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    Plenarprotokoll 12/155 Deutscher Bundestag Stenographischer Bericht 155. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 Inhalt: Bestimmung des Abgeordneten Günter Verheugen als stellvertretendes Mitglied im Gemeinsamen Ausschuß an Stelle des ausgeschiedenen Abgeordneten Franz Müntefering 13173 A Wahl der Abgeordneten Erika SteinbachHermann zum stellvertretenden Mitglied im Kontrollausschuß beim Bundesausgleichsamt für den ausgeschiedenen Abgeordneten Bernhard Jagoda 13173B Benennung von Mitgliedern für das Kuratorium der „Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR" beim Bundesarchiv 13173B Absetzung des Punktes 5 — Gewinnaufspürungsgesetz — von der Tagesordnung . 13173C Erweiterung der Tagesordnung 13173 C Begrüßung des Präsidenten der Volksversammlung der Republik Ägypten und seiner Delegation 13173 D Begrüßung einer Gruppe von Mitarbeitern des amerikanischen Kongresses 13178D Begrüßung des libanesischen Finanzministers und seiner Delegation 13217D Zur Geschäftsordnung: Ingrid Köppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13174A Dr. Jürgen Rüttgers CDU/CSU 13174 C Dr. Peter Struck SPD 13175A Wolfgang Lüder F D P 13175 C Andrea Lederer PDS/Linke Liste . . . . 13176A Tagesordnungspunkt 3: Überweisungen im vereinfachten Verfahren a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25. März 1981 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich Marokko über Kindergeld (Drucksache 12/4691) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 20. September 1991 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tunesischen Republik über Kindergeld (Drucksache 12/4692) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 28. Juli 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Litauen über die Seeschiffahrt (Drucksache 12/4690) d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Gregor Gysi und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Eine neue Wirtschafts- und Sozialpolitik — Alternativen zum „Solidarpakt" der Bundesregierung (Drucksache 12/4671) e) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaft „Ehemaliges Stasi-und Ausbildungsgelände in Kallinchen/Schöneiche (Autodrom)" (Drucksache 12/4543) II Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 f) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung einer Teilfläche der ehemaligen WGT-Kaserne Herrenkrug in Magdeburg (Drucksache 12/4642) g) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der ehemaligen WGT-Kaserne Turmschanzenstraße Nord und Süd in Magdeburg (Drucksache 12/4654) h) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung in die Veräußerung der bundeseigenen bebauten Liegenschaft Hegelstraße 42 (Palais am Fürstenwall) in Magdeburg (Drucksache 12/4715) i) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Zustimmung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der bundeseigenen Liegenschaft in Erfurt-Melchendorf (ehemals „ALO-Sportplatz") (Drucksache 12/4714) j) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der ehemaligen Rumbeke-Kaserne in Soest, Lübecker Ring (Drucksache 12/4731) k) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung zur Veräußerung der bundeseigenen Grundstücke in Frankfurt/ Main (Drucksache 12/4760) 1) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Einwilligung in die Veräußerung eines Grundstücks in Berlin gemäß § 64 Abs. 2 der Bundeshaushaltsordnung (Drucksache 12/4753) m) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 1991 — Vorlage der Haushaltsrechnung und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 1991) — (Drucksache 12/4764) 13176D Tagesordnungspunkt 4: Abschließende Beratungen ohne Aussprache a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Elften Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksachen 12/4616, 12/4822) b) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 1991— Einzelplan 20 — (Drucksachen 12/3097, 12/4633) c) Beratung der Beschlußempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 616 31 — Zuschuß an die Bundesanstalt für Arbeit (Drucksachen 12/4490, 12/4634) d) Beratung der Beschlußempfehlung des Rechtsausschusses: Übersicht 9 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache 12/4637) e) Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Kommission mit dem Titel: „Europa 2000: Ausblick auf die Entwicklung des Gemeinschaftsraumes" (Drucksachen 12/3182 Nr. 69, 12/4640) f) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 96 zu Petitionen (Drucksache 12/4770) g) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 97 zu Petitionen (Drucksache 12/4771) h) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 98 zu Petitionen (Drucksache 12/4772) i) Beratung der Beschlußempfehlung des Petitionsausschusses: Sammelübersicht 99 zu Petitionen (Drucksache 12/4773) 13177D Tagesordnungspunkt 6: Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Uwe Jens, Hans Martin Bury, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Gegen wachsende Macht der Banken und Versicherungen und für mehr Wettbewerb bei Finanzdienstleistungen (Drucksache 12/2700) Dr. Uwe Jens SPD 13179A Gunnar Uldall CDU/CSU 13180D Josef Grünbeck F D P 13183 A Dr. Barbara Höll PDS/Linke Liste . . . 13185A Hans Martin Bury SPD 13185 D Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 III Josef Grünbeck F.D.P. . . . . . . . . 13187 A Dr. Karl H. Fell CDU/CSU 13187 C Dr. Uwe Jens SPD 13187 D Tagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Abgeordneten Rolf Schwanitz, Robert Antretter, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines ... Strafrechtsänderungsgesetzes — Verjährung von Straftaten nach §§ 234a, 241a StGB (... StrÄndG) (Drucksache 12/4349) Rolf Schwanitz SPD 13189B Horst Eylmann CDU/CSU 13190C Jörg van Essen F.D.P 13191 C Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste . 13192A, 13195 C Gunter Weißgerber SPD 13193 B Dr. Uwe-Jens Heuer PDS/Linke Liste 13194B Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ 13194 C Margot von Renesse SPD 13195A Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Einbürgerung und Hinnahme der Doppelstaatsangehörigkeit (Drucksache 12/4533) Dr. Herta Däubler-Gmelin SPD 13196A Erwin Marschewski CDU/CSU 13198C Dr. Hans de With SPD 13199B Dr. Wolfgang Schäuble CDU/CSU 13199B Margot von Renesse SPD 13200 A Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 13200D Detlev von Larcher SPD 13201 B Cornelia Schmalz-Jacobsen F D P 13201 D Konrad Weiß (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13203 B Rudolf Seiters, Bundesminister BMI . . 13204 D Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast SPD . . 13206B Wolfgang Zeitlmann CDU/CSU 13208 D Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 13210A Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. 13211 D Meinrad Belle CDU/CSU 13213A Tagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Abgeordnetengesetzes (Fraktionsgesetz) (Drucksache 12/4756) Joachim Hörster CDU/CSU 13214 A Dr. Peter Struck SPD 13215 C Torsten Wolfgramm (Göttingen) F.D.P. 13216B Andrea Lederer PDS/Linke Liste . . . 13217 A Dr. Wolfgang Ullmann BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13218A Ortwin Lowack fraktionslos 13218C Tagesordnungspunkt 10: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit a) zu dem Antrag der Abgeordneten Jürgen Augustinowitz, Ulrich Adam, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Günther Friedrich Nolting, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P.: Humanitäre deutsche Hilfe durch Minenräumen in Staaten der ,,Dritten Welt" b) zu dem Antrag der Fraktion der SPD: Hilfe bei der Räumung von Minen in ehemaligen Konfliktregionen als Beitrag zum Schutz von Menschen, zum Wiederaufbau von Lebensgrundlagen und. zur Bekämpfung von Fluchtursachen (Drucksachen 12/3348, 12/3694, 12/4655) Jürgen Augustinowitz CDU/CSU . . . 13219C Rudolf Bindig SPD 13220 C Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/ CSU 13222A Burkhard Zurheide F.D.P. 13222B Rudolf Bindig SPD 13222 D Dr. Ursula Fischer PDS/Linke Liste . . . 13223 B Gerd Poppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13223 D Ursula Seiler-Albring, Staatsministerin AA 13224B Tagesordnungspunkt 11: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Anpassungsprotokoll vom 17. März 1993 zum Abkommen über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR-Abkommen) (Drucksache 12/4738) b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung des EWR-Ausführungsgesetzes (Drucksache 12/4790) Dr. Reinhard Göhner, Parl. Staatssekretär BMWi 13225 C IV Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 Dr. Norbert Wieczorek SPD 13226B Dr. Hermann Schwörer CDU/CSU . . . 13227D Dr. Fritz Schumann (Kroppenstedt) PDS/ Linke Liste 13228 C Klaus Beckmann F.D.P. 13229B Dr. Andreas Schockenhoff CDU/CSU . 13230A Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Fragestunde — Drucksache 12/4791 vom 23. April 1993 — Bauherr des neuen Plenarsaales des Deutschen Bundestages MdlAnfr 33, 34 Herbert Frankenhauser CDU/CSU Antw BMin Dr. Irmgard Schwaetzer BMBau 13231A, 13232 B ZusFr Herbert Frankenhauser CDU/CSU 13231 B ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD . 13231C, 13232 C ZusFr Konrad Gilges SPD . . 13231D, 13233 A ZusFr Simon Wittmann (Tännesberg) CDU/ CSU 13231D, 13232 C ZusFr Hans Georg Wagner SPD . . . 13232A, D ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . . 13232 A ZusFr Maria Eichhorn CDU/CSU . . . . 13232D ZusFr Brigitte Baumeister CDU/CSU . . 13233 C Anpassung der Familienheimdarlehen MdlAnfr 35, 36 Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD Antw BMin Dr. Irmgard Schwaetzer BMBau 13234A, C ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD 13234A, C Gleichberechtigung der deutschen Sprache als Amtssprache in der EG MdlAnfr 38 Claus Jager CDU/CSU Antw StMin Ursula Seiler-Albring AA . 13235A ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 13235 C ZusFr Dr. Karl-Heinz Klejdzinski SPD . 13236A Einschränkung des Rechts der Bosnier auf Selbstverteidigung durch das Waffenembargo MdlAnfr 39 Claus Jäger CDU/CSU Antw StMin Ursula Seiler-Albring AA . . 13236B ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 13236 C ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . 13237 A ZusFr Dr. Christian Schwarz-Schilling CDU/CSU 13237 A ZusFr Joachim Graf von Schönburg-Glauchau CDU/CSU 13237 D ZusFr Jürgen Augustinowitz CDU/CSU 13237 D Revision der Feindstaatenklausel in der VN-Charta MdlAnfr 41 Ortwin Lowack fraktionslos Antw StMin Ursula Seiler-Albring AA . . 13238B ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . 13238 C ZusFr Claus Jäger CDU/CSU 13238 D Ausstellung von Einreisevisa an Ehepartner chinesischer Stipendiaten durch die deutsche Botschaft in Peking und das Generalkonsulat in Shanghai MdlAnfr 42 Ortwin Lowack fraktionslos Antw StMin Ursula Seiler-Albring AA . . 13239A ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . 13239 B Benutzung von Flugzeugen des Bundes durch Journalisten bei Auslandsreisen von Mitgliedern der Bundesregierung; Kostenregelung MdlAnfr 46, 47 Dr. Peter Ramsauer CDU/CSÜ Antw StMin Ursula Seiler-Albring AA . 13239C, 13240 B ZusFr Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU . 13239D, 13240 C ZusFr Rudolf Bindig SPD 13240A ZusFr Ortwin Lowack fraktionslos . . . 13240 B Veranschlagte Finanzmittel für den Einsatz der Bundeswehr in Somalia; Abstimmung über die Inhalte der Anforderung der Vereinten Nationen MdlAnfr 50, 51 Rudolf Bindig SPD Antw StMin Ursula Seiler-Albring AA 13241A, C ZusFr Rudolf Bindig SPD 13241B, D ZusFr Rudi Walther (Zierenberg) SPD . . 13242 B Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 V Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde betr. Haltung der Bundesregierung zur Arbeitsmarktlage und ihren Auswirkungen auf die Bundesanstalt für Arbeit Ottmar Schreiner SPD . . . . 13242D, 13257 D Hans-Joachim Fuchtel CDU/CSU . . . . 13244A Dr. Gisela Babel F.D.P. 13245 C Petra Bläss PDS/Linke Liste 13246B Werner Schulz (Berlin) BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13247B Dr. Norbert Blüm, Bundesminister BMA 13248A, 13257 B Renate Rennebach SPD 13250C Dietrich Austermann CDU/CSU 13251 D Josef Grünbeck F D P 13252 D Karl Diller SPD 13253 D Franz Romer CDU/CSU 13255A Konrad Gilges SPD 13256A Dr. Peter Ramsauer CDU/CSU 13259A Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 13260 B Tagesordnungspunkt 12: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ-Förderungsgesetz) (Drucksache 12/4716) b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Marliese Dobberthien, Hermann Bachmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Förderung eines freiwilligen ökologischen Jahres (Drucksache 12/4470) Cornelia Yzer, Parl. Staatssekretärin BMFJ 13261A Dr. Marliese Dobberthien SPD 13262 B Dr. Maria Böhmer CDU/CSU 13263 C Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink F.D.P. 13264D Petra Bläss PDS/Linke Liste 13265 B Tagesordnungspunkt 13: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Innenausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS/Linke Liste: Aufnahme des Fernsehfilms „Wahrheit macht frei" und des Buches „Drahtzieher im braunen Netz — Der Wiederaufbau der NSDAP" in das Programm der Bundeszentrale für politische Bildung (Drucksachen 12/2426, 12/3570) Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 13266B Dr. Joseph-Theodor Blank CDU/CSU . 13267A Günter Graf SPD 13267 D Ulla Jelpke PDS/Linke Liste 13268 C Heinz-Dieter Hackel F.D.P. 13269A Vera Wollenberger BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13269 C Dr. Horst Waffenschmidt, Parl. Staatssekretär BMI 13270A Dr. Ulrichs Briefs fraktionslos (Erklärung nach § 31 GO) 13270D Tagesordnungspunkt 14: Erste Beratung des von den Abgeordneten Ingrid Köppe, Dr. Wolfgang Ullmann und der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Bannmeilengesetzes (Drucksache 12/4530) Ingrid Köppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13271B Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten CDU/ CSU 13272 C Dieter Wiefelspütz SPD 13273B Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 13274 B Dr. Ulrich Briefs fraktionslos 13275 C Wolfgang Lüder F D P 13276B Tagesordnungspunkt 15: a) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 4. Dezember 1991 zur Erhaltung der Fledermäuse in Europa (Drucksachen 12/3916, 12/4777) b) Zweite Beratung und Schlußabstimmung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 31. März 1992 zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord-und Ostsee (Drucksachen 12/3917, 12/4776) in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Beschlußempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Abgeordneten Egon Susset, Dr. Norbert Rieder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Günther Bredehorn, Ulrich Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der F.D.P. zum Walfang zu dem Antrag der Abgeordneten Dietmar Schütz, Michael Müller (Düsseldorf), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Verbot des Walfangs international und in der EG absichern (Drucksachen 12/4761, 12/4510, 12/4823) Dr. Norbert Rieder CDU/CSU 13277 D Dietmar Schütz SPD 13279B VI Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 Birgit Homburger F D P 13280 B Dr. Dagmar Enkelmann PDS/Linke Liste 13281A Ulrike Mehl SPD 13281 C Dr. Klaus-Dieter Feige BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 13282C Wolfgang Gröbl, Parl. Staatssekretär BML 13283 C Nächste Sitzung 13284 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . 13285* A Anlage 2 Technische Sicherheit des bulgarischen Atomkraftwerks Kosloduj nach den Reparaturen mit Hilfe von EG-Mitteln MdlAnfr 28 — Drs 12/4791 — Klaus Harries CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 13285* D Anlage 3 Verhinderung der Fertigstellung des Kernkraftwerkes Temelin in der Tschechischen Republik MdlAnfr 29 — Drs 12/4791 Horst Kubatschka SPD SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 13285* D Anlage 4 Umweltpolitische Auswirkungen der Einführung einer „energy tax" in den USA MdlAnfr 30 — Drs 12/4791 — Steffen Kampeter CDU/CSU SchrAntw PStSekr Dr. Bertram Wieczorek BMU 13286* A Anlage 5 Faktoren für die Preissteigerungen beim Neubau des Abgeordnetenhauses MdlAnfr 31, 32 — Drs 12/4791 — Dr. Burkhard Hirsch F.D.P. SchrAntw BMin Dr. Irmgard Schwaetzer BMBau 13286* C Anlage 6 Wohnungsfürsorgemaßnahmen im Bereich des Hauptzollamtes Weiden MdlAnfr 37 — Drs 12/4791 — Ludwig Stiegler SPD SchrAntw PStSekr Joachim Günther BMBau 13286* D Anlage 7 Aufhebung des Abschnitts II des Zusatzprotokolls zum deutschiranischen Niederlassungsabkommen von 1929 MdlAnfr 40 — Drs 12/4791 — Ottmar Schreiner SPD SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA 13287* A Anlage 8 Aktivitäten polnischer Extremisten gegen Angehörige der deutschen Volksgruppe und deren Einrichtungen, insbesondere im oberschlesischen Heydebreck MdlAnfr 43, 44 — Drs 12/4791 — Wilfried Böhm (Melsungen) CDU/CSU SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA 13287* B Anlage 9 Förderung der Demokratisierung in Burundi mit Hilfe eines „Hauses der Demokratie" MdlAnfr 45 — Drs 12/4791 — Alois Graf von Waldburg-Zeil CDU/CSU SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA 13287* C Anlage 10 Kriterien für den internationalen Einsatz deutscher Truppen MdlAnfr 48, 49 — Drs 12/4791 — Lieselott Blunck (Uetersen) SPD SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA 13287* D Anlage 11 Aufgaben und Kosten der in Somalia eingesetzten Helfer MdlAnfr 52 — Drs 12/4791 — Hans Wallow SPD SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA 13288* A Anlage 12 Menschenrechtssituation in der Türkei; Beitrag der Bundesregierung zur Weltmenschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen im Juni 1993 MdlAnfr 53, 54 — Drs 12/4791 — Gernot Erler SPD SchrAntw StMin Ursula Seiler-Albring AA . . . 13288* C Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 13173 155. Sitzung Bonn, den 29. April 1993 Beginn: 9.00 Uhr
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    Anlagen zum Stenographischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 29. 4. 93 Augustin, Anneliese CDU/CSU 29. 4. 93 Berger, Hans SPD 29. 4. 93 Blunck (Uetersen), SPD 29. 4. 93 * Lieselott Börnsen (Bönstrup), CDU/CSU 29. 4. 93 Wolfgang Büttner (Ingolstadt), Hans SPD 29. 4. 93 Carstensen (Nordstrand), CDU/CSU 29. 4. 93 Peter Harry Duve, Freimut SPD 29. 4. 93 Erler, Gernot SPD 29. 4. 93 Fischer (Unna), Leni CDU/CSU 29. 4. 93 Gansel, Norbert SPD 29. 4. 93 Gattermann, Hans H. F.D.P. 29. 4. 93 Dr. Geißler, Heiner CDU/CSU 29. 4. 93 Genscher, Hans-Dietrich F.D.P. 29. 4. 93 Gerster (Mainz), CDU/CSU 29. 4. 93 Johannes Harries, Klaus CDU/CSU 29. 4. 93 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 29. 4. 93 Heyenn, Günther SPD 29. 4. 93 Hilsberg, Stephan SPD 29. 4. 93 Jungmann (Wittmoldt), SPD 29. 4. 93 Horst Kiechle, Ignaz CDU/CSU 29. 4. 93 Klein (München), Hans CDU/CSU 29. 4. 93 Klemmer, Siegrun SPD 29. 4. 93 Koschnick, Hans SPD 29. 4. 93 Dr. Krause (Börgerende), CDU/CSU 29. 4. 93 Günther Link (Diepholz), Walter CDU/CSU 29. 4. 93 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 29. 4. 93 Marten, Günter CDU/CSU 29. 4. 93 ** Dr. Matterne, Dietmar SPD 29. 4. 93 Dr. Meyer zu Bentrup, CDU/CSU 29. 4. 93 * Reinhard Dr. Mildner, Klaus CDU/CSU 29. 4. 93 Gerhard Dr. Modrow, Hans PDS/LL 29. 4. 93 Möllemann, Jürgen W. F.D.P. 29. 4. 93 Molnar, Thomas CDU/CSU 29. 4. 93 Dr. Müller, Günther CDU/CSU 29. 4. 93 Dr. Neuling, Christian CDU/CSU 29. 4. 93 Neumann (Gotha), SPD 29. 4. 93 Gerhard Oesinghaus, Günther SPD 29. 4. 93 Dr. Ortleb, Rainer F.D.P. 29. 4. 93 Pfuhl, Albert SPD 29. 4. 93 Reimann, Manfred SPD 29. 4. 93 * Reuschenbach, Peter W. SPD 29. 4. 93 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versammlung des Europarates ** für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Rühe, Volker CDU/CSU 29. 4. 93 Schartz (Trier), Günther CDU/CSU 29. 4. 93 Dr. Scheer, Hermann SPD 29. 4. 93 * Schluckebier, Günther SPD 29. 4. 93 Dr. Schreiber, Harald CDU/CSU 29. 4. 93 Schüßler, Gerhard F.D.P. 29. 4. 93 Schwanhold, Ernst SPD 29. 4. 93 Sielaff, Horst SPD 29. 4. 93 Dr. Soell, Hartmut SPD 29. 4. 93 ** Spranger, Carl-Dieter CDU/CSU 29. 4. 93 Stachowa, Angela PDS/LL 29. 4. 93 Steiner, Heinz-Alfred SPD 29. 4. 93 * * Dr. Töpfer, Klaus CDU/CSU 29. 4. 93 Dr. Vogel, Hans-Jochen SPD 29. 4. 93 Dr. Voigt (Northeim), CDU/CSU 29. 4. 93. Hans-Peter Dr. Waigel, Theodor CDU/CSU 29. 4. 93 Wartenberg (Berlin), SPD 29. 4. 93 Gerd Wester, Hildegard SPD 29. 4. 93 Wohlrabe, Jürgen CDU/CSU 29. 4. 93 Würfel, Uta F.D.P. 29. 4. 93 Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Frage des Abgeordneten Klaus Harries (CDU/ CSU) (Drucksache 12/4791 Frage 28): Teilt die Bundesregierung die Auffassung des Umweltkommissars der Europäischen Gemeinschaft, daß nach umfangreichen Reparaturen das bulgarische Atomkraftwerk Kosloduj inzwischen nach der Investition von EG-Geldern in der Höhe von knapp 50 Millionen DM sicher geworden ist? Eine entsprechende Äußerung des Umweltkommissars der Europäischen Gemeinschaft ist der Bundesregierung nicht bekannt. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Frage des Abgeordneten Horst Kubatschka (SPD) (Drucksache 12/4791 Frage 29): Was wird die Bundesregierung unternehmen, um die Fertigstellung des Kernkraftwerkes Temelin in der Tschechischen Republik zu verhindern, da es unter anderem bei der geplanten Nachrüstung des Reaktortyps durch westliche Technik weltweit noch keine Erfahrung gibt? Die Bundesregierung hat im Rahmen des Regierungsabkommens vom 30. Mai 1990 mit der zuständigen atomrechtlichen Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde der damaligen CSFR eine Zusammenarbeit bei Fragen der kerntechnischen Sicherheit vereinbart; 13286* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 die Blöcke vom Typ WWER-1000 in Temelin wurden dabei ausdrücklich als „Referenzanlagen" genannt. Im September 1992 wurde zwischen dem BMU, der französischen Genehmigungsbehörde DSIN (beim Industrieministerium) und der CSFR-Behörde ein gemeinsames Memorandum of Understanding (MOE) unterzeichnet, daß deutsche, französische und CSFRExperten für die CSFR-Behörde eine sicherheitsanalytische Bewertung des KKW Temelin unter Berücksichtigung der „westlichen" Nachrüstungen — insbesondere Änderungen des Cores und der betrieblichen Instrumentierung — durchführen. Diese Nachrüstung der WWER-1000 des KKW Temelin und die (gemeinsame deutsche und französische) Unterstützung der zuständigen (damaligen CSFR-) Behörde bei der sicherheitstechnischen Beurteilung dieser betrieblichen und technischen Verbesserungen sind in voller Übereinstimmung mit dem vom Weltwirtschaftsgipfel 1992 in München beschlossenen Aktionsprogramm. Sie bieten ein gutes Beispiel konzertierter internationaler Hilfe. Die Bundesregierung respektiert deshalb die von der (jetzt zuständigen) tschechischen Regierung getroffenen Entscheidung zum Fertigbau der Blöcke 1 und 2 des KKW Temelin. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Bertram Wieczorek auf die Frage des Abgeordneten Steffen Kempeter (CDU/ CSU) (Drucksache 12/4791 Frage 30): Mit welchen umweltpolitischen Auswirkungen durch die Einführung einer „energy tax" in den USA rechnet die Bundesregierung? Die Bundesregierung begrüßt die Absicht Präsident Clintons, eine Energiesteuer einzuführen und die ursprünglich bis zum 30. September 1995 befristete Erhöhung der nationalen Benzinsteuer dauerhaft zu etablieren, zumal dies auch die Einführung einer EG-weiten CO2-/Energiesteuer erleichtern dürfte. Verglichen mit der von der EG-Kommission vorgeschlagenen CO2-/Energiesteuer beträgt nach Angabe der EG-Kommission die Belastung durch den US-Vorschlag im Jahre 1997 (unter der Annahme, daß die EG-Steuer 1994 eingeführt wird) bei Öl 60 %, bei Gas 30 % und bei Kohle 25 % der sich aus der EG-Steuer ergebenden Belastung. Die sich bei Umsetzung des Vorschlags ergebenden Preiswirkungen (z. B. 6,2-6,3 % bei Benzin, 3,3-3,4 % bei den Strompreisen für private Haushalte) dürften zwar zu niedrig sein, um allein und kurzfristig unmittelbare ökologische Wirkungen in einem relevanten Ausmaß zu haben, jedoch dürfte die Steuer auf mittlere Sicht einen durchaus beachtlichen Beitrag zu einem rationelleren und sparsameren Umgang mit Energie bieten. Es darf nämlich nicht übersehen werden, daß die Steuer auch bewußtseinsbildend wirkt, indem sie den Verbrauchern und Unternehmen, insbesondere den Herstellern von energieverbrauchenden Produkten (Haushaltsgeräte, Kfz, etc.), die Notwendigkeit eines rationelleren Energieeinsatzes signalisiert. Auch wird durch die Befreiung der erneuerbaren Energien von der Energiesteuer deren Wettbewerbsfähigkeit tendenziell verbessert. Zudem muß die Steuer vor dem Hintergrund einer insgesamt höheren Berücksichtigung ökologischer Belange in der US-Regierung und entsprechender weiterer Maßnahmen (z. B. Förderung der Energieeinsparung und alternativer Energien) gesehen werden. Anlage 5 Antwort der Bundesministerin Dr. Irmgard Schwaetzer auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Burkhard Hirsch (F.D.P.) (Drucksache 12/4791 Fragen 31 und 32): Ist es zutreffend, daß die auf 640 Millionen DM veranschlagte Bausumme für den Neubau des Abgeordnetenhauses „einschließlich" indexbedingter Preissteigerungen auf nahezu 1 Milliarde DM steigen wird? Welche anderen Faktoren führen zu diesen enormen Preissteigerungen, und wie viele zusätzliche Kosten entstehen insbesondere dadurch, daß dieser Bau mit besonderer Beschleunigung, also auch durch Nachtarbeit, hochgezogen wird? Zu Frage 31: Es gibt keine Gründe anzunehmen, daß die Bausumme für die Neubaumaßnahmen des Deutschen Bundestages an der Kurt-Schumacher-Straße in Bonn auf nahezu 1 Milliarde DM steigen wird. Zu Frage 32: Bei diesem Bauvorhaben kann von „enormen Preissteigerungen" nicht gesprochen werden. Dabei liegt auf der Hand, daß die im März 1989 auf 640 Millionen DM veranschlagte Bausumme bis zur Fertigstellung im Jahr 1996 Preissteigerungen unterliegen wird. Derartige Preissteigerungen dürfen in den Kostenansätzen der Haushaltsunterlage nicht vorweggenommen werden. Kostenwirksame Beschleunigungsmaßnahmen hat der Bund bisher nicht veranlaßt. Die am Bau geleisteten Überstunden und Wochenendarbeiten sind von Baufirmen zu ihren eigenen Lasten angeordnet worden, um die mit der Bundesbaudirektion vertraglich festgelegten Fertigstellungstermine einhalten zu können. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Joachim Günther auf die Frage des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) (Drucksache 12/4791 Frage 37): Wie ist der Stand der Verwirklichung von Wohnungsfürsorgemaßnahmen im Bereich des Hauptzollamtes Weiden, und an welchen Orten kann mit entsprechenden Initiativen für Investitionen gerechnet werden? In Weiden besteht ein zusätzlicher Bedarf an 10 Wohnungen für Bedienstete der Zollverwaltung. Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 13287* Die mit der Förderung der Wohnungen beauftragte Oberfinanzdirektion Nürnberg steht mit mehreren Investoren in Verbindung, die bereits zur teilweisen bzw. vollständigen Deckung des Wohnungsbedarfs Angebote unterbreitet haben. Allerdings hat die Zollverwaltung noch nicht entschieden, ob die Wohnungen in Weiden selbst oder z. B. in Vohenstrauß (auch für den Bedarfsort Waidhaus) errichtet werden sollen. Erst danach können konkrete Förderungsverhandlungen aufgenommen werden. Anlage 7 Antwort der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Frage des Abgeordneten Ottmar Schreiner (SPD) (Drucksache 12/4791 Frage 40): Welche Schritte hat die Bundesregierung bisher unternommen, um über die Aufhebung des Abschnitts II des Zusatzprotokolls zum deutsch-iranischen Niederlassungsabkommen von 1929 ein Einvernehmen mit der iranischen Seite herzustellen, und wie ist der gegenwärtige Verhandlungsstand? Seit Ende 1989 haben wir den Vorschlag der einvernehmlichen Aufhebung des Abschnitts II des Schlußprotokolls zum deutsch-iranischen Niederlassungsabkommen vom 17. Februar 1929 bei der iranischen Seite anhängig gemacht. Mitte 1990 hat die iranische Seite unseren Vorschlag abgelehnt. Wir haben daraufhin die Iraner wiederholt um Überprüfung ihres ablehnenden Standpunktes gebeten. Die Thematik steht nunmehr seit Juli 1992 auf einer Liste der zwischen beiden Staaten offenen Fragen. Die Iraner haben uns immer wieder hingehalten, eine Revision der iranischen Entscheidung ist bislang nicht erfolgt. Anlage 8 Antwort der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Fragen des Abgeordneten Wilfried Böhm (Melsungen) (CDU/CSU) (Drucksache 12/4791 Fragen 43 und 44): Unter Bezug auf meine Frage 2 in Drucksache 12/4735 und die entsprechende Antwort frage ich die Bundesregierung, ob sie einen qualitativen Unterschied sieht zwischen den Steinwürfen eines polnischen nationalistischen Extremisten gegen Einrichtungen der deutschen Volksgruppe in der Republik Polen und einem gleichartigen verbrecherischen Anschlag durch deutsche Extremisten auf ein Asylbewerberheim in Deutschland, und wenn nein, warum sie sich mit einer Verurteilung der Tat im oberschlesischen Heydebreck offensichtlich zurückhält? Welche Erkenntnisse über Aktivitäten polnischer Extremisten gegen Angehörige der deutschen Volksgruppe und deren Einrichtungen liegen der Bundesregierung seit Anfang 1990 vor, und hat sie gegebenenfalls entsprechende Vorgänge gegenüber der polnischen Regierung zur Sprache gebracht? Die Bundesregierung bedauert politisch motivierte Gewalt in jeder Form und an jedem Ort. Sie ist sich mit der polnischen Regierung in dem Ziel einig, bessere Rahmenbedingungen für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Angehörigen der deutschen Minderheit und ihren polnischen Mitbürgern zu schaffen. Mit diesem Ziel arbeiten beide Regierungen vertrauensvoll zusammen. Öffentliche Verurteilungen würden hier nicht weiterhelfen, zumal wenn sie sich, wie Ihnen in der Antwort auf Ihre Frage vom 23. März 1993 erläutert wurde, auf einen bei Gericht anhängigen Fall bezogen. Anlage 9 Antwort der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Frage des Abgeordneten Alois Graf von Waldburg-Zeil (CDU/CSU) (Drucksache 12/4791 Frage 45): Wann wird, nachdem der Wahlterminplan für Burundi mit Präsidentenwahlen am 1. Juni und Parlamentswahlen am 29. Juni 1993 festzustehen scheint, die durch ein Vorgutachten und Vorgespräche wohlvorbereitete, geplante Demokratisie- rungshilfe in Gestalt eines „Hauses der Demokratie" anlaufen? Das Demokratisierungshilfe-Projekt „Maison de la Démocratie" ist bereits angelaufen. Nach Eintreffen des deutschen Beraters Dr. Andreas Mehler in Burundi hat der Verwaltungsrat des Parteien-Servicezentrums seit dem 26. März 1993 verschiedene Sitzungen unter Beteiligung von Vertretern der Parteien sowie des Innen-, Justiz- und Außenministeriums abgehalten. Hauptthema der Sitzungen war die Verabschiedung der von Herrn Mehler im Entwurf erarbeiteten Benutzungsregelungen (règlement intérieur provisoire). Das Zentrum ist weitgehend eingerichtet und kann von den Parteien benutzt werden, sobald sie sich mit der Regierung über die Benutzungsregelungen geeinigt haben. Anlage 10 Antwort der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Fragen der Abgeordneten Lieselott Blunck (Uetersen) (SPD) (Drucksache 12/4791 Fragen 48 und 49): Nach welchen Kriterien trifft die Bundesregierung ihre Entscheidung, den VN deutsche Soldaten für einen internationalen Einsatz zur Verfügung zu stellen? Orientiert sie sich dabei an kriegs- oder kriegsähnlichen Verhältnissen, der Zahl der Opfer in einem Krisengebiet, oder ist letztendlich die hohe Sensibilisierung der Bevölkerung durch die Medien ausschlaggebend für die Entscheidung zum internationalen Einsatz deutscher Truppen? Zu Frage 48: Gemäß Artikel 2, Abs. 5 der Charta der Vereinten Nationen leisten alle Mitglieder den Vereinten Nationen jeglichen Beistand bei jeder Maßnahme, welche die Organisation im Einklang mit dieser Charta ergreift. Die Bundesregierung handelt daher im Rahmen ihrer Pflichten als Mitgliedstaat der Vereinten Nationen, wenn sie auf entsprechende Anforderungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen im Einzelfall prüft, ob und ggf. mit welchen Mitteln sie eine vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossene Maßnahme unterstützt. Neben der Beachtung der verfassungsrechtlichen Schranken des Grundgesetzes spielt hierbei auch die Frage der Verfügbarkeit entsprechend ausgebildeten militärischen Personals eine wichtige Rolle. 13288* Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode — 155. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 29. April 1993 Die Beschlüsse der Bundesregierung zur Unterstützung der Missionen der Vereinten Nationen in Kambodscha und in Somalia zeigen, welche Bedeutung humanitäre Kriterien haben. Zu Frage 49: Ausschlaggebendes Kriterium bei der Prüfung der Frage, ob die Bundesrepublik Deutschland den Vereinten Nationen auch militärisches Personal zur Durchführung einer humanitären Mission zur Verfügung stellen kann und soll, ist das Vorliegen eines entsprechenden, die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verpflichtenden Beschlusses des VN-Sicherheitsrats und darauf aufbauend eines Ersuchens des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. Auf Grund der verfassungsrechtlichen Schranken des Grundgesetzes kann ein derartiges Ersuchen nur konkret und auf den Einzelfall bezogen geprüft und beantwortet werden. Bei dem Beschluß der Bundesregierung, die Operationen der Vereinten Nationen in Somalia (UNOSOM II) durch Entsendung eines verstärkten Nachschub- und Transportbataillons der Bundeswehr zu unterstützen, war dabei ein wichtiges Kriterium, daß dieses nur in einer befriedeten Region („secure environment") in Somalia verwendet wird. Anlage 11 Antwort der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Frage des Abgeordneten Hans Wallow (SPD) (Drucksache 12/4791 Frage 52): Wie viele aus dem Bundeshaushalt direkt oder indirekt (für internationale und nationale Hilfsorganisationen) finanzierte Helfer und Experten sind gegenwärtig mit welchen Aufgaben in Somalia tätig? Derzeit befinden sich 109 THW-Helfer (einschließlich jeweils 2 Sanitätern des Arbeiter Samariter Bundes und der Johanniter Unfallhilfe) in Somalia im Einsatz. Deren Aufgaben sind insbesondere der Bau eines Flüchtlingslagers in Bosasso und die Verbesserung der Wasserversorgung im Raum Bosasso und in Mogadischu. Darüber hinaus haben die deutschen Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Caritasverband, Diakonisches Werk, Deutsche Welthungerhilfe und Arbeiter Samariter Bund derzeit rund 20 Helfer im Einsatz, die zwar nicht unmittelbar von der Bundesregierung finanziert werden, die aber u. a. vom Auswärtigen Amt und vom BMZ (Nahrungsmittelhilfe) mitfinanzierte Projekte umsetzen (Zuschüsse an diese Organisationen seit 1992 rd. 37,7 Millionen DM). Wieviele Helfer das IKRK (Zuschüsse aus Mitteln der humanitären Hilfe seit 1992: 6,7 Millionen DM) und die anderen internationalen Organisationen, deren Einsätze von der Bundesregierung teilweise über Regelbeiträge finanziert werden, derzeit im Einsatz haben, konnte in der kurzen Zeit, die zur Beantwortung dieser Anfrage zur Verfügung gestellt wurde, nicht in Erfahrung gebracht werden. Anlage 12 Antwort der Staatsministerin Ursula Seiler-Albring auf die Fragen des Abgeordneten Gernot Erler (SPD) (Drucksache 12/4791 Fragen 53 und 54): Wie beurteilt die Bundesregierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Menschenrechtssituation in der Türkei, und welche Initiativen hat die Bundesregierung ab Jahresbeginn 1992 ergriffen, uni auf eine Verbesserung der Menschenrechtssituation in der Türkei hinzuwirken? Welchen eigenen Beitrag wird die Bundesregierung zur Weltmenschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen im Juni 1993 vorbereiten, bzw. wie wird sie sich auf andere Weise auf diese Konferenz vorbereiten? Zu Frage 53: Die Bundesregierung hat die Menschenrechtslage in der Türkei, insbesondere in den südosttürkischen Notstandsprovinzen in der Vergangenheit mit Sorge verfolgt. Sie hat das Regierungsprogramm der im Oktober 1991 gebildeten Koalitionsregierung und die bei seiner Verwirklichung erreichten Fortschritte begrüßt. Sie hofft, daß der sog. „einseitige Waffenstillstand" der PKK zu einer weiteren Beruhigung der Lage beiträgt und damit die Voraussetzungen für eine Befriedung der Notstandsregion verbessert werden. Die Bundesregierung hat die Menschenrechtslage auch seit Jahresbeginn 1992 immer wieder zum Gegenstand hochrangiger Gespräche gemacht. Bundesminister Kinkel hat bei seinem Besuch in Ankara im Juli 1992 die türkische Regierung mit Nachdruck aufgefordert, die noch bestehenden Mißstände zu beseitigen und einen effektiven Minderheitenschutz zu gewährleisten. Zu Frage 54: Die Bundesregierung bereitet sich auf die Menschenrechtsweltkonferenz der Vereinten Nationen vom 14. bis 25. Juni 1993 in Wien in enger Abstimmung mit ihren europäischen Partnern und unter Berücksichtigung des BT-Beschlusses vom 10. Dezember 1992 vor. Sie hat dazu beigetragen, daß in allen Phasen der bisherigen Vorbereitung einheitliche Stellungnahmen der EG-Präsidentschaft abgegeben wurden. Im Rahmen des zur Zeit tagenden vierten und letzten Vorbereitungsausschusses (19. bis 30. April 1993) der Konferenz arbeitet sie zusammen mit ihren Partnern aktiv auf ein akzeptables Konferenzergebnis hin. Dazu wurde seitens der EG-Staaten eine abgestimmte Position erarbeitet, die auf Betreiben insbesondere der Bundesregierung als wesentlichen Bestandteil auch die Stärkung des Menschenrechtszentrums der Vereinten Nationen, einschließlich der Einrichtung eines Hochkommissars für Menschenrechte, enthält.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gunnar Uldall


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Ich stimme dem Kollegen Jens zu, daß wir alles tun müssen, um den Standort Deutschland auf dem hohen Niveau zu halten, auf dem er ist. Bei Ihrem Antrag aber, lieber Herr Jens, sehe ich nicht den leisesten Ansatz dafür, wie durch das Befolgen Ihrer Vorschläge eine Verbesserung der Standortsituation in Deutschland erfolgen sollte. Die Nagelprobe für Ihre richtige Einleitung wird sich in den nächsten Tagen ergeben, wenn nämlich hier über das Standortsicherungsgesetz abgestimmt wird. Da haben Sie die Chance, zu beweisen, ob Sie über Ihre ideologischen Scheuklappen hinwegsehen und hier endlich einmal den Dingen zustimmen können, die lange notwendig sind, um unseren Unternehmen in Deutschland die gleichen Chancen einzuräumen, wie sie ihre ausländischen Wettbewerber haben.



    Gunnar Uldall
    In Ihrer zweiten Bemerkung zu Beginn sprachen Sie davon, daß Ihr Antrag zur Deregulierung führen würde. In der Zielsetzung sind wir uns da einig. Aber ich frage mich: Über welchen Antrag haben Sie eigentlich gesprochen? Ich sehe in dem Antrag nicht Deregulierung, sondern ich sehe darin mehr Regulierung.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    Ich werde, wenn ich Ihre vier Punkte im einzelnen seziere, auch sehr deutlich zeigen, daß damit mehr Regulierung und mehr Rechtsstreit verbunden sein wird. Alles in allem möchte ich vorweg bemerken: Unsere Fraktion wird sich vehement, Herr Jens, gegen den Eindruck wenden, den Sie eben hier hervorzurufen versuchten, daß es in Deutschland im Finanzdienstleistungssektor keinen Wettbewerb gebe. Dieses ist einfach nicht richtig.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Unkenntnis!)

    Aber nun möchte ich die SPD auch einmal loben, und zwar dafür, daß die Sozialdemokraten eine Kontinuität zeigen. Aber wie so oft erschöpft sich diese Kontinuität leider darin, längst bekannte und bereits überholte Forderungen erneut in die parlamentarischen Beratungen einzubringen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)

    Ausführlich wurden bereits 1989 die gleichen Vorstellungen, die hier von der SPD entwickelt wurden, zur Beratung an die Ausschüsse überwiesen. Seinerzeit entschied man sich für eine systemgerechte Fortentwicklung des Wettbewerbsschutzes. Eine Durchbrechung der bisherigen kartellrechtlichen Gestaltung, wie dies von der SPD gewünscht wird, wurde damals bereits abgelehnt.
    Nun zu den vier Kernforderungen der SPD, nämlich der Streichung des § 102 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkung, die Begrenzung des Anteilsbesitzes auf 5 %, die Begrenzung des Depotstimmrechts der Banken und die Begrenzung der Zahl der Aufsichtsratsmandate.
    Zunächst also zu dem § 102 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkung. Bei der Forderung nach der Streichung dieses Paragraphen handelt es sich, wie ich eben schon sagte, um einen wenig originellen Neuaufguß einer bekannten Oppositionsforderung. Anläßlich der letzten Kartellrechtsnovelle wurde hier bereits darüber gesprochen. Es wurde festgestellt, daß es sich bei den Bestimmungen des § 102 GWB nicht um eine kartellrechtliche Privilegierung des Finanzdienstleistungssektors handelt.

    (Zuruf des Abg. Dr. Uwe Jens [SPD])

    Vielmehr ist für bestimmte wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen eine permanente Mißbrauchsaufsicht an die Stelle des für die sonstige Wirtschaft geltenden Kartellverbots getreten. Diese Konzeption in der Kartellaufsicht hat sich in der Praxis bewährt. Sie wird durch die umfassende Fachaufsicht durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen und das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen ergänzt.
    Ich kann mir nicht recht vorstellen, verehrte Kolleginnen und Kollegen von der SPD, daß Sie wirklich davon überzeugt sind, daß mit Ihrer Streichung dieses
    Paragraphen eine ordnungspolitische Verbesserung zu erreichen ist. Ein deutliches Indiz dafür ist der umfangreiche Ausnahmekatalog, den Sie ausdrücklich in Ihrem Antrag fordern.
    Sie wollen den Paragraphen zwar streichen, aber an seine Stelle soll treten: eine Ausnahmeregelung für Beziehungen innerhalb historisch gewachsener Bankengruppen, eine Ausnahmeregelung für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs, eine Ausnahme für die Sicherung von Einlagen über entsprechende Sicherungsfonds, eine Ausnahme für die Konsortialgeschäfte, eine Ausnahme für den Austausch von Bonitätsmerkmalen von Kreditnehmern, eine Ausnahme für die Bereitstellung gemeinsamer Kalkulationsgrundlagen für die Ermittlung der Nettoprämie von Schadenversicherungen, eine Ausnahme für Tarifierungsgrundsätze des Rückversicherers im Massengeschäft, eine Ausnahme für die gemeinsamen Tarife im Mitversicherungsgeschäft. Und dieses alles wird uns verkauft unter dem Deckmantel Deregulierung.

    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Mit diesen ausführlichen Ausnahmen, die die Sozialdemokraten jetzt formuliert haben wollen und die Eingriffe in das Gesetzeswerk bedeuten,

    (Dr. Uwe Jens [SPD]: Die sind doch alle nötig! Die gibt es doch alle!)

    wird eins hervorgerufen: ein permanenter Rechtsstreit darüber, ob etwas unter die Ausnahmeregelung fällt oder nicht.
    Sie räumen mit Ihrem Antrag ein, daß es eine Notwendigkeit gibt, daß die allgemeinen kartellrechtlichen Ausnahmevorschriften gerade in der Bank- und Versicherungswirtschaft nicht ausreichen, um der Entwicklung dieser Wirtschaftszweige gerecht zu werden.
    Nun zum Punkt 2 Ihres Antrages: Sie fordern darin, daß man den Anteilsbesitz von Kapitalsammelstellen auf 5 % begrenzen sollte.

    (Dr. Uwe Jens [SPD]: Aber auch mit Ausnahmen; vergessen Sie die nicht!)

    — Ja, auf die Ausnahmen komme ich gleich noch zu sprechen; das trifft nämlich den Nagel genau auf den Kopf.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Es lebe die Ausnahme!)

    Es gibt bereits eine Begrenzung im § 12 Abs. 5 des Kreditwesengesetzes. Dort wird eine Obergrenze für die einzelne Beteiligung auf 15 % des haftenden Eigenkapitals des Kreditinstitutes angesetzt bzw. dürfen nicht mehr als 60 % des haftenden Eigenkapitals des Kreditinstituts für die Summe aller bedeutenden Beteiligungen ausgegeben werden. Hier gibt es bereits Begrenzungen.

    (Zuruf des Abg. Dr. Uwe Jens [SPD])

    Eine generelle Beschränkung — lassen Sie uns darüber einen Moment nachdenken, lieber Herr Jens — des Anteilsbesitzes auf 5 % ist wenig zweckdienlich. Denken Sie jetzt bitte einmal daran, daß zwischen Bundeskanzler Kohl und der Kreditwirtschaft vereinbart worden ist, im Rahmen des Solidar-



    Gunnar Uldall
    paktes 1 Milliarde DM für Beteiligungen an ostdeutschen mittelständischen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.
    Jetzt wollen Sie die Beteiligung auf 5 % begrenzen. Da kann ich nur sagen: Dieses wäre ein wunderbarer Vorwand für die Kreditwirtschaft, sich aus dieser großartigen Vereinbarung wieder herauszuziehen, weil dieses einfach nicht zu vereinbaren ist.

    (Zuruf von der SPD: Lesen Sie erst einmal den Antrag!)

    Wenn man sich einmal die Hauptgründe für die Unternehmensbeteiligungen, die von Banken und Versicherungen eingegangen worden sind, ansieht, stellt man fest, daß diese nur im geringsten Teil zu Kapitalanlagezwecken erfolgt sind. Es überwiegen der Sanierungserwerb, der Erwerb zu Plazierungszwecken, das Engagement zur Abwehr von Überfremdung sowie die Unterstützung kapitalschwacher mittelständischer Unternehmen. Das sind alles die Fälle, die durch eine Ausnahmeregelung sowieso wieder zugelassen werden sollen.
    Also auch hier kann ich nur sagen: Dieses ist nicht Deregulierung, sondern hier wird weitergehend reguliert, als es bisher schon der Fall gewesen ist.

    (Dr. Uwe Jens [SPD]: Und Sie sind für die Beteiligung der Deutschen Bank an DaimlerBenz?)

    Nach Angaben des Bundesverbandes der deutschen Banken wurde der prozentuale Anteil von Unternehmensbeteiligungen in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgeführt. Eine zunehmende Gefährdung durch Banken und Versicherungen vermag ich angesichts dieser rückläufigen Beteiligungsquote nicht zu erkennen. Die Banken sollen und wollen ihr Geld durch Bankgeschäfte verdienen und nicht dadurch, daß sie Beteiligungen halten. Dafür sorgen nicht nur die eigenen Geschäftsinteressen der Institute, sondern dafür wird auch die neugefaßte Eigenkapitalrichtlinie, die wir vor einem halben Jahr hier im Hause verabschiedet haben, weiterhin sorgen.
    Schließlich, was die Versicherungen als Kapitalanlagestellen anbetrifft: Die Bestimmungen für die Versicherungen sind schon so weitgehend hinsichtlich der Anlagevorschriften festgelegt, daß ich auch hier keinen weiteren Handlungsbedarf sehe.
    Zum dritten Punkt, dem sicherlich sehr populären Thema Depotstimmrecht: Wenn man das Depotstimmrecht der Banken faktisch aufhebt, sehe ich die Gefahr, daß bereits eine kleine Gruppe von Aktionären oder ein Minderheitsgesellschafter, der vielleicht eine Beteiligung von 5 % hält, mit seiner kleinen Beteiligung ein überproportionales Stimmengewicht hat. Denn auf Grund der allgemeinen Massenträgheit, die bei uns in Deutschland immer weiter zunimmt, geht man nicht mehr zu solchen Veranstaltungen von Hoechst oder Bayer, wo man hinfahren muß; die Kosten dafür sind dann höher als das, was man als Dividende zu erwarten hat.
    Es wird dann eine kleine Gruppe straff organisierter Aktionäre geben, die rigoros stimmen und ihre Interessen durchsetzen werden. Das Ergebnis wird nicht ein Schutz der Kleinaktionäre sein, sondern die Kleinaktionäre werden im Ergebnis brutal durch irgendwelche Interessengruppen niedergestimmt werden.

    (Beifall bei der CDU/CSU — Zuruf von der CDU/CSU: Mißbraucht werden! — Dr. Uwe Jens [SPD]: Keine Interessenvertretung der Großbanken!)

    Ich stelle mir einmal vor, wie wohl die Hauptversammlung von Bayer, die gestern stattgefunden hat, abgelaufen wäre, wenn man Ihrem Vorschlag gefolgt wäre. Da sind 30 000 Aktionäre versammelt gewesen. — Nebenbei, das sind lächerliche Prozentzahlen der Gesamtzahl der Aktionäre. — Aber bei dieser kleinen Gruppe von 30 000 Aktionären, die sich dort versammelt haben, wären irgendwelche Kader aufmarschiert, organisiert von irgendwelchen Umweltverbänden, sage ich mal, und hätten dort Beschlüsse gefaßt. Dann hätten sich aber die anderen 95 % Aktionäre gewaltig umgesehen, welche Ergebnisse dort plötzlich herausgekommen wären.
    Deswegen kann ich nur sagen: Wenn wir die Aktie stärken wollen, geben Sie um Gottes Willen nicht das Depotstimmrecht auf!

    (Dr. Uwe Jens [SPD]: Das ist ja eine völlige Verdrehung der Fakten!)

    Sonst wird es dazu kommen, daß der Kleinaktionär einer entsprechenden straff organisierten kleinsten Gruppe oder einer kleinen Gruppierung von Gesellschaftern, die Minimalanteile haben, brutal ausgesetzt ist.

    (Zuruf von der SPD: Paranoid!)

    Der letzte Punkt betrifft die Aufsichtsratsmandate. Schon heute gibt es eine Obergrenze für Aufsichtsratsmandate: Man darf nicht mehr als 10 Aufsichtsratsmandate wahrnehmen. Jetzt frage ich Sie: Ist dieses eigentlich ein Thema, Herr Jens? Nennen Sie mir irgendeinen Fall, wo ein Aufsichtsratsmitglied, weil er zehn Mandate gehabt hat, seine Funktion nicht richtig ausgeübt hat? Mir ist kein Fall bekannt. Wenn das der Fall wäre, dann müßte der Gesellschafter ihn sofort vor die Tür setzen. Das würde er auch tun; das brauchen wir nicht gesetzlich zu regeln.
    Zum Stichwort Verflechtung: Ich frage mich: Gibt es eigentlich eine Verflechtung bei den Bankenvertretern in den Aufsichtsräten — ich konnte das in der Vorbereitung nicht mehr so schnell feststellen —, daß z. B. ein Bankenvertreter, der im Aufsichtsrat von Daimler-Benz sitzt, auch bei VW drinsitzt? Mir sind diese Fälle nicht bekannt.
    Aber ich kenne führende Gewerkschafter, für die das zutrifft.

    (Josef Grünbeck [F.D.P.]: Steinkühler! Steinkühler ist im Aufsichtsrat von VW und Daimler! — Dr. Uwe Jens [SPD]: Natürlich, das gilt für jeden; ist doch völlig klar!)

    — Nein, hier ist ausdrücklich nur von Banken und Versicherungen, aber nicht von Ihren Gewerkschaftsfreunden gesprochen worden.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Da würden die Genossen aber weinen!)




    Gunnar Uldall
    Meine Damen und Herren, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird auch künftig einen fairen Leistungswettbewerb sicherstellen und konsequent jede Form von Wettbewerbsmißbrauch auch im Finanzdienstleistungssektor verhindern. Für einen derartigen Mißbrauch liegen heute jedoch weder im Banken- noch im Versicherungsbereich Anzeichen vor. Deswegen werden wir Ihren Antrag sehr kritisch im Ausschuß beraten.
    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der F.D.P. — Zuruf von der SPD: Im nächsten Jahr bringen wir ihn durch!)



Rede von Dr. Rita Süssmuth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Josef Grünbeck.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Grünbeck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (F.D.P.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wer von der Macht der Banken und Versicherungen spricht, muß auch von der Verantwortung und dem Vertrauen sprechen, das sowohl in der Kredit- als auch in der Versicherungswirtschaft bestehen muß. Beiden Bereichen kommt in jeder Volkswirtschaft eine ungeheure Bedeutung zu.
    Durch den Ausbau des EG-Binnenmarkts, aber auch durch die immer stärker werdende internationale Verzahnung von Wirtschaftsabläufen haben sich neue Herausforderungen für die Kredit- und Versicherungswirtschaft gestellt.
    Die Verantwortung der Banken ist groß. Der Kapitalanleger will Vertrauen zu seinem Geldinstitut haben. Der Kreditnehmer sucht nicht nur eine Bank mit guten Konditionen, sondern auch einen Berater für seinen Kapitalbedarf. Dabei stellt sich oft das Problem der Absicherung der Kredite. Es ist Aufgabe der Banken, zu entscheiden, welches Risiko sie in Verantwortung gegenüber dem Sparer noch eingehen können. Auf der anderen Seite steht die wirtschaftliche Bedeutung, die die Ausleihung von Krediten hat. Dieser ständigen Güterabwägung muß sich jedes Kreditinstitut stellen.
    Im Namen der F.D.P.-Fraktion darf ich erklären, daß gerade jetzt für den Neuaufbau der östlichen Bundesländer, aber auch für die Umwandlung der Wirtschaftssysteme in den östlichen Ländern Europas von der sozialistischen Diktatur der Planwirtschaft hin zur sozialen Marktwirtschaft den Kreditinstituten eine besondere Bedeutung zukommt. Dabei ist es wirklich wünschenswert, daß die Banken den Rahmen der Sicherung von Krediten etwas großzügiger auslegen, Mut zum Risiko haben,

    (Beifall bei der F.D.P. sowie bei Abgeordneten der SPD)

    das nicht nur den Investoren und den Kommunen, den Ländern und dem Bund überlassen, sondern auch selbst verantwortungsbewußt da und dort mehr Mut zum Risiko zeigen. Gerade bei der Beteiligung an Unternehmen im Zuge der Privatisierung von Unternehmen in den neuen Bundesländern können die Banken eine große Verantwortung übernehmen und auch sonst beim Aufbau der ostdeutschen Wirtschaft auf eine besonders gute Kooperation mit den Kommunen und den Unternehmen hinarbeiten.
    Die Initiative der SPD-Bundestagsfraktion und unsere Überlegungen gehen im Grunde genommen in die gleiche Richtung. Wie so oft sind wir uns vielleicht in der Zielsetzung einig, aber die Wege dahin sind unterschiedlich. Der SPD-Antrag hat einige Mängel, die nicht übersehen werden können.
    Den § 102 GWB zu streichen wäre falsch; denn er entspricht heute europäischem Wettbewerbsrecht. Die Kontrollorgane der Kapitalgesellschaften werden in Frage gestellt. Weshalb eigentlich? Wir haben Banken, die neben dem Aufsichtsrat die Kontrolle der Kapitalgesellschaften übernehmen, wir haben das Bundesaufsichtsamt für das Kredit- und Versicherungswesen, wir haben den Aufsichtsrat selbst und schließlich auch die Finanzämter, die eigene Kontrollabteilungen unterhalten. Meine Damen und Herren, nicht die Kontrollorgane fehlen, sondern die qualifizierten Persönlichkeiten in den Kontrollorganen, die in Unabhängigkeit gegenüber politischen und wirtschaftlichen Einflußnahmen für ihre Entscheidung geradestehen.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Die Forderung nach einer Obergrenze von 5 % für Beteiligungen ist unrealistisch und überzogen. Das gilt ebenso für die Forderung nach einer Begrenzung auf fünf Aufsichtsratsmandate pro Person. Das würde ja geradezu die Großbanken begünstigen.
    Sie fordern die Abschaffung des Depotstimmrechts. Es wurde gerade deutlich gemacht, wie alt diese Forderung ist und wie lange sie schon diskutiert wird. Aber es kommt nichts anderes dabei heraus. Nach unseren Überlegungen hat sich eindeutig ergeben, daß es zu dem Depotstimmrecht keine vernünftige Alternative gibt. Es käme zu einer geringeren Präsenz der Aktionäre auf Hauptversammlungen. Zufallsmehrheiten wären die Folge.
    Wenn wir sagen, daß es zum Depotstimmrecht keine Alternative gibt, so sagen wir aber auch, daß eine verantwortungsvolle Handhabung dieses Instruments notwendig ist. Stimmergebnisse von 99 % wie dieser Tage bei der Hauptversammlung von Hoechst, muten wie ein sozialistisches Wahlergebnis an und lassen gewisse Zweifel aufkommen, daß die Verantwortung hier ausreichend wahrgenommen worden ist.

    (Zurufe von der SPD)

    Die SPD sieht als oberstes Ziel die Streuung der Macht. Dazu sage ich: Mein Gott, was höre ich da? Mir fehlt daran der Glaube. — Was Sie da postulieren, ist ja wirklich lobenswert, aber Sie müssen auch Ihr eigenes Haus bestellen; denn gerade aus der Entwicklung der letzten Jahre ist deutlich geworden, daß die Ballung von Macht bei den Gewerkschaftsunternehmen wie der Neuen Heimat, der Volksfürsorge, der Coop und der Bank für Gemeinwirtschaft zu keinem guten Ende geführt hat. Die Freien Demokraten stehen zum Prinzip der sozialen Marktwirtschaft. Dazu gehört die Vermeidung von Übermacht, nicht die Begrenzung von Macht, sondern mehr Verantwortung durch Macht.

    (Beifall bei der F.D.P.)




    Josef Grünbeck
    Was dem SPD-Antrag fehlt, ist eine Initiative zur Privatisierung der Landesbanken und der Sparkassen. Gerade die Westdeutsche Landesbank liefert uns ja eigentlich ein Beispiel dafür, wie Banken nicht operieren sollen. Da werden hemmungslos Auslandsbeteiligungen erworben und Geschäfte betrieben, da wird eine Art Gemischtwarenladen aufgebaut, der teils aus Machtstreben, teils aber auch aus nicht gesicherten und viel zu großzügig gegebenen Krediten besteht.
    Die Folgen sind verheerend. Entweder müssen Konkurse in Kauf genommen werden, oder aber es müssen Firmenübernahmen durchgeführt werden, um größere Verluste zu vermeiden, die anschließend wiederum Banken in eine Aufgabe drängen, die ihnen gar nicht zugeordnet ist. Das führt zu Wettbewerbsverzerrungen, die man auch bei den Sparkassen beobachten kann.
    Schon die Zusammensetzung des Verwaltungsrats der Sparkassen muß uns ja zu denken geben. Nicht kraft Verstandes, sondern kraft Amtes sind Bürgermeister und Landräte in Verwaltungsräten und haben bislang noch nicht nachgewiesen, daß sie Bilanzen lesen oder auslegen können.
    Die Sparkassen stehen im Rahmen des EG-Binnenmarkts vor neuen Herausforderungen. Sparkassen sind nach dem Regionalprinzip aufgebaut. Das heißt, daß die übrigen EG-Länder heute ohne weiteres Banken in der Nähe der Sparkassen errichten können, die Sparkassen selbst auf Grund ihrer regionalen Begrenzung aber nicht reagieren können.
    Die Sparkassen waren ursprünglich dafür vorgesehen, kommunale Finanzierungen durchzuführen. Sie haben heute diesen Aufgabenbereich weit überschritten. Es ist deshalb nicht gerechtfertigt, das Haftungsrisiko weiterhin dem Steuerzahler aufzubürden.
    Die Folgerung kann nur heißen: Die Sparkassen und Landesbanken müssen sich für privates Kapital öffnen.

    (Zuruf von der SPD: Thema verfehlt!)

    Durch Privatisierung könnten sowohl die Probleme der Eigenkapitalbildung als auch die des Regionalprinzips gelöst werden.

    (Beifall bei der F.D.P.)

    Eine solche Privatisierung bedeutet in letzter Konsequenz die Abkehr vom öffentlich-rechtlichen Status und damit vom Prinzip der Gewährträgerhaftung.
    Die F.D.P. hat sich seit Jahren um die Begrenzung der Macht der Banken bemüht, zuletzt in einer Arbeitsgruppe mit ihrem Koalitionspartner. Dabei sind die Argumente der Liberalen bekannt.

    (Zurufe von der SPD)

    Die Banken haben bei den Investitionsentscheidungen bekanntlich immer ein gewichtiges Wort mitzureden — das ist auch richtig so —, aber es kann im Vordergrund nicht nur das Bankinteresse stehen, sondern es müssen die betriebswirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens und die Beschäftigung der Mitarbeiter ebenso in die Überlegungen einbezogen werden.
    Banken sollen Kredite geben und nicht Macht, sondern Kontrolle ausüben. Banken haben das Vertrauen der Kapitalanleger zu schützen und die Verantwortung für die Sicherheit der Anlagen zu übernehmen.

    (Dr. Wolfgang Weng [Gerungen] [F.D.P.]: Sehr gut!)

    Bei der Kumulation von Einflußmöglichkeiten liegt doch — wenn ich das einmal so bayerisch sagen darf — der Hund begraben.

    (Zuruf von der SPD: Das ist alles bayerisch!)

    Die Vermehrung von Einflußmöglichkeiten aus Anteilsbesitz, aus der Wahrnehmung von Aufsichtsratsmandaten, aus der Ausübung des Depotstimmrechts und aus der Funktion als Kreditgeber und Beschaffer von Eigenkapital soll zurückgedrängt werden.

    (Beifall bei der F.D.P. — Zurufe von der SPD)

    Vorrangig sollen sich die Banken auf Finanzdienstleistungen und nicht auf Anteilsbeteiligungen orientieren. Das würde heute bedeuten, daß man sich auch dazu aufrafft, die Rückführung des Anteilsbesitzes der Banken ernsthaft anzustreben.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, abschließend möchte ich noch erwähnen, daß wir Deutschen wohl verpflichtet sind, in dieser Stunde auch einmal der Deutschen Bundesbank ein paar Worte der Betrachtung zu widmen. Das Nachkriegswirtschaftswunder wäre ohne diese souveräne Politik der Deutschen Bundesbank nicht möglich gewesen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Unabhängig von der politischen Hautfarbe des jeweiligen Präsidenten und des Präsidiums der Deutschen Bundesbank sind alle der schwierigen Herausforderung gerecht geworden. Die Geldwertstabilität hatte hohen Rang. Dies hat zu einem großen Vertrauen der Bundesbürger zu ihrer nationalen Währung geführt. Wir alle sind zuversichtlich, daß auch eine europäische Zentralbank, wenn sie unter den gleichen Rahmenbedingungen arbeitet wie die Deutsche Bundesbank, auch für Europa mehr Stabilität der Währungsverhältnisse erzielen kann und damit Grundvoraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft im weltweiten Feld darstellen und sicherstellen kann.
    Im Namen der F.D.P.-Fraktion darf ich nicht nur denjenigen, die in der Vergangenheit für die Bundesbank verantwortlich waren und heute verantwortlich sind, einen herzlichen Dank sagen, sondern auch wünschen, daß wir deren künftige Entscheidungen respektieren, nicht versuchen, unsachgemäß hineinzuregieren, sondern die vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, lassen Sie sich mich im Namen der F.D.P.-Fraktion zum Schluß erklären: Wir werden Ihrem Antrag natürlich nicht zustimmen. Wo kämen wir denn hin!

    (Heiterkeit bei der SPD)




    Josef Grünbeck
    Wir haben Ihren Antrag ja sehr aufmerksam beobachtet. Den haben Sie vor drei Jahren schon einmal in ähnlicher Form eingebracht. Nur ist der Name Roth etwas nach hinten gerückt; jetzt ist er ja unter die Banker gegangen.
    Die Macht der Banken und Versicherungen ist ein sensibles Feld. Dieses ist ohne Verantwortung und Vertrauen auf die Dauer gesehen nicht erfolgreich zu bestehen. Den Mißbrauch hier und auch in anderen Feldern zurückzudrängen wird unsere Aufgabe sein. Die F.D.P.-Fraktion hat sich dieser Aufgabe in der Vergangenheit gestellt und wird dies auch in Zukunft tun.

    (Beifall bei der F.D.P. und der CDU/CSU)