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    Plenarprotokoll 12/201 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 201. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 12. Januar 1994 Inhalt: Tagesordnungspunkt 1: Fragestunde — Drucksache 12/6538 vom 7. Januar 1994 — Konsequenzen für das deutsche Strafverfahrensrecht aus dem in Paris durchgeführten Test von Richtern aus sieben EG-Nationen MdlAnfr 1, 2 Klaus Harries CDU/CSU Antw PStSekr Rainer Funke BMJ . . 17381B, D ZusFr Klaus Harries CDU/CSU 17382 A Intervention gegen die Erhöhung des EG- Pestizidwertes für Trinkwasser MdlAnfr 5 Klaus Lennartz SPD Antw PStSekr'in Dr. Sabine BergmannPohl BMG 17382 D ZusFr Klaus Lennartz SPD 17382 D ZusFr Horst Kubatschka SPD 17383 B ZusFr Gudrun Weyel SPD 17383 B Vereinbarkeit des geplanten Donauausbaus mit den Erkenntnissen über einen Zusammenhang zwischen Flußbegradigungen und dem „Jahrhunderthochwasser" MdlAnfr 6 Horst Kubatschka SPD Antw StSekr Dr. Wilhelm Knittel BMV 17383 D ZusFr Horst Kubatschka SPD 17383D Stand der Ermittlungen des Bundesamtes für Verfassungsschutz betr. Verfassungsmäßigkeit der PDS MdlAnfr 10 Jürgen Augustinowitz CDU/CSU Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . . 17384 B ZusFr Jürgen Augustinowitz CDU/CSU 17384 B ZusFr Horst Kubatschka SPD 17384 D Erkenntnisse über Kontakte von Dr. Uwe Barschel mit mehreren Personen in Genf, insbesondere zu Waffenhändlern MdlAnfr 11, 12 Jürgen Koppelin F.D.P. Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . 17385A, B ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. 17385A, C ZusFr Gerhard Reddemann CDU/CSU . 17385 D ZusFr Norbert Gansel SPD 17385D ZusFr Eckart Kuhlwein SPD 17386 B Wahlhilfe aus deutschen Kassen an die sog. Liberaldemokratische Partei Rußlands, z. B. auf dem Weg über die Niederlande MdlAnfr 14, 15 Gerhard Reddemann CDU/CSU Antw PStSekr Eduard Lintner BMI . . . 17386 C Hermes-Bürgschaften für Waffenlieferungen seit 1990; Kriterien für die Vergabe, II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Januar 1994 insbesondere Berücksichtigung der Menschenrechtslage in den Empfängerländern MdlAnfr 16, 17 Gernot Erler SPD Antw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 17387A; B ZusFr Gernot Erler SPD 17387A, C ZusFr Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. . . . . 17388A ZusFr Norbert Gansel SPD 17388B ZusFr Antje-Marie Steen SPD 17388C Nuklearexportpolitik gegenüber dem Iran; Presseartikel in der New York Times vom 29. Dezember 1993 über die „Israeli-German-Czech connection" MdlAnfr 19 Norbert Gansel SPD Antw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 17388D ZusFr Norbert Gansel SPD 17389 B ZusFr Jürgen Koppelin F.D.P. . . . . . 17389 D Beseitigung der Benachteiligung von Müttern in der Rentenversicherung gemäß Urteil des Bundesverfassungsgerichts MdlAnfr 22 Claus Jäger CDU/CSU Antw PStSekr Rudolf Kraus BMA . . . 17390A ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 17390D Auswirkungen der Pflicht zur Hinterlegung von Steuerkarten bei Arbeitsämtern auf die Verhinderung von Schwarzarbeit; Kosten des erhöhten Verwaltungsaufwandes MdlAnfr 23, 24 Antje-Marie Steen SPD Antw PStSekr Rudolf Kraus BMA . . . . 17391B ZusFr Antje-Marie Steen SPD 17391 D Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. politische Konsequenzen aus der jüngsten Entwicklung der Asylbewerberzahlen nach Inkrafttreten der Asylgesetze Erwin Marschewski CDU/CSU 17392B Gert Wartenberg (Berlin) SPD 17393A Hans-Joachim Otto (Frankfurt) F.D.P. . 17394A Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 17394 D Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 17395D Eduard Lintner, Parl. Staatssekretär BMI 17396D Meinrad Belle CDU/CSU 17397 D Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . . 17398D Jörg van Essen F.D.P. 17399 C Hannelore Rönsch, Bundesministerin BMFuS 17400 C Ortrun Schätzle CDU/CSU 17402B Dieter Wiefelspütz SPD 17402D Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 17404 A Detlev von Larcher SPD 17404 C Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU 17405B Nächste Sitzung 17406 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 17407* A Anlage 2 Auswirkungen der Umgliederungen beim Gerätedepot der Log. Brigade 2 in Germersheim auf die Arbeitsplatzsituation der Region; Vergabe von Aufgaben an Privatunternehmen MdlAnfr 3, 4 — Drs 12/6538 — Albrecht Müller (Pleisweiler) SPD SchrAntw PStSekr'in Michaela Geiger BMVg 17407* C Anlage 3 Liberalisierung des deutschen Waffenexports im Zusammenhang mit den Kriterien für die Vergabe von Entwicklungshilfe MdlAnfr 7 — Drs 12/6538 — Hans Wallow SPD SchrAntw PStSekr Hans-Peter Repnik BMZ 17408* A Anlage 4 Ausmaß der organisierten Kriminalität in Deutschland; volkswirtschaftlicher Schaden MdlAnfr 8, 9 — Drs 12/6538 — Georg Gallus F.D.P. SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 17408* B Anlage 5 Stand der Verhandlungen mit der Tschechischen Republik über den Bau und die gemeinsame Nutzung von Grenzübergängen (z. B. in Waldsassen und Bärnau) MdlAnfr 13 — Drs 12/6538 — Ludwig Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Eduard Lintner BMI . 17408* C Anlage 6 Überlegungen der Bundesregierung zur Änderung der Rüstungsexportpolitik MdlAnfr 18 — Drs 12/6538 — Norbert Gansel SPD SchrAntw PStSekr Dr. Heinrich L. Kolb BMWi 17409* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Januar 1994 17381 201. Sitzung Bonn, den 12. Januar 1994 Beginn: 13.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Austermann, Dietrich CDU/CSU 12.1.94 Böhm (Melsungen), CDU/CSU 12.1.94 * Wilfried Clemens, Joachim CDU/CSU 12.1.94 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 12.1.94 Herta Dr. Dregger, Alfred CDU/CSU 12.1.94 Eimer (Fürth), Norbert F.D.P. 12.1.94 Dr. Feldmann, Olaf F.D.P. 12.1.94 Fuchs (Verl), Katrin SPD 12.1.94 Dr. Glotz, Peter SPD 12.1.94 Grünbeck, Josef F.D.P. 12.1.94 Hanewinckel, Christel SPD 12.1.94 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 12.1.94 Heyenn, Günther SPD 12.1.94 Janz, Ilse SPD 12.1.94 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 12.1.94 Kretkowski, Volkmar SPD 12.1.94 Lohmann (Witten), Klaus SPD 12.1.94 Lüder, Wolfgang F.D.P. 12.1.94 Marten, Günter CDU/CSU 12.1.94 Dr. Matterne, Dietmar SPD 12.1.94 Dr. Menzel, Bruno F.D.P. 12.1.94 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 12.1.94 Müller (Pleisweiler), SPD 12.1.94 Albrecht Müller (Zittau), Christian SPD 12.1.94 Oostergetelo, Jan SPD 12.1.94 Dr. Rappe (Hildesheim), SPD 12.1.94 Hermann Reuter, Bernd SPD 12.1.94 Schell, Manfred CDU/CSU 12.1.94 Schmidt (Nürnberg), SPD 12.1.94 Renate Dr. von Teichman, F.D.P. 12.1.94 Cornelia Voigt (Frankfurt), SPD 12.1.94 Karsten D. Dr. Vondran, Ruprecht CDU/CSU 12.1.94 Weisskirchen (Wiesloch), SPD 12.1.94 Gert Dr. Wieczorek, Norbert SPD 12.1.94 Dr. Wieczorek CDU/CSU 12.1.94 (Auerbach), Bertram Dr. Wisniewski, Roswitha CDU/CSU 12.1.94 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 12.1.94 Wolf, Hanna SPD 12.1.94 Zierer, Benno CDU/CSU 12.1.94* * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Michaela Geiger auf die Fragen des Abgeordneten Albrecht Müller (Pleisweiler) (SPD) (Drucksache 12/6583 Fragen 3 und 4): Sind beim Gerätedepot der Log. Brigade 2 in Germersheim über die für den 30. September 1994 geplante Umgliederung hinaus Veränderungen der Aufgabenbereiche und/oder des Beschäftigungsstandes geplant, und welche Auswirkungen hätte eine Veränderung des Beschäftigungsstandes auf die Arbeitsplatzsituation in der Region? Ist beabsichtigt, Aufgaben an Privatunternehmen zu vergeben, und wenn ja, welche? Zu Frage 3: Das Gerätedepot Germersheim wird gem. der Stationierungsentscheidung vom 5. August 1991 aufgelöst. Die Auflösung erfolgt in mehreren Abschnitten. Der genaue Auflösungstermin für das Gerätedepot kann nicht vor 1995 festgelegt werden. Die Liegenschaft wird nach Einnahme der Heeresstruktur 5 zum 31. Dezember 1994 zunächst für eine Übergangszeit zur Lagerung von nicht mehr benötigtem Wehrmaterial herangezogen. Hierzu und zur Einsparung von Betriebskosten wird das Gerätedepot mit Wirkung vom 1. Oktober 1994 in ein sogenanntes „Teildepot Gerät" umgegliedert. Im Zuge der Umgliederung auf ein Teildepot Gerät wird der Personalbestand von derzeit 12 Soldaten und 100 Zivilbediensteten auf 2 Soldaten und 40 Zivilbedienstete reduziert. Oberstes Ziel ist es, den von Strukturmaßnahmen betroffenen zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin eine geeignete Beschäftigung in der Bundeswehrverwaltung anzubieten. Deshalb werden Verwendungsmöglichkeiten des freiwerdenen Personals in Zusammenarbeit mit den Beschäftigten erörtert. Von den betroffenen Mitarbeitern wird allerdings auch Mobilität im Hinblick auf eine zumutbare Umsetzung/Versetzung erwartet. Um Härtefälle zu vermeiden und um einen sozialverträglichen Anpassungsprozeß zu gewährleisten, sind flankierende Maßnahmen geschaffen worden. Dazu zählen das Bundeswehrbeamtenanpassungsgesetz und der Tarifvertrag über einen sozialverträglichen Personalabbau im Bereich des Bundesministers der Verteidigung vorn 30. November 1991. Grundlegende Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation der Region werden aufgrund der aufgezeigten und eingeleiteten Maßnahmen nicht erwartet. Zu Frage 4: Angesichts der sehr schwierigen Haushaltslage für die Bundeswehr untersucht das Bundesministerium der Verteidigung zur Zeit Möglichkeiten für Aufgabenbegrenzungen im Betrieb. Dazu wurde eine ministerielle Arbeitsgruppe eingerichtet. Diese prüft auch Ansätze zur Verlagerung von Aufgaben an Privatunternehmen. Erste Ergebnisse dieser Untersuchungen werden voraussichtlich im März 1994 vorliegen und anschließend im Ministerium geprüft und bewertet. 17408* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Januar 1994 Eine Entscheidung in dieser Angelegenheit kann somit nicht vor Mitte 1994 erwartet werden. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretär Hans-Peter Repnik auf die Frage des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 12/6538 Frage 7): Wie beurteilt der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Carl-Dieter Spranger, im Hinblick darauf, daß er die Abrüstung zum Kriterium für die Vergabe von Entwicklungshilfemitteln gemacht hat, die Forderungen, den deutschen Waffenexport zu liberalisieren? Die Beschränkung der Rüstungsausgaben eines Staates auf das dem legitimen Sicherheitsbedürfnis entsprechende Maß ist ein wichtiges Kriterium für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit. Zu Überlegungen der Bundesregierung, angesichts der restriktiven deutschen Waffenexportbestimmungen innerhalb der Europäischen Union zu einer Harmonisierung der Richtlinien bei Waffenexporten zu kommen, besteht kein Zusammenhang. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Fragen des Abgeordneten Georg Gallus (F.D.P.) (Drucksache 12/6538 Fragen 8 und 9): Kann die Bundesregierung Zahlen darüber nennen, welche Ausmaße das organisierte Verbrechen in der Bundesrepublik Deutschland bis heute erreicht hat? Wie hoch schätzt die Bundesregierung den Schaden, welcher das organisierte Verbrechen der deutschen Volkswirtschaft jährlich zufügt? Zu Frage 8: Im Jahre 1992 waren beim Bundeskriminalamt insgesamt 641 Ermittlungskomplexe aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität bekannt. Der Begriff „Organisierte Kriminalität" ist nicht gesetzlich definiert. Er bezeichnet als Arbeitsbegriff der Polizei die auf längere oder unbestimmte Dauer angelegte, planmäßige und arbeitsteilige Begehung von Straftaten mehrerer Beteiligter, die unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen, der Anwendung von Gewalt oder der Einflußnahme auf Politik, Medien, Öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirtschaft zusammenwirken. Ob eine Straftat dem Bereich der Organisierten Kriminalität zuzurechnen ist, hängt deshalb vom jeweiligen Tatzusammenhang ab. Die Zahlen für das Jahr 1993 werden mit dem „Lagebild Organisierte Kriminalität 1993" veröffentlicht werden, an dessen Erstellung das Bundeskriminalamt gegenwärtig zusammen mit den Landeskriminalämtern arbeitet. Zu Frage 9: Im Jahre 1992 betrug der gemeldete Gesamtschaden durch Straftaten aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität 1,032 Milliarden DM. Schätzungen gehen von einem wirklichen Schaden in Höhe eines Vielfachen dieses Betrages aus. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Eduard Lintner auf die Frage des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/6538 Frage 13): Wie ist der Stand der Verhandlungen mit der Tschechischen Republik über den Bau und die gemeinsame Nutzung von Grenzübergängen entlang der tschechisch-bayerischen Grenze, und bis wann wird zum Beispiel Klarheit über die Zukunft der Grenzübergänge Waldsassen und Bärnau erwartet? Der Vertrag über die Erleichterung der Grenzabfertigung im Eisenbahn-, Straßen- und Schiffsverkehr, der die Grundlage für die gemeinsame Grenzabfertigung bilden soll, ist im wesentlichen fertig ausgehandelt. Die Unterzeichnung scheiterte bisher daran, daß mit der tschechischen Seite — trotz mehrfacher Versuche auf diplomatischer und auf der Ebene der Zollverwaltungen — noch keine Einigung über die Fortgeltung bzw. Nichtanwendung der zwischen der ehemaligen DDR und der damaligen CSFR abgeschlossenen Grenzabfertigungsverträge erreicht werden konnte. Beide Seiten sind sich über die fachliche Notwendigkeit einig, den Vertrag möglichst rasch in Kraft zu setzen, zumal die Zollverwaltungen beider Länder grundsätzlich gemeinschaftliche Grenzabfertigungsanlagen planen. Diese sollen entweder ganz auf deutschem bzw. auf tschechischem Hoheitsgebiet oder als versetzte Grenzabfertigungsanlagen (mit Gastrecht für die jeweilige Ausgangsabfertigung des Nachbarlandes) beiderseits der Grenze errichtet werden. Eine versetzte gemeinschaftliche Grenzabfertigungsanlage ist auch am Grenzübergang Waldsassen geplant, weil die erst kürzlich gebaute tschechische Anlage für die Unterbringung der Grenzabfertigungsdienste beider Länder nicht ausreicht. Für die neue Teilanlage auf deutscher Seite, wo die deutsche Eingangs- und die tschechische Ausgangsabfertigung untergebracht werden sollen, liegt die Konzeptplanung bereits vor. Nach der Fertigstellung soll die deutsche Ausgangsabfertigung in den tschechischen Anlageteil verlegt werden. Bezüglich des Grenzübergangs bei Bärnau besteht Einvernehmen dahin gehend, das deutsche Provisorium durch die Errichtung eines weiteren Holzfertiggebäudes für die tschechischen Dienste zu einer deutsch-tschechischen Grenzabfertigungsanlage auszuweiten. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 201. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Januar 1994 17409* Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Heinrich L. Kolb auf die Frage des Abgeordneten Norbert Gansel (SPD) (Drucksache 12/6538 Frage 18): Welche Überlegungen gibt es in der Bundesregierung für eine Änderung des Kriegswaffenkontroll- und des Außenwirtschaftsrechts, und welche Rüstungsexportpolitik verfolgt die Bundesregierung in den internationalen Gremien, insbesondere in der Europäischen Union? Die Bundesregierung beabsichtigt derzeit keine Änderung des Kriegswaffenkontrollgesetzes und des Außenwirtschaftsgesetzes im Hinblick auf ihre Rüstungsexportpolitik. Alle bisherigen Anstrengungen der Bundesregierung, Rüstungsexporte der EG-Staaten der Gemeinschaftszuständigkeit zu unterwerfen, hatten keinen Erfolg. Es ist davon auszugehen, daß Art. 223 EG-Vertrag auf absehbare Zeit weiterhin bestehen bleibt. Damit bleibt die Rüstungsexportpolitik der Mitgliedstaaten Domäne der jeweiligen nationalen Außen- und Sicherheitspolitik. In Brüssel wird z. Z. hingegen über eine EG-Verordnung zur Kontrolle von dual-use-Gütern beraten.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietrich Mahlo


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen! Wir stehen am Ende einer kurzen Asyldebatte, die nicht die letzte gewesen sein wird. Die meisten Beiträge haben eine Entwarnung signalisiert. Wenn Kritik aus der Opposition kam — das war teilweise der Fall —, war sie zwar wie immer enorm scharf, aber vielleicht doch etwas urkonkret, um nicht zu sagen substanzlos.
    Ich habe nicht die Absicht, Gründe und Argumente zu wiederholen, die andere vor mir schon vorgetragen haben. Dies ist daher nur eine Nachlese. Aber ich möchte der Opposition gern folgenden Gedanken zu Gehör bringen.
    Hier ist relativ wenig darüber gesprochen worden, daß das Wichtigste weiterhin wäre, die Ursachen für Flucht dort zu bekämpfen, wo sie bestehen.

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    — Klatschen Sie nicht zu früh! Eine der Ursachen sind Krieg und Bürgerkrieg. Mir scheint es auch vor dem Hintergrund von Auschwitz und der deutschen Geschichte — daran erinnern Sie ja gern — einigermaßen konsequent zu sein, wenn man sich dazu bereit erklärt oder wenigstens prüft, Deutsche dort hinzuschicken, wo heute wieder Genozid praktiziert wird, auf daß wir uns zusammen mit anderen den Tötern in den Weg stellen können. Ich finde vor diesem Hintergrund den Gedanken friedensschaffender Eingriffe oder humanitärer Interventionen geboten.

    (Zuruf von der SPD: Was ist denn das für ein Ausdruck?)

    Ich kann nicht verstehen, Herr Kollege Zwischenrufer, daß wir im Hinblick auf unsere Geschichte in Form von Kerzen, Menschenketten und dergleichen unsere gute Gesinnung hier in Deutschland ausstellen, daß Sie sich aber konstant weigern, im Rahmen einer europäischen Gesamtverantwortung auch eine deutsche Verantwortung außerhalb Deutschlands anzuerkennen. Das scheint mir ein unauflöslicher Widerspruch zu sein.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Dieter-Julius Cronenberg
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Ich erteile nunmehr dem Abgeordneten Detlev von Larcher das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlev von Larcher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Eine Woche, bevor sich der Innenausschuß mit einem gründlichen Fragenkatalog, sachlich und um Informationen über die Auswirkungen des Asylrechts bemüht, auseinandersetzt, eine Aktuelle Stunde zu diesem Thema, beantragt von der CDU/CSU-Fraktion — das zeigt mir den desolaten Zustand dieser Partei.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD — Widerspruch bei der CDU/CSU)

    — Auf jeden Fall handelt es sich um eine taktische Maßnahme.
    Man kann nun überlegen: Besteht die Taktik darin, daß die CDU heute sagt, was für ein doller Erfolg das neue Asylrecht war, um ihrer Schwesterpartei das angekündigte Wahlkampfthema unmöglich zu machen? — Dann könnte ich diesem Gedanken wenigstens noch ein bißchen Positives abgewinnen. Denn ich denke noch mit Schrecken an den niedersächsischen Kommunalwahlkampf und an die Anzeigenkampagne der CDU in diesem Lande zum Asylrecht. Und ich sage Ihnen — Sie kommen daran nicht mehr vorbei, das werden Sie nicht mehr los —: Das Schüren der Ängste und die Entwicklung des Rechtsradikalismus haben Sie mit Ihrer Asylkampagne mit zu verantworten.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der CDU/ CSU: Ein Schmarren ist das! — Weitere Zurufe von der CDU/CSU)

    Oder besteht die Taktik in dem Versuch der CDU — weil sie zu dem Hauptthema dieses Landes, zur Arbeitslosigkeit und ihrer Bekämpfung, nichts zu sagen hat —, wieder Nebenthemen zu aktualisieren, um auf diese Weise wieder eine positive Stimmung für sich zu gewinnen? Das könnte der zweite Gedanke dabei sein. Wahrscheinlich sind es beide Gedanken zusammen.
    Ich möchte hier — weil die Kritiker angesprochen wurden — darauf aufmerksam machen, daß ein ganz wichtiges Argument der ernstzunehmenden Gegner dieser Asylrechtsänderungen das der Mitmenschlichkeit und der Nächstenliebe war, meine Damen und Herren von den C-Parteien. Es zielte darauf ab, keinen Schutzwall zu errichten, sondern die Fluchtursachen zu bekämpfen, den Menschen zu helfen, damit sie sich nicht mehr auf die Flucht begeben müssen.

    (Beifall bei der SPD)

    Sich heute hier hinzustellen und nur statistisch nachzuweisen, wie groß der Erfolg war, das scheint mir der Sache doch sehr wenig angemessen zu sein.

    (Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD]: So ist es!)

    Ich mache darauf aufmerksam, daß unter den ernstzunehmenden Gegnern dieser Asylrechtsänderungen in diesem Parlament auch welche waren, die andere Vorschläge gemacht haben. Es gab hier keinen ernstzunehmenden Kritiker, der etwa gesagt hätte: Die Kommunen haben keine Probleme mit der massenhaften Zuwanderung. Das hat hier keiner gesagt, der ernstgenommen werden wollte.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Aber ihr habt so getan!)




    Detlev von Larcher
    Nun wird mit Statistik gearbeitet, nun wird vor einer solchen Ausschußdebatte der Erfolg hochgespielt. Aber ich höre eigentlich relativ wenig von den betroffenen Menschen. Spreche ich mit Sozialarbeitern in meinem Wahlkreis, dann erzählen die mir von den großen Schwierigkeiten, die die Gesetzgebung ihnen macht. Sie sagen mir — zum, Teil mit Tränen in den Augen —: Wenn ich die Menschen sehe, mit denen ich spreche, wenn ich ihre Schicksale sehe, müßte ich ihnen eigentlich raten, in die Illegalität abzutauchen; denn sie werden abgeschoben werden, und sie werden verfolgt, obwohl sie nicht als Verfolgte anerkannt werden.

    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [F.D.P.]: Ist es denn human, sie reinzuholen und dann wieder abzuschieben?)

    — Ich erzähle Ihnen jetzt aus meinen Gesprächen mit Menschen, die mit Asylbewerbern zu tun haben.
    Mir klingen noch die Worte des CDU-Bürgermeisters einer Stadt in meinem Wahlkreis zum Neujahrsempfang in den Ohren, der über die Schwierigkeiten sprach, die er hat, den Menschen zu helfen, die bei ihm vorsprechen, denen er gerne helfen möchte, denen er aber nicht helfen kann. Vor diesem Mann habe ich Respekt. Aber vor denen, die nur mit statistischen Zahlen arbeiten und die Menschen beiseite lassen, habe ich keinen Respekt.

    (Beifall bei der SPD)

    Im übrigen würde sich das Milchmädchen sicherlich schämen, so zu rechnen wie der Parlamentarische Staatssekretär Lintner, wenn er die Zugangszahlen in Schweden mit denen in der Bundesrepublik Deutschland vergleicht. Denn er läßt ganz außer acht, wieviel Einwohner Schweden und wieviel Einwohner die Bundesrepublik hat.
    Ich finde es sehr wichtig, daß man sich mit diesem Thema sachlich weiter beschäftigt. Deswegen halte ich es für richtig, daß der Innenausschuß dies gründlich beraten wird. Ich halte diese Debatte hier für unsachgemäß und wirklich nur mit taktischen Argumenten begründbar.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD — Zuruf von der F.D.P.: Das war nur Ihr Beitrag!)