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    Plenarprotokoll 12/179 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 179. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeordneten Wolfgang Mischnick und Dr Gerhard Stoltenberg 15405 A Benennung der Abgeordneten Herbert Lattmann, Wolfgang Schulhoff und Christian Müller (Zittau) als ordentliche Mitglieder sowie Elmar Müller (Kirchheim) als stellvertretendes Mitglied im Infrastrukturrat für Post und Telekommunikation . . . 15405 B Entsendung der Abgeordneten Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk in den Verwaltungsrat der Deutschen Ausgleichsbank 15405 B Erweiterung der Tagesordnung 15405 C Begrüßung des bisherigen Präsidenten des Bundesrechnungshofs, Dr. Heinz Günter Zavelberg 15414D Begrüßung des Präsidenten der Republik Malta, Dr. Dr. Vincent Tabone, mit Ehefrau und Begleitung 15483 C Begrüßung von Schülern und Schülerinnen aus Israel 15515B Zur Geschäftsordnung Dr. Gregor Gysi PDS/Linke Liste . . . . 15406A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 15406D Dr. Peter Struck SPD 15407 B Manfred Richter F.D.P. 15407 C Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15407 D Tagesordnungspunkt 3: Wahl der Präsidentin des Bundesrechnungshofs 15408 B Tagesordnungspunkt 4: Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und F.D.P.: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Vereinheitlichung der Kündigungsfristen von Arbeitern und Angestellten (Kündigungsfristengesetz) (Drucksachen 12/5762, 12/5771) Namentliche Abstimmung 15415A Ergebnis 15415A Tagesordnungspunkt 12: Überweisungen im vereinfachten Verfahren Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung der Wirtschaftsprüferordnung (Drucksache 12/5685) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Erwin Marschewski, Wolfgang Zeitlmann, Hartmut Büttner und der Fraktion der CDU/CSU, des Abgeordneten Gerd Wartenberg (Berlin) und der Fraktion der SPD sowie des Abgeordneten Dr. Burkhard Hirsch und der Fraktion der F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes) (Drucksache 12/5775) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Gerd Poppe, Christina Schenk, Werner Schulz (Berlin), weiteren Abgeordneten und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Finanzierung der Fraktionen (Fraktionsfinanzierungsgesetz) (Drucksache 12/5788) 15409A Tagesordnungspunkt 13: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 19. Mai 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen fiber die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft an den Grenzgewässern (Drucksachen 12/4471, 12/5371) b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 29. Juli 1992 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen fiber den Autobahnzusammenschluß und den Bau von Grenzabfertigungsanlagen für den neuen Grenzübergang im Raum Görlitz und Zgorzelec (Drucksachen 12/5090, 12/5611, 12/5612) c) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. Juli 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Ukraine fiber die Binnenschiffahrt (Drucksachen 12/4081, 12/5640) d) — Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Marion CaspersMerk, Hermann Bachmaier, Friedhelm Julius Beucher, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung der Benutzung des öffentlichen Personennahverkehrs im Berufsverkehr („Job-Ticket"-Gesetz) (Drucksache 12/3573) — Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Schaffung der besoldungs- und steuerrechtlichen Voraussetzungen für die Gewährung von Arbeitgeberzuschüssen zur Benutzung des ÖPNV („JobTicket") (Drucksachen 12/4123, 12/5541, 12/5542) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P.: Unterrichtungen durch die Bundesregierung fiber die deutsche Humanitäre Hilfe im Ausland (Drucksachen 12/2776, 12/5430) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Freimut Duve, Angelika Barbe, Hans Gottfried Bernrath, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einrichtung eines Gedenkortes für Walter Benjamin in Port Bou (Drucksachen 12/3039, 12/5163) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1993 bei Kapitel 10 02 Titel 656 54 —Zuschüsse zur Sicherung der späteren Altersversorgung als Arbeitnehmer bei Abgabe landwirtschaftlicher Unternehmen (Nachentrichtungszuschüsse) (Drucksachen 12/5525, 12/5736) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 05 02 Titel 686 30 — Beitrag an die Vereinten Nationen (Drucksachen 12/5539, 12/5737) j) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Überplanmäßige Ausgabe im Haushaltsjahr 1993 bei Kapitel 10 04 Titel 682 04 (von der EG nicht übernommene Marktordnungsausgaben) (Drucksachen 12/5538, 12/5738) k) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 116 zu Petitionen (Drucksache 12/5733) 15409C Tagesordnungspunkt 5: Beratung des Antrags der Abgeordneten Brigitte Adler, Robert Antretter, Angelika Barbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Drucksache 12/5768) Wolfgang Thierse SPD 15411 D Joachim Hörster CDU/CSU 15413D Dr. Dieter Schulte (Schwäbisch Gmünd) CDU/CSU 15417A Paul K. Friedhoff F D P. 15418 B Dr. Gregor Gysi PDS/Linke Liste 15420 B, 15430 C Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident des Landes Thüringen 15422 B Wolfgang Thierse SPD 15422 D Carl-Ludwig Thiele F.D.P. . . . . . 15423 B Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 III Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15424 C Hinrich Kuessner SPD . . . . 15425D, 15431B Dr. Hermann Pohler CDU/CSU 15428 C Hinrich Kuessner SPD 15429D Otto Schily SPD 15429D Arnulf Kriedner CDU/CSU 15431A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 15432 B Tagesordnungspunkt 6: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern (Zweites Gleichberechtigungsgesetz) (Drucksache 12/5468) b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Ilse Janz, Hanna Wolf, Dr. Marliese Dobberthien, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gleichstellung von Frau und Mann (Gleichstellungsgesetz) (Drucksache 12/5717) c) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Hanna Wolf, Dr. Marliese Dobberthien, Erika Simm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz (Drucksachen 12/2096, 12/4409) Dr. Angela Merkel, Bundesministerin BMFJ 15432D Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 15434 B Ilse Janz SPD 15435D Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink F.D.P. . 15437 D Petra Bläss PDS/Linke Liste 15440D Christina Schenk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15442D Claudia Nolte CDU/CSU 15444 C Hanna Wolf SPD 15445 D Dr. Maria Böhmer CDU/CSU 15447 B Gudrun Weyel SPD 15447 D Ulrike Mascher SPD 15449B Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 15450D Maria Eichhorn CDU/CSU 15451 A Dr. Marliese Dobberthien SPD 15452 C Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . 15452 D Tagesordnungspunkt 7: a) — Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes (Drucksache 12/2505) — Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Peter Conradi, Achim Großmann, Dr. Eckhart Pick, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes (Drucksachen 12/1856, 12/5639) — Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Rechtsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Christina Schenk, Dr. Wolfgang Ullmann und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Maßnahmen zur Begrenzung des Mietpreisanstiegs, zur Erweiterung des Kündigungsschutzes und zur Erhaltung des Bestands an Mietwohnungen (Drucksachen 12/3291, 12/ 5639) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dieter Maaß (Herne), Achim Großmann, Holger Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus (Drucksache 12/4301) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Gabriele Iwersen, Achim Großmann, Angelika Barbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Wohnungslosigkeit — Obdachlosigkeit und Wohnungsnotfälle in der Bundesrepublik Deutschland und Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung (Drucksache 12/ 5250) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Achim Großmann, Otto Reschke, Peter Conradi, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Für einen Wechsel in der Wohnungspolitik (Drucksache 12/5578) e) Erste Beratung des von der Abgeordneten Christina Schenk und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Erhalt und zur Schaffung dauerhaft gebundener kommunaler Mietwohnungen in den neuen Bundesländern (KomWoG) (Drucksache 12/4932) Dieter Maaß (Herne) SPD 15454 C Dr.-Ing. Dietmar Kansy CDU/CSU . . . 15456 B Dieter Maaß (Herne) SPD 15457 B Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 15458A, 15468D Walter Schöler SPD . . . . 15458B, 15469 A Dr. Walter Hitschler F.D.P. . . . . . . 15459 A Dr. Walter Hitschler F D P 15460 D Dr. Ilja Seifert PDS/Linke Liste 15461 D IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 Christina Schenk BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 15463B Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 15464 B Joachim Günther, Parl. Staatssekretär BMBau 15465 A Gabriele Iwersen SPD 15466B Dr. Dietrich Mahlo CDU/CSU 15468 B Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksache 12/5754 vom 24. September 1993 — Veröffentlichung der Ergebnisse des Gutachtens hinsichtlich des Abstandsgebotes zwischen unteren Lohngruppen und Sozialhilfeempfängern; Zeitpunkt des Auftrages und beauftragtes Institut MdlAnfr 6, 7 Michael Habermann SPD Antw PStSekr'in Roswitha Verhülsdonk BMFuS 15470 C ZusFr Michael Habermann SPD 15470 C Deutsche Vorschläge zu den NATO-Beratungen über die Entsendung von bis zu 50 000 Soldaten zur Absicherung einer Friedenslösung in Bosnien-Herzegowina MdlAnfr 49, 50 Gernot Erler SPD Antw StMin Ursula Seiler-Albring AA . . 15471D, 15472 B ZusFr Gernot Erler SPD 15472A, C ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 15473 A Tagesordnungspunkt 8: a) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Stromeinspeisungsgesetzes (1. StromeinspeisungsÄndG) (Drucksachen 12/1305, 12/4966) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Volker Jung (Düsseldorf), Robert Antretter, Angelika Barbe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sicherung der Zukunft der ostdeutschen Braunkohle (Drucksache 12/5251) c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Volker Jung (Düsseldorf), Angelika Barbe, Holger Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Programm Energiesparen/erneuerbare Energien (Drucksache 12/5252) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Volker Jung (Düsseldorf), Holger Bartsch, Ingrid Becker-Inglau, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Jetzige Sicherung der langfristigen umweltgerechten Nutzung der heimischen Steinkohle (Drucksache 12/5253) e) Beratung des Antrags der Abgeordneten Volker Jung (Düsseldorf), Holger Bartsch, Wolfgang Roth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Überfällige Einführung einer europäischen allgemeinen Energiesteuer aus Gründen des Klimaschutzes, der Verbesserung der Energieeffizienz und zur Ressourcenschonung (Drucksache 12/5254) f) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung aa) zum Bericht der Enquete-Kommission „Gestaltung der technischen Entwicklung; Technikfolgen-Abschätzung und -Bewertung" gemäß Beschluß des Deutschen Bundestages vom 5. November 1987: Bedingungen und Folgen von Aufbaustrategien für eine solare Wasser-stof fwirtschaf t bb) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages zur Technikfolgenabschätzung hier: Risiken bei einem verstärkten Wasserstoffeinsatz (Drucksachen 11/7993, 12/4669) g) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung zu dem Antrag der Abgeordneten Josef Vosen, Volker Jung (Düsseldorf), Holger Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Revidiertes Energieforschungsprogramm der Bundesregierung (Drucksachen 12/2216, 12/4670) h) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Werner Schulz (Berlin) und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Energiewende — Grundstein für eine dauerhafte Entwicklung (Drucksachen 12/1794, 12/4967) i) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung — zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Sofortiger Ausstieg der Bundesrepublik Deutschland aus dem europäischen schnellen Brüterprojekt EFR Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 V — zu dem Antrag der Abgeordneten Josef Vosen, Holger Bartsch, Dr. Ulrich Böhme (Unna), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Kündigung des Regierungsabkommens zum European Fast Reactor (Drucksachen 12/3807, 12/4256, 12/5238) j) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Forschung, Technologie und Technikfolgenabschätzung — zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Die Forschung nach Maastricht: Bilanz und Strategie — zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Arbeitsdokument der Kommission für das vierte gemeinschaftliche Rahmenprogramm im Bereich der Forschung und technologischen Entwicklung (1994 bis 1998) (Drucksachen 12/3240, Nr. 3.30, 12/3989 Nr. 2.10, 12/5356) k) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Finanzausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Volker Jung (Düsseldorf), Harald B. Schäfer (Offenburg), Holger Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Programm Energieeinsparung in Gebäuden — Wiedereinführung und Umgestaltung des § 82a EStDV (Drucksachen 12/2495, 12/5540) 1) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Jutta Braband, Bernd Henn und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Rekommunalisierung und Demokratisierung der Energiewirtschaft sowie Novellierung des Energierechts: Grundvoraussetzung eines energiewirtschaftlichen Gesamtkonzepts für die Bundesrepublik Deutschland (Drucksachen 12/1294, 12/5055) Volker Jung (Düsseldorf) SPD 15475A Dr. Norbert Lammert CDU/CSU . . . 15477A Heinrich Seesing CDU/CSU 15477D Klaus Beckmann F.D.P. 15480A Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 15481 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15483 D Dr. Günter Rexrodt, Bundesminister BMWi 15485D, 15488D Detlev von Larcher SPD 15487D Hans-Ulrich Klose SPD 15488B Norbert Formanski SPD 15489 B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . 15490 B Rainer Haungs CDU/CSU 15491A Hans-Ulrich Klose SPD 15492 B Dr.-Ing. Karl-Hans Laermann F D P 15493 D Horst Kubatschka SPD 15494 C Holger Bartsch SPD 15495 D Dieter-Julius Cronenberg (Arnsberg) FDP 15496D Ulrich Klinkert CDU/CSU 15497 B Jutta Müller (Völklingen) SPD 15498 C Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister BMU 15499 D Bodo Seidenthal SPD 15501 C Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 15501 D Peter W. Reuschenbach SPD 15502D Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 15504 A Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15505A Dr. Peter Struck SPD 15505 C Joachim Hörster CDU/CSU 15505 C Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Beruf der Diätassistentin und des Diätassistenten und zur Änderung verschiedener Gesetze über den Zugang zu anderen Heilberufen (Heilberufsänderungsgesetz) (Drucksache 12/5619) Dr. Sabine Bergmann-Pohl, Staatssekretärin BMG 15506 D Antje Marie Steen SPD 15507 D Dr. Bruno Menzel F D P 15509 B Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 15510 A Sigrun Löwisch CDU/CSU 15510 D Tagesordnungspunkt 10: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Klaus-Dieter Feige, Gerd Poppe, Ingrid Köppe, weiteren Abgeordneten und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung einer Grundsicherung im Alter (Drucksache 12/5285) b) Beratung des Antrags der Gruppe der PDS/Linke Liste: Vorlage eines Gesetzes über eine soziale Grundsicherung in der Bundesrepublik Deutschland (Drucksache 12/5044) Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15511D Petra Bläss PDS/Linke Liste 15513B Wolfgang Meckelburg CDU/CSU . . . 15515B Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15516D Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . 15517B VI Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 Barbara Weiler SPD 15518 B Dr. Eva Pohl F.D.P. 15520D Dr. Rudolf Karl Krause (Bonese) fraktionslos 15521 D Volker Kauder CDU/CSU 15522 B Barbara Weiler SPD 15524 A Nächste Sitzung 15525 C Anlage i Liste der entschuldigten Abgeordneten . 15525* A Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Präsidentin des Bundesrechnungshofes teilgenommen haben . . 15527* D Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu den in Tagesordnungspunkt 8 aufgeführten energiepolitischen Vorlagen Bodo Seidenthal SPD 15529* C Anlage 4 Anzeigenkampagne des Presse- und Informationsamtes über die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Bundesregierung MdlAnfr 10, 11 — Drs 12/5754 — Renate Jäger SPD SchrAntw MD Wolfgang G. Gibowski BPA 15531* D Anlage 5 Aussagen Polens bei staatlichen Festveranstaltungen und in polnischen Schulbüchern über „Schlesiens Weg zum polnischen Mutterland" und über die „wiedergewonnenen Westgebiete" MdlAnfr 48 -- Drs 12/5754 — Ortwin Lowack fraktionslos SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA 15532* A Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 15405 179. Sitzung Bonn, den 30. September 1993 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) entschuldigt bis einschließlich Antretter, Robert SPD 30.9.93* Barbe, Angelika SPD 30.9.93 Berger, Hans SPD 30.9.93 Bindig, Rudolf SPD 30.9.93* Blunck (Uetersen), SPD 30.9.93* Lieselott Böhm (Melsungen), CDU/CSU 30.9.93* Wilfried Börnsen (Bönstrup), CDU/CSU 30.9.93 Wolfgang Brähmig, Klaus CDU/CSU 30.9.93 Büchler (Hof), Hans SPD 30.9.93* Bühler (Bruchsal), Klaus CDU/CSU 30.9.93* Dr. von Bülow, Andreas SPD 30.9.93 Clemens, Joachim CDU/CSU 30.9.93 Dr. Faltlhauser, Kurt CDU/CSU 30.9.93 Dr. Feldmann, Olaf F.D.P. 30.9.93* Dr. Fischer, Ursula PDS/LL 30.9.93 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 30.9.93* Francke (Hamburg), CDU/CSU 30.9.93 Klaus Fuhrmann, Arne SPD 30.9.93 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 30.9.93 Gries, Ekkehard F.D.P. 30.9.93 Dr. Hauchler, Ingomar SPD 30,9.93 Hiller (Lübeck), Reinhold SPD 30.9.93 Dr. Holtz, Uwe SPD 30.9.93* Huonker, Gunter SPD 30.9.93 Jaunich, Horst SPD 30.9.93 Junghanns, Ulrich CDU/CSU 30.9.93* Kiechle, Ignaz CDU/CSU 30.9.93 Kittelmann, Peter CDU/CSU 30.9.93* Kolbe, Manfred CDU/CSU 30.9.93 Kretkowski, Volkmar SPD 30.9.93 Lenzer, Christian CDU/CSU 30.9.93* Leutheusser- F.D.P. 30.9.93 Schnarrenberger, Sabine Lühr, Uwe F.D.P. 30.9.93 Maaß (Wilhelmshaven), CDU/CSU 30.9.93* Erich Marten, Günter CDU/CSU 30.9.93* Marx, Dorle SPD 30.9.93 Dr. Matterne, Dietmar SPD 30.9.93 Dr. Meyer zu Bentrup, CDU/CSU 30.9.93* Reinhard Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 30.9.93 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 30.9.93* Müller (Düsseldorf), SPD 30.9.93 Michael Oostergetelo, Jan SPD 30.9.93 Paintner, Johann F.D.P. 30.9.93 Pfeiffer, Angelika CDU/CSU 30.9.93 Dr. Pflüger, Friedbert CDU/CSU 30.9,93 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Pfuhl, Albert SPD 30.9.93* Poß, Joachim SPD 30.9.93 Dr. Probst, Albert CDU/CSU 30.9.93* Rappe (Hildesheim), SPD 30.9.93 Hermann Reddemann, Gerhard CDU/CSU 30.9.93* Reimann, Manfred SPD 30.9.93* Rixe, Günter SPD 30.9.93 Roitzsch (Quickborn), CDU/CSU 30.9.93 Ingrid Dr. Scheer, Hermann SPD 30.9.93* Schluckebier, Günther SPD 30.9.93* Dr. Schmieder, Jürgen F.D.P. 30.9.93 von Schmude, Michael CDU/CSU 30.9.93* Dr. Schuster, R. Werner SPD 30.9.93 Dr. Schwarz-Schilling, CDU/CSU 30.9.93 Christian Dr. Soell, Hartmut SPD 30.9.93* Dr. von Teichman, F.D.P. 30.9.93 Cornelia Terborg, Margitta SPD 30.9.93* Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 30.9.93 Wartenberg (Berlin), SPD 30.9.93 Gerd Welt, Jochen SPD 30.9.93 Wilz, Bernd CDU/CSU 30.9.93 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 30.9.93 Zierer, Benno CDU/CSU 30.9.93* Zurheide, Burkhard F.D.P. 30.9.93 für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Anlage 2 Alphabetisches Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Präsidentin des Bundesrechnungshofes teilgenommen haben Dr. Ackermann, Else Adam, Ulrich Adler, Brigitte Albowitz, Ina Dr. Altherr, Walter Franz Andres, Gerd Augustin, Anneliese Augustinowitz, Jürgen Austermann, Dietrich Dr. Babel, Gisela Bargfrede, Heinz-Günter Bartsch, Holger Dr. Bauer, Wolf Baum, Gerhart Rudolf Baumeister, Brigitte Bayha, Richard Becker (Nienberge), Helmut Becker-Inglau, Ingrid Beckmann, Klaus Belle, Meinrad Dr. Bergmann-Pohl, Sabine Bernrath, Hans Gottfried Beucher, Friedhelm Julius Bierling, Hans-Dirk Bläss, Petra Dr. Blank, Joseph-Theodor Blank, Renate Dr. Blens, Heribert Bleser, Peter Dr. Blüm, Norbert Dr. Blunk (Lübeck), Michaela Bock, Thea Dr. Böhme (Unna), Ulrich Dr. Böhmer, Maria Börnsen (Ritterhude), Arne Dr. Bötsch, Wolfgang Bohl, Friedrich Bohlsen, Wilfried Brandt-Elsweier, Anni Dr. Brecht, Eberhard Bredehorn, Günther Breuer, Paul Dr. Briefs, Ulrich Brudlewsky, Monika Brunnhuber, Georg Büchner (Speyer), Peter Bühler (Bruchsal), Klaus Büttner (Ingolstadt), Hans 15528 Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 Büttner (Schönebeck), Hartmut Bulmahn, Edelgard Burchardt, Ursula Bury, Hans Martin Buwitt, Dankward Carstens (Emstek), Manfred Carstensen (Nordstrand), Peter Harry Caspers-Merk, Marion Catenhusen, Wolf-Michael Conradi, Peter Cronenberg (Arnsberg), Dieter-Julius Daubertshäuser, Klaus Dehnel, Wolfgang Dempwolf, Gertrud Deres, Karl Deß, Albert Dr. Diederich (Berlin), Nils Diemers, Renate Diller, Karl Dr. Dobberthien, Marliese Dörflinger, Werner Dr. Dregger, Alfred Dreßler, Rudolf Duve, Freimut Ebert, Eike Echternach, Jürgen Ehlers, Wolfgang Dr. Ehmke (Bonn), Horst Ehrbar, Udo Eich, Ludwig Eichhorn, Maria Eimer (Fürth), Norbert Dr. Elmer, Konrad Engelhard, Hans A. Engelmann, Wolfgang Dr. Enkelmann, Dagmar Eppelmann, Rainer Erler (Waldbrunn), Wolfgang van Essen, Jörg Esters, Helmut Ewen, Carl Eymer, Anke Falk, Ilse Dr. Faltlhauser, Kurt Dr. Feige, Klaus-Dieter Feilcke, Jochen Dr. Fell, Karl H. Ferner, Elke Fischer (Gräfenhainichen), Evelin Fischer (Hamburg), Dirk Fischer (Homburg), Lothar Fockenberg, Winfried Formanski, Norbert Frankenhauser, Herbert Friedhoff, Paul K. Dr. Friedrich, Gerhard Friedrich, Horst Fritz, Erich G. Dr. Fuchs, Ruth Fuchs (Köln), Anke Fuchs (Veil), Katrin Fuchtel, Hans-Joachim Funke, Rainer Dr. Funke-Schmitt-Rink, Margret Gallus, Georg Ganschow, Jörg Ganseforth, Monika Ganz (St. Wendel), Johannes Dr. Gautier, Fritz Geiger, Michaela Dr. Geiger (Darmstadt), Sissy Geis, Norbert Dr. von Geldern, Wolfgang Genscher, Hans-Dietrich Gibtner, Horst Gilges, Konrad Gleicke, Iris Glos, Michael Dr. Göhner, Reinhard Göttsching, Martin Götz, Peter Dr. Götzer, Wolfgang Graf, Günter Gres, Joachim Grochtmann, Elisabeth Gröbl, Wolfgang Grotz, Claus-Peter Grünbeck, Josef Grüner, Martin Dr. Grünewald, Joachim Günther (Duisburg), Horst Günther (Plauen), Joachim Dr. Guttmacher, Karlheinz Dr. Gysi, Gregor Haack (Extertal), Karl-Hermann Habermann, Michael Hackel, Heinz-Dieter Hämmerle, Gerlinde Frhr. von Hammerstein, Carl-Detlev Hampel, Manfred Hanewinckel, Christel Hansen, Dirk Harries, Klaus Dr. Hartenstein, Liesel Haschke (Großhennersdorf), Gottfried Haschke (Jena-Ost), Udo Hasenfratz, Klaus Hasselfeldt, Gerda Haungs, Rainer Hauser (Esslingen), Otto Hauser (Rednitzhembach), Hansgeorg Dr. Haussmann, Helmut Hedrich, Klaus-Jürgen Heinrich, Ulrich Heise, Manfred Heistermann, Dieter Dr. Hellwig, Renate Henn, Bernd Dr. h. c. Herkenrath, Adolf Heyenn, Günther Hinsken, Ernst Hintze, Peter Dr. Hirsch, Burkhard Dr. Hitschler, Walter Dr. Höll, Barbara I örsken, Heinz-Adolf Hörster, Joachim Dr. Hoffacker, Paul Homburger, Birgit Horn, Erwin Dr. Hornhues, Karl-Heinz Hornung, Siegfried Dr. Hoth, Sigrid Dr. Hoyer, Werner Hüppe, Hubert Irmer, Ulrich Iwersen, Gabriele Jäger, Claus Jäger, Renate Jaffke, Susanne Dr. Jahn (Münster), Friedrich-Adolf Janovsky, Georg Janz, Ilse Jelpke, Ulla Jeltsch, Karin Dr. Jens, Uwe Dr. Jobst, Dionys Dr.-Ing. Jork, Rainer Dr. Jüttner, Egon Jung (Düsseldorf), Volker Jung (Limburg), Michael Jungmann (Wittmoldt), Horst Dr. Kahl, Harald Kalb, Bartholomäus Kampeter, Steffen Dr.-Ing. Kansy, Dietmar Karwatzki, Irmgard Kastning, Ernst Kauder, Volker Dr. Keller, Dietmar Keller, Peter Kemper, Hans-Peter Kirschner, Klaus Kittelmann, Peter Klappert, Marianne Klein (Bremen), Günter Dr. Klejdzinski, Karl-Heinz Klemmer, Siegrun Klinkert, Ulrich Dr. Knaape, Hans-Hinrich Köhler (Hainspitz), Hans-Ulrich Dr. Köhler (Wolfsburg), Volkmar Köppe, Ingrid Körper, Fritz Rudolf Dr. Kolb, Heinrich L. Kolbe, Regina Kolbow, Walter Koltzsch, Rolf Koppelin, Jürgen Kors, Eva-Maria Koschnick, Hans Koschyk, Hartmut Kossendey, Thomas Kraus, Rudolf Dr. Krause (Börgerende), Günther Dr. Krause (Bonese), Rudolf Karl Krause (Dessau), Wolfgang Krey, Franz Heinrich Kriedner, Arnulf Kronberg, Heinz-Jürgen Dr.-Ing. Krüger, Paul Krziskewitz, Reiner Kubatschka, Horst Kuessner, Hinrich Kuhlwein, Eckart Dr.-Ing. Laermann, Karl-Hans Lambinus, Uwe Dr. Graf Lambsdorff, Otto Lamers, Karl Dr. Lammert, Norbert Lamp, Helmut Lange, Brigitte von Larcher, Detlev Lattmann, Herbert Dr. Laufs, Paul Laumann, Karl-Josef Lederer, Andrea Lehne, Klaus-Heiner Dr. Lehr, Ursula Lennartz, Klaus Dr. Leonhard-Schmid, Elke Limbach, Editha Link (Diepholz), Walter Lintner, Eduard Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. Dr. Lischewski, Manfred Lörcher, Christa Löwisch, Sigrun Lohmann (Lüdenscheid), Wolfgang Lohmann (Witten), Klaus Louven, Julius Lowack, Ortwin Dr. Lucyga, Christine Lüder, Wolfgang Lühr, Uwe Lummer, Heinrich Maaß (Herne), Dieter Männle, Ursula Magin, Theo Dr. Mahlo, Dietrich Marienfeld, Claire Marschewski, Erwin Mascher, Ulrike Matschie, Christoph Matthäus-Maier, Ingrid Mattischeck, Heide Dr. Mayer (Siegertsbrunn), Martin Meckel, Markus Meckelburg, Wolfgang Mehl, Ulrike Meinl, Rudolf Meißner, Herbert Dr. Menzel, Bruno Dr. Merkel, Angela Dr. Mertens (Bottrop), Franz-Josef Dr. Meseke, Hedda Dr. Meyer zu Bentrup, Reinhard Michalk, Maria Michels, Meinolf Mischnick, Wolfgang Dr. Modrow, Hans Dr. Möller, Franz Molnar, Thomas Mosdorf, Siegmar Dr. Müller, Günther Müller (Kirchheim), Elmar Müller (Pleisweiler), Albrecht Müller (Schweinfurt), Rudolf Müller (Völklingen), Jutta Müller (Wadern), Hans-Werner Müller (Wesseling), Alfons Müller (Zittau), Christian Nelle, Engelbert Dr. Neuling, Christian Neumann (Bramsche), Volker Neumann (Bremen), Bernd Neumann (Gotha), Gerhard Niedenthal, Erhard Dr. Niehuis, Edith Dr. Niese, Rolf Niggemeier, Horst Nitsch, Johannes Nolte, Claudia Nolting, Günther Friedrich Odendahl, Doris Oesinghaus, Günter Dr. Olderog, Rolf Opel, Manfred Dr. Ortleb, Rainer Ost, Friedhelm Ostertag, Adolf Oswald, Eduard Dr. Otto, Helga Otto (Erfurt), Norbert Otto (Frankfurt), Hans-Joachim Dr. Päselt, Gerhard Palis, Kurt Paterna, Peter Dr. Paziorek, Peter Dr. Penner, Wilfried Pesch, Hans-Wilhelm Peter (Kassel), Horst Peters, Lisa Petzold, Ulrich Dr. Pfaff, Martin Pfeifer, Anton Dr. Pfennig, Gero Philipp, Ingeborg Dr. Pick, Eckhart Dr. Pinger, Winfried Pofalla, Ronald Dr. Pohl, Eva Dr. Pohler, Hermann Poppe, Gerd Priebus, Rosemarie Dr. Protzner, Bernd Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 15529* Purps, Rudolf Rahardt-Vahldieck, Susanne Dr. Ramsauer, Peter Rau, Rolf Rauen, Peter Harald Rawe, Wilhelm Regenspurger, Otto Reichenbach, Klaus Reinhardt, Erika von Renesse, Margot Rennebach, Renate Repnik, Hans-Peter Reschke, Otto Reuschenbach, Peter W. Reuter, Bernd Richter (Bremerhaven), Manfred Dr. Rieder, Norbert Dr. Riedl (München), Erich Riegert, Klaus Dr. Riesenhuber, Heinz Rind, Hermann Ringkamp, Werner Rode (Wietzen), Helmut Dr. Röhl, Klaus Rönsch (Wiesbaden), Hannelore Romer, Franz Dr. Rose, Klaus Rossmanith, Kurt J. Roth (Gießen), Adolf Rother, Heinz Dr. Ruck, Christian Rühe, Volker Dr. Rüttgers, Jürgen Sauer (Salzgitter), Helmut Sauer (Stuttgart), Roland Schäfer (Mainz), Helmut Schätzle, Ortrun Dr. Schäuble, Wolfgang Schaich-Walch, Gudrun Schanz, Dieter Scharrenbroich, Heribert Schartz (Trier), Günther Scheffler, Siegfried Schell, Manfred Schemken, Heinz Schenk, Christina Scheu, Gerhard Schily, Otto Schloten, Dieter Schmalz, Ulrich Schmalz-Jacobsen, Cornelia Schmidbauer, Bernd Schmidbauer (Nürnberg), Horst Schmidt (Aachen), Ursula Schmidt (Dresden), Arno Schmidt (Fürth), Christian Dr.-Ing. Schmidt (Halsbrücke), Joachim Schmidt (Mülheim), Andreas Schmidt (Spiesen), Trudi Schmidt-Zadel, Regina Schmitz (Baesweiler), Hans Peter von Schmude, Michael Dr. Schneider (Nürnberg), Oscar Dr. Schnell, Emil Dr. Schnittler, Christoph Dr. Schockenhoff, Andreas Dr. Schöfberger, Rudolf Schöler, Walter Graf von Schönburg- Glauchau, Joachim Dr. Scholz, Rupert Frhr. von Schorlemer, Reinhard Schreiner, Ottmar Schröter, Gisela Schröter, Karl-Heinz Schüßler, Gerhard Schütz, Dietmar Schulhoff, Wolfgang Schulte (Hameln), Brigitte Dr. Schulte (Schwäbisch Gmünd), Dieter Schulz (Berlin), Werner Schulz (Leipzig), Gerhard Schuster, Hans Dr. Schwaetzer, Irmgard Schwalbe, Clemens Schwanhold, Ernst Schwarz, Stefan Dr. Schwörer, Hermann Seehofer, Horst Seesing, Heinrich Sehn, Manila Seibel, Wilfried Seidenthal, Bodo Dr. Seifert, Ilja Seiler-Albring, Ursula Seiters, Rudolf Dr. Semper, Sigrid Seuster, Lisa Sielaff, Horst Sikora, Jürgen Simm, Erika Singer, Johannes Dr. Skarpelis-Sperk, Sigrid Skowron, Werner H. Dr. So1ms, Hermann Otto Sorge, Wieland Sothmann, Bärbel Dr. Sperling, Dietrich Spilker, Karl-Heinz Spranger, Carl-Dieter Dr. Sprung, Rudolf Stachowa, Angela Dr. Starnick, Jürgen Steen, Antje-Marie Steinbach-Hermann, Erika Dr. Stercken, Hans Dr. Frhr. von Stetten, Wolfgang Stiegler, Ludwig Stockhausen, Karl Dr. Stoltenberg, Gerhard Strube, Hans-Gerd Dr. Struck, Peter Stübgen, Michael Dr. Süssmuth, Rita Susset, Egon Tappe, Joachim Dr. Thalheim, Gerald Thiele, Carl-Ludwig Thierse, Wolfgang Dr. Thomae, Dieter Tillmann, Ferdi Timm, Jürgen Titze-Stecher, Uta Dr. Töpfer, Klaus Toetemeyer, Hans-Günther Türk, Jürgen Dr. Uelhoff, Klaus-Dieter Uldall, Gunnar Urbaniak, Hans-Eberhard Vergin, Siegfried Verhülsdonk, Roswitha Dr. Vogel, Hans-Jochen Vogel (Ennepetal), Friedrich Vogt (Duren), Wolfgang Dr. Voigt (Northeim), Hans-Peter Dr. Vondran, Ruprecht Dr. Waffenschmidt, Horst Wagner, Hans Georg Graf von Waldburg-Zeil, Alois Wallow, Hans Waltemathe, Ernst Walter (Cochem), Ralf Walther (Zierenberg), Rudi Walz, Ingrid Dr. Warnke, Jürgen Dr. Warrikoff, Alexander Dr. Wegner, Konstanze Weiermann, Wolfgang Weiler, Barbara Weis (Stendal), Reinhard Weiß (Berlin), Konrad Weißgerber, Gunter Weisskirchen (Wiesloch), Gert Dr. Weng (Gerlingen), Wolfgang Werner (Ulm), Herbert Dr. Wernitz, Axel Wester, Hildegard Westrich, Lydia Wettig-Danielmeier, Inge Wetzel, Kersten Dr. Wetzel, Margrit Weyel, Gudrun Wiechatzek, Gabriele Dr. Wieczorek, Norbert Dr. Wieczorek (Auerbach), Bertram Wieczorek (Duisburg), Helmut Wieczorek-Zeul, Heidemarie Dr. Wilms, Dorothee Wimmer (Neuötting), Hermann Wimmer (Neuss), Willy Dr. Wisniewski, Roswitha Wissmann, Matthias Wittich, Berthold Dr. Wittmann, Fritz Wittmann (Tännesberg), Simon Wohlleben, Verena Wolf, Hanna Wolfgramm (Göttingen), Torsten Wollenberger, Vera Wonneberger, Michael Wülfing, Elke Würfel, Uta Würzbach, Peter Kurt Yzer, Cornelia Zapf, Uta Zeitlmann, Wolfgang Zöller, Wolfgang Zywietz, Werner Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zu den im Tagesordnungspunkt 8 aufgeführten energiepolitischen Vorlagen Bodo Seidenthal (SPD): Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion begrüßt, daß mit dem Vertrag über die Europäische Union auch der Forschungspolitik neue Dimensionen eröffnet werden, denn „die Gemeinschaft hat zum Ziel, die wissenschaftlichen und technologischen Grundlagen der Industrie der Gemeinschaft zu stärken und die Entwicklung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu fördern sowie alle Forschungsmaßnahmen zu unterstützen, die aufgrund anderer Kapitel dieses Vertrages für erforderlich gehalten werden". Die Tatsache, daß der Maastrichter Vertrag die Verbesserung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit zu einem Hauptanliegen der 90er Jahre macht, zeigt, daß die bisherigen Anstrengungen der europäischen Innovations- und Industriepolitik nicht — oder zumindest nicht genügend — erfolgreich waren. So mußte die Kommission bei der Bilanzierung ihrer Forschungspolitik — und darum geht es in der Unterrichtung der Bundesregierung „Die Forschung nach Maastricht: Bilanz und Strategie" — eingestehen: „Die Anzeichen sind eindeutig: Der industrielle Vorsprung Europas verringert sich, sein Forschungspotential verliert an Bedeutung, seine Positionen in den Zukunftstechnologien sind zu schwach". Und dies gilt, obwohl die Kommission inzwischen drei Forschungsrahmenprogramme durchgeführt hat und obwohl es ihr gelungen war, den Umfang der Forschungsfördermittel im Laufe der Jahre beachtlich zu steigern: der Anteil am Gesamtbudget der EG stieg von 1,7 % in 1984 auf immerhin 3,8 % in 1992, was in absoluten Zahlen (einschließlich der Forschungsmittel aus anderen Politikfeldern) mehr als eine Verdreifachung des Fördermittelvolumens (von rund 950 Millionen auf über 3 Milliarden DM) ausmacht. 15530* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 Die Kommission verdeutlicht die Schwächen Europas im Rahmen der Triade durch Hervorhebung von folgenden Faktoren: 1. Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand der Europäischen Gemeinschaft insgesamt ist unterdurchschnittlich. 2. Beim Einsatz der Forschungsmittel weist die EG gegenüber Japan Stärken in der öffentlich finanzierten Grundlagenforschung auf, fällt jedoch hinsichtlich der industrieorientierten Forschungsaufwendungen eindeutig gegenüber seinen Konkurrenten zurück. 3. Beim Forschungs- und Entwicklungspersonal liegt Europa zwar mit 600 000 Wissenschaftlern gegenüber den USA (1 000 000) zurück, kann jedoch derzeit noch mit Japan mithalten. Allerdings bleibt Europa bei der Ausweitung dieses wichtigen „Humankapitals" hinter den beiden Konkurrenten zurück, wobei sich gravierende Engpässe vor allem in wichtigen Schlüsseltechnologiefeldern abzeichnen: in der Informationstechnologie und Elektronik, Systemtechnik, Biotechnologie, Werkstoffkunde. 4. Bei allen Indikatoren, die das Ergebnis von Forschungsanstrengungen ausdrücken, fällt Europa zurück: Das gilt für Patente, wo z. B. darauf hingewiesen werden muß, daß Japan in den letzten Jahren in den USA mehr Patente angemeldet hat als alle zwölf EG-Länder zusammen. Das gilt auch für den internationalen Handel mit Hochtechnologieerzeugnissen sowie für das Gewicht solcher Produkte in den jeweiligen Exporten. Wir fordern in unserem vorliegenden Änderungsantrag deshalb die Bundesregierung auf, eine auf Artikel 130 gegründete Politik in dem Sinne, wie sie der Rat der Europäischen Gemeinschaft am 18. November 1991 in seiner Erklärung zur Elektronik, Informatik und Kommunikationstechnologie — auf der Grundlage zweier Grundsatzpapiere der Kommission zur Industriepolitik vom November 1990 und zur informationstechnischen Industrie vom April 1991 — formuliert hat, zu unterstützen und sich einzusetzen für: — ein effizientes öffentliches Beschaffungswesen im Rahmen der Gemeinschaft; — eine Beschleunigung des Normungs- und Zertifizierungsprozesses; — die Verbesserung der Bereitstellung von Risiko- und Wagniskapital im besonderen für die kleinen und mittleren Unternehmen; — die Schaffung einer FuE-Infrastruktur für die Zusammenarbeit von Unternehmen aller Größenordnungen; — die Erleichterungen der Zusammenarbeit — unter Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen im Binnenmarkt — zwischen einzelnen Unternehmen, beispielsweise aus dem Bereich der Mikroelektronik, damit diese auf den Weltmärkten wettbewerbsfähig sind; — die Verbesserung der Wettbewerbsposition der Zulieferer und — die Förderung von Regeln und Mechanismen nach dem Vorbild des Binnenmarktes für den Weltmarkt, insbesondere die Schaffung von strategischen Allianzen und die Förderung von Auslandspräsenz. Es muß erreicht werden, daß die EG — und hier insbesondere Deutschland, Frankreich und Italien — mit ihren verbliebenen Hochtechnologie-Industrien im Vergleich zu Japan und den USA wettbewerbsfähig bleiben. Außerdem sollten gleichberechtigte Triaden-Kooperationen unterstützt werden. Die Programme ESPRIT und RACE müssen deshalb fortgeführt und ausgebaut werden. Auch steuerliche Anreize und Vergünstigungen auf nationaler Ebene sollten in Erwägung gezogen werden. — in der EG dafür zu sorgen, die Prioritäten in der Energieforschung neu zu setzen. Die allgemeine Kernenergieforschung wird eingestellt, Mittel für Sicherheitsforschung sind auf laufende Kernkraftwerke vorwiegend in den südosteuropäischen Staaten zu konzentrieren. Bei den Mitteln für die Fusionsforschung — einer langfristig angelegten Grundlagenforschung — muß es zu einer weltweiten Lastenteilung und damit zu einer Reduzierung der Aufwendungen Deutschlands kommen. Eine neue Priorität sollte bei der nicht-nuklearen Energieforschung und hier insbesondere bei den regenerativen Energien gesetzt werden. — sich bei den anstehenden Beratungen im Ministerrat dafür einzusetzen, daß das vierte Rahmenprogramm sich gegenüber den vorliegenden Entwurfskonzepten inhaltlich mehr konzentriert auf: — Die Technologien des 21. Jahrhunderts müssen im Zentrum der gemeinschaftlichen Forschungs- und Technologiepolitik stehen. Insbesondere die Mikroelektronik, die Telekommunikation, die Biotechnologie, neue Werkstoffe und Materialien und die Umwelttechnologien sind hier als technologisch prioritär einzuordnen. — Dem Ziel der „Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit " ist angesichts der sich verschlechternden Position Europas im internationalen Wettbewerb und der immer kürzer werdenden Innovationszyklen besonderes Augenmerk einzuräumen. Um hier jedoch wirksame und effiziente Strategien für Europa zu entwickeln, muß eine Koordination und Verzahnung mit nationaler Wirtschafts-, FuE- und Strukturpolitik angestrebt werden. — Die FuE-Politik im Bereich der europäischen Infrastrukturnetze hat eine besondere Bedeutung für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft. Die Entwicklung und Etablierung transeuropäischer Infrastrukturnetze von der europäischen Telekommunikation bis zum integrierten europäischen Verkehrssystem muß einen gewichtigen Platz in der europäischen FuE-Politik einnehmen. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 15531' — Die europäische Forschungs- und Technologiepolitik muß Konzepte entwickeln, um dem „Global-Change" in geeigneter Weise zu entsprechen. Die bisherige Ausrichtung an Analyseforschung und nachsorgender „End-ofpipe " -Technologie muß durch ein vorsorgendes Gesamtkonzept für einen ökologischen Umbau ergänzt werden. Hier sind Klima- und Meeresforschung zu berücksichtigen. Die Forschung und Entwicklung von Umwelttechnologien sowie ökologische Produkt- und Produktionskonzepte sind als Teilaspekte eines solchen Ansatzes in der europäischen FuE-Politik zu forcieren. — Da Technikentwicklung immer auch ein sozialer Prozeß ist, muß die sozialwissenschaftliche Forschung in das vierte Rahmenprogramm aufgenommen werden. Sie muß sich auf die sozialen Folgen der technischen Programme erstrekken. — Ferner ist zu überprüfen, ob alle vorgesehenen Themen den jeweiligen Aktionsbereichen zwingend zugeordnet bleiben müssen. Dies gilt insbesondere für die Themenbereiche 16 bis 18 im ersten Aktionsbereich. — dafür zu sorgen, daß die Finanzmittel für das vierte Forschungsrahmenprogramm deutlich erhöht werden und daß die budgetären Schwerpunkte der EG-Forschungs- und Technologiepolitik verändert werden. In der EG-FuE-Politik muß stärker auf Umsetzung von Forschungsergebnissen und auf Anwendung und Markteinführung Wert gelegt werden. Deshalb muß der dritte Aktionsbereich des vierten Forschungsrahmenprogramms deutlich aufgewertet werden. — sich für eine systematische Koordinierung aller europäischen Förderprogramme einschließlich EUREKA auf der Grundlage gemeinsamer Schwerpunktsetzungen einzusetzen. Die multilaterale europäische Zusammenarbeit sollte auf die Zweckmäßigkeit ihrer Organisationsform und die Möglichkeit ihrer Integration in die EG-Institutionen hin überprüft werden. Die Vergabe der Forschungsmittel sowie die zentralisierte Programmverwaltung müssen auf Transparenz und Effizienz hin überprüft und Möglichkeiten der regionalen Organisation der Programme geprüft werden. — dafür zu sorgen, daß eine systematische Abgleichung nationaler und europäischer Forschungsprogramme durchgeführt wird, um teure Doppelfinanzierung zu vermeiden und um durch eine neue Kooperation wichtige Synergieeffekte zu erreichen. — in der EG dafür zu sorgen, daß die EG eine aktive Rolle bei weltweiten Forschungskooperationen übernimmt. Das gilt z. B. für Großprojekte der Grundlagenforschung, für die Weltraumforschung, die Gesundheitsforschung und die Klimaforschung. In diesen Bereichen ist eine weltweite Zusammenarbeit und die Bildung einer „kritischen Masse" notwendig, um einen Durchbruch zu erreichen, ohne die einzelnen Nationen finanziell zu überfordern. — Der Bundestag begrüßt, daß der Rat dem Europäischen Parlament zugesagt hat, das vierte Rahmenprogramm schon nach dem Mitentscheidungsverfahren zu erarbeiten, obwohl der Vertrag über die Europäische Union noch nicht ratifiziert ist. Abschließend möchte ich feststellen, daß das vierte Forschungsrahmenprogramm für alle hilfreich sein kann. Es verhindert jedoch nicht, daß die Forschungspolitik an Bedeutung verliert, denn die Forschungsausgaben der Mitgliedstaaten gehen spürbar zurück. Wir finanzieren im Moment mit viel Mühe nur unsere Gegenwart, übersehen jedoch immer mehr unsere Zukunft. Die Forschungshaushalte, siehe Bundeshaushalt, werden wie Steinbrüche behandelt, in denen straflos gewütet werden darf. Trotzdem muß das Rahmenprogramm dazu beitragen, die schon erwähnten Hauptursachen für Europas Wettbewerbsschwäche zu bekämpfen. Gelänge dies, so hat es seine Wirkung getan. Anlage 4 Antwort des stellvertretenden Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung MD Wolfgang G. Gibowski auf die Fragen der Abgeordneten Renate Jager (SPD) (Drucksache 12/5754 Fragen 10 und 11): In welchen ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin (Ost) und in welchen Printmedien wurden in jüngster Zeit ganzseitige Anzeigen des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung veröffentlicht, in denen für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Bundesregierung geworben wird? Wie hoch sind die Kosten für diese Anzeigen-Kampagne — aufgelistet nach den einzelnen Printmedien? Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung hat die Aufgabe, über die Politik der Bundesregierung zu informieren. Dies trifft auch für den Inhalt und die Auswirkungen des Solidarpaktes zu. Im Rahmen dieser Informationspflicht hat das Bundespresseamt am 17./22./30. September 1993 in allen regionalen Tageszeitungen und Anzeigenblättern der neuen Bundesländer je eine redaktionell gestaltete Anzeigenseite geschaltet. Auf diese Weise konnten die abstrakten Bestandteile des Solidarpaktes auf einer verständlichen, lebensnahen und regionalisierten Ebene dargestellt werden. Die Gesamtkosten für drei Schaltungen in den Tageszeitungen belaufen sich auf 1 468 000 DM zuzüglich Mehrwertsteuer. Die Kosten in den Anzeigenblättern belaufen sich auf 996 000 DM zuzüglich Mehrwertsteuer. Bei der Gesamtauflage von 11,7 Millionen sind pro Schaltung Kosten in Höhe von 7 Pfennigen je Exemplar entstanden. 15532* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 179. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 30. September 1993 Anlage 5 Antwort der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Frage des Abgeordneten Ortwin Lowak (fraktionslos) (Drucksache 12/5754 Frage 48): Womit begründet Polen offizielle Aussagen bei staatlichen Festveranstaltungen und in polnischen Schulbüchern über „Schlesiens Weg zum polnischen Mutterland" und die Aussagen über die „wiedergewonnenen Westgebiete", obwohl Polen vertraglich und aus freien Stücken bereits im Jahre 1334 für alle Zeiten die Zugehörigkeit Schlesiens zu Polen verneint hatte und auch seitdem bis in die neuere Geschichte keine Teile Schlesiens oder Oberschlesiens zu einem polnischen Staatswesen als „Mutterland" gehörten, und wie sorgt demgegenüber die Bundesregierung, die die Interessen aller Deutschen zu vertreten hat, für die Beachtung der geschichtlichen Wahrheit im Rahmen einer angestrebten deutsch-polnischen Verständigung? In der Beurteilung historischer Zusammenhänge steht häufig Auffassung gegen Auffassung. Schon seit Jahrzehnten, und erst recht seit der politischen Wende in Polen, fördert die Bundesregierung — z. B. in den deutsch-polnischen Schulbuchgesprächen — Versuche, zu gemeinsamen Bewertungen in der Betrachtung der deutsch-polnischen Geschichte zu gelangen. Das Gespräch, auch der Streit, über die gemeinsame Geschichte steht der Entwicklung zukunftsgerichteter, gutnachbarschaftlicher Beziehungen zu Polen nicht im Wege; Gespräch und auch Streit, richtig verstanden, sind im Gegenteil Teil dieser Entwicklung.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Ullmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wie steht es um die Lage der Senioren und Seniorinnen der Nation? Vorige Woche war ich mit anderen Mitgliedern des Bundestages vom Bundessenioren-verband zu einer Aussprache eingeladen. Alle seine anwesenden Vertreter beklagten sich über die Nichtachtung ihrer Aktivitäten auf kommunaler Ebene und Länderebene von seiten des Bundes. Sie fühlten sich



    Dr. Wolfgang Ullmann
    ignoriert und marginalisiert, vielleicht so ähnlich wie das wichtige Thema, über das wir jetzt sprechen.
    Vergegenwärtigen wir uns, was die Regierung zu diesem immer zahlreicher und wichtiger werdenden Teil der Bevölkerung zu sagen hat, so verdüstert sich das Bild nachhaltig. Wer auch nur oberflächlich und gelegentlich am sozialpolitischen Diskurs teilnimmt, weiß, welche Rolle das Problem der Alltagsarmut in ihm spielt. Familienministerin Rönsch weiß dazu nur mit der Behauptung beizutragen, diese Armut existiere gar nicht. Es existiere vielmehr nur die durch die Leistungen des Bundessozialhilfegesetzes bekämpfte Armut; ein müßiges und nicht einmal gelungenes Wortspiel.
    Schlimmer noch treibt es der Wirtschaftsminister, der öffentlich so über die künftigen Renten philosophiert, als seien sie die Dispositionsmasse eines von allen guten Geistern verlassenen Privatunternehmers. Die Regierung im Ganzen aber will uns glauben machen, der immer wieder von ihr geforderte Armutsbericht liege bereits in Gestalt der Sozialhilfestatistik vor.
    Ich möchte das nicht weiter kommentieren, sondern stattdessen nur auf den Armutsbericht der Caritas verweisen. Für ältere Frauen sagt dieser Bericht aus, daß die Quote der Nichtinanspruchnahme der Sozialhilfe in diesem Bevölkerungsteil bei 50 % liege. Die Abweichung der Sozialhilfestatistik von den reellen Werten kann also bis auf 100 % ansteigen. Um eine analoge Zahl aus dem Pflegebereich anzuführen: Nach dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung wird die Zahl der Pflegefälle, die bei Inkrafttreten des von der Regierung vorgelegten Pflegeversicherungsmodells in den Sozialhilfebereich fallen, in Ostdeutschland bei 70 bis 80 % und in Westdeutschland zwischen 40 und 50 % liegen. Meint die Regierung wirklich, sich dazu weiterhin ausschweigen zu dürfen?
    Der vorliegende Gesetzentwurf vom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN ist ein Vorschlag dazu, wie diese Alarmrufe von Parlament und Regierung aufgenommen und die signalisierten Probleme wenigstens einer Teillösung zugeführt werden können. Ich sage ausdrücklich Teillösung, und zwar gerade deswegen, weil ich mir bewußt bin, daß mit diesem Gesetz ein entscheidender Schritt von einer notfallorientierten zu einer menschenrechtsbegründeten Sozialpolitik gemacht werden könnte. Nicht die Versorgung der sozialen Wunden kann ihr Ziel sein, sondern bereits der Ausschluß und das Verhindern einer Verletzung von Menschenrechten und Menschenwürde. Frauen, Ausländern, Kindern, Behinderten: ihnen allen muß sich eine menschenrechtsbegründete Sozialpolitik zuwenden.
    Die zitierten Alarmrufe aber zwingen uns zu Prioritäten. Darum will unser Gesetzentwurf zu allererst die Altersarmut bekämpfen. Er will eine Möglichkeit schaffen, selbstbestimmtes Leben im Alltag zu sichern und zu unterstützen. Das Gesetz schlägt darum vor, eine bedarfsorientierte, existenzsichernde und steuerfinanzierte Grundsicherung für alle Bürgerinnen und Bürger im Rentenalter zu schaffen.
    Das ausdrücklich in § 1 formulierte Ziel ist es, dem genannten Bevölkerungskreis ein so weit existenzsicherndes Einkommen zur Verfügung zu stellen, daß Leistungen nach dem Bundessozialhilfegesetz nicht in Anspruch genommen werden müssen. Im einzelnen soll das so geschehen, daß ein Anspruch auf diese Grundsicherung allen Personen zuerkannt wird, die das 65. oder im Fall von Schwerbehinderung das 60. Lebensjahr vollendet haben, die sich im Geltungsbereich dieses Gesetzes aufhalten, anrechenbare sonstige Einkünfte den Grundsicherungsbetrag nicht erreichen und auch kein im entsprechenden Ausmaß vorhandenes Vermögen an seine Stelle treten kann.
    Das Mindesteinkommen dieser Grundsicherung soll 1 300 DM pro Monat betragen, 1 200 DM für diejenigen, die mit einer anderen volljährigen Person einen gemeinsamen Haushalt führen. Sonstiges Einkommen und auch Vermögen sind bei der Berechnung der Grundsicherung zu berücksichtigen. Dasselbe gilt für das Einkommen des nicht getrenntlebenden Ehepartners bzw. der Ehepartnerin. Zu den Modalitäten dieser Anrechnung darf ich auf §§ 4 bis 6 des Entwurfes verweisen.
    Der Anspruch besteht für jeden Monat, in dem der Bedarf nicht erreicht wird, die sonstigen Anspruchsvoraussetzungen aber bestehen.
    Die Verfahrenszuständigkeit soll bei den Trägern der Rentenversicherung liegen, die Kostenträgerschaft beim Bund, der den Rentenversicherungsträgern die entstehenden Verwaltungsausgaben erstattet. Vorsichtige, aber leider mit vielen statistischen Unsicherheiten belastete Schätzungen für unser Modell ergaben ein Kostenvolumen von bis zu 4 Milliarden DM.
    Ich hoffe, meine Damen und Herren, daß schon jetzt deutlich ist, wie sehr der Entwurf bemüht ist, systemkonform und geltendem Recht angepaßt vorzugehen. Er knüpft an das im Rentenüberleitungsgesetz praktizierte Verfahren des Sozialzuschlages für Niedrigrenten an, stützt sich auf das im Sozialgesetzbuch I § 30 Abs. 3 festgelegte Wohnsitzprinzip und tut dasselbe hinsichtlich der auf die Vollendung des 60. Lebensjahres vorgezogenen Altersrente für Schwerbehinderte, wie es im Sozialgesetzbuch VI vorgesehen ist.
    Auch die Inanspruchnahme von Sozialhilfe nach dem Bundessozialhilfegesetz bleibt möglich — auch wenn sie die Grundsicherung auf den Ausnahmefall bestimmter Heimkosten reduziert, was die Dringlichkeit der Einführung einer Pflegeversicherung unterstreicht.
    Wie auch immer man zu dem Modell der Grundsicherung stehen mag: Seine Vorlage allein unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die Forderung nach einem Armutsbericht an die Bundesregierung heranzutragen ist.

    (Beifall bei der SPD und der PDS/Linke Liste)

    Oder will die Bundesregierung beim Thema „Armut" dieselbe Vogel-Strauß-Politik betreiben, mit der sie sich gegenüber dem Faktum der Einwanderung jahrelang blind und taub gestellt hat und sich immer noch



    Dr. Wolfgang Ullmann
    stellt — dies mit schrecklichen Folgen für den inneren Frieden dieses Landes.
    Zu den neuerdings gerne beschworenen neuen internationalen Verpflichtungen gehören auch und vor allem sozialpolitische. Wir sollten uns für eine wissenschaftlich fundierte und europaweit wirksame Armutsdefinition einsetzen, damit die durch EWG-Verordnung 1408/71 gesetzten Grenzen im Sinne einer gleichzeitigen Erweiterung und Intensivierung von Europäischer Gemeinschaft allmählich auch in der Sozialpolitik verwirklicht werden können.
    Das wäre ein besserer Beitrag zur Überwindung unserer sozialen und ökonomischen Krisen als der Versuch, die Schuld an industrieller und technologischer Stagnation den Arbeitnehmern in die Schuhe zu schieben, das Klassenkampfvokabular „Neiddebatte" aus der Schublade zu ziehen und durch Wagenburg-Mentalitäten fällige Innovationen zum Schaden des Industriestandortes Deutschland noch weiter zu verzögern.
    Zu den wichtigsten Innovationen würde ich einen Konsens zählen in der Einsicht, daß individuelle, soziale und kulturelle Menschenrechte nicht zu trennen sind.
    „Ihr habt allezeit Arme bei euch", sagt Jesus. Er meinte damit gewiß nicht, man könne gegen Armut nichts tun. Er meinte vielmehr: Ihr habt allezeit damit zu tun, eine Sozialpolitik zu betreiben, die individuelle und soziale Menschenrechte zusammenführt, damit auch die Armen den ihnen zukommenden Anteil an der Freiheit selbstbestimmten Lebens erhalten.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)



Rede von Renate Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nun spricht Frau Kollegin Petra Bläss.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (PDS)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die PDS/Linke Liste bringt ihr Konzept zur sozialen Grundsicherung zu einem Zeitpunkt ein, wo sich die täglichen Meldungen über den Generalangriff auf den Sozialstaat Deutschland überstürzen. Was im Frühjahr leise und gemächlich als Diskussion unter dem Motto „Umbau des Sozialsystems" begann, ist inzwischen zu einer Lawine konkreter Schritte geworden.
    Minister Seehofers Nachdenken über neue Grenzen zwischen Solidar- und Eigenverantwortung bei der Gesundheitsversorgung klangen ja noch ganz moderat. Härter wird schon zugepackt bei der Debatte um die angeblich notwendige Lohnnebenkostensenkung für die Sicherung des Standortes Deutschland.
    Herr Rexrodt schwingt zusätzlich die Keule der demographischen Entwicklung, um mit dem Gefasel über Grundrenten das Rentensystem für das Jahr 2010 und später in Frage zu stellen.

    (Michael Stübgen [CDU/CSU]: Das ist doch kein Gefasel!)

    Mit den Kompensationsbestrebungen der Arbeitgeberanteile bei der Pflegeversicherung soll nun dieser Tage an einer hochsensiblen Problematik das Exempel statuiert werden: Der Einstieg in den Ausstieg aus dem Sozialstaat.
    Denn die Kompensation der Arbeitgeberanteile heißt doch nichts anderes, als daß staatlich organisiert eine nur noch von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern getragene Versicherung installiert werden soll. Damit wird das seit über 100 Jahren in Deutschland heiß erstrittene Sozialversicherungsprinzip verlassen und das Sozialsystem insgesamt zur Disposition gestellt.
    Der sogenannte Umbau des Sozialsystems erfolgt demnach unter dem generellen Strickmuster: Minimale staatliche Sicherung bei maximaler privater Vorsorge. Die Tarifkündigung in der Metallindustrie komplettiert die konzertierte Aktion von Politik und Wirtschaft.
    Diesem Ansinnen stellt die PDS/Linke Liste ein Konzept für den Ausbau des bestehenden Sozialversicherungssystems entgegen. Wir meinen, daß sich zum einen die soziale Lage von Millionen Menschen in der Bundesrepublik so zugespitzt hat, daß sie einer grundlegenden Verbesserung bedarf. Zum zweiten sehen wir in einem Ausbau des Sozialsystems eine zukunftsträchtige Lösung, den notwendigen Neuansatz, um die Attraktivität eines Wirtschaftsstandorts zu erhöhen.

    (Beifall bei der PDS/Linke Liste)

    Das Sozialsystem der Bundesrepublik ist als Versicherungssystem konzipiert, wonach Leistungen nur die- und derjenige erhält, die bzw. der Beiträge gezahlt, Anwartschaften erworben, also Vorleistungen erbracht hat.

    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Das stimmt bei der Sozialhilfe nicht!)

    In der Praxis bedeutet das, daß am ehesten im Falle von Krankheit, Arbeitslosigkeit und Alter gesichert ist, wer ein kontinuierliches Erwerbsleben mit möglichst hohem Einkommen vorweisen kann. Bestimmten Bevölkerungsgruppen bleibt diese Möglichkeit vorenthalten. Hier entstehen die Armut verursachenden Lücken des Sozialsystems.
    Das Konzept der PDS/Linke Liste, das wir heute als Antrag mit einer Grundsatz-Charta auf den parlamentarischen Weg bringen möchten, ist ein Konzept von Arbeit und sozialer Sicherung für alle in der Bundesrepublik lebenden Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Familienstand, Nationalität und Weltanschauung.
    Wir gehen davon aus, daß jeder in der Bundesrepublik lebende Mensch das Recht auf ein Einkommen haben muß, das ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht und Armut abwendet. Das Konzept gestaltet das Sozialversicherungssystem aus und ergänzt es mit steuerfinanzierten Elementen.
    Unsere Lösungsvorschläge sind teuer. Insgesamt 155 Milliarden DM ergeben die Berechnungen.

    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Holen Sie aus der Portokasse! — Dr. Barbara Höll [PDS/Linke Liste]: Hören Sie doch einmal zu!)




    Petra Bläss
    Doch unser Finanzierungsvorschlag steht außerhalb der aktuellen Knackpunkte von Beitragsbelastung und Staatsverschuldung. Wir schlagen vor, mit der Unterbindung von Steuerhinterziehung und Wirtschaftskriminalität auf die erschreckende Wirklichkeit in der Bundesrepublik zu reagieren.
    Über 6 Millionen Menschen sind arbeitslos oder haben kein reguläres Arbeitsverhältnis. Zehntausende Jugendliche im Osten suchen vergeblich Ausbildungsmöglichkeiten. Etwa ein Drittel der Arbeitslosen bekommen keine Leistungen vom Arbeitsamt mehr. Von schätzungsweise 6 bis 8 Millionen Sozialhilfeberechtigten überwinden sich 4 Millionen zum entwürdigenden Gang auf das Sozialamt.
    Westdeutsche Frauen sind in der großen Mehrheit nur vermittels ihrer Ehemänner abhängig versichert. Immer mehr ostdeutsche Frauen geraten in die gleiche Lage. Mindestens eine Million Kinder sind direkt von Armut betroffen. Viele Studierende sichern ihre Existenz nur durch Nebenerwerb. Pflegebedürftig zu sein bedeutet fast automatisch, sozialhilfeabhängig zu werden. Asylbewerberinnen und Asylbewerbern wird die ohnehin karge Sozialhilfe noch gekürzt und überwiegend in Sachleistungen verabreicht. Und schließlich: Altersarmut — Herr Ullmann hat bereits darauf hingewiesen — ist hunderttausendfach vorhanden und vor allem weiblich.
    Die Lösungsvorschläge der PDS/Linke Liste gehen davon aus, daß alle Bürgerinnen und Bürger in der Bundesrepublik das Recht haben müssen, ihren Lebensunterhalt durch frei gewählte Arbeit zu menschenwürdigen und gerechten Bedingungen zu verdienen.
    Zugleich soll die Grundsicherung ein Ausgleich für die derzeitige Unfähigkeit der Gesellschaft sein, allen ihren Mitgliedern in ausreichendem Maße bezahlte Arbeit zur Verfügung zu stellen. Das Konzept bewahrt ältere Bürgerinnen und Bürger vor Altersarmut und sichert Menschen mit Behinderungen. Es schließt ein, Kinder und Jugendliche als selbständige Persönlichkeiten anzuerkennen und elternunabhängig zu sichern.
    Das Recht auf Arbeit zu verwirklichen, setzt eine Umgestaltung des Arbeitssystems, eine Um- und Neubewertung von Arbeit voraus. Das bedeutet, über herkömmliche Erwerbsarbeit hinauszugehen und Tätigkeiten anzuerkennen, zu bewerten und zu bezahlen, die für die Reproduktion der Gesellschaft und die Lösung globaler Probleme unerläßlich sind.
    Mit unserem Entwurf für ein Pflege-AssistenzGesetz, das dieser Tage zur parlamentarischen Diskussion steht, haben wir unsere Vorstellungen von der Umwandlung bisher unbezahlter Tätigkeiten in bezahlte Arbeit exemplarisch angewandt.
    Uns ist klar, daß damit nicht ad hoc unregelmäßige Erwerbsbiographien aus der Welt geschafft werden. Deshalb muß es existenzsichernde Aufstockungen geben. Das Recht zur Arbeit zu verwirklichen bedeutet für uns aber nicht, daß Arbeit Zwang ist. Unseren Vorstellungen von einer allgemeinen Versicherungspflicht entspricht, daß diejenigen, die vom Einkommen des Ehepartners oder von Vermögen leben, Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten haben.
    Die Höhe unserer Grundsicherung orientiert sich nach einer Empfehlung des EG-Ministerrates an der Hälfte des aktuellen durchschnittlichen Einkommens aller Beschäftigten. Das wären derzeit netto etwa 1 250 DM, die für die gesamte Dauer von Arbeitslosigkeit sowie für Rentnerinnen und Rentner mindestens zu zahlen wären. Studierende sollen mit dieser Summe über ein Stipendium gesichert werden, Schülerinnen und Schüler höherer Klassen abgestuft mit 40 % des Durchschnitts, derzeit 1 000 DM. Ebenso sollte eine Mindestausbildungsvergütung in dieser Höhe fixiert werden. Als Kindergeld stellen wir uns nach dem Alter gestaffelte Beträge zwischen 20 und 30 % des Durchschnittseinkommens vor, also Beträge von derzeit 500, 625 und 750 DM.
    Uns ist natürlich klar, daß die von seriösen Schätzungen ausgewiesenen 120 bis 150 Milliarden DM, die durch Steuerhinterziehung und Wirtschaftskriminalität der Allgemeinheit vorenthalten werden, nicht von heute auf morgen lockergemacht werden können. Es bedarf vor allem des politischen Willens, diesen tatsächlichen Mißbrauch in der Gesellschaft zu bekämpfen.

    (Beifall bei Abgeordneten der PDS/Linke Liste)

    Es ist doch wohl ein Unding, daß seit Jahren nur rund ein Viertel des Geldvermögens beim Fiskus versteuert wird.
    Angesichts der Brisanz des Problems reicht es unseres Erachtens auch nicht aus, immer nur auf die Länderverantwortung für die Ausstattung der Finanzämter zu verweisen. Bei der Finanzknappheit in den Länder- und Kommunalhaushalten ist das ein Circulus vitiosus. Ihn zu durchbrechen, bedarf es eines Anstoßes durch den Bund. Wir sind uns darüber im klaren, daß ein schrittweises Herangehen erforderlich ist.
    Unter schrittweiser Umsetzung der Grundsicherung verstehen wir jedoch nicht, bestimmte Personengruppen herauszugreifen. Das widerspräche dem Anliegen des Konzeptes, bestimmte Prinzipien durchgängig zu verfolgen. Dazu zählen die vorleistungsunabhängige Gewährung der Grundsicherung, die Abschaffung der Bedürftigkeitsprüfung und die allgemeine Versicherungspflicht. Wir schlagen vor, mit allen Personen gleichzeitig zu beginnen, also mit Arbeitslosen, Rentnerinnen und Rentnern, Studentinnen und Studenten, Lehrlingen, Kindern und Asylbewerberinnen und Asylbewerbern.
    Wir könnten uns vorstellen, die Beträge beim Kindergeld vorerst auf 250 DM zu beschränken. Mit dieser vorläufigen Kindergeldregelung schließen wir uns dem Vorschlag aus dem SPD-Antrag „Für einen verfassungsgemäßen und gerechten Familienlastenausgleich" an.

    (Günther Heyenn [SPD]: So etwas ist immer gut!)

    Hinsichtlich der Rente können wir uns den heute auch zur Debatte stehenden Gesetzentwurf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit kleineren Änderungen als Umsetzungsgrundlage für eine Übergangszeit vorstellen. Damit würde sich der Einstiegsbedarf an Mitteln auf rund 75 Milliarden DM reduzieren.



    Petra Bläss
    Wenn der Bundesfinanzminister auf dem Gebiet der Wirtschaftskriminalität und der Steuerhinterziehung nur einen annähernd gleichen Jagdtrieb entwickeln würde, wie er das bei der Jagd nach den Groschen der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger, der Arbeitslosen und Asylbewerberinnen und Asylbewerber tut, dann wäre binnen kürzester Zeit das Geld dafür da. Dieser Staat würde zugleich die Länder und Kommunen von über 16 Milliarden DM Einkommensleistungen aus der Sozialhilfe entlasten.
    Die Einschränkung von Kontroll- und Aufsichtsfunktionen gegenüber den Leistungsberechtigten würde erhebliche Minderungen der Bürokratie bringen und somit die Verwaltungsapparate des bestehenden Sozialsystems entlasten. Personelle und finanzielle Kapazitäten für das Finanzsystem entstünden also bei der Einführung der Grundsicherung aus sich selbst heraus. Man muß es halt nur wollen.
    Das Grundsicherungskonzept der PDS/Linken Liste greift die Ideen vieler Betroffeneninitiativen, Verbände und Gewerkschaften im Osten und Westen Deutschlands auf.
    Es gilt, die konservative Gangart der Bundesregierung zu entlarven, die darin besteht, das Sozialsystem künftig auf die Gewährung eines unzureichenden Existenzminimums zu beschränken und alles andere der individuellen Vorsorge zu überlassen. Dagegen muß ein Konzept für Arbeit und soziale Sicherung, gegen Ausgrenzung und Verarmung, für soziale Gerechtigkeit gesetzt werden.