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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/161 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 161. Sitzung Bonn, Freitag, den 28. Februar 1997 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 14505 A Zur Geschäftsordnung Hans-Peter Repnik CDU/CSU 14505 B Joachim Poß SPD 14506 B Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14507 A Jörg van Essen F.D.P. 14507 D Dr. Barbara Höll PDS 14508 A Zusatztagesordnungspunkt 12: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Jahressteuergesetzes (JStG) 1996 (hier: Gesetz zur Fortsetzung der Unternehmensteuerreform) (Drucksachen 13/901, 13/7000, 13/7001 [neu]) . 14508 D Zusatztagesordnungspunkt 13: Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses - zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen - zu der Unterrichtung durch den Bundesrat: Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Rössel, Dr. Christa Luft, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Maßnahmen für die grundlegende Verbesserung der Einnahmen der Städte, Gemeinden und Landkreise (Reform der Kommunalfinanzierung) - zu dem Antrag der Abgeordneten Oswald Metzger, Christine Scheel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in eine umfassende Gemeindefinanz- und Unternehmensteuerreform (Drucksachen 13/5776 [neu], 13/5760, 13/4597, 13/4870, 13/7000) 14509 A Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 14509 C, 14515 C Joachim Poß SPD 14509 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 14510 C Dr. Barbara Hendricks SPD 14512 C Hans Michelbach CDU/CSU 14513 C Wilhelm Schmidt (Salzgitter) SPD . . . 14515 C Friedrich Merz CDU/CSU . . . 14515D, 14527 D Ingrid Matthäus-Maier SPD 14516 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14517 D Carl-Ludwig Thiele F.D.P. 14519 B Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14519 C Detlev von Larcher SPD 14521 B Dr. Christa Luft PDS 14521 C Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 14522 C Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . 14523 C Wolfgang Ilte SPD 14524 A Joachim Poß SPD 14525B, 14527 D Namentliche Abstimmung über den Entwurf des Jahressteuergesetzes 1996; hier: Gesetz zur Fortsetzung der Unternehmensteuerreform 14528 C Ergebnis 14529 A Namentliche Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 13/4075 14528 D Ergebnis 14536 B Tagesordnungspunkt 12: a) Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Francke (Hamburg), Karl Lamers und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Dr. Olaf Feldmann, Dr. Helmut Haussmann, Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann und der Fraktion der F.D.P.: Entwicklung der Reformprozesse in den MOE- Staaten und den Neuen Unabhängigen Staaten auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion seit Anfang 1994 (Drucksachen 13/4033, 13/5601) . . . 14531 D b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit vom 24. Juni 1994 zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Russischen Föderation andererseits (Drucksachen 13/6201, 13/6870) 14531 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses - zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. zur Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Freimut Duve, Karsten D. Voigt (Frankfurt), Günter Verheugen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD zur Erklärung der Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung - zu dem Entschließungsantrag der Gruppe der PDS zu der Erklärung der Bundesregierung Beitrag der deutschen Heimatvertriebenen zum Wiederaufbau in Deutschland und zum Frieden in Europa (Drucksachen 13/1566, 13/1539, 13/ 1567, 13/1536, 13/4912) 14532A d) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Michaele Hustedt, Ursula Schönberger, Halo Saibold und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nachhaltige und umweltfreundliche Energiepolitik in Osteuropa (Drucksachen 13/1321, 13/5161) 14532 B Klaus Francke (Hamburg) CDU/CSU . 14532 B Markus Meckel SPD 14534 A Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14538 C Ulrich Irmer F.D.P 14540 D Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14541 B Andrea Gysi PDS 14542 C Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 14544 B Dr. Gregor Gysi PDS 14546 B Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 14548 A Dr. Helmut Lippelt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14549 A Hartmut Koschyk CDU/CSU 14550 B Wolfgang Behrendt SPD 14551 D Erich G. Fritz CDU/CSU 14552 D Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Doris Odendahl, Edelgard Bulmahn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Ausbildungsförderung (Drucksache 13/6998) 14554 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Maritta Böttcher, Dr. Ludwig Elm und der Gruppe der PDS: Neunzehntes Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (Drucksache 13/7058) . 14554 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag des Abgeordneten Matthias Berninger und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: BAföG-Strukturreform in Gang setzen (Drucksache 13/7071) 14555A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über Arbeitsstrukturen und Arbeits- programm der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Ausbildungsförderung (Drucksache 13/7080) . . 14555 A Doris Odendahl SPD 14555 B Josef Hollerith CDU/CSU 14557 B Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 14558 B Josef Hollerith CDU/CSU . . 14559D, 14566 B Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 14560 B Maritta Böttcher PDS 14561 C Bernd Neumann, Parl. Staatssekretär BMBF 14562 C Doris Odendahl SPD 14563 D Helga Schuchardt, Ministerin (Niedersachsen) 14565 B Roland Richwien CDU/CSU 14568 B Edelgard Bulmahn SPD 14568 C Nächste Sitzung 14570 D Berichtigung 14570 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 14571* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 14571* C 161. Sitzung Bonn, Freitag, den 28. Februar 1997 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 158. Sitzung, Seite 14312C, Antwort zu Frage 17, 4. Zeile von oben: Statt „Naturschutzgebiet in Wakenitz" ist „Naturschutzgebiet Wakenitz" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Basten, Franz Peter Beck (Köln), Volker Blunck, Lilo CDU/CSU 28. 2. 97 Dr. Däubler-Gmelin, Herta BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Dr. Eid, Uschi SPD 28. 2. 97 SPD 28. 2. 97 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Graf von Einsiedel, Heinrich PDS PDS F.D.P. 28. 2. 97 Dr. Enkelmann, Dagmar PDS 28. 2. 97 Günther (Plauen), Joachim SPD 28. 2. 97 Hartmann, Hanns-Peter Hasenfratz, Klaus BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Höfken, Ulrike 28. 2. 97 28. 2. 97 Dr. Jacob, Willibald PDS SPD F.D.P. 28. 2. 97 Körper, Fritz Rudolf SPD CDU/CSU F.D.P. 28. 2. 97 Dr.-Ing. Laermann, Karl-Hans BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Leidinger, Robert Limbach, Editha Möllemann, Jürgen W. Müller (Köln), Kerstin 28. 2. 97 28. 2. 97 28. 2. 97 28. 2. 97 Dr. Pflüger, Friedbert Pofalla, Ronald CDU/CSU 28. 2. 97 Dr. Rochlitz, Jürgen CDU/CSU 28. 2. 97 Schoppe, Waltraud BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 28. 2. 97 Dr. Schubert, Mathias Seuster, Lisa SPD 28. 2. 97 Wallow, Hans SPD 28. 2. 97 SPD 28. 2. 97 Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 709. Sitzung am 21. Februar 1997 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 GG nicht zu stellen: - Gesetz zu dem Abkommen vom 7. März 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Korea über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 15. November 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Namibia über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 13. Dezember 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Simbabwe über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 16. November 1995 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Usbekistan über den Luftverkehr - Gesetz zu dem Abkommen vom 26. August 1994 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Sozialistischen Republik Vietnam über den Luftverkehr - Gesetz zur Revision des Übereinkommens vom 20. März 1958 über die Annahme einheitlicher Bedingungen für die Genehmigung der Ausrüstungsgegenstände und Teile von Kraftfahrzeugen und über die gegenseitige Anerkennung der Genehmigung Der Abgeordnete Kurt Neumann (Berlin) hat den Gesetzentwurf zum Schutze der Nichtraucher (Nichtraucherschutzgesetz - NRSG) - Drucksache 13/6100 - nachträglich unterschrieben. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Achter Bericht der Bundesregierung über Erfahrungen bei der Anwendung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes - AÜG - sowie über die Auswirkungen des Gesetzes zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung - BillBG - - Drucksachen 13/5498, 13/5770 Nr. 1 - Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Bericht über die Armutsbekämpfung in der Dritten Welt durch Hilfe zur Selbsthilfe - Drucksachen 13/3395, 13/3782 Nr. 1 - Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung - Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Flexibilisierungsinstrumente bei den Großforschungseinrichtungen Erfahrungen mit den Flexibilisierungsregelungen bei den Großforschungseinrichtungen (GFE) - Drucksachen 13/4273, 13/4469 Nr. 3 - Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuß Drucksache 13/6454 Nr. 1.8 Drucksache 13/6766 Nr. 1.8 Finanzausschuß Drucksache 13/6152 Nr. 1.3 Haushaltsausschuß Drucksache 13/6152 Nr. 2.8 Drucksache 13/6129 Nr. 1.28 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/6593 Nr. 1.5 Drucksache 13/6593 Nr. 1.10 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 13/2306 Nr. 2.65 Drucksache 13/4678 Nr. 2.45 Drucksache 13/5687 Nr. 2.26 Drucksache 13/5687 Nr. 2.29 Drucksache 13/5837 Nr. 1.4 Drucksache 13/6129 Nr. 1.17 Drucksache 13/6357 Nr. 2.6 Drucksache 13/6357 Nr. 2.8 Drucksache 13/6454 Nr. 1.3 Drucksache 13/6454 Nr. 1.6 Drucksache 13/6454 Nr. 1.14 Ausschuß für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 13/5555 Nr. 1.2
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    Rede von Josef Hollerith


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Auf Drucksache 13/7080 vom 26. Februar 1997 legt die Bundesregierung den Bericht über Arbeitsstrukturen und Arbeitsprogramm der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Reform der Ausbildungsförderung vor.
    Dieser Bericht enthält keine grundlegend neuen Erkenntnisse.

    (Jörg Tauss [SPD]: Das ist wahr!)

    Insbesondere zeigt er keinen Weg, wo das zusätzliche Geld zu finden wäre, das wir benötigten, um die Ausbildungsförderung grundlegend zu erhöhen. Ich sage dies in aller Offenheit; denn die SPD-regierten und die rot-grün-regierten Bundesländer sind an der Erarbeitung dieses Berichtes in gleicher Weise beteiligt.
    Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, die Grünen und die SPD auf ihr unterschiedliches Verhalten hinzuweisen. Hier stellen Sie sich hin und fordern
    vollmundig neue Programme, mehr Geld für Bildung und Forschung; das ist sehr schön.

    (Doris Odendahl [SPD]: Das haben Sie doch auch gesagt!)

    Dort, wo Sie Verantwortung tragen, nämlich in den Bundesländern, wo Sie mit in den Regierungen sitzen, tun Sie allerdings genau das Gegenteil. Ein solches Verhalten bezeichnet man in der deutschen Sprache gemeinhin als scheinheiliges Verhalten.

    (Widerspruch bei der SPD)

    - Hören Sie zu! Ich muß Ihnen einmal die Zahlen nennen, damit Sie sich das vergegenwärtigen können. In Mecklenburg-Vorpommern streichen Sie zwei von drei freiwerdenden Stellen im Forschungs- und Bildungsbereich.

    (Zuruf von der SPD: Thema!)

    - Es geht ums Geld. In Niedersachsen streichen Sie von 1995 bis 1998 pro Jahr 200 Stellen, in Brandenburg von 1995 bis 1997 pro Jahr 100 Stellen. In Schleswig-Holstein und in Niedersachsen haben Sie durch eine globale Minderausgabe nahezu ein Viertel der Etats für Forschung und Bildung zusammengestrichen.

    (Zuruf von der SPD: Zur Sache!)

    Das ist die Realität, die Sie beachten müssen, wenn Sie über Verbesserungen der Studienbedingungen und über die Bedingungen für Forschung und Lehre sprechen.
    In diesem Zusammenhang muß Ihnen einmal gesagt werden, daß hier scheinheiliges Verhalten vorliegt. Die Menschen im Lande haben längst bemerkt, wie es mit der SPD und den Grünen bestellt ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU Widerspruch bei der SPD)

    - Es tut weh - ich weiß es -, wenn öffentlich gesagt wird, wie die Realität ist. Natürlich tut das weh. Das ist auch gut so. Getroffene schreien auf; das ist eine alte Erfahrung.
    Zu Ihrem Drei-Körbe-Modell bzw. Drei-Stufen-Modell: Grundförderung 500 DM bis zum ersten Studienabschluß; Aufstocken für Begabte und Bedürftige; gegebenenfalls ergänzende zinsgünstige Darlehen. Hier taucht eine Reihe von Fragen auf, die Sie bisher nicht beantwortet haben. Ich stelle sie, damit Sie Ihre Hausaufgaben machen können, die Sie bisher offenbar nicht gemacht haben: Wie halten Sie es bei Ihrem Modell mit dem Grundsatz der Subsidiarität, mit der vorrangigen Pflicht der Eltern, Unterhalt zu leisten? Wie halten Sie es mit der Frage des Geldes? Wo sind denn, von Ihnen aufgezeigt, die Spielräume, um das zu finanzieren? Die nennen Sie nicht. Sagen Sie es doch! Ich bin neugierig, ich höre sehr intensiv zu.

    (Edelgard Bulmahn [SPD]: Sie kaufen Ihren Eurofighter, und wir finanzieren Bildung!)

    Wie ist die Durchsetzbarkeit? Was sagen Sie zur Frage der Durchsetzbarkeit einer völligen Umgestaltung des Familienleistungsausgleichs? Auch hierzu

    Josef Hollerith
    bräuchten wir die Bundesländer im Bundesrat, wo Rot-Grün die Mehrheit hat.

    (Jörg Tauss [SPD]: Was macht die Bundesregierung? Das interessiert jetzt!)

    Wie halten Sie es mit der Frage der verfassungsrechtlich gebotenen steuerfreien Existenzminimumausstattung im Zusammenhang mit dem kostenneutralen Sockelbetrag? Haben Sie den milliardenteuren Mehraufwand schon einkalkuliert?

    (Jörg Tauss [SPD]: Was meint denn Herr Hollerith? Wie halten Sie es damit, daß bei Ihrem Modell selbst bei maximaler Förderung die Beträge unter denen des Gesetzentwurfs der Bundesregierung bleiben? Mein persönlicher Wunsch ist, daß wir bald zu einem Ergebnis kommen und daß wir im Ergebnis auch zwei Themen behandeln, die in der vorliegenden Novelle nicht entsprechend geregelt sind. Mein persönliches Anliegen sind die BAföG-leistungsverlängernde Anerkennung der Gremienarbeit und vor allem die Anerkennung des Auslandsstudiums. Herzlichen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU Zuruf von der SPD: „Haltet den Dieb" ist die Devise! Weitere Zurufe)

    I


Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wußte gar nicht, daß es bei so wenig anwesenden Mitgliedern soviel Lärm für den Redner geben kann.
Jetzt hat der Kollege Berninger das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias Berninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist zwar relativ spät, aber die Beschäftigung mit der Zukunft des BAföG ist deshalb so wichtig, weil alles, was wir momentan an Informationen über die Entwicklung des BAföG bekommen, und alles, was in letzter Zeit an Politik in diesem Bereich gemacht worden ist, durchaus den Schluß zuläßt, daß das BAföG den Bach runtergeht, Frau Kollegin Odendahl.
    Ich nenne Ihnen ein paar Zahlen, die mir große Sorgen bereiten. Wenn im Jahre 1996 in einer Stadt wie Duisburg die Zahl der BAföG-Empfänger um 22,8 Prozent zurückgeht und diejenigen, die noch BAföG beziehen, weniger bekommen und wenn in einer Stadt wie Siegen über 20 Prozent weniger BAföG-Geförderte leben als im Jahr zuvor und wenn in der Bundesrepublik insgesamt fast 15 Prozent weniger BAföG-Empfänger zu verzeichnen sind, dann deutet das darauf hin, daß das Thema Chancengleichheit immer weiter in den Hintergrund gerät; denn auf der anderen Seite haben wir festgestellt, daß die finanzielle Situation in der Bevölkerung keineswegs so ist, daß die Leute plötzlich im Wohlstand schwimmen und deswegen kein BAföG mehr brauchen.

    (Zuruf von der SPD: Das ist die Politik dieser Koalition!)

    Entscheidend ist, daß wir alle, nicht nur die Koalition - insofern greife ich das, was Herr Hollerith gesagt hat, gern auf -, es insgesamt nicht geschafft haben, das BAföG den Preissteigerungen in den letzten Jahren anzupassen. Deshalb tragen wir, Bund und Länder gemeinsam, die Verantwortung dafür, eine Reform des BAföG vorzunehmen. Das heißt aber nicht nur, daß die rot-grünen Länder diese Verantwortung tragen, sondern auch die Bundesregierung, die heute nur spärlich vertreten ist.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD) Sie machen da einen großen Fehler.

    Ich glaube, daß wir in einer sehr schwierigen Situation sind; denn der Kompromiß um die 18. Novelle, den Sie notdürftig mitgetragen haben, ging davon aus, daß man mit dieser Bundesregierung letzten Endes fair zusammenarbeiten kann und daß es so etwas wie einen fairen Vertragspartner auf dieser Seite gibt.
    Das halte ich - das ist die Erfahrung der letzten Monate - inzwischen für ein Gerücht.

    (Zuruf von der SPD: Eine Illusion!)

    Offensichtlich scheint die Bundesregierung mit der 18. Novelle ganz zufrieden zu sein. Über die Verzinsung und dadurch, daß man das BAföG nicht anpaßt und Studierende, die in Gremien tätig sind, zukünftig bestraft und Leute, die im Ausland studieren, in Zukunft bestraft, indem sie in der Regelstudienzeit nicht mehr wie früher gefördert werden können, spart sie 1 Milliarde DM. Damit scheint die Regierung also zufrieden zu sein.

    (Jörg Tauss [SPD]: Nur der Kollege Hollerith nicht!)

    Die Regierung scheint mit diesem Zustand sehr zufrieden zu sein, denn sie spart Geld. Wenn wir gemeinsam dafür verantwortlich sind, Herr Kollege Hollerith, dann müssen wir uns genau dagegen stellen.
    Sie haben zu Recht gefragt, wo das Geld für eine BAföG-Reform herkommen soll. Ich sage Ihnen noch etwas: Wenn das, was sich der Bundesminister Rüttgers vorstellt, nämlich daß man auf dem Stand der 18. BAföG-Novelle eine BAföG-Reform machen will, Politik der Bundesregierung bleibt, kann man die Sache knicken. Dann gibt es keine BAföG-Reform, denn es gibt dafür kein Geld.
    SPD und Grüne haben immer kritisiert, daß man durch die Instrumente der Verzinsung und der Einschränkung von Leistungen Geld zusammengekratzt hat, um Hochschulsonderprogramme zu finanzieren. Sich auf dieser Position auszuruhen ist aber - gelinde gesagt - verantwortungslos. Ich glaube, daß es ein Riesenfehler dieser Bundesregierung wäre, wenn sie an dieser Haltung festhielte.

    Matthias Berninger
    Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie Sie dort als Bildungspolitiker dort ruhig und selbstzufrieden sitzen können, wenn im Haushalt für Bildung, im Zukunftsressort, wesentlich mehr als im gesamten Durchschnitt gespart wird. Statt zu investieren, sind Sie für Kürzungen in diesem Bereich.
    Es stimmt: Auch in den Ländern wird gekürzt. Das steht aber in keinem Verhältnis zu dem, was auf Bundesebene passiert. Wenn Sie die Kürzungen beklagen, müssen Sie auch das zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD Josef Hollerith [CDU/CSU]: 25 Prozent in Schleswig-Holstein sind viel!)

    - Das ist sicherlich richtig. Sie nannten auch Mecklenburg-Vorpommern als Beispiel. Ich hoffe, daß die CDU-Kollegen Ihres Landes dabei zugehört haben.
    Nun komme ich zur Frage der BAföG-Reform zurück. Die Frage ist: Wird der Herr Minister mit auf den Sockel aufsteigen? Meine Einschätzung ist: Er wird es nicht machen. Zu dem, was der Herr Lenzer als Sprecher der Unionsabgeordneten im Bildungsbereich erzählt, wird die Bundesregierung sicherlich stehen.
    Wir als Opposition müssen uns dann aber fragen: Lohnt es denn überhaupt, daß wir diese Scheinverhandlungen und diese Verschleppungstaktik weiter wie bisher begleiten? Ich bin der Meinung: Ich warte zwar ab, was im April passiert, dennoch müssen wir eine neue Strategie wählen.
    Wenn man eine Bildungsreform hinbekommen will, also mehr Flexibilität, vielleicht auch mehr Wettbewerb in den Hochschulen und Veränderungen, die dazu führen, daß in diesem Land wieder mehr in Bildung investiert wird - was zumindest in Sonntagsreden alle wollen -, dann geht das nicht ohne BAföG. Nicht umsonst ist die letzte Bildungsreform 1970 mit einer BAföG-Reform verbunden worden. Die BAföG- Reform hat sie letzten Endes in Gang gesetzt, weil sie den Leuten eine Chance gegeben hat, die Ausbildung überhaupt machen zu können. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe sehr von dieser Regelung profitiert.
    Die nächste Bildungsreform, die wir machen, wird nicht ohne BAföG-Reform laufen. Die SPD-regierten Länder müssen sich, wenn sie sich schon nicht auf der Ebene von Verhandlungen und Kompromissen -18. BAföG-Novelle, dafür versuchen wir eine Reform in Gang zu setzen - mit der CDU einigen können, fragen, ob man es durchgehen lassen kann, daß wir eine Hochschulreform durchführen, bei der die Länder wieder mitmachen müssen und bei der die Diskussion um BAföG und Studiengebühren in Vergessenheit gerät. Das darf nicht passieren.
    Ich wünsche mir eine gemeinsame rot-grüne Strategie, die in Richtung auf 1998 drei Dinge festlegt. Erstens. Wenn 1998 Rot-Grün regiert, wird in Bildung investiert. Es werden mehr Ressourcen für Bildung freigesetzt.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)

    Das wünsche ich mir von Rot-Grün.

    (Josef Hollerith [CDU/CSU]: Die Realität in den Ländern zeigt das Gegenteil!)

    - In vielen Bereichen besagt die Realität in der Tat das Gegenteil, weil die Länder und die Kommunen von der Art und Weise, wie der Bund im Moment Finanzpolitik macht, ganz massiv betroffen sind.
    Sie hatten das Land Hessen nicht angesprochen. Ich mache das einmal, ganz offen; ich komme aus Hessen. Auch mir macht es Sorgen, wie in Hessen Planstellen nicht besetzt werden. Ich will die ewige Debatte, wer schuld und wer nicht schuld ist, gar nicht. Ich will etwas ganz anderes, nämlich daß RotGrün sagt: Wenn Rot-Grün 1998 regiert, werden wir in Bildung investieren - im Gegensatz zu dieser Bundesregierung.