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    Plenarprotokoll 12/236 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 236. Sitzung Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 20699 A Abweichung von den Richtlinien für die Fragestunde sowie der Vereinbarung über die Befragung der Bundesregierung in der Sitzungswoche ab 27. Juni 1994 20699D Zusatztagesordnungspunkt 8: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes im Bereich des Baugewerbes (Drucksachen 12/7564, 12/7688, 12/7863, 12/7844) Dr. Norbert Blüm CDU/CSU 20699 D Rudolf Dreßler SPD 20700 C Paul K. Friedhoff F.D.P. 20701 B Namentliche Abstimmung 20701 D Ergebnis 20707 B Zusatztagesordnungspunkt 9: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Beschäftigungsförderungsgesetz 1994 (Drucksachen 12/7565, 12/7688, 12/7865, 12/7838) 20702 A Zusatztagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und zur Änderung anderer Gesetze (Drucksachen 12/7563, 12/7688, 12/7864, 12/7843) 20702 B Zusatztagesordnungspunkt 11: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Vermeidung von Rückständen, Verwertung von Sekundärrohstoffen und Entsorgung von Abfällen (Drucksachen 12/5672, 12/7240, 12/7284, 12/7672, 12/7675, 12/8084) 20702B Zusatztagesordnungspunkt 12: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Ausführungsgesetz zu dem Basler Übereinkommen vom 22. März 1989 über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung von Abfällen und ihrer Entsorgung (Ausführungsgesetz zum Basler Übereinkommen) (Drucksachen 12/6351, 12/7032, 12/7479, 12/8085) 20702 C Zusatztagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz über den Bau und die Finanzierung von Bundesfernstraßen durch Private (Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz) (Drucksachen 12/ 884, 12/7555, 12/7867, 12/7836) 20702 D Zusatztagesordnungspunkt 14: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Neuordnung des Berufsrechts der Rechtsanwälte und der Patentanwälte (Drucksachen 12/4993, 12/7656, 12/7868, 12/7835) 20702 D II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 Zusatztagesordnungspunkt 15: Beratung der Beschlußempfehlung des Ausschusses nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zu dem Gesetz zur Durchführung versicherungsrechtlicher Richtlinien des Rates der Europäischen Gemeinschaften (Drittes Durchführungsgesetz/EWG zum VAG) (Drucksachen 12/6959, 12/7595, 12/7869, 12/7831) 20703 A Zusatztagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG-Änderungsgesetz) (Drucksachen 12/7345, 12/8089) 20703 B Zusatztagesordnungspunkt 17: Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksachen 12/7614, 12/8093) 20703B Tagesordnungspunkt 18: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Siebzehnten Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes (Drucksachen 12/7777, 12/7994, 12/7995) Helmuth Becker (Nienberge) SPD 20704 A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 20705 A Joachim Hörster CDU/CSU 20705D Manfred Richter (Bremerhaven) F.D.P. 20706B Tagesordnungspunkt 14: Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der Vorschriften über den Bundesgrenzschutz (Bundesgrenzschutzneuregelungsgesetz) (Drucksachen 12/7562, 12/8047, 12/8101) Joachim Clemens CDU/CSU 20709 B Günter Graf SPD 20710D Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . 20711A, 20715A Joachim Clemens CDU/CSU 20712A Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 20713 C Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20714 C Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 20715 C Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 20716A Günter Graf SPD 20717 B Tagesordnungspunkt 16: Familienpolitische Debatte a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Familien und Familienpolitik im geeinten Deutschland Zukunft des Humanvermögens — Fünfter Familienbericht — (Drucksache 12/7560) b) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines ... Gesetzes zur Änderung des Bundeserziehungsgeldes (Drucksache 12/6678) c) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Michael Habermann, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wirtschaftliche Situation von Familien und deren sozialen Auswirkungen (Drucksachen 12/4353, 12/6224) d) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Hildegard Wester, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Bundeserziehungsgeldgesetz (Drucksachen 12/6441, 12/7778) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Michael Habermann, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Zur Verhinderung der Aushöhlung des Kinderlastenausgleichs im unteren Einkommensbereich (Drucksache 12/7023) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Familie und Senioren zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Habermann, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für einen verfassungsgemäßen und sozial gerechten Familienlastenausgleich (Drucksachen 12/4128, 12/6428) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Familie und Senioren zu dem Antrag der Abgeordneten Michael Habermann, Christel Hanewinckel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verstärkung der Zusammenarbeit in familienpolitischen Fragen auf europäischer Ebene (Drucksachen 12/5377, 12/7625) Hannelore Rönsch, Bundesministerin BMFuS 20718D Ingrid Matthäus-Maier SPD 20721A, 20728C Norbert Eimer (Fürth) F.D.P. 20723D, 20726B Margot von Renesse SPD 20725 D Ursula Männle CDU/CSU 20726C, 20728D Hildegard Wester SPD 20729A Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste 20731A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 III Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20732D Angelika Pfeiffer CDU/CSU 20734 A Christel Hanewinckel SPD 20736 B Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 20737 D Ortrun Schätzle CDU/CSU 20738 C Tagesordnungspunkt 17: a) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Familie und Senioren zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erster Altenbericht der Bundesregierung (Drucksachen 12/5897, 12/7992) b) Beratung der Großen Anfrage der Abgeordneten Gerd Andres, Konrad Gilges, Gerlinde Hämmerle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Situation ausländischer Rentner und Senioren in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 12/4009, 12/5796) c) Beratung des Zwischenberichts der Enquete-Kommission Demographischer Wandel — Herausforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft an den einzelnen und die Politik — gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 16. Oktober und 2. Dezember 1992 (Drucksachen 12/2272, 12/3460, 12/3461, 12/3717, 12/7876) Hannelore Rönsch, Bundesministerin BMFuS 20740D, 20748B Arne Fuhrmann SPD 20743 B Hans A. Engelhard F.D.P. 20745B Dr. Barbara 11611 PDS/Linke Liste 20746 C Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20748 D Peter Keller CDU/CSU 20749 C Lisa Seuster SPD 20750D Renate Diemers CDU/CSU 20751 D Konrad Gilges SPD 20753 A Tagesordnungspunkt 19: Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Anti-Doping-Bericht (Drucksache 12/7540) Ferdi Tillmann CDU/CSU 20755A Peter Büchner (Speyer) SPD 207561) Wolfgang Mischnick F.D.P. 20758B Dr. Ruth Fuchs PDS/Linke Liste 20759A Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Korrektur des Rentenüberleitungsgesetzes (Rentenüberleitungs-Korrekturgesetz) (Drucksachen 12/6217, 12/8081, 12/8082) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Mehrbedarf der Sozialhilfe in den neuen Bundesländern (Drucksache 12/7463) Petra Bläss PDS/Linke Liste 20760 C Heinz Rother CDU/CSU 20762B Ulrike Mascher SPD 20763 C Dr. Eva Pohl F.D.P. 20764 D Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 20765 C Rudolf Kraus, Parl. Staatssekretär BMA 20766A Nächste Sitzung 20767 C Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten . 20769* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der Lehrerbesoldung (Tagesordnungspunkt 7 der 235. Sitzung) 20770* A Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 16 (Familienpolitische Debatte) Ortwin Lowack fraktionslos 20770* C Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 19 (Anti-Doping-Bericht) Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 20772* B Anlage 5 Amtliche Mitteilungen 20773* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 20699 236. Sitzung Bonn, den 24. Juni 1994 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Babel, Gisela F.D.P. 24. 6. 94 Bartsch, Holger SPD 24. 6. 94 Becker (Nienberge), SPD 24. 6. 94 Helmuth Berger, Hans SPD 24. 6. 94 Bierling, Hans-Dirk CDU/CSU 24. 6. 94* Dr. Blank, CDU/CSU 24. 6. 94 Joseph-Theodor Dr. Böhme (Unna), Ulrich SPD 24. 6. 94 Borchert, Jochen CDU/CSU 24. 6. 94 Brähmig, Klaus CDU/CSU 24. 6. 94 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 24. 6. 94 Buwitt, Dankward CDU/CSU 24. 6. 94 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 24. 6. 94 Peter Harry Dörflinger, Werner CDU/CSU 24. 6. 94 Dr. Eckardt, Peter SPD 24. 6. 94 Dr. Enkelmann, Dagmar PDS/Linke 24. 6. 94 Liste Eppelmann, Rainer CDU/CSU 24. 6. 94 Erler, Gernot SPD 24. 6. 94 Esters, Helmut SPD 24. 6. 94 Eymer, Anke CDU/CSU 24. 6. 94 Ferner, Elke SPD 24. 6. 94 Fischer SPD 24.6.94 (Gräfenhainichen), Evelin Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 24. 6. 94 Francke (Hamburg), CDU/CSU 24. 6. 94 Klaus Friedrich, Horst F.D.P. 24. 6. 94 Fuchs (Verl), Katrin SPD 24. 6. 94 Gallus, Georg F.D.P. 24. 6. 94 Dr. Gautier, Fritz SPD 24. 6. 94 Geiger, Michaela CDU/CSU 24. 6. 94 Dr. Glotz, Peter SPD 24. 6. 94 Götz, Peter CDU/CSU 24. 6. 94 Grochtmann, Elisabeth CDU/CSU 24. 6. 94 Günther (Duisburg), CDU/CSU 24. 6. 94 Horst Günther (Plauen), F.D.P. 24. 6. 94 Joachim Dr. Gysi, Gregor PDS/Linke 24. 6. 94 Liste Hackel, Heinz-Dieter fraktionslos 24. 6. 94 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 24. 6. 94 Haungs, Rainer CDU/CSU 24. 6. 94 Hauser CDU/CSU 24.6.94 (Rednitzhembach), Hansgeorg Heyenn, Günther SPD 24. 6. 94 Hollerith, Josef CDU/CSU 24. 6. 94 Ibrügger, Lothar SPD 24. 6. 94* Dr. Kohl, Helmut CDU/CSU 24. 6. 94 Kolbe, Manfred CDU/CSU 24. 6. 94 Koschnick, Hans SPD 24. 6. 94 Koschyk, Hartmut CDU/CSU 24. 6. 94 Dr. Kübler, Klaus SPD 24. 6. 94 Dr.-Ing. Laermann, F.D.P. 24. 6. 94 Karl-Hans Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr, Leonhard, Elke SPD 24. 6. 94 Leutheusser- F.D.P. 24. 6. 94 Schnarrenberger, Sabine Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 24. 6. 94 Marten, Günter CDU/CSU 24. 6. 94 Dr. Matterne, Dietmar SPD 24. 6. 94 Dr. Menzel, Bruno F.D.P. 24. 6. 94 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 24. 6. 94 Müller (Pleisweiler), SPD 24. 6. 94 Albrecht Müller (Völklingen), SPD 24. 6. 94 Jutta Müller (Wadern), CDU/CSU 24. 6. 94 Hans-Werner Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 24. 6. 94 Niggemeier, Horst SPD 24. 6. 94 Nolte, Claudia CDU/CSU 24. 6. 94 Oostergetelo, Jan SPD 24. 6. 94 Dr. Pinger, Winfried CDU/CSU 24. 6. 94 Priebus, Rosemarie CDU/CSU 24. 6. 94 Purps, Rudolf SPD 24. 6. 94 Dr. Rappe (Hildesheim), SPD 24. 6. 94 Hermann Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 24. 6. 94 Dr. Riedl (München), CDU/CSU 24. 6. 94 Erich Dr. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 24. 6. 94 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 24. 6. 94 Ingrid Schmidt (Mülheim), CDU/CSU 24. 6. 94 Andreas Schmidt (Salzgitter), SPD 24. 6. 94 Wilhelm von Schmude, Michael CDU/CSU 24. 6. 94 Dr. Schnittler, Christoph F.D.P. 24. 6. 94 Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 24. 6. 94 Schwanitz, Rolf SPD 24. 6. 94 Seiler-Albring, Ursula F.D.P. 24. 6. 94 Simm, Erika SPD 24. 6. 94 Dr. Solms, Hermann Otto F.D.P. 24. 6. 94 Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 24. 6. 94 Stübgen, Michael CDU/CSU 24. 6. 94 Dr. von Teichman, F.D.P. 24. 6. 94 Cornelia Dr. Vogel, Hans-Jochen SPD 24. 6. 94 Voigt (Frankfurt), SPD 24. 6. 94 Karsten D. Dr. Voigt (Northeim), CDU/CSU 24. 6. 94 Hans-Peter Wagner, Hans Georg SPD 24. 6. 94 Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 24. 6. 94 Wartenberg (Berlin), SPD 24. 6. 94 Gerd Weis (Stendal), Reinhard SPD 24. 6. 94 Dr. Wieczorek, Norbert SPD 24. 6. 94 Wimmer (Neuötting), SPD 24. 6. 94 Hermann Wittmann (Tännesberg), CDU/CSU 24. 6. 94 Simon Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 24. 6. 94 * für die Teilnahme an Sitzungen der Nordatlantischen Versammlung 20770* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften der Lehrerbesoldung (Tagesordnungspunkt 7 der 235. Sitzung, Seite 20604 C) Ich lehne den vorliegenden Gesetzentwurf zur Änderung der Vorschriften der Lehrerbesoldung ab, da er der Verpflichtung des Einigungsvertrages zur baldmöglichsten Herstellung einheitlicher Rechts- und Lebensverhältnisse im gesamten Deutschland nicht gerecht wird und Unterschiede auf Jahrzehnte festschreibt. Für mich ist es nicht zu akzeptieren, daß Lehrerinnen und Lehrer mit einer in der DDR abgeschlossenen Ausbildung jahrzehntelang schlechter bezahlt werden als ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Westen oder die nach der Vereinigung in den neuen Bundesländern ausgebildeten Pädagogen. Und diese Ungerechtigkeit findet dann teilweise an ein- und derselben Schule und bei denselben Tätigkeiten statt. Ich frage mich, wie bei dieser Logik angeblich minderqualifizierte Lehrerinnen und Lehrer, die ihre Ausbildung in der DDR durchlaufen haben, überhaupt gleichwertig Schülerinnen und Schüler ausbilden können. Ich stimme gegen den vorliegenden Gesetzentwurf zur Änderung der Vorschriften der Lehrerbesoldung auch deshalb, weil er das übliche Umsetzungsverfahren der einstimmig getroffenen Beschlüsse der Kultusministerkonferenz durchbricht. Von daher sind die Vorschläge zur Anerkennung und Zuordnung der Lehrerausbildungsgänge der DDR im Gesetz zu verankern. Und ich bin gegen die Gesetzesvorlage, weil es nicht angehen kann, daß Lehrerinnen und Lehrer nur deshalb als minderqualifiziert eingestuft werden, weil ihre Ausbildung eine andere war — und dies, wo die Lehrerinnen und Lehrer gar keinen anderen Ausbildungsweg durchlaufen konnten. Ich lehne den vorliegenden Gesetzentwurf zur Änderung der Vorschriften der Lehrerbesoldung ab, da die Lehrerbesoldung nicht allein finanziellen Sparzwängen untergeordnet werden darf. Dies ist ein pädagogisches Armutszeugnis. Und ich stimme dagegen, weil die Leidtragenden des Gesetzentwurfs insbesondere die niedrig eingestuften Unterstufenlehrkräfte sind. Auf Dauer bedeutet diese klare Diskriminierung bei teilweise auf Teilzeitstellen befindlichen Lehrerinnen und Lehrern einkommenspolitisch: Die Ost-Lehrerinnen und -Lehrer erhalten vielfach wegen einer Teilzeitbeschäftigung von 80 % wiederum nur 80 % - wegen der Ost-Gehälter von 70 % auf Grund der schlechteren Einstufung als ihre West-Kollegen und -Kolleginnen. Wenn das nicht neues Unrecht ist. Meines Erachtens entwickelt sich pädagogische Kompetenz nicht durch das Durchlaufen einheitlicher verschulter Ausbildungsgänge, sondern wesentlich durch die Berufstätigkeit als Lehrkraft. Ich habe in meiner Funktion als ostdeutscher Abgeordneter über 400 Briefe von mehreren tausend Lehrerinnen und Lehrern aus meinem Bundesland erhalten. Diese waren teilweise von sehr persönlicher Betroffenheit gekennzeichnet. Vor diesen kann ich es nicht vertreten, diskriminierende und abqualifizierende Eingruppierungsregeln zu beschließen. So werden wir nie eine geeinte Bundesrepublik erhalten. Im übrigen lehne ich mit den Kollegen Schulz und Ullmann auch die Beschlußempfehlung des Innenausschusses ab, da die vorgeschlagene schlechte Kompromißlösung die Verantwortung der Anpassung der Lehrerbesoldung an die Länder verweist und das Ergebnis bei der derzeitigen Finanzknappheit schon vorherzusehen ist. Ich habe den Eindruck, meine Damen und Herren von der Koalition, daß Sie keine einheitliche Regelung für Ost und West wollen, Ihnen die Last der Wiedervereinigung schon zu groß ist. So sind auch Sie dafür verantwortlich, daß immer mehr Menschen in Ostdeutschland die PDS wählen. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 16a bis 16g (Familienpolitische Debatte) Ortwin Lowack (fraktionslos): Die Enquete-Kommission „Demograpischer Wandel" hat nach intensiver Arbeit in einem relativ kurzen Zeitraum von 20 Monaten einen Zwischenbericht vorgelegt, der auch nach der heutigen Debatte im Deutschen Bundestag große Beachtung, kritische Diskussionen zu Einzelbereichen, aber auch grundlegende Auseinandersetzungen über die Langzeitperspektiven von Staat und Gesellschaft auslösen wird. Positive Würdigung verdient vor allem die Empfehlung der Kommission, daß die Arbeiten in der nächsten Legislaturperiode fortgesetzt werden sollen, daß dabei auch Abweichungen von bisherigen Annahmen berücksichtigt werden sollen und daß der Beobachtungszeitraum über das Jahr 2030 hinaus erstreckt werden soll. Zu begrüßen ist die Empfehlung, auch den demographischen Wandel in Europa und, im Prozeß der Einigung Deutschlands, die sich nach wie vor verändernden Situationen und Perspektiven in einer alternden Gesellschaft mit den entsprechenden Anforderungen für die sozial en Änderungssysteme einschließlich der Perspektiven für ältere Arbeitnehmer und ältere Ausländer weiter zu untersuchen. Die Kommission Demographischer Wandel sollte auch in der nächsten Legislaturperiode weiterarbeiten, aber sinnvollerweise nur dann, wenn eine Verständigung darauf erreichbar ist, alle Chancen und Risiken der weiteren Entwicklung von Staat und Gesellschaft nüchtern und umfassend aufzuzeigen und die jeweiligen Konsequenzen unterschiedlicher Entwicklungstendenzen deutlich zu machen. Der jetzt vorgelegte Zwischenbericht zeigt sicher eine Reihe von Einzelproblemen — teilweise mit Lösungsansätzen — auf. Er ist aber aus meiner Sicht Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 20771* äußerst bedenklich in seiner Gesamttendenz, den Alterungsprozeß unserer Gesellschaft zu verharmlosen und in den Empfehlungen die Lebensinteressen der älteren Generation zuwenig im Kontext mit Konsequenzen aus dem Geburtentiefstand darzustellen. Schon die Modellrechnungen der Bevölkerungsentwicklung erscheinen hinsichtlich der Einschätzung der Geburtenentwicklung fragwürdig, da sie alle sehr in der Nähe der Annahmen der siebten koordinierten Bevölkerungsvorausschätzung liegen, wonach sich die Bevölkerung im langfristigen Trend zu etwa zwei Dritteln regeneriert. Jüngste Trends weisen aber wesentlich niedrigere Geburtenraten aus, in extremer Weise in den neuen Bundesländern, deutlich aber auch im Altbundesgebiet — und hier besonders bei der deutschen Bevölkerung. Noch stärkere Geburtenrückgänge sind wahrscheinlich. Es wären mindestens Alternativberechnungen zu erwarten gewesen, denen auch deutlich niedrigere zusammengefaßte Geburtenziffern zugrundeliegen. Es würde dann deutlich, welch verheerende Auswirkungen für den Altersaufbau der Bevölkerung aus sehr niedrigen Geburtenzahlen resultieren können — besonders über den untersuchten Zeitraum bis 2030 hinaus. Hier ist der Bundesregierung vorzuwerfen, daß sie offensichtlich der Kommission realitätsnähere, jedenfalls die ganze Bandbreite der Entwicklungsmöglichkeiten erfassende Hilfestellungen vorenthalten hat. So ist der Bundesregierung schon nicht möglich gewesen, einen wiederholt in Aussicht gestellten Bevölkerungsbericht vorzulegen. Es ist aus meiner Sicht sehr zu bedauern, daß die Kommission — offensichtlich einvernehmlich — der Ansicht ist, es gebe keine „richtige" oder „optimale" Altersstruktur und es könne so auch keine Oberalterung der Bevölkerung geben. Die „politische Klasse" in Deutschland, vom Regierungslager im Bund bis zur Opposition mit ihrer Mehrheit im Bundesrat, betreibt eine unzulässige Verharmlosungsstrategie — nicht zur Kenntnis nehmend, daß diese von den Bürgern nicht mehr angenommen wird, die vielfach von großer Sorge über die langfristigen Entwicklungsperspektiven bedrückt sind. Der Fehlanalyse der längerfristigen Bevölkerungsentwicklungen folgt auch im Zwischenbericht der Kommission eine gravierende Fehleinschätzung familienpolitischer Notwendigkeiten. So wird als Mehrheitsmeinung der Kommission herausgestellt, daß auch ein Land, das bewußt auf eine Politik der Geburtenförderung verzichtet, nicht von der Pflicht enthoben sein kann, „geborenen Kindern und deren Eltern Chancen der Teilhabe an der Gesellschaft und Entwicklungschancen zu ermöglichen" . Tatsächlich kommen wir an einer Umorientierung dahingehend nicht vorbei, die Rahmenbedingungen für Familien und Kinder so zu gestalten, daß wenigstens ursprüngliche Kinderwünsche au ch realisiert werden können. Nur dann gibt es auch wieder mehr Kinder und geringere Geburtendefizite. Dazu gehört auch die Möglichkeit der Option eines Elternteils für die ausschließliche Tätigkeit für Familie und Kinder im Sinne einer echten. Wahlfreiheit. Eine einseitige gesamtgesellschaftliche Orientierung auf zunehmende Berufstätigkeit von Müttern — besonders bei Defiziten an Arbeitskräften nach 2010 — dürfte zusätzlich die Bereitschaft zu Kindern beeinträchtigen — selbst bei Ausweitung des Angebots an familienergänzenden Einrichtungen der Pflege, Betreuung und Erziehung von Kindern. Viele junge Menschen verzichten lieber auf Kinder, wenn sie sie weitgehend kollektiven Einrichtungen überantworten müßten, für deren Leistungen sie aber auch noch große finanzielle Aufwendungen zu tragen hätten. Fragwürdig sind langfristig auch Spekulationen darauf, man könne demographisch bedingten Fehlbedarf an Arbeitskräften durch Ausländerzuwanderung ausgleichen. Schon heute liegt die Arbeitslosenquote bei Ausländern überdurchschnittlich hoch — trotz ihrer durchschnittlich günstigeren Altersstruktur. Kaum berechnet werden die Eingliederungskosten von der Sprachförderung über das Nachholen von Bildungsdefiziten bis zur Berufsausbildung und Umschulung. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob Einwanderung überhaupt auf Dauer noch limitierbar und steuerbar ist, wenn nach den derzeitigen Perspektiven absehbar ist, daß im Verlauf des nächsten Jahrhunderts über die Hälfte der Erwerbstätigen Ausländer sein sollten. Können wir von ihnen, wenn sie bestimmender Faktor der Arbeitswelt sind, noch erwarten, daß sie gegenüber den Deutschen Altersruhegeldempfängern Generationensolidarität unter großen Opfern üben, wenn sie dann aus dem verbleibenden Nettoeinkommen individuell für unversorgte Eltern oder Großeltern aufkommen müssen? Müssen wir uns nicht auch die Frage stellen, ob nicht hochqualifizierte Inländer ihr berufliches und privates Leben außerhalb Deutschlands aufbauen, wenn sich im Inland die Lebensumstände ungünstig entwickeln? Wollen wir nicht als verantwortliche Politiker oder Multiplikatoren in Wirtschaft und Gesellschaft zur Kenntnis nehmen, daß in den nächsten Jahren große Teile des qualifizierten Berufsnachwuchses schlechte Berufsperspektiven haben werden, obwohl es Arbeit genug gibt, diese unter den obwaltenden Bedingungen aber nicht bezahlbar ist, auch als Folge zumontierter Tarifstrukturen, die sich an Forderungen von Machtblökken orientieren, nicht aber ausreichend an den Interessen der einzelnen Menschen? Und sehen wir nicht schon heute, daß viele junge Leistungsträger im Ausland gefragt sind, auch in Niederlassungen deutscher Unternehmen, die zunehmend Produktionsstätten verlagern? Wer sich den Problemen des demographischen Wandels nüchtern stellt, muß zu der Einsicht kommen, daß sich unser Staatsvolk letztlich schwergewichtig nur auf seine eigene Leistung jetzt und die Erhaltung seiner Leistungskraft für morgen verlassen kann, und dies heißt, wir müssen wieder soviel arbeiten, daß wir aus dem Ertrag unserer Arbeit auch die Bildung ausreichenden Humankapitals sichern können — eine ausreichend nachwachsende Generation. Ohne die Stärkung der Leistungskraft der Familien hat unser Volk keine Zukunft. Es droht der Zusammenbruch der sozialen Sicherungssysteme. Unser Land schafft es schon heute nicht, selbst die aktuellen Aufgaben des Staates — einschließlich der sozialen Sicherung — solide zu finanzieren. Es drohen bei wachsender Abgabenbelastung trotzdem Einschnitte im Sozialnetz. Die Chancen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Familien ste- 20772* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 hen somit sehr schlecht, obwohl sie schon jetzt nicht verfassungsrechtlichen Mindestnormen entspricht. Man hat den Eindruck, daß Geburtenrückgänge sogar politisch in die Landschaft passen, erspart dies doch Aufwendungen für Jahrzehnte. Es wird dabei nicht gesehen, daß dieser Weg die Arbeitslosigkeit wegen steigenden Erwerbspersonenpotentials als Folge rückläufiger Familienaufgaben erhöht und daß dies auch die öffentlichen Aufwendungen für die Absicherung Arbeitsloser hochtreibt. Volkswirtschaftlich befinden wir uns strukturell in einer Spirale sowohl unzureichender Nachfrage als auch zuwenig wachsenden Angebots an Gütern und Dienstleistungen. Aus diesem Teufelskreis können wir nur ausbrechen, wenn wir für einen gewünschten hohen Lebensstandard mehr arbeiten, um nicht nur international wettbewerbsfähiger, sondern auch binnenwirtschaftlich leistungsfähiger zu werden. So können wir auch die finanzielle Not des Staatssektors überwinden, indem aus einer wachsenden Wirtschaft wieder mehr Staatseinnahmen fließen, ohne daß die Staatsquote steigen muß. Nur so können wir auch die finanzielle Basis für eine Verbesserung der Situation der Familien schaffen und junge Menschen ermutigen, sich für die Gründung einer Familie zu entscheiden. In einer Zeit, in der leider ein ausreichender Schutz ungeborener Kinder in der Rechtsordnung bis hin in die Mehrheit der CDU/CSU nicht mehr durchsetzbar ist, wie die jüngst gelaufene Debatte zu § 218 erneut deutlich gemacht hat, ist es besonders wichtig, die sozialen Rahmenbedingungen für Familie und Kind so zu setzen, daß positive Entscheidungen für Kinder generell und in Konfliktlagen im besonderen erleichtert werden. Folgen wir doch den Wünschen der jungen Menschen, die Sinnerfüllung auch in Familie mit Kindern finden möchten, und zwar als Eigenwert und nicht mit dem individuellen Ziel, Beitragszahler für die sozialen Sicherungssysteme — dies ist das Interesse der Allgemeinheit — zu erziehen. Schaffen wir wieder bessere gesellschaftliche und soziale Bedingungen für Familien und Kinder. Nur dann brauchen wir uns für die fernere Zukunft keine Sorgen um das Wohlergehen aller Generationen von jung bis alt zu machen. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt 19 (Anti-Doping-Bericht) Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär beim Bundesminister des Innern: Ich freue mich, daß über den Anti-Doping-Bericht der Bundesregierung so zeitnah nach seiner Vorlage beraten wird. Es zeigt, welche große Bedeutung das Parlament dem Sport im allgemeinen und im besonderen dem Kampf gegen negative Begleiterscheinungen beimißt. Mit diesem Bericht, der auf eine Anforderung des Deutschen Bundestages zurückgeht, wird ein umfassender Überblick über das Anti-Doping-System in der Bundesrepublik Deutschland gegeben. Aus der Sicht der Bundesregierung möchte ich die zentralen Aussagen des Berichts noch einmal kurz nennen: Erstens. Der deutsche Sport hat aus Dopingverstößen Konsequenzen gezogen. Damit unterstreicht er das Bestreben, seiner Verantwortung für die Bekämpfung des Dopings gerecht zu werden. Zweitens. Das für Hochleistungsportler bestehende Kontrollnetz zeigt zunehmend präventive Wirkung. Gesetzliche Maßnahmen werden nicht für erforderlich gehalten. Drittens. Bundesfördermittel gibt es nur für einen sauberen, manipulationsfreien Sport. Darauf hat Bundesminister Kanther nach der Beschlußfassung durch das Kabinett besonders hingewiesen. Spitzenverbände, die aus dem Doping-Kontroll-System ausscheren, setzen ihre Bundeszuwendung aufs Spiel. Viertens. Es gibt jedoch keinen Grund, sich auf den erzielten Erfolgen der letzten Jahre im Kampf gegen Doping auszuruhen. Vom deutschen Sport wird erwartet, daß er das Anti-Doping-System optimiert. Fünftens. Dem Mißbrauch bei Einfuhr, Vertrieb und Konsum von Anabolika und Wachstumshormonen muß mit Mitteln des Verwaltungsvollzugs begegnet werden. An die Bundesländer, in deren Zuständigkeit die exekutiven Maßnahmen überwiegend liegen, appelliere ich besonders, das bestehende AntiDoping-System engagiert zu unterstützen. Sechstens. 1m europäischen Vergleich ist insbesondere das Trainingskontrollsystem beispielhaft, so daß Umsetzungsprobleme bei der Europaratskonvention kaum zu erwarten sind. Die positive Bewertung der Entwicklung des Dopingkontroll-Systems von 1989 bis 1993 ist an den erheblich gestiegenen Probenahmen ablesbar, die um das Vierfache von 1 542 auf 6 791 stiegen. Bei den für den Anti-Doping-Kampf wichtigen Trainingskontrollen, die erst 1989 einsetzten, erfolgen inzwischen rd. 4 000 Probenahmen jährlich. Jede 13. der weltweit vorgenommenen Dopingkontrollen erfolgte in Deutschland. Das ist eine eindrucksvolle und vorzeigenswerte Leistungbilanz des deutschen Sports. Der Bericht macht die Vorreiterrolle der olympischen Verbände deutlich. 96 Prozent der Kontrollen — 6 517 von 6 791 — wurden an Sportlern in den olympischen Verbänden durchgeführt. Die dennoch zurückgegangene Zahl der Dopingfälle läßt eine Wechselwirkung zwischen Kontrollhäufigkeit, angedrohten Sportsperren und Prävention erkennen. Ich halte es für unverzichtbar, auf internationaler Ebene Niveaugleichheit bei der Dopingbekämpfung, und zwar insbesondere bei den Trainingskontrollen, anzustreben. Das sind wir unseren Leistungssportlern und ihrer Chancengleichheit auf der internationalen Sportbühne schuldig. Gefordert sind hier in erster Linie die internationalen Gremien, aber auch die deutschen Spitzenverbände. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 236. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Juni 1994 20773* Neben der erfreulichen Entwicklung im Leistungssport zeigt der Bericht auch Schattenseiten. Die häufig geäußerte Vermutung, daß es außerhalb des Spitzensports eine aktive „Dopingszene" gibt, wird mit dem Bericht erhärtet. Von 47 Dopingkontrollen beim Deutschen Bodybuilding-Verband im Jahr 1993 waren 27 und damit 55 Prozent positiv. Das sind 41 Prozent aller im deutschen Sport aufgedeckten 66 Dopingverstöße, Bereits 1992 betrug deren Anteil an den Dopingverstößen 41 Prozent — 18 von 44. Dabei liegen die Motive offenkundig außerhalb der „klassischen" Leistungssteigerung. Es geht hier vielmehr um das äußere Erscheinungsbild. Von Idealen möchte ich in diesem Zusammenhang lieber nicht sprechen. Auf dem Gebiet der Dopingbekämpfung besteht, wie im übrigen auf fast allen Feldern der Sportpolitik, ein breiter politischer Grundkonsens. Daß dennoch heute über getrennte Anträge zum Anti-DopingBericht der Bundesregierung entschieden werden muß, liegt daran, daß unterschiedliche Auffassungen über das „Wie" der Verhinderung des Arzneimittelmißbrauchs für Dopingzwecke bestehen. Der Bericht stellt die Haltung der Bundesregierung klar: Eine Änderung des Arzneimittelgesetzes wird nicht als erforderlich angesehen. Hauptmißbrauchsformen, wie der Verkauf von Dopingmitteln in Fitneßzentren und der illegale Import, werden durch das Arzneimittelgesetz sanktioniert. Hier geht es wie so häufig darum, bestehenden Gesetzen durch Verwaltungsvollzug Geltung zu verschaffen. Dafür ist die Bundesregierung auf die Mitwirkung der Bundesländer angewiesen. Für die Anti-Doping Diskussion müssen die Prinzipien einer glaubwürdigen Politik beachtet werden. Man darf nicht auf der einen Seite die Straffreiheit bei Besitz und/oder Konsum geringer Mengen selbst harter Drogen propagieren, wenn man auf der anderen Seite Strafverschärfungen bei Arzneimittelmißbrauch, und zwar nur für den Fall des Dopings, fordert. Die Bundesregierung sieht das überzeugende Eintreten der Spitzenverbände für einen sauberen Sport als „Geschäftsgrundlage" für den Fortbestand der Bundesförderung an. Der autonome deutsche Sport kann sich dann darauf verlassen, daß die Bundesregierung auch in dieser Beziehung ein verläßlicher Partner des Sports bleibt. Die Frage „Doping im Sport" hat uns schon oft beschäftigt. Ich möchte daher die auslaufende Sitzungsperiode zum Anlaß nehmen, die positive Rolle des Sportausschusses des Deutschen Bundestages für die Sportpolitik und den Sport selbst hervorzuheben. Auch wenn über den richtigen Weg gestritten wurde, bei der Zielsetzung gab es im Sportausschuß eher eine „parteiübergreifende Koalition für die Belange des Sports". Die Erfolge deutscher Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Sommer- und Winterspielen sowie den Paralympics von Barcelona und Lillehammer stehen für die wirksame politische wie finanzielle Unterstützung durch den Bundestag und die Bundesregierung in schwieriger Zeit. Für die gute Zusammenarbeit dabei danke ich dem Sportausschuß und an der Spitze seinem Vorsitzenden Ferdi Tillmann. Anlage 5 Amtliche Mitteilungen Die Abgeordnete Bärbel Sothmann zieht ihre Unterschrift zu dem Gesetzentwurf auf Drucksache 12/6708 zurück. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 12/2310 Innenausschuß Drucksache 12/5490 Drucksache 12/6629 Drucksache 12/6847 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/6458 Drucksache 12/7173 Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Drucksache 12/6374 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 12/6235 Drucksache 12/7081 Drucksache 12/7194 Drucksache 12/7195 Ausschuß für Familie und Senioren Drucksache 12/7079 Ausschuß für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 12/6923 Drucksache 12/6995 Ausschuß für Post und Telekommunikation Drucksache 12/6236 Ausschuß für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 12/7122 EG-Ausschuß Drucksache 12/7132 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Auswärtiger Ausschuß Drucksache 12/5662 Nrn. 3.1, 3.2 Innenausschuß Drucksache 12/6902 Nr. 2.1 Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/7371 Nrn. 2.3-2.7 Drucksache 12/6582 Nr. 3.4 Drucksache 12/6649 Nrn. 2.13, 2.15 Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 12/6902 Nr. 2.49 Drucksache 12/7293 Nr. 3.4 Drucksache 12/7461 Nr. 2.3 Ausschuß für Verkehr Drucksache 12/7180 Nr. 7 Drucksache 12/7371 Nr. 2.12 Drucksache 12/7741 Nrn. 2.21, 2.22, 2.23 Ausschuß für Post und Telekommunikation Drucksache 12/6780 Nr. 2.9 Ausschuß für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 1 2/7371 Nr. 2.16 Ausschuß für Bildung und Wissenschaft Drucksache 12/7371 Nrn. 2.18, 2.19
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ferdinand Tillmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Liebe sportliche Kolleginnen und Kollegen! Sport hat auch etwas mit dem Thema zu tun, was wir soeben hier behandelt haben: Wer Sport treibt, bleibt auch im Alter lange jung.

    (Peter Büchner [Speyer] [SPD]: Er lebt vielleicht nicht länger, aber er stirbt gesünder!)

    — Danke, ja.
    Zunächst haben wir uns mit dem Doping-Bericht der Bundesregierung zu befassen. Die Tatsache, daß wir uns in der letzten Sportdebatte dieser Legislaturperiode mit dem Thema Doping beschäftigen, unterstreicht die große Bedeutung, die der Kampf gegen Manipulation und Doping im Sportausschuß immer gehabt hat.
    Der Anti-Doping-Bericht der Bundesregierung, den der Bundestag eingefordert hat, spiegelt die vielfachen und auch erfolgreichen Bemühungen bei der Doping-Bekämpfung wider. Häufig war dabei der Sportausschuß des Deutschen Bundestages treibende Kraft. Ich erinnere an unsere Sachverständigenanhörung 1977, an das Hearing „Humanität im Spitzensport" 1987. In der 9. Sitzung dieser Legislaturperiode im September 1991 haben wir uns auf Grund der Enthüllungen nach der Wende auch mit den Ergebnissen der unabhängigen Doping-Kommission, der Reiter-Kommission, auseinandergesetzt und uns intensiv damit befaßt und diese dann in einer Stellungnahme positiv gewürdigt.
    Aber insbesondere die im Jahre 1991 von uns veranlaßte Haushaltssperre im Titel „Zentrale Maßnahmen" hatte Signalcharakter und hat dazu beigetragen, daß der deutsche Sport die ihm aus seiner Autonomie erwachsende Verantwortung für die Bekämpfung des Dopings in der heutigen Form wahrnimmt.
    Ausdrücklich möchte ich mich in diesem Zusammenhang geg en Veröffentlichungen verwahren, die unterstellen, es habe in der damaligen Bundesrepublik Deutschland eine heimliche Sympathie der Politiker im Sportausschuß für sogenannte erfolgssichernde Praktiken gegeben. So nachzulesen in einem bestimmten Buch auf Seite 45. Unsere Aktivitäten, die Aktivitäten des Sportausschusses, beweisen das genaue Gegenteil.
    Der Doping-Bericht der Bundesregierung läßt aber auch erkennen, wo es noch Lücken gibt, die es im Kampf gegen Doping zu schließen gilt. Besonders am Herzen liegt mir in diesem Zusammenhang, daß das deutsche Anti-Doping-System international überall Schule macht. Wir sind dies auch unseren deutschen Athletinnen und Athleten schuldig.
    *) Anlage 4
    Daß wir in Deutschland bei der Bekämpfung des Dopings so weit gekommen sind, ohne den Sport mit einer Fülle von Gesetzen und Verordnungen zu überziehen, empfinde ich als einen nicht zu unterschätzenden Erfolg in einer Zeit, in der wir uns der Flut von Richtlinien und Verordnungen kaum noch zu erwehren vermögen. Wir dürfen allerdings in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, denn nur ein sauberer, manipulationsfreier human er Spitzensport kann auf lange Sicht den Vorbildcharakter für Kinder und Jugendliche haben, den wir uns wohl alle wünschen.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. und der SPD)

    Aus diesem Grunde möchte ich Sie auch herzlich bitten, dem vorliegenden Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und der F.D.P. zuzustimmen.
    Meine Damen und Herren, unbeschadet der vom deutschen Sport seinerzeit nicht gerade mit Begeisterung aufgenommenen schon erwähnten Haushaltssperre, die als ein Eingriff in die Unabhängigkeit, Selbständigkeit und Freiheit des Sports mißverstanden wurde, ist das Zusammenwirken des Ausschusses mit den freien Organisationen des Sports geradezu ein Musterbeispiel für die erfolgreiche Partnerschaft gesellschaftlicher Kräfte und Gruppen mit der Politik und dem Staat gewesen und wird es — davon bin ich überzeugt — auch in Zukunft sein.
    Angesichts der fast 24 Millionen Mitglieder in fast 90 000 Sportvereinen hat der deutsche Sport auch weiterhin ein Anrecht auf eine parlamentarische Vertretung im Deutschen Bundestag.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P. und der SPD)

    Ohne diese Vertretung wäre nach meiner festen Überzeugung auch wenig von dem gelungen, was als sportpolitische Erfolge der letzten Jahre zwar nicht permanent gelobt und herausgestellt wird, aber auch von kaum jemandem bestritten werden kann. Ich denke da z. B. an eines unserer wichtigen Anliegen, die Förderung des Leistungsports insgesamt, vor allem aber auch in den letzten Jahren in den neuen Bundesländern, nicht nur aus dem Haushalt des Bundesinnenministeriums, sondern z. B. auch aus dem des Bundesministeriums für Verteidigung
    Die Herstellung gleicher Lebensbedingungen in ganz Deutschland auch im Bereich des Sports ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit in dieser Legislaturperiode gewesen mit entscheidenden Fortschritten wie z. B. der zum großen Teil kostenlosen Übertragung von Sportstätten und der schwierigen Klärung von Eigentumsfragen. Diese positive Entwicklung wird auch nicht dadurch geschmälert, daß eine direkte Mitfinanzierung des Goldenen Planes Ost bisher angesichts der Haushaltslage des Bundes nicht durchzusetzen war; denn mit den Möglichkeiten des Investitionsförderungsgesetzes Aufbau Ost, Herr Kollege Büchner, ist jedenfalls der Einstieg in den Goldenen Plan Ost ab 1995 gelungen.
    Einen Riesenerfolg konnte der Sportausschuß mit der Initiierung und Durchsetzung der Sportanlagenlärmschutzverordnung vom 18. 7. 1991 verbuchen. Mit der Änderung des § 906 BGB, des Nachbarschafts-

    Ferdi Tillmann
    rechtsparagraphen — hoffentlich passiert dieser Gesetzentwurf in der nächsten Woche den Vermittlungsausschuß positiv dürfte der „Sportplatz um die Ecke", wie es so schön heißt, endgültig gesichert sein.
    Glauben Sie, es ist nicht übertrieben, hier von einem sportpolitischen Olympiasieg zu sprechen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf des Abg. Peter Büchner [Speyer] [SPD])

    Eine Änderung des FGB ist nämlich immer schon eine schwierige Sache gewesen. Lieber Kollege Büchner, Sie protestieren auch nur sehr schwach, das ehrt Sie, und das ist auch richtig so.

    (Peter Büchner [Speyer] [SPD]: Ich habe nicht protestiert. Sie haben „Sportplatz um die Ecke" gesagt, und wir haben den Schürmann-Bau draufgebaut! — Heiterkeit)

    — Das ist wohl auch richtig. Wäre dort der Sportplatz erhalten geblieben, hätten wir heute weniger Ärger und vielleicht weniger Kosten.
    Lassen Sie mich aber noch sagen: Am 9. November 1987 wurde während der Debatte zum Vereinsförderungsgesetz der Fall der Mauer hier in diesem Hause bekannt. Ich werde diesen Tag nicht so schnell vergessen. Die Grundlage vernünftiger Rahmenbedingungen für unsere Vereine und deren ehrenamtliche Helfer wurde nach langen, jahrelangen Bemühungen gerade an diesem Tag endlich geschaffen.
    Nicht nur der unselige Sportkalender BRD-DDR mit insgesamt gerade mal rund zwei Dutzend Sportbegegnungen jährlich gehörte mit diesem Tage endgültig der Vergangenheit an, sondern vor allem der wahnwitzige, ideologisch begründete sportliche Wettkampf der Systeme mit allen Mitteln, selbst mit kriminellen Manipulationen, war damit Geschichte.
    Ich schätze mich — ich sage das ehrlich und offen und auch mit Bewegung — glücklich, nach 22 Jahren Mitarbeit im Ausschuß dies noch im Bundestag miterlebt und auch mitgestaltet zu haben: die deutsche Vereinigung auch im Sport.
    Ich möchte abschließend allen herzlich danken, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Zunächst einmal insbesondere den Kolleginnen und Kollegen des Ausschusses. Hier erwähne ich insbesondere meine Vorgänger im Amt Konrad Kraske und Hans Evers, aber auch meine Vertreter, die ich in der Zeit hatte, da ich Vorsitzender war. Herr Kollege Mischnick war eine lange Zeit auch schon beim Herrn Kollegen Evers, und ich glaube, Ihnen muß man besonders dafür danken, daß Sie neben Ihrer unglaublich schwierigen Arbeit als Fraktionsvorsitzender noch Zeit hatten für den Sport.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der F.D.P. und der PDS/Linke Liste)

    Das ist ein Beweis dafür, daß Sie den Sport lieben und der Sportpolitik einen hohen Stellenwert einräumen. Aber auch Kollege Lambinus, der hier bescheiden im Hintergrund sitzt, sei als mein jetziger Stellvertreter erwähnt.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der F.D.P. und der PDS/Linke Liste)

    Ich danke den Vertretern des deutschen Sports, des Deutschen Sportbundes, den Vertretern der Fachverbände, des Nationalen Olympischen Komitees und der Sporthilfe, insbesondere den Präsidenten, den Vorständen, aber auch den hauptamtlichen Mitarbeitern im Sport für eine konstruktive und vertrauensvolle Arbeit mit dem Ausschuß.
    Ich freue mich, an dieser Stelle auf der Zuhörertribüne die Teilnehmer des Jugendlagers der Deutschen Sportjugend an den Olympischen Spielen von Lillehammer in unserem Hause begrüßen zu können. Das paßt zu diesem Thema.

    (Beifall)

    Ich danke dem leider nicht anwesenden Sportminister und seinen Vorgängern, allen Vertretern der Bundesregierung und insbesondere den Mitarbeitern der Sportabteilung. Nicht zu vergessen sind bei diesem Dank auch die Mitarbeiter des Ausschusses. Wer würde nicht noch Herrn Rüdiger Piro kennen, der seit 1969 Sekretär des Ausschusses gewesen ist. Der Ausschuß hat seit seiner Konstituierung am 5. November 1969 als Sonderausschuß für Sport und die Olympischen Spiele jetzt 25 Jahre Arbeit hinter sich. Die Minister und alle, die ich eben erwähnt habe, waren gemeinsam mit dem Ausschuß von der großen gesellschaftlichen und politischen Bedeutung des Sports in Deutschland zutiefst überzeugt.
    Zehn Mitglieder des Ausschusses scheiden am Ende dieser Legislaturperiode aus dem Deutschen Bundestag aus, deren drei waren schon seit 1969 dabei: Sie, Herr Kollege Mischnick, Kollege Müller (München) und Kollege Spilker. Ihnen und uns allen wünsche ich für die Zukunft alles erdenklich Gute, insbesondere daß wir uns durch Sport unsere Gesundheit lange erhalten können. Ich wünsche auch dem Ausschuß Erfolg für seine Arbeit in der Zukunft.
    Am 19. März 1984 hat auf Anregung aus dem Sportausschuß Bundespräsident Carstens die Sportplakette des Bundespräsidenten für die Sportvereine, die sich besondere Verdienste erworben haben und hundert Jahre alt werden, gestiftet. Ich sagte es eben schon, der Sportausschuß feiert 1994, also in diesem Jahr, sein 25jähriges Jubiläum. Ich bin so frei zu sagen: Das erste Viertel der Sportplakette des Bundespräsidenten hat sich der Sportausschuß des Deutschen Bundestages in diesen 25 Jahren redlich verdient.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der F.D.P., der SPD und der PDS/Linke Liste)



Rede von Hans Klein
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat Kollege Peter Büchner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Büchner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Leider ist es wieder ein unerfreuliches Thema, das dieser Debatte zugrunde liegt. Allzu häufig wird der Sport in den Medien und auch hier im Parlament unter diesem Negativaspekt diskutiert. Ich bedaure dies. Ich weiß allerdings, daß wir uns diesem Problem gleichwohl stellen müssen. Ausweichen und wegsehen wäre unverantwortlich, insbesondere beim Doping. Es ist für den Sport existenzbedrohend, es zerstört nicht nur den chancengleichen Wettbewerb, die faire Auseinandersetzung als Grundlage des Sports. Doping raubt dem Sport



    Peter Büchner (Speyer)

    auch die materielle Basis. Staatliche und private Unterstützung kann nur dem sauberen Sport gelten. An seinen Imageproblemen kann der Sport zugrunde gehen. Dies ist sicher eine große Gefahr.
    In dieser Lage nun weigern sich die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen konstant, das auf der politischen Ebene Mögliche zu tun, um Doping und den Mißbrauch von Medikamenten zu verweigern. In unserem Antrag stellen wir uns der Aufgabe, in einer fairen Partnerschaft den Sport zu unterstützen, Doping wirksam zu bekämpfen und seine Ausbreitung zu unterbinden. Ich meine, Sie in der Koalition laden eine große Verantwortung auf sich, wenn Sie sich hier verweigern.
    Es ist wahr, was Herr Tillmann sagte, der Sport hat sich in vieler Hinsicht bemüht, er hat ein Netz von Dopingkontrollen aufgebaut, das wohl weltweit ohne Beispiel ist, das aber weltweit aufgegriffen werden muß. Der Sport kämpft glaubhaft und mit allen Mitteln, über die er verfügt, gegen diese Seuche. Daß Doping nun vom Hochleistungssport auch auf den Breitensport und hier insbesondere auf den Bodybuildingbereich immer mehr durchschlägt, beweist der vorliegende Bericht und zeigt um so mehr den Handlungsbedarf des Gesetzgebers. Es geht nicht mehr um nur einige Athleten und Betreuer, die verbotswidrig handeln und Regelungen des Sports übertreten, sondern es handelt sich inzwischen um eine wachsende Zahl von Sporttreibenden im Freizeit- und Breitensport, um Jugendliche, um Modeerscheinungen in Sport und Fitneß.
    Ich möchte Sie deswegen bitten: Überlegen Sie sich Ihre ablehnende Haltung und beschreiten Sie mit uns den Weg, den wir als Gesetzgeber gehen können, um die begrüßenswerten, unterstützenswerten Bemühungen des Sports unsererseits zu fördern.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Doping und auch andere Probleme — aber dies ist nicht der Sport; lassen Sie uns in dieser kurzen Debatte auch öffentlich herausstellen, was im Sport eigentlich geschieht und was der Sport auch in Zusammenarbeit mit dem Sportausschuß des Bundestages bewirkt hat und bewirkt.
    Der organisierte Sport ist mit annähernd 25 Millionen Mitgliedern in zahllosen Vereinen die größte gesellschaftliche Initiative in unserem Land; täglich gewinnt er neue Mitglieder hinzu. In den Sportorganisationen, den Verbänden und Vereinen, engagieren sich Tausende ehrenamtliche Mitglieder in der Jugendbetreuung, beim Gesundheitssport und bei der Integration von Randgruppen.
    Die Verfassung überträgt dem Bund die Aufgabe, sich insbesondere um den Spitzensport zu kümmern, obwohl wir durch gesetzliche Regelungen auch den Breiten- und Vereinssport wirksam mitgestalten können. Als besondere gemeinsame Leistungen betrachte ich es, daß es gelungen ist, die Gemeinnützigkeit der Vereine auch steuerlich abzusichern, daß wir in der nicht immer konfliktfreien Beziehung zwischen Sport und Umwelt zusammen mit den Sportorganisationen eine Sensibilisierung für die gleichberechtigten Belange der Natur und des Sports erreicht haben
    und daß wir mit Tausenden Vereinen und mit den Verbänden die „soziale Offensive" des Sports unterstützt haben, die dazu geführt hat, daß „Sport für alle" heute organisiert und bezahlt werden kann.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Tägliche Begegnungen, Freundschaften im Sport, das Überwinden sozialer Schranken, die Einbeziehung von Behinderten, Aussiedlern und ausländischen Mitbürgern — vieles ist heute wichtiger denn je.
    Ich meine, die Bilanz der parlamentarischen Arbeit im Sportausschuß der letzten 20 Jahre ist alles in allem positiv; wir haben gemeinsam wichtige Ziele für den Sport erreicht. Daran habe ich gerne mitgewirkt; besonders stolz bin ich auf den Fortschritt im Behindertensport.

    (Beifall der Abg. Gerlinde Hämmerle [SPD])

    Hier haben wir praktisch bei Null angefangen. Für Behinderte kann der Sport noch mehr als für Nichtbehinderte zu einem positiven Lebensgefühl und zu neuem Lebensmut beitragen. Noch ist das Ziel — die völlige Gleichstellung von Behinderten- und Nichtbehindertensport — zwar nicht erreicht; daran müssen wir weiter engagiert arbeiten.
    Aber, meine Damen und Herren, der Sport ist derzeit im Umbruch; er steht vor wichtigen Strukturentscheidungen. Es muß jetzt klarwerden, welche Gremien welche Aufgaben haben: Wer organisiert die Leistungszentren? Wer kümmert sich um die Spitzensportler? Wer ist direkter Ansprechpartner für den Staat? Wie sieht die einheitliche Vermarktungsstrategie aus? Wessen Wort gilt bei den Partnern in der Wirtschaft und in der Gesellschaft?
    Es ist Zeit für mutige Entscheidungen im Sport. Sollte gerade dann der Sportausschuß, der so vieles geleistet hat, als Ansprechpartner zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen? Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)

    In der politischen Auseinandersetzung muß der Sport noch präsenter sein. Als größte Personenvereinigung in diesem Land geht es darum, gerade in einer Zeit geleerter Kassen die Interessen der Mitglieder zu vertreten. Dies kann der Sport nur erreichen, wenn er selbstbewußter und politischer wird und wenn es ihm gelingt, der Öffentlichkeit und den staatlichen Partnern klarzumachen, daß der Sport kein Bittsteller ist.
    Er ist übrigens schon lange nicht mehr die schönste Nebensache der Welt, sondern er hat sich inzwischen selber zu einem erheblichen wirtschaftlichen Faktor entwickelt. Mit einem Anteil am Bruttosozialprodukt in Höhe von 1,4 ist der Sport in seiner wirtschaftlichen Bedeutung mit der der Mineralölindustrie und der Landwirtschaft vergleichbar.
    Der Sport hat Leistungen vorzuweisen wie wohl kaum eine andere gesellschaftliche Gruppe. Es gibt überhaupt keinen Zweifel unter uns, daß alle staatlichen Stellen zusammen, Bund, Länder und Kommu-



    Peter Büchner (Speyer)

    nen, gar nicht in der Lage wären, die Leistungen des Sports organisatorisch oder finanziell zu erbringen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Darum ist es gerade auch in den neuen Bundesländern eine dringende Notwendigkeit, den Aufbau demokratischer Sportstrukturen zu fördern, die Erhaltung, Sicherung und den Ausbau von Sportstätten voranzutreiben. Der Sport hat schon frühzeitig durch seine Organisationen dabei mitgeholfen.
    Jetzt geht es darum, für den „Goldenen Plan Ost", den der Deutsche Sportbund dankenswerterweise aufgestellt hat, auch die öffentliche Unterstützung zu finden. Wenn Deutschland auf dem Gebiet des Sports zusammenwachsen und die Verwirklichung gleicher Lebensbedingungen nicht nur ein Lippenbekenntnis von Politikern bleiben soll, muß die Bundesregierung ihren hinhaltenden Widerstand gegen eine direkte Mitfinanzierung dieses Goldenen Plans aufgeben.
    In meiner letzten Rede nach nunmehr 23 Jahren Arbeit in diesem Parlament und mehr als zwei Jahrzehnten im Sportausschuß möchte ich nicht nur all en Dank sagen, die im Sport mitgeholfen und für den Sport diskutiert und gestritten haben, hier im Parlament — stellvertretend für alle danke ich dem Sportausschußvorsitzenden Ferdi Tillmann ganz persönlich — und in den Verbänden. Ich füge hinzu, daß ich bei diesem Engagement viel Freude und viele Freunde gewonnen habe, über alle Parteigrenzen hinweg. Sport verbindet auch in der Politik.
    Die Probleme ernst zu nehmen, aber auch über die positiven Seiten zu reden und diese mehr als bisher öffentlich zu machen, ist wichtig.

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der F.D.P.)

    Aber das Wichtigste war und ist für mich beim Sport, daß er Spaß macht. Gesundheitsbewußtsein, soziales Engagement und kommunikative Begegnung sind dringend notwendig und konkrete Motive für ein sportliches Leben. Der zentrale und entscheidende Beweggrund aber ist die Freude am Sport. So sehen es Millionen Sportlerinnen und Sportler bei uns mit Recht. Übrigens ist es, auch wenn es — wie hier oft — um Sportpolitik geht, in Zukunft nicht verboten, Spaß und Freude an diesem faszinierenden Teil unseres Lebens durchscheinen zu lassen.
    Ich danke Ihnen und bitte Sie — in welcher Funktion innerhalb des Parlaments auch immer; das gilt aber auch für die Kollegen, die jetzt mit mir nach der Bundestagswahl ausscheiden —, weiterhin an einer guten Zukunft des Sports mitzuwirken.

    (Beifall im ganzen Hause)