Rede:
ID1303110800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 34
    1. Sie: 2
    2. die: 2
    3. Herr: 1
    4. Kollege: 1
    5. Riedl,: 1
    6. darf: 1
    7. ich: 1
    8. für: 1
    9. einen: 1
    10. Augenblick: 1
    11. unterbrechen?: 1
    12. -: 1
    13. Ihre: 1
    14. Anrede: 1
    15. „Herr: 1
    16. Staatssekretär": 1
    17. hat: 1
    18. nicht: 1
    19. nötige: 1
    20. Aufmerksamkeit: 1
    21. erweckt,: 1
    22. weil: 1
    23. Herren: 1
    24. natürlich: 1
    25. den: 1
    26. Titel: 1
    27. „Staatsminister": 1
    28. tragen.: 1
    29. Das: 1
    30. ist: 1
    31. das: 1
    32. Signalwort.Bitte: 1
    33. fahren: 1
    34. fort.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 13/31 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 31. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 30. März 1995 Inhalt: Abwicklung der Tagesordnung 2321 A Erweiterung der Tagesordnung . . . 2439 D Tagesordnungspunkt II: Wahl des Wehrbeauftragten (Drucksache 13/1000) . . . . . . . . . . 2321 A Tagesordnungspunkt I: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1995 (Haushaltsgesetz 1995) (Drucksachen 13/50, 13/414) Einzelplan 04 Bundeskanzler und Bundeskanzleramt (Drucksachen 13/504, 13/527) in Verbindung mit Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 13/505, 13/527) in Verbindung mit Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 13/514, 13/527) in Verbindung mit Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Rudolf Scharping SPD 2322 D Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU . . 2333 D Otto Schily SPD 2344 C Kerstin Müller (Köln) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2344 D Dr. Hermann Otto Solms F.D.P. . . . . 2349 A Michael Glos CDU/CSU 2349 C Heidemarie Wieczorek-Zeul SPD . . 2349 D Dr. Uschi Eid BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2354 C Dr. Gregor Gysi PDS 2354 C I fans Klein (München) CDU/CSU . . 2357 D Jochen Feilcke CDU/CSU 2358 C Dr. Helmut Kohl, Bundeskanzler . . . 2360 B Oskar Lafontaine, Ministerpräsident (Saarland) 2369 B Michael Glos CDU/CSU 2375 B Dr. Klaus Kinkel, Bundesminister AA . 2379 D Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . 2384 B Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2386 D Heinrich Graf von Einsiedel PDS . . . 2389 A Günter Verheugen SPD 2391 B Christian Schmidt (Fürth) CDU/CSU . 2395 C Antje Hermenau BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN . . . . . . . . . . . . . . . . 2396 D Ulrich Irmer F.D.P 2397 D Günter Verheugen SPD . . . . . . 2398 B Eckart Kuhlwein SPD 2399 D Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . 2401 D Eckart Kuhlwein SPD . . . . . . . . . 2401 D Jürgen Augustinowitz CDU/CSU . 2403 A Dr. Erich Riedl (München) CDU/CSU . 2403 C Karsten D. Voigt (Frankfurt) SPD . . . 2406 B Paul Breuer CDU/CSU 2409 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2411 A Günther Friedrich Nolting F.D.P. . . 2412 B Ulrich Heinrich F.D.P. 2412 D Jürgen Koppelin F.D.P 2413 B Volker Rühe, Bundesminister BMVg . 2415 B Angelika Beer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2416 C Norbert Gansel SPD 2417 C Dietrich Austermann CDU/CSU . . . 2418 C Dr. Emil Schnell SPD 2421 A Armin Laschet CDU/CSU . . . 2422 B, 2431 B Michael von Schmude CDU/CSU . . . 2424 C Wolfgang Schmitt (Langenfeld) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2425 D Carl-Dieter Spranger, Bundesminister BMZ 2427 B Dr. R. Werner Schuster SPD . . . . 2428 C Karl Diller SPD 2429 B Eckart Kuhlwein SPD 2429 C Dr. Ingomar Hauchler SPD 2430 A Dr. Winfried Pinger CDU/CSU . . . 2430 D Dr. Willibald Jacob PDS 2431 C Eckart Kuhlwein SPD (Erklärung nach § 31 GO) 2439 A Namentliche Abstimmungen . . . 2433 C, 2436 C Ergebnisse . . . . . . . . . . . 2433 C, 2436 C Haushaltsgesetz 1995 (Drucksachen 13/528, 13/529, 13/966) . . . . . . . 2439 B Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Der Finanzplan des Bundes 1994 bis 1998 (Drucksachen 12/8001, 13/530) . . . . . . . . . . 2439 C Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Initiative zum Karabach-Konflikt (Drucksache 13/1029) 2439 D Vizepräsident Hans Klein 2441 C Joseph Fischer (Frankfurt) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 2441 C Tagesordnungspunkt VI a: Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Klaus Francke (Hamburg), Peter Kurt Würzbach und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Karsten D. Voigt (Frankfurt), Uta Zapf und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Ulrich Irmer, Dr. Olaf Feldmann und der Fraktion der F.D.P.: Unbefristete und unkonditionierte Verlängerung des Nichtverbreitungsvertrages zu dem Antrag der Abgeordneten Andrea Lederer, Heinrich Graf von Einsiedel und der weiteren Abgeordneten der PDS: Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zur Nichtverbreitung von Kernwaffen zu dem Antrag der Abgeordneten Angelika Beer, Ludger Volmer und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Reform und Stärkung des Nichtweiterverbreitungsvertrages für Atomwaffen und das Mandat der Bundesregierung für die Verlängerungskonferenz in New York (Drucksachen 13/398, 13/429, 13/537, 13/838) Uta Zapf SPD 2440 B Klaus Francke (Hamburg) CDU/CSU . 2441 D Ludger Volmer BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 2442 B Dr. Olaf Feldmann F.D.P 2443 A Andrea Lederer PDS 2443 C Helmut Schäfer, Staatsminister AA . . 2444 C Nächste Sitzung 2445 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . 2447* A 31. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 30. März 1995 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Anlage zum Stenographischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adler, Brigitte SPD 30. 03. 95 Blunck, Lilo SPD 30. 03. 95 Büttner (Ingolstadt), SPD 30. 03. 95 Hans Büttner (Schönebeck), CDU/CSU 30. 03. 95 Hartmut Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Hartenstein, Liesel SPD 30. 03.95 Heym, Stefan PDS 30. 03. 95 Meißner, Herbert SPD 30. 03. 95 Scheel, Christine BÜNDNIS 30. 03. 95 90/DIE GRÜNEN Tippach, Steffen PDS 30. 03. 95 Vergin, Siegfried SPD 30. 03. 95
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: ()
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Der Bundesaußenminister hat sich nicht nur an diese Koalitionsvereinbarung gehalten, sondern auch die Haushaltskürzungen, die wir vorgeschlagen haben, in großer Verantwortung mitgetragen.
    Der auswärtige Dienst ist kein aufgeblähter Dienst. Der auswärtige Dienst - ich will es einmal in der Sprache des bayerischen Ministerpräsidenten sagen - ist ein schlanker Dienst, ein leistungsfähiger Dienst und ein straff organisierter Dienst. Die Devise - und das kann ich als Nicht-Schlanker gut nachvollziehen - für die nächsten Jahre muß lauten: Schlank ja, aber nicht abmagern. Wir werden sehr darauf achten, daß die Leistungsfähigkeit des auswärtigen Dienstes von Deutschland in den kommenden Jahren voll erhalten bleibt.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Ich weiß, daß Sie es so nicht gemeint haben, aber für mich ist es kein Ritual, sondern eine Freude aus innerer Überzeugung, Herr Staatssekretär, daß ich mich bei Ihren sehr tüchtigen Beamten herzlich bedanken darf. Ich habe auch schon Berichterstattungen für andere Häuser gemacht. Ich muß sagen, die Offenheit, mit der uns als Berichterstattern begegnet worden ist, hätte ich den Diplomaten von Hause aus gar nicht zugetraut. Ich bedanke mich sehr, sehr herzlich. Es war eine Freude. Wenn ein so relativ undiplomatischer Mensch wie ich mit Ihnen zufrieden ist, ist das auch ein Ergebnis dieser Haushaltsberatungen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, die Zusammensetzung dieses Haushalts zeigt, wenn man ihn einmal genau analysiert, sehr deutlich die Problematik und die Konsequenzen von Haushaltskürzungen auf. Diesen Haushalt können Sie relativ leicht analysieren. 40 % entfallen auf die Betriebskosten, davon wieder drei Viertel für Personalkosten. 33 % - Herr Kollege Kuhlwein, daß Sie damit nicht zufrieden sind, verwundert mich - gehen in die auswärtige Kulturpolitik, 20 % sind Pflichtbeiträge, 6 % gehen in sonstige politische Ausgaben: humanitäre Hilfe, Abrüstungshilfe und Ausstattungshilfe, und 1 % - das will ich der Ordnung halber sagen - sind etatisiert für das Deutsche Archäologische Institut.
    Nach mehreren Jahren äußerster Sparsamkeit halte ich in meiner Verantwortung als Berichterstatter weitere Eingriffe in die 40 % Betriebskosten für nicht mehr möglich, weil dadurch ans Eingemachte gegangen würde, was die Leistungsfähigkeit des auswärtigen Dienstes sehr beeinträchtigen könnte.
    Meine Damen und Herren, wir müssen natürlich auch sehen, daß nach der Wiedervereinigung Deutschlands die Aufgaben draußen in der Welt, vor allem bei den internationalen Organisationen, beachtlich zugenommen haben und daß die Aufgaben des auswärtigen Dienstes für die Wirtschaftsförderung und - man weiß es ja - für die Betreuung der zunehmenden Zahl von Millionen Deutschen, die sich rund um das Jahr im Ausland befinden, einen enormen Arbeitsaufwand erfordern.

    (Zustimmung bei der CDU/CSU)

    Ich will einmal die Statistik anführen. Es ist ganz interessant: Deutschland wird heute in 150 Staaten der Welt bzw. internationalen Organisationen mit insgesamt 239 Vertretungen repräsentiert. Diese Repräsentation findet mit einem Personal von 5 960 Bediensteten statt, die - bei insgesamt 8 857 Bediensteten - im Ausland tätig sind. Dazu kommen noch über 2 200 inländische und ausländische Ortskräfte. Das ist ein beachtliches Unternehmen, das mit höchster Effizienz geführt werden muß und auch geführt wird.

    (Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wie viele davon sind Bayern?)

    - Herr Fischer, ich bin mir nicht ganz sicher, aber es sind mindestens so viele wie Hessen dabei. Wenn Sie mit dieser Antwort zufrieden sind, dann können Sie dem Haushalt auch vielleicht zustimmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU Zuruf von der CDU/CSU: Aber die Guten kommen aus Bayern!)

    Vielleicht geht der Herr Fischer einmal in den auswärtigen Dienst. Bei der Metamorphose der F.D.P., Entschuldigung, der GRÜNEN weiß man ja nie.

    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    - Der Freudsche Versprecher geht in die Annalen ein. Das weiß ich. Lieber Herr Fischer, bei Ihrer Metamorphose weiß man nicht, zu was Sie es noch alles bringen. Dabei habe ich gar nichts gegen die F.D.P. Ich bitte, mich wirklich bei Sigmund Freud zu entschuldigen.
    Den zweitgrößten Posten nach den Betriebskosten stellt mit 1,17 Milliarden DM, Herr Kuhlwein, der Kulturhaushalt dar. Ein Drittel des Haushaltes des Auswärtigen Amtes wird für die auswärtige Kulturpolitik ausgegeben. Wenn Sie den Haushalt genau gelesen haben - ich weiß, Sie haben ihn gelesen -, werden Sie feststellen, daß der Ansatz in 1995 für die Kulturpolitik um 3,1 % - das sind rund 35 Millionen DM -, über den Ist-Ausgaben des Jahres 1995 liegt. Da von Einschränkungen in der Kulturförderung zu sprechen, Herr Kuhlwein, ist tatsächlich falsch.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang, weil wir auch für die Sprachförderungsprogramme mehr getan haben, an die Bundesregierung ganz deutlich den Wunsch zum Ausdruck bringen, sie möge die nachdrücklichen Bemühungen fortsetzen, die Gleichbehandlung der deutschen Sprache, mit Englisch und Französisch in den Organen der Europäischen Union auch in der Praxis durchzusetzen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dr. Erich Riedl (München)

    Herr Staatssekretär, eine Benachteiligung der deutschen Sprache in der Europäischen Union darf es nicht geben. Deshalb sollten auch die seit vielen Jahren vom Goethe-Institut veranstalteten besonderen Sprachkurse für Bedienstete von Kommission und Rat fortgesetzt werden.
    Ich komme jetzt zu den Pflichtbeiträgen von 20 %. Man kann in der Kürze der Zeit leider Gottes immer nur kurz in die Bereiche hineinleuchten.


Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Kollege Riedl, darf ich Sie für einen Augenblick unterbrechen? - Ihre Anrede „Herr Staatssekretär" hat nicht die nötige Aufmerksamkeit erweckt, weil die Herren natürlich den Titel „Staatsminister" tragen. Das ist das Signalwort.
Bitte fahren Sie fort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Erich Riedl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ich bitte diese unglaubliche Herabsetzung zu entschuldigen.

    (Heiterkeit Staatsminister Helmut Schäfer: Wenn der wüßte! Joseph Fischer [Frankfurt] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben doch etwas gegen die F.D.P.! Es ist eindeutig!)

    - Das war kein Freudscher Versprecher. Sie erwischen mich nicht immer, Herr Fischer. Ab und zu mag das der Fall sein; aber in diesem Fall war es wirklich eine freundliche Bemerkung zur F.D.P.
    Bei den Pflichtbeiträgen von 20 % - das sind immerhin über 700 Millionen DM - sind keine Kürzungen möglich gewesen. Im Gegenteil, hier fallen im Laufe des Jahres erfahrungsgemäß zusätzliche Beiträge an, die wir sogar im Haushaltsausschuß und im Parlament überplanmäßig behandeln müssen.
    Aber ich möchte einmal eine interessante Zahl nennen, die in der Zusammenstellung gar nicht so leicht zu erreichen war: Wenn Sie alle Beiträge, die Deutschland an alle Sonderorganisationen der Vereinten Nationen leisten muß, und zwar über 22 Einzelpläne dieses Haushalts - 20 Ministerien, dazu Bundestag und Bundesrat - hinweg, dann kommen Sie auf die erstaunliche Summe von etwas mehr als 6,9 Milliarden DM. Dann davon zu sprechen, Deutschland würde seinen internationalen Verpflichtungen nicht nachkommen, wie es heute mehrmals von der Opposition getan worden ist, halte ich, gelinde gesagt, für eine Unverschämtheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Wir gehören zu den leistungsfähigsten und qualifiziertesten Beitragszahlern auf der ganzen Welt, bei den Vereinten Nationen angefangen bis hin zu den internationalen Organisationen.

    (Eckart Kuhlwein [SPD]: Nur bei UNICEF nicht!)

    Herr Kuhlwein, wir sollten uns auch nicht schämen, daß wir diese Leistungen erbringen.
    Ich will und kann jetzt aus zeitlichen Gründen über die Abrüstungshilfe und über die Ausstattungshilfe keine näheren Ausführungen machen. Aber ich möchte doch einmal sagen, daß wir die Mittel zur Unterstützung friedenserhaltender Maßnahmen genauso erhöht haben wie die verfügbaren Mittel für die humanitäre Hilfe, die wir von 64 Millionen DM auf 76 Millionen DM erhöht haben.
    Ich darf zum Abschluß meines Berichtes ganz kurz noch auf zwei Themen zu sprechen kommen, die ich für besonders wichtig halte. Ein zunehmend wichtiger Aufgabenbereich sind Maßnahmen zur Lösung des Minenproblems in den Bürgerkriegsgebieten der Dritten Welt. Monatlich werden in zahlreichen Ländern dieser Welt - in Kambodscha, in Mosambik, in Afghanistan, in Angola, in Somalia - Hunderte und Tausende Menschen von Minen getötet oder verstümmelt, selbst wenn die Bürgerkriegsauseinandersetzungen dort beendet sind. Die Zahl der in 20 Ländern liegenden Minen wird heute unbestritten auf über 100 Millionen Stück geschätzt.
    Ich habe eine sehr zuverlässige Zahl: Internationale Experten schätzen die Kosten für die Räumung dieser Minen - erschrecken Sie nicht; aber es ist schrecklich - auf 100 Milliarden US-Dollar. Das heißt, wenn Sie alle Minen beseitigen wollen, beträgt der Stückpreis für die Vernichtung dieser Minen 1 000 US-Dollar; die Herstellungskosten sind vielleicht einige 20 oder 30 DM, wenn es hochkommt. Was ist das für eine fürchterliche Welt?

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P., der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Wir als Bundesrepublik Deutschland haben auch in diesem Haushalt Beträge etatisiert, um unseren Beitrag zu leisten, diesen armen Ländern oder, besser gesagt, den armen Menschen in diesen Ländern bei der Beseitigung der Minen zu helfen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Ein letzter Gedanke: Vor dem Hintergrund der schrecklichen Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges haben Deutschland und Rußland in den letzten Jahren mit dem festen Willen zur Versöhnung Verträge und Abkommen geschlossen, um ein neues Kapitel ihrer Beziehungen als Partner in einem demokratischen Europa zu beginnen. Beide Staaten haben dabei die Rückführung von Kulturgütern entsprechend dem allgemeinen Völkerrecht vertraglich vereinbart. Dies geschah in der gemeinsamen Absicht, zu verhindern, daß aus historischen Altlasten neue Hypotheken für die deutsch-russische Zukunft entstehen.
    Wenn russische Politiker und Parlamentarier jetzt in der Öffentlichkeit einen Standpunkt einnehmen, der die bilateralen Abkommen und die hierauf gestützten gemeinsamen Vereinbarungen ignoriert und zur Disposition stellt, so muß dies in Deutschland zu Zweifeln an der russischen Vertragstreue führen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Wolfgang Weng [Gerlingen] [F.D.P.])