Rede von
Hubert
Hüppe
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich möchte aus dem großen Gebiet der Gesundheitspolitik ein Thema aufgreifen, das uns besonders wichtig ist, nämlich den Kampf gegen Drogen. Dieses Thema hat überhaupt nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil, die steigenden Todeszahlen für dieses Jahr zeigen: Es gibt keinen Anlaß zur Entwarnung. Aber Drogenpolitik darf sich nicht nur an Todeszahlen orientieren, denn es geht um viele Einzelschicksale und auch um Hunderttausende Familien, die durch Drogen, legale wie illegale, zerstört werden. Der Zwang zum Sparen, dem wir alle unterworfen sind, geht natürlich auch an diesem Bereich nicht vorbei. Deshalb müssen die knappen Mittel zielgenauer und damit auch effizienter eingesetzt werden.
Es wird der Bundesregierung immer vorgeworfen, sie würde keine neuen Wege in der Drogenpolitik gehen. Richtig ist: Wir sind tatsächlich vorsichtig, wenn es um Experimente geht; denn bei diesen Experimenten geht es immer um Experimente mit Menschen, und es ist gefährlich, wenn bei solchen Experimenten Menschen möglicherweise sterben können. Aber trotzdem prüfen wir neue Möglichkeiten. So untersuchen wir zur Zeit in der wohl qualifiziertesten Studie, inwieweit über die NUB-Richtlinien hinaus Methadon als Teil von Reha eine Möglichkeit zur Wiedereingliederung von Heroinkonsumenten bildet. Genau das unterscheidet uns von der Opposition. Wir wollen eben einen Methadoneinsatz nicht, um die Abhängigen nur ruhigzustellen und satt zu machen, sondern um ihnen das Überleben zu sichern, sie zu reintegrieren und letztendlich von der Droge zu befreien.