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ID1303207600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/32 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 32. Sitzung Bonn, Freitag, den 31. März 1995 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2449 A Begrüßung des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Herrn Klaus Hänsch 2477 A Tagesordnungspunkt III: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1995 (Haushaltsgesetz 1995) (Drucksachen 13/50, 13/414, 13/501 bis 13/517, 13/519 bis 13/527, 13/528, 13/529, 13/966, 13/1030) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt I: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Beschluß des Rates vom 31. Oktober 1994 über das System der Eigenmittel der Europäischen Gemeinschaften (Drucksachen 13/382, 13/828 [neu] Helmut Wieczorek (Duisburg) SPD 2450 B Wilfried Seibel CDU/CSU 2454 B Oswald Metzger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2457 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 2458 D Dr. Christa Luft PDS 2460 A Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 2461 C Dr. Gero Pfennig CDU/CSU 2463 D Christian Sterzing BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Erklärung nach § 31 GO) 2469 B Namentliche Abstimmung 2465 C Ergebnis 2466 D Tagesordnungspunkt V: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Hansjörg Schäfer, Doris Barnett, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes (Drucksache 13/479) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes (Drucksache 13/ 781) c) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerald Thalheim, Anke Fuchs (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gewährung von Beihilfe bei der Sortenumstellung von Hopfen (Drucksache 13/601) d) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der ehemaligen US-Wohnsiedlung Centerville-Nord in Augsburg (Drucksache 13/780) 2470 A Zusatztagesordnungspunkt 3: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Antrag der Fraktion der SPD: Nichtbewilligung von Krediten für den Weiterbau des Atomkraftwerks Mochovce in der Slowakischen Republik (Drucksache 13/975) b) Antrag der Abgeordneten Ursula Schönberger, Dr. Helmut Lippelt und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Nichtbewilligung des EBRD-Kredites für den Weiterbau des Atomkraftwerks Mochovce/Slowakei (Drucksache 13/738) c) Antrag der Abgeordneten Rolf Köhne, Dr. Dagmar Enkelmann und der weiteren Abgeordneten der PDS: Kreditbewilligung für die Erstellung des Atomkraftwerkes Mochovce (Slowakische Republik) (Drucksache 13/656) 2470 C Tagesordnungspunkt VI: Abschließende Beratungen ohne Aussprache in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Rechtsvereinheitlichung bei der Sicherungsverwahrung (Drucksachen 13/116, 13/757) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt VI: b) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen: Unterrichtung gemäß § 64 Abs. 2 Satz 2 der Bundeshaushaltsordnung über die Veräußerung des Flugplatzes mit Eissporthalle in Zweibrükken (Drucksachen 13/51, 13/602) c) Beschlußempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung einer Teilfläche der bundeseigenen ehemaligen US-Wohnsiedlung Pattonville (Gemarkungen Kornwestheim und Remseck) an den Zweckverband Pattonville/Sonnenbergsiedlung (Drucksachen 13/393, 13/764) d-i) Beratung der Beschlußempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 16 bis 21 zu Petitionen (Drucksachen 13/728, 13/729, 13/816, 13/817, 13/818, 13/819) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: b) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 23 zu Petitionen (Drucksache 13/1002) c) Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 25 zu Petitionen (Drucksache 13/1004) 2470 D Tagesordnungspunkt IV: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Jahressteuergesetzes 1996 (Drucksache 13/901) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Christine Scheel, Andrea Fischer (Berlin), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Soziale und gerechte Einkommensteuerreform 1996 (Drucksache 13/939) in Verbindung mit Tagesordnungspunkt IV: b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 106 GG) (Drucksache 13/900) Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 2472 C Joachim Poß SPD 2477 A Dr. Kurt Faltlhauser CDU/CSU 2478 D Hansgeorg Hauser (Rednitzhembach) CDU/CSU 2482 C Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2486 A Gisela Frick F.D.P 2489 C Ingrid Matthäus-Maier SPD 2490 D Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 2493 C Bartholomäus Kalb CDU/CSU 2494 B Gunnar Uldall CDU/CSU 2495 C Dr. Barbara Hendricks SPD 2498 A Christine Scheel BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2498 B Gerhard Schulz (Leipzig) CDU/CSU . 2500 C Wolfgang Ilte SPD 2502 D Heinz-Georg Seiffert CDU/CSU 2504 D Dieter Grasedieck SPD 2506 D Norbert Schindler CDU/CSU 2508 C Nächste Sitzung 2510 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten 2511* A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen 2511* C 32. Sitzung Bonn, Freitag, den 31. März 1995 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adler, Brigitte SPD 31. 03. 95 Beck (Bremen), BÜNDNIS 31. 03. 95 Marieluise 90/DIE GRÜNEN Büttner (Ingolstadt), SPD 31. 03. 95 Hans Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 31. 03. 95 Hartmut Dr. Glotz, Peter SPD 31. 03. 95 Dr. Hartenstein, Liesel SPD 31. 03. 95 Heym, Stefan PDS 31. 03. 95 Meißner, Herbert SPD 31. 03. 95 Schewe-Gerigk, BÜNDNIS 31.03.95 Irmingard 90/DIE GRÜNEN Schmidt (Hitzhofen), BÜNDNIS 31. 03. 95 Albert 90/DIE GRÜNEN Vergin, Siegfried SPD 31. 03. 95 Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Gruppe der PDS hat mit Schreiben vom 27. März 1995 mitgeteilt, daß sie ihren Wahlvorschlag zur „Wahl der Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses gemäß Artikel 53a des Grundgesetzes" - Drucksache 13/731- zurückzieht. Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 29. März 1995 mitgeteilt, daß sie ihren Antrag „Änderung der Verhaltensregeln" - Drucksache 13/857 - zurückzieht. Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Rechtsausschuß Drucksache 13/152 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 12/8539 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EU-Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat: Innenausschuß Drucksache 13/259 Nr. 1.3 Drucksache 13/343 Nr. 2.12 Ausschuß für Verkehr Drucksache 13/218 Nr. 96 Finanzausschuß Drucksache 13/343 Nr. 2.9 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 13/478 Nr. 2.3
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    Rede von Dieter Grasedieck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen! Meine Herren! In jeder Woche läuft eine andere Sau durchs Dorf. Die Zeit ist dynamischer geworden, die Zeit ist hektischer geworden. Das hat man u. a. bei der Entwicklung des Jahressteuergesetzes von Herrn Waigel gesehen. An jedem Tag ist ein neuer Vorschlag eingebracht und in der Presse verkündet worden. Sie haben den Ballon des Jahressteuergesetzes im Februar aufgeblasen und dann immer wieder, Tag für Tag, Luft abgelassen und etwas neue Luft hinzugegeben.

    (Beifall bei der SPD)

    Die Zeitungen schrieben z. B. am 18. März 1995: Waigel will Müllsteuer. Am 19. März schrieben sie: Waigel sieht Gewinn für Gemeinden bei der Müllsteuer. Und am 21. März schrieben sie: Waigel zieht die Müllsteuer zurück.

    (Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Sie lesen die falsche Zeitung!)


    Dieter Grasedieck
    - Sie lesen das „Handelsblatt" genauso wie ich, Herr Hauser.
    Ihr konzeptionsloses Handeln verstärkt das Steuerchaos.

    (Beifall bei der SPD und der PDS)

    Es ist wirklich erschreckend, meine Damen und Herren, wie leichtfertig Sie mit dem Steuerrecht umgehen.

    (Dr. Peter Struck [SPD]: Richtig!)

    Im Wahljahr 1994 kündigte der Minister ein Steuervereinfachungspaket an, und am 14. Dezember 1994 sagte der Minister hier im Bundestag:
    Die Philosophie eines schlanken Staates muß auch für unser Steuersystem gelten. Das Steuersystem muß wieder einfach und transparent werden.
    Richtig; diese Worte kann man nur unterstützen. Aber wie setzt die Bundesregierung diese begrüßenswerte Feststellung um? Die Bundesregierung kündigt an, doch die Umsetzung fehlt vollständig.

    (Beifall bei der SPD und der PDS Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Das steht alles im Gesetz!)

    Im Jahressteuergesetz ist kein Konzept erkennbar. Ziel müßte es doch eigentlich sein, wieder zu einem gerechten Steuerrecht zurückzukehren: Erstens. Das Steuerrecht muß für den Bürger verständlich und akzeptabel sein. Zweitens. Das Steuerrecht muß für die Verwaltung überschaubar und damit anwendbar sein.
    Herr Uldall, Sie sagten vorhin: Wir sind für alle Diskussionen offen. An einer Stelle haben Sie das nicht gezeigt: Wir wollten über die Vorschläge der BareisKommission sprechen, hatten aber im Finanzausschuß keine Chance.
    Welches Ziel verfolgt die Bundesregierung eigentlich durch die Einbringung dieses Steuergesetzes? Ihr Ziel wird an vielen Stellen deutlich, meine Damen und Herren von der CDU/CSU und von der F.D.P. Sie belasten die Kleinverdiener und den Mittelstand und entlasten die Großverdiener, auch wenn Sie das nicht gerne hören.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das stimmt nicht! Ina Albowitz [F.D.P.]: Er glaubt ja selber nicht, was er sagt!)

    - Das können Sie glauben!

    (Ina Albowitz [F.D.P.]: Ich kann das nicht, aber Sie!)

    Es ist schon paradox, daß nach geltendem Recht ein Montagearbeiter für die ersten drei Monate eine Verpflegungspauschale von 46 DM und danach von 16 DM pro Tag absetzen kann, während er nach neuem Recht in den ersten drei Monaten 50 DM und danach nichts mehr absetzen kann.
    Herr Waigel hat heute morgen gesagt: Wir brauchen leistungsbereite Arbeitnehmer. Aber die Bundesregierung bestraft die flexiblen Facharbeiter, die Bundesregierung bestraft die flexiblen Angestellten.

    (Detlev von Larcher [SPD]: Hört! Hört!)

    Sie bestrafen z. B. die Facharbeiter und die Angestellten, die für ein Jahr in den neuen Bundesländern arbeiten möchten.
    Ich möchte Ihnen noch ein weiteres Beispiel nennen. Es ist unverständlich, daß Bauarbeiter bei wechselnden Baustelleneinsätzen keinen Verpflegungsaufwand absetzen können. Die Bauindustrie rechnet mit 2 Milliarden DM Mehraufwand. Meine Damen und Herren von der Koalition, Sie wollen doch den Mittelstand unterstützen. Ich frage Sie: Ist das keine Belastung für den Mittelstand?

    (Beifall bei der SPD)

    Wenn es darum geht, die Versorgungspauschale zu vereinheitlichen, sind wir an erster Stelle mit dabei. Auch das würden wir unterstützen. Nur: Gegen Kahlschläge und Schnellschüsse sind wir natürlich.

    (Beifall bei der SPD)

    Die sogenannte Steuervereinfachung durch eine Kurzveranlagung ist ein reiner Etikettenschwindel. Was die Bundesregierung bei der Kurzveranlagung nicht alles angekündigt und versprochen hat! So sollten z. B. die Werbungskosten pauschaliert werden. Aber nach dem neuen Jahressteuergesetz müssen alle Werbungskosten detailliert aufgeführt werden: die Fahrten zwischen Arbeitsplatz und Wohnung ebenso wie die Reisekosten. Die Fachliteratur muß exakt benannt werden. Ihre Kurzveranlagung bezieht sich nur auf die sonstigen Sonderausgaben, ausschließlich darauf.
    Diese Kurzveranlagung wird bei den Finanzämtern zu Mehrarbeit führen.

    (Beifall bei der SPD - Parl. Staatssekretär Dr. Kurt Faltlhauser: Da dürfen Sie doch nicht klatschen! - Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Das ist falsch!)

    - Ganz sicher, weil ja eine Flut von Anträgen auf unsere Finanzämter zukommt, Herr Hauser.
    Bei dem Begriff „Steuervereinfachungen" vermutet man im Normalfall, daß Regelungen zusammengefaßt oder gestrichen werden. Aber ganz anders gehen Sie vor, z. B. bei der Pauschalierung von Betriebsausgaben und bei der Pauschalierung von Werbungskosten bei Vermietung und Verpachtung. Hier fügen Sie noch ein Gesetz hinzu und pfropfen einen Erlaß auf.
    Sie wissen ganz genau, daß das zu Streitigkeiten führen kann, beispielsweise dann, wenn ein Bürger drei Häuser hat. Er pauschaliert zwei Häuser; das dritte rechnet er detailliert ab. Die Streitigkeiten, die bei der Abgrenzungsdiskussion auftauchen können, sind vorprogrammiert. Das wird auch zu mehr Gerichtsverfahren führen.

    (Detlev von Larcher [SPD]: Sehr richtig!)


    Dieter Grasedieck
    Sie gehen an dieser Stelle genauso wie beim § 10 e - Förderung des Wohneigentums - vor: Das Gesetz wird verabschiedet, immer neue Gesetze kommen hinzu, Erlasse kommen hinzu. Der Minister hat im Fernsehen von vier Seiten Gesetzestext und 60 Seiten Erlassen gesprochen. Ich frage Sie: Wissen Sie eigentlich, wie viele Veränderungen Sie seit 1987 nur an dieser Stelle eingebaut haben? - Es sind 49 Veränderungen. Die Steuergewerkschaft spricht von einem Paradebeispiel des Steuerchaos.

    (Beifall bei der SPD, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der PDS)

    Durch die sogenannte Steuervereinfachung der Bundesregierung wird das Steuerchaos immer größer, das Steuergesetz immer komplizierter. Die Finanzämter überschreiten ihre Grenzbelastung. Die Finanzgerichte werden überlastet und überfordert.
    Es ist natürlich möglich, über bestimmte Maßnahmen eine Steuervereinfachung zu erreichen. Wir haben uns über das Familienleistungsgesetz und über die 250 DM lange unterhalten. Das wäre z. B. eine Vereinfachung.

    (Beifall bei der SPD)

    Zudem könnte die steuerliche Wohneigentumsförderung vereinfacht werden. Ihr Vorschlag sieht weiterhin den Abzug von der Bemessungsgrundlage und nicht von der Steuerschuld vor. Das bedeutet doch, daß Steuerpflichtige, deren Einkommen mit dem Spitzensteuersatz belastet wird, die größte Steuerersparnis haben werden. Sie haben Ihre Position nicht geändert.

    (Hansgeorg Hauser [Rednitzhembach] [CDU/CSU]: Da wissen Sie mehr als wir!)

    Wir sind dagegen. Wir schlagen vor, etwas anders vorzugehen. Die SPD fordert den Abzug des Förderungsbetrages von der Steuerschuld, nicht von der Bemessungsgrundlage.

    (Beifall bei der SPD)

    Durch diese Maßnahme wird das Finanzamt entlastet und auch die Bauindustrie gefördert; denn wir erfassen neue Gruppierungen.
    Weiterhin fordern wir die Abschaffung des Dienstmädchenprivilegs; auch das wäre eine Vereinfachung.
    Ihr Entwurf zum Jahressteuergesetz stellt niemanden zufrieden. Sie besitzen kein Konzept zur Steuervereinfachung. Ihre Grundhaltung, die Belastung des Mittelstandes und der Kleinverdiener bei gleichzeitiger Entlastung der Großverdiener wird deutlich; das habe ich zu beweisen versucht.
    Die SPD-Vorschläge, die im Finanzausschuß eingebracht wurden, haben Sie nach dem Motto „Meine Meinung steht fest; bitte verwirren Sie mich jetzt nicht durch Tatsachen! " beantwortet.

    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Uwe-Jens Rössel [PDS])

    Herr Faltlhauser, nehmen Sie die unsinnigen Vorschläge zurück! Unternehmen Sie endlich einen wirksamen Anlauf zur Steuervereinfachung!

    (Beifall bei der SPD und der PDS)



Rede von Dr. Burkhard Hirsch
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Herr Kollege Grasedieck, ich übermittle auch Ihnen die traditionellen Wünsche des Hauses zu Ihrer Erstrede.

(Beifall)

Ich erteile nun dem Abgeordneten Norbert Schindler das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Schindler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es tut gut, in einer solch wichtigen Haushaltswoche das letzte Wort zu haben.

    (Carl-Ludwig Thiele [F.D.P.]: Das läßt sich der Präsident nicht nehmen!)