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    Plenarprotokoll 13/61 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 61. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Oktober 1995 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 5073 A Absetzung von Tagesordnungspunkten 5073 D Absetzung des Zusatztagesordnungspunktes 10 . . . . . . . . . . . . . . 5198 D Tagesordnungspunkt 3: a) Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung: Fünf Jahre deutsche Einheit b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Materialien zur Deutschen Einheit und zum Aufbau in den neuen Bundesländern (Drucksache 13/2280) c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Aufbau Ost - Die zweite Hälfte des Weges - Stand und Perspektiven - Bericht der Bundesregierung zur Entwicklung in den neuen Ländern (Drucksache 13/2489) d) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Christa Luft, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur teilweisen Erstattung des bei der Währungsunion 1990 2 : 1 reduzierten Betrages vorerst für ältere Bürgerinnen und Bürger sowie Alleinerziehende (Drucksache 13/1737) e) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung des Schutzes der Nutzer und zur weiteren Erleichterung von Investitionen in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet (Nutzerschutzgesetz) (Drucksache 13/2022) f) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verlängerung des besonderen Kündigungsschutzes in den neuen Bundesländern (Drucksache 18/2444) g) Antrag des Abgeordneten Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Entwurf eines Verfahrensgesetzes zu Artikel 44 des Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands - Einigungsvertrag - vom 31. August 1990 - (Drucksache 13/1080) h) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Rolf Kutzmutz, Dr. Christa Luft, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Bestandsaufnahme des Vermögens der DDR (Drucksache 13/1834) i) Antrag der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Hans-Joachim Hacker, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbesserungen bei der Rehabilitierung von SED-Unrecht über die Verlängerung von Antragsfristen hinaus (Drucksache 13/2445) j) Antrag der Abgeordneten Doris Odendahl, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Novellierung des Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" (Drucksache 13/2367) k) Bericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Uwe-Jens Heuer, Klaus-Jürgen Warnick und der weiteren Abgeordneten der PDS: Moratorium zum Schutze der redlichen Nutzer und Nutzerinnen vor der zivilrechtlichen Durchsetzung von Rückübertragungsansprüchen im Beitrittsgebiet (Drucksachen 13/613, 13/ 2578) 1) Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Rolf Kutzmutz und der weiteren Abgeordneten der PDS: Zusage der deutschen Kreditwirtschaft „zusätzlich eine Milliarde DM in den Privatisierungsprozeß von sanierungsfähigen Unternehmen der Treuhandanstalt im eigenen Risiko einzubringen" vom Februar 1993 (Drucksachen 13/589, 13/1568) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von dem Abgeordneten Manfred Müller (Berlin) und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung der Beschäftigten des Bundes mit den Beschäftigten des Landes im Land Berlin (Drucksache 13/1383) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Werner Schulz (Berlin), Steffi Lemke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Jährliche Vorlage eines „Berichtes zur Entwicklung der deutschen Einheit" durch die Bundesregierung (Drucksache 13/2572) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Ernst Bahr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Jahresbericht zum Stand der deutschen Einheit (Drucksache 13/2586) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Rolf Schwanitz, Dr. Christine Lucyga, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Altschulden ostdeutscher Gemeinden auf gesellschaftliche Einrichtungen (Drucksache 13/2587) Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 5075C Rudolf Scharping SPD 5079 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 5085 A Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5089 A Dr. Wolfgang Gerhardt F.D.P 5093 B Dr. Gregor Gysi PDS 5096D, 5124 D Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5098 B Armin Laschet CDU/CSU . . . . . 5099 B Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . . 5099 C Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . 5100B, 5112 C Wolfgang Thierse SPD . . . . . 5103A, 5112B, D Dr. Theodor Waigel CDU/CSU . . . . 5103C, D Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 5104 B Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 5107B Dr. Angela Merkel CDU/CSU 5110A Iris Gleicke SPD . . . . . . . . . 5112 D Dr. Michael Luther CDU/CSU . . . 5114 A Ingrid Matthäus-Maier SPD 5114 B Jürgen Türk F.D.P 5114 D Dr.-Ing. Paul Krüger CDU/CSU 5115 C Hans-Joachim Hacker SPD 5117 D Dr. Christa Luft PDS 5119 C Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . 5121A Rolf Schwanitz SPD . . .. . . . . 5122B, 5125 A Tagesordnungspunkt 4: Große Anfrage der Abgeordneten Rudolf Dreßler, Gerd Andres, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Entwicklung und Stand der Arbeitszeitflexibilisierung in Deutschland (Drucksachen 13/1334, 13/2581) Rudolf Dreßler SPD 5125D, 5131A Dr. Gisela Babel F.D.P 5127D Andreas Storm CDU/CSU 5129 B Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . . . 5130B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5131 D Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5132B Katrin Fuchs (Verl) SPD zur GO . 5134A, 5135D Clemens Schwalbe CDU/CSU zur GO . . 5134B Dr. Gisela Babel F.D.P 5134 C Manfred Müller (Berlin) PDS 5136A Horst Günther, Parl. Staatssekretär BMA 5137 C Rolf Köhne PDS 5138A, 5139C, 5142D Doris Barnett SPD . . . . . . . . . . 5139 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . 5141B Johannes Singhammer CDU/CSU . . 5141 D Peter Dreßen SPD 5142 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5143A, 5147A Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 5143 D Karl-Josef Laumann CDU/CSU 5144 D Otto Schily SPD 5145 D Jörg Tauss SPD . . . . . . . . . . 5146B Tagesordnungspunkt 19: Überweisungen im vereinfachten Verfahren b) Antrag der Abgeordneten Rolf Kutzmutz, Dr. Christa Luft und der Gruppe der PDS: Flexiblere Gestaltung der Förderprogramme (Drucksache 13/1798) c) Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Brigitte Adler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verhandlung vor dem Internationalen Gerichtshof zur Frage der völkerrechtlichen Legalität des Einsatzes oder der Androhung des Einsatzes von Atomwaffen (Drucksache 13/1879) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Gerhard Jüttemann, Rolf Kutzmutz, Eva Bulling-Schröter, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Änderung des Bundesberggesetzes (Drucksache 13/2497) 5148 C Tagesordnungspunkt 20: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 2. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Belarus über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/2047, 13/2448) b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 20. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Lettland über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/2046, 13/2449) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 24. September 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Jamaika über die gegenseitige Förderung und den Schutz von Kapitalanlagen (Drucksachen 13/ 2045, 13/2450) d) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 15. März 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Litauen über die gegenseitige Hilfeleistung bei Katastrophen oder schweren Unglücksfällen (Drucksachen 13/1665, 13/2517) f) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung zu dem Vorschlag für eine Verordnung (EG) des Rates über ein Gemeinschaftsprogramm zur finanziellen Unterstützung der Förderung europäischer Energietechnologien 1995-1998 („THERMIE II") zu dem Geänderten Vorschlag für eine Verordnung (EG) des Rates über ein Gemeinschaftsprogramm zur finanziellen Unterstützung der Förderung europäischer Energietechnologien 1995 bis 1998 („THERMIE II") (Drucksachen 13/269 Nr. 2.3, 13/1096 Nr. 2.4, 13/1962) g) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Heinrich Graf von Einsiedel, Dr. Willibald Jacob, Andrea Lederer und der weiteren Abgeordneten der PDS: Verbot der Rüstungsexporte und Konversion der Rüstungsindustrie zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der EG-Harmonisierung des Exportkontrollrechts für Güter und Technologien mit doppeltem Verwendungszweck (Dual-use-Waren) (Drucksachen 13/584, 12/8368, 13/725 Nr. 92, 13/2545) h) Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: MwSt - geänderter Richtlinienvorschlag betr. Personenbeförderung (Drucksachen 13/1234 Nr. 1.2, 13/2403) i) bis n) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 63 bis 68 zu Petitionen (Drucksachen 13/ 2465, 13/2466, 13/2467, 13/2468, 13/ 2469, 13/2470) 5148D Zusatztagesordnungspunkt 6: Abgabe einer Erklärung der Bundesregierung Jahresversammlung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington unter Berücksichtigung der konjunkturellen Entwicklung und ihrer einnahme- und ausgabemäßigen Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 5151B, 5174D Karl Diller SPD 5155B, 5157B Wilfried Seibel CDU/CSU 5156 D Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 5157B Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5158D Carl-Ludwig Thiele F.D.P. 5160A Dr. Otto Graf Lambsdorff F.D.P. . . . . . 5160B Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 5162B Jochen Feilcke CDU/CSU . . . . . . 5163 C Albert Schmidt (Hitzhofen) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . 5164 C Dr. Ingomar Hauchler SPD . . . . 5165C, 5176C Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. . . 5167 C Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5168C Ingrid Matthäus-Maier SPD 5168 D Dankward Buwitt CDU/CSU 5170A Jörg-Otto Spiller SPD 5171D Peter Harald Rauen CDU/CSU . . . . . 5172 C Dr. Konstanze Wegner SPD 5173 D Jörg-Otto Spiller SPD 5176A Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Feststellung des Bedarfs von Magnetschwebebahnen (Magnetschwebebahnbedarfsgesetz) (Drucksache 13/2345) b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Allgemeinen Magnetschwebebahngesetzes (Drucksache 13/2346) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dr. Winfried Wolf und der Gruppe der PDS: Prüfung von Alternativen zur Magnetschwebebahn (Drucksache 13/2570) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Rainder Steenblock, Albert Schmidt (Hitzhofen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Stopp der Vorbereitungsmaßnahmen für den Transrapid und Planung einer ICE-Verbindung Hamburg-Berlin (Drucksache 13/2573) Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU . . 5177D Elke Ferner SPD 5179B Wolfgang Börnsen (Bönstrup) CDU/ CSU 5180A, 5184B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ' 5181D Horst Friedrich F.D.P. 5182D Dr. Klaus Röhl F.D.P 5185A, 5187C Eckart Kuhlwein SPD 5186 D Dr. Herwig Eberhard Haase, Senator (Berlin) 5187 D Dr. Winfried Wolf PDS 5189D Werner Kuhn CDU/CSU 5191B Rainder Steenblock BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5191D Dr. Barbara Höll PDS 5192 D Klaus Hasenfratz SPD 5193 B Dirk Fischer (Hamburg) CDU/CSU 5194D, 5195 B Elke Ferner SPD 5195A, 5196C Matthias Wissmann, Bundesminister BMV 5195D, 5198C Ernst Schwanhold SPD . . . . . . . . 5197 D Vizepräsident Dr. Burkhard Hirsch . . . 5191A Tagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Klaus Lennartz, Friedhelm Julius Beucher, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kindergesundheit und Umweltbelastungen (Drucksache 13/1968) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Vera Lengsfeld, Gila Altmann (Aurich), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Notwendigkeit von ökologischen Kinderrechten; Gefährdung von Kindern durch Umweltgifte (Drucksache 13/2574) Klaus Lennartz SPD 5199B Editha Limbach CDU/CSU . . . . . . 5200 C Vera Lengsfeld BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5202 D Birgit Homburger F.D.P. . . . . . 5204 A, 5208D Dr. Ruth Fuchs PDS 5205 D Friedhelm Julius Beucher SPD 5207 A Editha Limbach CDU/CSU 5207 C Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Parl. Staatssekretärin BMG 5209 B Dr. Wolfgang Wodarg SPD 5211 C Tagesordnungspunkt 7: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Handlungsrahmen der Bundesregierung für eine Initiative zum kosten- und flächensparenden Bauen (Drucksache 13/ 2247) Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 5213B Volkmar Schultz (Köln) SPD . . . . . 5214 D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. 5215D, 5216A Margarete Späte CDU/CSU 5217 B Helmut Wilhelm (Amberg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5218D, 5220A Herbert Frankenhauser CDU/CSU . . . 5219D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . . 5220A Klaus-Jürgen Warnick PDS 5221 B Josef Hollerith CDU/CSU 5222 B Angelika Mertens SPD 5223 B Gert Willner CDU/CSU 5224 D Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten und weiteren Abgeordneten: Humanitäre Geste für die Opfer des NS-Unrechts in den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland (Drucksache 13/1294) Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 5226A, 5231B Gert Weisskirchen (Wiesloch) SPD . . . 5227 B Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5228 B Dr. Edzard Schmidt-Jortzig F.D.P. . . . 5229A Ulla Jelpke PDS 5229 D Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 5230 B Volker Beck (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5231C Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes — §§ 177 bis 179 StGB (Drucksache 13/2463) 5231D Tagesordnungspunkt 10: Bericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem vom Bundesrat eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zum Schutz der Mieter von Geschäftsraum in den Ländern Berlin und Brandenburg (Drucksachen 13/206, 13/2529) Horst Eylmann CDU/CSU 5232 A Hans-Joachim Hacker SPD 5233 B Norbert Geis CDU/CSU 5234 C Jochen Feilcke CDU/CSU 5235 A Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5235C Heinz Lanfermann F.D.P 5236C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 5237 D Joachim Gres CDU/CSU 5238 B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 5239B Hans-Joachim Hacker SPD 5239 C Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Bundeskriminalamt und die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in kriminalpolizeilichen Angelegenheiten (Bundeskriminalamtgesetz) (Drucksache 13/1550) . . 5240A Tagesordnungspunkt 12: Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem von den Abgeordneten der PDS eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur grundlegenden Korrektur des Renten-Überleitungsgesetzes (RentenüberleitungsKorrekturgesetz) (Drucksachen 13/216, 13/2549) Ulrike Mascher SPD 5240 B Petra Bläss PDS 5241 B Volker Kauder CDU/CSU . 5242 C, 5244 D, 5246 D Dr. Christa Luft PDS . . . . . . . . . 5244 C Andrea Fischer (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5245 B Dr. Gregor Gysi PDS 5246 B Uwe Lühr F.D.P 5247 B Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Hans Büttner (Ingolstadt), Gerd Andres und weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD: Umbenennung der GeneraloberstDietl-Kaserne in Füssen und der General-Kübler-Kaserne in Mittenwald (Drucksache 13/1628) Hans Büttner (Ingolstadt) SPD . . 5248B, 5259A Benno Zierer CDU/CSU 5250 A Winfried Nachtwei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5251 B Dr. Gregor Gysi PDS 5251D Hildebrecht Braun (Augsburg) F.D.P. . 5252 B Gerhard Zwerenz PDS 5253 C Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 5254 C Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 5256A Walter Kolbow SPD 5256 B Kurt J. Rossmanith CDU/CSU 5256 D Walter Kolbow SPD 5257 B Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches, der Strafprozeßordnung und des Versammlungsgesetzes und zur Einführung einer Kronzeugenregelung bei terroristischen Straftaten (Zweites Kronzeugen-Verlängerungs-Gesetz) (Drucksache 13/2575) 5259 C Nächste Sitzung 5259 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 5261* A Anlage 2 Entwicklung einer Friedensordnung für das ehemalige Jugoslawien unter Einbeziehung der Russischen Föderation MdlAnfr 19, 20 - Drs 13/2407 - Gernot Erler SPD SchrAntw StMin Helmut Schäfer AA . . 5261* C 61. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 12. Oktober 1995 Beginn: 9.00 Uhr
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    s) Die zu Protokoll gegebenen Reden werden als Anlage 4 zum Stenographischen Bericht über die 62. Sitzung abgedruckt. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Altmann (Pommelsbrunn), Elisabeth BÜNDNIS 12. 10. 95 90/DIE GRÜNEN Augustin, Anneliese CDU/CSU 12. 10. 95 Beer, Angelika BÜNDNIS 12. 10. 95 90/DIE GRÜNEN Eymer, Anke CDU/CSU 12. 10. 95 Fograscher, Gabriele SPD 12. 10. 95 * * Graf (Friesoythe), Günter SPD 12. 10. 95 Grasedieck, Dieter Heym, Stefan SPD 12. 10. 95 Heyne, Kristin PDS 12. 10. 95 Hörsken, Heinz-Adolf Dr. Jacob, Willibald Kemper, Hans-Peter Lummer, Heinrich BÜNDNIS 12. 10. 95 Dr. Maleuda, Günther Pfeiffer, Angelika Pützhofen, Dieter 90/DIE Dr. Reinartz, Bertold Rübenkönig, Gerhard Schlauch, Rezzo GRÜNEN Schloten, Dieter Schmidt (Aachen), Ulla Schönberger, Ursula CDU/CSU 12. 10. 95 Schoppe, Waltraud PDS 12. 10. 95 Dr. Schubert, Mathias Schumann, Ilse SPD 12. 10. 95 Dr. Stadtler, Max Steen, Antje-Marie Terborg, Margitta Teuchner, Jella CDU/CSU 12. 10. 95 Vogt (Duren), Wolfgang Vosen, Josef PDS 12. 10. 95 Dr. Wieczorek, Norbert CDU/CSU 12. 10. 95 CDU/CSU 12. 10. 95 CDU/CSU 12. 10. 95 SPD 12. 10. 95 BÜNDNIS 12. 10. 95 90/DIE GRÜNEN SPD 12. 10. 95 * SPD 12. 10.95 BÜNDNIS 12. 10. 95 90/DIE GRÜNEN BÜNDNIS 12. 10. 95 90/DIE GRÜNEN SPD 12. 10. 95 SPD 12. 10. 95 F.D.P. 12. 10. 95 * * SPD 12. 10. 95 SPD 12. 10. 95 SPD 12. 10. 95 CDU/CSU 12. 10. 95 SPD 12. 10. 95 SPD 12. 10.95 * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union *für die Teilnahme an der Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort des Staatsministers Helmut Schäfer auf die Fragen des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache 13/2407 Fragen 19 und 20): Welche Vorstellungen und Konzepte hat die Bundesregierung für eine künftige Friedensordnung im ehemaligen Jugoslawien entwickelt, und wie wird sie diese in die internationalen Bemühungen um eine Friedenslösung auf dem Balkan einbringen? Welche Rolle sollte nach den Vorstellungen der Bundesregierung die Russische Föderation bei einer Friedenslösung für das ehemalige Jugoslawien spielen, und auf welche Weise wird die Bundesregierung eine Einbeziehung Moskaus sicherzustellen versuchen? Zu Frage 19: Mit ihren Vorstellungen hat die Bundesregierung wesentliche konzeptionelle Anstöße für eine künftige Friedensordnung im ehemaligen Jugoslawien gegeben. Mit der Kinkel/Juppé-Initiative hat sie die Grundlagen für den europäischen Aktionsplan gelegt. Der im Juli 1994 in Genf formulierte Kontaktgruppenplan, der die wesentlichen Parameter einer Friedenslösung festlegt, wurde von der Bundesregierung maßgeblich mit formuliert. Die bosniakisch-kroatische Föderation wurde von Beginn an durch die Bundesregierung engagiert gefördert. Die „Petersberger Vereinbarung" vom 10. März 1995 ist das Ergebnis einer deutschen Initiative. Darüber hinaus gestaltet die Bundesregierung die europäischen Initiativen gemeinsam mit ihren Partnern in der EU. Wesentliche konzeptionelle Elemente der EU-Administration Mostar gehen auf Anregungen der Bundesregierung zurück. Die Bundesregierung wird in ihren Anstrengungen nicht nachlassen. Am 26. September fand in New York ein Treffen der internationalen Kontaktgruppe mit den Außenministern Bosnien-Herzegowinas, Kroatiens und der BRJ (Serbien/Montenegro) statt. Am 28. September fand in New York auf Außenministerebene ein Treffen der internationalen Kontaktgruppe mit der Kontaktgruppe der Organisation für Islamische Staaten (OIC) statt. Dieses Treffen unter deutschem Vorsitz geht auf eine Initiative von Außenminister Kinkel zurück. Zu Frage 20: Die Bundesregierung hält die Zusammenarbeit in der internationalen Kontaktgruppe für eine beispielhafte Möglichkeit, die Russische Föderation in den internationalen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozeß einzubeziehen. Die Bundesregierung hat Verständnis für den Wunsch der Russischen Föderation, auch bei einer Friedenslösung für das ehemalige Jugoslawien einbezogen zu werden. Am 26. September fand eine Kontaktgruppensitzung in New York mit den Außenministern Kroatiens, Bosnien-Herzegowinas und der BRJ (Serbien/ Montenegro) statt, und am 28. September folgte auf Außenministerebene eine Begegnung der internationalen KG mit der Kontaktgruppe der Organisation Islamischer Staaten. Die Russische Föderation ist in diesen Verhandlungsprozeß voll einbezogen. Die Bundesregierung legt größten Wert darauf, daß dieses erfolgreiche Verfahren auch bei den weiteren Bemühungen um eine internationale Verhandlungslösung fortgesetzt wird.
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    Rede von Prof. Dr. Ingomar Hauchler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Der Finanzminister ist nicht mehr da. Offenbar interessiert er sich für dieses Thema nicht so intensiv, wie das von uns erwartet wird.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Doch, doch, er ist schon da!)

    - Gut, Sie sind wieder da.
    Herr Finanzminister, Sie haben hier keinen Bericht über die Weltbanktagung und die IWF-Tagung gegeben, sondern Sie haben eine Jubelarie gesungen.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Was wahr ist, ist wahr! Zuruf von der F.D.P.: Er kann das Parlament doch nicht belügen!)

    Ich erinnere Sie daran, daß das Hauptthema von IWF- und Weltbanktagung nicht ist, daß man sich wie bei einem Klassentreffen über den Primus unterhält, sondern daß das Hauptthema ist, daß man gemeinsam Probleme löst. Da haben Sie schwer versagt.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/ CSU]: Sie haben den Bericht nicht gelesen!)

    Sie treten hier als Primus unter den Nationen auf. Sie sagen, die Transformationsländer seien auf einem guten Weg, bei uns sei sowieso alles „roger". Die ärmsten Länder erwähnen Sie gar nicht in Ihrer Rede, nicht mit einem Wort. Das zeigt den Geist, in dem Sie internationale Finanzpolitik betreiben.

    (Ludger Volmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Waigel hält alle für reich!)

    In Washington wurden keine wirklichen Fortschritte bei irgendeiner der drängendsten Fragen der internationalen Finanz- und Entwicklungspolitik gemacht. Die Spekulation wird neue Blüten treiben. Die Währungen bleiben höchst instabil. Gegen destabilisierende Finanzkrisen à la Mexiko ist keine wirkliche Vorsorge getroffen worden. Die ärmsten Länder bleiben auf unbezahlbaren Altschulden sitzen. Die Entwicklungsfinanzierung wird zurückgefahren, obwohl Armut, Migration, Umweltzerstörung und die Weltbevölkerung dramatisch wachsen. Die internationalen Finanzinstitutionen sind finanziell geschwächt. Die Struktur und Aufgaben von Währungsfonds und Weltbank werden nicht reformiert. Es gibt keinerlei Ansätze in dieser Richtung.
    Da sagen Sie: alles „roger" , ziehen Jubelarien ab und beschäftigen sich im größten Teil Ihrer Rede damit, über Ihre internen Haushaltsprobleme und Ihre Defizite, die Sie in der Haushaltspolitik haben, zu schwadronieren und uns vorzumachen, auch auf diesem Gebiet sei alles in Ordnung.

    (Beifall bei der SPD)


    Dr. Ingomar Hauchler
    Sie mißbrauchen diese Sitzung des Parlamentes in übelster Weise, um nationale Propaganda zu machen.

    (Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Das ist unerhört! Wenn man einen Bericht zitiert, ist das keine Propaganda!)

    Ich habe gesagt, die Grundprobleme sind ungelöst. Welche Grundprobleme sind das? Herr Finanzminister, nichts ist vorangebracht worden, um die Instabilität des internationalen Währungssystems wirklich einzudämmen. Es gibt keinerlei Ansätze, weder in letzter Zeit noch dieses Mal, um ein Minimum an Ordnung in den internationalen Finanzbeziehungen sicherzustellen.
    Es gibt keine Vorsorge dafür, daß immer größere Spekulationswellen die Möglichkeit der Notenbanken aushebeln, zu intervenieren, um zu stabilisieren.

    (Wolf-Michael Catenhusen [SPD]: Sehr richtig! Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Sie sind schlecht informiert! Dr. Otto Graf Lambsdorff [F.D.P.]: Was wollen Sie denn da machen? Sagen Sie einmal etwas!)

    - Es gibt Vorschläge von Kommissionen, auch von der BIZ, es gibt zahlreiche Diskussionen in dieser Hinsicht. Ich hätte erwartet, daß der Finanzminister wenigstens ein Wort zu diesem Thema sagt; denn es ist ein Hauptproblem, vor dem wir stehen.

    (Beifall bei der SPD)

    Vielleicht versteht er davon nichts; das weiß ich nicht.

    (Jochen Feilcke [CDU/CSU]: Vielleicht hat er Sie nicht gefragt! Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Man darf nicht von sich auf andere schließen!)

    Nichts ist vorangebracht, um spontane Finanzkrisen eindämmen zu können. Mexiko hat dem internationalen Finanzsystem 38 Milliarden Dollar gekostet, 18 Milliarden Dollar allein vom IWF. Das blutet natürlich die Fähigkeit des IWF aus, an anderer Stelle konstruktiv Finanzpolitik und Entwicklungsfinanzierung zu betreiben.

    (Beifall des Abg. Wolf-Michael Catenhusen [SPD])

    Man schiebt durch eine falsche Strukturanpassungspolitik in Mexiko Hauptfinanzmittel des IWF in ein Land hinein, auf Druck der Amerikaner, die noch 20 Milliarden Dollar draufgelegt haben. Das ist skandalöse internationale Finanzpolitik. Die Reserven des IWF reichen nicht aus, um ähnliche dramatische Verwerfungen überhaupt begrenzen zu können.
    Der Finanzminister sagte dazu nichts und tat dazu nichts in Washington. Er spielt den Bremser, den deutschen Kassenwart, statt vorwärtsdrängend
    konstruktive Lösungen von deutscher Seite vorzulegen.

    (Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Ihnen hätte in Washington überhaupt niemand zugehört!)

    Völlig ungelöst ist die Verschuldung der Entwicklungsländer. Die Weltbank hat einen bemerkenswerten Vorschlag gemacht - das ist alles vertagt worden; es wird in Washington alles vertagt, wenn man zusammenkommt -, wie man vor allem die multilaterale Verschuldung zurückfahren könnte, und zwar in einer gemeinsamen Anstrengung und ohne allzuviel Geld. Aber darüber ist überhaupt nicht geredet worden. Das ist vertagt worden.

    (Jochen Feilcke [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht!)

    Herr Feilcke, Sie wissen, wenn Sie die Zeitung lesen,

    (Jochen Feilcke [CDU/CSU]: Ich war da, im Unterschied zu Ihnen!)

    daß gerade die ärmsten Länder, für die dieser Fonds der Weltbank gedacht war, heute zu 50 % multilaterale Schulden zahlen.
    Vor einigen Jahren haben sie nur 20 % ihrer Schuldenzahlungen an die multilateralen Institutionen geleistet. Heute müssen sie 50 % zahlen, weil die Schuldenerlasse, die Schuldenstundungen, in der Regel nur noch bilateral und auf dem Gebiet der privaten Geschäftsbanken erfolgten, die Multis aber voll und ganz auf jährlicher Zahlung bestehen und die ärmsten Länder, für die sie sich eigentlich einsetzen sollten, in die Krise hineintreiben, und zwar durch Rückzahlungen für Projekte, für die es längst keine entsprechende produktive Basis mehr gibt. Das ist doch Katastrophenpolitik. Das kommt doch alles einmal auf uns zurück - mit krasser Armut, mit Umweltzerstörung, mit armutsbedingter Umweltzerstörung. So kann man das Ganze auf die Dauer nicht angehen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    In Gefahr ist die Entwicklungsfinanzierung. Der IWF müßte sich - Sie haben darauf hingewiesen, Graf Lambsdorff - auf die eigentlichen Aufgaben besinnen. Das sind der Ausgleich von Zahlungsbilanzen, der Ausgleich von Wechselkursschwankungen, die Stabilisierung der Finanzströme und ein Minimum an internationaler Kreditaufsicht.
    Was macht der IWF? Er kann das gar nicht, weil ihn die Großen gar nicht lassen. Was macht er statt dessen? Er nimmt der Weltbank die Aufgaben weg. Er geht in die Entwicklungsfinanzierung. Chaos, organisatorisches Chaos in Washington, und Sie, Herr Finanzminister, sind mit verantwortlich! Sie sind der drittgrößte Aktionär in diesem Bereich.
    Die Entwicklungsfinanzierung blutet aus. International ist natürlich genügend Liquidität vorhanden, Graf Lambsdorff, aber doch nicht für viele Transformationsländer und ärmste Länder. Das ist doch das Problem. Das hängt mit der Entwicklungsfinanzie-

    Dr. Ingomar Hauchler
    rung zusammen. Da muß man etwas tun. Wir unterstützen den Weltbankplan, daß man sich zusammensetzt und versucht, auch bei der Bedienung der multilateralen Schulden einen Weg zu finden.
    Der IWF und seine Großaktionäre tun auch nicht wirklich etwas gegen die Verschuldung der Industrieländer. Wer ist denn verantwortlich für die Situation, daß wir seit vielen Jahren tendenziell hohe Zinsen haben? Die Ursachen liegen doch in den Haushaltsdefiziten der großen Industrieländer. Wie wirken sie sich aus? Zinstreibend, beschäftigungshemmend und investitionshemmend. Damit hängen wieder ein niedriges Wachstum und eine Haushaltsmisere zusammen, wie wir sie in vielen Industrieländern kennen.
    Wir fordern die Bundesregierung auf: Folgen Sie nicht den USA! Ziehen Sie sich nicht auch noch aus der Finanzquelle für die ärmsten Länder der Welt, aus der Internationalen Entwicklungsagentur, zurück. Tun Sie es nicht! Schaffen Sie eine Lösung, damit keine negative Kettenreaktion in der Entwicklungsfinanzierung mit darauf folgenden Riesenproblemen zustande kommt!
    Natürlich wissen wir, daß die Weltbank und die IDA Probleme hinsichtlich ihrer Programme haben. Da muß reformiert werden, entbürokratisiert werden. Die Programme müssen mehr auf das innere Potential der Länder gerichtet werden und nicht nur auf verinselte Großprojekte. Da muß einiges geschehen, und ich hoffe, daß auch der Entwicklungsminister dazu Vorschläge machen wird.
    Meine Damen und Herren, zum Schluß: Wer ist denn verantwortlich dafür, daß die Grundprobleme, die wir seit Jahren hier diskutieren, die ständig in der internationalen Presse diskutiert werden, nicht gelöst werden? Ich habe sie vorher ja kurz aufgelistet. Wer hat die Macht, die Dinge zu ändern? - Die Macht, es zu ändern, hätten letzten Endes nur Europa, USA und Japan. Und in Europa haben die Deutschen die größte Verantwortung; sie könnten hier etwas bewegen.
    Was ist mit den USA los, mit dem Hauptaktionär der internationalen Finanzinstitutionen? Riesendefizit mit Verschuldung und zinstreibenden Wirkungen. Der Dollar wird benutzt zur Manipulation der Wechselkurse, um den Kampf um die Märkte zu führen. Und Rückzug aus der internationalen Finanzierung. - Das sind die USA.
    Japan: Riesenbankenkrise, eine riesige Überbewertung von Grundstücken, von Sicherheiten. Darauf wird eine riesige Finanzblase mit den Risiken und Milliardenverlusten, die wir ja kennen, aufgebaut.
    Und die Bundesrepublik legt sich zurück, beschränkt sich auf die Rolle des Kassenwarts, des Bremsers und übernimmt nicht die ihr mögliche Rolle, in dieses Vakuum von Führungslosigkeit auf diesem Gebiet hineinzugehen und konstruktive Ideen vorzutragen.

    (Jochen Feilcke [CDU/CSU]: Bei Führungslosigkeit kennt er sich aus!)

    Wenn es anders ist, belehren Sie mich bitte in der nächsten Zeit.
    Ich denke, wir Deutsche verspielen eine Chance im internationalen Rahmen, uns als konstruktive Motoren der Stabilisierung des Finanzsystems darzustellen, als konstruktives Land, um die Probleme der Dritten Welt zu lösen. Lassen Sie uns nicht nur defensiv agieren, Jubelarien abfahren, sondern auch selbst betrachten, was wir auf diesem Gebiet besser, konstruktiver machen können.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Herr Abgeordneter, Ihre Redezeit ist leider vorbei.
Jetzt hat der Abgeordnete Wolfgang Weng das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Weng


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Nach der ursprünglichen Rednerreihenfolge sollte ich Theo Waigel vor Herrn Diller retten. Jeder hat bei der Rede von Herrn Diller gemerkt, daß dies nicht nötig war, weil dieser mit sehr dünnem Wasser gekocht hat. Herr Kollege Diller, Sie müssen natürlich aufpassen, daß Sie nicht so gräßliche Horrorgemälde malen, daß Sie nachher selber vor diesen entsetzlichen Gemälden davonlaufen. Vermutlich sind Sie deswegen zeitweise draußen gewesen.
    Meine Damen und Herren, man muß bei einem erfahrenen Kollegen wie Theo Waigel, noch dazu wenn er Schwabe ist, nicht nur fragen, was er gesagt hat und wann er es gesagt hat, sondern auch, was er mit einer bestimmten Aussage erreichen wollte. Das haben wir bei den Äußerungen über die italienische Währung in den vergangenen Wochen gesehen.
    Wenn der Bundesfinanzminister mit seinen veröffentlichten Äußerungen zu möglichen Mindereinnahmen des Bundes erreichen wollte, daß im laufenden Haushaltsverfahren alle zusätzlichen Ausgabenwünsche gebremst werden, dann ist das lobenswert, vor allem auch, wenn es sich um Ausgabenwünsche der Opposition handelt. Er hat das Ziel aber noch nicht völlig erreicht. Wir haben im laufenden Haushaltsverfahren feststellen müssen, daß Ihre Äußerungen noch nicht genügend gewirkt haben, Herr Waigel. Sie sind aber ehrenwert.
    Die Bewußtseinsbildung darüber, daß wir uns auch in diesem Jahr in einer schwierigen Haushaltssituation befinden, daß wir diese aber auch Zug um Zug, Jahr für Jahr meistern, kann in keinem Fall ein Fehler sein.
    Was der Finanzminister mit seinen Äußerungen ganz sicher nicht erreichen wollte, Herr Kollege Diller, ist eine Unterbrechung des geordneten Haushaltsverfahrens, das die Koalition mit ihrer Mehrheit seit vielen Jahren durchsetzt. Es ist - ich sage das mit Blick auf den Ablauf in diesem Jahr - schlimm genug, daß der SPD-majorisierte Bundesrat den Bundesetat 1995 so lange verzögert hat, daß tatsächlicher Schaden entstanden ist.

    Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen)

    Wir werden 1996 - da erwarten wir auch Ihre Mithilfe, wir haben es bei Ihnen angemahnt, Sie haben es selber kritisiert; aber wie das bei der SPD zwischen Bund und Ländern leider dauernd ist, arbeiten Sie ja nicht zusammen, sondern der eine fährt dem anderen in die Parade - wieder dafür sorgen, daß ein gesichertes Verfahren abläuft, daß wir jede Destruktion mit der Mehrheit der Koalition hier im Deutschen Bundestag verhindern werden. Darauf dürfen sich die Bürger verlassen.
    Deswegen haben wir in der Konsequenz gestern den Versuch der SPD im Haushaltsausschuß abgeschmettert, das Verfahren zu verschlechtern. Es muß für die Sozialdemokraten bitter gewesen sein, daß noch nicht einmal alle ihre grünen Wunschpartner an ihrer Seite waren, als sie beantragten, die Verhandlungen abzubrechen.
    Daß der Finanzminister auf die schwierige Situation hinweist, gehört durchaus zu seinem Amt, auch dann, wenn er im Augenblick nicht mehr Herr des Verfahrens ist. Die Steuerschätzung liegt ja nicht bei ihm; das ist hier dargestellt worden. Wenn wir, der Haushaltsausschuß, in der kommenden Woche über die Zahlen der Steuerschätzung verfügen, dann werden wir für das gesamte Parlament vorbereitend handeln müssen, und dann werden wir handeln.
    Meine Damen und Herren, es ist bekannt, daß für 1996 schon jetzt eine Reihe von Risiken zu bewältigen sind, die in einer Größenordnung zwischen 5 und 10 Milliarden DM liegen dürften. Wenn durch die Steuerschätzung tatsächlich eine zusätzliche Lücke von 10 Milliarden DM bei den Einnahmen entsteht, werden wir das in abschließender Beratung in Ordnung bringen müssen. Aber erst mit dem genauen Zahlenwerk vor Augen können wir entscheiden, was im einzelnen zu tun ist, weil ja wahrscheinlich eine Summe von Maßnahmen notwendig ist.
    Es wird ganz sicher in der Erwartung dieser Mindereinnahmen eine veränderte Fortschreibung der Finanzplanung geben müssen. Der Basiseffekt für die kommenden Jahre sorgt dafür, daß nach 1997 Veränderungen eingeplant werden müssen. Dies muß nach Auffassung der F.D.P. so geschehen, daß die geplante Nettoneuverschuldung in den Folgejahren nicht erhöht wird.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Ob bezüglich des Jahres 1996 selbst Sparbemühungen, ob eventuell zusätzliche Einnahmen aus Privatisierung, auch Verwaltungseinnahmen es ermöglichen - der Finanzminister hat ja hier eine Reihe von substantiellen Möglichkeiten genannt -, die geplante Nettoneuverschuldung von ca. 60 Milliarden DM für den Bund einzuhalten, wird in 14 Tagen zu entscheiden sein. Wir werden uns darum bemühen, es ist unser Ziel, diese Nettoneuverschuldung nicht höher als 60 Milliarden DM werden zu lassen.

    (Karl Diller [SPD]: Schließen Sie denn eine globale Minderausgabe aus?)

    Meine Damen und Herren, wenn Theo Waigel im „Handelsblatt" vom 2. Oktober mitgeteilt hat, das Defizit im Bundeshaushalt werde nicht steigen - das
    war die Schlagzeile, die wir natürlich begrüßen -, dann weiß er, daß dies auch davon abhängt, ob die Koalition geplante gesetzliche Maßnahmen durchhält. Die Koalition muß auch Entscheidungen treffen, die dafür sorgen, daß die Bundesanstalt für Arbeit nicht außerhalb der Planung im nächsten Jahr doch Bundeszuschüsse benötigt.
    Wenn uns hierbei, Herr Kollege Diller, die Opposition hilfreich an die Seite tritt, dann dient das der Sache wesentlich mehr, als wenn sie versucht, das geordnete laufende Haushaltsverfahren zu unterbrechen. Wir werden dieses Verfahren im November geordnet zu Ende bringen.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)