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    Plenarprotokoll 13/169 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Dr. Helmut Lippelt, Johannes Nitsch und Werner Labsch 15215 A, B Erweiterung der Tagesordnung 15215 B Absetzung von Punkten von der Tagesordnung 15215 C Nachträgliche Ausschußüberweisungen 15215 D Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts (Drucksache 13/7274) 15216 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Michaele Hustedt, Gila Altmann (Aurich), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Energiewirtschaft (Drucksache 13/5352) . . . 15216 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Elektrizitätswirtschaft (Drucksache 13/7425) 15216 B Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15216 B Volker Jung (Düsseldorf) SPD 15218 D Gunnar Uldall CDU/CSU 15222 A Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15224D, 15232 D Paul K. Friedhoff F.D.P 15227 B Rolf Köhne PDS 15229 A Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 15230D, 15233 B Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . . . 15233 D Ernst Hinsken CDU/CSU . . . 15235D, 15243 C Werner Labsch SPD 15238 B Kurt-Dieter Grill CDU/CSU 15239 C Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD 15241 C, 15244 A Tagesordnungspunkt 4: Große Anfrage der Abgeordneten Dr Uwe Jens, Anke Fuchs (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft (Drucksachen 13/1488, 13/ 2416) 15244 C Ernst Schwanhold SPD . . . . 15244 C, 15251 D Hartmut Schauerte CDU/CSU . 15247 C, 15251 D, 15252 B Anke Fuchs (Köln) SPD 15251 A Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15252 C Paul K. Friedhoff F.D.P 15254 C Dr. Christa Luft PDS 15256 B Ernst Schwanhold SPD 15256 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15258 A Ernst Schwanhold SPD 15259 B Sabine Kaspereit SPD 15260 D Hansjürgen Doss CDU/CSU 15263 A Uwe Hiksch SPD 15265 D Zusatztagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte zur Iran-Politik 15267 B Rudolf Seiters CDU/CSU 15267 B Dr. Christoph Zöpel SPD 15268 D Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15271 B Ulrich Irmer F.D.P 15272 C Steffen Tippach PDS 15273 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15274 C Ruprecht Polenz CDU/CSU 15277 A Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 15278 A Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . 15279 C Jürgen Möllemann F.D.P. (Erklärung nach § 30 GO) 15280 C Tagesordnungspunkt 18: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (Drucksache 13/6724) 15281 C b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 21. Dezember 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über den Durchgangsverkehr von Exekutivorganen und die Durchbeförderung von Häftlingen (Drucksache 13/7285) 15281 D c) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der ehem. Carl-SchurzKaserne in Bremerhaven (Drucksache 13/7204) 15281 D Zusatztagesordnungspunkt 4: Weitere Überweisung im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Annelie Buntenbach, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Arbeits- und sozialrechtlicher Schutz für abhängige Selbständige (Drucksache 13/7421) 15281 D Tagesordnungspunkt 19: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Bundesfernstraßengesetzes (Drucksachen 13/5292, 13/6693) . . . 15282 A b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung von Rechtsakten der Europäischen Gemeinschaften auf dem Gebiet der Energieeinsparung bei Haushaltsgeräten (Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz) (Drucksachen 13/6723, 13/7395) 15282 B c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung von Rechtsvorschriften auf dem Gebiet der Seeschiffahrt (Drucksachen 13/6438, 13/7409) 15282 C d) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes (Drucksachen 13/6830, 13/7408) 15283 A e) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europa-Mittelmeer-Abkommen vom 20. November 1995 zur Gründung einer Assoziation zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und dem Staat Israel andererseits (Drucksachen 13/6616, 13/7393, 13/ 7394) 15283 B f) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zu dem Schengener Übereinkommen vom 19. Juni 1990 betreffend den schrittweisen Abbau der Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen (Drucksachen 13/6671, 13/7325) 15283 C g) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Franziska EichstädtBohlig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Fahrrad-Fahrbereitschaft für den Deutschen Bundestag in Bonn (Drucksache 13/3328) 15283 D h) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Gunter Weißgerber, Dr. Eberhard Brecht, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig - zu dem Antrag der Abgeordneten Erika Steinbach, Dr. Klaus Dieter Uelhoff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU, der Abgeordneten Thomas Krüger, Gunter Weißgerber, Uta Titze-Stecher, Wolfgang Thierse und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Ina Albowitz, Dr. Max Stadler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Gemeinschaftliche Finanzierung eines Neubaus des Museums der Bildenden Künste in Leipzig (Drucksachen 13/6114, 13/7059, 13/ 7212) 15284 A i) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission - Leistungen der Daseinsvorsorge in Europa (Drucksachen 13/6129 Nr. 1.24, 13/ 7223) 15284 C j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sammelübersicht 181 zu Petitionen (Wiedergutmachungsleistungen) (Drucksache 13/6984) 15284 C k) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 193 zu Petitionen (Abschiebestopp für zairische Flüchtlinge) (Drucksache 13/7277) . . 15284 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Verurteilung von Menschenrechtsverletzungen in China im Rahmen der gemeinsamen Außenpolitik der EU 15285 A Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15285 A Heinrich Lummer CDU/CSU 15286 A Rudolf Bindig SPD 15287 A Ulrich Irmer F.D.P 15288 A Steffen Tippach PDS 15289 A Reinhard Freiherr von Schorlemer CDU/ CSU 15289 D Günter Verheugen SPD 15290 D Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 15292 A Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15293 D Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 15294 C Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . 15295 C Hartmut Koschyk CDU/CSU 15296 C Volker Neumann (Bramsche) SPD . . 15297 C Tagesordnungspunkt 5: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Fortsetzung der Sanierung der Braunkohlegebiete in den neuen Ländern - zu dem Antrag der Abgeordneten Christoph Matschie, Richard Schuhmann (Delitzsch), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sanierung des Wasserhaushaltes in den Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlerevieren - zu dem Antrag der Abgeordneten Christine Kurzhals, Gunter Weißgerber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Braunkohlesanierungsgesellschaften erhalten - Beschäftigungsverhältnisse sichern - zu dem Antrag der Abgeordneten Vera Lengsfeld, Antje Hermenau, Werner Schulz (Berlin) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Braunkohlereviere ökologisch sanieren (Drucksachen 13/5588, 13/4850, 13/5225, 13/5721, 13/6776) 15298 D Ulrich Klinkert, Parl. Staatssekretär BMU 15299 A Christoph Matschie SPD . . . 15300 A, 15306 B Rolf Köhne PDS 15300 A Christoph Matschie SPD 15301 A Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15302 C Jürgen Türk F.D.P 15303 D Rolf Köhne PDS 15304 D Christa Reichard (Dresden) CDU/CSU . 15305 C Christine Kurzhals SPD 15307 C Arnold Vaatz, Staatsminister (Sachsen) 15309 A Tagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Robert Leidinger, Ottmar Schreiner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur vollen Absicherung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Krankheitsfall (Drucksache 13/6843) 15311 C Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . 15311 A, 15317 B Julius Louven CDU/CSU 15313 A Ottmar Schreiner SPD 15313 D Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15314 C Dr. Gisela Babel F.D.P 15316A, 15316 C Rolf Köhne PDS 15316 C Dr. Heidi Knake-Werner PDS 15317 D Peter Ramsauer CDU/CSU 15319 A Erika Lotz SPD 15321 C Rudolf Kraus, Parl. Staatssekretär BMA 15323 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Kerstin Müller (Köln), Amke Dietert-Scheuer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rückkehr bosnischer Flüchtlinge (Drucksache 13/7284) 15324 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Günter Graf (Friesoythe), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Abschiebepraxis von Flüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina (Drucksache 13/7424) 15324 B Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15324 C Erwin Marschewski CDU/CSU . . . . 15325 D Günter Graf (Friesoythe) SPD 15327 A Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 15329 B Vizepräsident Dr. Burkhard Hirsch . . . 15329 C Cornelia Schmalz-Jacobsen F.D.P. . . 15329 D Ulla Jelpke PDS 15331 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 15332 A Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht des Bundesministers für Verkehr über Maßnahmen auf dem Gebiet der Unfallverhütung im Straßenverkehr 1994 und 1995 - Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr 1994/95 -; Übersicht Rettungswesen 1994 und 1995 (Drucksachen 13/4826, 13/5550 Nr. 1.1, 13/7034) 15332 C b) Antrag der Abgeordneten Rita Grießhaber, Albert Schmidt (Hitzhofen) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Heraufsetzung der Deliktsfähigkeit von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/5302) 15332 D c) Antrag der Abgeordneten Karin Rehbock-Zureich, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbesserung der Situation von Kindern im Straßenverkehr (Drucksache 13/6535) 15332 D d) Große Anfrage der Abgeordneten Elke Ferner, Annette Faße, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Geschwindigkeit und Verkehrssicherheit im Straßenverkehr (Drucksachen 13/4464, 13/6703) 15333 A Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 15333 A Heide Mattischeck SPD 15334 C Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15336 B Horst Friedrich F.D.P. 15337 C Dr. Winfried Wolf PDS 15338 D Manfred Carstens, Parl. Staatssekretär BMV 15339 D Norbert Otto (Erfurt) CDU/CSU . . . . 15340 B Karin Rehbock-Zureich SPD 15342 A Michael Jung (Limburg) CDU/CSU . . 15343 B Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ 15344 D Tagesordnungspunkt 11: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Dr. Ludwig Elm, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Einsetzung einer EnqueteKommission „Gleichstellung von Menschen mit Behinderung" (Drucksachen 13/813, 13/3152) 15345 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Ruth Fuchs, Heidemarie Lüth und der Gruppe der PDS: Auftrag zur Erweiterung des Vierten Berichtes der Bundesregierung zur Lage der Behinderten und zur Entwicklung der Rehabilitation (Drucksache 13/7422) . . . 15345 D Petra Bläss PDS 15346 A, 15352 A Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . . 15347 A Petra Bläss PDS 15347 C Karl Hermann Haack (Extertal) SPD . . 15348 D Uwe Lühr F.D.P 15350 B Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15351 A Heinz Schemken CDU/CSU 15352 B Tagesordnungspunkt 12: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beseitigung der rechtlichen Diskriminierung von Prostituierten (Drucksache 13/6372, 13/ 7440 [Berichtigung]) 15353 C Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15353 D Ilse Falk CDU/CSU 15355 B Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 15356 D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . 15357 D Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15358 D Christina Schenk PDS 15359 B Horst Eylmann CDU/CSU 15359 D Ingrid Holzhüter SPD 15361 A Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Friedhelm Julius Beucher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Strafrechtliche Aufarbeitung des SED-/DDR-Unrechts und der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität (Drucksache 13/7281) 15361 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag des Abgeordneten Gerald Häfner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verbesserung der Strafverfolgung für DDR-Regierungs- und Vereinigungskriminalität (Drucksache 13/ 7423) 15362 A Rolf Schwanitz SPD 15362 A Dr. Michael Luther CDU/CSU 15363 C Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15365 C Jörg van Essen F.D.P. 15366 D Wolfgang Bierstedt PDS 15367 D Rainer Funke, Parl. Staatssekretär BMJ 15368 C Nächste Sitzung 15369 D Berichtigung 15369 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 15371* 169. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 17. April 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 168. Sitzung, Seite 15 204 D, 9. Zeile von unten: Statt „6,5 Milliarden DM" ist „6,5 Millionen DM" zu lesen. Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Blunck, Lilo SPD 17. 4. 97 Duve, Freimut SPD 17. 4. 97 Dr. Eid, Ursula BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 17. 4. 97 Gansel, Norbert SPD 17. 4. 97 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 17. 4. 97 Götz, Peter CDU/CSU 17. 4. 97 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Homburger, Birgit F.D.P. 17. 4. 97 Horn, Erwin SPD 17. 4. 97 Dr. Jacob, Willibald PDS 17. 4. 97 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 17. 4. 97 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 17. 4. 97 Koppelin, Jürgen F.D.P. 17. 4. 97 Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 17.4. 97 Lehn, Waltraud SPD 17. 4. 97 Mosdorf, Siegmar SPD 17. 4. 97 Purps, Rudolf SPD 17. 4. 97 Reschke, Otto SPD 17. 4. 97 Schloten, Dieter SPD 17. 4. 97 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 17. 4. 97 Such, Manfred BÜNDNIS 17. 4. 97 90/DIE GRÜNEN Terborg, Margitta SPD 17. 4. 97 Wallow, Hans SPD 17. 4. 97 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 17. 4. 97 Wolf (Frankfurt), BÜNDNIS 17. 4. 97 Margareta 90/DIE GRÜNEN
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    Rede von Rolf Schwanitz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zum Ende dieses Jahres erwartet uns eine Zäsur bei der strafrechtlichen Aufarbeitung der Regierungs- und Vereinigungskriminalität. Zum 31. Dezember 1997 verjährt die Strafverfolgung bei jenen Straftaten, die vor Ablauf des 31. Dezember 1992 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR begangen wurden und die im Höchstmaß mit Freiheitsstrafen von mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren bedroht sind.
    Der Gesetzgeber steht damit unmittelbar vor dem zweiten großen Verjährungsschub im Bereich der Regierungs- und Vereinigungskriminalität. Während Ende 1995 bereits die sogenannten geringfügigen Straftaten verjährten, setzt Ende dieses Jahres die Verjährung im großen Bereich der mittelschweren Straftatbestände ein. Betroffen hiervon sind auf dem Gebiet der Regierungskriminalität Straftatbestände wie Rechtsbeugung, Freiheitsberaubung, Aussageerpressung, Körperverletzung, Nötigung, Erpressung, Urkundenfälschung oder Vertrauensmißbrauch.
    Auf dem Gebiet der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität betrifft dies vor allem die Straftatbestände Betrug und Untreue. Beides sind Straftatbestände, die im Zusammenhang mit der Umstellung von transferablen Rubeln und Mark der DDR auf Deutsche Mark und im Zusammenhang mit der Privatisierung von Unternehmen der ehemaligen DDR durch die Treuhandanstalt von zentraler Bedeutung sind.
    Die Bundesregierung und der Gesetzgeber dürfen diesem Verjährungsereignis nicht passiv und mit Desinteresse gegenüberstehen. Wir alle haben Anlaß, eine Zwischenbilanz zu ziehen und die strafrechtliche Aufarbeitung der Regierungs- und Vereinigungskriminalität danach abzuklopfen, ob für uns gegebenenfalls Handlungsbedarf besteht. Beim Blick auf diese Ermittlungszahlen ist klar, daß den Strafverfolgungsbehörden zweifelsfrei ein großer Schritt bei der Aufarbeitung der strafrechtlichen Hinterlassenschaft des SED-Regimes gelungen ist. Vor allem im Bereich der Regierungskriminalität, bei den Straftaten gegen Personen sind die Ermittlungen massiv vorangekommen, und es sind mittlerweile beachtliche Ermittlungserfolge zu verzeichnen.
    Wesentlich schlechter sieht das Bild im Bereich der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität aus. Besonders hier hat sich die mangelhafte personelle Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden des Landes Berlin sehr negativ ausgewirkt. Die Ermittlungszahlen im Bereich der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität liegen am Boden; es droht die große Gefahr, daß zum Jahresende durch Verjährung die meisten Fälle mit wirtschaftsstrafrechtlichem Bezug eingestellt werden und nicht mehr aufgeklärt werden können. Hauptursache hierfür ist neben der Kompliziertheit der Fälle und dem für die Aufklärung von Wirtschaftskriminalität ohnehin größeren Zeitbedarf vor allem die völlig unzureichende Personalunterstützung der Strafermittlungsbehörden in Berlin. Lassen Sie es uns völlig offen und nüchtern an dieser Stelle aussprechen: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, haben die alten Bundesländer die dem Land Berlin zugesagte Personalunterstützung nicht eingehalten.
    Ein Weiteres kommt hinzu. Der Beschluß, den die Regierungschefs des Bundes und der Länder am 17. Mai 1991 zur Unterstützung der Aufarbeitung in Berlin gefaßt haben, bezog sich nur auf den Bereich der Regierungskriminalität. Der gesamte Bereich der vereinigungsbedingten Wirtschaftskriminalität wurde ausgeklammert und folglich einseitig dem Bundesland Berlin zugeordnet - eine falsche Entscheidung, die heute massive negative Folgen haben kann.

    (Beifall bei der SPD)

    Wir haben deshalb in diesem Jahr - und das möglichst bald - alle Maßnahmen ergebnisoffen zu prüfen, die noch vor Eintritt der Verjährung zum Jahresende geeignet sind, die Personalsituation in Berlin zu verbessern und die Strafverfolgung mit der notwendigen Intensität voranzutreiben.

    (Beifall bei der SPD)

    Die SPD-Bundestagsfraktion hat deshalb in ihrem Antrag vier Forderungen an die Bundesregierung erhoben.
    Wir erwarten erstens einen Bericht der Bundesregierung über den Stand der strafrechtlichen Aufarbeitung. Dies kann relativ schnell erfolgen, da die meisten Zahlen ohnehin auf dem Tisch liegen.
    Wir erwarten zweitens, daß die Bundesregierung bereit ist, ihre Hilfe für eine bessere Personalausstattung bei den Berliner Strafverfolgungsbehörden und Gerichten zu verstärken. Denn nur durch eine höhere Personalausstattung können jetzt verjährungshemmende Maßnahmen eingeleitet werden.
    Wir erwarten drittens einen Bericht der Bundesregierung über die negativen Auswirkungen des Jahressteuergesetzes 1996 auf die Abordnungspraxis nach Berlin.

    Rolf Schwanitz
    Wir wollen viertens eine unvoreingenommene Prüfung der Bundesregierung dahin gehend, ob in diesem Jahr angesichts dieser drohenden Zäsur die Verjährungsfristen erneut verlängert werden sollten.
    Meine Damen und Herren, zum Schluß noch einige persönliche Bemerkungen. Wir sollten unvoreingenommen prüfen, was wir tun können und ob der Gesetzgeber bei der Verjährung abermals tätig werden soll, wie er das bereits in der letzten Legislaturperiode getan hat. Denn Versöhnung und Rechtsfrieden kann der Gesetzgeber nicht mit der Stoppuhr in der Hand zwangsweise verordnen. Noch eine andere Frage sollten wir uns nüchtern und selbstkritisch stellen. Der Akt des Beitritts eines ganzen Staates mit einer realen Vorbereitungszeit von nicht mehr als sechs Monaten und einem folgenden gesellschaftlichen Transformationsprozeß von 15 bis 20 Jahren ist ein historisches Ereignis ohne Beispiel.
    Die Aufarbeitung der juristischen Hinterlassenschaft dieses Regimes und die Ahndung der kriminellen Energie während des Beitritts und während der Anfangsjahre dieser Transformation mit den traditionellen Mechanismen und Zuständigkeiten des Altstaates messen und behandeln zu wollen war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Fehlentscheidung.
    Deshalb muß es zulässig sein, zu fragen, ob es richtig und vertretbar war, bei der Ahndung von Regierungs- und Vereinigungskriminalität auf die alte Rollenverteilung laut Grundgesetz zu verweisen und die Aufarbeitung der Hinterlassenschaft des Zentralstaates DDR fast ausschließlich in die Zuständigkeit der Länder und massiv in die eines Landes, nämlich des Landes Berlin, zu geben: im Ermittlungsbereich mit personeller Unterstützung der alten Bundesländer, im Gerichtsbereich völlig ohne Unterstützung des Bundes.
    Die Bundesregierung und der Gesetzgeber haben später dafür geradezustehen, wenn die strafrechtliche Aufarbeitung der Wirtschaftskriminalität dereinst als gescheitert bewertet werden wird: geradezustehen vor den Opfern, weil ihnen ein Rechtsfrieden auferlegt wurde, der keine Befriedung erzeugt hat, geradezustehen vor den nachfolgenden Generationen, weil der Rechtsstaat in bedrängter Stunde vor der kriminellen Energie kapitulierte und der Gesetzgeber in bequemer Passivität zusah,

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    und geradezustehen nicht zuletzt vor dem Steuerzahler, weil die kriminell erbeuteten Milliarden nicht zurückgeholt wurden, sondern letztendlich durch neue Steuern und Abgaben ausgeglichen werden mußten.
    Meine Damen und Herren, dies zu vermeiden ist unser Auftrag. Lassen Sie uns deshalb - ich sage das auch deshalb an dieser Stelle, weil ich die anderen Intentionen aus der Koalition kenne - durch eine sofortige Abstimmung nach dieser Beratung - ohne eine Beerdigung erster Klasse, indem dieser Antrag in ein langwieriges Verfahren an die Ausschüsse überwiesen wird -, durch eine Zustimmung zu unserem Antrag die Bundesregierung zum Bericht verpflichten und diese schwierige Diskussion gemeinsam noch vor der Sommerpause hier im Parlament führen.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD)



Rede von Hans-Ulrich Klose
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Kollege Dr. Michael Luther, CDU/CSU.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Luther


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bereits 1993 haben wir uns in der Debatte über das Gesetz zur Vereinheitlichung strafrechtlicher Verjährungsfristen mit dem heute zu debattierenden Thema befaßt. Damals haben wir festgestellt, daß die Ahndung der SED-Unrechtstaten und der sogenannten Vereinigungskriminalität in den neuen Bundesländern auf besondere personelle und organisatorische Schwierigkeiten der Verfolgungsbehörden stieß.
    Auf Grund der geltenden Verjährungsfristen drohte eine Vielzahl von Straftaten am 3. Oktober 1993 bzw. am 3. Oktober 1995, also nach fünf Jahren, zu verjähren. Diese Situation ergab sich, weil die Polizeidienststellen und Staatsanwaltschaften der neuen Bundesländer vor großen Problemen standen. Einerseits waren die Ermittlungen in diesem Bereich sehr zeitaufwendig und schwierig; andererseits entsprach der personelle und organisatorische Stand der Behörden nicht dem der westdeutschen Länder.
    Einstimmig waren wir uns damals darüber im klaren, daß der drohenden Verjährung auf Grund dieser sachdienlichen Erwägungen entgegengetreten werden mußte, was zum Beispiel verfassungsrechtliche Fragen - Verjährungsfristen haben selbstverständlich ihren Sinn - in den Hintergrund zu stellen erlaubte.
    Gleichzeitig haben wir damals aber auch darauf hingewiesen, daß zur Lösung der Probleme die Maßnahmen getroffen werden müssen, die den unbefriedigenden Zustand beseitigen helfen. Vor allem bedeutete das eine ausreichende personelle Besetzung der zuständigen Staatsanwaltschaften und Polizeibehörden.
    Als Akt der gesamtdeutschen Solidarität sollten hauptsächlich die alten Bundesländer - nur die haben das Personal zur Verfügung - Staatsanwälte und Polizeibeamte speziell für die Zentrale Ermittlungsstelle für die Bekämpfung der Regierungs- und Vereinigungskriminalität und für die Berliner Staatsanwaltschaft zur Verfügung stellen. Berlin trägt - auch das ist wahr - wegen der Rolle von Berlin als Hauptstadt der DDR die Hauptlast dieser rechtsstaatlichen Aufarbeitung.
    In mehreren Sitzungen haben wir uns im Rechtsausschuß über den Sachstand berichten lassen. In verschiedenen Fraktionen - wir CDU-Abgeordnete aus den neuen Bundesländern haben das zum Beispiel 1995 getan - hat man sich speziell informiert. Gerade vorhin wurde dies in der Enquete-Kommission in einer intensiven Debatte erörtert. Wir alle haben uns immer wieder mit diesem Thema beschäftigt. Deshalb halte ich es für gut, daß wir uns auch

    Dr. Michael Luther
    jetzt im Jahre 1997 mit diesen Fragen auseinandersetzen.
    Für mich war die Tatsache sehr interessant, daß bei der Staatsanwaltschaft II beim Landgericht Berlin, also bei der früheren Arbeitsgruppe für Regierungs-
    und Vereinigungskriminalität, zirka 20 000 strafrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sind, von denen rund 16 300 abgeschlossen werden konnten. Aus statistischen Angaben läßt sich sehr detailliert erkennen, in welchen Fällen Verfahren eingeleitet wurden und wo es Schwierigkeiten gab. Das hat auch Herr Schaefgen in der Enquete-Kommission vorhin gerade sehr detailliert vorgetragen.
    Ich meine, daß unser Bemühen seit 1993 insgesamt nicht wirkungslos geblieben ist. Es sind eine Vielzahl von langwierigen und komplizierten Verfahren eingeleitet, untersucht und auch abgeschlossen worden. Das ist ein Erfolg der guten Arbeit der Ermittlungsbehörden. Dafür ist meines Erachtens all denjenigen zu danken, die sich auf diesem Gebiet bemüht haben. Hier möchte ich mich ganz besonders bei den Mitarbeitern der ZERV sowie der Staatsanwaltschaft II beim Landgericht Berlin bedanken.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. und der SPD)

    Trotz dieser Erfolge müssen natürlich auch kritische Fragen gestellt werden. Die zwei wichtigsten Fragen sind: Besteht die Gefahr, daß eine Vielzahl von Verfahren aus objektiven Gründen Ende dieses Jahres verjähren? Wie hoch ist der materielle Schaden für die öffentliche Hand?
    Nach allgemeiner Einschätzung ist die Gefahr der Verjährung bei Straftaten ohne wirtschaftsstrafrechtlichen Bezug nur gering. Zur Zeit werden von der Staatsanwaltschaft verjährungshemmende Maßnahmen ergriffen. Problematischer ist das jedoch bei der vereinigungsbedingten Wirtschaftskrimininalität. In den Ländern ist das kein so großes Problem. In Sachsen zum Beispiel gibt es diesbezüglich nur zehn bis 15 laufende Verfahren. In Berlin ist die Bedeutung viel höher, ist das allein zahlenmäßig ganz anders. Außerdem ist nach allgemeiner Einschätzung auch mit einer erheblichen Dunkelziffer zu rechnen. Die Schätzungen über die Größe sowie über den Gesamtschaden differieren stark.
    Also stellt sich natürlich die Frage, ob wir die Verjährungsfrist erneut verlängern sollten. Aber - auch das ist deutlich geworden in den Gesprächen, die ich geführt habe - es gibt eine Menge Argumente gegen eine Verlängerung der Verjährungsfrist:
    Erstens. Der Faktor Zeit gestaltet die Beweisführung natürlich immer schwieriger.
    Zweitens. Es besteht die Schwierigkeit, die betreffenden Delikte hinreichend klar von Straftaten der allgemeinen Wirtschaftskriminalität abzugrenzen. Da vor allem die Straftatbestände des Betruges und der Untreue betroffen sind, erscheint es kaum möglich, Fallgruppen zu bestimmen, die auf den spezifischen Zusammenhang der deutschen Wiedervereinigung begrenzt sind. Sowohl in örtlicher und zeitlicher als auch in sachlicher Hinsicht bestehen vielmehr fließende Grenzen zwischen spezifischer vereinigungsbedingter - beispielsweise Transfer-RubelBetrug - und allgemeiner Kriminalität. Die Aussicht, durch Verlängerung der Verjährungsfristen das bestehende Dunkelfeld wesentlich aufzuhellen, scheint mir nicht so günstig.
    Hinzu kommen - drittens - verfassungsrechtliche Bedenken, wenn heute erneut Fristen verlängert werden sollen, aber sachdienliche Erwägungen dazu fehlen, wie sie 1993 bestanden. Der Justizaufbau in den neuen Bundesländern ist weitestgehend geleistet, und eine ausreichende personelle Ausstattung hätte sichergestellt werden können.
    Viertens. Bei einer Fristverlängerung nähme man natürlich den Druck bei der Abarbeitung der jetzigen und der noch anstehenden Fälle weg, der eine zügige Verfolgung der Fälle zur Zeit befördert.
    Nicht zuletzt müßte das Ganze natürlich auch vor dem Hintergrund der absoluten Verjährung am 2. Oktober 2000 diskutiert werden. Diese Grenze ist bislang von niemandem angetastet worden.

    (Jörg van Essen [F.D.P.]: Die darf auch nicht angetastet werden!)

    Ich stelle deshalb fest, daß es dringend darauf ankommt, daß noch zügiger als bisher weitergearbeitet wird, damit die Fälle der Regierungs- und Vereinigungskriminalität aufgearbeitet werden können.
    Es stellt sich für mich die Frage, was wir dafür leisten können. Schon 1993 war die entscheidende Frage, daß die zuständigen Stellen zuwenig Ermittlungsbeamte und Staatsanwälte hatten. Deshalb waren insbesondere die alten Bundesländer, aber auch der Bund aufgefordert, hier tätig zu werden.
    Herr Kollege Gres hat die Bundesregierung diesbezüglich gefragt und ein Zahlenmodell als Antwort erhalten. Ich will einige Zahlen nennen. Bei der ZERV hat der Bund sein Abordnungssoll zu 100 Prozent, Baden-Württemberg zu 80 Prozent, Bremen zu 100 Prozent, Niedersachsen zu 42 Prozent und das Saarland zu 33 Prozent erfüllt. Das Soll wurde also ganz unterschiedlich erfüllt.
    Bei der Staatsanwaltschaft II beim Landgericht Berlin hat der Bund das Abordnungssoll zu 80 Prozent, Baden-Württemberg zu 100 Prozent, Bremen zu 0 Prozent und Niedersachsen zu 33 Prozent erfüllt.
    Ich denke, hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Frage ist erlaubt, wem die deutsche Einheit was wert ist. Ich halte es für einen Skandal, wenn Verpflichtungen nur zu 33 Prozent oder überhaupt nicht erfüllt werden.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    - Dazu kann man ruhig Beifall spenden, das ist richtig.
    Die aktuelle Debatte und die Aussagen der Fachleute auf diesem Gebiet -ich nenne Herrn Schaefgen und Herrn Kittlaus, aber auch die Justizsenatorin von Berlin - sind eindeutig. Es kommt jetzt darauf an, die Verfahren zügig zu führen. Dazu bedarf es Personal

    Dr. Michael Luther
    und auch der umgehenden Erfüllung der Verpflichtung speziell durch die säumigen Bundesländer.
    Die personelle Ausstattung der Staatsanwaltschaften ist das Wichtigste, und ich finde es sehr bedauerlich, daß von den zugesagten Abordnungen zur Zeit zirka 23 Prozent bei der Staatsanwaltschaft fehlen. Hinzu kommt, daß die Staatsanwaltschaft durchweg mit jungen, also wenig erfahrenen Kollegen arbeiten muß. Ich denke, auch das ist ein Zeichen dafür, wie ernst diese Aufgabe als gesamtdeutsche Aufgabe von den alten Bundesländern genommen worden ist.
    Ich fordere an dieser Stelle auf, daß gerade die alten Bundesländer ihre Verantwortung bei der Überwindung der deutschen Teilung wahrnehmen. Hier sind die Länder gefragt. Herr Schwanitz, ich meine, man kann das nicht auf den Bund abwälzen.
    Ich glaube auch nicht, daß wir die Gerichtsbarkeit und das System der DDR zur Lösung des Problems der Vereinigungskriminalität wieder einführen können.