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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/36 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 36. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. Mai 1995 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2817 A Nachträgliche Ausschußüberweisungen 2817 B Zusatztagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 106 GG) (Drucksachen 13/900, 13/1313) Dr. Theodor Waigel CDU/CSU 2817 D Rudolf Scharping SPD 2822 A Gert Willner CDU/CSU 2823 B Dr. Hermannn Otto Solms F.D.P. 2825 B Joachim Poß SPD 2827 D, 2837 A Detlev von Larcher SPD 2828 D Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2829 B Friedrich Merz CDU/CSU 2830 A Hans Michelbach CDU/CSU 2830 B Dr. Gregor Gysi PDS 2831 C Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU 2834 A, 2840 B Ingrid Matthäus-Maier SPD 2834 D Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. 2838 A Oskar Lafontaine, Ministerpräsident (Saarland) 2840 C Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 2841 C Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 2844 A Dietmar Thieser SPD 2845 B Jörg-Otto Spiller SPD 2845 C Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2846 D Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU 2848 A Dr. Horst Waffenschmidt CDU/CSU 2848 C Volker Kröning SPD 2849 D Namentliche Abstimmung 2851 C/D Ergebnis 2852 A Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Uwe Jens, Hans Berger, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (Drucksache 13/384) Ernst Schwanhold SPD 2854 D Ernst Hinsken CDU/CSU 2857 C Margareta Wolf (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2860 D Ernst Hinsken CDU/CSU 2861 A Paul K. Friedhoff F.D.P 2862 B Rolf Kutzmutz PDS 2863 C Friedhelm Ost CDU/CSU 2864 C Dr. Heinrich L. Kolb, Parl. Staatssekretär BMWi 2866 C Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Dr. Friedbert Pflüger, Hans-Dirk Bierling, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Dr. Olaf Feldmann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Weitgehende Einsatzbeschränkungen für Landminen (Drucksache 13/1299) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Steffen Tippach, Andrea Lederer, weiterer Abgeordneter und der Gruppe der PDS: Weltweite Ächtung der Landminen (Drucksache 13/02) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Angelika Beer und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Achtung von Landminen (Drucksache 13/1304) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 12: Antrag der Abgeordneten Volker Kröning, Uta Zapf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbot von Landminen und Unterstützung der Länder der Dritten Welt bei der Lösung ihrer Probleme durch Minen und andere gefährliche Munition (Drucksache 13/1308) Dr. Friedbert Pflüger CDU/CSU 2868 C Volker Kröning SPD 2870 C Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2872 B Dr. Olaf Feldmann F.D.P 2873 B Steffen Tippach PDS 2874 C Helmut Schäfer, Staatsminister AA 2875 B Nächste Sitzung 2876 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2877* A Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Joseph Fischer (Frankfurt), Kerstin Müller (Köln), Rita Grieshaber, Winfried Nachtwei, Oswald Metzger und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1995 auf Drucksache 13/889 in der 29. Sitzung am 28. März 1995 (Seiten 2124 A bis 2126 C) 2877* B Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Christian Lenzer (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts 1995 - Haushaltsgesetz 1995 -, hier Einzelplan 04, Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes, Drucksachen 13/504 und 13/527 in der 31. Sitzung am 30. März 1995 (Seiten 2433 C bis 2435 D) 2877* C Anlage 4 Amtliche Mitteilung 2877* C 36. Sitzung Bonn, Freitag, den 12. Mai 1995 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 12. 05.95 Hartmut Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 12.05.95 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 12. 05. 95 Gröbl, Wolfgang CDU/CSU 12. 05. 95 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 12. 05. 95 Dr. Jens, Uwe SPD 12. 05. 95 Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 12. 05. 95 Marx, Dorle SPD 12. 05. 95 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 12. 05. 95 90/DIE GRÜNEN Müller (Düsseldorf), SPD 12. 05. 95 Michael Dr. Scheer, Hermann SPD 12. 05. 95* Schönberger, Ursula BÜNDNIS 12.0 5. 95 90/DIE GRÜNEN Terborg, Margitta SPD 12. 05. 95 Wolf, Hanna SPD 12. 05. 95 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Joseph Fischer (Frankfurt), Kerstin Müller (Köln), Rita Grieshaber, Winfried Nachtwei, Oswald Metzger und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1995 auf Drucksache 13/889 in der 29. Sitzung am 28. März 1995 (Seiten 2124 A bis 2126 C) Ich erkläre, daß ich in der namentlichen Abstimmung mit Nein gestimmt habe. Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Christian Lenzer (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts 1995 - Haushaltsgesetz 1995 -, hier Einzelplan 04, Geschäftsbereich des Bundeskanzlers und des Bundeskanzleramtes, Drucksachen 13/504 und 13/527 in der 31. Sitzung am 30. März 1995 (Seiten 2433 C bis 2435 D) Ich erkläre, daß ich in der namentlichen Abstimmung mit Ja gestimmt habe. Anlage 4 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen haben oder von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/478 Nr. 2.5 Drucksache 13/478 Nr. 2.7 Drucksache 13/218 Nr. 39 Drucksache 13/343 Nr. 2.21 Drucksache 13/614 Nr. 2.8 Drucksache 13/614 Nr. 2.15 Drucksache 13/343 Nr. 1.2 Drucksache 13/343 Nr. 1.3 Drucksache 13/343 Nr. 1.4 Drucksache 13/343 Nr. 1.5 Drucksache 13/343 Nr. 1.6 Drucksache 13/343 Nr. 2.2 Drucksache 13/343 Nr. 2.4 Drucksache 13/343 Nr. 2.6 Drucksache 13/343 Nr. 2.11 Drucksache 13/343 Nr. 2.14 Drucksache 13/343 Nr. 2.15 Drucksache 13/343 Nr. 2.16 Drucksache 13/343 Nr. 2.18 Drucksache 13/343 Nr. 2.25 Drucksache 13/343 Nr. 2.26 Ausschuß für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 13/725 Nr. 171 Drucksache 13/725 Nr. 172 Ausschuß für Post und Telekommunikation Drucksache 13/218 Nr. 102 Ausschuß für Verkehr Drucksache 13/614 Nr. 2.17 Innenausschuß Drucksache 13/45 Drucksache 13/269 Nr. 1.2 Drucksache 12/2582 Auswärtige Ausschuß Drucksache 13/343 Nr. 1.1
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    Rede von Oswald Metzger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Bitte.


Rede von Hans Michelbach
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Kollege Metzger, ist Ihnen bekannt, daß auch der Deutsche Städtetag mit dem SPD-Oberbürgermeister Burger an seiner Spitze für die Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer in Verbindung mit einer Beteiligung an der Umsatzsteuer ist?

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    Rede von Oswald Metzger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Das ist nicht richtig. Ich habe in der Tickermeldung gelesen, was Herr Burger gestern für den Städtetag gesagt hat. Er fordert uns auf, dieser Grundgesetzänderung nicht zuzustimmen,

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    weil die Gemeinden nicht daran glauben, daß die gemeindescharfen Ausgleiche tatsächlich geleistet werden. Ich war in der Anhörung des Finanzausschusses. Der Kollege Wimmer hat dort für den Städtetag auf Ihre Stichwortfrage - ich glaube, es war der Kollege Uldall oder der Kollege Hauser, der gefragt hat, - gesagt, der Grundgesetzänderung stimme er zu, aber nur im Zusammenhang mit einer Gemeindefinanzreform, die durchdacht und durchkalkuliert ist.
    Ich darf fortfahren. Die Materie ist deshalb so problematisch, weil im Prinzip heute in der Debatte die Finanzpolitik der Regierung zur Disposition steht und Sie aus der Not eine Tugend machen: Sie wollen die Opposition als Blockierer vorführen und sich als Kommunalpartei aufführen. Aber dieses Recht hat die Mehrheit dieses Hauses nicht.
    Ich denke an die Haushaltsberatungen in der letzten Märzwoche zurück. Sie haben damals einen Investitionskostenzuschuß für die Kommunen abgelehnt, der darauf abzielte, den Kommunen bei dem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuungseinrichtungen Unterstützung zu geben.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Da waren doch bei Ihnen die Gegenstimmen und nicht bei der Opposition. Ab dem nächsten Jahr werden dadurch Milliardenbeträge für die kommunale Seite verursacht. Von daher ist es einfach verlogen, sich als Regierungskoalition hier hinzustellen und so zu tun, als ob Sie plötzlich die Kommunalfreundlichkeit entdeckt hätten.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der PDS)

    Ein Wort zum Vorredner, dem Kollegen Solms. Er kommt erst später dran. Aber die F.D.P. ist auch mit ihren Eckpunkten zur Steuerreform zu spät gekommen. Ich habe gestern gedacht, ich lese nicht recht. Als Regierungskoalitionspartner setzen Sie sich kurz vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl noch einmal in Szene und tun so, als ob Sie mit diesem Jahressteuergesetz überhaupt nichts zu tun hätten, das Sie doch gemeinsam in der Regierungskoalition hier eingebracht haben.

    (Dr. Hermann Otto Solms [F.D.P.I: Wir haben es doch bestätigt!)

    Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben oder der Wähler bzw. die Wählerin.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD sowie bei Abgeordneten der PDS)

    Noch ein Wort zum Thema Einführung der Gewerbekapitalsteuer im Osten. Der Kollege Scharping hat in seiner Rede darauf hingewiesen, daß der Finanzminister vielleicht mehr Verhandlungsdruck darauf richten sollte, bei der EU eine Verlängerung dieser Freistellung im Osten zu versuchen, als sich hier hinzustellen und einen Entscheidungsdruck auf den Bundestag für eine Grundgesetzänderung zu provozieren, die überhaupt nicht gerechtfertigt ist.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der PDS)


    Oswald Metzger
    Sie sagen hier, das führe zu einem bürokratischen Aufwand im Osten. Sie erwecken den Eindruck, man müßte drüben die Gewerbekapitalsteuer einführen, was aber nicht zwingend ist; denn man kann sie aussetzen.
    Im Westen brauchen wir eine Fülle von statistischen Erhebungen - die nicht da sind -, um überhaupt den gemeindescharfen Ausgleich für die Kommunen zu erreichen. Das wissen Sie doch ganz genau. Der statistische Aufwand ist auf jeden Fall da. Sie spielen mit gezinkten Karten, wenn Sie hier der Opposition vorwerfen, wir würden den bürokratischen Aufwand erhöhen, indem wir im Osten die Einführung der Gewerbekapitalsteuer hinnehmen, die nicht zwingend ist.

    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Das waren aber wenige! Die haben zu Ihrem Drink geklatscht!)

    - Jawohl, Kollege Schäuble. Ich habe einen trokkenen Mund, das gebe ich zu. Mit Einwilligung des Finanzministers trinke ich ein Glas.

    (Heiterkeit)

    Ich denke, die heutige Debatte ist so unnötig wie ein Kropf.

    (Ina Albowitz [F.D.P.]: Was? Zuruf von der CDU/CSU: Jedenfalls Ihre Rede!)

    Der Zusammenhang mit der am Sonntag stattfindenden Wahl in Nordrhein-Westfalen und Bremen ist offensichtlich. Die Ergiebigkeit von der Substanz her ist nicht sonderlich hoch, was Sie feststellen können, wenn Sie die Redebeiträge nachlesen.

    (Dr. Wolfgang Schäuble [CDU/CSU]: Das ist bei Ihnen der Fall! Das ist wahr! Das ist im Moment der Fall!)

    Bei Waigel und Solms war das der Fall. Ich denke, die substantiellste Rede bis dato hat der Kollege Scharping gehalten.

    (Beifall bei der SPD Carl-Ludwig Thiele [F.D.P.]: Nein, Herr Metzger! Das verstehe ich jetzt aber nicht!)

    Vor dem Hintergrund kann ich nur sagen: Dieser Grundgesetzänderung wird unsere Fraktion nicht zustimmen, weil das heute nicht nötig ist. Wir reden dann über eine Änderung des Grundgesetzes hinsichtlich der Beteiligung der Kommunen an der Umsatzsteuer, wenn die statistischen Voraussetzungen gegeben sind und gemeindescharfe Rechnungen vorliegen. Erst dann nämlich wissen die Kommunen, daß sie nicht wie in der Vergangenheit von der gleichen Koalition beschissen werden, die die Austrocknung der Gewerbesteuer in den letzten 13 Jahren systematisch provoziert hat und dies heute als Argument benutzt, um zu sagen: Die Gewerbesteuer ist im Gegensatz zur Umsatzsteuer keine Wachstumssteuer.
    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der PDS)