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    Plenarprotokoll 13/150 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 150. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1997 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde (Drucksache 13/6691 vom 10. Januar 1997) 13529B Privatisierung des Westerländer Flughafens MdlAnfr 2 Egbert Nitsch (Rendsburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Antw PStSekr'in Irmgard Karwatzki BMF 13529 B ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P 13529 D Höhe von Zwangsgeldern wegen Nichtumsetzung von EG-Richtlinien; zur Zahlung vorgesehene Haushaltstitel MdlAnfr 3 Michael Müller (Düsseldorf) SPD Antw PStSekr Dr. Norbert Lammert BMWi 13530 A ZusFr Michael Müller (Düsseldorf) SPD 13530 B ZusFr Ernst Schwanhold SPD 13530 C ZusFr Anke Fuchs (Köln) SPD 13530 D Auferlegung von Zwangsgeldern wegen Nichtumsetzung von drei EG-Umwelt- und Naturschutzrichtlinien MdlAnfr 10 Michael Müller (Düsseldorf) SPD Antw PStSekr Ulrich Klinkert BMU . . . 13531 B ZusFr Michael Müller (Düsseldorf) SPD . 13531 D Übermittlung des Gutachtens zur Asbestsanierung des Berliner Palasts der Republik an den Bundestag MdlAnfr 14, 15 Peter Conradi SPD Antw PStSekr Joachim Günther BMBau . 13532D, 13533 B ZusFr Peter Conradi SPD . . . 13532D, 13533 B ZusFr Hanns-Peter Hartmann PDS . . . 13533 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Mitteilung der Bundesanstalt für Arbeit über den erneuten Anstieg der Arbeitslosenzahlen sowie zum erheblichen Rückgang der Arbeitsplätze in der Bundesrepublik Deutschland Dr. Heidi Knake-Werner PDS 13533 D Johannes Singhammer CDU/CSU . . 13534 D Renate Jäger SPD 13536 A Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13537 A Paul K. Friedhoff F.D.P 13538 A Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 13539 C Anke Fuchs (Köln) SPD 13541 C Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . . 13542 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 13543 D Ernst Schwanhold SPD 13546 B Ernst Hinsken CDU/CSU 13547 B Dr. Gregor Gysi PDS 13548 C Manfred Grund CDU/CSU 13550 B Konrad Gilges SPD 13551 B Wolfgang Vogt (Düren) CDU/CSU . . 13552 B Nächste Sitzung 13553 C Berichtigung 13553 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13555*A Anlage 2 Redetext des Abgeordneten Erwin Marschewski (CDU/CSU) zum Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zu Artikel 10 Grundgesetz (Vgl. Nachtrag zum Plenarprotokoll 13/148, Seite 13475 A, Anlage 10) 13555B Anlage 3 Unterstützung der eigenständigen Einheit innerhalb der Bereitschaftspolizei beim Erwerb der technischen Ausstattung MdlAnfr 1 - Drs 13/6691 - Frederick Schulze CDU/CSU SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 13556 * A Anlage 4 Kostenlose Militärhilfe (Lkw, Panzer, Luftfahrzeuge, Schiffe usw.) an Polen MdlAnfr 4, 5 - Drs 13/6691 - Dr. Egon Jüttner CDU/CSU SchrAntw PStSekr'in Michaela Geiger BMVg 13556 * B Anlage 5 Notablassungen von Flugtreibstoff; Gefahren für die Bevölkerung; Informationspflicht MdlAnfr 8, 9 - Drs 13/6691 - Dr. Elke Leonhard SPD SchrAntw PStSekr Johannes Nitsch BMV 13556* C Anlage 6 Bearbeitung von Anträgen auf Erteilung von Frequenzen für Wireless-Local-LoopAnwendungen durch das Bundesministerium für Post und Telekommunikation MdlAnfr 11, 12 - Drs 13/6691 - Jörg Tauss SPD SchrAntw PStSekr Dr. Paul Laufs BMPT . 13557 * B Anlage 7 Auswirkungen der israelischen Absperrungsmaßnahmen auf die Entwicklungszusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten MdlAnfr 13 - Drs 13/6691 - Hans Wallow SPD SchrAntw PStSekr Klaus-Jürgen Hedrich BMZ 13557 *D Anlage 8 Arbeitsmarktpolitischer Effekt des geplanten Baus des Hans-Arp-Museums in Remagen-Rolandseck MdlAnfr 16 - Drs 13/6691 - Hans Wallow SPD SchrAntw PStSekr Joachim Günther BMBau 13558A 150. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 15. Januar 1997 Beginn: 13.00 Uhr
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    Berichtigung 149. Sitzung, Seite 13528 A, Anlage 6: Bei der abgedruckten Vorlage Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Abwicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte ist statt der Drucksache 13/8542 „12/8542" zu lesen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Behrendt, Wolfgang SPD 15.1.97 * Berger, Hans SPD 15.1.97 Borchert, Jochen CDU/CSU 15.1.97 Formanski, Norbert SPD 15.1.97 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 15.1.97 Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 15.1.97 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 15.1.97 Dr. Heuer, Uwe-Jens PDS 15.1.97 Kronberg, Heinz-Jürgen CDU/CSU 15.1.97 Limbach, Editha CDU/CSU 15.1.97 Müller (Völklingen), SPD 15.1.97 Jutta Oesinghaus, Günther SPD 15.1.97 Reschke, Otto SPD 15.1.97 Dr. Schäfer, Hansjörg SPD 15.1.97 Tröger, Gottfried CDU/CSU 15.1.97 Tröscher, Adelheid SPD 15.1.97 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 15.1.97 Zierer, Benno CDU/CSU 15.1.97 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Der im Nachtrag zum Plenarprotokoll 13/148, Seite 13475 A, unter Anlage 10 abgedruckte Redetext zum Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes zu Artikel 10 des Grundgesetzes war nicht von der Abgeordneten Ilse Falk (CDU/CSU) eingereicht worden, sondern vom Abgeordneten Erwin Marschewski (CDU/CSU) Erwin Marschewski (CDU/CSU): Die Anpassung des Instrumentariums zur Verbrechensbekämpfung ist im Rechtsstaat eine ständige Aufgabe. Die heutige Änderung des G-10-Gesetzes belegt dies beispielhaft. Es handelt sich hierbei um eine unverzichtbare Novelle. Mit ihr werden die Möglichkeiten des Bundesnachrichtendienstes, der Verfassungsschutzbehörden und des militärischen Abschirmdienstes gesichert, dem Brief- oder Postgeheimnis unterliegende Sachen zu öffnen. Anlagen zum Stenographischen Bericht Es geht um eine Anpassung der Rechtsnormen, die die Überwachung des Postverkehrs sicherstellen. Wir müssen dies tun bei Gefahren für den Bestand oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland, bei Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, bei internationalem Terrorismus und bei internationalem Rauschgifthandel. Denn Dienstleistungen, die in der Vergangenheit durch die Deutsche Bundespost erbracht wurden, werden künftig in zunehmendem Maße von einer Vielzahl größerer und kleinerer privater Unternehmen erledigt. Nach geltender Rechtslage sind diese Privaten noch nicht zur Mitwirkung an Überwachungsmaßnahmen verpflichtet. Diese Lücke wollen wir schließen. Die Regelungen des Entwurfs bedeuten also weder eine Verengung noch eine Erweiterung der Befugnisse der Dienste nach dem G-10-Gesetz. Vielmehr werden die bislang nicht zur Mitwirkung an Überwachungsmaßnahmen verpflichteten privaten Unternehmer der Post gleichgestellt. Zugleich werden Auskunftspflichten geregelt: Den zur Überwachung berechtigten Stellen muß Auskunft über Postfachnummern gegeben werden. Und schließlich werden die privaten Unternehmer verpflichtet, ihr Personal einer Sicherheitsüberprüfung unterziehen zu lassen, wenn es bei Überwachungsmaßnahmen mitwirken soll. Keine der Regelungen gibt Anlaß zu der Befürchtung, in Zukunft seien mehr Überwachungsmaßnahmen zu erwarten als bisher. Um so mehr werbe ich um Ihrer aller Zustimmung zu dem Entwurf. Wir müssen gewährleisten, daß neue gesellschaftliche und technische Entwicklungen die Arbeit unserer Sicherheitsbehörden nicht erschweren. Denn es geht damm, der organisierten Kriminalität das Handwerk zu legen, den Drogenhändlern, den Geldwäschern und dem illegalen Handel mit Atommaterial. Wir müssen den Behörden die notwendigen gesetzlichen Möglichkeiten geben, um Kriminalität, Gewalt und Extremismus wirksam zu bekämpfen! Das hier vorliegende Änderungsgesetz zum G-10-Gesetz stellt bloß ein Mosaiksteinchen auf diesem Weg dar. Die Notwendigkeit weiterer Änderungen ist heute schon erkennbar. Schließlich gab es in den letzten Jahren nicht nur im Postdienstbereich, sondern erst recht im Fernmeldeverkehr erhebliche Veränderungen: der Marktöffnung folgende Aktivitäten privater Unternehmen und eine rasante technische Entwicklung. Deswegen: Lücken bei der Überwachung moderner Telekommunikationssysteme schließen! Insbesondere sind Ermächtigungsnormen für Maßnahmen der Fernmeldeüberwachung in der StPO, im Außenwirtschaftsgesetz und im G-10-Gesetz zu erweitern: Ausdehnung auf corporate-networks, Rechtsgrundlagen für Überwachung von Mail- und Voice-Boxen, Debit-Karten, Roaming-Abkommen, satellitengestützte Kommunikationssysteme, KryptoGesetz. Ich lade die Opposition - wie zum Teil bereits bei den Beratungen zu dem heute gelesenen Entwurf - ein, mit uns gemeinsam diese Aufgabe anzugehen. Denn ich meine, die gemeinsamen Beratungen mit der SPD zu den Änderungsanträgen des Bundesrates waren konstruktiv. Ich hoffe, daß sich daher ein Vermittlungsverfahren erübrigt. Die Verbesserung der Verbrechensbekämpfung muß Thema des Jahres 1997 sein. Wir alle, Regierung und Opposition, müssen uns dieser wichtigen Aufgabe gemeinsam stellen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Frage des Abgeordneten Frederick Schulze (CDU/CSU) (Drucksache 13/6691 Frage 1): In welchem Umfang beabsichtigt die Bundesregierung zukünftig die eigenständige Einheit innerhalb der Bereitschaftspolizei beim Erwerb der notwendigen technischen Ausstattung zu unterstützen? Der Bund beschafft auf seine Kosten Führungs- und Einsatzmittel (FEM) zur Ausstattung der Bereitschaftspolizeien der Länder. Hierfür stehen aus dem Haushalt 1997 DM 34 Mio. zur Verfügung. Damit wird erreicht, daß die geschlossenen Einheiten der Bereitschaftspolizeien der Länder untereinander und zum Bundesgrenzschutz kompatibel und somit die Voraussetzungen für erfolgreiche Einsätze im größeren Rahmen gegeben sind. Grundlage hierfür bilden die bestehenden bilateralen Verwaltungsabkommen des Bundes mit den Ländern und die für die Ausstattung der Einheiten bindende Ausstattungsnachweisung. Das von der Ständigen Konferenz der Innenminister und Senatoren der Länder am 21./22. November 1996 im Rahmen der Reform der Bereitschaftspolizeien verabschiedete neue Musterverwaltungsabkommen und die neue Ausstattungsnachweisung bilden die Grundlage für neue bilaterale Verhandlungen in diesem Jahr. Damit wird sichergestellt, daß die Länder auch weiterhin mit zeitgemäßen Führungs- und Einsatzmitteln durch den Bund ausgestattet werden. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Michaela Geiger auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Drucksache 13/6691 Fragen 4 und 5): In welchem Umfang (Anzahl und Wert) hat die Bundesrepublik Deutschland seit dem 1. Januar 1990 bis jetzt kostelose Militärhilfe in Form von Lkws, Panzern, Luftfahrzeugen, Schiffen etc. an Polen geleistet? Trifft der am 20. Dezember 1996 in der „Frankfurter Rundschau" aus dem polnischen Magazin „Nie" wiedergegebene Bericht zu, wonach das Bundesministerium der Verteidigung den polnischen Streitkräften die Lieferung von 1 000 Jeeps und zwei ostseetauglichen U-Booten in Aussicht gestellt hat? Zu Frage 4: Das Bundesministerium der Verteidigung hat auf der Grundlage von entsprechenden Vereinbarungen mit dem Verteidigungsministerium der Republik Polen folgendes Material aus Beständen der ehemaligen NVA unentgeltlich an die polnischen Streitkräfte abgegeben: - Sanitätsmaterial - 18 Kampfhubschrauber Mi-24 - 31 Strahltriebwerke MIG-21/23 Abgabewerte für dieses Material wurden nicht festgesetzt. Zu Frage 5: Das Bundesministerium der Verteidigung hat in der Vergangenheit die Lieferung von Jeeps (VW-Iltis) und U-Booten an die polnischen Streitkräfte erwogen und darüber Gespräche mit dem Verteidigungsministerium der Republik Polen geführt. Das Vorhaben wird nicht mehr verfolgt. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Johannes Nitsch auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Elke Leonhard (SPD) (Drucksache 13/6691 Fragen 8 und 9): Über welche Fakten hinsichtlich der Häufigkeit, regionalen Streuung und des durchschnittlichen Umfangs (in t) von sog. fuel dumps (Notablassen von Flugtreibstoff) verfügt die Bundesregierung, und welche konkreten Maßnahmen unternimmt die Bundesregierung auf Grund interner und externer Gutachten, um sicherzustellen, daß von ihnen keine Gefahren für die Bevölkerung und die Umwelt ausgehen? Welche Informationspflichten gibt es bei derartigen Vorfällen, und kann es als sicher gelten, daß die Aufsichtsbehörden über alle fuel dumps informiert sind? Zu Frage 8: Nach den der Bundesregierung vorliegenden Fakten über Treibstoffschnellablaß ist eine regional schwerpunktmäßige Zuordnung nicht gegeben. Die Menge des abgelassenen Treibstoffes bewegt sich jeweils zwischen 3,5 und 70 t. Nach Auskunft der Deutschen Lufthansa AG geschieht das Ablassen von Treibstoff bei einer Fluggeschwindigkeit von ca. 450-500 km/h über Schnellablaßventile, wobei die Gesamtrate für das Treibstoffablassen im Bereich von ca. 1 660 kg/Min. liegt. Bei diesen Daten beträgt die Verteilung ca. 0,2 kg/m Flugstrecke. Erfahrungsgemäß verteilt sich Treibstoff in Abhängigkeit von der Flughöhe auf eine erhebliche Breite. Wenn nur eine Breite von 1 000 m unterstellt wird, ergibt sich somit eine Verteilung von 0,2 g/qm Grundfläche. Nach dem Studium des National Research Council von Kanada ergaben Versuche mit Wasser, daß schon bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h das Wasser nach Austreten aus den Ventilen sofort zerstäubt und bei einer Flughöhe von 600 m völlig verdunstet. Da sich Düsentreibstoff ca. 6mal schneller verflüchtigt als Wasser, wurde ermittelt, daß Treibstoff schon bei Flughöhen ab 300 m nicht mehr den Boden erreicht. Um eventuellen Gefahren für die Bevölkerung und die Umwelt zu begegnen, ist deshalb die Flugsicherung angewiesen, soweit es die Notsituation zuläßt, für einen kontrollierten Treibstoffablaß den Luftfahrzeugführern Mindestflughöhen von über 5 000 ft (ca. 1 525 m) über Grund für das Ablassen von Kerosin zuzuweisen. Zu Frage 9: Der Luftfahrzeugführer ist verpflichtet, die ihn kontrollierende Flugsicherungsstelle über den beabsichtigten Treibstoffschnellablaß zu unterrichten. Die Flugsicherung legt dem Bundesministerium für Verkehr halbjährlich eine Aufstellung der entsprechenden Meldungen vor. Flüge nach Sichtflugregeln (z. B. Allgemeine Luftfahrt), die nicht von der Flugsicherung kontrolliert werden, sind in den Aufstellungen nicht erfaßt. Da es sich hierbei in den meisten Fällen um kleineres Fluggerät handelt, das nicht über Kraftstoffschnellablaßsysteme verfügt, können diese Luftfahrzeuge bei der Beantwortung der Frage ausgeklammert werden. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Paul Laufs auf die Fragen des Abgeordneten Jörg Tauss (SPD) (Drucksache 13/ 6691 Fragen 11 und 12): Trifft es zu, daß seit Monaten beim Bundesministerium für Post und Telekommunikation Anträge auf die Erteilung von Frequenzen für Wireless-Local-Loop-Anwendungen unbearbeitet liegen, und wenn ja, warum? Welche Frequenzbereiche sind vom Bundesministerium für Post und Telekommunikation für die Durchführung von Feldversuchen vorgesehen? Zu Frage 11: Es trifft nicht zu, daß Anträge auf Zuteilung von Frequenzen einschließlich Versuchsfunkfrequenzen für den drahtlosen Teilnehmeranschluß (Wireless Local Loop - WLL) seit Monaten beim BMPT unbearbeitet liegen. Dagegen trifft es zu, daß das BMPT unter Hinweis auf ein noch zu entwickelndes Frequenznutzungskonzept für WLL, dessen Veröffentlichung im 1. Quartal 1997 vorgesehen ist und das insbesondere die für WLL-Anwendungen vorgesehenen Frequenzbereiche bzw. deren Frequenznutzungsparameter beinhalten wird, alle Zuteilungsanträge für Versuchsfunknetze positiv in den Fällen beschieden hat, in denen die beantragten Frequenzen in Deutschland für die vorgesehenen Nutzungen exklusiv verfügbar waren oder die Verträglichkeit mit anderen Frequenznutzungen im selben Band sichergestellt ist. Zu Frage 12: Im Entwurf des Frequenznutzungskonzeptes für WLL-Anwendungen sind in Deutschland folgende Frequenzen bzw. Frequenzbereiche vorgesehen: I. 1880-1900 MHz für DECT-Anwendungen II. 1900-1920 MHz bei Bedarf Erweiterungsbereich für DECT nach Freiräumung von existierenden RichtfunkNutzungen (nach dem Jahr 2000) III. 3,4-3,6 GHz für Anwendungen des Punktzu-Multipunkt (PMP) - Richtfunks IV. 26 GHz für Anwendungen des Punktzu-Punkt (PP) - oder PMP-Richtfunks Weitere Frequenzbereiche, wie beispielsweise ein Richtfunkband bei 2,5 GHz werden gegenwärtig auf ihre Nutzungsmöglichkeiten für den drahtlosen Teilnehmeranschluß untersucht. Für dieses Band hat jedoch das BMPT zusätzliche Anforderungen, die sich beispielsweise aus Frequenzbedarfen zukünftiger Mobilfunksysteme einer dritten Generation entwikkeln werden, schon heute zu berücksichtigen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus-Jürgen Hedrich auf die Frage des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 13/6691 Frage 13): Wie haben sich seit dem Frühjahr 1996 die Auswirkungen der israelischen Absperrungsmaßnahmen um die Gebiete der palästinensischen Selbstverwaltung auf die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten entwickelt? Durch die israelischen Abschließungsmaßnahmen ist die Bewegungsmöglichkeit zwischen dem GazaStreifen und der West-Bank erheblich eingeschränkt worden. Dieses behinderte auch die Entscheidungsfindung der Verwaltung der palästinensischen Autonomiebehörde in bezug auf Entwicklungsvorhaben. Dies, aber auch z. B. die Knappheit von Baumaterialien (Zement), führte zur Verlangsamung der Umsetzung von vereinbarten Entwicklungsvorhaben. Experten und Gutachter waren ebenfalls in ihrer Bewegungsfreiheit behindert, bzw. mußten zeitweise aus Sicherheitsgründen ihre Tätigkeit von der Wohnung aus ausüben. Geplante Maßnahmen (z. B. Seminare) mußten kurzfristig örtlich verlagert werden, was i. d. R. zu Kostensteigerungen führte, oder fielen aus. Trotz der Behinderungen geht die Bundesregierung jedoch davon aus, daß die vereinbarten Maßnahmen weitgehend planmäßig verwirklicht werden können. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Joachim Günther auf die Frage des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 13/6691 Frage 16): Welchen arbeitsmarktpolitischen Effekt verspricht sich die Bundesregierung von dem in Remagen-Rolandseck geplanten Hans-Arp-Museum, dessen Bau mit Ausgleichsmitteln in Höhe von 13 Millionen DM aus der Bonn-Berlin-Vereinbarung mitgetragen werden soll, und sieht die Bundesregierung die Museumspläne durch juristische Auseinandersetzungen um einen Teil der für das Museum vorgesehenen Arp-Sammlung als gefährdet an (siehe „Süddeutsche Zeitung" vom 17./18. August 1996, DIE WELT vom 19. August 1996)? Neben der zukunftsorientierten Wirtschaftsförderung und dem Ausbau des Wissenschaftsbereichs kommt der Stärkung des Kulturbereichs im Rahmen der Umstrukturierung der Region Bonn besondere Bedeutung zu. Die Ausgleichsvereinbarung sieht dafür einen Betrag von 100 Millionen DM vor. Das ArpMuseum in Rolandseck wird die Museumslandschaft der Bundesstadt Bonn nach Süden abrunden und damit einen wichtigen Faktor insbesondere für die weitere touristische Entwicklung der Region bilden. Gerade die weichen Standortfaktoren wie z. B. ein breites Spektrum kultureller Angebote sind für Unternehmensansiedlungen wichtig und haben somit einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert für die Umstrukturierung der Region. Die Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz hat mitgeteilt, daß die juristische Auseinandersetzung um einen Teil der Arp-Sammlung keine Auswirkung auf das Museumsvorhaben habe; die für die Sammlung vorgesehenen Objekte befänden sich mittlerweile in Rolandseck.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Renate Jäger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Verehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Es ist schon ein erschreckender Grundtenor, wenn man Ausländer und Zuwanderer in einen Zusammenhang mit über 4 Millionen Arbeitslosen in Deutschland bringt und dieses dann auch noch geduldet wird.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Außerdem, Herr Singhammer, grenzt es an Schönfärberei, wenn Sie sagen, die Koalition ist bemüht, die Arbeitslosigkeit nicht ansteigen zu lassen. Das sagen Sie doch schon seit über einem Jahr.

    (Zurufe von der SPD: Seit 13 Jahren! Seit 15!)

    Was ist denn in dem Jahr 1996 passiert? - Gut, das letzte Programm, mit dem Sie nun die Arbeitslosigkeit beseitigen wollen - ich war ja noch wohlwollend -, ist vor über einem Jahr angelaufen. Es ist doch nichts passiert; das Gegenteil tritt ein.
    Mit dem Aufweichen des Kündigungsschutzes, mit den Mahnungen an die Tarifparteien zu niedrigen Lohnabschlüssen oder mit ungehörten Appellen an die Wirtschaft - mit diesen Maßnahmen kann man eine Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit nicht leisten, und schon gar nicht mit der Kürzung der Entgelte bei geförderter Beschäftigung.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Schon allein an Hand der Überschriften einiger Dresdner Zeitungen - als sächsische Abgeordnete erlaube ich mir, diese zu nehmen - wird die vielfältige Problemlage sichtbar. „Dresdner Neueste Nachrichten", Oktober: „Sachsens Bau in der Krise: 600 Pleiten in diesem Jahr". „Bild" vom Oktober: „Baukrise: 20 000 Jobs in Gefahr". „Dresdner Morgenpost" vom Dezember: „Neues Firmensterben in der Metallbranche droht". „Dresdner Neueste Nachrichten" vom November: „Arbeitslosigkeit bringt die Renten ins Wanken". „Dresdner Neueste Nachrichten" vom Dezember: „Ungewisse Zukunft für Kinderheim" . „Sächsische Zeitung" vom Dezember: „Lehrstellen: Zusage verfehlt". Hinter jeder Überschrift stecken Schicksale von Betrieben, von Arbeitnehmern, ja von Jugendlichen und von Kindern.
    Bleiben wir doch gleich einmal bei der ostdeutschen Bauwirtschaft. Der zu verzeichnende Abwärtstrend entsteht zum einen durch das Auslaufen der besonderen Ostförderung im Baubereich. Heiner Flassbeck, der Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin, äußerte sich im Dezember in einer Zeitung zur Ostförderung - ich zitiere -:
    Weniger Transfers sind mit Sicherheit das Ende des Aufholprozesses ... Die gesamte wirtschaftspolitische Diskussion leidet darunter, daß wir nicht zur Kenntnis nehmen, daß für Ostdeutschland etwas Besonderes zu tun ist.
    Das erfordert eben nicht nur Mittel; das erfordert auch Programme, die bisher nicht vorliegen. Wir Sozialdemokraten unterstützen diese Forderung Flassbecks. Die Bundesregierung nimmt diese Forderungen jedoch nicht ernst.
    Eine weitere wirtschaftliche Ursache für den Abwärtstrend in der ostdeutschen Baubranche ist die Finanzsituation der Kommunen. Die Politik der massiven Schrumpfung der ostdeutschen Wirtschaft bewirkte nicht nur die hohe Arbeitslosigkeit, sondern auch, daß in Ostdeutschland nur noch ganz wenige Unternehmen Steuern an die Kommunen zahlen. Wegen des vorgeschriebenen Grundsatzes „Privatisierung vor Sanierung" hat die Bundesregierung als Aufsichtsorgan über die Treuhandanstalt diesen Schrumpfungsprozeß mitzuverantworten.
    Hinzu kommt, daß die Treuhandanstalt unter der Ägide des Finanzministers ureigene kommunale Liegenschaften verscherbelt hat, die die Kommunen, wenn sie Bauland brauchen, zu hohen Preisen zurückerwerben müssen. Dadurch werden natürlich Investitionen grundsätzlich in Frage gestellt.
    Der Zusammenhang zwischen hoher Arbeitslosenquote und hohen Sozialhilfekosten in den Kommunen ist, glaube ich, nicht strittig. Die Sozialhilfekosten werden natürlich steigen, wenn die gesetzlichen Regelungen der Bundesregierung in Kraft treten. Wirksam wird bereits die 3prozentige Absenkung der Arbeitslosenhilfe, geplant sind Kürzungen der Entgelte für geförderte Beschäftigte und Sparmaßnahmen bei Fortbildung und Umschulung. Auch das Auslaufen der besonderen ABM für die ostdeutschen Länder - dies geschah auch nach dem Willen der sächsischen CDU-Abgeordneten - wird die ostdeutschen Kommunen weiter schwächen.

    (Clemens Schwalbe [CDU/CSU]: Wer ist denn daran schuld? Dr. Gisela Babel [F.D.P.]: Wer hat das AFG denn abgelehnt?)

    - Wenn ich mich recht entsinne, ist der Vermittlungsausschuß zu dem Ergebnis gekommen, die Ostförderung beizubehalten. Das haben Sie abgelehnt.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS Clemens Schwalbe [CDU/ CSU]: Sie haben das AFG abgelehnt!)

    Lassen Sie mich zum Schluß noch ein Beispiel bringen, das ganz typisch ist. Die Arbeitslosenquote im Osten beträgt zur Zeit 15,7 Prozent. In den alten Bundesländern sind es 9,1 Prozent. Dies ist nach sieben Jahren Einheit ein nicht vertretbarer Unterschied.
    Es gibt nicht nur seitens der Opposition Forderungen, Ostdeutschland in allen möglichen Bereichen zu fördern, sondern auch von außerparlamentarischen Initiativen und von Fachleuten, die hier im Sinne der Hilfe für über 4 Millionen Arbeitslose gehört werden sollten.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)




Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich gebe das Wort der Abgeordneten Marieluise Beck.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marieluise Beck-Oberdorf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es gibt Momente, in denen kann man nur hoffen, daß die Bevölkerung nicht so genau zuhört, was hier im Parlament gesprochen wird. Wir hatten eben einen dieser Momente.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Die Bundesregierung stolpert seit Beginn der Legislaturperiode von Maßnahme zu Maßnahme. Es gibt keinen Erfolg. Im Bereich der Erwerbslosigkeit ändert sich nichts positiv. Wenn die Zahlen, die zur Jahreswende offenbar geworden sind, noch dramatischer werden, greifen Sie zu dem letzten Mittel, zu einer Sündenbocktheorie, die hochgefährlich und politisch absolut unverantwortlich ist:

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)

    Sie verweisen auf die ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger bis hin zu den Flüchtlingen, die in diesem Land bekanntlich nicht einmal eine Arbeitserlaubnis haben. Sie bieten der Bevölkerung damit vorsorglich eine Sündenbocktheorie an, wenn Sie politisch nicht mehr weiterwissen. Ich hoffe, daß sich auch in den Reihen der Koalitionsfraktionen jemand findet, der bereit ist, sich von diesen Aussagen zu distanzieren.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)

    Wir hatten im Dezember 4,15 Millionen Erwerbslose. Das ist der höchste Dezemberstand, seit es die Bundesrepublik gibt - und das, obwohl die Bundesregierung immer und immer wieder neue Runden drastischer Spar- und Deregulierungspolitik vorangetrieben hat. Wie hoch müssen die Zahlen noch steigen, damit Sie endlich bereit sind, zuzugeben, daß diese Rezepte die Erwerbslosigkeit nicht erfolgreich bekämpfen?! Und das alles vor dem Hintergrund eines Kanzlerversprechens, die Zahl der Arbeitslosen bis zum Jahre 2000 zu halbieren.
    Sie haben ein großes Problem. Das Traurige ist, daß die gesamte Politik ein großes Problem bekommt, nämlich das Problem der nicht eingelösten Versprechen und der enttäuschten Erwartungen. Wir haben das Problem beim Aufbau Ost, wo - ganz im Gegensatz zur sich entwickelnden Realität - blühende Landschaften versprochen worden sind. Jetzt ist kaum jemand mehr in der Lage, die großen Enttäuschungen, die sich in der Bevölkerung breitgemacht haben, aufzufangen.
    Genau die gleiche Entwicklung haben wir bei der Arbeitsmarktpolitik. So wie der Hase jetzt läuft, wird es keine Halbierung der Zahl der Erwerbslosen geben. Wir alle stehen verzweifelt vor den Menschen, die uns fragen, wie es denn nun weitergehen soll. Es wird mehr als schwierig sein, diese Enttäuschungen politisch überhaupt noch aufzufangen. Es ist gefährlich, aus dem politischen Raum heraus ständig Erwartungen zu wecken und diese dann nicht zu erfüllen. Begreifen Sie das endlich!

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)

    Nun hat Herr Minister Rexrodt darauf eine neue Antwort. Er sagt: Die bisherige Deregulierung hat noch nicht gereicht. Wir müssen bei der Abschaffung des Kündigungsschutzes noch einen Schritt weitergehen. - Dies ist wie im Mittelalter, in dem die Patienten geschröpft wurden. Als sie schon sterbensbleich auf dem Todesbett lagen, wurde dann noch einmal ein Schröpfvorgang eingeleitet, der offensichtlich nicht zur Wiederbelebung führen konnte.
    Ich möchte noch einmal an den Reinfall mit dem Ladenschlußgesetz erinnern. Wieviel offensichtlichen Unsinn darf ein Minister in diesem Land eigentlich reden, bevor er in den Ruhestand geschickt wird?

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)

    Ich möchte eines festhalten - wenn Sie bereit sind, die Zahlen zur Kenntnis zu nehmen, erkennen Sie es auch selbst -: Das Setzen auf Wirtschaftswachstum ist eine Illusion. Wir haben trotz positiver Wirtschaftsindikatoren ein abnehmendes I Erwerbsvolumen. Das kann nur eine logische Konsequenz haben: Das sich verringernde Erwerbsvolumen muß auf all die Menschen - Frauen und Männer - verteilt werden, die am Erwerbsarbeitsmarkt teilhaben wollen: auf die, die draußen sind, und auf die, die drin sind. Das ist die Herausforderung, vor der wir stehen, wenn wir wirklich gerüstet in das Jahr 2000 gehen wollen.
    Wir können nicht immer und immer wieder eine Neuauflage der nicht greifenden Rezepturen machen. Wir brauchen ein Strategiebündel zur Bekämpfung der Erwerbslosigkeit, das sich den Realitäten stellt. Das heißt, daß dann, wenn wir wissen, daß das Erwerbsvolumen trotz des Wirtschaftswachstums nicht zunimmt, die Arbeit verteilt werden muß. Das steht oben auf der Agenda.
    Auch der Kanzler hat dies inzwischen offensichtlich gemerkt. Auch er spricht jetzt von der Notwendigkeit des Überstundenabbaus. Dies ist die erste Aufgabe. Dazu gehören alle Maßnahmen zur Unterstützung von Teilzeitarbeit, alle Formen der Flexibilisierung der Arbeitszeiten, die Verkürzung der Arbeitszeit und - aus dem parlamentarischen Raum - ein Annehmen der Herausforderung, die veränderte Lohnstrukturen und ein verändertes soziales Sicherungssystem bedeutet. Wir müssen uns in diesem Feld bewegen - die Schritte, die man uns abverlangt, werden größer -, statt das Alte beizubehalten.

    Marieluise Beck (Bremen)

    Noch ein Wort zur aktuellen Situation: Wir hatten heute im Arbeitsausschuß eine Anhörung zur Neuauflage des Arbeitsförderungs-Reformgesetzes. Alle wissen, daß die Zahl der Arbeitslosen 1997 hoch - sogar noch höher als prognostiziert - sein wird. Sie schleifen die Gelder, die an die Bundesanstalt für Arbeit gehen, und schleifen damit die aktive Arbeitsmarktpolitik. Wie wollen Sie das den Menschen im Lande eigentlich noch erklären?

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der PDS)