Rede von
Wolfgang
Behrendt
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Kollege, zu Ihrer ersten Frage muß ich sagen: Im Gegensatz zu Ihnen sind wir bereit, aus neuen Erkenntnissen neue Schlußfolgerungen zu ziehen.
Wenn Sie glauben, mit aller Gewalt an Beschlüssen festhalten zu können, obwohl neuere Erkenntnisse Sie zu mehr Nachdenklichkeit bewegen müßten, zeigt das nur ein gewisses Maß an Engstirnigkeit. Sie sind nicht bereit, vernünftig und sachbezogen an die Lösung von Problemen heranzugehen.
Lassen Sie mich zweitens sagen: Natürlich wird es immer landesspezifische Egoismen geben, aus einem bestimmten regionalen Interesse heraus bestimmte Dinge etwas zurückhaltender zu betrachten. Ich denke aber, wir als Bundestagsfraktionen haben hier die Aufgabe, eine möglichst objektive, sachbezogene Lösung anzustreben. Dafür habe ich plädiert.
Wenn Sie hier sagen, daß die Entscheidung für die Kernenergie die Verantwortung einbezieht, die Endlagerungsproblematik zu lösen, dann gilt das, so denke ich, in besonderem Maße für Sie; denn Sie treten ja für die Kernenergie ein. Ich frage Sie, warum Sie, wenn Sie sich dieser Verantwortung bewußt sind, dann nicht unseren Vorschlägen zustimmen, durch entsprechende Maßnahmen im Haushalt zu gewährleisten, daß möglichst viele Standorte umfassend erkundet werden. Dann nämlich hätten wir die Gewähr, daß eine vernünftige, sachgerechte Lösung der Endlagerungsproblematik, soweit das überhaupt möglich ist, angestrebt werden kann.