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    Plenarprotokoll 13/64 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 64. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1995 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 5479A Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes im Bereich des Baugewerbes (Schlechtwettergeld-Nachfolgeregelung) (Drucksache 13/2742) 5479D Heinz Schemken CDU/CSU 5480 A Konrad Gilges SPD 5481 B Annelie Buntenbach BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5482 B Dr. Gisela Babel F.D.P 5484 A Dr. Heidi Knake-Werner PDS 5486B Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 5487 D Konrad Gilges SPD 5489C, 5495 C Anke Fuchs (Köln) SPD 5490 A Peter Dreßen SPD 5490 D Heinz Schemken CDU/CSU 5491 D Birgit Schnieber-Jastram CDU/CSU . 5493 C Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . 5493 A Dr. Norbert Lammert, Parl. Staatssekretär BMWi 5496 B Peter Dreßen SPD 5497 A Jörg Tauss SPD 5498 A Tagesordnungspunkt 8 a: Antrag der Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft - Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft" (Drucksache 13/1782) 5498 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Bierstedt, Gerhard Jüttemann, Rolf Kutzmutz, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Einsetzung einer unabhängigen Experten-Kommission „Demokratische und soziale Antworten auf die Herausforderungen der neuen Informationstechnologien" (Multimedia) (Drucksache 13/2741) . 5498 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Einsetzung einer EnqueteKommission „Nutzung der neuen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik für Deutschland" (Drucksache 13/2753) 5498 C Siegmar Mosdorf SPD . . . . . . . . 5498 D Dr. Jürgen Rüttgers, Bundesminister BMBF 5502 C Rezzo Schlauch BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5504 B Dr. Peter Glotz SPD 5505 A Dr. Max Stadler F.D.P. . . . . . . . . 5505 C Wolfgang Bierstedt PDS 5506 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 5508 C Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn) CDU/ CSU 5509 D Hans-Otto Wilhelm (Mainz) CDU/CSU 5510 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Vereinbarte Debatte zur Frauenförderung in der Europäischen Union . . . 5512 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Fraktion der SPD: Frauenförderung in der Europäischen Union (Drucksache 13/2756) 5512A Claudia Nolte, Bundesministerin BMFSFJ 5512 B, 5528 C Ulla Schmidt (Aachen) SPD . 5513 C, 5521 D Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . 5514 A, 5516 C, 5524 A Editha Limbach CDU/CSU 5514 B Editha Limbach CDU/CSU 5516 A Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5517 A Cornelia Schmalz-Jacobsen F.D.P. 5518 A, 5519 D Ulla Schmidt (Aachen) SPD 5519 C Christina Schenk PDS 5520 A Bärbel Sothmann CDU/CSU 5521 A Dr. Edith Niehuis SPD 5522 B Claudia Nolte CDU/CSU 5524 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5524 C Dr. Rupert Scholz CDU/CSU 5525C, 5527 B, 5527 D Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . 5526 A Dr. Angelika Köster-Loßack BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5526 D Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 5527 C Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 5529 A Horst Eylmann CDU/CSU 5529 C Hanna Wolf (München) SPD 5529 D Dr. Rita Süssmuth CDU/CSU 5531 A Tagesordnungspunkt 9: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (Drucksache 13/2745) . . . 5533 B b) Antrag der Fraktion der SPD: Weiterentwicklung der Gesundheitsstrukturreform (Drucksache 13/2680) . . . 5533 B Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 5533 C Rudolf Dreßler SPD 5536 A Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 5539 A Marina Steindor BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5540D, 5545A Dr. Dieter Thomae F.D.P 5542 A Klaus Kirschner SPD 5542 D, 5543 C Otto Schily SPD 5543 D Dr. Martin Pfaff SPD 5544 D Dr. Ruth Fuchs PDS 5545 B Rudolf Dreßler SPD (Erklärung nach § 30 GO) 5546 C Zusatztagesordnungspunkt: Antrag der Abgeordneten Christel Deichmann, Jella Teuchner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbesserte Durchlässigkeit zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und der Alterssicherung der Landwirte (Drucksache 13/1349) . . . 5547 A Tagesordnungspunkt 17: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Rössel, Dr. Dagmar Enkelmann, weiteren Abgeordneten und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes (Drucksache 13/1784) 5547 A b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 20. Oktober 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über Grenzberichtigungen (Zweiter Grenzberichtigungsvertrag) (Drucksache 13/1936) . 5547 B c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 24. November 1983 über die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten (Drucksache 13/2477) . . 5547 B d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. Dezember 1994 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Estland über die Seeschiffahrt (Drucksache 13/2478) 5547 C e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25. Juni 1993 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Georgien über die Binnenschiffahrt (Drucksache 13/2479) 5547 C f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Kakao-Übereinkommen von 1993 (Drucksache 13/2481) 5547 C g) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Protokollen Nr. 1 und Nr. 2 vom 4. November 1993 zu dem Europäischen Übereinkommen zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (Drucksache 13/2482) 5547 D h) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch und anderer krankenversicherungsrechtlicher Vorschriften (Fünftes SGB V-Änderungsgesetz) (Drucksache 13/2725) 5547 D i) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Steuerbeamten-Ausbildungsgesetzes (Drucksache 13/2592) 5547 D j) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 19. Mai 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über Erleichterungen der Grenzabfertigung im Eisenbahn-, Straßen- und Schiffsverkehr (Drucksache 13/2710) 5548 A k) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Seuchengesetzes (Drucksache 13/2711) 5548 A 1) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlegung des Sitzes des Bundesarbeitsgerichts von Kassel nach Erfurt (Drucksache 13/2712) 5548 A m) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 1996 (ERP-Wirtschaftsplangesetz 1996) (Drucksache 13/2480) . . . . . . . . . . . . . 5548 A o) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Nichterhebung der Kfz-Steuer für überzählige Kraftfahrzeuganhänger abschaffen (Drucksache 13/827) . . . . 5548 B p) Antrag der Abgeordneten Dr. Christa Luft, Wolfgang Bierstedt, Rolf Kutzmutz und der Gruppe der PDS: Änderung der Rahmenvereinbarung von Bund und neuen Ländern zur Erfüllung des Treuhandauftrages (Drucksache 13/2571) 5548 B Zusatztagesordnungspunkt 10: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von dem Abgeordneten Klaus-Jürgen Warnick und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes (Drucksache 13/ 2580) 5548 C b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (... SGB V-Änderungsgesetz) (Drucksache 13/2591) . . . . 5543 C c) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Reform der agrarsozialen Sicherung (Drucksache 13/2747) 5548 C Tagesordnungspunkt 18: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksachen 13/1887, 13/ 2761) . . . . . . . . . . 5548 D b) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtspflege-Anpassungsgesetzes (Drucksachen 13/1288, 13/2633) 5549 A c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 27. Juni 1989 zum Madrider Abkommen über die internationale Registrierung von Marken (Drucksachen 13/2415, 13/2670) . 5549 A d) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Reform der gemeinsamen Marktorganisation für Wein (Drucksachen 13/725 Nr. 124, 13/2141) 5549 B e) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Richtlinie 70/524/EWG über Zusatzstoffe in der Tierernährung (Drucksachen 13/725 Nr. 108, 13/2579) 5549 B f) Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 06 40 Titel 896 21 - Leistungen zur Schaffung von Lebensgrundlagen für die deutschen Minderheiten (Drucksachen 13/2233, 13/2402 Nr. 3, 13/2485) 5549 B g) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums für Wirtschaft: Rechnungslegung über das Sondervermögen des Bundes „Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes" für das Wirtschaftsjahr 1993 (Drucksachen 13/169, 13/2487) . . . 5549 C h) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung des bundeseigenen Flugplatzes an die „Holding Unternehmen Hahn GmbH & Co. KG" (Drucksachen 13/ 1897, 13/2491) 5549C i) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung eines Grundstücks in Berlin (Drucksachen 13/2186, 13/2492) . . . 5549 D j) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung einer bundeseigenen Liegenschaft in Magdeburg („Schroteplatz") an das Land Sachsen-Anhalt (Drucksachen 13/2224, 13/2493) . . . 5549 D k bis o) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 24, 69, 70, 71 und 72 zu Petitionen (Drucksachen 13/1003, 13/2596, 13/2597, 13/2598, 13/ 2599) 5550 A p) Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses zu der dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsache vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 5/95 (Drucksache 13/2646) 5550 B Tagesordnungspunkt 11: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umstellung der Steinkohleverstromung ab 1996 (Drucksachen 13/2419, 13/2471, 13/ 2759, 13/2760) 5550 B Zusatztagesordnungspunkt 11: Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Beschluß über die Unterstützung von Aktionen zugunsten älterer Menschen durch die Gemeinschaft (Drucksachen 13/1442 Nr. 1.2, 13/1900) . . . . . . . . . . . . . 5550 C Tagesordnungspunkt 16: a) Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Christa Luft und der Gruppe der PDS: Finanzierung von Parteien und parteinahen Stiftungen (Drucksachen 13/835, 13/1895) . . . 5552 A b) Antrag der Abgeordneten Dr. Christa Luft, Dr. Barbara Höll, Dr. Gregor Gysi und der weiteren Abgeordneten der PDS: Gesetzliche Regelung der Grundsätze der staatlichen Finanzierung parteinaher Stiftungen (Drucksache 13/621) 5552 B Dr. Ludwig Elm PDS 5552 B, 5558 B Brigitte Baumeister CDU/CSU . 5553C, 5560 B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 5553 D Dr. Willfried Penner SPD 5555 B, 5559 A Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5556 C, 5559 D Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . 5557 B, 5558 D, 5560 C Dr. Christa Luft PDS 5559 B Nächste Sitzung 5560 D Berichtigung 5560 Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5561* A 64. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 26. Oktober 1995 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 63. Sitzung, Seite III linke Spalte und Seite 5419 D: Bei Tagesordnungspunkt 6, Fragestunde, ist neben der Drucksache 13/2708 vom 20. Oktober 1995 die Drucksache 13/2729 vom 24. Oktober 1995 einzufügen. Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 26. 10. 95 Beer, Angelika BÜNDNIS 26. 10.95 90/DIE GRÜNEN Borchert, Jochen CDU/CSU 26. 10.95 Dietert-Scheuer, Amke BÜNDNIS 26. 10.95 90/DIE GRÜNEN Dr. Dobberthien, SPD 26. 10. 95 Marliese Günther (Plauen), F.D.P. 26. 10. 95 Joachim Hacker, Hans-Joachim SPD 26. 10. 95 Hempelmann, Rolf SPD 26. 10. 95 Hilsberg, Stephan SPD 26. 10. 95 Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 26. 10. 95 Dr. Jacob, Willibald PDS 26. 10. 95 Kuhn, Werner CDU/CSU 26. 10.95 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lengsfeld, Vera BÜNDNIS 26. 10. 95 90/DIE GRÜNEN Marten, Günter CDU/CSU 26. 10. 95 * * Meißner, Herbert SPD 26. 10. 95 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 26. 10. 95 Neumann (Berlin), Kurt SPD 26. 10. 95 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 26. 10. 95 * Dr. Reinartz, Bertold CDU/CSU 26. 10. 95 Schultz (Everswinkel), SPD 26. 10. 95 Reinhard Schumann, Ilse SPD 26. 10. 95 Tippach, Steffen PDS 26. 10. 95 Vogt (Duren), Wolfgang CDU/CSU 26. 10. 95 Zierer, Benno CDU/CSU 26. 10. 95 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union
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    Rede von Cornelia Schmalz-Jacobsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen! Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs hat zum Teil - wie wir auch heute wieder gehört haben - sehr heftige und polemische Reaktionen hervorgerufen. Ich stehe nicht an, zu sagen, daß ich diese negative Bewertung nicht teile. Das Urteil hat natürlich Rechtsklarheit gebracht. Es hat nämlich klargestellt, daß starre Quotenregelungen kein rechtlich gangbarer Weg sind.
    Jeder in diesem Haus weiß, daß all das, was Parteien sich selbst zur Aufgabe machen, davon ganz unbenommen bleibt. Ich denke, dieses Urteil sollte uns vielmehr Anlaß dazu geben, vertieft darüber nachzudenken, wie nun tatsächlich eine aktive Gleichstellungspolitik betrieben werden kann.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Es muß eine Politik sein, die den Frauen in der Lebenswirklichkeit besser hilft, als es die Quote auf dem Papier tut.

    (Zuruf von der SPD: Was haben Sie denn auf dem Papier?)

    Wir sollten dies ohne ideologische Verkrampfung tun.
    Ich bin mir klar darüber, daß es immer Themen gibt, bei denen man leicht den Beifall von der falschen Seite bekommt. Darum möchte ich für die Freien Demokraten ganz deutlich feststellen: Das EuGH-Urteil sollte nun wirklich niemanden dazu verleiten, das Thema Frauenförderung und Gleichstellungspolitik ganz still und leise und erleichtert zu den Akten zu legen. Das kann es wohl nicht sein.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Aber die gutgemeinte Quote, diese Ungerechtigkeit auf Zeit, wie sie genannt worden ist, ist eben weder so gut, noch bringt sie mit ihrer Automatik mehr Gerechtigkeit.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich zitiere Heide Pfarr, Arbeitsrechtlerin ihres Zeichens, ehemalige Senatorin in Berlin und Ministerin in Hessen, die nun wahrlich nicht verdächtig ist, zuwenig für die Frauen tun zu wollen. Sie hat zu der Quote, die in Luxemburg auf dem Prüfstand stand,
    gesagt, sie sei „sowieso ineffektiv und manipulierbar".
    Das zeigen doch auch die Erfahrungen aus den Bundesländern, die damit schon länger arbeiten. Wo sind denn z. B. die nachhaltigen Verbesserungen zugunsten der Frauen in Nordrhein-Westfalen? Wo sind sie? Viel wichtiger - meine ich - sind im öffentlichen Dienst Frauenförderpläne mit verbindlichen Zielvorgaben, die auf die konkrete Situation in der jeweiligen Behörde zugeschnitten sind und nicht eine Soße über alle verschütten.
    Ich habe viel für Berichtspflichten übrig, in denen auch begründet werden muß, warum für eine bestimmte Stelle oder eine bestimmte Verwendung nicht eine Frau ausgewählt worden ist. Hier müssen wir sehr genau sehen, wie das in den verschiedenen Laufbahngruppen aussieht.
    Es ist klar, daß in unserem Ministerium mit dem langen Namen ein hoher Anteil an Frauen beschäftigt ist. Aber wie sieht das in den verschiedenen Laufbahngruppen aus? Verdampfen die Frauen, wenn es nach oben geht, oder haben sie eine Chance? Diese Chance muß jenseits jeder starren Quotierung gegeben sein.
    Viele Frauen haben heute eine qualifizierte Ausbildung. Aber die Chance, ihren Beruf mit allen Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten auch tatsächlich wahrzunehmen, haben sie nicht. Sie haben im Durchschnitt einen höheren Bildungsgrad, die Frauen haben bessere Abiturnoten. Das wissen wir alle. Aber das nützt ihnen nicht viel.
    Es ist Frauen nicht damit gedient, wenn sie auf Kinder verzichten, z. B. weil sie Angst haben, Probleme mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu bekommen, oder wenn sie höhere Karrierestufen aus der gleichen Angst gar nicht erst ins Auge fassen.
    Für Chancengleichheit im Alltag gibt es eine ganze Menge zu tun, das sich durch Quoten nicht lösen läßt. Ich finde es nicht sehr überzeugend, wenn Frauenministerinnen, die sich in der Urteilsschelte gegenseitig zu überbieten versuchen, aus Ländern kommen, die den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz möglichst weit hinauszögern wollen.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wo sind denn die Kindergartenplätze? Wo sind denn die Behördenkindergärten? Vor allem, wo sind denn die Ganztagsschulplätze,

    (Beifall bei Abgeordneten der F.D.P.)

    die in Frankreich ganz selbstverständlich sind? Hier könnten wir etwas dazulernen. Aber bei uns gibt es noch nicht einmal verläßliche Unterrichtszeiten in den Grundschulen. Dafür könnten diese Länderministerinnen versuchen zu sorgen.

    (Beifall der Abg. Birgit Homburger [F.D.P.])

    Auch bei der Teilzeitarbeit gibt es noch eine Menge Spielraum. Sie darf nicht weiter als Restarbeit betrachtet werden. Nein, meine Kolleginnen und

    Cornelia Schmalz-Jacobsen
    Kollegen, solange Frauen nicht die Möglichkeit haben, einzusteigen, auszusteigen und umzusteigen, solange Frauen nach der Kindererziehungsphase nicht wirklich Chancen haben, können Sie mit der Quote gar nichts ausrichten.
    Häufig wird angeführt, daß das alles finanzielle Probleme mit sich brächte. Ich will hier nur ein Beispiel nennen, das eine ganz andere Sprache spricht. Es ist interessant genug, daß ich es erwähne. Erst kürzlich hat ein führendes Wirtschaftsmagazin die Reum-AG in Baden-Württemberg auf einen Spitzenplatz - auf Platz 3 oder 4 - der Liste der produktivsten mittelständischen Unternehmen gesetzt.
    Dieses Unternehmen hat interessanterweise bereits zwei Preise für familienfreundliche Maßnahmen bekommen. Ich nehme an, daß sich die Betriebstreue auf die Produktivität und den Zusammenhalt in dieser Firma auswirkt. Das Interessante ist, daß der Chef eine Chefin ist, die dafür sorgt, daß sich der Betrieb den Familienstrukturen anpaßt und nicht umgekehrt.
    Ich möchte eine Bemerkung machen, die ich mir nicht verkneifen kann. Es hat, wie ich finde, auch sehr viele unsachliche Bemerkungen zu diesem Urteil gegeben. Zu der Urteilsschelte gehörte das Wort, dies sei ein Macho-Urteil.
    Ich glaube, es gehört zur Fairneß, darauf hinzuweisen, daß der EuGH für frauenspezifische Belange durchaus sensibel ist. Das hat er mit anderen Urteilen gezeigt,

    (Zuruf von der SPD: Das stimmt!)

    und zwar mit Urteilen, die gerade für die nicht so qualifizierten Frauen gut waren und die übrigens bei Wirtschaft und Behörden erhebliches Aufsehen erregt haben.
    In einem Urteil ging es darum, daß Teilzeitbeschäftigte an betrieblichen Sozialleistungen teilhaben müssen. Das war ein ganz wichtiger Schritt. Dann gab es ein anderes Urteil, daß Frauen, die wegen ihres Geschlechts bei Bewerbungen diskriminiert werden, Schadensersatz erhalten, und zwar in Höhe mehrerer Monatsgehälter, das sogenannte Portokostenurteil. Auch das war doch ein Meilenstein, den der EuGH gesetzt hat.
    Meine Kolleginnen und Kollegen, die Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates, Hanne Pollmann, hat erklärt, die Frauen - als ob wir alle gleichgeschaltet wären und keine Individuen - stünden wegen des EuGH-Urteils auf den Barrikaden.


Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Sie müssen zum Schluß kommen, Frau Schmalz-Jacobsen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Cornelia Schmalz-Jacobsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Ja, das ist mein letzter Satz.
    Ich frage mich, warum Frau Pollmann ihre Frauen nicht längst auf den Barrikaden dauerhaft plaziert hat. - Wegen der vielen praktischen Hindernisse.
    Nein, die starre Quote ist kein vernünftiger Weg. Sie ist nämlich sture symbolische Politik.

    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Das machen Sie doch gerade!)

    Sie ist ein Alibi, und dieses Alibi hat ausgedient.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)