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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/181 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 16217 A Absetzung der Punkte 4 a, 13 und 19 e von der Tagesordnung 16217 C Abwicklung der Tagesordnung 16217 C Zur Geschäftsordnung 16217 D Joachim Höster CDU/CSU 16217 D Elke Ferner SPD 16218 B Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16219 A Jörg van Essen F.D.P 16219 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS 16220 A Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Erklärung durch die Bundesregierung zum 50. Jahrestag des Marshallplans 16220 D Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 16220 D Freimut Duve SPD 16224 A Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 16225 C Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16228 B Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . 16229 C Manfred Müller (Berlin) PDS 16231 D Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk SPD 16232 C Tagesordnungspunkt 4 b: Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 13/7558) . 16234 D Barbara Stamm, Staatsministerin (Bayern) 16234 D, 16249 A Susanne Kastner SPD . . 16236 B, 16240 A, 16251 A Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 16237 D, 16238 D Michael Glos CDU/CSU 16239 C Marina Steindor BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16240 C Dr. Dieter Thomae F.D.P 16241 D Dr. Ruth Fuchs PDS 16242 D Julius Louven CDU/CSU 16243 D Karin Rehbock-Zureich SPD 16244 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD 16245 A, 16248 A, C, 16253 D Dr. Rolf Olderog CDU/CSU 16247 B Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . 16248 B Horst Günther, Parl. Staatssekretär BMA 16249 C, 16252 A Antje-Marie Steen SPD 16251 C Volker Kauder CDU/CSU . . . 16252 B, 16254 B Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16253 A Tagesordnungspunkt 5: Vereinbarte Debatte zur Gesundheitspolitik 16255 B Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 16255 B Klaus Kirschner SPD 16256 D Rudolf Dreßler SPD 16257 D Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16260 C Jürgen W. Möllemann F.D.P. . . . . . 16261 D Rudolf Dreßler SPD 16262 D Dr. Martin Pfaff SPD 16263 C Dr. Ruth Fuchs PDS 16264 C Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 16265 B Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Erste Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7850) 16266 B Namentliche Abstimmung 16266 D Ergebnis 16267 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Zweite Gesetz zur Neuordnung von Selbstverwaltung und Eigenverantwortung in der gesetzlichen Krankenversicherung (Drucksache 13/7851) 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 A Ergebnis 16270 A Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruches des Bundesrates gegen das Gesetz zur Änderung der Strafprozeßordnung (Drucksache 13/7852) . . 16266 C Namentliche Abstimmung 16267 B Ergebnis 16276 A Tagesordnungspunkt 19: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Steuerreformgesetzes 1999 (Drucksache 13/ 7917) 16272 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Konzerne an internationalen Kapitalmärkten und zur Erleichterung der Aufnahme von Gesellschaftsdarlehen (Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetz) (Drucksache 13/7141) 16272 D c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Rezzo Schlauch, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Begrenzung des aktiven Wahlrechts für Deutsche, die nicht in den Gebieten der Mitgliedstaaten des Europarates leben (Drucksache 13/7864) 16272 D d) Antrag der Abgeordneten Amke Dietert-Scheuer, Kerstin Müller (Köln), Cem Özdemir, Volker Beck (Köln) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Asylrecht für EU-Staatsangehörige (Drucksache 13/7303) 16273 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Antrag der Abgeordneten Christine Scheel, Oswald Metzger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einkommensteuerreform für Gerechtigkeit und Transparenz (Drucksache 13/7895) . . 16273 A b) Antrag der Abgeordneten Christina Schenk, Heidemarie Lüth, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Zur Reform des Kindschaftsrechts (Drucksache 13/7899) 16273 B Tagesordnungspunkt 20: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Rahmenübereinkommen des Europarats vom 1. Februar 1995 zum Schutz nationaler Minderheiten (Drucksachen 13/6912, 13/7842) . . 16273 B b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ergänzenden Protokoll vom 22. August 1996 zum Ems-Dollart-Vertrag zur Regelung der Zusammenarbeit zum Gewässer- und Naturschutz in der Emsmündung (Ems-Dollart-Umweltprotokoll) (Drucksachen 13/6919, 13/ 7921) 16273 C c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 11. April 1996 über die Internationale Kommission zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung (Vertrag über die Oderschutzkommission) (Drucksachen 13/6920, 13/7922) 16273 D d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1996 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Kasachstan über den Luftverkehr (Drucksachen 13/7323, 13/ 7868) 16274 A e) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Gesetzes zur Ände- rung des Gesetzes über die Errichtung einer Stiftung „Hilfswerk für behinderte Kinder" (Drucksachen 13/7336, 13/7873, 13/7874) 16274 B f) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über Bodenabfertigungsdienste auf Flugplätzen (Drucksachen 13/7645, 13/ 7885) 16274 D g) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes (Drucksachen 13/7494, 13/7920) . . . 16274 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Verordnung der Bundesregierung: Aufhebbare Einundneunzigste Verordnung zur Änderung der Ausfuhrliste - Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung (Drucksachen 13/7065, 13/7209 Nr. 2, 13/7754) 16275 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union - zu dem Entschließungsantrag des Abgeordneten Christian Sterzing und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung; Aktuelle Fragen der Europapolitik, insbesondere Vorschau auf die Tagung des Europäischen Rates in Dublin am 13./14. Dezember 1996 - zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Forderungen an den Europäischen Rat in Dublin am 13./14. Dezember 1996 zur Überprüfung des Vertrages von Maastricht (Drucksachen 13/6492, 13/6495, 13/ 7488) 16275 B j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Dr. Dionys Jobst und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Horst Friedrich, Lisa Peters, Dr. Klaus Röhl und der Fraktion der F.D.P.: Weißbuch über Harmonisierungsdefizite bei Verkehrsdienstleistungen (Drucksachen 13/6403, 13/ 7508) 16275 D k) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Otto Schily, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erhalt der Buchpreisbindung (Drucksachen 13/6061, 13/7803) 16278 C l) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß des Rates zur Einsetzung eines Ausschusses für Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik (Drucksachen 13/5555 Nr. 2.31, 13/7419) 16278 C m) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates über die Registrierung der an Bord von Fahrgastschiffen befindlichen Personen (Drucksachen 13/6861 Nr. 2.12, 13/7732) 16278 D n) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 94/58/EG über Mindestanforderungen für die Ausbildung von Seeleuten (Drucksachen 13/6357 Nr. 2.7, 13/7773) . . . . 16278 D o) Beschlußempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsache vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 2/97 (Drucksache 13/7736) . . . 16279 A p) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 203 zu Petitionen (Finanzielle Unterstützung einer politischen Stiftung der PDS) (Drucksache 13/7515) 16279 B q-u) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 210, 211, 212, 213 und 215 zu Petitionen (Drucksachen 13/7811, 13/7812, 13/7813, 13/7814, 13/7816) . . . . 16280 C Dr. Christa Luft PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16279 B Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere abschließende Beratung ohne Aussprache a) Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS: Neuregelung der Rechtsstellung der Abgeordneten (Drucksache 13/7691) . 16281 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verordnung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Rücknahme und Entsorgung gebrauchter Batterien und Akkumulatoren (Batterieverordnung) (Drucksachen 13/7578, 13/7700 Nr. 2.2, 13/7930) 16283 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Verord- nung der Bundesregierung: Zustimmungsbedürftige Verordnung über die Entsorgung von Altautos und die Anpassung straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 13/7780, 13/7855 Nr. 2.2, 13/7931) 16283 D Dr. Dagmar Enkelmann PDS (Erklärung nach § 31 GO) 16281 A Peter Conradi SPD (Erklärung nach § 31 GO) 16281 D Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) 16282 B Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung anläßlich der VN-Sondergeneralversammlung über Umwelt und Entwicklung 1997 in New York; Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Wilhelm Dietzel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Birgit Homburger, Günther Bredehorn, Dr. Rainer Ortleb und der Fraktion der F.D.P.: Globale Umwelt- und Entwicklungspartnerschaft im 21. Jahrhundert - VN-Sondergeneralversammlung 1997 zur Überprüfung und Bewertung der Umsetzung der Agenda 21 - zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Müller (Düsseldorf), Ulla Burchardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Umsetzung der AGENDA 21 - Prioritäten für Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung im 21. Jahrhundert (Drucksachen 13/7054, 13/7253, 13/ 7256, 13/7106, 13/7679, 13/7890) . . . 16284 A b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Dr. Winfried Pinger und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Roland Kohn, Dr. Irmgard Schwaetzer und der Fraktion der F.D.P.: 5 Jahre nach der VN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro: Schutz des Tropenwaldes verstärken - Initiativen gegen die Zerstörung der borealen Wälder ergreifen (Drucksachen 13/7601, 13/7932) . . . 16284 C Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16284 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16285 D Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 16287 B Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16288 C Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16289 C Birgit Homburger F.D.P. . . . . 16290C, 16301 B Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16291 C Eva Bulling-Schröter PDS 16292 D Klaus-Jürgen Hedrich, Parl. Staatssekretär BMZ 16293 D Dr. Mathias Schubert SPD 16294 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16296 B Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/ CSU 16297 A Dr. Eberhard Brecht SPD 16297 C, D Marion Caspers-Merk SPD 16299 C Tagesordnungspunkt 10: a) - Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/6701, 13/7891, 13/7893) 16302 B - Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutz des Bodens (Drucksachen 13/5203, 13/7891, 13/7893) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angelica Schwall-Düren, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gefährdung der Böden erkennen und vorsorgenden Bodenschutz durchsetzen - zu dem Antrag der Abgeordneten Eva-Maria Bulling-Schröter, Dr. Günther Maleuda, Dr. Christa Luft, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Eckpunkte für ein Gesetz zum Schutz des Bodens (Bodenschutzgesetz) (Drucksachen 13/3553, 13/6715, 13/ 7891) 16302 C c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Christel Deichmann, Horst Sielaff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlämmen und Komposten (Drucksachen 13/4449, 13/7047) . . . 16302 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . . 16302 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . . . 16304 C Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16306 D Birgit Homburger F D P. 16308 B Eva Bulling-Schröter PDS 16310 A Steffen Kampeter CDU/CSU 16310 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . 16312 A Dr. Liesel Hartenstein SPD 16313 B Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 16315 B Ulrike Mehl SPD 16317 A Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Matthias Berninger, Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Hochschul- und Studienfinanzierung: Studiengebühren sind der falsche Weg (Drucksache 13/7473) 16318 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Edelgard Bulmahn, Doris Odendahl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Investition für die Zukunft: Hochschul- und Studienfinanzierung sichern (Drucksache 13/7914) 16318 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16318 B Edelgard Bulmahn SPD . . . . 16319 D, 16327 A Christian Lenzer CDU/CSU 16322 B Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 16323 C Maritta Böttcher PDS 16324 B Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMBF 16325 B, 16327 B Tagesordnungspunkt 12: a) Große Anfrage der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Reform der Vereinten Nationen (Drucksachen 13/5055, 13/6773) 16327 C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christian Ruck, Karl Lamers und der Fraktion der CDU/CSU sowie des Abgeordneten Ulrich Irmer und der Fraktion der F.D.P.: 50 Jahre Vereinte Nationen - eine große Vision schrittweise verwirklichen - zu dem Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: 50 Jahre Vereinte Nationen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Dr. Angelika Köster-Loßack, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 50 Jahre Vereinte Nationen - die Vision einer demokratischen Weltorganisation schrittweise verwirklichen und nationalstaatlichen Egoismus überwinden - zu dem Antrag der Abgeordneten Andrea Lederer, Heinrich Graf von Einsiedel, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: VN-Politik der Bundesregierung (Drucksachen 13/2744, 13/2751, 13/ 2739, 13/2632, 13/6455) 16327 D Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . 16328 A Dr. Christian Ruck CDU/CSU 16329 C Dr. Eberhard Brecht SPD 16330 D Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16332 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P 16332 D Dr. Eberhard Brecht SPD . . . 16334 B, 16342 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 16336 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 16338 D Armin Laschet CDU/CSU . . . 16339 D, 16343 B Brigitte Adler SPD 16341 C Nächste Sitzung 16344 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16345* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 181. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 16217 181. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Juni 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 12. 6. 97 Gansel, Norbert SPD 12. 6. 97 Ibrügger, Lothar SPD 12. 6. 97 * Imhof, Barbara SPD 12. 6. 97 Jung (Limburg), Michael CDU/CSU 12. 6. 97 Lemke, Steffi BÜNDNIS 12. 6. 97 90/DIE GRÜNEN Schultz (Everswinkel), SPD 12. 6. 97 Reinhard Wallow, Hans SPD 12. 6. 97 Wieczorek (Duisburg), SPD 12. 6. 97 Helmut * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung
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    Rede von Dr. Klaus W. Lippold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Den Zwischenruf habe ich jetzt nicht verstanden.

    (Dr. R. Werner Schuster [SPD]: Das war doch nur eine Spranger-PR-Show!)

    - Das weise ich, Herr Kollege, mit Entschiedenheit zurück. Ich meine, daß wir unsere eigenen Vorstellungen, was eine konzertierte Vorgehensweise angeht, im Zusammenhang betrachten müssen, und halte deshalb die geplante Vorgehensweise nach wie vor für richtig. Das kann man nicht separieren; das muß man im Zusammenhang sehen. Daran halte ich fest.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich will noch den Gedanken der Kollegin Hustedt aufgreifen, daß sich Handeln nämlich nicht nur im internationalen Bereich erweisen müsse, sondern wir unsere Schulaufgaben auch zu Hause machen müßten. Wenn wir das Beispiel Klimaschutz ansprechen, dann müssen wir sehen, daß die Bundesrepublik Deutschland mehr als 130 Maßnahmen eingeleitet hat - wesentlich mehr als jedes andere vergleichbare Industrieland. Wir sind - auch wenn Sie es bestreiten
    - diejenigen, die es erreicht haben, daß wir einen Rückgang der CO2-Emissionen haben.

    (Lachen des Abg. Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Wir sind diejenigen, die es erreicht haben, daß wir einen geradezu dramatischen Rückgang der anderen klimarelevanten Gase feststellen können. Kaum eine andere Nation ist so schnell aus den Fluorchlorkohlenwasserstoffen ausgestiegen wie die Bundesrepublik Deutschland. Sie wissen wie ich, daß wir diejenigen sein werden, die gerade im Bereich der anderen
    - also neben Kohlendioxid - klimarelevanten Gase eine Reduktion von über 50 Prozent erreichen, was weltweit eine vergleichbare Entwicklung sucht. Sie sollten das einmal akzeptieren, damit für die jungen Menschen draußen deutlich wird, daß Politik in Deutschland nicht nur redet, sondern auch handelt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Verlogen ist das!)

    Daß wir trotzdem, Frau Kollegin Hustedt, das Ziel, das wir 2005 erreichen wollen, 1998 noch nicht erreicht haben werden, ist zum einen damit zu erklären, daß wir bis zum selbstgesteckten Ziel noch sieben Jahre Zeit haben - ich unterstreiche noch einmal, daß wir hinsichtlich des Kohlendioxids an einer Reduktion um 25 Prozent festhalten -, und zum anderen damit, daß wir selbstverständlich weitere Maßnahmen implementieren werden.

    (Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann?)

    - Wir haben Ihnen gesagt, daß das ein Stufenprozeß ist, und wir werden entsprechende Initiativen ergreifen, um zum Beispiel im Bereich des Altbaubestandes weitere Maßnahmenpakete auf den Weg zu bringen, um Anreize zu schaffen, Energieeinsparungen im Altbaubestand zu erreichen, und dafür auch entsprechende Mittel vorsehen, damit wir auf diesem erfolgreichen Wege weiter vorangehen.
    Ich sage auch, daß wir entsprechend initiativ werden - die Vorbereitungen sind jetzt sehr weit gediehen -, um aus der Wärmeschutzverordnung eine Energieeinsparverordnung zu machen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dies dann auch begrüßen würden und uns auf diesem Weg konstruktiv begleiten würden, statt immer wieder nur Kritik zu äußern.
    Ich sage also noch mal ganz deutlich: Wir haben gehandelt, wir handeln, und wir werden diesen Weg ganz entschieden weiter fortsetzen. Wenn Sie sehen, was wir im Bereich nachhaltiger Politik in der Bundesrepublik im Zusammenhang mit Produktverantwortung gemacht haben, zum Beispiel Altautoverwertung, daß wir die anderen Recyclingprozesse auf den Weg gebracht und Vermeidung intensiviert haben, dann wissen Sie, daß es kein Land gibt, das uns in diesem Handeln überholt hätte oder in absehbarer Zeit überholen würde.
    Hier ist vielfach die Frage des Wirtschaftswachstums und nachhaltiger Entwicklung angesprochen worden. Ich glaube schon, daß wir einen Weg finden müssen, um Wirtschaftswachstum mit nachhaltiger Entwicklung zu verbinden, keine Gegensätze zu konstruieren. Denn wir müssen natürlich das, was es an Armut in den Ländern der Dritten Welt gibt, beseitigen. Ich glaube, das geht nicht, indem wir Wirtschaftswachstum jetzt undifferenziert abbauen, sondern nur, indem wir mit einem gezielten nachhaltigen Wirtschaftswachstum dazu beitragen, daß wir diese Armutsschwellen überwinden können.
    Das geht, indem wir auch eine klare Haltung zu neuen Technologien einnehmen, mit Hilfe neuer Technologien Entwicklungen auf den Weg bringen, die die Ernährung der Menschheit sicherstellen, uns gegen neue Technologien nicht sperren, das heißt, nicht auf der einen Seite auf Innovationskongressen die Einführung von Technologien fordern, die wir in selbstregierten Bundesländern dann auf der anderen Seite blockieren. Man muß dann auch schon sehen, daß man über Bio- und Gentechnologie nicht nur dort reden kann, wo man auf dem Kongreß gerade etwas Positives sagen will, sondern man muß sie auch hinterher dort, wo man Verantwortung trägt, im eigenen Bundesland, umsetzen. Dies ist ein Bereich, bei dem ich Sie bitten würde, Ihre Haltung noch einmal zu überdenken. Hier sind Ansatzpunkte, an denen wir mit neuen Technologien Entwicklungen einleiten können, die nachhaltiges Wachstum ermöglichen.
    Daß wir Verhaltensänderungen brauchen, darauf will ich nur in einem Nebensatz verweisen, weil dies sicherlich eine Voraussetzung sein wird, aber weil wir auch erkennen müssen, daß Verhaltensänderungen bei Menschen nur sehr langsam zu erreichen sind. Wir können im Umweltschutz nicht zuwarten, bis wir diese Verhaltensänderung erreicht haben, sondern das, was bis dahin getan werden kann - Entkoppelung des Energieverbrauchs vom Wirtschaftswachstum, Entkoppelung des Flächenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum, Entkoppelung des Verbrauchs anderer Stoffe vom Wirtschaftswachstum -,

    Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach)

    müssen wir tun. Daran arbeiten wir in verschiedenen Kommissionen gemeinsam. Dann sollten wir auch in diesem Punkt die Gemeinsamkeiten betonen und nicht das, was uns in der einen oder anderen Auseinandersetzung trennt.
    Lassen Sie mich auch noch etwas unter einem anderen Aspekt sagen, der mir hier etwas zuwenig anklang: Hier wurde nur die Tropenwalddebatte geführt, aber nicht darauf hingewiesen, wie schwierig es ist, in diesem Bereich Umsetzungen zu erzielen. Die Bundesregierung gehört zu den Staaten, die in, wie ich meine, vorbildlicher Weise mit Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeiten - eine Position, die Sie bei anderen Regierungen in vergleichbarer Form nicht finden.
    Das ist ein Weg, der nicht einfach zu gehen ist, mit dem wir es uns aber erlauben, den Sachverstand, der in der lokalen Bevölkerung vorhanden ist, für unsere Vorhaben einzubinden. Ich glaube, daß dies ein Weg ist, der in gleicher Weise positiv herausgehoben werden muß, weil es erstens nur so möglich sein wird, die Projekte qualitativ so auf den Weg zu bringen, daß sie wirklich zur Walderhaltung beitragen, zweitens aber auch dafür zu sorgen, daß wir auf diesem Weg schneller zu Ergebnissen kommen als ohne die Einbindung von Nichtregierungsorganisationen.
    Wir werden uns in diesem Zusammenhang noch einmal ganz nachhaltig dafür einsetzen, daß es nicht nur im Bereich Klima, sondern auch im Bereich der Erhaltung der Artenvielfalt Erfolge gibt. Wir haben gerade zu „hot spots" einen Antrag eingebracht, sprich dazu, daß wir die besonders artenreichen Gebiete der Welt mit einer Initiative stützen wollen, daß wir in Kerngebieten, in denen der maximale Artenreichtum gegeben ist, wirklichen Schutz gewährleisten wollen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die Vorstellungen, die wir hier gemeinschaftlich mit Wissenschaftlern sowie deutschen und auch internationalen Nichtregierungsorganisationen entwickelt haben, unterstützen würden.
    Ich sage das auch deshalb, weil wir in der Frage des Klimaprozesses vielleicht noch die Möglichkeit haben, zu einem etwas späteren Zeitpunkt weltweit korrigierend einzugreifen. Aber die Entwicklung im Artenschutzbereich ist irreversibel. Die Arten, die zerstört sind, werden wir nicht wiedergewinnen können. Wenn wir die Entwicklung hier treiben lassen, dann haben wir innerhalb weniger Jahre nichts mehr, was zu schützen wäre.
    Deshalb ist es notwendig, daß wir hier schneller handeln und rascher zu Ergebnissen kommen. Ich danke der Bundesregierung, daß sie uns auf diesem Weg begleitet und dabei ist, jetzt wiederum entsprechende Initiativen anzugehen und gemeinschaftlich mit uns umzusetzen.
    Ich glaube, daß wir in dieser Hinsicht in der Politik der Bundesrepublik ebenso Akzente gesetzt haben wie in der internationalen Politik. Wir werden diesen Weg ganz konkret durch Maßnahmen in dem einen oder anderen Bereich weiterentwickeln. In fünf Jahren werden wir dann, so glaube ich, nicht sagen müssen, daß wir nicht weiter vorangekommen sind. Was wir in Deutschland, in der Europäischen Union und im internationalen Bereich tun können, werden wir tun. Dabei sind wir auf einem guten Wege.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Michaela Geiger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat jetzt die Abgeordnete Marion Caspers-Merk, SPD- Fraktion.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marion Caspers-Merk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn Nachhaltigkeit ein Marathonlauf ist, zu dem in Rio der Startschuß gegeben wurde, legen wir jetzt nach fünf Jahren in New York eine erste Zwischenetappe ein. Dies ist ein Wettlauf gegen globale Trends und gegen die Zeit. Erst unsere Kinder und die nachfolgenden Generationen werden entscheiden, ob wir diesen Wettlauf gewonnen haben. Denn Nachhaltigkeit ist für uns eigentlich der einzige Zukunftspfad, der uns bleibt, wenn wir uns die globalen Risiken ansehen, und stellt die einzige Chance dar, wenn wir die globalen Herausforderungen annehmen wollen.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir glauben, daß wir in New York wirklich einen neuen Anstoß brauchen. Frau Dr. Merkel, Sie werden uns an Ihrer Seite haben, wenn es darum geht, auf dieser Sondergeneralversammlung auf alle Forderungen konkrete Ergebnisse zu erreichen. Sie werden uns an Ihrer Seite haben, wenn es darum geht, eine Waldkonvention einzufordern. Sie werden uns auch an Ihrer Seite haben, wenn es darum geht, im Abschlußdokument deutlich zu machen, daß das Thema Artenvielfalt endlich richtig umgesetzt werden soll.
    Wir werden Sie ermutigen, eine deutliche Initiative für ein hartes Klimaprotokoll zu ergreifen. Unsere Anträge sind ja, was den internationalen Teil angeht, im Kern nicht unterschiedlich. Wir gehen vielleicht noch ein Stück weit über das, was Sie fordern, hinaus, wenn wir zum Beispiel Initiativen für eine internationale Bodenkonvention einfordern.
    Sie haben uns auch an Ihrer Seite, wenn es darum geht, das Thema Ökoeffizienz und Faktor 4 in das Abschlußdokument einzufügen - ich weiß, daß das derzeit noch schwierig ist -, und wenn es darum geht, die Agenda 21 in allen ihren Teilen umzusetzen.
    Aber, Frau Dr. Merkel, wir möchten gerne erhobenen Hauptes nach New York gehen können.

    (Beifall bei der SPD und der Abg. Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

    Dazu gehört, daß man auf internationaler Ebene nur das einfordern kann, was man national selber vorlebt.

    (Beifall bei der SPD)

    Was antworte ich denn dem Vertreter des Staates Bangladesch, wenn er mich fragt, warum wir die Nutzung erneuerbarer Energien von ihm einfordern

    Marion Caspers-Merk
    angesichts dessen, daß er nur ein Achtzigstel unseres Energieverbrauchs hat und wir gleichzeitig in unserem Energieverbrauch und in der Art, wie wir Energie erzeugen, weitermachen wie bisher?

    (Birgit Homburger [F.D.P.]: Wie war das mit der Kohlesubvention?)

    Was antworte ich unseren europäischen Freunden, wenn sie fragen, woran es liegt, daß in Europa fast zwei Drittel aller Kommunen schon lokale Agendaprozesse durchgeführt oder angestoßen haben und wir bei mageren 10 Prozent stehengeblieben sind? Was antworte ich nicht zuletzt den Amerikanern - wir wissen ja, daß sie die absoluten Bremser beim Thema Klimaschutz sind -, wenn sie uns vorwerfen, daß wir unser Klimaschutzziel wie eine Monstranz vor uns hertragen, aber im eigenen Land eigentlich nur die Dividende für den wirtschaftlichen Zusammenbruch Ostdeutschlands abfeiern?

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Natürlich werde ich mich auf internationalen Konferenzen immer auf die Seite einer fortschrittlichen Politik stellen. Aber für uns ist wichtig, daß wir diese Glaubwürdigkeitslücke endlich schließen. Deshalb möchten wir von Ihnen wissen - denn nach New York geht die innenpolitische Debatte weiter -: Was tun Sie ganz konkret, um eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie in der Bundesrepublik Deutschland zu verankern? Eine Nachhaltigkeitsstrategie, die einen Umweltplan umfaßt, muß zur Chefsache gemacht werden.

    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Lieber nicht! Weiterer Zuruf von der SPD: Kommt drauf an, wer der Chef ist!)

    - Jetzt wird mir zugerufen: „Kommt drauf an, wer der Chef ist". Wir werden das hoffentlich bald ändern.
    Es ist für mich als Umweltpolitikerin unerträglich, wenn Sie als Umweltministerin gestern einen Leitfaden für den kommunalen Klimaschutz vorstellen - sehr lobenswert -, man von Ihnen gleichzeitig aber kein Veto hört, wenn es um das Energiewirtschaftsgesetz geht. Damit wird den Kommunen jede Möglichkeit für aktive Klimapolitik aus der Hand geschlagen.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Das stimmt nun überhaupt nicht!)

    Es ist auch unerträglich für uns, wenn wir international stärkere Anstrengungen von anderen einfordern, aber innerhalb der Europäischen Union - das adressiere ich an Sie, Frau Homburger - zu den Bremsern gehören, wie sich gezeigt hat, als sich der Wirtschaftsminister im Ecofin-Rat gegen Umweltsteuern gewandt hat.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS Birgit Homburger [F.D.P.]: Das ist eine Behauptung, die nicht stimmt!)

    Insofern ist es nur zu verständlich, wenn ich von dem dänischen Energie- und Umweltminister die Frage hören muß, warum wir von den Mächten des Lichts zu den Mächten der Finsternis werden. Das sind Fragen, auf die wir antworten müssen. Wir müssen feststellen, daß hier Reden und Handeln nicht übereinstimmen.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Ich will zu den internationalen „hot spots" etwas sagen. Wir haben einen Anteil von Naturschutzgebieten von ungefähr 1,8 Prozent. Jetzt fordern wir von den anderen „hot spots" und eine Liste. Das soll ganz stark unter Schutz gestellt werden. Aber bei uns scheitert schon eine Sollbestimmung in einem Bundesgesetz für die Unterschutzstellung von 10 Prozent der Fläche. Damit habe ich meine Probleme. Deswegen glaube ich, daß es wichtig ist, daß wir nicht nur international etwas einfordern, sondern daß wir auch national entsprechend handeln.
    Da haben wir eine Chance, auch nach New York. Wir haben nämlich die Chance, einmal alle Akteure in der Zivilgesellschaft zusammenzuholen und den Prozeß einer Nachhaltigkeitsstrategie, eines nationalen Umweltplans - oder wie immer die Überschrift heißt - zu beginnen. Das eröffnet die Möglichkeit, daß wir nicht nur - was wir bisher tun - zurückblikken. Umweltberichte haben wir genug. Damit sind wir in der Bundesrepublik sehr weit; wir kennen jeden Grenzwert und jedes Milligramm. Aber wir schauen nicht nach vorne. Wir haben keinen Dialog und nicht einmal Ansätze für eine Verständigung darüber, wohin wir wollen. Welche Umweltziele setzen wir uns? Mit welchen Maßnahmen wollen wir diese Umweltziele erreichen? Was sind die wichtigen Themen? Warum lassen wir uns immer vom Schadstoff der Woche und von dem Skandal des Tages treiben?

    (Beifall bei der SPD Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie treiben doch! Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Das ist ja wirklich unglaublich, was Sie für eine Meinung vertreten! Birgit Homburger [F.D.P.]: Das ist ja wohl das letzte! Wer treibt denn hier die Sau durchs Dorf?)

    - Sie wissen, Frau Homburger und Herr Grill, daß wir diese nationale Nachhaltigkeitsstrategie innerhalb der Enquete-Kommission durchzusetzen versuchen und daß wir unsere Arbeiten als Beiträge zu dieser Debatte sehen.
    Wir haben für New York derzeit vier unterschiedliche Berichte. Der Bericht, den die Ministerialbürokratie gemacht hat, enthält in Teilbereichen gute Ansätze. Aber er orientiert sich hinsichtlich der Querschnittsaufgabe nicht an dem Ziel Integration, sondern an dem Motto: Jeder darf seinen Senf dazugeben.
    Dann haben wir einen Bericht, den das nationale Komitee erstellt. Außerdem äußert sich der WBGU. Auch die Enquete-Kommission erstellt einen verkleinerten Teil ihres Berichts für New York. Wie stehen wir denn international dar, wenn wir feststellen müs-

    Marion Caspers-Merk
    sen, daß 60 Nationen Umweltpläne, Umweltstrategien und Maßnahmen vorlegen, und wir selbst diesen Schritt noch nicht gegangen sind?

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Ich glaube, daß es eine Chance wäre, wenn wir uns nach New York zusammensetzen, diese Initiativen bündeln und zur gemeinsamen Initiative machen. Es gibt dazu auch einen einstimmigen Beschluß des Deutschen Bundestages, der die Bundesregierung auffordert, mit einem nationalen Umweltplan zu beginnen, und zwar auch in Zusammenarbeit mit den Nichtregierungsorganisationen, also mit allen in der Zivilgesellschaft, mit einem Dialog- und Verständigungsprozeß, der klären soll, was sich in Zukunft wie und mit welchen Instrumenten und Maßnahmen entwickeln soll.
    Wir müssen ja nicht beim Punkt Null anfangen. Vielmehr gibt es doch sehr positive Initiativen, auf die wir zurückgreifen können. Ich erinnere daran, daß der Stadtstaat Hamburg jetzt sehr beachtliche erste Schritte für die Umsetzung der Agenda 21 getan hat. Ich erinnere daran, daß die Landesregierung in Baden-Württemberg einen Kabinettsbeschluß für die Erarbeitung eines Landesumweltplans getroffen hat. Ich erinnere daran, daß in Bayern erste Schritte für die Erarbeitung eines Plans - „Zukunftsfähiges Bayern" heißt er - getan worden sind. Ich erinnere auch daran, daß Niedersachsen auf Initiative der SPD- Landtagsfraktion mit einer solchen Nachhaltigkeitsstrategie begonnen hat.
    Wenn die Länder das machen und wenn 150 Kommunen dies tun, dann frage ich Sie: Wo bleiben die Führungsrolle und die Richtlinienkompetenz der Bundesregierung in diesem Prozeß? Deswegen fordern wir von Ihnen, daß Sie, ausgehend von den Ergebnissen von New York, eine innenpolitische Debatte um die Fragen führen: Was wollen wir in Zukunft verändern und wie? Wir alle sollten gemeinsam an einer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie mitarbeiten, die unseren Kindern eine Chance für die Zukunft eröffnet.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)