Herr Kollege, das kann ich jetzt nicht ausführlich erläutern. Wie ich das C verstehe, dazu schicke ich Ihnen etwas. Das Beste, was ich dazu gelesen habe, hat Franz Josef Strauß gesagt. Er hat das immer sehr relativiert. Ich schicke Ihnen das zu.
Was die Risiken betrifft, haben Sie recht. Ich bin nur der Auffassung, daß Sie den Fehler machen, den
Leuten einzureden, daß es in diesem Leben null Risiken gibt.
Da gibt es Leute vor dem Fernsehapparat, die Kettenraucher sind, die die vierte oder fünfte Flasche Bier trinken und sehen, wie irgendein Grüner eine Rede über die Risiken von Gentechnologie hält, und dann Angst haben und völlig übersehen, wo ihre eigenen Lebensrisiken liegen.
Es gibt kein Null-Risiko, beim Autofahren nicht, beim Rauchen nicht, und auch in der Gentechnik gibt es kein Null-Risiko. Wir müssen über Risiken reden, Risiken minimieren, dürfen aber nicht glauben, daß wir in der Lage sind, bei einigen Technologien plötzlich zum Null-Risiko zu kommen.
Ich darf Ihnen noch etwas sagen, Herr Kollege Kiper. Ich teile den Standpunkt meines F.D.P.-Kollegen, der an diesem Rednerpult gesagt hat, daß wir in Sachen Innovation und Technologie - das macht der Minister auch - sehr auf kleine und mittelständische Unternehmen achten müssen. Wir dürfen aber nicht nur auf sie achten.
Sie haben den Eindruck erweckt, als sei es eine üble Sache, bei der Forschungsförderung auch Großkonzerne zu unterstützen. Ich habe einen Wahlkreis mit einem Großkonzern, der Firma Siemens. Er erhält einiges an Förderung. Ich werde mich natürlich nicht dafür einsetzen, daß diese Mittel gesenkt werden. Der Chef dieses Unternehmens, Heinrich von Pierer, war mit mir zehn Jahre lang im Stadtrat. Über dessen soziales Schicksal bei einer Streichung der Förderung mache ich mir keine so großen Sorgen.
Dieser Konzern hatte in Erlangen 32 000 Menschen beschäftigt, er beschäftigt jetzt 28 000 Menschen; er spricht seit wenigen Jahren erstmals betriebsbedingte Kündigungen aus. Meine Mitbürgerinnen und Mitbürger im Wahlkreis, Techniker, Sekretärinnen, kommen zu mir. Sie sind erstmals seit zwei, drei Jahren verunsichert, sie haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Um diese Leute kümmere ich mich. Sie aber haben nur ein Feindbild. Mit diesen Leuten unterhaltet ihr euch doch überhaupt nicht.
- Meinetwegen.