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    Plenarprotokoll 13/44 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 44. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1995 Inhalt: Erweiterung und Abwicklung der Tagesordnung 3489 A Nachträgliche Ausschußüberweisungen 3489 D Begrüßung von amerikanischen Stipendiaten des 11. Parlamentarischen Patenschaftsprogramms 3493 D Begrüßung des Präsidenten des italienischen Senats, Professor Dr. Carlo Sconamiglio, und seiner Delegation 3573 A Tagesordnungspunkt 4: Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Zulassung von Umweltgutachtern und Umweltgutachterorganisationen sowie über die Registrierung geprüfter Betriebsstandorte nach der Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 des Rates vom 29. Juni 1993 (Umweltgutachter- und Standortregistrierungsgesetz) (Drucksachen 13/1192, 13/1359, 13/1687, 13/ 1755) Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD 3490B Dr. Renate Hellwig CDU/CSU 3492 B Dr. Jürgen Rochlitz BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3493 D Birgit Homburger F D P. 3495 A Wolfgang Bierstedt PDS 3496 A Hartmut Schauerte CDU/CSU 3497 A Dietmar Schütz (Oldenburg) SPD . . . 3497 C Marion Caspers-Merk SPD 3498 B Ulrich Klinkert, Parl. Staatssekretär BMU 3500 A Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Ottmar Schreiner, Adolf Ostertag, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Arbeits- und Strukturförderungsgesetzes (Drucksache 13/1440) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Bündnis gegen Arbeitslosigkeit zu dem Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Annelie Buntenbach und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Aktionsprogramm Arbeitspolitik zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heidi Knake-Werner, Dr. Christa Luft und der weiteren Abgeordneten der PDS: Zukunftssicherung von Sozialstaat, Arbeit und Lebensstandort (Drucksachen 13/19, 13/578, 13/702, 13/1719) Ottmar Schreiner SPD 3502 C Julius Louven CDU/CSU 3505 D Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 3506 D Dr. Eberhard Brecht SPD 3509 B Peter Dreßen SPD 3510 B Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 3512 A Dr. Gisela Babel F.D.P 3514 B Dr. Heidi Knake-Werner PDS 3516 C Irene Ellenberger, Ministerin (Thüringen) 3518 B Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 3520 D Konrad Gilges SPD 3523 C Adolf Ostertag SPD 3524 D Tagesordnungspunkt 6: a) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zu dem Antrag der Fraktionen CDU/ CSU, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und F.D.P.: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit" zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Einsetzung einer Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED- Diktatur und der unterschiedlichen Entwicklungen in Ost- und Westdeutschland im Prozeß der deutschen Einheit" (Drucksachen 13/1535, 13/ 1537, 13/1762) b) Antrag der Abgeordneten Dr. Ludwig Elm, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS: Einsetzung einer unabhängigen Experten-Kommission zur Geschichte der DDR, der Bundesrepublik Deutschland und des deutschen Einigungsprozesses seit 1990 (Drucksache 13/1615) Rainer Eppelmann CDU/CSU 3527 C Wolfgang Thierse SPD 3529 B Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3531 B Dr. Rainer Ortleb F.D.P 3532 D Dr. Ludwig Elm PDS 3534 C Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3535 B Stefan Heym PDS 3535 D Hartmut Koschyk CDU/CSU 3536 B Gerhard Zwerenz PDS 3537 A Stefan Heym PDS 3537 C Markus Meckel SPD 3539 B Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) 3540 D Tagesordnungspunkt 7: Erklärung der Bundesregierung: Aktuelle Fragen der Europapolitik, insbesondere Vorschau auf die Tagung des Europäischen Rates in Cannes am 26./27. Juni 1995 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Gruppe der PDS: Europapolitik der Bundesregierung (Drucksache 13/1728) Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag des Abgeordneten Christian Sterzing und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aktuelle Fragen der Europapolitik, insbesondere Vorschau auf die Tagung des Europäischen Rates am 26./27. Juni 1995 (Drucksache 13/ 1734) Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Fraktion der SPD: Forderungen zur Reform des Vertrages von Maastricht 1996 und der Europapolitik (Drucksache 13/1739) Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . . 3542 B Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . . 3546 D Rudolf Seiters CDU/CSU 3550 A Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3552B Dr. Helmut Haussmann F.D.P 3554 A Dr. Willibald Jacob PDS 3555 D Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 3556 D Dr. Norbert Wieczorek SPD 3559 C Dr. Gero Pfennig CDU/CSU 3561 B Dr. Norbert Wieczorek SPD 3562 B Dr. Jürgen Meyer (Ulm) SPD 3562 D Franz Peter Basten CDU/CSU 3563 D Wilfried Seibel CDU/CSU 3564 D Zusatztagesordnungspunkt 5: Wahlvorschlag der Fraktion der SPD: Nachwahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß § 4 Abs. 4 des Gesetzes Ober die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes (Drucksache 13/1747) Ergebnis 3581 D Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dietrich Austermann, Dr. Peter Ramsauer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU sowie den Abgeordneten Birgit Homburger, Jür- gen Koppelin, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuchs (Drucksache 13/1733) 3566B Tagesordnungspunkt 16: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaffung der gesetzlichen Amtspflegschaft und Neuordnung des Rechts der Beistandschaft (Beistandschaftsgesetz) (Drucksache 13/ 892) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften (Drucksache 13/1190) c) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Rechtspflege-Anpassungsgesetzes (Drucksache 13/1288) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 15. Februar 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Ukraine über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 13/1430) e) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 26. Juni 1991 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Mongolischen Volksrepublik über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 13/1431) f) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 12. November 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Estland über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (Drucksache 13/1432) g) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung (Drucksache 13/1433) h) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes (Drucksache 13/1439) i) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Beamtenrechtsrahmengesetzes (Drucksache 13/1447) j) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften (Drucksache 13/1534) k) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Übernahme befristeter Kündigungsmöglichkeiten als Dauerrecht (Drucksache 13/1693) 1) Antrag der Abgeordneten Antje-Marie Steen, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Erweiterung des Katalogs der Früherkennungs-Untersuchungen um ein spezifisches Hörscreening im Rahmen der U 1 und U 3 (Drucksache 13/ 1001) 3566 B Zusatztagesordnungspunkt 6: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren Antrag der Abgeordneten Andrea Fischer (Berlin), Franziska Eichstädt-Bohlig und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maßnahmen zur Vermeidung von Wohnungsverlust und zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit (Drucksache 13/1617) 3567 B Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Günther Maleuda, Eva BullingSchroter und der Gruppe der PDS eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuches (Drucksache 13/1726) 3567 C Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dietmar Schütz (Oldenburg), Volker Jung (Düsseldorf), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuches (Drucksache 13/1736) 33567 C Tagesordnungspunkt 17: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. Juli 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Islamischen Republik Pakistan zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen (Drucksachen 13/845, 13/1503) b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 22. August 1994 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Mongolei zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen (Drucksachen 13/846, 13/1504) c) Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Sozialordnung zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie zur Änderung der Richtlinie betreffend die Arbeitsmittel (Drucksachen 13/725 Nr. 136, 13/1448) d) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag zur Änderung der Haushaltsordnung vom 21. Dezember 1977 für den Gesamthaushaltsplan der Europäischen Gemeinschaften (Drucksachen 13/725 Nr. 82, 13/1476 [neu)) e) Beschlußempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Geänderter Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über Systeme für die Entschädigung der Anleger (Drucksachen 13/765 Nr. 1.23, 13/1505) f) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung des Flugplatzes Söllingen an die Grundstückserwerbsgesellschaft Rheinmünster und Hügelsheim - Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitz in Rheinmünster (Drucksachen 13/1213, 13/1552) g-h) Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 40, 41, 42 und 43 zu Petitionen (Drucksachen 13/1577, 13/1578, 13/1579, 13/1580) 3567 D Zusatztagesordnungspunkt 10: Weitere abschließende Beratung ohne Aussprache Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung arbeitsrechtlicher Bestimmungen an das EG-Recht (Drucksachen 13/668, 13/1753) 3568 C Tagesordnungspunkt 3 (Fortsetzung): Fragestunde - Drucksache 13/1707 vom 16. Juni 1995 - Wiederaufnahme des Raumordnungsverfahrens für den Donau-Ausbau zwischen Straubing und Vilshofen ohne vorherige Sachdiskussion der beteiligten Gutachter; Prüfung eines alternativen geringeren Ausbaustandards MdlAnfr 35, 36 Jella Teuchner SPD Antw PStSekr Johannes Nitsch BMV 3569 D, 3571 B ZusFr Jella Teuchner SPD 3569 D, 3571 B ZusFr Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3570 A, 3571 D ZusFr Horst Kubatschka SPD 3570 B, 3571 D ZusFr Dr. Eberhard Brecht SPD 3570 C ZusFr Gernot Erler SPD 3570 C ZusFr Konrad Kunick SPD 3570 D, 3571 C Fragestellungen bei der schriftlichen Beauftragung der externen Gutachter zur Prüfung des Gutachtens von Professor Dr. Harald Ogris über den Donau-Ausbau zwischen Straubing und Vilshofen MdlAnfr 37, 38 Horst Kubatschka SPD Antw PStSekr Johannes Nitsch BMV 3572 B, 3573 B ZusFr Horst Kubatschka SPD 3572 B, 3573 C ZusFr Dr. Eberhard Brecht SPD 3572 D ZusFr Gerald Häfner BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3572 D ZusFr Konrad Kunick 3573 A ZusFr Halo Saibold BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3574 A Finanzhilfen für die deutsche Partikulierschiffahrt MdlAnfr 39, 40 Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Antw PStSekr Johannes Nitsch BMV . 3574 A, C ZusFr Gila Altmann (Aurich) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 3574 B, D Veraltete Einlagerungsbedingungen im Atommüllendlager Morsleben; Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens MdlAnfr 44 Ursula Schönberger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Antw PStSekr Ulrich Klinkert BMU . . 3575 B ZusFr Ursula Schönberger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 3575 C Stellungnahme des Umweltbundesamtes über die Notwendigkeit eines Ausstiegs aus dem Braunkohletagebau Garzweiler II aus Klimaschutzgründen MdlAnfr 46 Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Antw PStSekr Ulrich Klinkert BMU 3576 A ZusFr Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3576 C Novellierung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes; beteiligte Gremien bei den Beratungsgesprächen; Förderquoten in den alten und neuen Bundesländern MdlAnfr 47, 48 Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Antw PStSekr'in Cornelia Yzer BMBF 3577 B, D ZusFr Dr. Manuel Kiper BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3577 C, 3578 A ZusFr Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3578 A ZusFr Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 3578 B ZusFr Dr. Eberhard Brecht SPD 3578 D ZusFr Horst Kubatschka SPD 3578 D Novellierung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes; Überlegungen zum „Meister-BAföG"; Fehlen von Ausbildungsplätzen MdlAnfr 49, 50 Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Antw PStSekr'in Cornelia Yzer BMBF 3579 A, 3580 A ZusFr Elisabeth Altmann (Pommelsbrunn) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3579C, 3580 C ZusFr Dr. Eberhard Brecht SPD 3581 A ZusFr Matthias Berninger BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 3581 B Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Entscheidung Frankreichs für die Wiederaufnahme von Atomtests Heinrich Graf von Einsiedel PDS 3581 D, 3588 B Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU 3583 A Gernot Erler SPD 3584 B Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3585C Dr. Olaf Feldmann F.D.P 3586 D Helmut Schafer, Staatsminister AA 3587 C Uta Zapf SPD 3588 D Heinrich Lummer CDU/CSU 3589 D Freimut Duve SPD 3590 C Tagesordnungspunkt 8: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Horst Schmidbauer (Nürnberg), Klaus Kirschner, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 13/733) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Berufe des Psychologischen Psychotherapeuten und des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 13/1206) Franz Müntefering, Minister (NordrheinWestfalen) 3592A, 3609D Wolfgang Lohmann (Lüdenscheid) CDU/ CSU 3593 D Klaus Kirschner SPD 3594´D, 3598 D Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3596 B Jürgen W. Möllemann F.D.P. 3598 B, 3611 A Dr. Ruth Fuchs PDS 3599 B Sigrun Löwisch CDU/CSU 3600 C Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3602 C, 3607 A Horst Schmidbauer (Nürnberg) SPD . . 3603 C Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 3605 D, 3610B Tilo Braune SPD 3606 D Otto Schily SPD 3607 C Petra Emstberger SPD 3608 A Tagesordnungspunkt 9: Vereinbarte Debatte zur Arbeit der Enquete-Kommission Demographischer Wandel - Herausforderungen unserer Alter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik Claudia Nolte, Bundesministerin BMFSFJ 3611 D Arne Fuhrmann SPD 3613 A Irmingard Schewe-Gerigk BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 3615 C Lisa Peters F D P. 3616 D Peter Harry Carstensen (Nordstrand) CDU/CSU 3617 A Heidemarie Lüth PDS 3619 A Peter Keller CDU/CSU 3619 D Doris Barnett SPD 3621 B Walter Link (Diepholz) CDU/CSU 3622 A Tagesordnungspunkt 11: a) Unterrichtung durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz: Tätigkeitsbericht 1993 und 1994 des Bundesbeauftragten für den Datenschutz -15. Tätigkeitsbericht - gemäß § 26 Abs. 1 des Bundesdatenschutzgesetzes (Drucksache 13/1150) b) Beschlußempfehlung und Bericht des Innenausschusses zu der Unterrichtung durch den Bundesbeauftragten für den Datenschutz: 14. Tätigkeitsbericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz gemäß § 26 Abs. 1 des Bundesdatenschutzgesetzes - Berichtszeitraum Anfang 1991 bis Anfang 1993 (Drucksachen 12/4805, 13/725 Nr. 13, 13/1636) Wolfgang Bosbach CDU/CSU 3623 D Dorle Marx SPD 3624 D Manfred Such BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3626B Dr. Burkhard Hirsch F D P. 3627 A Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann F.D.P. 3627 D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS 3628 B Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 3629 A Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Sicherung des Friedens und der demokratischen Entwicklung in Burundi (Drucksache 13/1731) b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Sicherung des Friedens und der demokratischen Entwicklung in Ruanda (Drucksache 13/1732) Joachim Tappe SPD 3630 C Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU 3631 C Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 3633 C Dr. Irmgard Schwaetzer F.D.P. 3634 B Steffen Tippach PDS 3635 B Dr. R. Werner Schuster SPD 3636 A Nächste Sitzung 3637 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 3639* A Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der Wahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkommission gemäß § 4 Abs. 4 des Gesetzes über die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes teilgenommen haben 3639* B Anlage 3 Einhaltung des Termins für den Umzug der Deutschen Welle in den Bonner „Schürmann-Bau" (Juni 1997) MdlAnfr 2 - Drs 13/1707 - Otto Reschke SPD SchrAntw BM Dr. Klaus Töpfer BMBau . 3641* C Anlage 4 Kenntnis von Bundeskanzler Dr. Kohl über den Plutoniumschmuggel MdlAnfr 3, 4 - Drs 13/1707 - Volker Neumann (Bramsche) SPD SchrAntw StMin Bernd Schmidbauer BK 3641* D Anlage 5 Verkauf von 61 Leopard-I-Panzern an Brasilien MdlAnfr 24 - Drs 13/1707 -Norbert Gansel SPD SchrAntw PStSekr Dr. Norbert Lammert BMWi 3642* B Anlage 6 Ersatz der im Zuge der B 75 befindlichen Lübecker Herrenbrücke durch einen in den USA entwickelten preisgünstigeren Tunnelbau MdlAnfr 31, 32 - Drs 13/1707 - Anke Eymer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Johannes Nitsch BMV 3642* C Anlage 7 Vorgehen der Rhein-Main-Donau AG bei der Überprüfung des Gutachtens von Professor Dr. Harald Ogris über den DonauAusbau zwischen Straubing und Vilshofen durch externe Gutachter MdlAnfr 33, 34 - Drs 13/1707 - Robert Leidinger SPD SchrAntw PStSekr Johannes Nitsch BMV 3643* A Anlage 8 Beweise für den Zusammenhang von Stickstoffoxid-Emissionen der Kraftfahrzeuge und hohen Ozonwerten MdlAnfr 41- Drs 13/1707 - Benno Zierer CDU/CSU SchrAntw PStSekr Ulrich Klinkert BMU 3643* B Anlage 9 Einigung der EU-Umweltminister über die Entsorgung von Ölplattformen an Land; Ausnahmeregelungen MdlAnfr 42, 43 - Drs 13/1707 - Ulrike Mehl SPD SchrAntw PStSekr Ulrich Klinkert BMU 3643* C Anlage 10 Zeitpunkt der Auslagerung des im Schacht Marie des Endlagers Morsleben befindlichen Sondermülls MdlAnfr 45 - Drs 13/1707 - Steffi Lemke BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - SchrAntw PStSekr Ulrich Klinkert BMU 3644* C Anlage 11 Einführung und Ausstattung des „MeisterBAföG MdlAnfr 51, 52 - Drs 13/1707 - Matthias Berninger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN SchrAntw PStSekr in Cornelia Yzer BMBF 3644* C Anlage 12 Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit in der Grenzregion zur Tschechischen Republik MdlAnfr 53 - Drs 13/1707 -Dr. Egon Jüttner CDU/CSU SchrAntw StMin Dr. Werner Hoyer AA 3645* B Anlage 13 Einwirkung auf Frankreich zum Verzicht auf neue Atomversuche im Südpazifik MdlAnfr 54, 55 - Drs 13/1707 -Gernot Erler SPD SchrAntw StMin Dr. Werner Hoyer AA 3646* A Anlage 14 Information der Bundesregierung über die Wiederaufnahme französischer Atomwaffenversuche im Südpazifik MdlAnfr 56 - Drs 13/1707 - Norbert Gansel SPD SchrAntw StMin Dr. Werner Hoyer AA 3646* B Anlage 15 Verhinderung der Wiederaufnahme von französischen Atomwaffentests im Herbst dieses Jahres MdlAnfr 57 - Drs 13/1707 - Otto Schily SPD SchrAntw StMin Dr. Werner Hoyer AA 3646* C Anlage 16 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 12a und 12b (Anträge: Sicherung des Friedens und der demokratischen Entwicklung in Burundi) Helmut Schäfer, Staatsminister AA 3646* D 44. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1995 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) SPD entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert 22. 06. 95* Behrendt, Wolfgang SPD 22. 06. 95* Blunck, Lilo SPD 22. 06. 95* Böttcher, Maritta PDS 22.06.95 Borchert, Jochen CDU/CSU 22. 06.95 Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 22.06.95* Büttner (Ingolstadt),Hans SPD 22.06.95 Burchardt, Ulla SPD 22. 06. 95 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 22.06.95 Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 22. 06.95 Hornung, Siegfried CDU/CSU 22. 06. 95* Jelpke, Ulla PDS 22. 06.95 Jung (Düsseldorf), Volker SPD 22.06. 95 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 22.06.95* Lummer, Heinrich CDU/CSU 22. 06. 95* Marten, Günter CDU/CSU 22. 06. 95* (B) Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 22.06.95 Mosdorf, Siegmar SPD 22. 06. 95 Pfannenstein, Georg SPD 22. 06. 95 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 22. 06.95* Reschke, Otto SPD 22. 06. 95 Scheelen, Bernd SPD 22. 06. 95 Schloten, Dieter SPD 22. 06.95* Schumann, Ilse SPD 22. 06. 95 Siebert, Bernd CDU/CSU 22. 06.95* Wallow, Hans SPD 22. 06.95 Welt, Jochen SPD 22. 06. 95 Zierer, Benno CDU/CSU 22. 06. 95* * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Liste der Abgeordneten, die an der Wahl eines Mitglieds der Parlamentarischen Kontrollkomission gemäß § 4 Abs. 4 des Gesetzes fiber die parlamentarische Kontrolle nachrichtendienstlicher Tätigkeit des Bundes teilgenommen haben: Anlagen zum Stenographischen Bericht CDU/CSU Adam, Ulrich Altmaier, Peter Augustin, Anneliese Austermann, Dietrich Bargfrede, Heinz-Günter Basten, Franz Peter Bauer, Dr. Wolf Baumeister, Brigitte Belle, Meinrad Bergmann-Pohl, Dr. Sabine Bierling, Hans-Dirk Blank, Dr. Joseph-Theodor Blank, Renate Blens, Dr. Heribert Bleser, Peter Blüm, Dr. Norbert Bohl, Friedrich Böhmer, Dr. Maria Börnsen (Bönstrup), Wolfgang Bosbach, Wolfgang Bötsch, Dr. Wolfgang Brähmig, Klaus Braun (Auerbach), Rudolf Breuer, Paul Brudlewsky, Monika Brunnhuber, Georg Büttner (Schönebeck), Hartmut Carstens (Emstek), Manfred Carstensen (Nordstrand), Peter H. Dehnel, Wolfgang Deittert, Hubert Dempwolf, Gertrud Deß, Albert Diemers, Renate Dietzel, Wilhelm Dörflinger, Werner Doss, Hansjürgen Dregger, Dr. Alfred Eichhorn, Maria Engelmann, Wolfgang Eppelmann, Rainer Eßmann, Heinz Dieter Eylmann, Horst Eymer, Anke Falk, Ilse Faltlhauser, Dr. Kurt Feilcke, Jochen Fell, Dr. Karl H. Fink, Ulf Fischer (Hamburg), Dirk Francke (Hamburg), Klaus Friedrich, Dr. Gerhard Fritz, Erich G. Fuchtel, Hans-Joachim Geiger, Michaela Geis, Norbert Geißler, Dr. Heiner Glücklich, Wilma Göhner, Dr. Reinhard Götz, Peter Götzer, Dr. Wolfgang Gres, Joachim Grill, Kurt-Dieter Gröhe, Hermann Grotz, Claus-Peter Grund, Manfred Günther (Duisburg), Horst Hammerstein, Carl-Detlev Freiherr von Haschke (Großhennersdonf), Gottfried Hasselfeldt, Gerda Haungs, Rainer Hauser (Esslingen), Otto Hauser (Rednitzhembach), Hansgeorg Hedrich, Klaus-Jürgen Heise, Manfred Hellwig, Dr. Renate Hintze, Peter Hollerith, Josef Homhues, Dr. Karl-Heinz Hornung, Siegfried Hörsken, Heinz-Adolf Hörster, Joachim Hüppe, Hubert Jaffke, Susanne Janovsky, Georg Jawurek, Helmut Jobst, Dr. Dionys Jork, Dr.-Ing. Rainer Jung (Limburg), Michael Jüttner, Dr. Egon Kahl, Dr. Harald Kalb, Bartholomäus Kampeter, Steffen Kansy, Dr.-Ing. Dietmar Kanther, Manfred Karwatzki, Irmgard Kauder, Volker Keller, Peter Klaeden, Eckart von Klaußner, Dr. Bernd Klein (München), Hans Klinkert, Ulrich Kohl, Dr. Helmut Köhler (Hainspitz), Hans-Ulrich Kolbe, Manfred Königshofen, Norbert Kors, Eva-Maria Koschyk, Hartmut Koslowski, Manfred Kossendey, Thomas Kraus, Rudolf Krause (Dessau), Wolfgang Krautscheid, Andreas Kriedner, Arnulf Kronberg, Heinz-Jürgen Krziskewitz, Reiner Kues, Dr. Hermann Kuhn, Werner Lamers (Heidelberg), Dr. Karl A. Lammert, Dr. Norbert Laschet, Armin Lattmann, Herbert Laufs, Dr. Paul Laumann, Karl Josef Lensing, Werner Lenzer, Christian Letzgus, Peter Limbach, Editha Link (Diepholz), Walter Lintner, Eduard Lippold (Offenbach), Dr. Klaus W. Lischewski, Dr. Manfred Lohmann (Lüdenscheid), Wolfgang Louven, Julius Löwisch, Sigrun Lummer, Heinrich Luther, Dr. Michael Maaß (Wilhelmshaven), Erich Mahlo, Dr. Dietrich Marschewski, Erwin Marten, Günter Meckelburg, Wolfgang Meinl, Rudolf Meister, Dr. Michael Meyer (Winsen), Rudolf Michelbach, Hans Michels, Meinolf Müller, Dr. Gerd Müller (Kirchheim), Elmar Nelle, Engelbert Neumann (Bremen), Bernd Nitsch, Johannes Nolte, Claudia Olderog, Dr. Rolf Ost, Friedhelm Oswald, Eduard Otto (Erfurt), Norbert Päselt, Dr. Gerhard Paziorek, Dr. Peter Pesch, Hans-Wilhelm Petzold, Ulrich Pfeiffer, Angelika Pfennig, Dr. Gero Pflüger, Dr. Friedbert Philipp, Beatrix Pinger, Dr. Winfried Pofalla, Ronald Pohler, Dr. Hermann Polenz, Ruprecht Pretzlaff, Marlies Protzner, Dr. Bernd Ramsauer, Dr. Peter Rau, Rolf Rauber, Helmut Rauen, Peter Harald Regenspurger, Otto Reichard (Dresden), Christa Reichardt (Mannheim), Klaus Dieter Reinartz, Dr. Bertold Reinhardt, Erika Repnik, Hans-Peter Richter, Roland Richwien, Roland Rieder, Dr. Norbert Riedl (München), Dr. Erich Riegert, Klaus Riesenhuber, Dr. Heinz Rönsch (Wiesbaden), Hannelore Ronsöhr, Heinrich-Wilhelm Rose, Dr. Klaus Rossmanith, Kurt J. Röttgen, Norbert Ruck, Dr. Christian Rühe, Volker Rüttgers, Dr. Jürgen Schätzle, Ortrun Schäuble, Dr. Wolfgang Schauerte, Hartmut Schemken, Heinz Scherhag, Karl-Heinz Scheu, Gerhard Schindler, Norbert Schlee, Dietmar Schmalz, Ulrich Schmidbauer, Bernd Schmidt (Fürth), Christian Schmidt (Halsbrücke), Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Mülheim), Andreas Schmiedeberg, Hans-Otto Schmitz (Baesweiler), Hans Peter Schmude, Michael von Schnieber-Jastram, Birgit Schockenhoff, Dr. Andreas Scholz, Dr. Rupert Schuchardt, Dr. Erika Schulhoff, Wolfgang Schulte (Schwäbisch Gmünd), Dr. Dieter Schulz (Leipzig), Gerhard Schulze, Frederick Schwalbe, Clemens Schwarz-Schilling, Dr. Christian Sebastian, Wilhelm-Josef Seehofer, Horst Seibel, Wilfried Seiffert, Heinz-Georg Seiters, Rudolf Selle, Johannes Siebert, Bernd Sikora, Jürgen Singhammer, Johannes Sothmann, Bärbel Spranger, Carl-Dieter Steiger, Wolfgang Stetten, Dr. Wolfgang Freiherr von Storm, Andreas Straubinger, Max Stübgen, Michael Susset, Egon Süssmuth, Dr. Rita Teiser, Michael Tiemann, Dr. Susanne Töpfer, Dr. Klaus Tröger, Gottfried Uldall, Gunnar Vogt (Duren), Wolfgang Waffenschmidt, Dr. Horst Waigel, Dr. Theodor Waldburg-Zeil, Alois Graf von Wetzel, Kersten Wilhelm (Mainz), Hans-Otto Willner, Gert Wilz, Bernd Wimmer (Neuss), Willy Wissmann, Matthias Wittmann (Tännesberg), Simon Wonneberger, Michael Wülfing, Elke Würzbach, Peter Kurt Yzer, Cornelia Zeitlmann, Wolfgang Zöller, Wolfgang SPD Adler, Brigitte Andres, Gerd Bachmaier, Hermann Bahr, Ernst Barnett, Doris Barthel, Klaus Becker-Inglau, Ingrid Berger, Hans Bertl, Hans-Werner Beucher, Friedhelm Julius Bindig, Rudolf Böhme (Unna), Dr. Ulrich Börnsen (Ritterhude), Arne Brandt-Elsweier, Anni Braune, Thilo Brecht, Dr. Eberhard Bulmahn, Edelgard Bury, Hans Martin Caspers-Merk, Marion Catenhusen, Wolf-Michael Conradi, Peter Däubler-Gmelin, Dr. Herta Deichmann, Christel Diller, Karl Dobberthien, Dr. Marliese Dreßen, Peter Dreßler, Rudolf Duve, Freimut Eich, Ludwig Enders, Peter Erler, Gernot Ernstberger, Petra Faße, Annette Ferner, Elke Fischer (Homburg), Lothar Fograscher, Gabriele Follak, Iris Formanski, Norbert Freitag, Dagmar Fuchs (Verl), Katrin Fuhrmann, Arne Ganseforth, Monika Gansel, Norbert Gilges, Konrad Gleicke, Iris Gloser, Günter Graf (Friesoythe), Günter Graf (Rosenheim), Angelika Grasedieck, Dieter Großmann, Achim Haack (Extertal), Karl Hermann Hacker, Hans-Joachim Hagemann, Klaus Hampel, Manfred Hanewinckel, Christel Hartenbach, Alfred Hasenfratz, Klaus Hauchler, Dr. Ingomar Heistermann, Dieter Hemker, Reinhold Hempelmann, Rolf Hendricks, Dr. Barbara Heubaum, Monika Hiksch, Uwe Hiller (Lübeck), Reinhold Hilsberg, Stephan Höfer, Gerd Hoffmann (Chemnitz), Jelena Hofmann (Volkach), Frank Holzhüter, Ingrid Hovermann, Eike Ibrügger, Lothar Ilte, Wolfgang Imhof, Barbara Irber, Brunhilde Jäger, Renate Jens, Dr. Uwe Kaspereit, Sabine Kastner, Susanne Kastning, Ernst Kemper, Hans-Peter Kirschner, Klaus Klappert, Marianne Klemmer, Siegrun Klose, Hans-Ulrich Knaape, Dr. Hans-Hinrich Kolbow, Walter Körper, Fritz Rudolf Kressl, Nicolette Kröning, Volker Krüger, Thomas Kubatschka, Horst Kuhlwein, Eckart Kunick, Konrad Kurzhals, Christine Küster, Dr. Uwe Labsch, Werner Lange, Brigitte Larcher, Detlev von Lennartz, Klaus Leonhard, Dr. Elke Lohmann (Witten), Klaus Lörcher, Christa Lotz, Erika Lucyga, Dr. Christine Maaß (Herne), Dieter Mante, Winfried Marx, Dorle Mascher, Ulrike Matschie, Christoph Matthäus-Maier, Ingrid Mattischeck, Heide Mehl, Ulrike Meißner, Herbert Mertens, Angelika Meyer (Ulm), Dr. Jürgen Mogg, Ursula Müller (Düsseldorf), Michael Müller (Völklingen), Jutta Müller (Zittau), Christian Neumann (Berlin), Kurt Neumann (Bramsche), Volker Neumann (Gotha), Gerhard Niehuis, Dr. Edith Niese, Dr. Rolf Odendahl, Doris Oesinghaus, Günter Onur, Leyla Opel, Manfred Ostertag, Adolf Palis, Kurt Papenroth, Albrecht Penner, Dr. Wilfried Pfaff, Dr. Martin Pick, Dr. Eckhart Poß, Joachim Rehbock-Zureich, Karin Renesse, Margot von Rennebach, Renate Reuter, Bernd Richter, Dr. Edelbert Rixe, Günter Robbe, Reinhold Rübenkönig, Gerhard Schäfer, Dr. Hansjörg Schaich-Walch, Gudrun Schanz, Dieter Scharping, Rudolf Scheer, Dr. Hermann Scheffler, Siegfried Schild, Horst Schily, Otto Schmidbauer (Nürnberg), Horst Schmidt (Aachen), Ursula Schmidt (Meschede), Dagmar Schmidt (Salzgitter), Wilhelm Schmidt-Zadel, Regina Schmitt (Berg), Heinz Schnell, Dr. Emil Schöler, Walter Schreiner, Ottmar Schröter, Gisela Schubert, Dr. Mathias Schuhmann (Delitzsch), Richard Schulte (Hameln), Brigitte Schultz (Köln), Volkmar Schumann, Ilse Schuster, Dr. R. Werner Schütz (Oldenburg), Dietmar Schwall-Düren, Dr. Angelica Schwanhold, Ernst Schwanitz, Rolf Seidenthal, Bodo Seuster, Lisa Simm, Erika Singer, Johannes Skarpelis-Sperk, Dr. Sigrid Sonntag-Wolgast, Dr. Cornelie Sorge, Wieland Spanier, Wolfgang Sperling, Dr. Dietrich Spiller, Jörg-Otto Steen, Antje-Marie Stiegler, Ludwig Struck, Dr. Peter Tappe, Joachim Tauss, Jörg Teichmann, Dr. Bodo Terborg, Margitta Teuchner, Jella Thalheim, Dr. Gerald Thierse, Wolfgang Thieser, Dietmar Thönnes, Franz Titze-Stecher, Uta Tröscher, Adelheid Urbaniak, Hans-Eberhard Vergin, Siegfried Verheugen, Günter Vogt (Pforzheim), Ute Voigt (Frankfurt), Karsten D. Vosen, Josef Wagner, Hans Georg Wegner, Dr. Konstanze Weiermann, Wolfgang Weis (Stendal), Reinhard Weisheit, Matthias Weißgerber, Gunter Weisskirchen (Wiesloch), Gert Welt, Jochen Wester, Hildegard Westrich, Lydia Wieczorek, Dr. Norbert Wieczorek-Zeul, Heidemarie Wiefelspütz, Dieter Wittich, Berthold Wodarg, Dr. Wolfgang Wohlleben, Verena Wolf (München), Hanna Wright, Heide Zapf, Uta Zöpel, Dr. Christoph Zumkley, Peter BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Altmann (Aurich), Gila Altmann (Pommelsbrunn), Elisabeth Beck (Bremen), Marieluise Beck (Köln), Volker Beer, Angelika Berninger, Matthias Buntenbach, Annelle Eichstädt-Bohlig, Franziska Eid, Dr. Uschi Fischer (Berlin), Andrea Fischer (Frankfurt), Joseph Grießhaber, Rita Häfner, Gerald Hermenau, Antje Heyne, Kristin Höfken, Ulrike Hustedt, Michaele Kiper, Dr. Manuel Knoche, Monika Köster-Loßack, Dr. Angelika Lengsfeld, Vera Lippelt, Dr. Helmut Metzger, Oswald Müller (Köln), Kerstin Nachtwei, Winfried Nickels, Christa Özdemir, Cem Poppe, Gerd Probst, Simone Rochlitz, Dr. Jürgen Saibold, Halo Scheel, Christine Schewe-Gerigk, Irmingard Schlauch, Rezzo Schmidt (Hitzhofen), Albert Schönberger, Ursula Schoppe, Waltraud Schulz (Berlin), Werner Steenblock, Rainder Steindor, Marina Sterzing, Christian Such, Manfred Vollmer, Dr. Antje Volmer, Ludger Wilhelm (Amberg), Helmut Wolf (Frankfurt), Margareta F.D.P. Albowitz, Ina Braun (Augsburg), Hildebrecht Bredehorn, Günther Essen, Jörg van Feldmann, Dr. Olaf Frick, Gisela Friedhoff, Paul K. Friedrich, Horst Genscher, Hans-Dietrich Gerhardt, Dr. Wolfgang Günther (Plauen), Joachim Guttmacher, Dr. Karlheinz Haussmann, Dr. Helmut Heinrich, Ulrich Hirche, Walter Hirsch, Dr. Burkhard Homburger, Birgit Hoyer, Dr. Werner Irmer, Ulrich Kinkel, Dr. Klaus Kleinert (Hannover), Detlef Kohn, Roland Kolb, Dr. Heinrich L. Koppelin, Jürgen Laermann, Dr.-Ing. Karl-Han Lanfermann, Heinz Leutheusser-Schnarrenberger, Sabine Lühr, Uwe Nolting, Günther Friedrich Ortleb, Dr. Rainer Peters, Lisa Röhl, Dr. Klaus Schmalz-Jacobsen, Cornelia Schmidt-Jortzig, Dr. Edzard Schwaetzer, Dr. Irmgard Solms, Dr. Hermann Otto Stadler, Dr. Max Thiele, Carl-Ludwig Thomae, Dr. Dieter Türk, Jürgen Weng (Gerlingen), Dr. Wolfgang PDS Bierstedt, Wolfgang Bläss, Petra Einsiedel, Heinrich Graf von Elm, Dr. Ludwig Enkelmann, Dr. Dagmar Fuchs, Dr. Ruth Gysi, Dr. Gregor Heym, Stefan Jakob, Dr. Willibald Knake-Werner, Dr. Heidi Köhne, Rolf Kutzmutz, Roll Luft, Dr. Christa Lüth, Heidemarie Maleuda, Dr. Günther Müller (Berlin), Manfred Neuhäuser, Rosel Rössel, Dr. Uwe-Jens Warnick, Klaus-Jürgen Wolf, Dr. Winfried Zwerenz, Gerhard Anlage 3 Antwort des Bundesministers Dr. Klaus Töpfer auf die Frage des Abgeordneten Otto Reschke (SPD) (Drucksache 13/1707 Frage 2): Kann nach Ansicht der Bundesregierung, die bisher wiederholt erklärt hat, daß der Sender "Deutsche Welle" sein stark asbestbelastetes Funkhaus in Köln bis spätestens 30. Juni 1997 geräumt haben muß und bis zu diesem Termin in ein Gebäude auf dem Gelände der bundeseigenen Liegenschaft an der KurtSchumacher-Straße (,,Schürmann-Bau") in Bonn verlegt werden soll, dieser Terminplan eingehalten werden, nachdem bislang von der Bundesregierung weder eine Entscheidung für den Weiterbau und die Vollendung des ,,Schürmann-Baus" gefällt noch ein Antrag gemäß § 64 BHO für die Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaft an der Kurt-Schumacher-Straße in die parlamentarischen Gremien eingebracht worden ist? Ab 1992 wurden im Funkhaus der Deutschen Welle in Köln vorläufige Schutzmaßnahmen nach den Asbestrichtlinien durchgeführt. Für diese vorläufigen Schutzmaßnahmen wird seitens der eingeschalteten Gutachter eine Funktionstüchtigkeit von 5 Jahren eingeräumt. Es ist denkbar, daß die vorläufigen Maßnahmen ihre Funktionstüchtigkeit über den genannten Zeitraum hinaus behalten; dies muß jedoch rechtzeitig vor Ablauf des Termins baufachlich geprüft werden. Auf jeden Fall wird angestrebt, daß die Deutsche Welle bereits Ende 1997 in Teilen von Köln nach Bonn umziehen kann. Die Bundesregierung beabsichtigt, über den „Schürmann-Bau" in Kürze zu entscheiden. Anlage 4 Antwort des Staatsministers Bernd Schmidbauer auf die Fragen des Abgeordneten Volker Neumann (Bramsche) (SPD) (Drucksache 13/1707 Fragen 3 und 4): Kann die Bundesregierung den Widerspruch aufklären, daß sie in der Fragestunde am 18. Mai 1995 einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung" vom gleichen Tag über das Wissen des Bundeskanzlers über den Plutoniumschmuggel dementiert und am 23. Mai 1995 in einem Schreiben die Präsidentin des Deutschen Bundestages darauf hinweist, daß die von der „Süddeutschen Zeitung " dazu verwendeten Zitate aus in der Parlamentarischen Kontrollkommission verlesenen Dokumenten stammen? 3642* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1995 Beziehen sich die Zitate aus den Dokumenten der Parlamentarischen Kontrollkommission in der „Süddeutschen Zeitung" auf das Wissen des Bundeskanzlers über den Plutoniumschmuggel? 1. Vorab möchte ich darauf hinweisen, daß es nach Auffassung der Bundesregierung nicht hilfreich für die Arbeit des vom Deutschen Bundestages eingesetzten Untersuchungsausschusses ist, wenn die Bundesregierung weiterhin aus dem Zusammenhang des Untersuchungsauftrages herausgelöste Einzelfragen im Plenum beantwortet. An dieser Auffassung wird unverändert festgehalten. Zur näheren Begründung verweise ich auf die Ausführungen des Chefs des Bundeskanzleramtes in der Fragestunde des Bundestages am 18. Mai 1995. Der Geschäftsordnungsausschuß des Deutschen Bundestages hat die Thematik in dieser Woche auf seiner Tagesordnung. 2. Dies vorangeschickt beantworte ich Ihre Fragen wie folgt: a) Der von Ihnen behauptete Widerspruch besteht nicht. Der in Ihrer Frage genannte Zeitungsbericht ist in wesentlichen Aussagen und Schlußfolgerungen unzutreffend. Richtig ist: Der Bundeskanzler ist mehrfach in allgemeiner Weise über die sich aus dem illegalen Nuklearhandel ergebenen Gefahren und über die Vorgänge in München im Lichte der im Bundeskanzleramt vorhandenen Informationen unterrichtet worden. Über die Vorgänge und näheren Umstände des Plutoniumschmuggels in München ist der Bundeskanzler erst am Wochenende vom 12. auf den 13. August 1994 im Lichte der im Bundeskanzleramt vorhandenen Informationen unterrichtet worden. Dem ist nichts hinzuzufügen. b) Die Beratungen der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) des Deutschen Bundestages unterliegen kraft Gesetzes der Geheimhaltung. Zu Fragen, ob und was aus geheimen Dokumenten dieses Gremiums zitiert wurde, wird die Bundesregierung daher keine öffentlichen Ausführungen machen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Norbert Lammert auf die Frage des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 13/1707 Frage 24): Aus welchen Gründen beabsichtigt die Bundesregierung, 61 Panzer vom Typ Leo I an Brasilien zu verkaufen, und welche "vitalen Interessen der Bundesrepublik Deutschland für eine ausnahmsweise Genehmigung" (Rüstungsexportpolitische Grundsätze der Bundesregierung) liegen in diesem Fall vor? Die Bundesregierung beabsichtigt nicht, Panzer vom Typ Leopard I an Brasilien zu verkaufen. Eine entsprechende Anfrage der brasilianischen Regierung wurde im Jahre 1994 abschlägig beschieden. Der Bundesregierung liegt allerdings die Bitte eines NATO-Partners zur Zustimmung zum Verkauf von 61, im Rahmen multilateraler Beschaffungsmaßnahmen erworbener, auszusondernder Leo I-Panzer aus deutscher Produktion vor. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Johannes Nitsch auf die Frage der Abgeordneten Anke Eymer (CDU/CSU) (Drucksache 13/1707 Fragen 31 und 32): Ist der Bundesregierung bekannt, daß es ein in Amerika erprobtes Verfahren zum Tunnelbau gibt, das es ermöglichen würde, die marode Herrenbrücke in Lübeck (Bestandteil der B 75) durch einen Tunnel zu ersetzen, der nicht teurer wäre als eine breitere Brücke, und wenn ja, wie lange wird die Prüfung der Durchführbarkeit dieses Verfahrens in Anspruch nehmen? Welche Anforderungen stellt die Bundesregierung an einen Wirtschaftlichkeitsnachweis für einen solchen Tunnel, vor allem auch im Hinblick darauf, daß ein Tunnel zu einer Entlastung für die Menschen und zu einer Verbesserung der Situation für die Wirtschaft und die Umwelt führen würde? Zu Frage 31: Die angesprochene Tunnelkonstruktion ist der Bundesregierung bekannt; sie ist bisher in Deutschland und in den europäischen Ländern nicht angewendet worden. Ob das angesprochene Tunnelbauverfahren nicht teurer ist als ein Brückenbauwerk, müssen eingehende Prüfungen ergeben. Hierzu werden noch Unterlagen von den Wirtschaftsjunioren Lübeck benötigt, die noch nicht vorliegen. Auch deswegen ist eine Aussage über die Dauer der Prüfung noch nicht möglich. Zu Frage 32: Gemäß § 7 Abs. 2 BHO sind generell für geeignete Maßnahmen von erheblicher finanzieller Bedeutung Nutzen-Kosten-Untersuchungen anzustellen. Bei Neu- und Ausbauvorhaben des Bundes im Bereich der Wegeinfrastruktur werden bei der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplanes seit 1980 gesamtwirtschaftliche Bewertungen unter Einbezug aller Nutzen und Kosten als Nutzen-Kosten-Analyse durchgeführt. Das Bundesministerium für Verkehr hat hierzu in Zusammenarbeit mit externen Gutachtern ein Bewertungsverfahren entwickelt, dessen aktuelle, in der Bundesverkehrswegeplanung 1992 genutzte Fassung in Heft 72 der Schriftenreihe des Bundesministeriums für Verkehr zur Einsicht zur Verfügung steht. Ich erwarte, daß die hier in Rede stehenden Lösungen für den Ersatz der Herrenbrücke hinsichtlich ihrer Wirtschaftslichkeit nach diesem Verfahren untersucht werden. Bereits vor dem Gespräch des Bundesministeriums für Verkehr mit den Wirtschaftsjunioren Lübeck ist mit der Straßenbauverwaltung Schleswig-Holstein als Auftragsverwaltung des Bundes für die Bundesfernstraßen eine entsprechende Untersuchung vereinbart worden, in die auch Tunnellösungen einzubeziehen sind. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Johannes Nitsch auf die Fragen des Abgeordneten Robert Leidinger (SPD) (Drucksache 13/1707 Fragen 33 und 34): Wie reagiert die Bundesregierung auf die Tatsache, daß sowohl Prof. Giesecke von der Universität Stuttgart als auch Prof. Horlacher von der Technischen Universität Dresden ihre Stellungnahmen zu den Ergebnissen des von Prof. Dr. Harald Ogris erstellten Gutachtens über die von ihm vorgeschlagene Ausbaumethode für die Donau zwischen Straubing und Vilshofen direkt an die Rhein-Main-Donau AG in München adressiert haben? Wie reagiert die Bundesregierung auf die Tatsache, daß der emeritierte Prof. Mosonyi von der Universität Karlsruhe seine Stellungnahme zu den Ergebnissen des von Prof. Dr. Harald Ogris erstellten Gutachtens über die von ihm vorgeschlagene Ausbaumethode für die Donau zwischen Straubing und Vilshofen einleitet mit den Worten „Auf Aufforderung der RheinMain-Donau AG habe ich ... " und Prof. Giesecke von der Universität Stuttgart „An den Vorstand der Rhein-Main-Donau AG" schreibt: „sie haben mich gefragt, ..."? Zu Frage 33: Die gemeinsam von Bund und Bayern ausgewählten Wissenschaftler Prof. Giesecke (Universität Stuttgart), Prof. Horlacher (TU Dresden), Prof. Strobl (TU München), Prof. Drobir (TU Wien), Prof. Mosonyi (ehemals TU Karlsruhe) waren von der Rhein-MainDonau AG um eine Stellungnahme zum Gutachten von Prof. Ogris gebeten worden. Dieses Vorgehen entspricht der Vertragslage, da die Rhein-Main-Donau AG von der Bundesregierung und der Bayerischen Staatsregierung nach den Main-Donau-Verträgen mit der Planung und der Durchführung des Donauausbaus beauftragt ist. Die Stellungnahmen sind deshalb korrekterweise der Rhein-Main-Donau AG zugeleitet worden. Zu Frage 34: Wie bereits in der Frage Nr. 33 erläutert, waren die fünf Wissenschaftler, darunter auch Prof. Mosonyi, von der Rhein-Main-Donau AG um eine Stellungnahme zum Ogris-Gutachten gebeten worden. Für die Bundesregierung ist es unerheblich, ob die Stellungnahmen an die Rhein-Main-Donau AG oder den Vorstand der Rhein-Main-Donau AG adressiert sind, da letztendlich der fachliche Inhalt der Stellungnahmen für die Bewertung des Donauausbaus von Bedeutung ist. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Klinkert auf die Frage des Abgeordneten Benno Zierer (CDU/CSU) (Drucksache 13/1707 Frage 41): Welche Beweisführung sieht die Bundesregierung im einzelnen als wissenschaftlich zweifelsfrei erhärtet dafür an, daß Stickstoff-Emissionen der Kraftfahrzeuge erstens überhaupt Vorläufersubstanzen für das Ozon und zweitens auch tatsächlich ursächlich für bodennahes Ozon sind, und steht die Beweisführung nicht im Widerspruch zu der Beobachtung, daß in Reinluftgebieten ohne Verkehr und Industrie hohe Ozonwerte gemessen worden sind? Die weltweit seit Jahrzehnten durchgeführten experimentellen und theoretischen Untersuchungen zum Sommersmogproblem haben die fundamentale Rolle, die die Stickstoffoxide bei der Bildung von Ozon spielen, zweifelsfrei bestätigt, so daß hierüber in der wissenschaftlichen Diskussion keine Meinungsverschiedenheiten mehr bestehen. Ozon wird durch die Reaktion von atomarem mit molekularem Sauerstoff gebildet: O + O2 -+ O3. Der atomare Sauerstoff in Bodennähe wird durch die Energie der Sonnenstrahlung aus Stickstoffoxiden abgespalten. Stickstoffoxid ist somit eine wesentliche Vorläufersubstanz. In den Sommermonaten entstammen in Deutschland ca. 70 % der Stickstoffoxid-Emissionen dem Straßenverkehr. Die hohen Ozonwerte auf dem Land entstehen zum überwiegenden Teil aus den Vorläufersubstanzen, die durch den Wind aus Gebieten mit hoher Schadstoffemission in diese Reinluftgebiete verfrachtet werden. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Klinkert auf die Fragen der Abgeordneten Ulrike Mehl (SPD) (Drucksache 13/1707 Fragen 42 und 43): Ist die Behauptung von Shell-Manager Peter Duncan (geäußert in den „Tagesthemen" vom 12. Juni 1995) zutreffend, wonach sich alle Umweltminister der EU darauf geeinigt hätten, Ölplattformen grundsätzlich an Land zu entsorgen, jedoch Ausnahmen zulässig seien, wenn ja, welche Auffassung hat die Bundesregierung bei dieser Beschlußfassung vertreten? Wenn eine Einigung in diesem Punkt erzielt wurde, welche Bedingungen und Kriterien (insbesondere umweltbezogene Kriterien) wurden nach Kenntnis der Bundesregierung für diese Ausnahmeregelungen vereinbart, und welche internationalen Kontrollen sollen diese Regelung sicherstellen? Zu Frage 42: Die Umweltminister der EU haben keinen Beschluß der erwähnten Art gefaßt. Ich gehe jedoch davon aus, daß der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Shell AG sich auf Regelungen im Rahmen des von allen Anliegerstaaten des Nordostatlantiks getragenen Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe und Luftfahrzeuge (Oslo-Übereinkommen vom 15. Februar 1972 - BGBl. II 1977 S. 165) und auf die Beschlüsse der 4. Internationalen Nordseeschutzkonferenz vom 8./9. Juni 1995 bezieht. Da im Oslo-Übereinkommen zu Einschränkung der Abfallbeseitigung auf See (Nordostatlantik) Offshore Plattformen nicht ausdrücklich genannt sind, verabschiedete die Oslo-Kommission 1991 auf Versuchsbasis „Guidelines for the disposal of Offshore Installations at Sea". Diese Leitlinien regeln die Behandlung von Offshore-Anlagen und empfehlen den Vertragsparteien, die Versenkung von Offshore-Anlagen zu verbieten, wenn sie über Spurenverunreinigungen hinausgehende, nicht entfernbare gefährliche Stoffe enthalten. Die Leitlinien haben empfehlenden Charakter und somit keine völkerrechtlich verbindliche Wirkung. Nach dem neuen Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks (OSPAR-Übereinkommen) vom 22. September 1992 (BGBl. II 1994 S. 1355), das international aber noch nicht in Kraft ist, kann ebenfalls in besonders begründeten Einzelfällen die Versenkung von Plattformen genehmigt werden. Dabei sind alle nur möglichen Maßnahmen zu unternehmen, um eine Verschmutzung der Meeresumwelt zu verhüten. Die Bundesregierung ist im Rahmen der Ausarbeitung der o. g. Leitlinien sowie der Verhandlungen zum OSPAR-Übereinkommen für ein Verbot der Seeversenkung von Offshore-Anlagen eingetreten. Ein totales Verbot konnte allerdings seinerzeit gegen andere Staaten nicht durchgesetzt werden. Bei der 4. Internationalen Nordseeschutzkonferenz am 8./9. Juni 1995 hat sich die Bundesregierung mit Nachdruck für die Entsorgung stillgelegter Offshore-Anlagen an Land eingesetzt. In ihrem Beschluß stimmen mit Ausnahme Großbritanniens und Norwegens die Umweltminister aller Nordseeanliegerstaaten darin überein (Frankreich nur für die Plattformen aus Stahl), daß stillgelegte Offshore-Anlagen grundsätzlich wiederverwendet oder an Land entsorgt werden müssen. Zu Frage 43: Wie bereits in der Antwort zu Frage 42 erläutert, konnte bei der 4. Internationalen Nordseeschutzkonferenz keine vollständige Einigung über die Landentsorgung von Offshore-Anlagen erzielt werden. Nach den Leitlinien der Oslo-Kommission darf eine Versenkung von Offshore-Anlagen nur unter Erteilung einer besonderen Einzelfallerlaubnis (specific permit) erfolgen. Dieser Erlaubnis sind strenge Kriterien und Bewertungen, zum Beispiel hinsichtlich Auswahl des Versenkungsortes und hinsichtlich der Bewertung der auf der Anlage verbliebenen Rückstände gefährlicher Stoffe, zugrundezulegen. Bei der Auswahl des Versenkungsortes soll zum Beispiel auf Laich- und Fortpflanzungsgebiete oder bekannte Wandergebiete von Fischen und Meeressäugern Rücksicht genommen werden. In jedem Einzelfall sollen Alternativen zur Seeversenkung berücksichtigt werden. Als Kontrollmechanismus der in den Leitlinien empfohlenen Maßnahmen wurde ein Notifikationsverfahren vorgesehen. Eine Vertragspartei, die beabsichtigt, eine Offshore-Anlage auf See zu versenken, soll die anderen Vertragsparteien davon unterrichten, unter Nennung aller Kriterien und Bewertungen einschließlich der für die Versenkung auf See maßgebenden Grande. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Klinkert auf die Frage der Abgeordneten Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 13/1707 Frage 45): Für welchen Zeitpunkt plant das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit die Auslagerung des Sondermülls, der im Schacht Marie des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben eingelagert ist? Im Grubenbau der Schachtanlage Marie, die nicht Bestandteil des Endlagers Morsleben ist, sind lediglich Härterei-Altsalze zwischengelagert. Die geplante Auslagerung soll im August 1995 beginnen und wird ca. 18 Monate dauern. Anlage 11 Antwort der Parl. Staatssekretärin Cornelia Yzer auf die Fragen des Abgeordneten Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 13/1707 Fragen 51 und 52): Welchen Stand haben die Überlegungen der Bundesregierung erreicht, um ihre Ankündigungen der Einführung einer unter dem Namen „Meister-BAföG" bekanntgewordene berufliche Aufstiegsfortbildung umzusetzen? Mit welchen Förderarten (Zuschuß- und unverzinslicher bzw. verzinslicher Darlehensanteil) plant die Bundesregierung die neu einzuführende, unter dem Namen „Meister-BM.%" bekanntgewordene berufliche Aufstiegsfortbildung auszustatten? Zu Frage 51: Die Bundesregierung hat in ihrem BAföG-Bericht vom 8. März 1995 an den Deutschen Bundestag auch ein Konzept für die Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung skizziert, welches inzwischen weiterentwickelt und in seinen Grundzügen beraten worden ist. Danach soll die künftige Förderung den Teilnehmern an Fortbildungsmaßnahmen geleistet werden, die auf eine herausgehobene Berufstätigkeit beispielsweise als selbständiger Handwerksmeister oder mittlere Führungskraft vorbereiten. Die Förderungsfähigkeit der Maßnahmen soll von folgenden Kriterien abhängig sein: - Der angestrebte Fortbildungsabschluß muß oberhalb einer Facharbeiter-, Gesellen- oder Gehilfenprüfung bzw. eines Berufsfachschulabschlusses liegen. - Die Fortbildung muß mit einer öffentlich-rechtlichen Prüfung abschließen. - Die Fortbildung soll in Vollzeitform nicht weniger als sechs Monate und nicht länger als zwei Jahre dauern. Gefördert werden soll die Teilnahme an Vollzeit- und an Teilzeitmaßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung. Vorgesehen sind Beiträge zu den Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1995 3645* Maßnahmekosten und - bei Vollzeitmaßnahmen - auch einkommensabhängige Leistungen zum Lebensunterhalt. Die Bundesregierung wird einen entsprechenden Gesetzentwurf in Kürze auf den Weg bringen und diesen mit den Ländern und den Verbänden alsbald besprechen. Angestrebt wird, daß die Teilnehmer an Fortbildungsmaßnahmen die Leistungen nach dem neuen Gesetz bereits Anfang 1996 in Anspruch nehmen können. Zu Frage 52: Die Teilnehmer an Vollzeitmaßnahmen sollen zum Lebensunterhalt ähnliche Leistungen wie BAföG-Empfänger erhalten und zwar eine Hälfte als Zuschuß und die andere in Form eines Bankdarlehens. Darüber hinaus ist - auch für Teilnehmer an Teilzeitmaßnahmen - ein Bankdarlehen zur Finanzierung der Lehrgangsgebühren vorgesehen. Während der Fortbildung und einer anschließenden Karenzzeit von zwei Jahren soll das Darlehen für den Empfänger zinsfrei sein. Um einen möglichst günstigen Zinssatz zu erreichen, soll das Darlehen über eine öffentliche Bank, z. B. die Deutsche Ausgleichsbank, abgewickelt werden. Hierüber muß noch abschließend verhandelt werden. Zu den Konditionen kann ich daher z. Z. keine abschließenden Angaben machen; sie werden aber sicher unter den sonst am Markt üblichen liegen. Existenzgründern mit zwei Beschäftigten soll darüber hinaus die Hälfte der für die Lehrgangsgebühren gewährten Darlehenssumme erlassen werden. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatsministers Dr. Werner Hoyer auf die Frage des Abgeordneten Dr. Egon Jüttner (CDU/ CSU) (Drucksache 13/1707 Frage 53): Welche Förderungsmaßnahmen zur besonderen wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit in den Grenzregionen zwischen Deutschland und Tschechien gibt es seitens der Bundesrepublik Deutschland einerseits und seitens der Tschechischen Republik andererseits? Maßnahmen zur Förderung der Zusammenarbeit in den Grenzregionen zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik werden aus unterschiedlichen Quellen unterstützt. 1. Im bilateralen Bereich fördert die Bundesregierung vor allem Maßnahmen im Rahmen des Umweltschutzes. Aus dem Förderprogramm ,,Investitionen zur Verminderung grenzüberschreitender Umweltbelastungen" hat die Bundesregierung seit 1992 Investitionszuschüsse von insgesamt 67 Millionen DM für grenznahe Projekte in der Tschechischen Republik bewilligt. Damit wird auch auf deutscher Seite der Grenze eine nachhaltige Entlastung der Umwelt erreicht. Im Rahmen des Beratungsprogramms der Bundesregierung für Mittel- und Osteuropa, das 1995 für die Tschechische Republik rd. 13 Millionen DM vorsieht, werden mehrere Projekte mit Bezug auf die Grenzregionen gefördert, insbesondere in den Bereichen Tourismus und Aufbau kleinerer und mittlerer Unternehmen. Kulturelle Aktivitäten und Austauschmaßnahmen fördert die Bundesregierung direkt oder über Mittlerorganisationen auf der Grundlage des Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit vom 27. Februar 1992 sowie des Kulturabkommens von 1978, das bis zum Inkrafttreten eines neuen, zeitgemäßen Abkommens im Verhältnis zur Tschechischen Republik fortgilt. Zum Umfang dieser Aktivitäten wird auf die schriftliche Antwort vom 17. April 1994 auf Ihre Frage Nr. 3/342 durch den Staatssekretär des Auswärtigen Amts sowie auf die grundsätzlichen Darlegungen meiner Vorgängerin, Frau Staatsministerin Seiler-Albring, vom 17. Oktober 1993 in ihrer Antwort auf die Frage 9/320 des Abgeordneten Simon Wittmann aus dem Jahre 1993 Bezug genommen. Die meisten dieser Fördermaßnahmen kommen auch den Grenzgebieten zugute. 2. Im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTER-REG II der Europäischen Union stehen für die an die Tschechische Republik angrenzenden Regionen der Bundesländer Sachsen und Bayern bis 1999 84 Millionen ECU als nationale deutsche Kofinanzierung zur Verfügung und ergänzen die vorgesehenen Gemeinschaftsmittel in Höhe von 140,8 Millionen ECU. Für die Grenzregionen auf tschechischer Seite stellt das Programm PHARE/grenzüberschreitende Zusammenarbeit Mittel für Projekte in Bereichen wie Verkehr, Infrastruktur, Tourismus, Umwelt sowie Wirtschaftsentwicklung und Landwirtschaft bereit. Aus dem Gesamtprogramm von 150 Millionen ECU wurden 1994 25 Millionen ECU für Projekte in den grenznahen Regionen der Tschechischen Republik, insbesondere in den Bereichen Verkehr und Umweltschutz, aufgewandt. Das Programm soll zunächst bis 1999 fortgeführt werden. Insbesondere aufgrund ihres Volumens haben diese von der Europäischen Union geförderten Maßnahmen besondere Bedeutung erlangt. Soweit hier bekannt, findet von seiten der Tschechischen Regierung eine gezielte Förderung der Zusammenarbeit in den Grenzgebieten zu Deutschland nicht statt. Die Tschechische Regierung ist allerdings maßgeblich an der Auswahl der Projekte beteiligt, die im Rahmen des Programms PHARE/grenzüberschreitende Zusammenarbeit gefördert werden. Auf Grundlage von Artikel 13 des bereits erwähnten Nachbarschaftsvertrags von 1992 soll in Kürze eine gemischte Regierungskommission gebildet werden, welche die Zusammenarbeit auch zwischen Regionen und anderen Gebietskörperschaften unterstützen und erleichtern soll. Die Bundesregierung verspricht sich davon neue Impulse und verbesserten Informationsaustausch im Zusammenhang mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. 3646* Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 44. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 22. Juni 1995 Anlage 13 Antwort des Staatsministers Dr. Werner Hoyer auf die Fragen des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache 13/1707 Fragen 54 und 55): Wie reagiert die Bundesregierung auf die Empfehlung des französischen Generalstabschefs Lanxade an die neue französische Regierung, so rasch wie möglich die französischen Atom-Tests auf dem Mururoa-Atoll wieder aufzunehmen? Ober welche politischen Möglichkeiten verfügt die Bundesregierung, und welche davon wird sie nutzen, um die französische Regierung zu einem Verzicht auf neue Atom-Versuche im Südpazifik zu bewegen? Zu Frage 54: Die Frage ist durch die am 13. Juni 1995 bekanntgegebene Entscheidung des französischen Staatspräsidenten überholt, von September 1995 bis Mai 1996 auf dem Mururoa-Atoll acht Nukleartests durchzuführen. Zu Frage 55: In New York wurde zusammen mit der unbegrenzten Verlängerung des nuklearen Nichtverbreitungsvertrags ein Prinzipienkatalog beschlossen, in dem sich erstmals alle Kernwaffenstaaten auf den Abschluß eines Atomteststoppvertrages bis spätestens 1996 festlegten. Eine Verpflichtung, schon jetzt weltweit auf alle Kernwaffentests zu verzichten, konnte jedoch nicht erreicht werden. Auch wir hätten uns gewünscht, daß Atomtests bereits heute ein für allemal der Vergangenheit angehörten. Wir haben deshalb großes Verständnis für die Besorgnisse vieler, gerade auch von Staaten aus der pazifischen Region. Der Bundesminister des Auswärtigen hat die Entscheidung des französischen Staatspräsidenten als eine nationale Entscheidung Frankreichs bezeichnet. Zugleich hat er aber auf das große Gewicht des französischen Bekenntnisses zu einem Teststopp-Abschluß bis spätestens 1996 für die Genfer Verhandlungen hingewiesen. Die deutsche Haltung zum Teststopp ist Frankreich durch ständige bilaterale und multilaterale Kontakte ebenso bekannt wie das Anliegen der Staatengemeinschaft, bei Nukleartests äußerste Zurückhaltung zu üben. Die Bundesregierung wird alles tun, um die Verhandlungen zu einem raschen Abschluß zu bringen. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Dr. Werner Hoyer auf die Frage des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 13/1707 Frage 56): Warm und in welcher Form ist die Bundesregierung vor der Entscheidung Frankreichs zur Wiederaufnahme von Atomwaffenversuchen informiert gewesen? Die französische Regierung hat am Dienstag, dem 13. Juni 1995 noch vor der Pressekonferenz des Staatspräsidenten die Absicht zur Wiederaufnahme von Atomwaffenversuchen mitgeteilt. Einzelheiten zur Art der Übermittlung und zu ihrem Inhalt werden nach der üblichen diplomatischen Praxis nicht mitgeteilt. Anlage 15 Antwort des Staatsministers Dr. Werner Hoyer auf die Frage des Abgeordneten Otto Schily (SPD) (Drucksache 13/1707 Frage 57): Ist die Bundesregierung beim französischen Staatspräsidenten und bei der französischen Regierung vorstellig geworden, um die geplante Wiederaufnahme der Atomwaffentests im Herbst dieses Jahres zu verhindern? Die Bundesregierung hat die Thematik des Teststoppvertrages einschließlich der Frage der Nukleartests bereits kurz nach deren Ankündigung in Gesprächen mit französischen Regierungsvertretern erörtert. Sie wird hierüber mit dem französischen Partner auch künftig intensiv im Gespräch bleiben. Dabei wird es entscheidend darauf ankommen, das auch von Frankreich verfolgte Anliegen des Abschlusses eines Atomteststoppvertrages bis spätestens 1996 umzusetzen. Anlage 16 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 12a und b (Anträge: Sicherung des Friedens und der demokratischen Entwicklung in Burundi) Helmut Schäfer, Staatsminister im Auswärtigen Amt: Die Bundesregierung begrüßt diese Initiative des Bundestages, die sich auf die Erfahrungen der Anfang April durchgeführten Reise des Auswärtigen Ausschusses in diese Länder abstützt. Sowohl in der Analyse wie bei den Forderungen stimmen Bundestag und Bundesregierung weitgehend überein. Gestatten Sie mir jedoch ein paar Bemerkungen zu den beiden Anträgen. Zu Burundi: Auch wir teilen die Ansicht, daß in Burundi sich auf allen Seiten des politischen Spektrums Extremisten und moderate Kräfte befinden. Die Situation läßt sich nicht auf die Formel „hie Tutsis, hie Hutus" verkürzen. Die moderaten Kräfte zu stärken, muß unsere erste Aufgabe sein, und dies gilt auch für das Militär, wo es verantwortlich denkende und handelnde Offiziere gibt. Ich kann Ihnen versichern, daß die Bundesregierung schon seit langem intensiv. bilaterale Konsultationen pflegt. Auf europäischer Ebene haben wir u. a. auf die Entsendung von Menschenrechtsbe- obachtern sowie die Unterstützung der OAE hingearbeitet. Mit dem VN-Sonderbeauftragten Abdallah stehen wir in kontinuierlicher Verbindung. Mit den westlichen Partnern in enger Abstimmung diskutieren wir regelmäßig die Situation. Die Reform der Armee und der Polizei ist sicherlich dringend, wird aber wohl eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Zunächst geht es um vertrauensbildende Maßnahmen. Das VN-Sekretariat versucht zur Zeit durch ein Mandat für eine „Kommission der Wahrheit" die Hintergründe des Putschversuchs aufzuklären. Zur Propagierung der Friedens- und Menschenrechtserziehung unterstützen wir, wie Sie wissen, seit längerem ein Menschenrechtszentrum in Bujumbura und haben auch dem VN-Menschenrechtsbeauftragten Mittel für das VN-Menschenrechtszentrum zur Verfügung gestellt. Die Forderung nach Kommunalwahlen ist richtig, aber derzeit nur schwer durchsetzbar. Programme zur Unterstützung arbeitsloser Jugendlicher sind sehr wichtig, auch als Alternativen zu ihrer Rekrutierung durch radikale politische Führer. Das von der Bundesregierung initiierte Notprogramm in Burundi in Höhe von 13 Millionen DM wird sich auch an diesen Kreis richten. Ich begrüße den Beschluß des Bundestages, eng mit dem burundischen Parlament zusammenzuarbeiten, denn dieser ergänzt unsere Bemühungen. Zu Ruanda: Das Hauptproblem Ruandas, nämlich die Rückkehr der Flüchtlinge, ist weiterhin ungelöst. Wir müssen realistischerweise davon ausgehen, daß viele Flüchtlinge nicht zurückkehren wollen bzw. können. Aber auch Zaire oder Tansania sind nicht in der Lage oder willens, bedeutende Zahlen dieser Flüchtlinge zu integrieren. Wir unterstützen die Flüchtlinge in den Nachbarländern mit humanitärer Hilfe, es muß aber unser Bemühen sein und bleiben, die ruandische Regierung dazu zu bewegen, Bedingungen zu schaffen, damit die Flüchtlinge ohne Angst um ihr Leben und als gleichberechtigte Bürger zurückkehren können, aber auch den Altflüchtlingen eine Ansiedlung ermöglicht wird. Ereignisse wie die Übergriffe bei Räumung des Flüchtlingslagers Kibeho führen nicht dazu, das Vertrauen der Flüchtlinge in die neue Regierung und damit die Rückkehrbereitschaft zu erhöhen. Wir haben dies der ruandischen Regierung unmißverständlich klar gemacht. Die ersten Verfahren des internationalen Tribunals zur Aufarbeitung des Genozids in Ruanda sollen in der zweiten Hälfte des Jahres beginnen können. Daneben ist aber die Verfahrensaufnahme gegen unter Mordverdacht in den völlig überfüllten ruandischen Gefängnissen befindliche Inhaftierte sehr wichtig. Hilfe beim Aufbau des Justizwesens ist deshalb von Bedeutung. Sowohl aus bilateralen wie aus EU-Mitteln wollen wir dazu beitragen, diesen Bereich zu fördern. Ich bin sehr froh, daß wir gemeinsam einer Weiterführung der finanziellen und technischen Zusammenarbeit mit Ruanda das Wort reden. Wir haben uns auf vielen der von Ihnen genannten Gebiete, von der Flüchtlingshilfe bis zum Wiederaufbau der Verwaltungsstrukturen, engagiert und dabei auch die Förderung alleinstehender Frauen und Waisen nicht vergessen. Die GTZ hat im Rahmen des Nothilfepakets 3,9 Millionen DM bereitgestellt, mit denen Frauen gezielt geholfen wird. Bekanntlich wird auch die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen durch bedeutende Mittel der Bundesregierung gefördert. Eine regelmäßige Abstimmung findet statt. Die Bundesregierung plädiert auch für die Durchführung der Regionalkonferenz zur Region der Großen Seen, deren Vorbereitung von den VN und der OAE betrieben wird. Inzwischen haben sich VN und ruandische Regierung auf ein neues Mandat von UNAMIR mit verminderter Truppenstärke einigen können. Wir haben es begrüßt, daß in der Sicherheitsrats-Resolution zur Verlängerung von UNAMIR das für Ruanda bestehende Waffenembargo auch auf die militanten Kräfte in den Nachbarländern ausgedehnt wurde. Die Bundesregierung ist sich wohl bewußt, daß sie bei der Lösung von Konflikten in Afrika nicht nur wegen unserer humanitären Verpflichtungen, son-dem auch in ihrem wohlverstandenen eigenen Interesse nicht abseits stehen kann. Bundesaußenminister Kinkel hat sich daher entschlossen, demnächst selbst in die Region zu reisen, um die laufenden Vermittlungsbemühungen zu unterstützen und Möglichkeiten zur Deeskalation der sozial und ethnisch bedingten Spannungen zu erkunden. Es sollte aber nicht vergessen werden, daß afrikanische Probleme in erster Linie von den Afrikanern selbst gelöst werden müssen und wir nur unterstützend tätig werden können.
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    Rede von Dr. Willibald Jacob


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (PDS)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Auch jetzt kommt wieder eine pazifistische, eine, wie ich hoffe, zivile Rede. Ich finde nichts Schlimmes daran, wenn pazifistische Elemente in politische Überlegungen einfließen. Das wäre in Deutschland oftmals sehr heilsam gewesen.

    (Beifall bei der PDS)

    Wir debattieren heute über Europapolitik in dieser Wahlperiode des Deutschen Bundestages zu später Stunde.

    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Was? Wann machen Sie normalerweise Schluß? Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Wann sind Sie denn aufgestanden?)

    - Zu „später Stunde" heißt erst jetzt. - Ich erinnere daran, daß die Partei des Demokratischen Sozialismus als einzige der Parteien in diesem Parlament den Vertrag von Maastricht abgelehnt hat. Sie konnte und kann den Fehlorientierungen des Maastrichter Vertrages nicht zustimmen.
    Die Zeit hat gelehrt, daß unsere Kritik und Skepsis berechtigt waren. Die Bundesregierung ist den Handlungsanweisungen des Vertrages gefolgt. Dies hat - überall sichtbar - Wirkungen auf das alltägliche Leben der Menschen; ihre Folgen für das zukünftige Leben der Menschen sind nicht absehbar. Wo das Zusammenkommen von Menschen, also Integration, erwartet wurde, geschieht das Gegenteil. Für die zunehmende soziale Polarisierung sprechen die Massenarbeitslosigkeit von mehr als 16 Millionen Men-

    Dr. Willibald Jacob
    schen, und zwar registriert, im Raume der EU, eine steigende Sockelarbeitslosigkeit in allen Ländern der EU und wachsende Verarmung auch in den reichen Ländern wie Deutschland.
    In der Asylgesetzgebung findet gegenwärtig eine Harmonisierung auf unterstem Niveau statt. Asylpolitik verkommt europaweit zur Abwehrpolitik gegen Flüchtlinge und Einwanderer. Wir fordern deshalb einen grundlegenden Wandel in der Europapolitik der Bundesregierung. Die Revisionskonferenz 1996 zum Vertrag von Maastricht ist eine gute Gelegenheit, diesen Wandel einzuleiten.
    Die PDS hat einen Antrag eingebracht, in dem der bisherigen Fehlorientierung ein anderes Verständnis von europäischer Integration entgegengesetzt wird. Vier Forderungen greife ich hier heraus:
    Erstens. Wir fordern zuallererst eine Sozialunion in einem reichen Kontinent. Der Auftrag des Sozialstaates muß im Vertragswerk verankert sein und in den europäischen Strukturen praktiziert werden. Der EU- Vertrag braucht ein Abkommen über eine gemeinsame Sozialpolitik mit einer Klausel zur Sicherung des erreichten Niveaus der nationalen Sozialstandards. Das Recht auf freie gewerkschaftliche Organisierung, uneingeschränktes Streikrecht und Aussperrungsverbot müssen garantiert sein. Soziale Grundsicherung muß unabhängig von der Dauer der Erwerbstätigkeit gewährleistet werden. Die Gleichstellung der Frauen muß vertraglich festgeschrieben werden. Den Menschen wird mehr und mehr klar: Die bewußte Deregulierung der Märkte führt in der Konsequenz zur Desolidarisierung. Deshalb ist die Verankerung und Realisierung der lange diskutierten Sozialcharta unumgänglich.
    Zweitens. Wir fordern ein grundlegend neues Verhältnis zu den Ländern der Dritten Welt. Viele Menschen unter uns erleben selbst in einer nie gedachten Weise die Parallele zu dem, was mit den Menschen im Süden geschieht. So verläßt die junge Generation die ländlichen Gebiete Mecklenburg-Vorpommerns, um der Arbeitslosigkeit und der sozialen Misere zu entgehen. Wir verstehen heute besser denn je, daß Fluchtbewegungen hervorgerufen werden durch eine chaotische und willkürliche ökonomische Entwicklung. Eine Europäische Flüchtlingskonvention ist nötig, die den tatsächlichen Fluchtursachen Rechnung trägt. Zur Bekämpfung dieser Ursachen gehören der Schuldenerlaß für die ärmsten Länder, die Weiterführung und Erweiterung des Lomé-Abkommens, die Erhöhung des Etats für Entwicklungshilfe und die konsequente Förderung von regionalen Handels- und Wirtschaftskreisläufen in den Dritte-WeltLändern.
    Drittens. Wir fordern neben der sozialen Sicherheit die Demokratisierung aller Lebensbereiche als die beste Garantie für Frieden nach innen und außen. Das heißt für die EU: radikale Demokratisierung ihrer Institutionen, insbesondere volle Mitentscheidungs- und Initiativrechte für das Europäische Parlament. Transparenz und Öffentlichkeit, Sachkompetenz und Bürgernähe, direkte Mitsprache und Mitentscheidung durch die Bürgerinnen und Bürger sollen die europäischen Institutionen und Strukturen mit Leben erfüllen; dazu gehören auch Volksentscheide, die Einbeziehung von regionalen Vertretungen, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und anderen Interessenvertretungen.
    Die PDS sieht, daß ein Katalog der Grundrechte - einklagbar für die Bürgerinnen und Bürger der EU - nötig ist. Die PDS wird ihn vorlegen. Menschen sollen sich auf das verlassen können, was die EU ihnen ermöglichen will. Erst dann lohnt es sich für andere Staaten in Süd und Ost, ihr beizutreten.
    Viertens. Wir fordern eine europäische Außen-
    und Sicherheitspolitik, die in der Zivilgesellschaft ihre Wurzeln hat. Sie muß auf die friedliche Beilegung von Konflikten und die Bekämpfung ihrer Ursachen gerichtet sein. Wirkliche Sicherheit darf nicht militärisch definiert sein.
    Wenn die nationalen Regierungen es mit der „gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik„ ernst meinen, können sie militärische, das Leben schlechthin bedrohende Aktionen wie die von der französischen Regierung geplanten Atomtests nicht als nationale Angelegenheit Frankreichs abtun. 18 000 km von Europa entfernt, auf den Mururoa-Inseln im Pazifik, sollen diese Versuche stattfinden. Die PDS fordert die Bundesregierung auf, gegen die Absichten Frankreichs auf der Konferenz in Cannes Stellung zu nehmen und in der EU die Initiative zu ergreifen, um Frankreich von der Wiederaufnahme der Versuche abzubringen.
    Wir unterstützen damit ausdrücklich den Entschließungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Auch heute sagen die Demokratischen Sozialisten ja zur gesamteuropäischen Integration, nein zum Weg von Maastricht. Wir können nicht erkennen, daß die heute wirksame Art der Integration Europas der Gerechtigkeit, dem Frieden und der Bewahrung der Schöpfung dient. Deshalb unser Widerstand, deshalb unsere Forderung nach Neuorientierung der Europapolitik.

    (Beifall bei der PDS)



Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Das Wort hat nun für die Bundesregierung der Bundesminister der Finanzen, Dr. Theodor Waigel.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Theodor Waigel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Auch diese Debatte heute belegt: Zur europäischen Integration gibt es keine vernünftige Alternative. Dies kann weitgehend parteiübergreifend festgestellt werden.
    Die Europäische Union gehört zu den großen politischen Leistungen seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie sichert Frieden, Freiheit, Stabilität und Wohlstand.
    Im Mai haben wir der 50. Wiederkehr des Kriegsendes in Deutschland gedacht. Deutschland lag vor 50 Jahren in Trümmern, war verfemt und aus der Völkergemeinschaft ausgeschlossen. Bis heute haben wir einen weiten Weg zurückgelegt, ökonomisch und politisch. Niemand hätte sich 1945 träumen las-

    Bundesminister Dr. Theodor Waigel
    sen, daß Deutschland bald wieder in den Kreis der Völkerfamilie zurückkehrt, als vollwertiges Mitglied geachtet und respektiert, stärkste Wirtschaftsmacht Europas, drittstärkste der Welt.
    Dieser Erfolg ist uns nicht in den Schoß gefallen; wir haben dafür in Deutschland hart gearbeitet. Aber ebenso wichtig war die Unterstützung durch unsere europäischen Freunde und die Vereinigten Staaten. Das werden wir in Deutschland nicht vergessen.

    (Beifall,bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir haben schließlich nach 40 Jahren der Teilung unsere staatliche Einheit wiedergewonnen. Ohne unsere Einbindung in die Europäische Gemeinschaft wäre das nicht so problemlos gelungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Heute sitzen wir gleichberechtigt im Kreis der G 7, der sieben größten Industrienationen der Welt, und wir haben dort ein gewichtiges Wort mitzureden. Erstmals in diesem Jahrhundert gehören wir zu den Gewinnern der Geschichte.
    Wir werden die Lektion dieses Jahrhunderts nicht vergessen. Niemals darf es wieder zu einer Spaltung Europas kommen, zu aggressivem Nationalismus und Krieg.
    Deutschland muß seine gewachsene Verantwortung für die Gemeinschaft voll wahrnehmen. Nur gemeinsam können wir Europäer in der Welt bestehen, ökonomisch und politisch. Europa ist unsere wichtigste außenpolitische Aufgabe und Verpflichtung.
    Seit der Konferenz von Messina Anfang Juni 1955 haben wir eine weite Strecke auf dem Weg zu einer immer engeren europäischen Integration zurückgelegt. Wir haben mehr erreicht, als seinerzeit in Messina erwartet werden durfte. Dennoch, das Haus Europa ist nicht vollendet. Wir müssen weiter über sein Fundament und die Baupläne, seine Größe, seine Statik und auch über die Kosten des Baus beraten.
    Mit der Regierungskonferenz 1996 werden wir den nächsten Bauabschnitt anpacken. 1996 sind echte Integrationsfortschritte bei der politischen Union notwendig. Die Wirtschafts- und Währungsunion ist nicht Thema der Regierungskonferenz. Sie muß nicht nachgebessert werden. Das Paket der Wirtschafts- und Währungsunion darf nicht wieder aufgeschnürt werden. Die Wirtschafts- und Währungsunion muß aber durch Fortschritte in der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und in der Innen- und Justizpolitik flankiert werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Eine gewisse Parallelität ist notwendig. Die Union darf sich nicht als bloße Wirtschaftsgemeinschaft begreifen. Wir können den Bürgern nicht sagen, daß eine einheitliche europäische Währung notwendig ist, aber eine einheitliche europäische Verbrechensverfolgung nicht stattfinden könnte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Der Außenminister hat deutlich gemacht: Der bislang erreichte Integrationsgrad bei der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik reicht nicht aus. Die Mitgliedstaaten für sich allein sind den außen- und sicherheitspolitischen Herausforderungen in einer Zeit des tiefgreifenden Umbruchs, in der alte Gewißheiten keine Geltung mehr haben und neue Ordnungen sich bestenfalls in Umrissen andeuten, nicht mehr gewachsen. Der Krieg vor unserer Haustür, im ehemaligen Jugoslawien, mahnt uns täglich.
    Ich weiß, manchem unserer Partner in der Europäischen Union fällt es ungeheuer schwer, insbesondere in der Außen- und Sicherheitspolitik eine stärkere Einbindung seiner Souveränitätsrechte hinzunehmen. Doch ohne solche Bereitschaft droht letztlich allen außen- und sicherheitspolitische Handlungsunfähigkeit.
    Das gleiche gilt im übrigen für die Innen- und Justizpolitik. Nur gemeinsam sind wir stark, sind wir handlungs- und entscheidungsfähig. Kein Nationalstaat kann allein die Sicherheit seiner Bürger gewährleisten, weder nach innen noch nach außen. Das Europa der offenen Grenzen muß auch ein sicheres Europa sein. Weltweit agierenden Verbrechersyndikaten muß mit entschlossenem europäischem Handeln begegnet werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Angesichts weltweiter Flüchtlingsbewegungen kann kein Mitgliedstaat die noch wachsenden Probleme der Zuwanderung erfolgreich in den Griff bekommen. In diesem Punkt muß die Union an Kompetenz gewinnen; dann gewinnt sie auch an Glaubwürdigkeit und Akzeptanz bei den Bürgern.
    Die EU muß für die Aufnahme der mittel- und osteuropäischen Staaten fit gemacht werden. Auch bei einer größeren Zahl von Mitgliedern müssen die Organe der EU handlungsfähig bleiben. Reformen der Strukturen und Verfahren sind unausweichlich.
    Ich sage ganz klar: Die Regierungskonferenz 1996 steuert keinen Bundesstaat Europa an. Die nationale und kulturelle Identität der Mitgliedstaaten muß voll gewahrt bleiben. Wir wollen ein Europa der Vielfalt, nicht der Nivellierung. Wir wollen ein bürgernahes Europa. Dazu gehört vor allem auch: Die Europäische Union muß sich auf ihre eigentlichen Aufgaben besinnen. Sie darf nur dort tätig sein, wo die Mitgliedstaaten nicht in der Lage sind, Aufgaben ausreichend wahrzunehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Selbst wenn finanzpolitische Themen nicht im Mittelpunkt der Regierungskonferenz stehen, spielen sie auch hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. Alle Integrationsfortschritte müssen auf ihre finanziellen Auswirkungen hin überprüft werden. Noch so schöne Ziele und noch so wünschenswerte Programme nützen nichts, wenn wir sie nicht finanzieren können. Ich würde es sehr begrüßen, wenn in den EU-Vertrag ein allgemeiner Artikel mit dem Gebot zu strikter Haushaltsdisziplin und gerechter finanzieller Lastenverteilung aufgenommen würde.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Bundesminister Dr. Theodor Waigel
    Die finanzielle Lastenteilung innerhalb der EU ist heute unbefriedigend. Das Problem ist erkannt. Wir können es nicht über Nacht lösen. Deutschland ist vertragstreu und daher an die mittelfristige finanzielle Vorausschau und den geltenden Eigenmittelbeschluß bis 1999 gebunden.
    Mit der Diskussion über die Neugestaltung der Finanzbeziehungen in der EU müssen wir bereits jetzt beginnen. Alle Ausgabenprogramme müssen auf den Prüfstand. Das gilt auch für den Kohäsionsfonds. Das gilt auch für Sonderrabatte. Gegen Subventionsbetrug bei Ausgabenprogrammen müssen wir mit unseren Partnern energisch vorgehen.
    Deutschland wird auch darauf achten, angemessen an den Rückflüssen beteiligt zu sein.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es kann nicht angehen, daß wir an allen Ausgaben zu 28 bis 30 % beteiligt sind, wir bei einem Großteil der Programme aber nur 10 bis 14 % der Rückflüsse verzeichnen können.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die Wirtschafts- und Währungsunion ist die europäische Antwort auf die wachsende weltwirtschaftliche Verflechtung und die zunehmende Globalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen. Sie ist der Schlußstein des europäischen Binnenmarkts. Der Europäische Rat in Cannes wird nächste Woche über noch notwendige Schritte und den Fahrplan zur Währungsunion beraten.
    Zur Vorbereitung der dritten Stufe der WWU hat die EU-Kommission ein Grünbuch vorgelegt. Darüber haben wir auch auf dem Rat der Finanz- und Wirtschaftsminister an diesem Montag gesprochen. Positiv ist - das Grünbuch läßt keinen Zweifel -: Kernstück des Maastricht-Vertrages und unverzichtbare Voraussetzung für eine starke und stabile einheitliche Währung ist und bleibt die Konvergenz.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Zu Recht wird im Grünbuch auch die Namensfrage der neuen Währung als offen bezeichnet. Die Namensfrage ist für uns ein wichtiger Punkt. Der technische Begriff ECU ist unseren Bürgern nicht zu vermitteln. Wir sollten uns auf einen soliden Namen verständigen, der auch die Akzeptanz der Bürger erfährt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Über den Weg zur Wirtschafts- und Währungsunion muß in Cannes offen und ohne vorzeitige Festlegungen gesprochen werden. Die Staats- und Regierungschefs sollten den Ecofin-Rat beauftragen, in Abstimmung mit der Kommission und dem Europäischen Währungsinstitut für die Sitzung im Dezember in Madrid einen Bericht vorzulegen.

    (Ulrich Irmer [F.D.P.]: Einen Waigel!) - Das ist eine interessante Idee.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Herr Irmer, Sie werden damit in die Annalen eingehen. Das bestärkt mich wieder in meiner Meinung, diese Koalition, in der sich CSU, F.D.P. und CDU zusammengetan haben, soll lang über diese Legislaturperiode hinaus bestehenbleiben.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da müssen Sie aber eine Wallfahrt nach Altötting machen, um die F.D.P. zu retten!)

    - Ich werde auch dafür sorgen, daß das im „Bayernkurier" registriert wird.

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Heiliger Theo, bitte für uns!)

    - Heute habe ich einen guten Tag. Ein Kollege aus der F.D.P. schlägt als Namen für die europäische Währung „Waigel" vor, und Joseph „Joschka" Fischer nimmt mich in ein Bittgebet auf. Was kann man am Abend Schöneres registrieren?

    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der F.D.P. Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Theo, Theodor!)

    Aber, meine Damen und Herren, zurück zum Ernst. Welcher Termin kommt für den Eintritt in die Endstufe in Frage? Die Frage des Zeitplans und die Voraussetzungen für den Eintritt sind klar im Vertrag geregelt. Dieser Zeitplan hat für uns Gültigkeit. Vorrang vor allen Zeitplänen hat aber die Einhaltung der Stabilitätskriterien.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist kein Geheimnis: Heute erfüllen lediglich Deutschland und Luxemburg, der kleinste und der größte Mitgliedstaat der Europäischen Union, sämtliche Stabilitätskriterien für die Endstufe.
    Bei einer realistischen Einschätzung der Lage - ich meine, dazu müssen wir uns bekennen, alle Länder und auch die Kommission - ist nicht zu erwarten, daß bis Ende des Jahres 1996, also in 18 Monaten, eine Mehrheit der Mitgliedstaaten den Stabilitätskriterien genügen wird. Das offen auszusprechen schadet nicht der Währungsunion; es nützt der Glaubwürdigkeit der Wirtschafts- und Währungsunion als echter Stabilitätsgemeinschaft und ist vernünftig für die Finanzmärkte.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Diesen Sachverhalt aber beim Namen zu nennen bedeutet nicht, die Mitgliedstaaten aus ihrer Verpflichtung zu einer strikten Stabilitätspolitik zu entlassen; im Gegenteil. Ich habe dankbar registriert, daß beim letzten Ecofin-Rat am vergangenen Montag alle Länder, vor allen Dingen auch solche Länder, die sich sehr schwertun werden, in den nächsten Jahren die Kriterien zu erreichen, auf der strikten Beibehaltung der Kriterien bestanden haben, damit auch von Europa her Druck auf ihre Stabilitäts- und Konsolidierungsbemühungen entsteht. Das muß beibehalten werden. Das ist vielleicht einer der wichtig-

    Bundesminister Dr. Theodor Waigel
    ) sten Erfolge, die wir mit Maastricht für alle Mitgliedstaaten und für ganz Europa erreicht haben.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Der Kollege Haussmann hat völlig zu Recht vorher darauf verwiesen, wie sehr sich die Stabilitätskultur in Europa verändert hat. Der Inflationsdurchschnitt lag Anfang der 80er Jahre bei 13 %; er liegt jetzt bei 3 %. Daß sich alle Länder, die Stabilitätsländer und die Länder, die es werden wollen, auf einen neuen Weg begeben haben und daß jeder, der davon abgeht, weiß, daß er in die Zweit-, Dritt- und Viertklassigkeit zurückfällt, das ist ein Instrument, das uns früher für die Stabilität in Europa nicht zur Verfügung stand. Das zeigt die ganze Qualitätsänderung des Denkens in den ökonomischen Strukturen in Europa.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Der Ecofin-Rat am Montag brachte für Deutschland die offizielle Bestätigung einer schon lange bekannten Tatsache: Deutschland hat kein exzessives Defizit. Das ist ein großer Erfolg für unsere Konsolidierungspolitik. Wir unterschreiten die Grenzwerte bei den Verschuldungskriterien des Maastricht-Vertrages klar und eindeutig. Obwohl wir das bereits im Frühjahr 1994 auf Grund der anspringenden Konjunktur und der günstigeren Haushaltsdaten erwartet haben, waren die offiziellen Prognosen damals noch anders. Um allen zu zeigen, wie ernst wir die WWU-Kriterien nehmen, haben wir damals auf jede Ausnahme für Deutschland verzichtet.
    Die nunmehr erfolgte offizielle Entlassung aus dem Defizitverfahren bestätigt einmal mehr unseren richtigen finanzpolitischen Kurs. Deutschland ist im Ecofin-Rat für seine erfolgreiche Konsolidierungspolitik außerordentlich gelobt worden. Der Vorsitzende des Währungsausschusses Sir Nigel Wicks erklärte wörtlich: „Die Konsolidierungspolitik in Deutschland ist vorbildlich. Sie kann anderen Mitgliedstaaten nur zur Nachahmung empfohlen werden." Meine Damen und Herren, wir dürfen das dankbar und mit einiger Freude zur Kenntnis nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    An der Schwelle zum nächsten Jahrtausend kann kein Land mehr allein die großen ökonomischen und politischen Herausforderungen der Zukunft bestehen. In den letzten Tagen haben wir erlebt, wie die Gemeinsamkeit von Bürgern und Politikern in vielen Ländern einen großen Erfolg gegen ein rücksichtsloses Nutzen der Meere als Müllkippe erzielt hat.
    Umweltschutz ist eine globale Herausforderung, die vor Grenzen und Zuständigkeiten nicht haltmacht. Die Bewahrung der Schöpfung ist nicht nur eine nationale Aufgabe, sie ist eine Gemeinschaftsaufgabe, sie ist ein Handlungsauftrag für die Europäische Union.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Durch gemeinsames erfolgreiches Handeln wird Europa für den Bürger greifbar und gewinnt an Profil. Europa kann nur mit Menschen gebaut werden,
    ' die Europa akzeptieren und sich dafür engagieren. Auch in der Europapolitik brauchen wir die Zustimmung der Bürger. Dafür sollten wir gemeinsam arbeiten.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)