Rede von
Ingrid
Matthäus-Maier
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich weiß, es ist spät, aber ich möchte kurz erklären, warum ich dem Gesetz zustimme.
Politik ist das Bohren von dicken Brettern, und manchmal sind sie besonders dick. Das heutige Reformpaket gehört dazu. Seit 25 Jahren kämpfe ich auf verschiedenen Ebenen für eine Änderung - ich
freue mich, daß sie heute kommt -: als einfache Abgeordnete, als Vorsitzende des Finanzausschusses, als Mitglied der Opposition. Ich finde, darüber können wir alle zufrieden sein.
Ich möchte den wichtigsten Punkt hervorheben. Über Jahrzehnte war es so: Je mehr der Bauherr verdiente, desto höher war und ist bis heute für ihn die Entlastung. Das ändern wir heute gemeinsam. Das ist so ähnlich wie beim Kindergeld: Wir ersetzen den Kinderfreibetrag für etwa 95 % der Eltern durch das Kindergeld. Das ist ein enormer Fortschritt.
Ich danke meinen Kollegen in der SPD, daß sie das in mühevoller Kleinarbeit durchgesetzt haben. Ich danke Ihnen von den Koalitionsfraktionen, daß das nach langem Widerstand heute durchkommt. Da ich sehr milde gestimmt bin, will ich nicht zitieren, was Sie über all die Jahrzehnte dagegengehalten haben.
- Nicht Sie, Herr Kansy, aber viele von Ihnen.
- Ich habe es doch miterlebt! Nun freuen Sie sich doch, daß wir das heute machen!
Ich stimme dem Gesetz zu und freue mich, daß wir dafür heute endlich eine Mehrheit haben.
Danke schön.