Rede von
Helmut
Jawurek
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das mögen Sie vielleicht so darstellen. Die SPD hat immer gefordert, den Staat und von oben herab die Gesellschaft zu regulieren, nie von den unteren Einheiten her.
- Nein, ich möchte gern weitermachen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, in 40 Jahren DDR haben gerade junge Menschen staatliche Bevormundung genug genossen. Wir sollten uns im wiedervereinigten Deutschland daran wahrlich kein Beispiel nehmen.
Zurück zum vorliegenden Jugendbericht: Zu Recht verweisen diese Untersuchungen - eine Reihe meiner Vorredner haben bereits darauf hingewiesen - auf das Gefahrenpotential des Rechtsradikalismus hin. Ein Manko dieses Berichtes ist aber das Nicht-eingehen auf die Gefahr von linksradikalen Gruppen.
Linksradikalismus wurde nicht untersucht, ja in dem Bericht nicht einmal erwähnt. Dabei ist das Gefahrenpotential von Linksextremisten kaum geringer. Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele kann und darf von Demokraten nicht akzeptiert werden.
SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben das Gewaltmonopol des Staates jahrelang in Frage gestellt.
Lachen bei der SPD - Dr. Edith Niehuis
[SPD]: Aschermittwoch ist vorbei!)
Helmut Jawurek
Sie haben versucht, eine künstliche Differenzierung zwischen Gewalt gegen Sachen und Gewalt gegen Personen herbeizuführen.
Erstere haben Sie damit teilweise legitimiert. Wer solche Geister ruft, darf sich nicht wundern, wenn sie dann entgleiten.
- Da kann ich Ihnen aber ganz anderes aus meiner Erfahrung mit der Auseinandersetzung in Wackersdorf beispielsweise bei uns in der Oberpfalz erzählen.
Die überwiegende Zahl der jungen Menschen lehnt Gewalt entschieden ab. Der Jugendbericht der Bundesregierung untermauert dies eindrucksvoll. Gewalt stößt nur bei einem sehr geringen Teil der Jugendlichen auf Verständnis. Dennoch darf das Thema Gewalt bei Jugendlichen nicht verharmlost werden.
Große Verantwortung tragen hierbei auch die Medien, besonders das Fernsehen.
Blutrünstige Horrorfilme haben Hochkonjunktur. Was das Kinderfernsehprogramm betrifft, so stimmt das nicht weniger bedenklich,
angefangen von kämpfenden Steinzeitdinos bis hin zu Laserschlachten der Science-fiction-Roboter. Die meisten Zeichentrickserien werden von Gewalt, Zerstörung und Tod bestimmt. Wen wundert es da noch, wenn die Kids selber zu Helden aufsteigen wollen?
Hier ist die Politik gefordert; ich nehme da niemanden aus. Wir alle, die wir hier sitzen, müssen die Medien wesentlich stärker in die Verantwortung nehmen. Es sind sowohl der Bund wie auch alle Länder gefordert.