Rede von
Walter
Kolbow
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu vielen Ihrer Ausführungen, Herr Bundesminister der Verteidigung, habe ich meine Zustimmung zu bekunden. Dies ist auch bei der Veranstaltung meiner Fraktion vor drei Tagen deutlich geworden, auf der wir das 40jährige Jubiläum der Bundeswehr gewürdigt haben. Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion hat dies mit Selbstbewußtsein getan, nicht nur, um die Leistungen unserer Streitkräfte herauszustellen, sondern auch, um unsere eigenen Verdienste zu würdigen. Herr Kollege Gerhardt, Sie haben das anempfohlen. Wer könnte Ihnen da widersprechen?
Die Leistungen der demokratischen Parteien, auch auf dem Sektor der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik, sind identitätsstiftende Grundlagen für unser Gemeinwesen. Deshalb ist dieser Tag,
Walter Kolbow
meine Damen und Herren, auch im Parlament so wichtig.
Als Redner für eine Partei, in der Pazifisten und Pazifistinnen immer ihren angestammten Platz in Respekt vor einem wehrhaften Demokraten wie mir hatten und haben werden, will ich sagen, daß es wenig Sinn macht, den gestrigen Abend und den Ort möglicherweise als Sieg der Bundeswehr über die Friedensbewegungen darzustellen.
Ich weise auf Empfindlichkeiten, die in diesem Land bestehen, auch als jemand, der nicht bei Demonstrationen der Friedensbewegungen dabei war, hin, weil dies zur Versöhnung in unserem Lande gehört. Ihrer Einseitigkeit, meine Damen und Herren von der Koalition, steht nicht eine Einseitigkeit in diesem Lande gegenüber. Dies muß von dieser Stelle aus gesagt werden dürfen, ja gesagt werden müssen. Wir, meine Damen und Herren, haben bei der Inneren Führung, beim Leitbild des Staatsbürgers in Uniform, wesentliche Grundlagen dafür gelegt.