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    Plenarprotokoll 12/194 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 194. Sitzung Bonn, Freitag, den 26. November 1993 Inhalt: Tagesordnungspunkt I: Fortsetzung der zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1994 (Haushaltsgesetz 1994) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 12/6007, 12/6030) in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 12/6019) Dr. Hans de With SPD 16825 D Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 16826C Michael von Schmude CDU/CSU . . . . 16829 A Dr. Hans de With SPD 16830 D Jörg van Essen F.D.P. 16831D Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste . 16833D, 16839D Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16835 C Michael von Schmude CDU/CSU . . 16835D Norbert Geis CDU/CSU 16837 A Hans-Joachim Hacker SPD 16840 C Norbert Geis CDU/CSU 16841D Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 16842 B Haushaltsgesetz 1994 (Drucksachen 12/6031, 12/6032) 16844 C Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Der Finanzplan des Bundes 1993 bis 1997 (Drucksachen 12/5501, 12/5870, 12/6190) 16844 D Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des Häftlingshilfegesetzes und anderer Gesetze (Drucksache 12/5834) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 16. Dezember 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über Kriegsgräberfürsorge (Drucksache 12/5837) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Handels- und Lohnstatistikgesetzes (Statistikänderungsgesetz) (Drucksache 12/5886) d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Rechtsakt vom 25. März 1993 zur Änderung des Protokolls über die Satzung der Europäischen Investitionsbank (Drucksache 12/5941) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. November 1993 e) Erste Beratung des von der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs (Drucksache 12/6049) f) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt), Dr. Ilja Seifert, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur teilweisen Erstattung des bei der Währungsumstellung 1990 zwei zu eins reduzierten Betrages für ältere Bürgerinnen und Bürger sowie Alleinerziehende (Drucksache 12/6050) g) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Weinrechts (Drucksache 12/6060) h) Erste Beratung des von dem Abgeordneten Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Gesetzes über die Rechtsverhältnisse der Parlamentarischen Staatssekretäre (Drucksache 12/6103) i) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Renate Blank, Dr. Dionys Jobst, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Ekkehard Gries, Horst Friedrich, Roland Kohn, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Binnenschiffahrtsgesetzes (Drucksache 12/6147) j) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Fleischhygienegesetzes und des Geflügelfleischhygienegesetzes (Drucksache 12/6205) k) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 2. Oktober 1992 über die Gemeinschaftsproduktion von Kinofilmen (Drucksache 12/5836) l) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. April 1993 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Norwegen über den Transport von Gas durch eine Rohrleitung vom norwegischen Festlandsockel und anderen Gebieten in die Bundesrepublik Deutschland (Europipe-Abkommen) (Drucksache 12/5840) m) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur Bekämpfung des Analphabetismus in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 12/5821) 16844 D Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohngeldsondergesetzes und des Wohngeldgesetzes (Drucksache 12/6218) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Achim Großmann, Siegfried Scheffler, Angelika Barbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Novellierung des Wohngeldsondergesetzes und des Wohngeldgesetzes (Drucksache 12/5797) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Verbesserung der Sicherheit von Tankschiffen zum Schutz von Menschen und der Umwelt (Drucksache 12/5265) . . 16846A Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Europäischen Übereinkommen vom 5. Mai 1989 über das grenzüberschreitende Fernsehen (Drucksachen 12/3375, 12/6172) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Neuordnung der Rundfunkanstalten des Bundesrechts und des RIAS Berlin — Rundfunkneuordnungsgesetz — (Drucksachen 12/5825, 12/6201, 12/6202) c) Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Gewerbeordnung und der Spielverordnung (Drucksachen 12/4488, 12/6129) d) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Erwin Marschewski, Wolfgang Zeitlmann, Hartmut Büttner (Schönebeck) und der Fraktion der CDU/CSU, des Abgeordneten Gerd Wartenberg (Berlin) und der Fraktion der SPD sowie des Abgeordneten Dr. Burkhard Hirsch und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des StasiUnterlagen-Gesetzes (Drucksachen 12/5775, 12/6100) Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. November 1993 III e) — Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über den Sozialplan im Konkurs- und Vergleichsverfahren (Drucksache 12/5985) — Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eckhart Pick, Dr. Hans de With, Gerd Andres, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Konkursordnung (Drucksachen 12/5995, 12/6192) f) Beratung und Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch das Europäische Parlament: Entschließung zur Erhaltung des architektonischen Erbes und zum Schutz der Kulturgüter (Drucksachen 12/4506, 12/5944) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Änderung der Sechsten Richtlinie 77/388/EWG im Hinblick auf die Mehrwertsteuerregelung für die Personenbeförderung (Drucksachen 12/4131 Nr. 3.4, 12/6039) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Ergänzung des gemeinsamen Mehrwertsteuersystems und zur Änderung der Richtlinie 77/388/EWG — Sonderregelung für Gold — (Drucksachen 12/4131 Nr. 3.6, 12/6059) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Verkehr zu der Unterrichtung der Bundesregierung: Vorschlag für eine Richtlinie des Rates zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über Sportboote (Drucksachen 12/2774 Nr. 2.33, 12/6061) j) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 127 zu Petitionen (Drucksache 12/6117) k) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 128 zu Petitionen (Drucksache 12/6118) l) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 129 zu Petitionen (Drucksache 12/6119) 16846 B Weitere abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs (Drucksachen 12/6099, 12/6227) b) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung und Beschleunigung registerrechtlicher und anderer Verfahren (Registerverfahrensbeschleunigungsgesetz) (Drucksachen 12/5553, 12/6228) 16846A Tagesordnungspunkt II: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 1994 (Haushaltsgesetz 1994) (Drucksachen 12/5500, 12/5870, 12/6001 bis 12/6032, 12/6240) Dr. Klaus Rose CDU/CSU 16849 B Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen) F.D.P. 16852 B Rudi Walther (Zierenberg) SPD 16855 B Ingrid Matthäus-Maier SPD 16861 A Dr. Theodor Waigel, Bundesminister BMF 16861 B Dr. Dietmar Keller PDS/Linke Liste . . . 16865 C Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 16867 C Namentliche Abstimmung 16868 C Ergebnis 16869 B Nächste Sitzung 16871 Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten . 16873* A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Claus Jäger zur Abstimmung über den Einzelplan 07 — Geschäftsbereich Bundesministerium der Justiz (Tagesordnungspunkt I 29) 16874* A Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordnungspunkt II (Haushaltsgesetz 1994) Hans Peter Schmitz (Baesweiler) CDU/ CSU 16874* A Anlage 4 Amtliche Mitteilungen 16876* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. November 1993 16825 194. Sitzung Bonn, den 26. November 1993 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 26.11.93 Augustin, Anneliese CDU/CSU 26.11.93 Bartsch, Holger SPD 26.11.93 Blunck (Uetersen), SPD 26.11.93 * Lieselott Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 26.11.93 Clemens, Joachim CDU/CSU 26.11.93 Cronenberg (Arnsberg), F.D.P. 26.11.93 Dieter-Julius Dr. Däubler-Gmelin, SPD 26.11.93 Herta Duve, Freimut SPD 26.11.93 Ehrbar, Udo CDU/CSU 26.11.93 Erler, Gernot SPD 26.11.93 Eylmann, Horst CDU/CSU 26.11.93 Dr. Fuchs, Ruth PDS/LL 26.11.93 Ganschow, Jörg F.D.P. 26.11.93 Gattermann, Hans H. F.D.P. 26.11.93 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 26.11.93 Gerster (Mainz), CDU/CSU 26.11.93 Johannes Gilges, Konrad SPD 26.11.93 Gleicke, Iris SPD 26.11.93 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 26.11.93 Grotz, Claus-Peter CDU/CSU 26.11.93 Großmann, Achim SPD 26.11.93 Grünbeck, Josef F.D.P. 26.11.93 Hackel, Heinz-Dieter F.D.P. 26.11.93 Hämmerle, Gerlinde SPD 26.11.93 Frhr. von Hammerstein, CDU/CSU 26.11.93 Carl-Detlev Hasenfratz, Klaus SPD 26.11.93 Dr. Herr, Norbert CDU/CSU 26.11.93 Heyenn, Günther SPD 26.11.93 Hiller (Lübeck), Reinhold SPD 26.11.93 Hilsberg, Stephan SPD 26.11.93 Hörsken, Heinz-Adolf CDU/CSU 26.11.93 Ibrügger, Lothar SPD 26.11.93 Iwersen, Gabriele SPD 26.11.93 Janz, Ilse SPD 26.11.93 Kiechle, Ignaz CDU/CSU 26.11.93 Kleinert (Hannover), F.D.P. 26.11.93 Detlef Klose, Hans-Ulrich SPD 26.11.93 Dr. Kolb, Heinrich L. F.D.P. 26.11.93 Koppelin, Jürgen F.D.P. 26.11.93 Kretkowski, Volkmar SPD 26.11.93 Kronenberg, CDU/CSU 26.11.93 Heinz-Jürgen Kuessner, Hinrich SPD 26.11.93 Dr. Graf Lambsdorff, Otto F.D.P. 26.11.93 Lintner, Eduard CDU/CSU 26.11.93 Dr. Matterne, Dietmar SPD 26.11.93 Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Meißner, Herbert SPD 26.11.93 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 26.11.93 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 26.11.93 Molnar, Thomas CDU/CSU 26.11.93 Mosdorf, Siegmar SPD 26.11.93 Müller (Pleisweiler), SPD 26.11.93 Albrecht Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 26.11.93 Neumann (Gotha), SPD 26.11.93 Gerhard Oesinghaus, Günter SPD 26.11.93 Opel, Manfred SPD 26.11.93 Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 26.11.93 Otto (Frankfurt), F.D.P. 26.11.93 Hans-Joachim Palis, Kurt SPD 26.11.93 Pfeiffer, Angelika CDU/CSU 26.11.93 Dr. Pick, Eckhart SPD 26.11.93 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 26.11.93 * Reuschenbach, Peter W. SPD 26.11.93 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 26.11.93 Ingrid Dr. Scheer, Hermann SPD 26.11.93* Schmidt (Aachen), Ursula SPD 26.11.93 Schmidt (Salzgitter), SPD 26.11.93 Wilhelm Dr. Schmude, Jürgen SPD 26.11.93 Dr. Schöfberger, Rudolf SPD 26.11.93 Schwanhold, Ernst SPD 26.11.93 Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 26.11.93 Christian Seehofer, Horst CDU/CSU 26.11.93 Seibel, Wilfried CDU/CSU 26.11.93 Dr. Sonntag-Wolgast, SPD 26.11.93 Cornelie Spilker, Karl-Heinz CDU/CSU 26.11.93 Stachowa, Angela PDS/LL 26.11.93 Stockhausen, Karl CDU/CSU 26.11.93 Dr. Stoltenberg, Gerhard CDU/CSU 26.11.93 Dr. von Teichman, F.D.P. 26.11.93 Cornelia Terborg, Margitta SPD 26.11.93 Thiele, Carl-Ludwig F.D.P. 26.11.93 Türk, Jürgen F.D.P. 26.11.93 Vosen, Josef SPD 26.11.93 Dr. Warnke, Jürgen CDU/CSU 26.11.93 Wartenberg (Berlin), SPD 26.11.93 Gerd Welt, Jochen SPD 26.11.93 Wettig-Danielmeier, Inge SPD 26.11.93 Wetzel, Kersten CDU/CSU 26.11.93 Wohlleben, Verena SPD 26.11.93 Wollenberger, Vera BÜNDNIS 26.11.93 90/DIE GRÜNEN Zierer, Benno CDU/CSU 26.11.93 * * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates 16874* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. November 1993 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Claus Jäger zur Abstimmung über den Einzelplan 07 — Geschäftsbereich Bundesministerium der Justiz (Tagesordnungspunkt I 29) Dem Einzelplan 07 kann ich meine Zustimmung nicht geben. Die Zustimmung zu einem Einzelplan wird traditionell auch als Zustimmung zur Politik des betreffenden Ministers gewertet. Der Politik der Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger kann ich meine Zustimmung nicht geben. Ihre Politik der Verhinderung wirksamer Maßnahmen zur Gewährleistung der inneren Sicherheit und zur Verhinderung wirksamer gesetzgeberischer Maßnahmen zum Schutz des Lebensrechts ungeborener Kinder lehne ich ab. Deshalb enthalte ich mich bei dieser Abstimmung der Stimme. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu Tagesordungspunkt II (Haushaltsgesetz 1994) Hans Peter Schmitz (Baesweiler) (CDU/CSU): Die Debatte der letzten Tage über den heute zu verabschiedenden Bundeshaushalt 1994 hat vor allem im Zeichen der nach wie vor schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation gestanden. Auch die meisten Kolleginnen und Kollegen der Opposition scheinen — jedenfalls in der Theorie — nicht zu verkenen, daß die noch nicht überwundene weltweite Konjunkturkrise, den finanzpolitischen Handlungsspielraum einschränkt. Leider hat der Verlauf dieser Haushaltsdebatte Konzeptionslosigkeit der SPD in der Haushalts- und Finanzpolitik einmal mehr dokumentiert, weil Sie zwar alles kritisieren, aber keine eigenen ernstzunehmenden Alternativen vorlegen. Kurz gesagt: im wesentlichen haben Sie sich darauf beschränkt, die Spar- und Konsolidierungspolitik der Bundesregierung zu verurteilen, zusätzliche ausgabenwirksame Forderungen zu stellen und zu guter Letzt die Höhe der Staatsverschuldung zu beklagen. Wenn man sich die Mühe macht, die Beschlußübersicht Nr. 1 des Wiesbadener SPD-Parteitags der vergangenen Woche einmal genau zu studieren, dann kommt man an der Feststellung nicht vorbei, daß Ihre dortigen Ergebnisse auch nicht brauchbarer sind, als das, was Sie hier vorgetragen haben. Die Lektüre der 23 eng bedruckten Seiten ist mühsam, bisweilen gar quälend, denn dieses Papier ist von Widersprüchen, im günstigsten Fall aber von Unverbindlichkeiten gekennzeichnet. Später mehr dazu. Der heute zu verabschiedende Haushalt 1994 ist von den besonderen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen und dem politischen Willen der Koalition gekennzeichnet, die in dieser Situation besonders deutlich zu Tage getretenen strukturellen Defizite abzubauen. Er ist, insbesondere im Zusammenhang mit den Beschlüssen zum Spar- und Wachstumsprogramm, richtungsweisend für die Zukunft. Mit diesem Spar- und Wachstumspaket wird allein der Bundeshaushalt 1994 um gut 21 Milliarden DM entlastet, bis 1996 sogar um rund 29 Milliarden DM. Zusammen mit den im Frühjahr beschlossenen Einsparungen von rund 10 Milliarden DM im Rahmen des Föderalen Konsolidierungsprogramms und den 40 Milliarden DM an Haushaltsentlastungen aus den Vorjahren haben wir alles unternommen, um die öffentlichen Defizite mittelfristig wieder zurückzuführen und das Vertrauen in die Stabilität der D-Mark weiter zu stärken. Auch der auf Bestreben der Koalitionsgruppen zustandegekommene Beschluß des Haushaltsausschusses, auf Grund konjunkturell bedingter Zusatzbelastungen Sachausgaben sowie Zuwendungen in Höhe von 10 % zu sperren, um daraus eine globale Minderausgabe in Höhe von 5 Milliarden DM zu erwirtschaften, ist ein mutiger und notwendiger Schritt der Haushaltskonsolidierung. Nur so kann die immer noch außerordentlich hohe Nettokreditaufnahme unter 70 Milliarden DM gehalten werden. Deshalb ist das durch die Beschlüsse zum Spar- und Wachstumsprogramm und die während der Haushaltsberatungen erzielten Umschichtungen und Einsparungen zusammengekommene Einsparpotential ein ganz wichtiges Signal für die nationalen und internationalen Kapitalmärkte. Auch die Bundesbank hat durch nicht weniger als bisher sieben Leitzinssenkungen innerhalb der letzten zwölf Monate die auf Konsolidierung ausgerichtete Politik der Koalition entsprechend positiv begleitet. Die Tatsache, daß die Inflationsrate jetzt erstmals wieder unter vier Prozent gesunken ist, bestätigt unseren eingeschlagenen Weg ebenfalls. Nur durch eine konsequente Fortsetzung dieser Politik der strikten Haushaltsdisziplin auch in den nächsten Jahren können die derzeit zu hohe Steuer- und Abgabenlast mittelfristig wieder gesenkt und neue Wachstumskräfte freigesetzt werden. Sowohl in den vor wenigen Wochen veröffentlichten Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute als auch in dem in der letzten Woche vorgestellten Jahresgutachten des Sachverständigenrats wird ausdrücklich unterstrichen, daß eine Konsolidierung vor allem durch die Begrenzung des Ausgabenanstiegs und keinesfalls durch eine weitere Erhöhung der Steuer- und Abgabenbelastung erfolgen muß. Der Vorwurf der Opposition, bei den notwendigen Sparmaßnahmen, die im Rahmen des Spar- und Wachstumsprogramms beschlossen worden sind, handele sich es um sozialen Kahlschlag, geht fehl. Es ist doch völlig unstreitig, daß, will man erfolgreich konsolidieren, Einsparungen vor allem auch dort realisiert werden müssen, wo die Ausgabendynamik am größten ist. Zudem sind im Jahr 1992 mehr als Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. Noveniber 1993 16875* 1 Billion DM, das sind über 1 000 Milliarden DM, für den gesamten Sozialbereich ausgegeben worden. Dies entspricht einenm guten Drittel des Bruttoinlandsproduktes. Die Einsparungen im Sozialberich durch die Beschlüsse zum Spar- und Wachstumsprogramm machen damit gerade einmal 1,5 % des Sozialbudgets aus. Die Gesamtausgeben für soziale Sicherung erreichen mit rund 177 Milliarden DM absolutes Rekordniveau. Sie machen etwa 37 % des Gesamthaushaltes aus! Ihr Gerede von sozialen Kahlschlag und der Gefährdung des sozialen Friedens ist deshalb absurd. Sie sollten stattdessen zur Kenntnis nehmen, daß wir in Deutschland — auch nach den notwendigen Sparbeschlüssen — über ein in der Welt nahezu einzigartiges Sozialsystem verfügen. Und wenn Sie sich vor Augen führen, welche — zum Teil dramatischen — Sparmaßnahmen in unseren europäischen Nachbarländern, die keine sozialistische Erblast zu tragen haben, zur Zeit realisiert werden, dann sollten sie Ihre Wortwahl in diesem Zusammenhang einer kritischen Prüfung unterziehen. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, welchen politischen Rattenfängern Sie mit solch einem unangemessenen Gerede dienen. Die Fakten beweisen zudem das Gegenteil. Die Sozialhilfe-Regelsätze sind doch von 1982-1992 mit einem nominalen Zuwachs von 60 % in weitaus größerem Umfang angestiegen als die Nettolöhne und Gehälter, die in diesem Zeitraum nominal um nur 37 % gestiegen sind. Ich will den Vorwurf des sozialen Kahlschlags deshalb zu Ihren Gunsten nicht allzu ernst nehmen. Denn ansonsten wäre Deutschland, wie die Zahlen eben verdeutlicht haben, zum Ende der Regierung Schmidt ein ziemlich unsozialer Staat gewesen. Wenn Sie dies wiederum mit Empörung abstreiten, was ich doch hoffe, verbietet sich jede weitere Kritik an unseren Sparbeschlüssen. Im Vorfeld Ihres Wiesbadener Parteitags hat ja der eine oder andere aus Ihren Reihen zumindest den Versuch gemacht, sich wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen etwas ernsthafter zu widmen. Dies hat Ihnen auch die eine oder andere positive Schlagzeile eingebracht. So hat das Handelsblatt am 18. November seinem Bericht über Ihren Parteitag die Schlagzeile „Staatsetat soll langsamer wachsen als die Wirtschaft" vorangestellt. Leider haben Sie weder auf Ihrem Parteitag noch hier in der Haushaltsdebatte erkennen lassen, wie Sie sich dies konkret vorstellen. Statt dessen fordern Sie in Ihren Wiesbadener Beschlüssen unter anderem einen nationalen Beschäftigungspakt mit staatlichen Arbeitsbeschaffungsprogrammen, die schon unter Helmut Schmidt als kostspielige Strohfeuer gescheitert sind, mehr Geld für Forschung, Bildung und Wissenschaft, mehr Geld für den Wohungsbau, höhere öffentliche Investitionen z. B. für Energieeinsparung, Verkehr etc., eine Absatzförderung von Waren aus den östlichen Bundesländern, eine umfangreichere Sanierungsarbeit der Treuhandanstalt, eine gezielte steuerliche Förderung von Zukunftsinvestitonen durch Abschreibungen und Investitionszulagen, die steuerliche Entlastung von kleinen und mittleren Einkommen, ohne zu sagen, was aus Ihrer Sicht z. B. ein mittleres Einkommen ist, eine Erhöhung des Kindergeldes auf 250 DM für jedes Kind und auf 350 DM ab dem vierten Kind! Dies wollen Sie zwar, wie es so schön heißt, aufkommensneutral finanzieren, aber selbst bei Wegfall des Kinderfreibetrags und des Kindergeldzuschlags würde dies beim Bund eine Deckungslücke von 23,4 Milliarden DM ausmachen, während Länder und Gemeinden sogar um 9,4 Milliarden DM entlastet würden! Im nächsten Satz fordern Sie dann, daß der Anstieg der Staatsverschuldung gebremst und die Handlungsfähigkeit des Staates gesichert werden müsse. Nein, die Vielzahl Ihrer kostspieligen Forderungen bei völlig unabgestimmten Finanzierungsvorschlägen dokumentiert, daß die Staats-, Steuer- und Abgabenquote noch weit über den bisherigen Höchststand hinaus ansteigen würden, sollten die Beschlüsse Ihres Parteitags umgesetzt werden. Das hat alles nichts mit solider Politik zu tun. Sie bieten ein bunt gemischtes Sortiment politischer Aussagen an, von denen sich jeder die heraussuchen soll, die ihm am besten zusagt. Nur, stimmig und in sich schlüssig ist das alles nicht. Im Gegenteil: So kann man keine glaubwürdige Politik machen! Soweit zur Theorie. Wie sozialdemokratische Haushaltspoltik — ungeachtet Ihrer Sonntagsreden — in der Praxis aussieht, verrät ein Blick auf die Länderebene. Die Kritik des renommierten Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) am Finanzgebaren der rot-grünen Koalition in Niedersachsen hätte vernichtender kaum ausfallen können. Laut RWI ist dort trotz enorm verbesserter Einnahmen die Verschuldung in die Höhe getrieben und durch drastische Personalaufstockung dauerhaft so gebunden, daß praktisch kein Handlungsspielraum mehr besteht. Im Saarland werden die Haushalte Ihres neuen wirtschafts- und finanzpolitischen Vordenkers schon seit Jahren vom dortigen Rechnungshof als verfassungswidrig bezeichnet. Und, wer mit seinen eigenen Problemen nicht fertig wird, ist ein schlechter Ratgeber für andere! Tatsache ist doch auch, daß der Bund die hochverschuldeten Länder Saarland und Bremen in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 17 Milliarden DM unterstützt. Die wirtschaftliche Entwicklung in den jungen Bundesländern macht — auch nach Einschätzung des Sachverständigenrats — gute Fortschritte. Dies spiegelt sich in den dort deutlich steigenden Steuereinnahmen wider. Und, lassen Sie mich das noch einmal unterstreichen: Auch wenn es dem einen oder anderen nicht schnell genug gehen kann — es ist ja auch beeindruckend, wie es in den letzten Jahren in den jungen Bundesländern durch einen enormen politischen Kraftakt objektiv vorangegangen ist. Ich bin deshalb dem Kollegen Kriedner sehr dankbar, daß er in seiner Rede am Dienstag das Ausmaß der sozialistischen Erblast, die hier zu schultern ist, noch einmal eindrucksvoll dargestellt hat. Die Bewältigung dieser historischen Herausforderung 16876* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 194. Sitzung. Bonn, Freitag, den 26. November 1993 unterscheidet die aktuelle Situation von der Lage der Jahre 1975 und 1981. Einiges deutet darauf hin, daß sich die wirtschaftliche Lage in Westdeutschland stabilisiert. Dies entspricht auch dem jüngsten Konjunkturbericht des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Die konjunkturellen Erwartungen für das nächste Jahr sind aber noch nicht so, wie wir uns dies allesamt gewünscht hätten. Wichtig ist aber, daß — auch nach Überzeugung des Sachverständigenrats — in den jetzt zu bewirkenden strukturellen Veränderungen entscheidende Chancen für ein kräftiges Wachstum in den nächsten Jahren liegen. Deshalb gibt es auch zur Spar- und Konsolidierungspolitik der Koalition keine Alternative. Eine noch höhere Beanspruchung des Kapitalmarkts verbietet sich ebenso wie weitere Steuererhöhungen. Nehmen Sie in diesem Zusammenhang doch endlich einmal zur Kenntnis, daß diejenigen, die Sie Besserverdienende nennen, bereits jetzt den mit Abstand größten Anteil am Aufkommen der Lohn- und Einkommensteuer erbringen! Das gleiche gilt auch für den ab 1995 wieder geltenden Solidaritätszuschlag. Nehmen Sie doch auch endlich einmal zur Kenntnis, daß seit 1990 Steuersubventionen in Höhe von 38 Milliarden DM abgebaut worden sind, was zum ganz großen Teil zur Lasten der Bezieher höherer Einkommen gegangen ist! Akzeptieren Sie, daß ein weiteres Drehen an der Steuerschraube in der jetzigen Situation zusätzliches Gift für die konjunkturelle Entwicklung wäre! Wenn wir die Herausforderungen der Zukunft in den Griff bekommen wollen, dann müssen wir uns auf die veränderten Bedingungen einstellen. Ich nenne den wachsenden internationalen Wettbewerb, den zunehmenden Mangel an Arbeitsplätzen und auch die problematische demographische Entwicklung. Diese Herausforderungen sind aber nicht von der Politik allein zu bewältigen. Vielmehr kommt auch den Tarifparteien dabei entscheidende Mitverantwortung zu. Wenn wir den politischen Willen haben, die angesichts veränderter gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen notwendigen Entscheidungen konsequent umzusetzen und wenn auch die Sozialdemokraten im Bundesrat, dort, wo es auf ihre Zustimmung ankommt, ihrer gesamtstaatlichen Verantwortung gerecht werden, wenn auch die anderen Gebietskörperschaften mehr als bisher ihre Haushalte konsolidieren, dann werden wir die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen in den Griff bekommen. Der Haushalt 1994, den wir gleich verabschieden werden, wird den schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerecht und sichert zugleich den notwendigen Handlungsspielraum für die Zukunft. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion der SPD hat mit Schreiben vom 10. November 1993 mitgeteilt, daß sie ihren Antrag Forderungen an den Sondergipfel der EG-Staats- und Regierungschefs am 29. Oktober 1993 in Brüssel und an die künftige Europapolitik der Bundesregierung (Drucksache 12/5993) zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuß für Arbeit und Sozialordnung Drucksache 12/4502 Ausschuß für Verkehr Drucksache 12/5180 Die Vorsitzenden folgender Ausschüsse haben mitgeteilt, daß der Ausschuß die nachstehenden EG-Vorlagen zur Kenntnis genommen bzw. von einer Beratung abgesehen hat: Ausschuß für Wirtschaft Drucksache 12/5358 Nr. 6 Drucksache 12/5749 Nrn. 3.9-3.27 Drucksache 12/5827 Nrn. 2.4-2.10 Ausschuß für Verkehr Drucksache 12/4833 Nr. 2.16 Ausschuß für Post und Telekommunikation Drucksache 12/5749 Nrn. 3.54, 3.55 Ausschuß für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung Drucksache 12/5749 Nr. 3.58
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    Rede von Dr. Klaus Rose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Nach diesem Abstimmungsmarathon, nach diesem Gymnastikmarathon steigen wir in die Schlußrunde des Haushaltsmarathons dieser Woche und dieses Jahres ein. Da ist es normalerweise üblich, daß man sich gegenseitig Anerkennung über die herausragende Arbeit ausspricht, die man monatelang geleistet hat. Das wird der Kollege Rudi Walther, der heute seine letzte große Rede — zumindest als Haushaltsausschußvorsitzender in einer Haushaltsdebatte — halten wird, sicher tun. Ich erlaube mir, namens der anderen Kollegen unserem verehrten Herrn Vorsitzenden Rudi Walther für seine jederzeit ausgezeichnete Sitzungsleitung und Kollegialität in den letzten zehn Jahren herzlich zu danken.

    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der F.D.P. und der PDS/Linke Liste)

    Ansonsten ist die dritte Lesung Zusammenfassung und Richtungsbestimmung. Das gilt in der Haushaltsdebatte jedes Jahr, wegen des vor uns liegenden Wahljahres diesmal aber ganz besonders.
    Wir haben hier bereits einen Vorwahlkampf erlebt. Herr Scharping aus Mainz hat sich in dieser Woche ganz besonders ins Zeug gelegt. Ich finde das auch in Ordnung. Denn immerhin ist die SPD Herausforderer. Es ist deshalb okay, daß sie ihre Aufgabe als Opposition wahrnimmt. Die SPD greift an. Auch das ist in Ordnung. Nur muß man wissen, welches Ziel sie hat, und man sollte auch wissen, mit welchem Inhalt sie kommt.
    Da ist es aber schon vorbei mit dem, was ich als in Ordnung empfinde. Denn nur beklagen, was ist, und nichts besser machen können, das ist einfach zuwenig.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, nur sorgenvolle Mienen aufzusetzen und z. B. die Lage des schwachverdienenden Familienvaters mit zwei Kindern zu zitieren ist zuwenig.

    (Dr. Erich Riedl [München] [CDU/CSU]: Scheinheilig!)

    Als Abgeordneter der Christlich Sozialen Union fühle ich mich auch und besonders einem Familienvater verpflichtet, der noch dazu brav arbeitet, obwohl er nicht viel mehr Entgelt erhält als der vielbeschworene Sozialhilfeempfänger.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Eduard Oswald [CDU/CSU]: Wie das in Bayern so üblich ist!)

    Meine Damen und Herren, wieder einmal zeigt sich, daß man mit dem Wort „sozial" sehr undifferenziert umgehen kann. Ich habe von Herrn Scharping im übrigen außer Klagen keinen Lösungsvorschlag für den zitierten Familienvater gehört. Will er dessen Gehalt erhöhen? Sollte er im öffentlichen Dienst seines Landes sein? Ich habe von ihm nichts dazu gehört. Glaubt er, mit einer Zusatzbesteuerung der sogenannten Besserverdienenden die Umverteilung vornehmen zu können? Oder würde der brave Familienvater trotz der von Scharping gewünschten Strafsteuer für Besserverdienende nicht genauso arm bleiben? Das alles sind bei Herrn Scharping offengebliebene Fragen.
    Er könnte in seinem Land Rheinland-Pfalz Zeichen setzen, indem er die Beamtengehälter in den unteren Besoldungsgruppen drastisch erhöht. Damit hat er allerdings noch keinen zusätzlichen Arbeitsplatz geschaffen, obwohl auch er die Lage auf dem Arbeitsmarkt beklagt.
    Meine Damen und Herren, wir haben die sozialliberale Koalition erlebt. Ich persönlich denke mit Grausen an die Endphase der damaligen Regierung. Hauptthema war damals der soziale Kahlschlag. Deshalb mußten Sie abtreten. Sie haben daher überhaupt kein Recht, sich heute hinzustellen und so zu tun, als würden Sie sozial besserstehen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Diese Leute stellen sich jetzt hin und wollen nichts als die Macht, um erst hinterher zu entscheiden, was sie tun werden. Sich nur herzustellen und die Macht zu wollen und nicht zu sagen, was sie tun wollen, das werden wir Ihnen nicht durchgehen lassen.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft ein Riesenloch. Den Anspruch auf den Kanzlerstuhl haben vor Scharping schon andere SPD-Kandidaten gestellt.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist jetzt der fünfte!)




    Dr. Klaus Rose
    Vier waren es vor Scharping, wenn ich richtig zähle, die die Kandidatenschärpe trugen. Wieviel werden es noch nach ihm sein?
    Ein Blick auf den Niedergang der SPD bei den Bundestagswahlen seit 1980 zeigt die Chance. Ich habe mir extra diesen Zettel zum Niedergang der SPD noch einmal vorlegen lassen. Der Niedergang der SPD: Helmut Schmidt hatte 1980 noch 42,9 %, Hans-Jochen Vogel 1983 38,2 %, Johannes Rau —Johannes Rau, ja, das ist dieser Johannes Rau — 1987 37 %. Heute wird so getan, als könnte er alle Deutschen zusammenführen. Damals konnte er höchstens ein Drittel für sich gewinnen.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Wolfgang Weiermann [SPD]: Der soll sich schämen! So ein Unsinn!)

    1990 Oskar Lafontaine mit 33,5 %. So geht es abwärts mit der SPD. Da stellen sich die Leute hin und tun so, als wären sie die Hoffnungsträger der 90er Jahre.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Die Enkel sind verwelkt!)

    Meine Damen und Herren, die Sozialdemokraten legen heute einen Entschließungsantrag mit 24 Seiten Umfang vor, wo sie die Ergebnisse des SPD-Parteitags zusammenfassen und uns zumuten, diesem Sammelsurium Aufmerksamkeit zu schenken. Ich habe es trotzdem getan. Da lese ich aber nur die altbekannten Rezepte: Die Forderung nach sozialen und ökologischen Reformen — was immer das ist —, die Forderung nach einer Kurskorrektur in der Wirtschafts- und Finanzpolitik usw. Meine Damen und Herren, die Notwendigkeit einer Kurskorrektur wäre vielleicht das eine, der Rückfall in alte SPD-Rezepte ist das andere, und letzteres wollen wir angesichts des SPD- Versagens im eigenen Bereich auf keinen Fall.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    So kommen wir auch nicht weiter, schon gar nicht mit dem Leugnen von Fakten.
    Gegen allen Sachverstand tut die SPD wieder so, als könnte man zusätzliche Bundesmittel für alle möglichen Zwecke bereitstellen. Wenn ich alle Forderungen zusammenzähle, stiege das Haushaltsdefizit in echt schwindelnde Höhen. Ich will es gar nicht alles aufführen. Sie klingen einzeln immer gut. Einzeln kann man damit Stimmung im Wahlkampf machen: mehr Mittel für Forschung, Bildung und Wissenschaft, höhere öffentliche Investitionen im Rahmen eines Zukunftsinvestitionsprogramms, Absatzförderung ostdeutscher Waren, Stärkung des Wohnungsbaus usw. usf. Eine Forderung nach der anderen, die alle nicht bezahlt werden können, aber man schiebt es auf den Bund ab, damit der am Schluß die Schuld hat.
    Meine Damen und Herren, ich will es dabei bewenden lassen und ein zeitloses Zitat von Franz Josef Strauß anfügen:
    Wir haben nur einen einzigen Gegner, nämlich die Lüge. Die Sozialdemokraten haben ebenfalls einen Gegner, den sie mit allen Mitteln unterdrücken wollen, nämlich die Wahrheit.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Mit Unglaubwürdigkeit und Unzuverlässigkeit kommt niemand weiter.
    Meine Damen und Herren, die gegenwärtige und künftige Staatsverschuldung beruht zum großen Teil auf anderen Schulden als den Staatsschulden in der Vergangenheit. Sie sind keine Konsumkredite, sondern Investitionen in unser gemeinsames, wiedervereinigtes Deutschland. Das belegen Zahlen von früher, und das belegen eindrucksvoll die Zahlen für die Aufbauleistungen für die neuen Bundesländer.
    Meine Damen und Herren, man kann es nicht oft genug sagen. In der sozialliberalen Zeit —13 Jahre — stieg die Verschuldung auf das 6,8fache, bei uns seit 1982, trotz der Wiedervereinigung, auf das 2,4fache.

    (Ingrid Matthäus-Maier [SPD]: Nehmen Sie doch einmal die absoluten Zahlen! 1,9 Billionen DM!)

    Meine Damen und Herren, innerhalb von vier Jahren, von 1991 bis 1994, fließen staatliche Unterstützungsleistungen in Höhe von voraussichtlich 643 Milliarden DM in die neuen Bundesländer. Der Bund wird im nächsten Jahr rund 127 Milliarden DM beisteuern, während sich die westdeutschen Länder und Gemeinden mit 14 Milliarden DM deutlich zurückhalten. Sie kümmern sich vielmehr darum, zusätzliche Bundesmittel einzufordern, um ihre eigenen Haushalte zu sanieren. Als Finanzpolitiker hat man Verständnis, daß jeder zunächst sich sieht. Aber problematisch wird es, wenn immer neue Forderungen beim öffentlichen Personennahverkehr, bei der Bahnreform oder auch bei manchen Kommunen aufkommen, die selber nicht fähig genug sind, mit ihren gekürzten Etats umzugehen.
    Meine Damen und Herren, die Ergebnisse unserer Finanzpolitik für ein wiedervereinigtes Deutschland können sich sehen lassen.

    (Bundesminister Dr. Theodor Waigel: Wieczorek!)

    Seit der Wiedervereinigung ist der Lebensstandard der Menschen in den neuen Bundesländern nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erheblich gestiegen. Damit ist auch die Angleichung an die Lebensverhältnisse in den alten Bundesländern weit vorangeschritten.
    Nur, aber auch nur die CDU und die CSU haben in der Vergangenheit bewiesen, daß sie gemeinsam mit der F.D.P. die wirtschaftspolitisch ehernen Gesetze zum Wohle des Volkes umsetzen können. Wir als Haushaltspolitiker haben diese ehernen Gesetze auch in den Bundeshaushalt 1994 eingebracht.

    (Helmut Wieczorek [Duisburg] [SPD]: Kein Mensch klatscht bei euch!)

    Diese Gesetze allein werden auch die Grundlagen für das wiedervereinigte Deutschland sein.
    Ich möchte eines dieser ehernen Gesetze formulieren: Je mehr sich der Staat in die Wirtschaft einmischt, um so teurer und ineffizienter wird die Erarbeitung des Sozialprodukts. Oder, anders formuliert: Je höher



    Dr. Klaus Rose
    die Staatsquote, um so zweifelhafter ist die rasche Entwicklung des Wirtschaftswachstums.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Man muß sich einmal die Entwicklung der Staatsquote im Verhältnis zur Steigerung des Sozialprodukts ansehen. Die Staatsquote, also die Staatsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsprodukts, konnte von 1982 bis 1989 von 50,1 % —1982, SPD — auf 45,8 % —1989, CDU/CSU, F.D.P. — zurückgeführt werden. Im gleichen Zeitraum stieg das Bruttoinlandsprodukt in jedem Jahr um die 5 % gegenüber dem jeweiligen Vorjahr.
    Dann kamen halt die schwierige Zeit der Wiedervereinigung und auch ein gewisser Konjunktureinbruch. Aber diese vorherige Entwicklung werden wir nach diesen zwangsläufigen Wirren der Wiedervereinigung fortsetzen.
    Wenn aber die zuständigen Wirtschafts- und Finanzpolitiker der Opposition die ökonomische Unkenntnis und Unerfahrenheit der Wähler ausnutzen, indem sie solche Leerfloskeln von sich geben wie: es gebe Leute, die mehr Steuern zahlten, als andere überhaupt verdienten, erinnert das an den Rattenfänger von Hameln. Und da sind bekanntlich die Kinder im Wasser ertrunken.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Die SPD scheint — so habe zumindest ich den Eindruck — trotz mancher guter Ansätze bei Einzelpersönlichkeiten immer noch zu meinen, wirtschaftliche Entwicklung lasse sich einfach planen und organisieren, der Staat müsse ständig über den Bundeshaushalt Einfluß nehmen.

    (Zuruf von der SPD)

    Klingt da nicht wieder die Nachfragesteuerung an, und steckt dahinter nicht immer noch die Idee eines Staatssozialismus?
    Wahr ist hingegen, daß die Privatinitiative von klugen Persönlichkeiten in der Wirtschaft, ihr Erfindungsreichtum und ihre Initiative der Volkswirtschaft weit mehr helfen als eine funktionärsgelenkte staatliche Wirtschaft.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Der Beweis dafür ist von der Geschichte immer wieder erbracht worden.
    Es ist daher billige Demagogie, wenn ausgerechnet jetzt wieder Sozialdemokraten daherkommen und auf diese Führungspersönlichkeiten in der Wirtschaft, denen das Volk den Wohlstand entscheidend mitverdankt, als Feindbilder hinweisen.
    Es ist noch mehr Demagogie, das mit dem Sozialstaat zu verbinden. Denn eines ist unbestritten — und das ist das zweite eherne Gesetz, das ich schon in der ersten Lesung formuliert habe —: Nur ein wirtschaftlich starker Staat ist auch ein sozial starker Staat.
    Mit unseren Sparbeschlüssen, mit den gesetzlichen Maßnahmen und den Haushaltsveränderungen haben wir sozial ausgewogen gehandelt. Denn die oberen 25 % der Steuerpflichtigen tragen einen Lastenanteil von rund 63 %. Die unteren 50 % der Steuerpflichtigen haben bei einem Anteil am verfügbaren Einkommen von 25 % rund 16 % der Lasten zu tragen. Ich sage nochmals: 63 % steuern die Oberen bei, 16 % die Unteren.
    Die im Sparpaket beschlossenen Absenkungen von Lohnersatz- und Transferleistungen sind von den Unterstützten durchaus zu verkraften. Sie machen in ihrer Summe im Verhältnis zum gesamten Sozialbudget des Staates rund 1,5 % aus.
    Das verfügbare Nettoeinkommen der Besserverdienenden wird durch die erwarteten Beitragserhöhungen in der Renten- und Pflegeversicherung — insgesamt knapp 3 Prozentpunkte des Bruttolohns — sowie durch die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen weiter sinken. Dadurch werden höhere Einkommensteile als bisher der Abgabenpflicht unterworfen. Man zieht also die Höherverdienenden durchaus stärker zur Zahlung heran als die sozial weniger Hochstehenden.
    Meine Damen und Herren, verkraftbar sind diese Maßnahmen insbesondere deshalb, weil sie die von vielen staatstragenden Bürgern als in höchstem Maße ungerecht empfundene Schlechterstellung von Kleinverdienern gegenüber Sozialtransferbeziehern berichtigt.

    (Vorsitz : Vizepräsident Helmuth Becker)

    Das Lohnabstandsgebot zwischen Arbeitslohn und den Sozialleistungen des Staates wird dadurch gewahrt. Ich gebe auch hier noch einmal ein Beispiel. Während die Sozialhilfe in den zehn Jahren von 1982 bis 1992 um 60 % stieg, betrug der Zuwachs des durchschnittlichen Nettolohnes im gleichen Zeitraum rund 47 %. Das hatte allerdings zur Folge, daß vor allem bei Familien mit zwei oder mehr Kindern die Sozialhilfe die Bezüge der unteren Lohngruppen erreicht. Deshalb sollte man bei dem Wort „Sozialhilfe" immer besonders beleuchten, wem es zugute kommt.
    Doch es ist nicht nur die sozial ausgewogene Finanzierung, die in eine ausgewogene Gesamtwürdigung einzubeziehen ist, daneben kommt es auf die sozialpolitisch bestimmte Verwendung der Mittel an. Wir geben im Zuge der deutschen Einheit die Mittel aus dem Bundeshaushalt weit überwiegend zur Schaffung und Erhaltung von wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen in den neuen Ländern aus. Das ist doch eine große sozialpolitische Leistung.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie der F.D.P.)

    Meine Damen und Herren, unser Fahrplan hat gestimmt und wird in den nächsten Jahren die richtigen Stationen auf dem Weg zur Konsolidierung des Bundeshaushalts enthalten.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)

    Daß wir schwierige Jahre erleben, weiß jeder. Die SPD könnte es überhaupt nicht besser machen. Von den GRÜNEN und den anderen Gruppen will ich gar nicht reden.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Die haben sich schon aufgelöst, die GRÜNEN! Sie sind heute den ganzen Tag nicht da!)




    Dr. Klaus Rose
    Die GRÜNEN waren kein einziges Mal bei den Beratungen im Haushaltsausschuß zugegen.

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Gestern bei der Beratung des Umweltetats war kein einziger GRÜNER da!)

    Die PDS legt einen großen Forderungskatalog vor, obwohl wir unsere Haushaltsprobleme in erster Linie deswegen haben, weil wir deren Scherbenhaufen wieder zusammenkitten müssen.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, hinter uns liegen wichtige Stationen, wie das Föderale Konsolidierungsprogramm und das Spar-, Konsolidierungs- und Wachstumsprogramm — es sind zugegebenermaßen schwierige Worte; es ist ja ein schwieriges Thema —, jeweils verbunden mit dem Nachtragshaushalt 1993 und dem Sparhaushalt 1994. Auf unserem weiteren Weg ist jedoch weder ein Umsteigen noch ein Umweg möglich, um die Wiederherstellung solider Staatsfinanzen zu erreichen. Wir fahren deshalb auf unserem Weg weiter. Wir fordern unsere Bürger und die Wirtschaft auf, mit uns diesen Weg zu gehen.
    Unser Grundsatzprogramm, meine Damen und Herren — das darf ich als CSU-Mann auch einmal zitieren —,

    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Sehr wahr! Sehr gut!)

    das die CSU im vergangenen Monat beschlossen hat, gibt den Menschen in unserem Lande die Orientierung über die künftige Finanzpolitik. Unser Parteivorsitzender und Bundesfinanzminister definierte die Grundsätze einmal in Kürze wie folgt:
    „Liberal-konservativ" heißt für die CSU: offen für neue Ideen, aber einer dauerhaften Wertordnung verpflichtet. „Sozial" heißt: allen Menschen in der Bevölkerung verpflichtet, nicht nur einer Schicht,

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    und das „C" bedeutet, in der Verantwortung vor Gott sich um die Menschen zu kümmern, sich den Menschen zuzuwenden, auch in dem Bewußtsein, daß Politik nicht alles kann, aber daß die richtige Politik den Menschen hilft.
    Meine Damen und Herren, mit dem Haushalt 1994, den wir in abschließender dritter Lesung annehmen wollen, haben wir den richtigen Weg eingeschlagen. Das wird sich auch in der Bevölkerung herumsprechen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P.)



Rede von Helmuth Becker
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Meine Damen und Herren, nächster Redner ist unser Kollege Dr. Weng.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Weng


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir beraten heute in dritter und letzter Lesung den Bundeshaushalt für das Jahr 1994, der eine Reihe von Fragen offenläßt.

    (Zuruf von der SPD: Richtig!)

    Das ist bei einem Haushalt grundsätzlich so; in diesem Jahr ist es etwas ausgeprägter als sonst.
    In Zeiten außerordentlicher Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung bleiben Fragen nach der Höhe der Steuereinnahmen ebenso unbeantwortet wie Fragen nach der Höhe einiger Ausgaben. Wenn die Wirtschaft ein wenig anzieht, wird das Steueraufkommen ansteigen und die Verschuldung senken, die ja im jetzigen Plan mit fast 70 Milliarden DM für 1994 beim Bund eine kaum mehr vertretbare Größenordnung erreicht hat. Kommt es zu einem Stillstand beim Arbeitsplatzabbau, kommt es, wie wir hoffen, zu einer Zunahme der Zahl der Arbeitsplätze in der gewerblichen Wirtschaft, dann werden erhebliche Ausgaben, vor allem die für die Arbeitslosigkeit an die Bundesanstalt für Arbeit, eingespart werden. Wenn die Zinsen stabil bleiben oder gar sinken, eröffnen sich neue Spielräume. Muß die Bundesbank im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags die Zinsen erhöhen, dann wird es noch schwieriger.
    Die F.D.P.-Fraktion hat ihre Haushaltspolitik immer bestmöglich mit den Forderungen der Bundesbank in Einklang gebracht. Das wollen wir weiterhin tun. Die Stabilität der Deutschen Mark ist ein hohes Gut. Der gesetzliche Auftrag der Bundesbank, den Geldwert stabil zu halten, hat ja seinen besonderen Grund in der Historie und bedeutet hohe Verantwortung für die handelnde Politik. Die Sparer, d. h. diejenigen Menschen, die unter Konsumverzicht ihr gutes Geld z. B. in Staatsanleihen anlegen, haben einen Anspruch darauf, daß die Kaufkraft ihres Kapitals von unserem Staat erhalten wird.
    Die Zinssenkungsschritte der Deutschen Bundesbank in den vergangenen Wochen zeigen an, daß man dort unsere Bemühungen um sparsames Haushalten honoriert. Ich weiß, daß man in Frankfurt nicht rundum zufrieden ist. Aber gerade das Spar- und Wachstumspaket der Koalition hat national wie international gezeigt, daß wir den zwingenden Notwendigkeiten Rechnung tragen, und es hat seine Wirkungen gehabt.
    Die Bundesregierung wird hier allerdings in Zukunft stärker führen müssen, sonst wird das Parlament von seinen Rechten noch deutlicher Gebrauch machen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Es gibt weitere Unsicherheiten. Wenn sich Handelspartner, denen wir große Warenlieferungen durch Bürgschaften abgesichert haben, stabil halten und ihren Verpflichtungen nachkommen, werden wir mit wesentlich weniger Problemen zu kämpfen haben, als wenn hohe Gewährleistungen fällig werden. Diese Gewährleistungen sind übrigens ganz wesentlich der Preis dafür, daß wir Lieferungen aus den neuen Bundesländern in die Nachfolgestaaten der Sowjetunion abgesichert haben. Auch dies ist sicher ein Teil des Preises für die deutsche Einheit.
    Ich will heute in der dritten Lesung erneut daran erinnern, daß unsere volkswirtschaftliche Leistung in ganz großem Umfang dafür eingesetzt wird und dafür eingesetzt werden muß, den Menschen in Ostdeutschland ein im Verhältnis zum Westen vertretbares Lebensniveau zu sichern. Wir leisten weiterhin in



    Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen)

    großem Umfang Aufbauhilfe. Ich glaube nicht, daß je ein Land Verkehrsinfrastruktur, Telekommunikation und öffentliche Einrichtungen in solch unglaublicher Geschwindigkeit eingerichtet bekommen hat, wie dies in den neuen Bundesländern geschehen ist und weiter geschieht.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Es reicht zwar nicht aus, um überall Zufriedenheit ausbrechen zu lassen, aber wir müssen ehrlicherweise gestehen: Mehr ist nicht möglich. Ich bin auch sicher: Keine Volkswirtschaft könnte im Verhältnis mehr leisten, als wir dies tun.
    Unser sichtbarer Erfolg: Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung in Ostdeutschland hat eingesetzt. Sie wird sich fortsetzen. Ich bin sicher: Sie wird noch an Dynamik gewinnen.
    Im Westen herrscht Stagnation. Dies hat natürlich auch den Grund, daß der leicht zu beschickende Markt Ostdeutschland, der nach der Wirtschafts- und Währungsunion einen außerordentlichen Kaufkraftschub bedeutet, sich jetzt normalisiert hat.
    Das Sachverständigengutachten vom 15. November dieses Jahres zeigt allerdings auch eine Reihe von Faktoren auf, die wir sehr ernst nehmen müssen. Insbesondere die Tatsache, daß wir unseren Vorsprung im Wettbewerb mit Hochtechnologieprodukten eingebüßt haben, muß zu denken geben. Außerdem ist bedenklich, daß unsere exportierende Wirtschaft in die Märkte hinein, auf denen Wachstum stattfindet, keine zusätzliche Dynamik entwickeln konnte. Das gilt, meine Damen und Herren, für Südostasien und für Ostasien ebenso wie für die Vereinigten Staaten und Kanada, wo es ja — im Unterschied zu Europa — eine gewisse konjunkturelle Belebung gegeben hat.
    Es muß eine Verbesserung des Exports stattfinden. Wir sind Außenminister Kinkel außerordentlich dankbar dafür, daß er verstärkte politische Flankierung auch durch Deutschlands Diplomatie zugesichert hat.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Für den Aufbau im Osten benötigen wir Geld, viel Geld, aber es geht nicht nur um Geld. Wir wollen niemals vergessen, daß wir mit unseren Anstrengungen, daß wir mit all den Problemen der Menschen in unserem Lande auch dafür bezahlen, daß ein menschenfeindliches System nach über 40 Jahren in Konkurs gegangen ist und daß 17 Millionen Deutsche die Freiheit erlangt haben.
    Jeder wußte, daß der Fall der Mauer nicht den Weg ins Paradies und nicht den Weg ins Schlaraffenland eröffnen würde. Aber die Freiheit der Person, das Ende des Repressionsstaates, das Ende des Spitzel- und Überwachungsstaates, offene Grenzen für die Menschen, bei den meisten Menschen eine auch in neuer Situation ordentliche finanzielle Ausstattung, das sollte wirklich hoch eingeschätzt und auch anerkannt werden.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Einen Teil dieser Leistungen finanzieren wir nicht nur mit Verzicht im Westen, sondern auch mit hohen Schulden. Künftige Generationen in ganz Deutschland werden an diesen Lasten mit tragen. Wir sollten auch daran denken, wenn wir heute Wünschen und Forderungen nachgeben, egal wie berechtigt solche Wünsche sind.
    Ein Haushalt mit seiner riesigen Zahl verschiedenster Ausgabenpositionen gibt im Detail natürlich immer die Möglichkeit und den Ansatz zu Kritik. Wünschenswertes könnte besser ausgestattet sein, Unpopuläres sollte natürlich überhaupt nicht bezahlt werden, und immer wieder werden wir damit konfrontiert, daß Verschwendung bei der öffentlichen Hand gebremst werden muß.
    Meine Damen und Herren, wir verfügen über ein ausgeklügeltes System an Finanzkontrolle, aber wir werden niemals in der Lage sein, einzelne öffentliche Ausgaben zu verhindern, die bei nachträglicher Betrachtungsweise nicht oder nicht in dieser Höhe oder dieser Weise hätten erfolgen dürfen.
    Das Verwaltungsgeschehen — die Ausgaben werden ja nicht vom Parlament getätigt — wird vom Rechnungshof kontrolliert. Das ist eine wichtige Hilfe unserer Arbeit. Aber eine Totalkontrolle würde eine vollkommen übertriebene Bürokratie erforderlich machen. So müssen wir leider mit manchen Mängeln im Haushaltsvollzug leben.
    Die Opposition legt natürlich keine geschlossenen Konzepte vor. Das relativiert den Wert ihrer Einzelvorschläge. Das muß man der Öffentlichkeit immer wieder bewußt machen. Der populäre Einzelvorschlag ist natürlich ohne die Verantwortung für das Ganze nicht so ernst zu nehmen wie in dem Moment, wo in der Verantwortung für das Ganze Dinge durchgesetzt werden.
    Wir haben in der Endphase der Haushaltsberatungen unter erheblichen Schmerzen eine globale Haushaltskürzung großen Umfangs beschlossen, und die Oppositionskritik an unserem Haushalt hat sich während der gesamten Debatte an diesem Punkt wesentlich entzündet.
    Am 3. November dieses Jahres hat die finanzpolitische Sprecherin der SPD in einer Presseerklärung von ungedeckten Haushaltsrisiken von 50 bis 100 Milliarden DM gesprochen und den Bundesfinanzminister zu einer sofortigen Haushaltssperre aufgefordert. Hätte denn da das Parlament im Detail mitgewirkt, wie es von der Opposition die ganze Zeit gefordert worden ist?
    Die Kollegen der SPD hatten auch die Richtigkeit der Größenordnung unserer Einsparungen bestätigt. Da wir mit einem rechtskräftigen Haushalt ins kommende Jahr gehen wollen, blieb zu unserem Handeln, zu der Globalkürzung um 5 Milliarden DM, keine Alternative.
    Die meisten Ausgaben sind beim öffentlichen Haushalt feststehend. Es ist außerordentlich selten, daß im Bereich der veranschlagten Ausgaben im Laufe der Abwicklung des Haushaltsjahres große Einsparungen zu erzielen sind. Der Ideenreichtum der Bürger und ihrer Organisationen, natürlich auch der der Politiker,



    Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen)

    ist außerordentlich groß, mögliche Einsparungen durch zusätzliche Wünsche zu verhindern.
    Solche Wünsche sind immer begründet. Sie klingen immer sehr plausibel, und natürlich betreffen sie immer Menschen, denen jeder gerne Gutes gönnen möchte. Wir hätten von seiten des Haushaltsausschusses bei unserer Beratung keinerlei Probleme, die Bundesausgaben im Laufe des Verfahrens um hohe Prozentsätze zu erhöhen. Wir müßten nur den Wünschen der Kollegen, den Wünschen der Bürger und eigenen Zielsetzungen folgen, dann wären schnell zusätzliche hohe Beträge auf der Ausgabenseite etatisiert.
    Unsere tatsächliche Aufgabe ist es aber leider, abzulehnen und — manchmal auch mit wehem Herzen — nein zu sagen. Denn so sicher die Ausgaben des Bundeshaushalts sind, so unsicher sind die Einnahmen. Gerade in einer Phase wirtschaftlicher Stagnation bekamen wir während der Beratung plötzlich Steuerschätzungen auf den Tisch, die weit hinter den Erwartungen zurückblieben.
    So stellte sich dem Haushaltsausschuß, der ja für das Gesamtparlament vorberät und in dem natürlich die Mehrheit die Hauptverantwortung trägt, auch bei dieser Beratung nicht die Frage, ob er mehr Geld ausgeben sollte, sondern nur die Frage, wo er kürzen und einsparen könnte, um die Schulden nicht ins Uferlose treiben zu lassen, Schulden, die im Folgejahr sofort wieder durch Zinsbelastungen die Spielräume einengen. Die F.D.P. hat an der Erfüllung dieser Aufgabe erneut engagiert mitgewirkt.

    (Vereinzelter Beifall bei der F.D.P. — Zurufe von der SPD: Na! — Beifall bei der F.D.P.)

    — Manchmal ist es gut, wenn man weiß, daß man sich auf die eigene Kraft verlassen muß und dann auch darauf achtet, das im richtigen Moment zu tun.

    (Ina Albowitz [F.D.P.]: Wir schaffen das schon!)

    Meine Damen und Herren, auch wenn die politische Auseinandersetzung mit Blick auf das Wahljahr 1994 im Laufe dieser Woche deutlich härter geworden ist, der Corpsgeist im Haushaltsausschuß soll auch heute Erwähnung finden. Wir unter uns wissen, daß Sparen nicht Selbstzweck ist, sondern die wichtigen Signale an die Wirtschaft und an die Deutsche Bundesbank gibt, daß die öffentliche Hand, daß das Parlament verantwortungsbewußt handeln. Dafür ist bei allen Unterschieden in politischen Fragen ein gemeinsames Bewußtsein im Haushaltsausschuß erforderlich und vorhanden.
    So habe ich auch hier und heute wieder den Obleuten der beiden anderen Haushaltsgruppen, Adolf Roth und Helmut Wieczorek, und damit allen Kolleginnen und Kollegen, für die Zusammenarbeit zu danken — Adolf Roth als neuem Obmann der Union ganz besonders für partnerschaftliche Kooperation in der Arbeitsgruppe der Koalition.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Der kleinen, aber schlagkräftigen Truppe der F.D.P. gilt mein uneingeschränktes Lob

    (Lachen bei der SPD)

    für Fleiß und politisches Geschick. Die Kollegen Dr. Klaus Rose und Karl Deres — Karl Deres, der uns leider mit Ende der Wahlperiode verlassen wird — haben mit der zeitweisen Leitung des Ausschusses ebenso unsere Arbeit erleichtert wie die zahlreichen Mitarbeiter der Ministerien, des Haushaltsausschusses und die Fachreferenten der Fraktionen — bei uns ganz besonders Hartmut Herren.
    Ich will einen letzten Namen nennen, weil er für mich nach über zehn Jahren Tätigkeit im Haushaltsausschuß für diesen Ausschuß schlechthin steht, einen Mann, der in der Kombination des Ausschußvorsitzenden und eines ernstzunehmenden Oppositionspolitikers Geschichte im Deutschen Bundestag geschrieben hat.

    (Beifall im ganzen Hause)

    Die F.D.P.-Fraktion dankt Rudi Walther, der aus eigenem Entschluß seine parlamentarische Tätigkeit nach sechs Wahlperioden, nach über 20 langen Jahren im Deutschen Bundestag beenden wird. Er hat seine verantwortungsvolle Funktion nicht nur bei seiner letzten, jetzt ablaufenden Haushaltsberatung, sondern in über zehn Jahren als Ausschußvorsitzender derart ausgefüllt, daß ich es mir nicht besser vorstellen kann.

    (Beifall im ganzen Hause)

    Meine Damen und Herren, Rudi Walther hat sich verdient gemacht.

    (Beifall der Abg. Dr. Erich Riedl [München] [CDU/CSU] und Otto Schily [SPD])

    Wir brauchen wirtschaftliches Wachstum, wir brauchen eine neue Dynamik in der Wirtschaft, und dies hat die Debatte der abgelaufenen Woche bei aller Kontroverse deutlich gemacht. Verschiedene Lösungsansätze zur Verbesserung des Arbeitsmarkts sind angesprochen worden.
    Natürlich gibt es ideologische Unterschiede bei den Lösungsvorschlägen. Aber ich möchte hier und heute nochmals feststellen und herzlich bitten: Die Mehrheitsverhältnisse, auch unsere nationale Situation, machen es erforderlich, auf alle Blockaden in der Politik zu verzichten. Einzelne Entscheidungen mögen sich in der Folge als falsch erweisen, aber das Verhindern von Entscheidungen ist immer falsch.
    Die handelnde Mehrheit der Koalition hat seit 1983 einen Wählerauftrag. Sie hat ihn bis zum Oktober des kommenden Jahres, und sie muß und wird diesem Auftrag gerecht werden, um ihn dann erneut zu erhalten. Sie muß und sie will regieren. Verantwortung ist zwar nie bequem, aber Politik ist ja der Wille, Zukunft zu gestalten, und nur mit Mut zur Offensive werden wir die Wähler von der Richtigkeit unseres Handelns überzeugen. Die F.D.P.-Fraktion hat diesen Mut.

    (Beifall bei der F.D.P. sowie des Abg. Eduard Oswald [CDU/CSU])

    Wir brauchen auf Grund der Mehrheitsverhältnisse in der Länderkammer aber auch die SPD. Wir erkennen die schwierige Finanzlage von Ländern und Gemeinden an. Aber keine politische Kraft im Lande kann ein Interesse daran haben, daß der Zentralstaat total ausblutet.



    Dr. Wolfgang Weng (Gerlingen)

    Deswegen mein Appell an die Opposition und an den Bundesrat: Blockieren Sie nicht die Initiativen des Deutschen Bundestages! Stillstand ist Rückschritt, Blockade schadet allen.

    (Georg Gallus [F.D.P.]: Sehr richtig!)

    Ohne wirtschaftliches Wachstum würden die Schwierigkeiten noch größer. Die F.D.P.-Bundestagsfraktion ist deshalb entschlossen, die richtigen Rezepte der Freien Demokratischen Partei verstärkt in die handelnde Politik einzuführen,

    (Ernst Waltemathe [SPD]: Das ist eine Drohung!)

    um die Wirtschaft wieder voranzubringen. Öffentliche Zurückhaltung, Privatisierung und Deregulierung, sparsame Haushaltsführung, Reduzierung der unerträglichen Neuverschuldung — das ist unsere Zusage für die kommenden Jahre.

    (Zuruf von der F.D.P.: Sehr gut!)

    Es fällt uns nicht leicht, zu dem vorliegenden Haushalt ja zu sagen.

    (Ernst Waltemathe [SPD]: Sie müssen ja nicht zustimmen!)

    Die niedrige Wachstumsrate des Haushalts, das Wissen um die unabweisbaren Notwendigkeiten und das Fehlen tatsächlicher Alternativen lassen jedoch keine andere Entscheidung zu.
    Die F.D.P.-Fraktion stimmt in dritter Lesung dem Haushalt für das Jahr 1994 in der Überzeugung zu, daß mit dem Ergebnis unserer parlamentarischen Beratungen die Weichen für die Zukunft unseres Landes, für die Zukunft unserer Bürger richtig gestellt sind.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)