnen zum Fahren überläßt, kann das Sozialamt natürlich nicht den Verkauf fordern.
    Das ist Ihre Beratung, Herr Scharping. Ihre Beratung bezieht sich darauf, wie man unsere öffentlichen Haushalte noch mehr strapazieren, wie man unser Sozialsystem mißbrauchen kann, und nicht darauf, wie wir eine Konsolidierung erreichen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie können noch ein paar Steuertricks von der F.D.P. vorlesen!)


    Michael Glos
    Ich habe heute überhaupt nichts von Alternativen gehört. Sie haben keinerlei Alternativen anzubieten. Eine Partei, die sich in dieser schwierigen Zeit unseres Landes versagt, indem sie weder Alternativen anbietet noch machbare Lösungen im Bundesrat mitgestaltet, ist für die Übernahme der Verantwortung nicht reif. Ihr Spiel und Ihre Rechnung werden nicht aufgehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die SPD hat keine Alternative zur Sicherung von Investitionen und damit Arbeitsplätzen. Die SPD hat keine Alternative zum Rentenreformgesetz, keine Alternative zur Gesundheitsreform und keine echte Alternative zur Steuerreform, sonst wären wir ein ganzes Stück weiter.
    Wir sind gesprächsbereit. Auch sind wir dazu bereit, die Lohnnebenkosten schon 1998 abzusenken. Natürlich muß das mit einer Rentenreform verbunden werden, die den Namen verdient und die vor allen Dingen dafür Sorge trägt, daß diejenigen, die heute hohe Beiträge zahlen, auch noch morgen wissen, daß sie sichere Renten erhalten. Das wollen wir mit dem demographischen Faktor, den wir einbauen, fördern.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die SPD ist gegen alles, was die Regierung vorschlägt, auch wenn es zum Nachteil unseres Landes ist. Sie möchten sich machtpolitische Vorteile verschaffen. Man ist um der Macht willen bereit, sich über das Gemeinwohl hinwegzusetzen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Alles, was in diesem Land an Innovationen möglich war, ist gegen den erbitterten Widerstand der SPD geschehen, oder man hat sehr lange gebraucht, um die SPD ins Boot zu bringen.
    Ich erinnere nur an die Privatisierung von Post und Bahn. Ich glaube, daß die Telekom-Privatisierung ein großartiges Stück Arbeit gewesen ist und sie vor allen Dingen dazu beiträgt, daß sich breite Schichten der Bevölkerung am Produktivvermögen beteiligen. Ich begrüße es, wenn sich viele deutsche Mitbürger, insbesondere Arbeitnehmer, an den großen Firmen beteiligen und dabei eigene Erfahrungen über das Wechselspiel von Kapital und Arbeit und darüber sammeln, was man tun muß, damit sich das Kapital rentiert. Wenn sich das Kapital in Deutschland nicht rentiert, dann geht es über die Grenzen und flieht aus Deutschland.
    Das verstehen heute auch die Arbeitnehmer. Sie als Arbeitnehmerpartei verstehen diese Zusammenhänge offensichtlich nicht mehr. Das kommt daher, daß Sie die Stammtische zuwenig pflegen und sich statt dessen um irgendwelche akademischen Zirkel in Hinterstuben kümmern. Gehen Sie doch wieder zu den Leuten hinaus, und reden Sie mit ihnen. Dann wissen Sie, was die Leute wollen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir haben eine Bilanz vorzuweisen - dafür bedanke ich mich beim Bundesfinanzminister, der in schwieriger Zeit eine gewaltige Arbeit geleistet hat -,

    (Widerspruch bei der SPD)

    die sich sehen lassen kann: Seit 1990 haben wir Jahr für Jahr im Bundeshaushalt nachhaltige Einsparungen vorgenommen - gegen Ihren Widerstand. In der Summe hat dies ein Einsparvolumen von insgesamt 125 Milliarden DM jährlich wirksam erbracht. Wir haben Steuervergünstigungen in gewaltiger Höhe abgebaut; das summiert sich auf 50 Milliarden DM.
    Ohne Sparen wäre die deutsche Einheit nicht zu finanzieren gewesen. Das ist die große Jahrhundertaufgabe, der wir uns gestellt haben. Teile von Ihnen haben die deutsche Einheit doch überhaupt nicht gewollt. Es ist deswegen auch überhaupt kein Wunder, wenn man die damit verbundenen Schwierigkeiten heute bagatellisiert und so tut, als ob das Sparen aus Jux und Dollerei geschehen würde.
    Wenn wir heute Steuermindereinnahmen bei der veranlagten Einkommensteuer und bei der Körperschaftsteuer beklagen, dann kommt darin natürlich auch ein Stück steuerliche Förderung für die neuen Bundesländer zum Ausdruck. Wir müssen auch hier sehr dringend die Schlupflöcher stopfen, weil inzwischen manches Kapital etwas fehlgeleitet worden ist. Aber wir haben diese Chance gebraucht, damit sich etwas tut, damit gebaut wird, damit investiert wird.
    Wenn die SPD-Opposition finanzpolitische Fehlentwicklungen beklagt, so muß sie vor allen Dingen vor der eigenen Tür kehren. In den SPD-regierten Bundesländern sieht es überall schlimm aus. Am allerschlimmsten sieht es dort aus, wo die beiden Kanzlerkandidaten der SPD in einem echten Wettbewerb um den Standort mit den höchsten Schulden in Deutschland stehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Von welchem deutschen Politiker stammt wohl folgender Satz: Man wird mich messen können an der Bewältigung dreier Probleme: erstens Abbau der enormen Staatsverschuldung im Land, zweitens Schaffung neuer Arbeitsplätze, drittens Bewältigung der Montankrise. - Herr Ministerpräsident Lafontaine, ich habe aus Ihrer Regierungserklärung im Jahr 1985 zitiert.
    Wie sieht mittlerweile die Realität bei Ihnen im Land aus? Das Saarland weist nach Bremen die höchste Arbeitslosigkeit der alten Bundesländer mit 12,5 Prozent auf. Eine einsame Spitzenstellung nimmt das Saarland auch bei der öffentlichen Verschuldung ein: pro Einwohner 12 400 DM, mehr als das Doppelte des Bundesdurchschnitts. Wie rechtfertigen Sie, Herr Lafontaine, eigentlich gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern in den neuen Bundesländern, daß das Saarland pro Kopf der Bevölkerung jährlich mehr Finanzhilfen aus dem Bundeshaushalt erhält als jedes der neuen Bundesländer?

    (Dr.-Ing. Paul Krüger [CDU/CSU]: Hört! Hört! Joachim Hörster [CDU/CSU]: Peinlich!)


    Michael Glos
    Damit offensichtlich nicht genug. Unlängst war der „FAZ" zu entnehmen, daß man jetzt ein sogenanntes Saar-Memorandum beschlossen hat. Hier will man wieder milliardenschwere Finanztransfers von Theo Waigel. Anderen in die Tasche greifen und gleichzeitig „Haltet den Dieb" rufen, das ist eine miese, schäbige Methode.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    In diesem unheiligen Wettbewerb um den Standort mit den höchsten Schulden in Deutschland sind Sie im Wettbewerb mit Gerhard Schröder. Die „Zeit", die vollkommen unverdächtig ist, auf seiten der CDU oder der CSU zu stehen, schreibt:
    Das Land Niedersachsen war schon immer arm, aber seit Schröder es 1990 als Regierungschef übernahm, ist es noch ein bißchen ärmer geworden.

    (Joachim Hörster [CDU/CSU]: Sehr wahr! Sehr wahr!)

    Das kann man in jeder Hinsicht sagen; das bezieht sich sicher nicht nur auf die Finanzen.
    Seither erlebt das Land Niedersachsen einen rasanten Anstieg der Verschuldung. Der niedersächsische Staatsgerichtshof hat Schröders Regierung eine verfassungswidrige Haushaltspolitik konstatiert.

    (Karl Diller [SPD]: Seid mal vorsichtig!)

    Herr Scharping, ich war nicht immer mit Ihnen einer Meinung. Auch heute hat man sich sehr schwer getan, mit Ihnen einer Meinung zu sein. Aber ich muß Ihnen noch einmal ein Stück Bewunderung heute hier entgegenbringen: Sie haben nämlich vor genau zwei Jahren - man muß daran erinnern; die Zeit ist sehr schnellebig - Gerhard Schröder als wirtschaftspolitischen Sprecher der SPD abgesetzt. Das war konsequent und richtig.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Ich sehe noch die Fernsehbilder vor mir, wie er diese Schreckensnachricht mit dem Handy auf dem Deich entgegengenommen hat, und als er dann gestützt auf seine Frau Hillu das alles gefaßt ertragen hat. Ich bin der Meinung: Bleiben Sie konsequent dabei; verhindern Sie, daß dieser Herr Schröder Verantwortung für die Wirtschaft und die Finanzen in Deutschland bekommt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    An dieser Stelle muß ich auch dem Präsidenten des BDI, Hans-Olaf Henkel, recht geben, der über Gerhard Schröder gesagt hat: Man muß unterscheiden zwischen dem, was er sagt, und dem Programm, das er in der Tasche hat.
    Wie sieht es denn jetzt mit der Haltung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder bei der Steuerreform aus? Er hätte sich doch bei seinem Besuch in den USA dahin gehend beraten lassen können, daß die Steuern im globalen Wettbewerb natürlich einen Standortfaktor darstellen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Er war zu oft in Kuba! Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Peking! China, China, China!)

    - Ja, er war zu oft in Kuba. Vielen Dank für den Hinweis. In Kuba wird er ja auch vom Präsidenten herzlich empfangen, während in den USA die Türen der Politiker zu Recht versperrt sind.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Er war bei Bill Gates. Statt auf Bill Gates zu hören, hat er den großen Gatsby gespielt. Bill Gates hätte ihm sagen können, unter welchen Bedingungen die Wirtschaft investiert.
    Theo Waigel dagegen hat die größte Steuerreform in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland auf den Weg gebracht. Daß diese Steuerreform stekkengeblieben ist, ist nicht unsere Schuld, sondern es ist Ihre Blockadepolitik, die verhindert hat, daß wir auf diesem Gebiet schon weiter sind.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich sage noch einmal: Unser Konzept ist, runter mit den Steuersätzen für alle Einkommensstufen, damit bei uns im Land wieder mehr Leistungsanreize geschaffen werden,

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wer den Glos als Freund hat, braucht keine Feinde mehr!)

    damit Signale für Investoren gegeben werden. Weg mit den Steuerschlupflöchern, damit auch die Millionäre im Steuerparadies Hamburg wieder Steuern zahlen. Vor allen Dingen brauchen wir eine Nettoentlastung der privaten Haushalte und der Unternehmen, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern.
    Die Geschichte der SPD ist eine Geschichte von Fehlleistungen. Ich frage mich: Wie würden wir heute dastehen, wenn Rot-Grün die Verantwortung für dieses Land gehabt hätte? Sie waren gegen den Aufbau der Bundeswehr. Heute sind wir stolz, daß unsere Bundeswehr an der Oder so wirksam geholfen hat.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Sie waren gegen den Friedenseinsatz deutscher Soldaten in Bosnien. Es ist gar nicht lange her, daß wir hier erbitterte Auseinandersetzungen darüber geführt haben.
    Sie waren gegen die neuen Technologien und beklagen heute, daß so wenig in neue Technologien investiert worden ist.

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ich bin gegen Füllfederhalter! Ich bin für Federkiel! Lang lebe die Gänsefeder! Rot-Grün bedeutet den Rückschritt zur Gänsefeder!)

    Sie sind nach wie vor gegen die Kernkraft, obwohl wir auf diesem Gebiet gerade bei der Stromerzeu-

    Michael Glos
    gung einen Vorsprung gegenüber vielen anderen Ländern haben.
    Sie haben das neue Asylrecht lange bekämpft und abgelehnt. Zu uns ins Land wären sehr viel weniger Ausländer gekommen, wenn wir die Schlupflöcher eher gestopft hätten. Ein Teil des Arbeitsmarktproblems beruht darauf, daß wir in unserem Land zu viele Ausländer haben.

    (Widerspruch bei der SPD Beifall bei der CDU/CSU Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist widerlich! Weitere Zurufe Glocke der Präsidentin)

    Ich komme gleich noch zu Herrn Schröder. Ich habe nicht die gleiche radikale Sprache wie Herr Schröder, aber man wird die Dinge noch beim Namen nennen dürfen.
    Jahrelang haben CDU und CSU für die wirksame Bekämpfung der organisierten Kriminalität und das Abhören von Verbrecherwohnungen gekämpft. Erst jetzt, nachdem die Bedrohung immer mehr gestiegen ist, hat die SPD endlich zugestimmt. Ich finde das gut und richtig. Das zeigt, daß es nicht überall Stillstand gibt. Aber es war furchtbar teuer und hat lange gedauert, bis Sie es begriffen haben.
    Anspruch und Wirklichkeit klaffen bei der SPD besonders dann auseinander, wenn es um die innere Sicherheit in unserem Land geht.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Sehr wahr!)

    Die Bilanz von Herrn Voscherau ist verheerend. Die Kriminalitätsrate in Hamburg liegt an der Spitze deutscher Großstädte. Dort gibt es die Hälfte mehr an Verbrechen als in München. München ist eine vergleichbare Großstadt. In keiner Stadt Deutschlands werden so viele Menschen ermordet wie in Hamburg. Hamburg ist die Raubmetropole Deutschlands geworden. Die Gewaltkriminalität ist unter Herrn Voscherau um 53 Prozent angestiegen. Bei der Aufklärungsquote liegt Herr Voscherau mit Hamburg dafür am unteren Ende.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Wir sind hier nicht im Bayerischen Landtag!)

    Innere Sicherheit ist heute ein Standortfaktor für ein Land und insbesondere für große Städte. New York hat erste Erfolge bei der Verbrechensbekämpfung erzielt, nicht zuletzt durch die massive und unmittelbare Bekämpfung der Kleinkriminalität.

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wieviel Morde gibt es denn in New York im Verhältnis zu deutschen Großstädten?)

    Wir müssen das Übel bei der Wurzel packen. Null Toleranz für Verbrecher - das ist der richtige Weg. Mitleid mit dem Opfer ist eher angebracht als Mitleid mit dem Täter, wie es bei Ihnen immer herausklingt.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P. Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es sei denn, er ist ein Amigo!)

    Die SPD und auch die grünen Helfershelfer wie Sie, Herr Fischer, haben jahrelang das Rechtsbewußtsein ausgehöhlt. Ich gehe gar nicht zurück bis in die Zeit, als man in Frankfurt den Straßenbelag zweckentfremdet hat,

    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der F.D.P.)

    sondern ich erinnere an Herrn Schröders Justizministerin Frau Alm-Merk, die zum Beispiel alle Diebstahlsdelikte unter 100 DM lediglich als Ordnungswidrigkeit einstufen will. Die Hamburger Hafenstraße ist unter den SPD-Regierungen zum Synonym für den geduldeten Rechtsbruch geworden.

    (Beifall bei der CDU/CSU Widerspruch bei der SPD)

    Die SPD-Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein, Frau Simonis, will Haschisch in den Apotheken verkaufen.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.]: Unerhört!)

    Auf Grund des Standortwettbewerbs, in dem Hamburg, das sich ja immer irgendwie wirtschaftlich von seinem Umland bedroht sieht, steht, schlägt Herr Voscherau vor, Fixerstuben zu errichten und dort Spritzen und Rauschgift kostenlos auszugeben.

    (Lachen bei der SPD)

    Völlig versagt hat die SPD in Hamburg bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Blödsinn! Weitere Zurufe von der SPD)

    - Jetzt hören Sie doch einmal einen Moment zu. Ich mache ja gerne eine Pause für Ihre Zwischenrufe.

    (Glocke der Präsidentin)

    Ich weiß, daß es Ihnen schwerfällt, sich anzuhören, was der renommierte Kriminologe Pfeiffer im Auftrag des Senats zusammengestellt hat: In Hamburg begehen immer mehr Jugendliche Straftaten - immer seltener werden sie dafür bestraft. Die Zahl der eingestellten Verfahren bei 14- bis 20jährigen Mehrfachtätern ist in Hamburg um 237 Prozent gegenüber dem Wert von vor sechs Jahren gestiegen. Selbst bei Körperverletzungen müssen in Hamburg immer weniger Jugendliche vor Gericht. Sanktionen unterhalb der Freiheitsstrafe werden nicht ausgeschöpft.
    Diese Mißerfolge der SPD-Politik sind erschrekkend genug. Noch schlimmer aber ist, daß die Hamburger SPD versucht, diese Studie bewußt unter Verschluß zu halten, nach dem Motto: Nichts ist gefährlicher, als dem Bürger vor der Wahl die Wahrheit zu sagen.

    (Lachen bei der SPD - Ingrid MatthäusMaier [SPD]: Und das sagen Sie!)

    Die Koalitionsfraktionen im Bundestag und vor allen Dingen der Freistaat Bayern im Bundesrat haben Vorschläge zur Verbesserung des Sexualstrafrechts gemacht. Ich bin der Meinung, daß es viel zu lange gedauert hat, bis dieses im Bundestag endlich be-

    Michael Glos
    schlossen wird. Jetzt war endlich eine Anhörung. Wir müssen den Menschen zeigen, daß wir auf solche Herausforderungen schneller reagieren und daß der Staat Kinder mit allen Mitteln vor Unholden schützen muß.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wenn ich dann höre, welche Bedenken gerade aus Hamburg wieder im Bundesrat geäußert worden sind, daß man zum Beispiel die Sicherheitsverwahrung für Sexualstraftäter ablehnt, kann man als Vergleich für ganz schlimmes Verhalten bei der inneren Sicherheit nur noch Hannover heranziehen. Hannover steht sinnbildlich für die Chaos-Tage, Gerhard Schröder ist ein Chaos-Ministerpräsident, und das Chaos wird für immer mit dem Namen Schröder verbunden sein.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Wer nicht in der Lage ist, Hab und Gut von Besitzern kleiner Läden zu schützen - Herr Scharping hat ja heute seine Sorge um die Besitzer von kleinen Läden geäußert -,

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Das ist kabarettreif ! )

    der hat sich ein für allemal disqualifiziert.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Niedersachsen ist unter Herrn Schröder zu einem der attraktivsten Verbrechensstandorte in Deutschland geworden.

    (Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    - Ja, das müssen Sie sich anhören. - Das Duo Schröder/Trittin hat dazu beigetragen, daß das Polizeigesetz geändert worden ist.

    (Unruhe)