Plenarprotokoll 13/6
Deutscher
Stenographischer Bericht
6. Sitzung
Bonn, Donnerstag, den 24. November 1994
Inhalt:
Erweiterung der Tagesordnung 157 A
Zusatztagesordnungspunkt 1:
Beratung des Antrags der Fraktionen CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Bestimmung des Verfahrens für die Berechnung der Stellenanteile der Fraktionen (Drucksache 13/ 34) 157A
Zusatztagesordnungspunkt 2:
Beratung des Antrags der Fraktionen CDU/CSU, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und F.D.P.: Einsetzung von Ausschüssen (Drucksache 13/35)
in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3:
Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Petra Bläss, Manfred Müller, weiterer Abgeordneter und der PDS: Einsetzung von Ausschüssen (Drucksache 13/33)
in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4:
Beratung des Antrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einrichtung eines Ausschusses für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe (Drucksache 13/ 36) 157B
Tagesordnungspunkt:
Regierungserklärung des Bundeskanzlers (Fortsetzung der Aussprache)
Gerhard Schröder, Ministerpräsident (Niedersachsen) 157 D
Michael Glos CDU/CSU 163B
Margareta Wolf-Mayer BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN 168C
Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 170B
Dr. Christa Luft PDS 176A
Dr.-Ing. Paul Krüger CDU/CSU 177D
Rudolf Dreßler SPD 180C
Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 184A
Marieluise Beck (Bremen) BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN 186C
Dr. Gisela Babel F D P. 188B
Dr. Heidi Knake-Werner PDS 190 D
Anke Fuchs (Köln) SPD 192B
Dr. Norbert Blüm CDU/CSU 193A, 195A, 219C
Hans-Eberhard Urbaniak SPD . . . 193B, 195B
Ernst Hinsken CDU/CSU 194B
Dr. Günter Rexrodt F.D.P 196B
Otto Schily SPD 197A
Dr. Heiner Geißler CDU/CSU 197D
Rudolf Dreßler SPD . . . 198C, 199A, 256B
Karl-Josef Laumann CDU/CSU . . . . 199C
Jörg Tauss SPD 200D, 249B, 250A
Dr. Uwe-Jens Rössel PDS 201 D
Michael Müller (Düsseldorf) SPD . . . 203 A
Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/
CSU 204 A
Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMU 206A
Michaele Hustedt BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 208D
Birgit Homburger F D P 210C
Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach) CDU/
CSU 212A
II Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 6. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. November 1994
Jochen Borchert, Bundesminister BML . 213C
Horst Sielaff SPD 215A
Dr. Gerald Thalheim SPD 215D
Egon Susset CDU/CSU 216C
Dr. Christa Luft PDS 216D
Namentliche Abstimmung 217 C
Ergebnis 221 C
Ulla Schmidt (Aachen) SPD 217D
Waltraud Schoppe BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN 218D
Michael Glos CDU/CSU 221 A
Claudia Nolte, Bundesministerin BMFSFJ 224 A
Rita Grießhaber BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 226 C
Cornelia Schmalz-Jacobsen F.D.P. . . . 228 D
Christina Schenk PDS 231 C
Maria Eichhorn CDU/CSU 233B
Christel Hanewinckel SPD 234 D
Walter Link (Diepholz) CDU/CSU . . 237 D
Ortrun Schätzle CDU/CSU 238 D
Ulla Schmidt (Aachen) SPD 240A
Ilse Falk CDU/CSU . . . . . . . . . 241 A
Klaus Kirschner SPD 243 A
Horst Seehofer, Bundesminister BMG . 246C
Peter Dreßen SPD 247D
Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 251A
Dr. Dieter Thomae F D P. 252 C
Klaus Kirschner SPD 253 C
Dr. Ruth Fuchs PDS 254 A
Wolfgang Friedrich Lohmann (Lüdenscheid) CDU/CSU 255 A
Dr. Ruth Fuchs PDS 255 B
Monika Knoche BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 256 A
Nächste Sitzung 257 C
Berichtigung 257
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . 258* A Anlage 2
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christina Schenk (PDS) zur Abstimmung über den Antrag auf Drucksache 13/35: Einsetzung von Ausschüssen (Zusatztagesordnungspunkt 2) 258* B
Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode — 6. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. November 1994 157
6. Sitzung
Bonn, Donnerstag, den 24. November 1994
Beginn: 9.00 Uhr
Berichtigung
Plenarprotokoll 13/5, Seite 149B, letzter Absatz: In der zweiten Zeile ist statt „ Verführer' " „Verschwörer" zu lesen.
Anlagen zum Stenographischen Bericht
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich
Beucher, Friedhelm SPD 24.11.94
Julius
Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 24.11.94
Dr. Eid-Simon, Ursula BÜNDNIS 24.11.94
90/DIE
GRÜNEN
Graf (Friesoythe), Günter SPD 24.11.94
Frhr. von Hammerstein, CDU/CSU 24.11.94
Carl-Detlev
Hasenfratz, Klaus SPD 24.11.94
Dr. Höll, Barbara PDS 24.11.94
Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 24.11.94
Labsch, Werner SPD 24.11.94
Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 24.11.94
Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 24.11.94
Erich
Meckel, Markus SPD 24.11.94
Neumann (Gotha), SPD 24.11.94
Gerhard
Nickels, Christa BÜNDNIS 24.11.94
90/DIE
GRÜNEN
Saibold, Hannelore BÜNDNIS 24.11.94
90/DIE
GRÜNEN
Schumann, Ilse SPD 24.11.94
Vergin, Siegfried SPD 24.11.94
Volmer, Ludger BÜNDNIS 24.11.94
90/DIE
GRÜNEN
Vosen, Josef SPD 24.11.94
Wallow, Hans SPD 24.11.94
Dr. Wieczorek, Norbert SPD 24.11.94
Wieczorek (Duisburg), SPD 24.11.94
Helmut
Dr. Zöpel, Christoph SPD 24.11.94
Anlage 2
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Christina Schenk (PDS)
zur Abstimmung über den Antrag
auf Drucksache 13/35: Einsetzung von Ausschüssen
(Zusatztagesordnungspunkt 2)
Abg. Christina Schenk (PDS): Ich werde gegen den
genannten Antrag stimmen, insbesondere weil ich
mich gegen die Zusammenlegung der Ausschüsse Frauen und Jugend einerseits und Familie und Senioren andererseits aussprechen möchte.
In der Praxis der Bundesrepublik Deutschland ist die Gleichstellung von Frau und Mann trotz der Verankerung des Gleichberechtigungsgrundsatzes im Grundgesetz noch immer nicht verwirklicht.
Nach wie vor bestehen hinsichtlich der sozialen Stellung, in bezug auf die soziale Sicherung und hinsichtlich der Chancen von Frauen und Männern im Beruf, im politischen Leben, in Bildung und Ausbildung und in der Familie sowie hinsichtlich der Möglichkeit, zu selbstbestimmten Lebensentwürfen zu kommen und diese auch umzusetzen, gravierende Ungleichheiten.
Eine wachsende Frauenerwerbslosigkeit in Ost und West, die deutliche Zunahme von Gewalttaten gegen Frauen und nicht zuletzt die Negierung des Rechts auf selbstbestimmte Schwangerschaft durch das Bundesverfassungsgericht zeigen sogar einen deutlichen Trend zur Verschlechterung der Lage der Frauen.
Um die Selbstbestimmung und Gleichstellung der Frauen gegenüber den gefestigten patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft besser durchzusetzen, ist auf Bundesebene eine Politik erforderlich, die die Frage der Gleichstellung oder besser: Chancengleichheit von Frau und Mann in all en Politikfeldern behandelt. Eine solche Politik ist jedoch nur umsetzbar, wenn es in der Regierung und natürlich auch im Parlament eine strukturelle Grundlage dafür gibt.
Daher fordert die PDS hier an dieser Stelle die Einsetzung eines Ausschusses des Bundestages für die Gleichstellung der Geschlechter.
Dieser Ausschuß sollte, wie bereits angedeutet, im Querschnitt zu allen anderen Ausschüssen des Bundestages tätig werden und deshalb auch in die Arbeit aller anderen Ausschüsse einbezogen werden und in diesen Mitspracherecht haben.
Die Einordnung der Gleichstellungsproblematik in die Fragen, die die Situation von Kindern, Jugendlichen und Senioren betreffen, wird weder ihrer Komplexität noch ihrem Umfang gerecht. Ich werde daher die vorgeschlagene Zusammenlegung der Ausschüsse ablehnen, und ich verbinde das mit der Bitte um Zustimmung zu unserem Antrag auf Einrichtung eines Ausschusses für Gleichstellungsfragen auf Drucksache 13/33.