Rede von
Rainer
Haungs
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich danke Ihnen für diese Frage, gibt sie mir doch die Möglichkeit, den Kollegen von der SPD-Fraktion ein paar Hinweise zu wirtschaftspolitischen Zusammenhängen zu geben.
Ich habe natürlich nicht gesagt, daß wir das Lohnniveau in unseren Konkurrenzländern absenken sollten. Darauf haben wir im übrigen gar keinen Einfluß. Ich wundere mich immer wieder, welche Gedanken sich die SPD über die Verhältnisse in anderen Ländern macht, anstatt daranzugehen, die Verhältnisse in unserem Land tatkräftig zu ändern.
Interpretieren Sie mich also nicht falsch!
Das zweite ist ökonomisch völlig klar. „Trade is better than aid", hat vorhin der Kollege Graf Lambsdorff gesagt. Darum sagen wir: Wir geben den Menschen in den Entwicklungsländern die beste Chance, wenn wir ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Produkte am Weltmarkt anzubieten.
- Ja. Da wir aber gleichzeitig die verdammte Pflicht haben, die politischen Voraussetzungen in der Bundesrepublik Deutschland dafür zu schaffen, daß unsere Bürger Arbeit haben, müssen wir diese Konkurrenzverhältnisse sehen und darauf antworten.
Dann haben Sie noch das Kaufkraftangebot genannt. Es ist schon langsam lächerlich, wie oft man hier und andernorts dieses Argument, das in etwa der Münchhausen-Theorie entspricht, widerlegen muß.
Sie werden, bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland, keine Chance haben, mit dem Kaufkraftargument eine Belebung der Wirtschaft zu erzielen.
Da könnten Sie nur in Verbindung mit Protektionismus etwas erreichen. Denn wir leben in einem offenen Markt mit den Wettbewerbs- und Kaufverhältnissen, die ich zu beschreiben versuche. Auch häufiges und energisches Kopfschütteln ändert nichts an diesen Zusammenhängen.