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    Plenarprotokoll 13/98 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 98. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 18. April 1996 Inhalt: Nachruf auf das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestages Bundesministerin a. D. Käthe Strobel 8651 A Gedenkworte für die Opfer der Brandkatastrophe auf dem Düsseldorfer Flughafen 8651 D Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abgeordneten Klaus Lohmann (Witten) und Dr. Jürgen Meyer (Ulm) 8652 A Erweiterung der Tagesordnung . . 8652 A, 8660 A Nachträgliche Ausschußüberweisungen 8652 C Zur Geschäftsordnung Rudolf Dreßler SPD (zur GO) 8652 D Joachim Hörster CDU/CSU 8653 C Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8654 A Uwe Lühr F.D.P 8654 B Petra Bläss PDS 8654 C Tagesordnungspunkt 3: Frauenpolitische Debatte a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - zu dem Antrag der Abgeordneten Waltraud Schoppe und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Forum der Nichtregierungsorganisationen (NGO-Forum) auf der VN-Weltfrauenkonferenz in Peking - zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Edith Niehuis, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Vierte Weltfrauenkonferenz der Vereinten Nationen vom 4. bis 15. September 1995 in Peking - zu dem Antrag der Abgeordneten Waltraud Schoppe, Rita Grießhaber, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Menschenrechte und Demokratie für Frauen verwirklichen (Drucksachen 13/1427, 13/1441, 13/1551, 13/4042) 8655 C b) Antrag der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen), Dr. Edith Niehuis, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Frauenrechte weltweit stärken - Reform des Auswärtigen Dienstes (Drucksache 13/3151) . . 8655 D c) Antrag der Abgeordneten Waltraud Schoppe, Rita Grießhaber, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Verwirklichung der Frauenrechte in Bosnien-Herzegowina im Rahmen des in Dayton geschlossenen Friedens (Drucksache 13/3991) 8655 D d) Antrag der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Heidi Knake-Werner, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Einrichtung einer ständigen Kommission zur Umsetzung des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (Drucksache 13/4102) . . . . 8656A e) Antrag der Abgeordneten Rita Grießhaber, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umsetzung von Frauenförderprogrammen (Drucksache 13/4116) . . 8656A f) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Chancengleichheit für Frauen — Konsequenzen aus der Vierten Weltfrauenkonferenz (Drucksache 13/4357) 8656B g) Antrag der Abgeordneten Dr. Edith Niehuis, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Nachbereitung der Vierten Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 (Drucksache 13/4366) 8656 B h) Antrag der Abgeordneten Christel Hanewinckel, Dagmar Freitag, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Diskriminierung von Frauen bei der Teilnahme an Olympischen Spielen (Drucksache 13/4092) 8656 C i) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Diskriminierung von Frauen bei den Olympischen Spielen (Drucksache 13/4358) 8656 C j) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Kerstin Müller (Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zu der vereinbarten Debatte zur Frauenförderung in der Europäischen Union (Drucksachen 13/2769, 13/4121) 8656 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Petra Bläss, Dr. Heidi Knake-Werner, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Beobachterstatus des Vatikans bei den Vereinten Nationen (Drucksache 13/4100) 8656 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Fraktion der SPD: Härtefallregelung für ein eigenständiges Aufenthaltsrecht ausländischer Ehegatten (Drucksache 13/4364) 8656D Claudia Nolte, Bundesministerin BMFSFJ 8657 A Dr. Edith Niehuis SPD 8660 A Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8663 A Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. . . 8664B, 8678A Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8665A, 8673 D Petra Bläss PDS 8666 B Maria Eichhorn CDU/CSU 8668 B Christel Hanewinckel SPD 8670 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8672A, 8675 A Sabine Leutheusser-Schnarrenberger F.D.P. 8673C, 8675 C Hanna Wolf (München) SPD 8674 B Hanna Wolf (München) SPD 8675 B Bärbel Sothmann CDU/CSU . . . 8675D, 8677 D Dr. Edith Niehuis SPD 8676 D Ingrid Holzhüter SPD 8677 D Adelheid Tröscher SPD 8678 A Anke Eymer CDU/CSU 8679 D Dr. Marliese Dobberthien SPD 8680 D Dr. Rita Süssmuth CDU/CSU 8682C, 8684C, 8685 C Ulla Schmidt (Aachen) SPD 8684 B Ulrike Mascher SPD 8684 D Christina Schenk PDS (Erklärung nach § 31 GO) 8685 D Namentliche Abstimmung 8687 A Ergebnis 8695 D Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achtzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (18. BAföGÄndG) (Drucksache 13/4246) 8687 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Elfter Bericht nach § 35 des Bundesausbildungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Abs. 2 (Drucksache 13/3413) 8687 B c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Hochschulbaufö rderungsgesetzes (Drucksache 13/4335) 8687 C d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur Notwendigkeit der Studienabschlußförderung vor dem Hintergrund derzeit geplanter Strukturreformen an Hochschulen (Drucksache 13/3414) . 8687 C e) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung - zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 1995 - zu dem Antrag der Abgeordneten Stephan Hilsberg, Günter Rixe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gemeinschaftsinitiative Ausbildungsplatzsicherung - zu dem Entschließungsantrag der Abgeordneten Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn), Matthias Berninger, Werner Schulz (Berlin) und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 1995 (Drucksachen 13/1300, 13/1502 [Berichtigung], 13/1838, 13/1846, 13/3488) 8687D f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung „Stärkung und Modernisierung der beruflichen Bildung" (Drucksache 13/ 4213) 8688 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Matthias Berninger, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einrichtung eines Bundesausbildungsförderungsfonds (BAFF) (Drucksache 13/4361) 8688A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Günter Rixe, Dr. Peter Glotz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Handlungsvorschläge zur Rettung des dualen Systems der Berufsausbildung (Drucksache 13/4371) 8688 A Dr. Jürgen Rüttgers, Bundesminister BMBF 8688B, 8713A Dr. Peter Glotz SPD 8691 D Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8693D, 8713B Dr. Karlheinz Guttmacher F.D.P. . . . 8698A Dr. Peter Glotz SPD 8699 A Maritta Böttcher PDS 8699 C Dr. Christian Ruck CDU/CSU 8701C Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8702 C Doris Odendahl SPD 8703D Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8705 D Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann F.D.P. . . 8706D Edelgard Bulmahn SPD 8708B Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU . . . 8709B Roland Richwien CDU/CSU 8711B Jelena Hoffmann (Chemnitz) SPD . . 8712D Günter Rixe SPD 8713D Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . 8715 A Josef Hollerith CDU/CSU 8716C Dr.-Ing. Rainer Jork CDU/CSU 8718 A Tagesordnungspunkt 16: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu der Vereinbarung vom 1. Mai 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Iran zur Aufhebung des Abschnitts II des Schlußprotokolls des deutsch-iranischen Niederlassungsabkommens (Drucksache 13/3852) 8720A b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europa-Abkommen vom 12. Juni 1995 zur Gründung einer Assoziation zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Estland andererseits (Drucksache 13/4024) . 8720A c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europa-Abkommen vom 12. Juni 1995 zur Gründung einer Assoziation zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten . einerseits und der Republik Litauen andererseits (Drucksache 13/4025) . 8720B d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europa-Abkommen vom 12. Juni 1995 zur Gründung einer Assoziation zwischen den Europäischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Republik Lettland andererseits (Drucksache 13/4026) . 8720B e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. März 1995 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Polen über die Seeschiffahrt (Drucksache 13/4046) 8720 C f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 24. April 1995 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Demokratischen Volksrepublik Algerien über die Seeschiffahrtsbeziehungen (Drucksache 13/ 4047) 8720C g) Antrag der Abgeordneten Walter Kolbow, Brigitte Schulte (Hameln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einberufung von Wehrpflichtigen nach der Lehre oder Berufsausbildung (Drucksache 13/3761) 8720C h) Antrag der Abgeordneten Gerhard Zwerenz, Heinrich Graf von Einsiedel, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Fortsetzung der konventionellen Abrüstung in Europa (Drucksache 13/3987) . . . 8720D i) Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Gert Weisskirchen (Wiesloch), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung unabhängiger Medien in Bosnien-Herzegowina (Drucksache 13/4083) . . . 8720D j) Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Rudolf Bindig, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Koordinierung der Aufnahme von Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlingen in der Europäischen Union - Schaffung eines Europäischen Flüchtlingskommissariats - (Drucksache 13/4084) 8720D k) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der bundeseigenen Wohnsiedlung Dr.-Martin-Luther-King-Village in Mainz (Drucksache 13/4149) 8721 A 1) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der bundeseigenen, bisher von den französischen Streitkräften (FFA) genutzten Wohnungen in Freiburg (Drucksache 13/ 4170) 8721 A m) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung eines Grundstücks in Berlin-Steglitz (Drucksache 13/4218) 8721 B n) Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung eines Grundstücks in Berlin-Charlottenburg (Drucksache 13/4256) 8721 B Tagesordnungspunkt 17: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gewerbesteuergesetzes (Drucksachen 13/2835, 13/4043, 13/4045) . . 8721C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 76/895/EWG des Rates vom 23. November 1976 über die Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Obst und Gemüse, der Richtlinie 86/362/ EWG des Rates vom 24. Juli 1986 über die Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Getreide, der Richtlinie 86/363/EWG des Rates vom 24. Juli 1986 über die Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in Lebensmitteln tierischen Ursprungs und der Richtlinie 90/642/EWG des Rates vom 27. November 1990 über die Festsetzung von Höchstgehalten an Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln auf und in bestimmten Erzeugnissen pflanzlichen Ursprungs einschließlich Obst und Gemüse (Drucksachen 13/2306 Nr. 2.103, 13/3379) 8721 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Mitteilung der Kommission an den Rat und das Europäische Parlament; eine europäische Strategie zur Förderung lokaler Entwicklungs- und Beschäfti- gungsinitativen (Drucksachen 13/2306 Nr. 2.96, 13/4007) 8722A d) Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Verordnung (EG) des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 2913/92 des Rates zur Festlegung des Zollkodexes der Gemeinschaften (Drucksachen 13/ 3938 Nr. 2.1, 13/4044) 8722 B e) Beschlußempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Hans Büttner (Ingolstadt), Gerd Andres und weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD: Umbenennung der Generaloberst-Dietl-Kaserne in Füssen und der General-Kübler-Kaserne in Mittenwald (Drucksachen 13/1628, 13/4113) 8722B f) Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 4 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 13/4112) 8722 C Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (3. StUAndG) (Drucksache 13/4356) 8722 D b) Unterrichtung durch den Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik: Zweiter Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik — 1995 (Drucksache 13/1750) . . . 8722D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Ulla Jelpke, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Stasi-Unterlagengesetzes (4. StUÄndG) (Drucksache 13/4359) 8722 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Gerald Häfner, Gerd Poppe und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sicherstellung und Fortführung des gesellschaftlichen Aufarbeitungsprozesses durch Errichtung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung (Drucksache 13/4353) . . 8723 A Hartmut Büttner (Schönebeck) CDU/CSU 8723 A Rolf Schwanitz SPD 8724 C Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8726A Dr. Rainer Ortleb F.D.P. 8727 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 8728 D Dr. Horst Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär 8730 A Dieter Wiefelspütz SPD 8731 A Heinz-Jürgen Kronberg CDU/CSU . . 8732 C Tagesordnungspunkt 6: Abfalldebatte a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sondergutachten „Altlasten II" des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen (Drucksache 13/380) 8734 A b) Antrag des Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verwertungsbeschränkungen für Schlacken aus Verbrennungsanlagen für Siedlungsabfälle (Drucksache 13/1235) 8734 A c) Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Steffi Lemke, Dr. Jürgen Rochlitz und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Untersuchungen auf Dioxin- und Arsenkontaminationen in den ehemaligen Lagerstätten für flüssige Kampfmittel: Löcknitz in Mecklenburg-Vorpommern, Dessau in Sachsen-Anhalt, Munster in Niedersachsen, Lübbecke in Nordrhein-Westfalen, St. Georgen in Bayern und HalleAmmendorf in Sachsen-Anhalt (Drucksache 13/2519) 8734 B d) Antrag der Abgeordneten Dr. Liesel Hartenstein, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bundeseinheitliche Regelung des untertägigen Versatzes von Abfällen in Bergwerken (Drucksache 13/2758) 8734 B e) Antrag der Abgeordneten Marion Caspers-Merk, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Eckpunkte zur Novellierung der Verpackungsverordnung (Drucksache 13/2818) 8734 C f) Antrag der Abgeordneten Dr. Liesel Hartenstein, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erlaß einer Getränkemehrwegverordnung (Drucksache 13/2855) 8734 C g) Antrag der Abgeordneten Gila Altmann (Aurich), Dr. Jürgen Rochlitz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Erlaß einer Altautoverordnung (Drucksache 13/3334) 8734 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag des Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Verordnung über die Vermeidung, Verringerung und Verwertung von Abfällen gebrauchter elektrischer und elektronischer Geräte (Elektronikschrott-Verordnung) (Drucksache 13/4351) 8734 D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag des Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Abfallvermeidung organisieren - Gesundheitsgefahren aus Abfallverbrennungsanlagen minimieren (Drucksache 13/4352) 8735A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag des Abgeordneten Dr. Jürgen Rochlitz und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ersatz der Verpakkungsverordnung durch eine Verpakkungsvermeidungs- und Mehrwegverordnung (Drucksache 13/4354) . . . 8735A Steffen Kampeter CDU/CSU . . . 8735B, 8749B Marion Caspers-Merk SPD 8739 A Steffen Kampeter CDU/CSU . . 8740A, 8754 D Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8741D Birgit Homburger F.D.P. . . . . . 8744 B, 8747D Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8745B, 8751A Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8746D, 8752B Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8747 C Eva Bulling-Schröter PDS . . . . 8748A, 8749 C Walter Hirche, Parl. Staatssekretär BMU . 8749C Marion Caspers-Merk SPD 8750 C Dr. Liesel Hartenstein SPD 8753A Dr. Gerhard Friedrich CDU/CSU . . . 8755 D Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . . 8757 D Tagesordnungspunkt 7: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angelica Schwall-Düren, Susanne Kastner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verhinderung weiterer Gewässerverunreinigungen durch das Totalherbizid Diuron (Drucksachen 13/ 2518, 13/3940) 8759C b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Steffi Lemke, Dr. Jürgen Rochlitz und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Schutz der Gewässer und des Trinkwassers vor Pestizidbelastungen in der Europäischen Union (Drucksachen 13/ 1544, 13/3307) 8759D Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz) CDU/CSU 8760A Dr. Angelica Schwall-Düren SPD . . . . 8760D Ulrike Höfken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8762 C Günther Bredehorn F.D.P. 8763 C Eva Bulling-Schröter PDS 8764 C Wilhelm Dietzel CDU/CSU 8765 B Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Volker Kröning, Uta Zapf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Anti-Personen-Minen (Drucksache 13/4093) . . 8766D in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Hans-Dirk Bierling, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Volker Kröning, Uta Zapf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Olaf Feld- mann, Günther Friedrich Nolting, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Verbot von AntiPersonenMinen (Drucksache 13/4380) . . . 8767 A Volker Kröning SPD 8767 A Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU . . . 8768 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8770 A Günther Friedrich Nolting F.D.P. 8770D, 8771 B Paul Breuer CDU/CSU 8771 D Steffen Tippach PDS 8772 B Dr. Olaf Feldmann F.D.P 8773A Steffen Tippach PDS 8774 A Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 8775 B Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes (Drogen im Straßenverkehr) (Drucksache 13/3764) . . 8776B Matthias Wissmann, Bundesminister BMV 8776 B Günter Oesinghaus SPD 8777 D Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/CSU 8779B Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8780 C Horst Friedrich F.D.P. 8781 C Dr. Dagmar Enkelmann PDS 8782D Tagesordnungspunkt 10: a) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Steffen Tippach und der Gruppe der PDS: Vermittlungsinitiative der Bundesregierung für eine politische Lösung in Kurdistan/Türkei (Drucksache 13/4004) 8783 D b) Antrag der Abgeordneten Amke Dietert-Scheuer, Angelika Beer, Cem Özdemir und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beitrag der Bundesregierung zur Einleitung eines Friedensprozesses in der Türkei (Drucksache 13/4117) 8783 D c) Beschlußempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses - zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Steffen Tippach und der weiteren Abgeordneten der PDS: Stopp der Militär- und Wirtschaftshilfe an die Türkei sowie Vermittlung für eine politische Lösung in Kurdistan/Türkei - zu dem Antrag der Abgeordneten Angelika Beer und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Politik der Bundesregierung gegenüber der Türkei (Drucksachen 13/212, 13/538, 13/1520) 8783 D d) Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses - zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Abschiebestopp für Kurdinnen und Kurden aus der Türkei - zu dem Antrag der Abgeordneten Cem Özdemir, Christa Nickels, Amke Dietert-Scheuer, Angelika Beer und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Abschiebestopp für Kurdinnen und Kurden - zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Steffen Tippach und der weiteren Abgeordneten der PDS: Unbefristeter Abschiebestopp für Kurdinnen und Kurden (Drucksachen 13/311, 13/217, 13/211, 13/2260 [neu] 8784 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Uta Zapf, Robert Antretter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Schritte zur politischen Regelung des Kurdenkonflikts (Drucksache 13/4365) 8784 B Steffen Tippach PDS 8784 C Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . 8785 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8786 D Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . 8787 C Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P 8789A Amke Dietert-Scheuer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8790A Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 8791 A Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Jürgen Meyer (Ulm), Dr. Herta Däubler-Gmelin, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des strafrechtlichen Wiederaufnahmerechts (Drucksache 13/3594) . . 8793 A Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 8793 B Peter Altmaier CDU/CSU 8794 D Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD . . 8795C, 8796 B Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8797 A Jörg van Essen F.D.P. 8797 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 8798 D Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Bundesminister BMJ . . . . . . . . . . . . . . . 8799 B Tagesordnungspunkt 12: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Siedlungsentwicklung und Siedlungspolitik Nationalbericht Deutschland (Habitat II) (Drucksache 13/3679) 8800 B Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMBau 8800 B Volkmar Schultz (Köln) SPD 8801 D Dr. Angelika Köster-Loßack BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 8803 B Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . 8804 A Klaus-Jürgen Warnick PDS 8805 A Peter Götz CDU/CSU 8805 D Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Winfried Wolf, Dr. Dagmar Enkelmann, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Verkehrsplanung Hauptstadt Berlin und Region Berlin-Brandenburg (Drucksache 13/2668) 8806 D b) Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Winfried Wolf und der Gruppe der PDS: Planungsgruppe „Fahrradfreundliches Regierungsviertel in Berlin" (Drucksache 13/2282) . . 8807 A Dr. Winfried Wolf PDS 8807 A, 8811 C Albert Schmidt (Hitzhofen) 8808 B Siegfried Scheffler 8809B Dr. Klaus Röhl F.D.P 8812 A Nächste Sitzung 8813 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8815* A Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 13 (a - Verkehrsplanung Hauptstadt Berlin und Region Berlin-Brandenburg, b - Planungsgruppe „Fahrradfreundliches Regierungsviertel Berlin") Rudolf Meinl CDU/CSU 8815* C 98. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 18. April 1996 Beginn: 9.00 Uhr
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    *) Anlage 2 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 18. 4. 96 ** Beck (Bremen), BÜNDNIS 18. 4. 96 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Belle, Meinrad CDU/CSU 18.4. 96 Borchert, Jochen CDU/CSU 18. 4. 96 Duve, Freimut SPD 18. 4. 96 ** Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 18. 4. 96 ** 90/DIE GRÜNEN Graf von Einsiedel, PDS 18. 4. 96 Heinrich Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 18. 4. 96 ** Geiger, Michaela CDU/CSU 18. 4. 96 Gleicke, Iris SPD 18. 4. 96 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 18. 4. 96 * Dr. Gysi, Gregor PDS 18. 4. 96 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 18. 4. 96 Dr. Jacob, Willibald PDS 18. 4. 96 Kauder, Volker CDU/CSU 18. 4. 96 Klappert, Marianne SPD 18. 4. 96 Krziskewitz, Reiner CDU/CSU 18. 4. 96 ** Dr. Küster, Uwe SPD 18. 4. 96 Lederer, Andrea PDS 18. 4. 96 Lengsfeld, Vera BÜNDNIS 18. 4. 96 90/DIE GRÜNEN Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 18. 4. 96 Erich Meckel, Markus SPD 18. 4. 96 * Mehl, Ulrike SPD 18. 4. 96 Nelle, Engelbert CDU/CSU 18.4. 96 Schloten, Dieter SPD 18.4. 96 ** Schütz (Oldenburg), SPD 18.4. 96 ** Dietmar Dr. Schulte (Schwäbisch CDU/CSU 18. 4. 96 Gmünd), Dieter Schumann, Ilse SPD 18.4. 96 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 18. 4. 96 90/DIE GRÜNEN Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 18. 4. 96 Thieser, Dietmar SPD 18.4. 96 Voigt (Frankfurt), SPD 18. 4. 96 * Karsten D. Wallow, Hans SPD 18.4. 96 Weis (Stendal), Reinhard SPD 18. 4. 96 Dr. Wolf, Winfried PDS 18. 4. 96 * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung ** für die Teilnahme an der 95. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 13 (a - Verkehrsplanung Hauptstadt Berlin und Region Berlin-Brandenburg, b - Planungsgruppe „Fahrradfreundliches Regierungsviertel in Berlin") Rudolf Meinl (CDU/CSU): Für ein dichtbebautes Stadtgebiet - noch dazu von den Ausmaßen der deutschen Hauptstadt - ist es von der Verkehrsinfrastruktur erforderlich, daß sowohl der Fernverkehr als auch der ÖPNV gut eingeordnet ist und vor allem eine effektive Vernetzung dieser Verkehre erfolgt. Diesem Ziel dient die Eisenbahnkonzeption Berlin, die einvernehmlich von der ehemaligen Deutschen Reichsbahn, dem Land Brandenburg und Berlin als Grundlage für den Bundesverkehrswegeplan 1992 beschlossen wurde. Dabei ist inbegriffen die Berücksichtigung und Einordnung der radial auf Berlin zulaufenden Schienen-Hauptstrecken, die mehrheitlich auch Verkehrsprojekte Deutscher Einheit sind. Herzstück dieser Konzeption ist dabei der Bau einer Nord-Süd-Verbindung mit einem Tunnel unter dem Regierungsbereich Spreebogen und mit dem zentralen Kreuzungsbahnhof Lehrter Bahnhof. Damit wird vom Fernverkehr her der Zugang zum Stadtzentrum ermöglicht. Die Verknüpfung an dieser Stelle mit dem ÖPNV sichert auf kurzem Weg die Erreichbarkeit anderer Stadtziele. Daß dabei mit der Heranführung der U-Bahnlinie 5 ein Zugang zum vorhandenen U-Bahn-Netz mit gleichzeitiger Erschließung des Ost-Teiles von Berlin erreicht wird, ist ein attraktives Angebot für die ÖPNV-Nutzung. Es ist eine sehr effektive Möglichkeit, diese Lücke im ÖPNV-Netz, die sich aus der 40jährigen Trennung der Stadt ergeben hat, zu schließen. Diese Linie hat die Aufgabe, eine durchgehende Verbindung östlicher Stadtbereiche mit dem Bereich Unter den Linden/Brandenburger Tor/ Regierungsviertel und später mit dem Nordwesten der Stadt zu schaffen, den Raum zwischen S-Bahn und U-Bahnlinie 2 leistungsfähig durch den ÖPNV zu erschließen, den Parlaments- und Regierungsbereich Spreebogen an das ÖPNV-Netz anzubinden und den künftigen Umsteige-Bahnhof Lehrter Bahnhof mit dem U-Bahn-Netz zu verknüpfen. Die U-Bahn ist aufgrund ihrer höheren Kapazität eine bessere Lösung als die Straßenbahn. Bei gleicher Verkehrsleistung würden sich die im Antrag erhofften geringeren Kosten für die Straßenbahn durch höheren Wageneinsatz und teilweisen kreuzungsfreien Ausbau auch erheblich erhöhen. Und ob sich dabei eine Steigerung der Lebensqualität der Anwohner ergibt, möchte ich bezweifeln. Ich will nicht unerwähnt lassen, daß bei den Tunnelbauten auch die Bundesstraße 96 als Nord-SüdVerbindung mit einbezogen ist. Die Planungsabsicht des Landes Berlin für dieses Projekt ist weitaus älter als der Umzugsbeschluß, erfährt aber nun durch die Bündelung eine beschleunigte Realisierung. Damit wird der Durchgangsverkehr flüssiger gestaltet, während gleichzeitig der Bereich des Spreebogens davon freigehalten wird. Daß eine aus baulichen und Stabilitätsgründen vom Schienentunnel getrennte Bauausführung hierfür zu unterschiedlicher planungsrechtlicher Betrachtung führen mußte, wie im Antrag bemerkt, scheint mir ein nutzloser formaler Strohhalm zur Unterbindung dieses Projektes, wie ja auch bereits der beantragte Baustopp durch Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts abgelehnt wurde. Eine Verhinderung des Tunnelbaues bei gleichzeitiger Schließung der B 96 würde übrigens nur zu einer Verlagerung des Autoverkehrs in die umliegenden Wohngebiete führen. Die erhöhte Belastung wäre auch nicht mit den geforderten 30 km/h zu beheben, im Gegenteil: Die Abgasproduktion des Kraftfahrzeuges ist in diesem Bereich höher als bei 50 km/h, auch das muß einmal gesagt werden. Daher ist ein flüssiger Durchgangsverkehr die wichtigste Maßnahme, denn mit allen theoretischen Überlegungen zur Gestaltung von Wohnen, Arbeiten, Versorgen, Erholen auf engstem Raum ist zumindest bei gewachsenen Stadtstrukturen kein einziges Auto von der Straße zu bringen. Während die erwähnte Konzeption sich bereits mitten in der Durchführung befindet, wird mit dem Antrag anhand theoretischer, unrealer oder nachteiliger Verkehrsvorschläge zumindest eine Zeitverzögerung versucht. Ein besseres Konzept für die Bewohner der Stadt und die Nutzer der Verkehrsträger ist für mich nicht erkennbar. Die CDU/CSU-Fraktion lehnt daher den Antrag der PDS ab. Gestatten Sie eine kurze Bemerkung zum Antrag „Planungsgruppe fahrradfreundliches Regierungsviertel in Berlin". Bessere und mehr Radwege, insbesondere auf diesem flachen Gelände, sind durchaus wünschenswert. Aber dazu braucht man keine eigene Planung, schon gar nicht eine Planungsgruppe der Bundesregierung. Die Verkehrsplanungen werden durch das Land Berlin vorgenommen, und zur Einordnung der Radwege in die normale Verkehrsinfrastruktur gibt es Maßstäbe, die von den Fachleuten berücksichtigt werden. Außerdem halte ich zum Beispiel Angaben wie „knotenfreie" Verbindungen der Radwege, was ja Brücken oder Unterführungen bedeuten würde, bereits aus der Finanzlage heraus für überzogen. Auch diesen Antrag lehnen wir ab.
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    Rede von Dr. Jürgen Rüttgers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Dem Deutschen Bundestag liegt heute ein Maßnahmenpaket zur Bildungsförderung vor, das im Kern drei Elemente enthält: zum ersten eine Reform der Bundesausbildungsförderung für Studenten mit dem Ziel, Studium, Forschung und Lehre an den deutschen Hochschulen entscheidend zu verbessern; zum zweiten eine Reform der Hochschulbaufinanzierung, damit sich die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau wieder auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren kann; zum dritten ein Maßnahmenkatalog zur Stärkung und Modernisierung der beruflichen Bildung, damit wieder mehr Ausbildungsplätze geschaffen werden.
    Seit Beginn der Legislaturperiode debattiert der Deutsche Bundestag heute zum neuntenmal über Bildungspolitik. Da soll irgendeiner sagen, dieser Bundestag, diese Bundesregierung nehme das Problem von Bildung und Ausbildung nicht wichtig. Ich finde das gut. Ich finde auch gut, daß es uns - das sei einmal losgelöst von allen unterschiedlichen Auffassungen gesagt - gemeinsam gelungen ist, in den letzten Monaten das Thema Hochschule, das Thema Schule, das Thema Lehrlinge wieder zu einem zentralen Punkt der politischen Auseinandersetzung zu machen. Das ist gut, und das ist ein gemeinsamer Erfolg. Denn wir stehen vor ganz großen Aufgaben, die vielen in Deutschland überhaupt nicht bewußt sind.
    Wir haben in den letzten Jahrzehnten alle miteinander da, wo wir Verantwortung getragen haben, im Bund und in den Ländern, unser Bildungssystem in erheblichem Umfang quantitativ ausgebaut. Aber viele in unserer Bevölkerung haben die Vorstellung, daß diese Gesellschaft eine alternde Gesellschaft sei. Es ist gut, daß die Menschen immer älter werden. Auch wir sind alle froh darüber, daß wir gesund älter werden. Aber dabei wird häufig übersehen, daß wir gerade in den nächsten Jahren eben nicht mit sinkenden Jahrgangsgrößen im Bereich der jungen Menschen zu tun haben, daß es eben keine verantwortliche Politik sein kann, einfach darauf zu warten, daß irgendwann die Jahrgangszahlen kleiner werden und das bestehende Bildungs- und Ausbildungssystem dann in der Lage ist, mit der Anzahl der jungen Leute fertig zu werden.
    Die Wahrheit ist, daß in allen Bereichen in den kommenden Jahren die Nachfrage dramatisch zunehmen wird. Im Bereich der Schulen wird die Anzahl der Schüler von 12 Millionen auf 13 Millionen steigen, im Bereich der beruflichen Bildung brauchen wir in diesem Jahr 620 000 Lehrstellen; diese Zahl wird im kommenden Jahrzehnt auf über 700 000 steigen. Auch im Bereich der Hochschulen werden wir es nicht mit einem Nachlassen der Nachfrage zu tun haben. Vielmehr wird die heute vorhandene Anzahl von Studentinnen und Studenten von 1,9 Millionen auf wahrscheinlich über 2 Millionen steigen.
    Deshalb ist es dringend notwendig, jetzt etwas zu tun, jetzt konkrete Entscheidungen zu fällen. Das ist in einer Zeit, in der die Politik, in der die Parteien, die Bundesregierung, der Bundesrat, die Länder darum ringen, wie wir mit den öffentlichen Kassen klarkommen, natürlich eine besonders schwierige Aufgabe. Manchmal habe ich das Gefühl, wir haben gemeinsam die Aufgabe, während der Fahrt bei mehr als 100 km/h die Reifen zu wechseln. Das ist eine verdammt schwierige Aufgabe.
    Weil dies so ist, muß dieser Streit sein. Ich bin froh darüber, daß wir ihn führen. Ich bin auch dankbar, daß wir inzwischen Wege gefunden haben, wie wir im Deutschen Bundestag, beginnend mit dem heutigen Tag, aber auch im Verhältnis von Bund und Ländern solche Gespräche führen können. Ich bin froh, daß sich mein Eindruck von Tag zu Tag verstärkt, daß die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, trotz unterschiedlichster Ausgangspositionen da ist. Insofern bin ich optimistisch, daß wir eine Chance haben, bis zur Sommerpause eine gemeinsame Lösung für die Probleme zu bekommen.

    Bundesminister Dr. Jürgen Rüttgers
    Dies gilt auch für den sicherlich ganz schwierigen BAföG-Bereich. Die Bundesregierung hat mit dem 18. BAföG-Änderungsgesetz einen Vorschlag vorgelegt, der auch in der öffentlichen Debatte strittig behandelt wird, obwohl der angekündigte heiße Herbst mehr ein milder Winter geworden ist. Natürlich weiß ich, daß die Einführung von Zinsen für den Darlehensanteil der Studienförderung kein populärer Vorschlag ist. Aber leider wird in der Diskussion häufig übersehen, daß dieses belastende Element des Vorschlags mit einer Vielzahl von Vorschlägen kombiniert ist, die für junge Leute gut sind, die auch gut dafür sind, daß man in Deutschland weiterhin studieren kann, unabhängig davon, ob man aus einem reichen oder armen Elternhaus kommt, unabhängig davon, ob man aus einem ländlichen Gebiet oder aus einer Universitätsstadt kommt.
    In der jetzigen Zeit, in der die Politik darum ringt, Einsparungen auch bei bestehenden Gesetzen vorzunehmen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der mit Zustimmung des Finanzministers eine 6prozentige BAföG-Erhöhung vorsieht, ist eine Politik, die die Verantwortung für die jungen Menschen ernst nimmt. Ich halte es auch für richtig, dies zu tun, denn ich sehe nicht ein, daß wir uns im Bereich der Studenten anders verhalten, als wir dies im vergangenen Jahr bei allen anderen Steuerbürgern getan haben, als wir das Existenzminimum zur Grundlage der Steuergesetze gemacht haben. Mit dem Vorschlag einer 6prozentigen BAföG-Erhöhung erreichen wir diese Beträge in Kombination mit dem Kindergeld und den Ausbildungspauschalen auch für die Studentinnen und Studenten.
    Das dritte ist der Versuch, in einem Teilbereich einen Impuls für die Reform der Hochschulen zu geben. Das Stichwort lautet Neuregelung der Förderungshöchstdauer.
    Es gibt einen Dissens in den Auffassungen. Wir haben dies hier bereits mehrfach diskutiert. Der Gedanke, daß es notwendig ist, die jungen Menschen ein Stück weit an ihren Ausbildungskosten zu beteiligen, scheint, wenn ich mir die verschiedenen Modelle ansehe - sei es das, was in der SPD diskutiert wird, sei es das, was beim Bündnis 90/Die Grünen diskutiert wird, sei es das, was beim Deutschen Studentenwerk diskutiert wird -, inzwischen Allgemeingut geworden zu sein. Es ist notwendig, zu einer Beteiligung an den Kosten zu kommen.
    Die Frage ist - das scheint mir der Punkt zu sein, zu dem es unterschiedliche Auffassungen gibt -: Wann soll das ansetzen? Es gibt zum Beispiel den Vorschlag des verehrten Kollegen Glotz. Er ist für Studiengebühren. Das bedeutet, daß es während des Studiums zu einer Kostenerhöhung kommt. Ich bin froh, daß Kollege Glotz, nachdem die Landtagswahlen vorbei sind, wieder über dieses Thema reden darf. Er wird dazu gleich sicherlich Stellung nehmen.
    Ich bin nicht der Auffassung, daß wir Studiengebühren einführen sollten. Wenn wir zu einer Beteiligung an den Kosten kommen müssen, dann nicht während des Studiums, wenn die Studenten das vorhandene Geld brauchen, sondern nach dem Studium, wenn sie in Brot und Arbeit sind, wenn sie zu denjenigen gehören, die als Akademiker ein höheres Einkommen haben. Dies sieht der Vorschlag der Bundesregierung vor.
    Natürlich weiß ich, daß das eine Veränderung im Denken voraussetzt. Ich weiß, daß wir über 20 Jahre lang - deshalb tun sich ja auch viele so schwer damit - nach anderen Philosophien gearbeitet haben. Ich will das an einem Beispiel deutlich machen. Es ist in Deutschland normal, sich mit dem Fünffachen seines Jahresgehaltes für den Hausbau zu verschulden. Aber es wird als Katastrophe bezeichnet, wenn ein paar Monatseinkommen für die Ausbildung angelegt werden sollen. Das ist einer der Punkte, bei dem sich unser Denken verändern muß. Denn Zukunftssicherung kann für junge Menschen gar nicht wichtig genug sein und heißt auch eine eigene Investition in Bildung und Ausbildung. Beides verdient gefördert zu werden, nicht nur der Hausbau, sondern auch die Ausbildung. Aber keines von beiden kann notwendig ein Geschenk der Allgemeinheit an die Begünstigten sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Es gibt noch einen weiteren Punkt. Wer sich das BAföG genau anschaut, der wird feststellen, daß wir inzwischen eine Regelungswut haben, die kaum noch jemand übersieht. Wir haben alleine 400 verschiedene Vorgaben im jetzigen Gesetz, die sich mit der Frage der Förderungsdauer beschäftigen. 400 verschiedene Regelungen!

    (Ulrich Heinrich [F.D.P.]: Das gibt es doch nicht!)

    Deshalb ist der Vorschlag, der in diesem Änderungsgesetz enthalten ist - ich nenne einmal ein paar Punkte, die in der Diskussion bisher noch nicht so sehr im Vordergrund gestanden haben -, wichtig, daß wir zu Änderungen kommen, und zwar nicht nur deshalb, damit es bürokratisch weniger aufwendig wird, sondern auch deshalb, damit die Regelungen für diejenigen, die davon betroffen sind, verständlicher werden.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen, meine Herren, wir werden im Deutschen Bundestag mit den Debatten beginnen. Die Ministerpräsidenten und der Bundeskanzler haben eine Arbeitsgruppe beauftragt, miteinander zu sprechen. Die Gespräche haben begonnen. Ich finde es wichtig, daß wir über das Thema reden. Ich möchte zum Ausdruck bringen, daß wir bei den unterschiedlichsten Auffassungen, die wir haben und die vorgelegt worden sind - zum Beispiel vom Kollegen Glotz, vom Kollegen Berninger und vom DSW -, jetzt versuchen sollten, eine gemeinsame Lösung zu finden, weil wir keine Alternative haben.
    Es hat einmal den Vorwurf gegeben, ich hätte Pakete geschnürt und irgendwelche Sachen miteinander verbunden, die man nicht miteinander verbinden darf. Die Wahrheit ist natürlich immer ganz konkret und ganz einfach. Die Wahrheit lautet, daß man jede Mark nur einmal ausgeben kann.

    Bundesminister Dr. Jürgen Rüttgers
    Wenn ich auf der einen Seite weiß, daß wir zu einer Verbesserung beim BAföG kommen müssen, wenn ich auf der anderen Seite weiß, daß wir im Bereich Hochschulbau angesichts dessen, was ich soeben geschildert habe, immer mehr Studenten - zwei Studentinnen und Studenten auf jedem Studienplatz - haben, und da Investitionen tätigen müssen, und wenn ich außerdem weiß, daß die personelle Ausstattung unserer Hochschulen verbessert werden muß, dann habe ich nicht die Alternative zu sagen: Es tut mir leid, wir können uns nicht einigen. Es muß vielmehr jetzt entschieden werden, weil die Alternativen verheerend wären.
    Die Alternative würde zum Beispiel bedeuten, daß im Hochschulbau keine neuen Maßnahmen angefangen werden könnten, daß, je nachdem wie das Ganze läuft, Tausende von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Hochschulen entlassen werden müßten, weil die Hochschulsonderprogramme nicht revidiert werden könnten. Von daher gesehen halte ich auch die Debatte um das Hochschulbauförderungsgesetz für wichtig. Auch da gibt es unterschiedliche Interessen. Wir sollten nicht so tun, als ob das alles ideologische Interessen sind. Da geht es, wie der Bundeskanzler zu sagen pflegt, um Bimbes.
    Ich finde es ganz wichtig, daß wir auch hier zu einer Vereinfachung im bürokratischen Zugriff kommen. Die Anhebung der Bagatellgrenzen ist zwischen Bund und Ländern unstrittig. Sie sind seit 1970 nicht mehr angehoben worden, so daß heute wegen jeder kleineren Maßnahme ein sehr kompliziertes Verfahren durchgeführt werden muß. Das kann nicht so bleiben. Dies bedeutet eine Veränderung der Finanzströme; das ist klar. Darüber müssen wir reden.
    Deshalb gibt es auch eine Diskussion über den medizinischen Teil. Gerade in Zeiten, in denen über Krankenkassenreformen geredet wird, ist dies von Bedeutung. Vielleicht müssen die Bildungspolitiker auch einmal darauf hinweisen, daß es eigentlich nicht im Sinne des Erfinders war, daß in Deutschland via Forschungsförderung, via Hochschulbauförderung inzwischen die Maximalversorgung in der Fläche ausgebaut wird. 40 Prozent der Mittel für den Hochschulbau gehen inzwischen in den medizinischen Sektor.
    Ich weiß auch nicht, ob wir direkt im ersten Galopp eine Regelung finden können. Ich finde aber, daß es Zeit ist, dies einmal zu thematisieren - vor allen Dingen wenn uns gleichzeitig diejenigen, die dort arbeiten und forschen, sagen, daß wir international den Anschluß verloren haben. Ich weiß auch da geht es wieder um Geld. Darüber müssen wir sicherlich miteinander diskutieren.
    Es gibt etwas, über das ich mich sehr geärgert habe. Dies betrifft das Stichwort Leasing. Ich habe gerade eine Erklärung der Kultusminister gelesen, worin steht, ich sei gegen Leasing. Ich bin überhaupt nicht gegen Leasing. Es ist wahr: In diesem Gesetzentwurf steht nichts von Leasing. Das Bundeskabinett hat aber ausdrücklich darauf hingewiesen, als wir das Gesetz eingebracht haben, damit die Diskussion beginnen kann, daß parallel dazu Gespräche zwischen dem Bundesfinanzminister und den Länderfinanzministern über die Zulässigkeit von Leasing laufen. Insofern konnten wir diesen Gesprächen nicht vorweggreifen; sie sind noch nicht abgeschlossen.
    Die Bundesregierung hat erklärt, daß wir, wenn es Einvernehmen zwischen den Finanzministern gibt, sofort die entsprechenden Beschlüsse zum Hochschulbauförderungsgesetz fassen werden. Wir als Bildungspolitiker haben unsere Hausaufgaben gemacht und zwischen Bund und Ländern einvernehmlich das Optionsleasing entwickelt. Die Frage, wie sich dies in das finanzpolitische Korsett einpaßt, wird zur Zeit geprüft.
    Lassen Sie mich eine weitere Bemerkung machen. Sie wissen, daß ich ein engagierter Verfechter der These bin, daß allgemeine und berufliche Bildung gleichwertig sind. Wir brauchen in Deutschland den renommierten Professor genauso wie den hochqualifizierten Handwerksmeister.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Deshalb habe ich mich in diesem Bereich im vergangenen Jahr besonders engagiert. Deshalb war die Lösung für das Meister-BAföG ein so wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gleichwertigkeit. Deshalb ist der auch jetzt wieder beginnende, notwendige Kampf um die Lehrstellenversorgung ein so zentraler Punkt. Wir brauchen zusätzliche Ausbildungsplätze. Im vergangenen Jahr haben wir einen Erfolg erzielt: Erstmals sind die Zahlen nicht gesunken.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Fraktion, Ihr Antrag hat mich etwas berührt. Ich habe eben gesagt, daß es um Geld geht. Das setzt natürlich voraus, verehrte Frau Kollegin Odendahl, daß man rechnen kann. Das ist eine Schlüsselqualifikation - für die Zukunft ganz wichtig -,

    (Heiterkeit bei der F.D.P.)

    allein schon um die Wahrheit zu sagen und Wahrheit wahrzunehmen.
    Es ist einfach nicht wahr, wie in Ihrem Antrag steht, daß das Ausbildungsplatzangebot in den alten Ländern 1994/95 um 8,7 Prozent gesunken ist. Das Gegenteil ist der Fall: Wir haben, erstmals seit Mitte der 80er Jahre, mit 450 000 neuen Ausbildungsverträgen das Absinken der Zahl gestoppt. Insofern stimmt die Zahl in Ihrem Antrag nicht.
    Die Zahl der Nachfrager in den neuen Ländern betrug nicht 191 000, sondern 128 000. Die betrieblichen Ausbildungsverträge in den neuen Ländern sind um beachtliche 11,2 Prozent auf gut 102 000 angewachsen. - Ich könnte weitere Dinge vortragen.
    Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder hatten Sie eine falsche Quelle, oder es lag am Rechnen. Ich halte es für wichtig, daß wir die Zahlen im Laufe der Beratungen auf den richtigen Stand bringen.
    Ich habe davon gesprochen, daß es Handlungsbedarf gibt. Hier ist natürlich die besondere Situation in den neuen Bundesländern zu beachten. Daß es da besonders schwierig ist, wissen wir. Wir haben in den letzten Jahren mit viel, viel Geld in Form einer Gemeinschaftsinitiative reagiert.

    Bundesminister Dr. Jürgen Rüttgers
    Ich habe vor einigen Wochen gesagt - ich will dies hier ausdrücklich wiederholen -, daß es nicht nur meiner Vorstellung nach keine Gemeinschaftsinitiative alten Musters geben kann - nicht, weil ich glaube, daß wir als Bund für die Versorgung mit Ausbildungsplätzen, mit Lehrstellen in den neuen Bundesländern keine Verantwortung tragen, sondern einfach deshalb, weil ich wahrnehme, daß das Instrument der Gemeinschaftsinitiative überholt ist.
    Nicht nur Sachsen hat sich inzwischen aus der Gemeinschaftsinitiative herausgezogen. Der ansonsten eine sehr merkwürdige Rolle spielende Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern hat mich vor wenigen Wochen aufgefordert, keine Gemeinschaftsinitiative mehr vorzulegen, sondern mit den Ländern zusammen eine Alternative zu entwikkeln. Herr Ringstorff ist bekanntermaßen SPD-Mitglied.
    Von der letzten Gemeinschaftsinitiative sind in Sachsen-Anhalt, sind in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 1 500 Plätze gar nicht in Anspruch genommen worden, obwohl die Damen und Herren Minister uns vorher in einer nicht sehr feinen Art und Weise beschimpft haben, der Bund würde nichts tun. Erst kämpft man um Ausbildungsplätze und braucht sie anschließend gar nicht. Es kann doch nicht richtig sein, ein Modell wieder aufzulegen, was Hunderte von Millionen kostet und was im Anschluß daran gar nicht gebraucht wird, respektive an den Bedürfnissen der jungen Menschen vorbeigeht.
    Ich finde es wichtig, erstens noch einmal festzuhalten, daß die Wirtschaft im Wort steht.

    (Zuruf der Abg. Doris Odendahl [SPD])

    - Wir haben sie auch alle untergebracht; es ist ein Riesenerfolg; diesen Erfolg können Sie nicht wegdiskutieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Die Wirtschaft hat zugesagt, bis 1996/97 die Zahl der Ausbildungsplätze um 10 Prozent zu erhöhen. Im vergangenen Jahr hat sie 2 Prozent zugelegt. Wegen der Schlüsselqualifikation ergeben sich daraus nach Adam Riese 8 Prozent in diesem Jahr. Das wird eine riesige Aufgabe für die Wirtschaft sein. Ich erwarte, daß sie erfüllt wird. Zusagen muß man halten oder, wie Franz Josef Strauß gesagt hat: pacta sunt servanda.
    Der nächste Punkt ist: Auch der öffentliche Dienst muß seine Hausaufgaben machen. Der Bund ist hier vorbildlich. Wir haben im vergangenen Jahr um 5 Prozent erhöht. Der Bundesinnenminister hat im Rahmen der Tarifverhandlungen wiederum ein Angebot vorgelegt, die Zahl der Ausbildungsplätze im Bereich des Bundes zu erhöhen. Ich finde es immer ganz erstaunlich, daß es keinerlei Statistiken aus dem Bereich der Länder und dem Bereich der Kommunen gibt. Manchmal habe ich den Eindruck, daß sie froh sind, daß wir sie nicht zentral erheben und irgendwo versuchen, im Nachtschatten die Diskussion jeweils zu überwintern. Gerade die Kommunen, gerade die Länder haben hier eine Verantwortung. Ich würde ganz gerne einmal sehen, daß die zuständigen Kolleginnen und Kollegen in den Landeskabinetten ihre Zahlen der Erhöhung vorlegen.
    Der dritte Punkt ist ein ganz wichtiger: Wir brauchen strukturelle Veränderung. Wir können uns nicht darüber wundern, daß Betriebe nicht ausbilden, wenn wir nicht moderne Berufsbilder für junge Betriebszweige zur Verfügung stellen. Es muß einen doch nachdenklich machen, daß es bisher immer noch keine neuen Ausbildungsberufe in Zukunftsbereichen wie Multimedia, wie Tourismus und Freizeit, wie Hauspflege, wie Altenpflege gibt. Deswegen sind wir mit Hochdruck daran, nachdem wir uns mit den Gewerkschaften und der Wirtschaft geeinigt haben, neue Ausbildungsberufe zu definieren. Wir haben dies schon im Multimediabereich gemacht. Wir werden dies auch in anderen Bereichen tun. Wir haben zur Zeit 80 Berufsbilder, die wir modernisieren. Wir wollen auch eine stärkere Differenzierung der Ausbildungsberufe. Ich verstehe an der Stelle die Haltung der Gewerkschaften nicht. Uns muß doch auch in besonderem Maße das Los derjenigen nachdenklich und besorgt machen, die von ihrer Qualifikation her nicht auf theoretische Berufe ausgelegt sind, sondern praktisch veranlagt sind. Deshalb kämpfe ich auch darum, daß wir zu Stufenberufen kommen, daß wir es erst einmal mit einem zweijährigen, mehr praktisch orientierten Bereich versuchen, auf dem man dann aufsatteln kann, und daß wir dort entsprechend weiterkommen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen, meine Herren, Bildung bleibt eine der ganz wichtigen Zukunftsaufgaben. Die Bundesregierung hat ihre Vorstellungen vorgelegt. Auch die Fraktionen haben Vorstellungen formuliert. Ich finde es ganz wichtig, daß wir die nächsten Wochen und Monate nutzen, um diese Diskussion miteinander zu führen. Ich will an keiner Stelle die Türe zuschlagen. Ich will diese Diskussion, weil ich auch will, daß das Interesse junger Leute in diesem Lande ganz vorne auf der politischen Tagesordnung steht.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Als nächster Redner der Kollege Dr. Peter Glotz.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Prof. Dr. Peter Glotz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Bundesregierung versucht in dieser Debatte, zentrale bildungspolitische Entscheidungen zu einem Paket zu bündeln. Es geht um unbestreitbar wichtige Fragen der Studienfinanzierung, des Hochschulbaus, der Berufsbildung. Sie hängen auch zusammen. Wir halten es für richtig, daß die Probleme von Studierenden und Auszubildenden heute in einer Debatte gemeinsam behandelt werden, denn diese Probleme gehören selbstverständlich zusammen. Wir bedauern aber zutiefst, daß Herr Bundesminister Rüttgers die anderthalb Jahre seiner bisherigen Amtszeit nicht zu einem breiten

    Dr. Peter Glotz
    Dialog genutzt hat, als dessen Ergebnis er heute ein Reformkonzept vorlegen könnte.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Statt auf Dialog setzt er auf Raffinesse. Die Länder sollen mit Geld geködert werden. Herr Bundesminister Rüttgers, mit dieser kleinen Schlauheit werden Sie scheitern.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich meine Ihre Paketidee: Stimmt der Verzinsung des BAföG-Darlehens zu, dann bekommt ihr mehr Mittel für den Hochschulbau und die Hochschulsonderprogramme. Es ist schon richtig, daß im Vermittlungsausschuß gelegentlich Geschäfte gemacht werden. Wer seinen Partnern aber zu offensichtlich zumutet, auf das Niveau von Pferdehändlern herunterzuklettern, wird an die Wand fahren.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Ich sage das ohne parteipolitische Untertöne.

    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Mit einem Abstimmungsergebnis von 16:0 hat der Bundesrat die Hochschulbaunovelle abgelehnt. Es war kein Sozialdemokrat, sondern es war der CSU-Kultusminister Zehetmair, der gestern in der „Süddeutschen Zeitung" ganz offen gesagt hat: Bei aller Finanzknappheit dürfe nicht „ein Schritt gemacht werden à la Rüttgers, der nur sozial Schwächere trifft" .

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Herr Minister Meyer aus Sachsen sagt exakt dasselbe.
    Herr Rüttgers, Sie haben sich trotzig in die Ecke manövriert. Das ist für die ganze Bildungspolitik schlecht, nicht nur für Ihre Regierung und für die Koalition.
    Im normalen Spiel von Regierung und Opposition könnte ich mich über diese Tatsache freuen. Man wird sie als glücklos abhaken. Geduld und Rücksicht sind ja im politischen Biotop nicht sehr weit verbreitet, wie Sie, wie ich und jedermann wissen. Der Mißerfolg des Ministers Rüttgers kann aber eben leicht auch ein Mißerfolg für Bildung und Forschung werden.
    Sie haben schon recht mit Ihrem Appell, wir brauchten in einer dramatischen Situation von Unterfinanzierung und strukturellen Defiziten eine Allianz für Bildung und Forschung. Sie aber produzieren ziemlich sterile Konfrontation. Das halte ich für unverzeihlich.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Ich will Ihnen sagen, was passiert, wenn Ihr Vermittlungsausschußpoker mißlingt. Sie wollen Ihren Haushalt auf Kosten der einkommensmäßig Schwächsten in der Studentenschaft sanieren. Wenn der Bundesrat das ablehnt, dann stehen Sie mit leeren Händen da - gerade hat Ihnen der Finanzminister noch einmal 330 Millionen DM abgeknöpft. Dann werden Sie den Hochschulbau nicht bedienen können, dann werden Sie vermutlich auch die Bedarfssätze und Freibeträge beim BAföG nicht erhöhen können, und die Hochschulen werden durch eine weitere Verdünnung im Rahmen dieser Möllemann-Programme noch einmal geschädigt. Sie pokern mit unbewegtem, hochprofessionellem Gesicht. Sie haben aber kein Blatt. Das ist von törichter Kühnheit, Herr Kollege Rüttgers.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Da Sie nämlich bei diesem Poker nicht Ihr Privatvermögen setzen können, sondern die Zukunftschancen der Jungen einsetzen müssen, ist er meiner Auffassung nach sogar - ich gebrauche dieses Wort wirklich so selten wie möglich - verantwortungslos.
    Für die sozialdemokratische Fraktion biete ich noch einmal formell an: Ändern Sie Ihre Konfrontationsstrategie! Führen Sie eine normale kleine BAföG-Novelle so aus, wie Sie sie mit der Erhöhung der Freibeträge beabsichtigen. Setzen Sie sich mit uns, den Ländern und den Betroffenen an einen Tisch.
    Wir sind ausdrücklich bereit, die haushaltspolitischen Rahmenbedingungen, die nach der Wiedervereinigung nun einmal gelten, zu akzeptieren. Wir sind auch bereit - ich spreche den Hochschulbau an -, parteipolitische Überlegungen zurückzustellen und auch gegenüber den Ländern Bundesinteressen zu vertreten, auch gegenüber sozialdemokratischen Ländern. Wir wollen einen Bewußtseinswandel zugunsten von Bildung und Forschung. Den können wir nicht gegeneinander, sondern nur miteinander erreichen. Ich beschwöre Sie, Herr Rüttgers: Unterstützen Sie die Idee einer Allianz für Bildung und Forschung. Wir sind zu vorurteilslosen Gesprächen auch über tiefgehende strukturelle Reformen bereit.
    Dazu müssen Sie aber Konflikte riskieren. Wir haben gestern vormittag im Ausschuß über vieles geredet, unter anderem auch über das Weltraumprogramm. Beide Fraktionen waren ganz nah bei einer Meinung. Dann kamen wir aber nicht zueinander, weil Sie den Begriff „das Fünfte Weltraumprogramm" unter keinen Umständen im Text haben wollten. Ihre Fraktion wollte es durchaus; die Bundesregierung und der Bundesminister Rüttgers wollten es nicht.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie waren wohl auf der falschen Veranstaltung! Das stimmt ja nicht!)

    Warum nicht? Weil Sie, Herr Kollege Rüttgers, nicht ins Kabinett gehen wollen, da können so viele widersprechen; weil Sie sich nicht mit dem Haushaltsdirektor des Finanzministers auseinandersetzen wollen. Sie haben - Handke hat das einmal beschworen - die Angst des Tormannes vor dem Elfmeter. Herr

    Dr. Peter Glotz
    Rüttgers, diese Angst müssen Sie wirklich überwinden.

    (Beifall bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Denn die Situation in bezug auf Bildung und Forschung ist jetzt so kompliziert; wir sind so tief herunter - wofür ich doch Sie nicht verantwortlich mache; das ist natürlich ein gesellschaftlicher Prozeß -, daß jetzt eine tiefgehende Veränderung her muß. Sie kann man aber nicht erreichen, indem man es geschickt managt und irgendwie sein Schifflein durch die Wellen steuert. Da muß man hin und wieder einen Konflikt riskieren, Herr Kollege Rüttgers, und dazu fordern wir Sie auf.

    (Beifall bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Wenn Sie dazu nicht bereit sind, dann müssen wir Ihnen allerdings sagen:
    Erstens. Eine Sanierung Ihres Haushaltes auf Kosten der sozial schwächsten Studierenden wird es mit den Sozialdemokraten jedenfalls nicht geben.

    (Beifall bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Zweitens. Ich höre, daß Sie heute sagen: Ich bin nicht gegen Leasing beim Hochschulbau. Mir wäre lieber, Sie würden sagen: Ich weiß noch nicht, ob die Finanzminister mitmachen; ich bin für Leasing. Rüttgers sagt wieder: Ich bin nicht gegen Leasing. Das ist ja alles wunderbar. Sie managen sich durch die Welt. Ich kann Ihnen nur sagen: Wenn Sie und Ihre Parteifreunde einerseits jeden Tag über Deregulierung reden, dann aber nicht bereit sind, den furchtbar teuren Hochschulbau stärker aus der öffentlichen Verantwortung herauszulassen, beispielsweise mit der Idee des Leasing, dann nehmen wir Ihnen das Gerede über Deregulierung keine Sekunde mehr ab, Herr Kollege Rüttgers.

    (Beifall bei der SPD)

    Das dritte ist die Berufsbildung. Da stolpern Sie von einer Seelenmassage zur nächsten. Wenn ich eine Bitte äußern darf, weil Sie gerade gesagt haben, die Grundrechenarten beherrsche die Opposition nicht: Wissen Sie, es ist ja üblich und uns allen schon einmal passiert, daß Regierung und Opposition unterschiedliche Zahlen verwenden oder sie unterschiedlich interpretieren. Wenn Sie dann so mit dem Ton des Mephisto sagen: „Nun lernt erst mal rechnen", kann ich Ihnen nur sagen: Die Rolle des Mephisto steht Ihnen nicht, bestenfalls die des Spiegelberg in den „Räubern", Herr Kollege Rüttgers.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Also, die Rolle des Mephisto im „Faust" ist Ihnen noch ein bißchen zu groß.
    Aber davon abgesehen: Sie stolpern bei der Berufsbildung, wo Sie selbstverständlich auch die Entwicklung, die sehr stark von der Wirtschaft bestimmt wird, nicht einfach von der Politik aus umdrehen können - das verlangt ja keiner von uns -, von einer
    Seelenmassage zur nächsten. Die Seelenmassagen werden aber von Mal zu Mal wirkungsloser.
    Deswegen sagen wir: Solange Sie sich vor strukturellen Reformen drücken, über die wir ja auch in bezug auf die Handelskammer und alles andere zu reden bereit sind, laufen wir gemeinsam in den Brandherd der Jugendarbeitslosigkeit. Das wäre das schlimmste, was uns in diesem Lande passieren könnte.

    (Beifall bei der SPD)

    Minister Zehetmair, Herr Kollege Rüttgers, sagt zu Recht - ich zitiere wieder dieses sehr süffige Interview in der „Süddeutschen Zeitung" von gestern -: Für ein schlüssiges Reformkonzept kann man große Veränderungen akzeptieren. - Wir bleiben für einen tabufreien Dialog offen. Wenn Sie aber bei der Linie von „Tricky Dicky" bleiben, werden wir mit allem, was wir vermögen, dazu beitragen, daß Sie mit diesem Konzept scheitern.
    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der PDS)