Rede von
Helmut
Jawurek
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Ganz eindeutig.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich noch eine kurze Anmerkung zur Situation in den neuen Bundesländern machen. Einige meiner Vorredner sind schon ausführlicher darauf eingegangen.
Wer heute nicht bereit ist, die Zeiten des SED-Unrechtsregimes vorbehaltlos aufzuarbeiten, wer die eigene Kungelei mit den dortigen Machthabern unter den Teppich kehren will, der darf sich auch nicht wundern, wenn Jugendliche in Deutschland, speziell aus den neuen Ländern, Probleme haben, Orientierungen zu finden.
Zu einer gewissen Orientierungslosigkeit trägt meines Erachtens auch die Säkularisierung - wenn man es so nennen kann - der DDR-Gesellschaft bei. Der kämpferische Atheismus war seit dem 19. Jahrhundert Programmpunkt der linken deutschen Arbeiterbewegung, fortgeführt von der kommunistischen Partei mit ihrem SED-Staatsapparat. Dieses Erbe bringt sicher die nachhaltigste Wirkung mit sich. Der Wiener Schriftsteller Horvath, ein Verfolgter des NS-Regimes, zeigte schon 1937 in seinem Buch mit dem Titel „Jugend ohne Gott", wohin dies führen kann und letztlich auch geführt hat. Ein Mensch ohne Wertvorstellungen und ohne Glauben ist leicht verführbar für den, aber auch im Nationalsozialismus oder Marxismus.
Daher, meine sehr verehrten Damen und Herren, haben Jugend- und Jugendverbandsarbeit eine große Bedeutung für unsere Gesellschaft. Nutzen wir den Optimismus der jungen Generation. Jugendpolitik in Deutschland braucht keinen Vergleich mit an-
Helmut Jawurek
deren Staaten zu scheuen. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind ausgezeichnet. Nirgendwo haben junge Menschen bessere Zukunftschancen.
Danke schön.