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    Plenarprotokoll 13/97 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 97. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 17. April 1996 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung (Bericht über die Tschernobyl-Konferenz in Wien) Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 8619A Wolfgang Behrendt SPD 8620 B Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 8620 C Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde - Drucksache 13/4333 vom 12. April 1996 - Umsetzung des Unternehmenskonzepts der mit öffentlichen Mitteln geförderten Molkerei Upahl in Mecklenburg-Vorpommern MdlAnfr 1, 2 Christel Deichmann SPD Antw PStSekr Wolfgang Gröbl BML . . 8621A ZusFr Christel Deichmann SPD 8621 B ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P 8621 D Änderung des Baugesetzbuches zur Ermöglichung einer außerlandwirtschaftlichen Nutzung leerstehender Bausubstanz MdlAnfr 5, 6 Hubert Deittert CDU/CSU Antw PStSekr Joachim Günther BMBau . 8622 C ZusFr Hubert Deittert CDU/CSU . . . . 8623 A Vertrauensschutz bei der Vorruhestandsregelung für vor dem Stichtag 14. Februar 1996 55jährige Versicherte MdlAnfr 8 Dieter Maaß (Herne) SPD Antw PStSekr Horst Günther BMA . . . 8623 C ZusFr Dieter Maaß (Herne) SPD . . . . 8623 D Entstehung herbizidresistenter Ackerunkräuter durch Verwendung transgener Rapspflanzen in Dänemark MdlAnfr 13 Klaus Hagemann SPD Antw PStSekr'in Dr. Sabine BergmannPohl BMG 8624 A ZusFr Klaus Hagemann SPD 8624 B Teilnehmer und Ergebnisse der deutschniederländischen Konferenz am 21. März 1996 in Delft MdlAnfr 19, 20 Dr. Barbara Hendricks SPD Antw StMin Helmut Schäfer AA . . . . 8624 D ZusFr Dr. Barbara Hendricks SPD . . . . 8625 A Auswirkungen des Besuchs der EU-Troika im Nahen Osten auf die deutsch-iranischen Beziehungen MdlAnfr 21 Norbert Gansel SPD Antw StMin Helmut Schäfer AA . . . 8626 A ZusFr Norbert Gansel SPD 8626 B Aufklärungskampagne gegen die Designerdroge Ecstasy MdlAnfr 26 Johannes Singer SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . 8627 A ZusFr Johannes Singer SPD 8627 B ZusFr Dr. Dagmar Enkelmann PDS . . 8627 D ZusFr Klaus Hagemann SPD 8628 A ZusFr Norbert Gansel SPD 8628 B ZusFr Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8628 B Gesetzliche Regelung für Mehrfach-Bezüge aus öffentlichen Kassen durch Bundesminister und Parlamentarische Staatssekretäre MdlAnfr 27 Norbert Gansel SPD Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . 8628 C ZusFr Norbert Gansel SPD 8628 D Protektionistische Maßnahmen der EU beim Import von Gütern und Waren; betroffene Entwicklungsländer MdlAnfr 32 Roland Kohn F.D.P. Antw PStSekr Dr. Norbert Lammert BMWi 8629 C ZusFr Roland Kohn F.D.P. 8629 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur öffentlichen Aufforderung in der Tageszeitung „taz" am 12. April 1996 zur Schienendemontage beim Atomkraftwerk Gundremmingen Dr. Guido Westerwelle F.D.P. . . . . . . 8630 B Dr. Eckhart Pick SPD 8631 B Dr. Gerd Müller CDU/CSU 8632 A Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 8633 A Eva Bulling-Schröter PDS 8634 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 8635 B Norbert Geis CDU/CSU 8636 D Wolfgang Behrendt SPD 8637 D Walter Hirche F.D.P 8639 A Michael Teiser CDU/CSU 8640 A Horst Kubatschka SPD 8640 D Horst Eylmann CDU/CSU 8641 C Arne Fuhrmann SPD 8642 C Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 8644 A Nächste Sitzung 8645 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8646* A Anlage 2 Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes; Novellierung der Verpakkungsverordnung zur Umsetzung der Europäischen Verpackungsrichtlinie; Konsequenzen betr. Mehrwegquoten MdlAnfr 3, 4 - Drs 13/4333 - Horst Kubatschka SPD SchrAntw PStSekr Wolfgang Gröbl BML . 8646* C Anlage 3 Prüfungsbeanstandungen beim Mitteleinsatz aus dem Investitionsförderungsgesetz Aufbau Ost § 3 (3) zur Sanierung von Schulgebäuden MdlAnfr 7 - Drs 13/4333 - Wolfgang Ilte SPD SchrAntw PStSekr Hansgeorg Hauser BMF 8647* A Anlage 4 75%ige Anrechnung der Firmenaufträge auf die Wertschöpfung einer Behindertenwerkstatt; Auftragsrückgang durch Änderung des § 55 des Schwerbehindertengesetzes MdlAnfr 9, 10 - Drs 13/4333 - Ernst Hinsken CDU/CSU SchrAntw PStSekr Horst Günther BMA . 8647* B Anlage 5 Sozialhilfeleistungen für eine fünfköpfige ausländische Familie; Anzahl der ausländischen Sozialhilfeempfänger MdlAnfr 11, 12 - Drs 13/4333 -Wolfgang Schulhoff CDU/CSU SchrAntw PStSekr'in Dr. Sabine Bergmann-Pohl BMG 8648* A Anlage 6 Ins Bundesprogramm gem. § 6 Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aufgenommene Vorhaben für den öffentlichen Personennahverkehr in den neuen Bundesländern, Verlängerung der Berliner U-Bahnlinie 5 MdlAnfr 14, 15 - Drs 13/4333 - Dr. Winfried Wolf PDS SchrAntw PStSekr Johannes Nitsch BMV 8648* C Anlage 7 Pläne zur Zusammenlegung von Deutschem Wetterdienst und Geophysikalischem Beratungsdienst der Bundeswehr MdlAnfr 16, 17 - Drs 13/4333 - Dr. Elke Leonhard SPD SchrAntw PStSekr Johannes Nitsch BMV 8649* A Anlage 8 Bezug der Wochenmagazine „Der Spiegel" und „Focus" durch deutsche Botschaften und Goethe-Institute MdlAnfr 18 - Drs 13/4333 - Erwin Marschewski CDU/CSU SchrAntw StMin Helmut Schäfer AA . . 8649* B Anlage 9 Eigentumsansprüche Sudetendeutscher gegenüber der Tschechoslowakei; Vereinbarkeit der Beneš-Dekrete mit dem Völkerrecht MdlAnfr 22, 23 - Drs 13/4333 - Dr. Egon Jüttner CDU/CSU SchrAntw StMin Helmut Schäfer AA . . 8649* B Anlage 10 Aufwendungen des Bundes für die Bundesbeamten und Versorgungsempfänger (Besoldung, Versorgungsleistungen, Beihilfen) im Jahre 1994; Kosten im Falle einer Krankenversicherung bei der AOK und Beitragsbemessungsgrenzen MdlAnfr 24, 25 - Drs 13/4333 - Peter Conradi SPD SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 8649* C Anlage 11 Aufenthaltsbeendigung der bosnischen Flüchtlinge gemäß den im Friedensabkommen von Dayton aufgestellten Grundsätzen MdlAnfr 28, 29 - Drs 13/4333 - Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 8650* A Anlage 12 Lieferung von sechs Kriegsschiffen an Taiwan; Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation bei Werften und Zuliefererbetrieben MdlAnfr 30, 31 - Drs 13/4333 - Michael Teiser CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Norbert Lammert BMWi 8650* C 97. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 17. April 1996 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Augustin, Anneliese CDU/CSU 17. 4. 96 ** Beck (Bremen), BÜNDNIS 17. 4. 96 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Belle, Meinrad CDU/CSU 17. 4. 96 Duve, Freimut SPD 17. 4. 96 ** Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 17. 4. 96 ** 90/DIE GRÜNEN Graf von Einsiedel, PDS 17. 4. 96 Heinrich Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 17.4. 96 ** Gleicke, Iris SPD 17.4. 96 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 17. 4. 96 * Dr. Gysi, Gregor PDS 17.4. 96 Dr. Haussmann, Helmut F.D.P. 17.4. 96 Hilsberg, Stephan SPD 17. 4. 96 Dr. Hoyer, Werner F.D.P. 17. 4. 96 Klappert, Marianne SPD 17. 4. 96 Krziskewitz, Reiner CDU/CSU 17. 4. 96 ** Dr. Küster, Uwe SPD 17.4. 96 Kuhlwein, Eckart SPD 17. 4. 96 Lederer, Andrea PDS 17. 4. 96 Lengsfeld, Vera BÜNDNIS 17. 4. 96 90/DIE GRÜNEN Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 17.4. 96 Erich Meckel, Markus SPD 17. 4. 96 * Mehl, Ulrike SPD 17. 4. 96 Nelle, Engelbert CDU/CSU 17. 4. 96 Schloten, Dieter SPD 17.4. 96 * Schütz (Oldenburg), SPD 17. 4. 96 ** Dietmar Dr. Schulte (Schwäbisch CDU/CSU 17. 4. 96 Gmünd), Dieter Schumann, Ilse SPD 17. 4. 96 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 17. 4. 96 Thönnes, Franz SPD 17. 4. 96 Voigt (Frankfurt), SPD 17. 4. 96 * Karsten D. Vosen, Josef SPD 17.4. 96 Wallow, Hans SPD 17. 4. 96 Weis (Stendal), Reinhard SPD 17. 4. 96 Dr. Wodarg, Wolfgang $PD 17. 4. 96 Dr. Wolf, Winfried PDS 17. 4. 96 * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung ** für die Teilnahme an der 95. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Wolfgang Gröbl auf die Fragen des Abgeordneten Horst Kubatschka (SPD) (Drucksache 13/4333 Fragen 3 und 4): Wie reagiert die Bundesregierung auf die von den Kommunalen Spitzenverbänden erhobene Forderung, das für Oktober dieses Jahres vorgesehene Inkrafttreten des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes um zumindest ein Jahr zu verschieben, da die für einen Vollzug notwendigen Verordnungen bis zum vorgesehenen Zeitpunkt nicht mehr sachgerecht behandelt werden könnten? Aus welchen Gründen ist die vorgesehene Novellierung der Verpackungsverordnung zur Umsetzung der Europäischen Verpackungsrichtlinie erforderlich, und wie hat die Bundesregierung mittlerweile auf die Kritik der Europäischen Kommission vom Dezember letzten Jahres an den in der Verpackungsverordnung enthaltenen Mehrwegquoten reagiert? Zu Frage 3: Nach dem Stand der Arbeiten am Untergesetzlichen Regelwerk zum Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz und dem Ergebnis der Anhörung der beteiligten Kreise Anfang April dieses Jahres sieht die Bundesregierung keinen Anlaß, das Inkrafttreten des Gesetzes und der für den Vollzug erforderlichen Verordnungen hinauszuschieben. Die Konzeption der vorgelegten Verordnungsentwürfe ist umfassend mit den betroffenen Kreisen der Wirtschaft, den zuständigen obersten Abfallbehörden der Länder sowie den kommunalen Spitzenverbänden erörtert worden. Die Ergebnisse der Beratungen bildeten die fachliche Grundlage der einzelnen Verordnungsentwürfe. Nach den im Rahmen der Anhörung der beteiligten Kreise eingeholten Stellungnahmen der Wirtschaftsverbände, der Länder sowie der kommunalen Spitzenverbände wurden weder gegen die Regelungsstruktur des Untergesetzlichen Regelwerkes noch gegen die einzelnen Verordnungen wirklich durchgreifende Bedenken erhoben. Die Stellungnahmen zu den einzelnen Regelungen werden derzeit ausgewertet und bei der weiteren Überarbeitung berücksichtigt. Die für den Vollzug des Abfallrechts zuständigen Länder und die Mehrzahl der Verbände haben in der Anhörung der beteiligten Kreise die Forderung der kommunalen Spitzenverbände nicht unterstützt, sondern vielmehr die zügige Verabschiedung des Untergesetzlichen Regelwerkes gefordert. Zu Frage 4: Die geltende Verpackungsverordnung war 1991 ein mitentscheidender Anlaß zur Erarbeitung einer europäischen Verpackungsrichtlinie und ist in zahlreichen materiellen Punkten deren Vorbild, wenngleich die europäische Richtlinie in wichtigen Bereichen die anspruchsvollen Vorgaben der deutschen Verpackungsverordnung nicht aufgegriffen hat. Die geltende Verpackungsverordnung erfaßt allerdings - anders als die EG-Verpackungsrichtlinie - nicht die Verpackungen schadstoffhaltiger Füllgüter. Insoweit soll mit der Erweiterung des Anwendungsbereichs durch die Novellierung die EG-Verpakkungsrichtlinie umgesetzt werden. Darüber hinaus sollen einige Definitionen in der Verpackungsverordnung den Definitionen der EG-Verpackungsrichtlinie angepaßt werden, so z. B. der „Verpackungs " -Begriff. Die mit Schreiben vom 12. Dezember 1995 von der Europäischen Kommission gegenüber der Verpakkungsverordnung geäußerte Kritik wird von der Bundesregierung in einer ausführlichen Stellungnahme bis Ende April 1996 beantwortet werden. Darin wird die Bundesregierung zu den Fragen der Kommission substantiiert Stellung nehmen und im einzelnen darlegen, weshalb sie die in der Verpackungsverordnung enthaltenen Anforderungen unter anderem zum Schutz von Getränke-Mehrwegsystemen bei Befreiung von Rücknahme- und Pfandpflichten aus Gründen des Umweltschutzes für gerechtfertigt erachtet. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hansgeorg Hauser auf die Frage des Abgeordneten Wolfgang Ilte (SPD) (Drucksache 13/4333 Frage 7): Beabsichtigt die Bundesregierung von ihren Aufsichtsrechten Gebrauch zu machen - insbesondere Prüfungsbeanstandungen vorzunehmen -, wenn Mittel aus dem Investitionsförderungsgesetz Aufbau Ost (§ 3 Abs. 3) zur Sanierung von Schulgebäuden eingesetzt werden, weil dies aus städtebaulicher Sicht (Dach, Fassade, Fenster) erforderlich ist? Eine allgemeinbildende Schule ist als solche grundsätzlich nicht förderfähig. Sofern Schulgebäude sanierungsbedürftig und Teil einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme sind, können sie jedoch nach § 3 Nr. 3 Investitionsförderungsgesetz Aufbau Ost (IIG) gefördert werden. In dieser Frage besteht zwischen Bund und neuen Ländern Einvernehmen. Von seiten der Bundesregierung besteht deshalb keine Veranlassung, einer derartigen Verwendung von IfG-Fördermitteln durch die neuen Länder entgegenzutreten. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Horst Günther auf die Fragen des Abgeordneten Ernst Hinsken (CDU/CSU) (Drucksache 13/4333 Fragen 9 und 10): Was hat die Bundesregierung veranlaßt, eine 75%ige Anrechnung der Firmenaufträge auf die Wertschöpfung der jeweiligen Werkstätten für Behinderte zuzulassen, wo doch bekannt ist, daß Aufträge nur bis zu der Höhe vergeben werden, die zur Verrechnung der jeweils zur Zahlung fälligen Ausgleichsabgabe erforderlich ist? Wie kann die Bundesregierung Behauptungen der Behindertenverbände widerlegen, wonach durch die beschlossene Änderung des § 55 des Schwerbehindertengesetzes weniger Aufträge an die Behindertenwerkstätten, mit damit verbundenem Verlust von Arbeitsplätzen, vergeben werden, und wie will sie solcher Entwicklung begegnen? Zu Frage 9: Nach geltendem Recht wird die Vergabe von Aufträgen an Werkstätten für Behinderte (WfB) dadurch gefördert, daß 30 v. H. des Rechnungsbetrages solcher Aufträge vom Auftraggeber auf eine von ihm zu zahlende Ausgleichsgabe angerechnet werden können. Voraussetzung dabei ist, daß der Rechnungsbetrag des Auftrags nicht zu weniger als 30 v. H. durch die von der WfB erbrachte Arbeitsleistung bestimmt wird. Diese Regelung verfolgt das Ziel, WfB's zu Aufträgen zu verhelfen, die eine stetige Beschäftigung der Behinderten in den WfB's ermöglichen. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene und vom Deutschen Bundestag beschlossene Neufassung (BT-Drucksache 13/2440, S. 11, BR-Drucksache 141/ 96, S. 13) sieht eine Änderung dieser Regelung vor: - Aufträge dürfen generell angerechnet werden, auch solche, bei denen der Anteil der Arbeitsleistung geringer ist als 30 v. H. des Rechnungsbetrags; - Bezugsgröße soll künftig die in der WfB erbrachte Arbeitsleistung sein, d. h. der Betrag der Gesamtrechnung abzüglich des Materials; - Verrechnungssatz soll nicht mehr 30 v. H. des Rechnungsbetrages einschließlich Material, sondern 75 v. H. dieses Betrages ohne Material sein. Die Motive für diese Änderung sind in der Amtlichen Begründung genannt (BT-Drucksache 13/2440, S. 32, zu Art. 3, Nr. 3 [§ 55]): 1. Der Anreiz, WfB's beschäftigungs- und nicht so sehr materialintensive Aufträge zu vergeben, soll verstärkt werden, damit die Behinderten in den WfB's möglichst stetig Arbeit haben. 2. Es soll der Anreiz genommen werden, WfB's dazu zu veranlassen, Material auf eigene Rechnung zu beschaffen und dieses Material nach u. U. nur geringfügiger Weiterverarbeitung ausgleichsabgabewirksam in Rechnung zu stellen. 3. Der Verrechnungssatz von 30 v. H. soll im Zuge der Umstellung der Bemessungsgrundlage so erhöht werden, daß die Werkstätten im Durchschnitt durch die Umstellung nicht benachteiligt werden. Die Neuregelung kann im Einzelfall - so bei der Erbringung reiner Dienstleistungen - dazu führen, daß einem Auftraggeber ein höherer Anrechnungsbetrag zugutekommt und sich die von ihm zu zahlende Ausgleichsabgabe infolgedessen durch eine geringere Zahl von Aufträgen auf Null reduziert. Die zuweilen aufgestellte Behauptung, ausgleichsabgabepflichtige Arbeitgeber würden nur Aufträge an WfB's vergeben, bis ihre Ausgleichsabgabe auf Null reduziert sei, trifft nicht zu. Vielfach sind andere Motive zur Auftragsvergabe an WfB's maßgeblich wie Preiswürdigkeit und Leistungsfähigkeit. Zu Frage 10: Die neue Regelung fördert - wie gewollt - die Vergabe beschäftigungsintensiver Aufträge. Aufträge, deren Rechnungsbetrag nur zu einem geringen Teil durch die Arbeitsleistung in den WfB's, ganz überwiegend aber vom Anteil und Preis des Materials bestimmt werden, deren Vergabe also zu wenig Beschäftigung in der WfB, aber nach der bisherigen Regelung zu einer raschen Aufzehrung der Ausgleichsabgabe geführt hat, sind nach der neuen Regelung unter dem Aspekt Verringerung der Ausgleichsabgabe weniger attraktiv. Behauptungen von Werkstattverbänden, die neue Regelung werde generell zu einer Verringerung der 8648* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1996 Auftragsvergabe führen, sind aus der Sicht der Bundesregierung nicht begründet. Anlage 5 Antwort der Pari. Staatssekretärin Dr. Sabine Bergmann-Pohl auf die Fragen des Abgeordneten Wolfgang Schulhoff (CDU/CSU) (Drucksache 13/3444 Fragen 11 und 12): Ist der Bundesregierung der Bericht der „Welt am Sonntag" vom 10. März 1996 bekannt, wonach eine fünfköpfige ausländische Familie im Rahmen der Sozialhilfe einen Gesamtbedarf in Höhe von 3 153,70 DM und eine laufende Hilfe zum Lebensunterhalt in Höhe von 2 190 DM erhält, was einen Endbetrag von 5 343,70 DM ausmacht, und falls diese Angaben zutreffen, sieht sie dann gesetzgeberischen Handlungsbedarf? Welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um die tatsächliche Zahl der ausländischen Sozialhilfeempfänger festzustellen, da im eben erwähnten Artikel berichtet wird, daß Mitarbeiter von Sozialämtern nicht alle Namen ausländischer Sozialhilfeempfänger an die Ausländerbehörden weitergeben? Zu Frage 11: Der Bundesregierung ist der fragliche Bericht der „Welt am Sonntag" vom 10. März 1996 bekannt. Erkenntnisse zum Einzelfall liegen der Bundesregierung allerdings nicht vor, denn die Durchführung des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) und damit auch die Entscheidung im Einzelfall liegt bei den Ländern und Kommunen. In dem dem Bericht der „Welt" zugrundeliegenden Sachverhalt handelt es sich offensichtlich um eine ausländische Familie, die entsprechend ihrem ausländerrechtlichen Status Anspruch auf Hilfe zum Lebensunterhalt gemäß § 120 Abs. 1 Satz 1 BSHG hat. Allgemein ist zu den im Bericht erwähnten Zahlen zu bemerken: Die Sozialhilferegelsätze für die 5-köpfige Bedarfsgemeinschaft entsprechen denen im Lande Hessen für den damaligen Zeitraum. Ob die angegebenen Unterkunftskosten für eine 5-köpfige Familie den der Besonderheit des Einzelfalles angemessenen Umfang übersteigen, kann von hier aus nicht beurteilt werden. In jedem Fall wirkt sich das angegebene Wohngeld von 477 DM leistungsmindernd auf die übernommenen Unterkunftskosten aus. Von daher erscheint der angegebene Gesamtbedarf von 3 153,70 DM für eine 5köpfige Familie als möglich. Nicht nachvollziehbar ist jedoch die Darstellung in dem Bericht, wonach nochmals zum Gesamtbedarf ein weiterer Betrag von 2 190 DM an laufender Hilfe zum Lebensunterhalt hinzugerechnet worden sein soll. Nicht auszuschließen ist, daß der Gesamtbedarf für den Monat Mai 1995 3 153,70 DM betrug und tatsächlich lediglich ein Betrag von 2 190 DM als laufende Hilfe zum Lebensunterhalt für diesen Monat anteilsmäßig ausgezahlt worden ist, weil ein Anspruch nur für einen Teil des Monats Mai bestanden hat. Ein Endbetrag von 5 343,70 DM erscheint nach den vorliegenden Zahlen und den allgemein geltenden Regelsätzen als völlig unrealistisch. Ein Handlungsbedarf des Gesetzgebers ist aus diesem Grunde nicht gegeben. Zu Frage 12: Für die statistische Erfassung ausländischer Sozialhilfeempfänger sind nicht die Ausländerbehörden zuständig. Gemäß § 127 BSHG wird über die Empfänger von laufender Hilfe zum Lebensunterhalt und von Hilfe in besonderen Lebenslagen sowie über die Ausgaben und Einnahmen der Sozialhilfe eine Bundesstatistik geführt. Erhebungsmerkmale dieser Sozialhilfestatistik sind u. a. die Staatsangehörigkeit und bei Ausländern auch der aufenthaltsrechtliche Status. Die Bundesregierung und die zuständigen statistischen Ämter haben keine Hinweise darauf, daß die örtlichen Sozialämter die gesetzlich vorgeschriebenen statistischen Meldungen hinsichtlich der Ausländereigenschaft der Hilfeempfänger nicht ordnungsgemäß erstatten. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Johannes Nitsch auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Winfried Wolf (PDS) (Drucksache 13/3444 Fragen 14 und 15): Warum ist unter den von 1990 bis 1995 in das Bundesprogramm gemäß § 6 Abs. 1 des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) aufgenommenen 25 Vorhaben für den öffentlichen Personennahverkehr (siehe Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage, Drucksache 13/4228) nur ein einziges Vorhaben (die Straßenbahnverlängerung nach Jena-Lobeda) in den neuen Ländern einschließlich Berlin? Soll die Verlängerung der Berliner U-Bahnlinie 5 in das Programm gemäß § 6 Abs. 1 des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) aufgenommen werden, und wenn ja, warum hat die Bundesregierung nicht darauf gedrungen, daß im Rahmen des Standardisierten Bewertungsverfahrens auch der Abschnitt, der allein zur Realisierung ansteht (AlexanderplatzLehrter Bahnhof), untersucht wird? Zu Frage 14: Dies trifft nicht zu. Von 1990 bis 1995 wurden bei den jährlichen Programmfortschreibungen Vorhaben aus den neuen Ländern einschließlich Berlin in das Bundesprogramm gemäß § 6 (1) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz aufgenommen. Im aktuellen GVFG-Bundesprogramm 1995 bis 1999 sind 24 endgültig in das Programm aufgenommene Vorhaben enthalten. Zu Frage 15: Nein, für die U-Bahnlinie U 5 sind - wie in der Antwort auf die Kleine Anfrage (Drucksache 13/4050) Frage Nr. 6 dargestellt - für einzelne Abschnitte standardisierte Bewertungen durchgeführt worden. Die Ergebnisse hätten auch eine Förderung des Vorhabens aus dem Bundesprogramm nach § 6 (1) GVFG gerechtfertigt. In Anbetracht der im GVFG-Bundesprogramm für Berlin verfügbaren Mittel, die bereits hauptsächlich für die S-Bahn verplant waren, wurden andere Finanzierungswege gesucht mit Einsatz von - Hauptstadtmitteln, - GVFG-Landesprogramm Berlin, - Regionalisierungs- und eigene Mittel Berlin, Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1996 8649* Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Johannes Nitsch auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Elke Leonhard (SPD) (Drucksache 13/3444 Fragen 16 und 17): Welche Planungen bestehen auf seiten der Bundesregierung in bezug auf eine mögliche Zusammenlegung von Deutschem Wetterdienst und Geophysikalischem Beratungsdienst der Bundeswehr, und wie stellt sich der aktuelle Sachstand entsprechender Überlegungen derzeit dar? Welche konkreten Auswirkungen hätte eine eventuelle Zusammenlegung von Deutschem Wetterdienst und Geophysikalischem Beratungsdienst, insbesondere mit Blick auf Standorte und Beschäftigungszahlen bei den betroffenen Einrichtungen? Zu Frage 16: Ihre Fragen zu einer möglichen Zusammenlegung von Deutschem Wetterdienst und Geophysikalischem Beratungsinstitut der Bundeswehr liegen im Rahmen eines existierenden Prüfungsauftrages des Rechnungsprüfungsausschusses vom 7. Februar d. J. mit Termin 30. Juni 1996. Außerdem sollen die Anregungen des Bundesrechnungshofes in einer noch für diesen Monat erwarteten gleichgerichteten Prüfungsmitteilung bei den o. a. Prüfungen mit einbezogen werden. Zu Frage 17: Eingehende Antworten können daher erst nach Abschluß aller diesbezüglichen Prüfungen und Abstimmungen zwischen den beteiligten Bundesressorts BMV, BMVg und BMF gegeben werden. Anlage 8 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Frage des Abgeordneten Erwin Marschewski (CDU/CSU) (Drucksache 13/3444 Frage 18): Wie viele Botschaften der Bundesrepublik Deutschland, und wie viele Goethe-Institute beziehen zu dienstlichen Zwecken die Wochenmagazine „Der Spiegel "und/oder „Focus"? 17 Auslandsvertretungen haben „Spiegel" und „Focus" abonniert. 208 Auslandsvertretungen haben nur den „Spiegel" abonniert. Eine Auslandsvertretung bezieht nur „Focus". Aus Mitteln des Auswärtigen Amts erhalten 24 Goethe-Institute „Spiegel" und „Focus"; 138 Goethe-Institute erhalten nur den „Spiegel", 2 Goethe-Institute erhalten nur „Focus". 19 weitere Institute, die nicht zum Goethe-Institut gehören, erhalten ebenfalls den „Spiegel" aus Mitteln des Auswärtigen Amts. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) (Drucksache 13/3444 Fragen 22 und 23): Hält die Bundesregierung ihre in der Vergangenheit geäußerten moralischen und rechtlichen Bedenken gegen eine Aufgabe der von den Sudetendeutschen geltend gemachten Eigentumsansprüche gegenüber der Tschechoslowakei bzw. der Tschechischen Republik weiterhin aufrecht? Hält die Bundesregierung weiterhin an ihrer Auffassung fest, daß es sich bei der aufgrund der Bene-Dekrete erfolgten Massenvertreibung und der entschädigungslosen Enteignung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg um völkerrechtswidrige Handlungen und um Unrecht handelt, das durch nichts gerechtfertigt ist? Zu Frage 22: Die Haltung der Bundesregierung zu den moralischen und rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Vertreibung Deutscher nach Kriegsende ist unverändert. Zu Frage 23: Die Bundesregierung hat die Vertreibung und entschädigungslose Enteignung der Sudetendeutschen immer als völkerrechtswidrig verurteilt. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen des Abgeordneten Peter Conradi (SPD) (Drucksache 13/3444 Fragen 24 und 25): Wie hoch waren 1994 die Personalaufwendungen des Bundes für die Bezahlung der Bundesbeamten (Gehälter der aktiven Beamten und Versorgungsleistungen), und wie hoch waren die Aufwendungen des Bundes für die Beihilfe für Krankheiten, Kuren usw. der aktiven Beamten und der Versorgungsempfänger? Welche Beitragssätze für die Krankenversicherung und welche Beitragsbemessungsgrenzen legte die Bundesregierung bei ihrer Antwort auf meine Frage 20 in Drucksache 13/3842 (Aufwendungen des Bundes für die Krankenversicherung der Beamten bei der AOK) zugrunde? Zu Frage 24: Im Jahre 1994 beliefen sich die Aufwendungen für die Besoldung der aktiven Bundesbeamten (ohne Post und Bahn) auf rund 8,85 Milliarden DM und für Versorgungsleistungen (Ruhegehälter lt. Kap. 3303 432 01 Bundeshaushaltsplan sowie Witwen- und Waisengelder lt. Kap. 3303 432 02 Bundeshaushaltsplan) im selben Zeitraum auf ca. 2,74 Milliarden DM. Insgesamt also auf etwa 11,59 Milliarden DM. Die Beihilfeausgaben des Bundes betrugen im Jahre 1994 für aktive Beamte 311 Millionen DM und für Versorgungsempfänger 336,1 Millionen DM. Zu Frage 25: Es wurde der durchschnittliche Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung des Jahres 1994 in Höhe von 13,4 % West und 12,6 % Ost zugrundegelegt. Der Arbeitgeberanteil wurde entsprechend mit der Hälfte des jeweiligen Beitragssatzes bis zur Beitragsbemessungsgrenze angesetzt, d. h. 6,7 % West und 6,3 % Ost. Entsprechend Ihrer Fragestellung wurde die Beitragsbemessungsgrenze für das Jahr 1994 herangezogen. Diese betrug im Westen 5 700 DM und im Osten 4 425 DM. 8650* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 97. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. April 1996 Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 13/4333 Fragen 28 und 29): Wird die Bundesregierung bei der jetzt eingeleiteten Aufenthaltsbeendigung der bosnischen Flüchtlinge Abweichungen von den im Friedensabkommen von Dayton aufgestellten Grundsätzen, nach denen den bosnischen Flüchtlingen die sichere Heimkehr in ihre angestammten Gebiete in Aussicht gestellt wird, etwa in der Weise zulassen, daß die Flüchtlinge unabhängig von Ort und Art der Unterbringung in Bosnien zur Rückkehr gezwungen werden, und falls nein, wie wird sie die Einhaltung dieser Grundsätze sicherstellen? Wird die Bundesregierung die Abschiebung der Flüchtlinge durchsetzen, obwohl der Bundesminister des Innern in Genf zugesagt hat, die Rückführung in Absprache mit dem UNHCR durchzuführen, der derzeit keine geordnete Rückführmöglichkeit für die Flüchtlinge sieht? Zu Frage 28: Der Beschluß der IMK vom 26. Januar 1996 zur Rückführung der Bürgerkriegsflüchtlinge nach Bosnien-Herzegowina steht unter dem Vorbehalt, daß sich die Lage vor Ort stabilisiert und die im Friedensabkommen von Dayton vorgesehenen allgemeinen Voraussetzungen: - Implementierung des militärischen Teils des Abkommens von Dayton, - Schaffung von Amnestieregelungen, - Funktionieren der Einrichtungen für den Schutz der Menschenrechte vorliegen. Die Rückführung, die so gestaffelt erfolgen soll, ist nach dem Beschluß der Innenminister von Bund und Ländern so zu gestalten, daß „davon keine Gefahr für die Sicherheit und das Leben der rückkehrenden Flüchtlinge ausgeht. " Die Verteilung der zurückkehrenden Flüchtlinge in Bosnien-Herzegowina und ihre Wiedereingliederung ist Sache der örtlichen Behörden sowie der im Friedensabkommen hierfür vorgesehenen internationalen Hilfsinstitutionen. Mit der bosnischen Seite sind inzwischen Vertragsverhandlungen über den Abschluß eines Rückübernahmeabkommens aufgenommen worden. Zu Frage 29: Es ist beabsichtigt, mit der geordneten Rückführung ab Juli 1996 zu beginnen. Dabei hält die Bundesregierung die freiwillige Rückkehr für die beste Form der Rückkehr, erforderlichenfalls werden Rückführungen aber auch gegen den Willen des einzelnen Bürgerkriegsflüchtlings in Betracht kommen. Diese Haltung Deutschlands ist vom Bundesminister des Innern dem UNHCR bereits in Genf erläutert und von der deutschen Delegation in Oslo erneut betont worden. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Norbert Lammert auf die Fragen des Abgeordneten Michael Teiser (CDU/ CSU) (Drucksache 13/4333 Fragen 30 und 31): Ist der Bundesregierung bekannt, daß Frankreich sechs Fregatten an die Volksrepublik Taiwan liefert, und welche Gründe sprechen nach Auffassung der Bundesregierung dafür, deutschen Werften die entsprechende Inauftragnahme von Marineschiffen (Fregatten oder U-Boote) zu untersagen? Wie viele Arbeitsplätze wären nach Erkenntnissen der Bundesregierung für welchen Zeitraum auf deutschen Werften und in Zulieferbetrieben durch die Inauftragnahme von sechs Fregatten für die Republik Taiwan gesichert bzw. geschaffen worden? Zu Frage 30: Der Bundesregierung ist bekannt, daß Frankreich sechs Rümpfe für Fregatten vom Typ „La Fayette" an Taiwan verkauft hat. Die Entscheidung der Bundesregierung, vergleichbare Lieferungen nach Taiwan nicht zuzulassen, wurde entsprechend den „Politischen Grundsätzen der Bundesregierung" für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern vom 28. April 1982" getroffen. Exporte von Kriegswaffen in Nicht-NATO-Länder werden hiernach nur dann genehmigt, wenn im Einzelfall vitale Interessen der Bundesrepublik Deutschland für eine ausnahmsweise Genehmigung sprechen. Zusätzlich muß sichergestellt sein, daß eine solche Lieferung nicht zu einer Erhöhung bestehender Spannungen beiträgt. Bei Anwendung dieser Kriterien könnte in der gegenwärtigen Situation eine Genehmigung nicht erteilt werden. Zu Frage 31: Die Bundesregierung hat keine eigenen Erkenntnisse, wie viele Arbeitsplätze bei Herstellung von sechs Fregatten geschaffen bzw. erhalten würden. Nach Auskunft der Werftindustrie handelt es sich um gut 3 000 Arbeitsplätze, die durch einen solchen Auftrag 6 Jahre lang gesichert werden könnten.
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    Rede von Eduard Lintner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren und Herr Schlauch, ich finde, es sollte nicht von dem Anlaß abgelenkt werden, aus dem diese Aktuelle Stunde stattfindet.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und bei der F.D.P.)

    Der Anlaß ist nicht die Energiepolitik der Bundesregierung, sondern der Anlaß ist ein Aufruf zu Gewalt, der eben von Abgeordneten aus den Reihen der PDS und der Grünen ausdrücklich und mit Hinweis auf diese Eigenschaft unterstützt worden ist. Dabei geht es auch nicht um einen Aufruf, der sozusagen nur symbolischen Charakter hat, Herr Kollege Schlauch. Vielmehr wird ganz konkret zum Tun, und zwar zu strafbarem Tun, aufgefordert. Das Ganze läßt sich auch nicht verharmlosend als „Widerstand" deklarieren oder blasphemisch verschleiern, wie Sie es gerade angedeutet haben. Vielmehr handelt es sich, meine Damen und Herren, um einen ernsten Vorgang von äußerster grundsätzlicher Bedeutung.
    Tatsache ist jedenfalls, daß in einer Anzeige der „taz" eine sogenannte Mahnwache Gundremmingen für den 28. April 1996, einen Sonntag, nicht nur zu einer Demonstration vor dem Kernkraftwerk aufruft, sondern zugleich dazu auffordert, die Schienen vor dem Kraftwerk, wie es heißt, „gewaltfrei" - wie das passieren soll, müßte einmal vorexerziert werden - zu demontieren. Das hat - das ist von meinen Vorrednern schon herausgestellt worden - mit dem Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit überhaupt nichts mehr zu tun.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Es handelt sich dabei, ungeschminkt gesagt, um einen unverhüllten Aufruf zur Begehung von Straftaten.

    (Roland Kohn [F.D.P.]: So ist es!)

    Solches Tun verhöhnt - so empfinden wir es jedenfalls - den geradezu lebensnotwendigen Konsens über Recht und Ordnung, ohne den es ein friedliches Zusammenleben in einem demokratischen Rechtsstaat gar nicht geben kann.
    Besonders skandalös an diesem Vorgang ist, daß zwei Abgeordnete des Deutschen Bundestages den Aufruf unterschrieben haben. Dies ist aus meiner Sicht ein unverantwortliches Verhalten. Das mindeste, was man fordern muß, ist, daß sich die Betroffenen nachträglich von diesem Aufruf distanzieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, wir alle wissen, daß eine gesicherte Energiegewinnung und -versorgung für alle Bürger von größter und damit natürlich auch von nationaler Bedeutung ist. Logischerweise gehört dazu auch die Entsorgung der dabei entstehenden Abfälle. Die wiederum dazu notwendigen Transporte sind daher ein unverzichtbarer Teil des nationalen Entsorgungskonzeptes.
    Diesen Transporten stellt sich nun eine kleine, aber leider gewaltbereite „Anti-Atomenergie-Szene" entgegen. Sie will diese Transporte mit allen Mitteln verhindern. Dabei beschränkt sie sich nicht, wie es allein rechtmäßig wäre, auf Demonstrationen, sondern

    Parl. Staatssekretär Eduard Lintner
    sie glaubt, sich auch gefährliche Eingriffe in den Bahnverkehr anmaßen zu können.
    Daß das Ganze nicht so harmlos ist, wie hier dauernd dargetan wird, zeigen die Beispiele aus den bisherigen Aktivitäten dieser Szene. So wurden zum Beispiel Hindernisse auf Gleise gelegt, Sicherheitseinrichtungen der Bahn zerstört und Hakenkrallen in Oberleitungen gehängt. Dabei wurden Personenschäden und auch sehr hohe Sachschäden billigend in Kauf genommen oder sogar bewußt herbeigeführt.
    Die nunmehr für das übernächste Wochenende vorgesehene demonstrative Aktion muß deshalb in diesem Kontext gesehen werden. Sie schließt sich an vergleichbare frühere gewalttätige Auftritte an, so zum Beispiel erst am vergangenen Sonntag in Dannenberg. Dort wurden aus einer Demonstration von zirka 1 000 Personen heraus Schienen angesägt, Bahnschwellen unterhöhlt, Schwellenschrauben gelöst und Zäune zerschnitten.

    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Unsinn, Herr Staatssekretär!)

    Außerdem wurden auf der Strecke Lüneburg - Dannenberg brennende Strohballen auf die Schienen gelegt und Gleise von vermummten Teilnehmern besetzt. Nur auf Grund der starken Präsenz der Polizei des Landes Niedersachsen und des Bundesgrenzschutzes konnten größere Beeinträchtigungen und schwerwiegende Sachbeschädigungen vermieden werden.

    (Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten [CDU/ CSU]: Nachahmer sind das!)

    Es ist also für jedermann ersichtlich, daß derartige Aktionen üblicherweise nicht gewaltfrei verlaufen, was fälschlicherweise immer wieder behauptet wird.

    (Widerspruch der Abg. Eva Bulling-Schröter [PDS])

    Diese Aktionen sind vielmehr von vornherein darauf ausgerichtet, mit ganz erheblicher Brutalität kriminelle Handlungen zu begehen, um dadurch den Staat und seine Organe herauszufordern.

    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Der Castor ist die Gewalt!)

    Ein derartiges, die Gemeinschaft zerstörendes Verhalten kann nicht hingenommen werden. Es läuft auf die Inanspruchnahme von Faustrecht hinaus und bereitet das Terrain generell für jene, die das Recht bewußt mißachten wollen. Das sollten Sie bei Ihren Überlegungen einmal in Rechnung stellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, das kann der Rechtsstaat aus einsichtigen Gründen nicht zulassen. Es kann sich im Rechtsstaat nicht jeder seinen eigenen privaten Gewalt- und Widerstandsbegriff zusammenbasteln, sondern jeder muß sich dem allgemeinen Gebot des friedlichen Zusammenlebens unterwerfen. Das gilt ganz selbstverständlich - und erst recht, finde ich - für Mitglieder dieses Hauses.
    Gerade Sie als Bundestagsabgeordnete haben für Recht und Gesetz geradezustehen. Deshalb kann ich Ihnen die Aufforderung, sich öffentlich von dem Aufruf zum Begehen von Straftaten zu distanzieren, wirklich nicht ersparen.
    Der Gipfel des Ganzen besteht darin, daß die „Mahnwache Gundremmingen", die per Anzeige, wie dargelegt, in einer Tageszeitung zu Straftaten aufruft, steuerrechtlich offenbar als gemeinnützig eingestuft ist. Wenn man bei der angegebenen Telefonnummer nämlich anruft, dann wird die Abzugsfähigkeit einer eventuellen Spende beteuert, zugleich aber darauf hingewiesen, das Vorhaben, das geplant sei, sei ziemlich - so wörtlich - „illegal".

    (Guido Westerwelle [F.D.P.]: Das ist ein Skandal! Weitere Zurufe von der CDU/ CSU und der F.D.P.)

    Ich finde, auch das sollte Konsequenzen haben. Der zuständige Landesfinanzminister sollte daher meines Erachtens schnellstens die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für diesen Verein betreiben. Denn der Gedanke, daß man mit Hilfe steuerlich abzugsfähiger Spenden Aufrufe zum Begehen von Straftaten finanziert,

    (Walter Hirche [F.D.P.]: Unglaublich!)

    ist doch wohl für jeden rechtstreuen Staatsbürger unerträglich.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Norbert Geis.

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    Rede von Norbert Geis


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Veröffentlichung in der „taz" war eine Aufforderung zur Straftat, und zwar zur Sachbeschädigung und zum Landfriedensbruch, und ist damit selbst auch eine Straftat. Eine Aufforderung zur Straftat ist selbst auch eine Straftat. Das gilt natürlich auch für die Zeitung, die dies veröffentlicht hat, und das gilt für all diejenigen, die diese Veröffentlichung unterschrieben haben. Das gilt insbesondere für die beiden Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Sie müssen, wenn die Dinge richtig laufen, mit einer staatsanwaltschaftlichen Ermittlung rechnen.
    In der Begründung dieses Aufrufs wird aber in einer besonders perfiden Weise das Recht auf Leben auf der einen Seite gegen das Recht auf Eigentum auf der anderen Seite ausgespielt. Wir alle wissen, wohin es führt, wenn wir nicht rechtzeitig der Auseinandersetzung in der Gesellschaft, die mit Gewalt geführt wird, diesem Handeln und diesem Bestreben, widerstehen. Der Terrorismus der 70er und der 80er Jahre

    (Lachen bei der PDS)

    hat bekanntlich mit der Gewalt gegen Sachen in den 60er Jahren begonnen. Das ist uns allen hinreichend bekannt.

    Norbert Geis
    Es gibt heute wie damals die Beschwichtiger, die sagen, das alles sei gar nicht so schlimm, das alles sei gar nicht so tragisch. So schlimm sei ein bißchen Gewaltanwendung, Herr Schlauch, auch nicht.

    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    - Es hat sich ungefähr so angehört.

    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    - Lesen Sie es im Protokoll nach.
    Herr Schlauch, diese Beschwichtiger befinden sich in einem gefährlichen Irrtum. Daß sie sich in einem gefährlichen Irrtum befinden, beweist letztlich auch die dunkelste Epoche der deutschen Geschichte vor wenigen Jahrzehnten, die wir bitter haben bezahlen müssen.

    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber ein atemberaubender Vergleich!)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, dies sollten vor allem auch die Abgeordneten des Deutschen Bundestages nicht verkennen, die diesen Aufruf unterschrieben haben. Sie mißachten damit demokratisch zustande gekommene Mehrheitsentscheidungen. Sie mißachten Entscheidungen der Gerichte, vor denen dies geprüft worden ist, und äußern damit, daß sie überhaupt kein vernünftiges Demokratieverständnis haben. Aber nicht nur das: Sie äußern auch, wie ich meine, eine gefährliche Staatsfeindlichkeit. Jedenfalls kommt sie in ihrem Verhalten zum Ausdruck.
    Abwegig wäre auf jeden Fall die Meinung, man könne sich in einem solchen Fall auf Widerstandsrecht berufen. Auch das ist angeklungen, und das kann man gar nicht anders meinen. Widerstandsrecht gegen unsere demokratische Grundordnung, gegen unseren demokratischen Rechtsstaat, gegen die demokratischen Verfahrensweisen, die wir eingerichtet haben, ist ein Widerspruch in sich. Es gibt kein Recht zum Widerstand gegen die Grundrechte und die Wertordnung der Grundrechte. Es gibt nur ein Widerstandsrecht für die Erhaltung der Grundrechte und für die Erhaltung der Wertordnung und damit auch für die Erhaltung des Eigentums und für die Erhaltung demokratischer Spielregeln, die bei uns genau festgelegt sind.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Wen greifen Sie denn jetzt an?)

    Dagegen haben die beiden Abgeordneten - ich scheue mich nicht, es zu sagen - in einer Weise verstoßen, die eines Abgeordneten unwürdig ist.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es gibt in unserer Demokratie und in unserem demokratischen Rechtsstaat keinen Mangel und keinen Mißstand, der mit Gewalt beseitigt werden müßte. Wer sich unrecht behandelt fühlt, der kann bei uns in vielfältiger Weise sein Recht vor Gericht suchen. Das wissen wir alle. Wir kämpfen ja darum, daß es ein bißchen weniger Richterrechtsstaat wird.
    Jede Minderheit hat die verfassungsmäßige Möglichkeit und das verfassungsmäßige Recht, selber die Mehrheit zu erringen und auf diese Weise selber die Regierung zu stellen. Aber sie hat nicht das Recht, mit Gewalt ihre eigene Meinung durchzusetzen und mit Gewalt ihren eigenen Willen anderen auf zuzwingen. Dieses Recht steht niemandem bei uns zu.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Das gilt auch für die Zeitung, die den Aufruf veröffentlicht hat. Seriöse Zeitungen haben diese Anzeige bekanntlich abgelehnt.

    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die „taz" ist eine seriöse Zeitung!)

    Die „taz" aber hat mit dieser Veröffentlichung bestätigt, was von ihr zu halten ist. Der Redaktion dieser Zeitung fehlt jegliches Gespür für Augenmaß

    (Rezzo Schlauch [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oberzensor Geis!)

    und dafür, wo die Grenzen der Pressefreiheit sind. Das muß man, glaube ich, von dieser Stelle einmal deutlich sagen.
    Mag diese Aktuelle Stunde mit einen Beitrag dazu leisten, Herr Schlauch, daß in der Demokratie immer noch das Wort gilt und nicht die Gewalt. Auseinandersetzungen mögen - auch handfest - in Form von Dialog und von Diskussion geführt werden, aber immer in gegenseitigem Respekt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)